Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Marcus/Oliver, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Cho/George,…
Warnung: Slash! OOC! Mini-Spoiler für OotP!
Kommentar: War doch mal wieder schneller *ganzstolzaufsichist* Wie ich auf die Ideen in diesem Teil kam, ist mir immer noch schleierhaft und sollte es jemand wissen, soll er sich sofort bei Kasse Drei melden. *g*
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Angel344, sgr011566, Kirilein, Maia May, Lynne Malfoy, Queen of Nightfever, Ratty, Ralna, Lorelei Lee, moonshine88, Dracos-Honey, netrunnerin14 und maddyfan.
@Maia May: Tja, ich kann sie dir nicht erfüllen, weil ich leider etwas anderes vorhabe. *fiesist*
@Queen of Nightfever: Du musst den ganzen Dialog lesen. Fred und Bill beziehen sich da auf etwas, das Narcissa schon vorher gesagt hat.
@Ratty: Hatte ich schon mal, aber mir fehlen die Ideen.
@Ralna: Ganz ruhig ein und aus atmen...Keinen Koller bekommen...es wird alles wieder gut.
@Lorelei Lee: Findest du das wirklich? *rotwerd*
@Dracos-Honey: Ich habe noch immer keine Ahnung(das ist wirklich schlimm, gell?) und jetzt sind mir wieder ein paar Ideen gekommen...Also könnte es sehr sehr sehr sehr lange werden.
***************************************************************************
Harry hatte geschwiegen!
Zu seiner eigenen Verwunderung hatte er es nicht Draco erzählt.
Aber es zu ignorieren schaffte er auch nicht!
Jedes Mal wenn er Snape in den Gängen Hogwarts sah, der ihm wieder Punkte abzog oder einfach nur böse ansah, tauchte das Bild von einer Snape küssenden Narcissa Malfoy vor seinen inneren Augen auf.
Sobald dies geschah versuchte er sich abzulenken indem er die halbe Bibliothek durchlas oder zu Dracos großer Freude mit ihm schlafen wollte.
Und immer wenn er in der Nacht auf das unschuldig wirkende Gesichtes des Slytherins sah, überlegte er, ob Draco wirklich nicht wusste, was zwischen seiner Mutter und Snape lief.
Hatte er nicht behauptet, sie würde seinen Vater nur nicht verraten, weil sie ihn zu sehr liebte?
Doch wenn das nicht stimmte, was war es dann?
Hatte sie einfach nur Angst vor Lucius Malfoy?
Harry würde es nicht wundern, denn seit er die beiden belauscht hatte, wusste er schließlich, dass Lucius Malfoy seine Frau doch folterte, egal was Draco zu glauben schien.
Aber bald verdrängte er diese Gedanken ein für allemal.
Er wurde zu sehr von der Hochzeit abgelenkt.
Die Hauselfen übertrafen sich selbst, als sie das Schloss dekorierten.
Jeden Tag wirkte das Schloss heller und weiße Lilien schwebten in den Gängen und die Zeit verging wie im Flug.
Vier Tage bis zur Hochzeit...drei Tage bis zur Hochzeit...zwei Tage bis zur Hochzeit...und ehe er sich versah, stand nur noch eine Nacht zwischen der Hochzeit.
Harry hatte sich einmal erkundigt, wann denn Polterabend sei und hatte dadurch von allen Seiten verwirrte Blicke bekommen; wie ihm Seamus später erklärte, gab es in der Welt der Zauberer keine Polterabende.
Nach einem Blick auf Sirius und Lupin beim Abendessen stellte Harry fest, dass dies wahrscheinlich auch besser war, da beiden die Nervosität ins Gesicht geschrieben war.
Sie stocherten beide nur in ihrem Essen herum und bekamen keinen Bissen hinunter.
Harry war sich auch ziemlich sicher, Lupin schon sein viertes Glas Wein trinken zu sehen.
„Morgen ist der große Tag," sagte aufeinmal Dumbledore, „Severus, ich hoffe doch, dass der Trank fertig ist?"
„So gut wie," antwortete Snape, „Er muss nur noch abkühlen."
„Großartig," Dumbledore klatschte in die Hände.
„Und? Nervös ihr beiden?", fragte Professor Flitwick.
„Ich? Nervös?", Sirius lachte falsch und verschüttete sein Getränk, bei dessen Geruch Harry auch auf Wein schätzte und sich so nebenbei wunderte, seit wann es Alkohol beim Abendessen gab.
„Du bist aber nicht nervös oder Remus?", fragte McGonagall, „Werwölfe binden sich doch für ein Leben lang. Dir war doch ab dem ersten Moment eurer Beziehung klar, dass du dich nicht mehr von ihm trennen wirst."
„Nein, Minerva. Da muss ich dich korrigieren," sagte Lupin, „Die Ein-Partner-fürs-Leben-Sache existiert nicht."
„Natürlich existiert sie," beharrte McGonagall, „Das weiß doch jeder..."
Die anwesenden Lehrer nickten alle.
„Aber es ist nicht wahr," meinte Lupin.
„Es steht doch in jedem Buch über Werwölfe," warf Flitwick ein und Harry gab ihm im Stillen recht.
Er hatte dies auch gelesen, als sie auf das neue Portrait gewartet hatten.
„Er wird es wohl besser wissen," sagte Sirius und schlug mit seiner Faust einmal auf den Tisch, „Er ist ein Werwolf!"
