Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Marcus/Oliver, Lavender/Dean, Ernie/Seamus,…

Warnung: Slash! OOC! Mini-Spoiler für OotP!

Kommentar: Für den Teil habe ich mich extra beeilt, damit er rechtzeitig zu Weihnachten fertig ist(Seht es als Weihnachtsgeschenk!). Also in dem Sinne: Frohe Weihnachten euch allen!

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer hermy24, Kirilein, LadyRowena, netrunnerin14, Ralna, Maia May und maddyfan!

@hermy24: Der Dritte allein wäre ja noch gegangen, aber ich habe mich von einer Freundin zu allen dreien überreden lassen. Was bedeutet, dass ich von vier Uhr Nachmittags bis vier Uhr früh im Kino gesessen bin. War zwar ein Erlebnis, aber das mache ich nie mehr.

@Ralna: Ich weiß was du meinst. Bei mir hat ff.net strikt und fest behauptet, ich hätte noch keine Story veröffentlicht bei der ich noch ein Kapitel einfügen könnte. Konnte einen Tag warten bis es wieder ging.

@Maia May: Ich könnte doch einen von beiden in ein ewiges Koma schicken! Wäre dir das lieber? *g* Und nein, wir haben eigentlich nicht seit Montag Ferien. Eigentlich erst ab dem 24., aber meine Schule hatte einfach Montag und Dienstag für die schulautonomen freien Tage verwendet. Die meisten anderen Schulen haben das alle schon im Herbst gehabt. Wir nicht *heul* aber dafür haben wir jetzt früher frei *yuhu*

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Die restlichen Tage der Weihnachtsferien vergingen für Harry wie im Flug.

Die meiste Zeit verbrachte er mit Draco in Remus' leerer Wohnung oder bei Hermione in der Bibliothek.

Es war nicht so, dass er wirklich etwas lernen wollte, wie er es ihr erzählt hatte.

Er dachte eher daran, wie seine Extrastunden mit Snape werden würden.

Ob dieser ihn genauso behandelte wie in Zaubertränke?

Und was würde Draco dazu sagen, wenn er es herausfände?

Langsam zweifelte er daran, ob dies wirklich so eine gute Idee von ihm gewesen war.

„Harry, alles in Ordnung?", fragte ihn das Mädchen besorgt.

Verwirrt blickte Harry von seinem Buch auf und fluchte innerlich, da er wohl sehr abwesend gewirkt hatte.

„Ja, mir geht's gut! Ich habe nur an etwas gedacht," antwortete er schnell.

„An Etwas?", Hermione hob skeptisch ihre Augenbraue, „Oder eher an jemanden?"

„Ich habe nicht an Draco gedacht," verteidigte sich Harry.

„Hey, ich hab dir doch nichts vorgeworfen," Sie hob beschwichtigend ihre Hände, „Du kannst an ihn denken so viel du willst. Bist immerhin mit ihm zusammen."

„Aber ich habe wirklich nicht an ihn gedacht," sagte Harry, „Zu mindestens nicht nur an ihn."

„Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen Fred und Parvati?", wechselte Hermione auf einmal das Thema.

„Bitte? Wie kommst du jetzt darauf?", fragte Harry verwirrt.

„Na ja, ich habe die beiden in den letzten Tagen beobachtet," erklärte Hermione, „Sie sind immer zusammen; machen nichts ohne den Anderen. Fred denkt nicht einmal daran etwas Neues für ihren Laden zu erfinden."

„Aber das hat doch nichts zu bedeuten," Harry lachte auf, „Der einzige Grund warum sie immer zusammen sind, ist doch nur, weil sonst keine Gryffindors hier sind. Du bist immer in der Bibliothek, Seamus ist die meiste Zeit bei Ernie und ich verbringe wahrscheinlich mehr Zeit in Slytherin als Snape...Und die Sache mit Fred und dem Laden! Hast du jemals einen der Zwillinge etwas ohne den Anderen machen gesehen? Er wartet doch nur darauf, dass George wieder kommt und dann...," er machte eine Pause und sprach mit dramatischer Stimme weiter: „...müssen wir fliehen vor den schrecklichen Gefahren der Weasleys."

„Das denke ich nicht," sagte Hermione mit ernster Stimmer, „George wird keine große Lust haben irgendwas zu erfinden. Ginny hat es mir bei Sirius und Remus' Hochzeit erzählt."

„Was denn?" wollte Harry wissen.