„Dieses Gerücht wurde in den 30ern von einem Werwolf in die Welt gesetzt," erklärte Lupin, „Da Menschen uns Werwölfe verachten, wollte er etwas erfinden, das uns in einem positiveren Licht wirken lässt. Und eine lebenslange Bindung ist nun mal so was...aber du kannst mir glauben, Minerva. Wegen dem bleibe ich nicht bei Siri."
„Dann bist du gar nicht wegen deines Werwolfdaseins an Sirius gebunden? Und du heiratest ihn trotzdem?", fragte McGonagall ungläubig.
„Ich denke, ich sollte beleidigt sein," meinte Sirius.
„Das ist nichts gegen dich persönlich, Sirius," versicherte McGonagall, „Es ist nur, ihr beiden seid so unterschiedlich. Remus ist der stille Schüchterne und du bist...du! Einfach Sirius Black!"
„Remy ist nicht so schüchtern, wie alle glauben. Im Bett kommt immer der Wolf in ihm durch," erwiderte Sirius verschmitzt grinsend und Lupin verschluckte sich sofort an seinem Getränk und die Röte stieg in sein Gesicht.
„Sie sollten aufhören ihren Verlobten in peinliche Situationen zu bringen," gluckste Parvati, „Sonst überlegt er es sich mit der Hochzeit noch einmal."
„Das würde er nicht tun," meinte Sirius, doch kurz danach fragte er besorgt: „Das würdest du doch nicht tun, oder Remy?"
„Warum sollte ich?", fragte Lupin und zog Sirius zu sich, „Dafür ist der Sex einfach zu gut."
Jetzt war es an Sirius, durch den verführerischen Blick Lupins, rot zu werden.
„Gehen wir schlafen?", hauchte ihm Lupin ins Ohr und knabberte an Sirius Ohrläppchen.
„Wir gehen schlafen," verkündete Sirius laut, während er aufstand und Lupin mit sich zog.
„Morgen ist ein großer Tag und...wir müssen ausgeschlafen sein," endete er und verließ mit seinem Werwolf die große Halle.
„Fünf Galleonen, dass die beiden noch lange nicht schlafen werden," sagte Draco plötzlich.
„Mister Malfoy," ermahnte ihn McGonagall sofort.
„Ich gehe mit," meinte Dumbledore.
„Albus," kreischte McGonagall entsetzt.
„Was? Ich brauche Geld; ich bin zur Zeit knapp bei Kasse," verteidigte sich Dumbledore.
„Ich setze dagegen," sagte Fred.
„Damit verlierst du, Weasley," grinste Draco.
„Ne...die beiden sind so nervös. Die bekommen heute nichts mehr hin," erklärte Fred seinen Gedankenzug.
„Mister Weasley...wir sind hier beim Abendessen," beschwerte sich McGonagall, „Soll ich ihnen Punkte abziehen?"
„Das werden sie nicht tun, Minerva," sagte Snape, „Das werde ich erledigen...Weasley. Fünf Punkte Abzug von Gryffindor."
„Das war doch nur eine leere Drohung," sagte McGonagall entsetzt, „Du darfst nicht alles so ernst nehmen, Severus."
„Ich weiß, dass es eine leere Drohung war," erwiderte Snape, „Aber ich habe es trotzdem getan."
„Severus..."
„Ich gehe schlafen," flüsterte Harry seinem Slytherin ins Ohr.
„Okay, träum was schönes," wisperte Draco und hauchte ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen.
„Ich hatte gehofft du kommst mit," sagte Harry in einer, wie er hoffte, verführerisch klingenden Stimme.
„Solltest du nicht morgen ausgeschlafen sein?", fragte Draco amüsiert.
„Du hast recht...Gute Nacht," Harry küsste ihn verlangend und stoppte den Kuss so abrupt, dass ihm Draco verwirrt nachblickte, als er die Halle verließ.
Morgen war es also tatsächlich so weit!
Die beiden besten Freunde seines Vaters würden heiraten.
Er fragte sich, was sein Vater dazu sagen würde, wenn er noch am Leben wäre.
Aus den Erzählungen Sirius und Lupins hatte er nie herausgehört, dass sein Vater irgendein Problem mit der Beziehung seiner beiden Freunde gehabt hatte.
„Schönen Abend, Harry," grüßte ihn Godric, „Morgen findet eine Hochzeit statt?"
„Woher wissen sie das?", fragte Harry verwirrt.
„Erstens: Ich dachte wir seien per Du und zweitens: Dreh dich mal um," bat Godric.
Verwirrt folgte Harry der Bitte Godrics und sah sofort die schwebenden weißen Lilien und ein paar Geister, die begeistert über die morgige Hochzeit sprachen.
„Wie hätte ich es nicht mitbekommen können?", fragte Godric amüsiert, „Das ist das Thema unter den Bildern...nicht, dass so viele mit mir reden würden...Ich wünschte, ich hätte hier etwas Gesellschaft!"
„Ähm...Mister Gryffindor...Godric," verbesserte Harry schnell, als er sah wie das Portrait ihn korrigieren wollte, „Dürfte ich sie mal etwas Privates fragen?"
„Privater als Freds Frage, wie viele Gespielinnen ich gehabt hätte?", wollte Godric wissen.
„Waren sie mit Slytherin zusammen?", fragte Harry geradeaus.
„Ja, wirklich viel privater als Freds Frage," meinte Godric anerkennend.
„Waren sie es nun?", drängte Harry.
Ihm war dieser Gedanke schon oft gekommen und in den letzten Tagen hatte er in der Bibliothek ein Buch über die Gründer gefunden, indem es ein Bild von Salazar Slytherin und Godric Gryffindor gab, die sich verliebt anlächelten.
„Kurz," gab Godric zu.
„Wow, warum wird das dann nirgends erwähnt?", erkundigte sich Harry
„Weil wir es nicht öffentlich gemacht haben," erklärte Godric, „Außerdem hielt es nur zwei Monate lang...Wir waren einfach zu verschieden und Rowena hatte einen wirklich scharfen Körper."
„Du hast ihn betrogen," vermutete Harry.
„Ein bisschen," gestand Godric schuldbewusst.
„Du hast mir selbst gesagt, man darf Slytherins nicht ignorieren, denn sonst machen sie einem das Leben zur Hölle...Könnte es nicht sein, dass er gerade deswegen die Kammer des Schreckens bauen ließ?", fragte Harry.
„Das habe ich mir auch schon überlegt," meinte Godric, „Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nur wegen dem war...du weißt gar nicht, was ich für Schuldgefühle habe. Nur wegen mir ist dieses Mädchen tot."
„Wie oft muss man ihnen eigentlich noch sagen, dass es um Myrte nicht schade ist. Sie sollten dafür einen Pokal erhalten..."
Harry lächelte innerlich.
Er hatte gewusst, dass ihm Draco folgen würde, wenn er ihn küsste.
Blaises Theorie mit den Küssen stimmte tatsächlich.
Wenn er ihn nur einmal küsste, tat Draco alles was er wollte.
„Du bist mir doch gefolgt?", fragte er ahnungslos tuend.
„Du kannst mir nicht die Vorspeise zeigen und mir dann das Hauptgericht verweigern," erwiderte Draco.
„Genau Harry, das tut man nicht," gab ihm Godric Recht.
„Löwenmut," sagte Harry und Godric gab grummelnd den Zugang frei.
„Ich mag euren Gemeinschaftsraum," meinte Draco und setzte sich auf einen der gemütlichen Sessel.
„Er ist wärmer als eurer," neckte ihn Harry.
„Dafür müssen wir nicht mit dem ganzen Jahrgang in einem Schlafsaal schlafen," erwiderte Draco.
„Kannst du das glauben? Gryffindor und Slytherin waren zusammen und das hat keiner gewusst," sagte Harry plötzlich.
„Keiner hat's gewusst?", fragte Draco spöttisch, „Jeder mit ein bisschen Intelligenz hätte das bemerkt...Hast du nie die Berichte gelesen, die die Gründer über einander geschrieben haben?"
„Du solltest mich inzwischen besser kennen," antwortete Harry leicht beleidigt.
„Dann lies sie...Du musst dir nur Slytherins Beschreibung über Gryffindor durchlesen. Seine roten Haare, die wie viele kleine rote Rubine glitzern und wenn er lächelt schmilzt jeder Schnee. Seine Begabung in der Zauberei wird nur durch seine Intelligenz überboten. Für mich war das so offensichtlich! Und es gibt ein Bild in Hogwarts! A History! indem sich die beiden mit ihren Blicken ausziehen," erklärte Draco.
„Das kann nicht sein!", überlegte Harry, „Hermione hat dieses Buch an die tausend Mal gelesen und hat das nie bemerkt."
„Granger mag intelligent sein, aber von Liebe hat sie keine Ahnung," meinte Draco.
Harry zuckte nur mit den Schultern.
Über Hermiones Liebesleben wollte er eigentlich nicht philosophieren.
„Willst du dich nicht setzen?", fragte ihn Draco.
„Nein...ich geh schlafen. Morgen ist Hochzeit und...na ja, es wird sicher anstrengend," murmelte Harry und verließ mit einem leisen „Gute Nacht!" den Gemeinschaftsraum.
Die Tür fiel mit einem leisen Knall ins Schloss, als er den Jungenschlafsaal betrat.
Er bemerkte Moonshine, der sich in Rons Bett fest an Butterfly gekuschelt hatte.
Gemächlich zog er sich seinen Schlafanzug an und krabbelte in sein Bett, nachdem er Kollege und Boss auf Deans Bett verfrachtet hatte.
Diese Katzen liebten sein Bett und er wusste nicht weshalb.
Er hatte den Satz kaum zu Ende gedacht, da spürte er schon wieder ein Gewicht auf seinem Körper.
„Boss, Kollege, runter," murmelte Harry.
„Ich dachte ich wäre dein Freund und nicht dein Kollege," hörte er Dracos Stimme und schlug erstaunt die Augen auf.
„Boss würde ich allerdings auch akzeptieren," sagte der Slytherin, der es sich auf Harrys Körper gemütlich gemacht hatte und nun die Brust des Gryffindors als Polster benutzte.
„Ich dachte du wärst..."
Harry konnte gar nicht weitersprechen, da nun wirklich Boss und Kollege in sein Bett hüpften.
„...na ja, die beiden halt," endete Harry.
„Mit denen habe ich Ähnlichkeit?", fragte Draco beleidigt und hob Boss auf um ihn näher zu studieren.