„Cho hat schon am zweiten Tag ihres Gquiyas Ausflug mit ihm Schluss gemacht und er ist ganz deprimiert Heim gefahren," erzählte Hermione, „Ginny sagte, dass er kaum etwas isst und sie ihn noch nie so erlebt hat."

„Nun, das werden wir ja heute Abend sehen," meinte Harry und dachte daran, wie schon am Abend das ganze Schloss wieder mit Schüler und Lehrer gefüllt wäre.

Er vermisste jetzt schon die Ruhe, die er in den Ferien gehabt hatte.

„Ja! Heute Abend," grummelte Hermione und ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, schien sie davon nicht sehr begeistert zu sein.

Da sie scheinbar keine Lust mehr hatte mit ihm zu reden, da sie sich wieder hinter einem Buch verkroch, verabschiedete er sich um die restliche Zeit mit Draco zu verbringen.

Sie hatten gerade noch sechs Stunden bis die anderen Slytherins wieder kamen.

So etwas mussten sie doch ausnützen, denn so ungern er es zugab, langsam aber sicher gefiel ihm der Slytherin- Gemeinschaftsraum.

Er könnte Stunden nur inmitten des Raumes sitzen und ihn betrachten.

Harry ging gerade Richtung Treppe, als er hinter sich schnelle Schritte hörte.

„Harry, warte bitte," hörte er Bill Weasleys aufgeregte Stimme.

Bill stoppte erst, als er genau vor Harry stand.

„Kann ich was für dich tun?", fragte Harry verwirrt.

Es war noch nie vorgekommen, dass Bill mit ihm sprach, wenn nicht Ron in seiner Nähe war.

„Es tut mir so leid," begann Bill außer Atem, „Es tut mir wirklich leid...Es ist nur Dumbledore lässt jeden nach Hogwarts, wenn er bei mir seinen Zauberstab abgibt. Ich konnte doch nicht nein sagen. Es tut mir so leid...ich hätte es nicht tun sollen. Ich weiß, dass ich es nicht hätte tun sollen."

„Was hast du getan?", fragte Harry beunruhigt.

Er hatte so eine Ahnung worauf Bill hinaus wollte und die gefiel ihm gar nicht.

„Er wollte hinein... er hat mir gestern einen Brief geschrieben. Also habe ich ihn heute in den Drei Besen getroffen, seinen Zauberstab an mich genommen und ihn ins Schloss gebracht, aber...jetzt denke ich, dass es ein großer Fehler war..."

„Wen hast du ins Schloss gebracht?", fragte Harry panisch.

„Lucius Malfoy," antwortete Bill leise.

Harrys Herz setzte kurz aus; genau das hatte er befürchtet, aber es wirklich von Bill zu hören.

„Es tut mir leid," hörte er Bills Stimme wie aus weiter Ferne.

Lucius Malfoy war also im Schloss oder besser gesagt er war bei Draco und dieser war...

„Ich muss nach Slytherin," murmelte Harry leicht abwesend und stürmte im nächsten Moment zur Treppe.

Er beachtete Bills Rufe gar nicht mehr, sondern rannte nur so schnell ihn seine Beine tragen konnten in Richtung Slytherin.
Dabei sah er auch nicht Mrs. Norris und stolperte über diese und fiel mit einem lauten Knall gegen eine Rüstung.

„Mrs. Norris," stöhnte Harry schmerzerfühlt, „Warum kannst du nicht woanders spionieren?"

Die Augen der Katze funkelten ihn an, als ob sie sagen wollten: „Für mich war es auch nicht schöner".

„Mrs. Norris," Harry fiel plötzlich etwas ein, „Machst du mir einen Gefallen?"

Die Katze sah ihn an, als würde sie an seinem Verstand zweifeln.

„Bitte, es ist wichtig. Lucius Malfoy ist hier," sagte er rasch, „Hol irgendwen. Dumbledore, Snape, von mir aus auch Filch. Irgendwer der Zugriff nach Slytherin hat. Es ist wichtig!"

Mrs. Norris würdigte ihm nur einen herablassenden Blick, bevor sie gemächlich in den Schatten der Kerker verschwand.

„Dämliche Katze," fluchte Harry, während er sich wieder aufrappelte.

Was hatte er sich bloß dabei gedacht?

Mrs. Norris würde nie den Befehl eines Schülers annehmen!

Das war doch nur reine Zeitverschwendung gewesen.

Harry vertrieb diese Gedanken und lief weiter.

Er wusste zwar nicht wirklich, was er tun sollte, aber er konnte doch auch nicht einfach rumstehen, wenn Lucius Malfoy bei Draco war.