Das Kätzchen begann zu maunzen und sofort reagierte Kollege und tippte ununterbrochen auf Dracos Oberschenkel, während er dabei versucht bedrohlich fauchte.
„Ich tue ihm doch nichts," lächelte Draco und setzte Boss wieder am Bett ab.
Kollege tapste zu dem anderen Linyinwin und schmiegte sich an ihn.
„Süß," lächelte Draco.
„Hallo Parvati," neckte ihn Harry.
„Hey, so schlimm wie Patil bin ich noch nicht," verteidigte sich Draco und zupfte spielerisch an Harrys Hose.
„Wie heißen sie nun eigentlich?", fragte Draco plötzlich.
„Boss und Kollege," antwortete Harry und versuchte die Linyinwins abermals vom Bett zu bekommen.
Da aber Draco immer noch an seiner Hose zupfte, rutschte diese ein Stückchen hinunter, als er beide Linyinwins auf den Boden setzte.
„Geht in Seamus Bett oder Deans oder Nevilles...husch, husch," befahl Harry und schloss die Vorhänge.
„Nicht die beiden," verbesserte Draco, „Sirius und Lupin! Welchen Nachnamen behalten sie?"
„Gute Frage," meinte Harry, „Das weiß ich gar nicht. Ich habe sie nicht mehr gefragt."
„Ich sage es immer wieder. Du interessierst dich nicht sonderlich für deinen Paten," murmelte Draco amüsiert, während er unauffällig eine Hand in Harrys Hose gleiten ließ.
„Ich hatte anderes zu tun," verteidigte sich Harry, „Ich bin Sirius Trauzeuge. Ich musste die letzte Woche damit verbringen Klamotten an und aus zuziehen und ich habe..."
Harry stoppte ruckartig, als er Dracos Hand an seinem Glied spürte.
„Du hast was?", fragte Draco unschuldig und begann es sanft zu massieren.
„Ich habe...ich habe...," Harry versuchte einen deutlichen Satz heraus zubekommen, aber Dracos geschickte Hand lenkte ihn immer wieder ab.
Er spürte wie es langsam in seiner Hose enger wurde.
„Draco..."
„Pst...entspann dich," hauchte Draco, während er Harry die Hose nun ganz entfernte.
„Harry," hörte er aufeinmal Seamus Stimme, „Im Gemeinschaftsraum lag ein Brief für dich."
„Danke Seamus," versuchte Harry normal zu sagen, aber genau diesen Moment nützte Draco um vorsichtig mit seiner Zunge über die Spitze seines Gliedes zu fahren.
„Er hat keinen Absender," sagte Seamus weiter, „Aber dein Name steht deutlich oben..."
„Dann wird er wohl für mich seiiii," Harry stöhnte leise auf, als Draco ihn nun ganz in seinen Mund aufnahm.
Seamus hatte wohl das leise Stöhnen gehört, da er schnell sagte: „Ich leg ihn auf dein Nachtkästchen..."
„Ist guuuut," stöhnte Harry und krallte sich in die rote Bettdecke.
„Ich übernachte bei Ernie," verabschiedete sich Seamus, kurz bevor Harry die Tür ins Schloss fallen hörte.
„Draco...,"
Er sah nur noch den blonden Schopf zwischen seinen Beinen, bevor er sich laut stöhnend in Dracos Mund ergoss.
Erst als er sich vollkommen beruhigt hatte, gab ihn Draco wieder frei und küsste ihn leidenschaftlich, so dass er sich selbst schmecken konnte.
„Siehst du!? Deswegen ist ein Doppelzimmer besser," grinste Draco und küsste ihn gleich nochmals, während er sich neben Harry legte.
„Jaja," murmelte Harry, bevor er sich schläfrig an seinen Slytherin kuschelte.
Dass Draco sanft über seinen Kopf streichelte, bekam er kaum noch mit, da er nach nicht mal fünf Minuten eingeschlafen war.
****************
Geweckt wurde Harry als er etwas Warmes auf seinen Lippen spürte.
Als er die Augen öffnete, erkannte er, dass es Draco war, der ihn zärtlich wach küsste.
„Morgen mein Schatz," grüßte ihn der Slytherin, „Ich hoffe du bist ausgeschlafen...Heute ist Hochzeit!"
„Hast du nicht gesagt, du seiest erst vierzehn und willst noch nicht heiraten?", fragte Harry verschlafen.
„Nicht unsere Hochzeit, du Idiot," sagte Draco.
„Wessen dann?", fragte Harry gähnend.
„Deinem Paten und Lupin?!", half ihm Draco auf die Sprünge.
„Genau, die beiden."
Mit einem Schlag war Harry hellwach.
„Wie spät ist es?", fragte Harry, während er sich aus dem Bett kämpfte.
„Kurz vor zwölf," antwortete Draco und Harry bemerkte erst da, dass der Slytherin schon voll angezogen war, „Wie schaffst du es bloß so lange zu schlafen? Und das obwohl du gestern schon um neun ins Bett gegangen bist!"
„Ich hatte nen merkwürdigen Traum," erklärte Harry und ging ins Badezimmer.
„Einen Traum?", fragte Draco verwirrt.
„Ja, ich war in Grönland und habe geflucht, da ich wo anders hin wollte," erzählte Harry durch die geschlossene Badezimmertür.
„Master Draco," Dobby erschien plötzlich mit einem blauen Gewand im Schlafsaal.
„Dobby," grüßte ihn Draco.
„Dobby bringt für Harry Potter Gewänder," erklärte der Elf und verschwand wieder.
„Hey Potter," rief Draco, schnappte sich das Gewand und trat ins Badezimmer.
„Was gibt's?", fragte Harry, während er sich die Haare einshampoonierte.
„Nichts, ich sehe dir nur gerne beim Duschen zu," grinste Draco und ließ seine Augen über Harrys Körper gleiten.
„Raus du Spanner oder ich verhex dich," drohte Harry scherzhaft.
„Dobby hat dir dein Gewand gebracht," sagte Draco zur Erklärung.
„Mein Gewand?"
„Für die Hochzeit, Dummerchen," antwortete Draco.
„Soll ich etwa nicht meinen Festtagsumhang anziehen?", fragte Harry verwirrt.
„Festtagsumhang? Potter, du bist der Trauzeuge," erklärte Draco, „Trauzeugen haben immer blaue Umhänge an."
„Bei den Muggeln ist es egal, was man als Trauzeuge trägt," murmelte Harry, bevor er sich das Shampoo aus den Haaren wusch.
„Wir sind aber nicht bei den Muggeln," sagte Draco und wirkte, als würde ihn diese Vorstellung fürchterlich ekeln.
„Ich war noch nie bei einer Zaubererhochzeit," meinte Harry.
„Es gibt für alles ein erstes Mal," sagte Draco und zwinkerte einmal.
„Raus, ich muss mich fertig machen," befahl Harry und zeigte auf die Tür.
„Oh wie schwer ist doch mein Herz...mein Schatz verbannt mich aus seinem Blickfeld...das Leben hat keinen Sinn mehr," sprach Draco in dramatischer Stimme, während er sich ans Herz greifend aus dem Badezimmer ging.
//Spinner//
Harry trocknete sich schnell ab und zog die von Dobby gebrachten Klamotten an.
Alles war blau: die Hose, das Hemd, ja selbst die Boxershorts!
Als er schließlich den blauen Umhang anzog, erkannte er im Spiegel, dass auf der linken Seite des Umhanges zwei silberne ineinanderverschlungene Ringe angenäht waren, die alle zehn Sekunden einmal golden wurden.
Mit einem Zauber trocknete er seine Haare und gab sich etwas von Parvatis Weihnachtsgeschenk in diese um sie doch noch ein wenig zu bändigen.
„Wow! Du siehst fantastisch aus," staunte Draco, als Harry wieder aus dem Bad trat.
„Findest du?", fragte er schüchtern und konnte es nicht verhindern, dass er rot wurde.
„Zieh dich sofort wieder aus, ich will dich hier und jetzt," sagte Draco befehlend.
„Ich denke, das heißt ja," schmunzelte Harry und sein Blick fiel auf den Brief, den Seamus gestern Abend auf sein Nachtkästchen gelegt hatte.
„Kein Absender," murmelte Harry, während er das Kuvert öffnete und den Brief entfaltete.
Morgen ist es soweit, ich werde kommen!
Morgen werden wir unser kleines Duell beenden.
Bereite dich schon vor zu sterben, Harry Potter!
„Oh Scheiße, die Portschlüssel," fluchte Harry und stürmte aus dem Saal, einen verwirrten Draco hinterlassend.
So schnell er konnte rannte er aus dem Turm in Richtung Dumbledores Büro.
Nur einer hätte ihm diese Nachricht schreiben können!
Nur einer wollte ihn so gerne tot sehen!
Nur mit einem hatte er noch ein Duell zu beenden!
Nur Lord Voldemort konnte als Absender in Frage kommen!
Draco hatte ihn schon einmal darauf hingewiesen, dass die Portschlüssel auch Todesser in die Hände fallen konnten.
Er hatte darauf zwar erwidert, dass es doch die Barriere gab, doch wer wusste schon, ob diese Voldemorts ganze Truppe aufhielt.
„Sahnetorte," rief er schon von weiten, als er den steinernen Wasserspeier auftauchen sah.
„Sahnetorte," wiederholte er, als er vor diesem zu Stehen kam.
Doch der Wasserspeier rührte sich keinen Millimeter.
„Potter, was suchen sie denn hier?"
Zum ersten Mal war Harry wirklich glücklich die Stimme des gehassten Zaubertranklehrers zu hören.
„Professor Snape...ich muss...muss...zu Dumbledore. Es ist wichtig," sagte Harry nach Luft schnappend.
„Der Schuldirektor hat keine Zeit für ihre Problemchen. Er kümmert sich gerade um Blacks Problemchen," antwortete Snape.
„Aber es ist wichtig...Voldemort...er wird..."
„Genug," unterbrach ihn Snape, „Gehen sie wieder in ihren Turm oder zum Flohfänger, aber verschwenden sie nicht die kostbare Zeit von Professor Dumbledore."
„Sagen sie mir das Passwort," bat Harry und versuchte seine Stimme kontrolliert zu halten.
„Das ist leider nicht möglich, Potter," auf Snapes Gesicht erschien ein kleines hinterhältiges Grinsen.
„Sagen sie mir das Passwort oder ich erzähle jeden von ihrer kleinen Liaison mit Mrs. Malfoy," drohte Harry.
Er hatte es nicht sagen wollen, doch ihm war es rausgerutscht.
Snape schaffte es immer ihn aus der Reserve zu locken.
Harry hätte sein ganzes Vermögen verwettet, dass Snape ihn anschreien würde, doch statt dessen wurde dieser noch blasser und starrte ihn mit entsetzten Blick an.
„Professor Snape, es tut mir leid...ich wollte nicht..."
„Kakaobohne!", sagte Snape leicht abwesend und der Wasserspeier bewegte sich.
Harry hätte sich wahrscheinlich Sorgen gemacht, dass Snape nichts weiteres sagte, sondern nur langsam den Gang wie ein Pinguin entlang watschelte, aber nun hatte er wirklich andere Probleme.
Er stürmte die Treppe hinauf und ohne Anklopfen betrat er Dumbledores Büro.
Harry hatte Dumbledore schon mit den unmöglichsten Dingen gesehen, aber sein heutiges Festgewand übertraf alles.
Sein ganzer Umhang war mit Rüschen versehen und in seinem langen Bart hangen Schleifchen.
„Harry! Wie ich sehe hast du dein Trauzeugen-Gewand schon erhalten," begrüßte ihn der Mann, „Was kann ich für dich tun?"
Schweigend überreichte ihm Harry den Brief.
Dieser sprach eindeutig für sich.
Verwirrt beobachtete er, wie in Dumbledores Augen ein erfreutes Funkeln auftauchte und sich dessen Lippen in ein kleines Lächeln wandelten.
„Als ob wir es nicht gewusst hätten," sagte dieser mit kindlicher Freude.
„Ähm...Professor! Sie wissen, was das bedeutet? Voldemort wird mit Hilfe der Portschlüssel nach Hogwarts kommen," sagte Harry aufgeregt.
„Nein," Dumbledore lächelte noch mehr, „Denkst du tatsächlich, ich hätte Sirius und Remus erlaubt Portschlüssel zu verschicken ohne Sicherheiten daran angebracht zu haben?"
„Sicherheiten, Professor?", fragte Harry verwirrt.
„Ja, wir haben einen kleinen Sicherheitszauber eingebaut," erklärte Dumbledore, „Nur an den die Einladung adressiert war, kann sie als Portschlüssel benutzen. Alle anderen landen in einem kleinen Dorf in der Mitte von Grönland."
„Sind sie sich sicher?", erkundigte sich Harry.
„Natürlich bin ich das. Sirius und Remus gehören zu den begabtesten Zauberern die ich kenne...und nebenbei gesagt, habe ich es auch noch überprüft," antwortete Dumbledore augenzwinkernd.
Harry atmete erleichtert auf; er hatte sich wohl wieder umsonst Sorgen gemacht.
Er verabschiedete sich rasch von Dumbledore und ging zu Lupins Wohnung.
Als er diese betrat, maunzten Minni und Mickey zur Begrüßung, doch er sah weder Sirius noch Lupin.
Er wollte gerade im Badezimmer nachsehen, als er überraschte Stimmen aus dem Schlafzimmer hörte.
Zwei davon gehörten Sirius und Lupin, doch die Dritte konnte er nicht zuordnen, obwohl sie ihm sehr bekannt vorkam.
Er öffnete die Schlafzimmertür ein Stückchen und spähte hinein.
Doch er sah nur Sirius und Remus, beide in schneeweißen Gewänder vor einem großen silbernen Spiegel stehen.
//Hab ich mir die dritte Stimme nur eingebildet?//
„Aber wie...warum? Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht," stammelte gerade Lupin und Harry konnte Tränen in seinen Augen schimmern sehen.
Genauso erging es Sirius und Harry würde schwören, dass es Freudetränen waren.
„Ich wollte einfach meinen beiden besten Freunden alles Gute wünschen," sagte die dritte Stimme, weswegen sich Harry sicher war, dass er sie sich nicht eingebildet hatte.
„Ich kann's nicht fassen, dass du hier bist, James," meinte Sirius.
Harrys Herz setzte kurz aus.
Hatte er das soeben richtig verstanden?
Er öffnete die Tür noch ein Stückchen, bevor seine Augen sich vor Unglauben weiteten.
Er hatte es richtig verstanden!
Im silbernen Spiegel sah er die durchsichtige Gestalt seines Vaters.
„Ich kann aber nicht lange bleiben. Ich muss bald zurück," erklärte James.
„Ich hole Harry," sagte Lupin aufgeregt, „Er wird sicher..."
„Nein," unterbrach ihn James scharf.
„Aber willst du ihn nicht sehen?", fragte Lupin fassungslos.
James schüttelte nur den Kopf.
„Er ist ein wirklich wunderbarer Junge geworden," sagte nun Sirius, „Du wärest stolz auf ihn."
„Ich weiß," seufzte James, „Aber ich will ihn nicht sehen."
„Bist du völlig übergeschnappt?", schrie Lupin.
„Eigentlich bin ich tot," murmelte James und in Sirius Gesicht erschien ein flüchtiges Lächeln.
„Aber du bist jetzt hier und Harry würde sich freuen dich zu sehen. Er kennt dich doch kaum," versuchte Lupin James umzustimmen, „James, er hat dich noch nie persönlich gesehen und mit dir geredet hat er auch noch nicht. Er kennt nur den James aus Erzählungen und Fotos, aber nicht den Wahren...Es wäre für ihn das Größte dich einmal zu sehen, einmal mit dir reden zu können."
„Und dann?", unterbrach ihn James scharf.
„Wie und dann?", fragte Lupin verwirrt.
„Er redet fünf Minuten mit mir und sieht mich dann nie wieder," erklärte James, „So ist es besser. Es wäre für ihn nur deprimierend..."
„Das stimmt doch gar nicht," sagte Lupin, klang aber nicht mehr so überzeugt.
„Remus...wie du schon sagtest, er kennt mich nicht," versuchte James zu erklären, „Er sieht Sirius als seinen Vater..."
„Das ist nicht wahr," warf Sirius ein.
„Siri, tu nicht so, als wäre dir das noch nicht aufgefallen," bat James, „Ich bin nicht dumm, weißt du? Du bist für ihn sein Pate und sein Vater in einem...und Remy ist so was wie seine Mutter..."
„Hey," entrüstete sich Lupin.
„Sorry, Moony," gluckste James und fuhr dann fort: „Ich bin nur irgendeine Person in seiner Erinnerung. Für ihn ist es leichter, wenn es so bleibt."
„Du hast vermutlich recht," seufzte Lupin resigniert
„Aber warum bist du dann hier, wenn nicht um Harry zu sehen?", fragte Sirius.
„Sagte ich doch schon...Ich will euch beiden alles Glück der Welt wünschen," sagte James, „Ihr seid wirklich füreinander geschaffen. Ich habe mich immer gefragt, warum du dich an andere ranschmeißt, Siri, wo ich doch wusste, dass du zu Remus gehörst."
Lupin wurde wieder rot im Gesicht.
„Und es wurde auch endlich mal Zeit, dass ihr der Welt offiziell zeigt, dass ihr für immer zusammen bleibt," endete James anklagend, „Hättet ihr euch das nicht vor fünfzehn Jahren überlegen können, ihr Idioten?! Da war ich noch am Leben und hätte dabei sein können."
James hatte dies wohl nur als Scherz gemeint, aber Sirius und Lupin wurden sofort still und blickten bedrückt auf den Boden.
„Hey, das habe ich nicht ernst gemeint," sagte James schnell, „Kommt schon ihr beiden Turteltäubchen! Strahlt wieder! Heute ist euer Hochzeitstag!"
„Es ist nur...du weißt nicht, was ich mir für Schuldgefühle mache," Sirius sprach fürchterlich leise, „Hätte ich nicht Peter vorgeschlagen, wären du und Lily noch..."
„Sirius Black!", unterbrach ihn James sofort, „Das ist lächerlich! Hör endlich damit auf. Du musst wirklich keine Schuldgefühle haben. Ich hätte genauso gut sagen können: ‚Nein Sirius! Bleib mein Geheimniswahrer. Ich vertraue Remus, er ist kein Spion.' Ich will ehrlich sein, ich dachte auch, dass Moony der Spion ist..."
„Weil ich ein Werwolf bin?", vermutete Lupin leise.
Als James nickte, erkannte Harry, dass Lupin mit sich kämpfte um nicht sofort los zu heulen.
„Das geht nicht gegen dich persönlich," versuchte James ihn zu beruhigen, „Nur sieh einmal meine Lage. Wen würdest du für einen Spion halten? Deinen besten Freund, einen dummen aber herzensguten Feigling oder einen stillen Werwolf, den man nicht richtig einschätzen kann?"
„Schon klar," winkte Lupin ab, „Ich verstehe was du sagen willst."
„Ich habe euch den Tag verdorben, oder?", fragte James besorgt.
„Nein, dass du hier bist, ist unser bestes Hochzeitsgeschenk," versicherte Lupin.
„Und viel praktischer als diese selbstrührenden Löffel, von denen wir etwa hundert bekommen haben," sagte Sirius grinsend.
James wirkte plötzlich als ob er nur noch halb zuhörte und nickte dann mit seinem Kopf.
„Jungs, ich muss gehen," erklärte er, „Es ist Zeit."
„Harry hat deinen Ring von Severus zurück erhalten," sagte Lupin plötzlich, als ob er noch Zeit schinden wollte.
„Severus?", fragte James skeptisch und hob eine Augenbraue.
„Ja, Remy und der Giftmischer sind die besten Freunde geworden," erklärte Sirius spöttisch.
„Das ist doch gar nicht wahr," entrüstete sich Lupin, „Ich habe nur diesen lächerlichen Streit beendet."
„Du warst immer der Merkwürdigste von uns," grinste James.
Lupin tat beleidigt, aber ein kleines Lächeln zierte seine Mundwinkel.
„Also ihr beiden! Macht es gut und kümmert euch um Harry," verabschiedete sich James.
„Grüß Lily von uns," baten Sirius und Lupin.
„Werde ich machen," versprach James und seine Gestalt verschwand langsam.
Als Harry bemerkte, dass Sirius und Lupin aus dem Schlafzimmer gehen wollten, flüchtete er schnell aus der Wohnung und lehnte sich an die Wand neben dem Sternenportrait.
Er wischte sich schnell die Tränen, die ohne dass er es gemerkt hatte geflossen waren, aus dem Gesicht, atmete einmal tief ein und betrat dann die Wohnung erneut.
„Harry," grüßte ihn Lupin, der versuchte so zu klingen, als ob so eben nichts geschehen war.
„Hi...warum habt ihr mir nie gesagt, dass man als Trauzeuge eigene Klamotten tragen muss?", fragte Harry.
„Ich dachte, das wüsstest du," antwortete Sirius.
„Ich weiß nichts über eine Zaubererhochzeit," meinte Harry.
„Überhaupt nichts?", fragte Sirius schockiert, „Ich hatte angenommen, dass du wenigstens etwas weißt."
„Nein, tut mir leid," entschuldigte sich Harry.
„Du musst dich nicht entschuldigen," beruhigte ihn Lupin, „Dann erklären wir dir noch schnell alles..."
*********
Zwanzig Minuten vor zwei verließ Harry die Wohnung um zum eingefrorenen See zu gehen.
Schon als er sich der Eingangshalle näherte, hoffte er, dass Snapes Trank wirklich half.
Durch die vielen Hauselfen, die noch die letzten Sachen zum See trugen, öffnete sich das Eingangsportal ständig und ließ die eisige Luft von außen hinein.
Er zog den Umhang näher an sich und verfluchte dieses viel zu dünne Teil.
„Sie sind Trauzeuge, Potter?", schnarrte Filch.
Dieser stand mit einem schwarzen Kessel in der Eingangshalle und begutachtete ihn misstrauisch.
„Haben sie ein Problem damit?", fragte Harry.
„Ich hätte niemals so einen Grünschnabel wie dich zum Trauzeugen gemacht," meinte Filch.
„Sie würden auch niemals heiraten," erwiderte Harry.
„Ich bin verheiratet," sagte Filch lautstark, „Ich habe eine wundervolle Frau und zwei Kinder."
„Ach ehrlich?", fragte Harry skeptisch.
„Nein, aber es könnte sehr wohl sein," meinte Filch und übergab ihm einen Becher blauer Flüssigkeit aus dem Kessel.
„Den müssen sie trinken. Das ist Severus Trank," erklärte der Hausmeister.
Während Harry den blauen Trank, der stark nach Gummibärchen schmeckte, in einem Zug hinunter trank, betete er, dass Filch ihn nicht gerade vergiftete.
Gerade als er Filch den Becher zurück gab, wurde ihm fürchterlich kalt.
Ihm kam es vor, als würde Eiswasser von seinen Füßen bis zu seinem Hals wandern.
„Was haben sie mir gegeben?", fragte Harry erschrocken.
„Das was ich jeden gegeben habe," antwortete Filch und gab den nächsten Becher an Professor Flitwick, der in seinem grünen Festtagsumhang und vor Freude summend in die Halle gekommen war.
Und plötzlich verschwand die Kälte aus Harrys Körper und ihm kam es vor, als würde er vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum sitzen.
Er wartete noch auf Professor Flitwick, bevor er mit diesem zum See hinüber ging.
Schon von weiten konnte er, wie es ihm vorkam, hunderte Menschen auf weißen Stühlen am See sitzen sehen.
Und je näher sie der Menschenmasse kamen, desto klarer erkannte er alles.
In der Mitte des Sees war ein weißer Bogen aus Lilien, weißen Rosen und zu Harrys Überraschung Kirschblüten errichtet worden, unter dem ein Zauberer in schwarzen Umhang stand.
Doch wirklich merkwürdig war sein Umhang.
Auf diesen waren Zeichen angebracht, die Harry sehr stark an asiatische Schriftzeichen erinnerten.
In einer der Reihen sah er Ron und Blaise neben Professor Zabini, dessen Frau und einem jungen Mädchen sitzen, in einer anderen sah er Hermione neben Parvati.
In wieder einer anderen erkannte er die gesamte Weasley Familie, einschließlich Penelope Clearwater, an der Harry wirklich schon einen Babybauch erkennen konnte.
Molly Weasley lächelte ihm aufmunternd zu, während Percy nur stolz auf Penelopes Bauch zeigte.
Er fühlte sich recht unwohl; jeder Blick haftete auf ihn, während er zu dem Bogen trat.
Kurz vor diesem blieb er stehen und schritt genau einen Schritt nach rechts, genauso wie es ihm Lupin und Sirius in der letzten Stunde erklärt hatten.
Er versuchte sich nicht umzudrehen, obwohl er noch deutlich die Blicke der Anwesenden spürte.
Erst als er entsetztes und verwirrtes Gemurmel hinter sich wahrnahm, drehte er sich um und musste selbst einen entsetzten Aufschrei verhindern.
Professor Snape schritt geradewegs auf ihn zu, doch das war nicht das Sonderbare.
Sein Zaubertrankprofessor trug doch tatsächlich den selben Umhang wie er, was nur eines bedeuten konnte.
„Sie sind Remus' Trauzeuge?", fragte Harry verwirrt, als Snape vor dem Bogen einen Schritt nach links machte.
„Denken sie, ich stehe hier nur zum Spaß?", entgegnete Snape, doch seine Stimme klang nicht so aggressiv wie sonst.
Harry würde es nicht wundern, wenn dies von seinem kleinen Ausrutscher vor Dumbledores Büro kam.
Als er sich abermals umdrehte, sah er wie sich zwei weiß bekleidete Personen dem See näherten und als der See kurz golden aufleuchtete, wusste er, dass es nun los ging.
TBC