Zum Glück hatte dieser keinen Zauberstab, obwohl auch sonst hätte er nicht viel unter den Augen Dumbledores machen können.

Einhornblut," rief er das neue Passwort, als er schon von weiten den Zugang nach Slytherin sah.

Als er beim Eingang ankam, hatte sich dieser schon geöffnet und er stürmte hinein.

Hinter ihm schloss sich der Eingang wieder und er hatte das merkwürdige Gefühl gefangen zu sein.

Der ganze Slytherin- Gemeinschaftsraum kam ihm nun wesentlich kälter vor.

Er trat näher und sah Lucius Malfoy beim Kamin stehen, während Draco in einem Sessel saß und wie Espenlaub zitterte.

Harry hatte seinen Slytherin noch nie so gesehen.

In den blaugrauen Augen konnte er nackte Angst sehen.

„Ah, Mister Potter! Der Held der Stunde," hörte er Mr. Malfoys Stimme.

Dieser hatte ihn nun entdeckt und auch Draco blickte flehend zu Harry.

Draco bewegte seine Lippen und auch wenn Harry kein Wort verstand, wusste er was Draco sagte: „Lauf weg!"

„Mr. Malfoy, wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Wann war das letzte Mal?...Ach ja, Ende letzten Schuljahres am Friedhof! Wissen sie noch? Sie fanden es sehr amüsant mir beim Gefoltert werden zuzusehen," Harry hatte keine Ahnung, woher auf einmal sein Mut kam, doch im nächsten Moment bereute er schon, dass er das gesagt hatte.

„Sehr reizend, Mister Potter," Mr. Malfoys Gesicht zierte ein bedrohliches Lächeln, „Wir haben gerade über sie gesprochen."

„Nur Gutes hoffe ich," sagte Harry mit einem Anflug Galgenhumor.

„Aber sicher doch. Wie könnte man auch etwas schlechtes über unseren tollen Harry Potter verbreiten," lächelte Mr. Malfoy, „Sie sind inzwischen doch schon so toll, dass nicht einmal mehr ein Slytherin ihrem Charme erliegen kann."

Mr. Malfoy blickte Draco an, der sich daraufhin tiefer in den Sessel drückte.

„Das ist die Brille. Sie lässt einen weiser wirken," meinte Harry, während er sein eigenes Herz laut und schnell schlagen hörte.

Was redete er da eigentlich?

Wollte er unbedingt sterben?

„Lassen sie die blöden Witze," zischte Mr. Malfoy, „Ich sprach gerade mit meinem Sohn über einen gewissen Vorfall in den Sommerferien. Ich nehme an, sie wissen was ich meine?!"

Harry musste fest schlucken.

Natürlich wusste er wovon Mr. Malfoy sprach: Dracos Warnung!

„Natürlich wissen sie es," sprach Mr. Malfoy weiter ohne eine Antwort von Harry abzuwarten, „Es muss für sie ja ein Traum sein, dass sie nur wegen meines Sohnes noch leben. Habe ich recht, Mister Potter?"

Harry wusste nicht wirklich, ob er darauf antworten sollte oder ob dies nur eine rhetorische Frage war.

Doch das wurde überflüssig, da er hinter sich das Öffnen des Durchganges hören konnte.

Er riskierte einen Blick um zu sehen, wer gekommen war und wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte, als er Professor Snape und Mrs. Norris, die um Snapes Beine schlich, sah.

„Severus," grüßte ihn Mr. Malfoy kühl, „Dass du dich tatsächlich hierher traust, du dreckiger Spion."

„Ich wüsste nicht weswegen ich Angst haben sollte," erwiderte Snape ebenso kühl, „Soviel ich weiß, bin ich derjenige mit einem Zauberstab!"

Mr. Malfoy knurrte kurz und Harry hätte schwören können, so etwas wie „Dämlicher Weasley" herausgehört zu haben.

„Verschwinde," zischte Snape, „Du hast kein Recht hier zu sein!"

„Doch das habe ich," widersprach Mr. Malfoy, „Ich wollte meinem Sohn persönlich die guten Neuigkeiten erzählen."

„Gute Neuigkeiten?", fragte Snape skeptisch.

„Ja, er wird ab nächsten Monat nach Durmstrang wechseln," erklärte Mr. Malfoy, „Hier wird er nur zu weich."

Harry traute seinen Ohren nicht.

Das konnte doch nicht sein!

Das durfte nicht sein!

„Das wird er nicht," knurrte Snape.

„Und wer soll etwas dagegen tun?", fragte Mr. Malfoy amüsiert, „Du? Du bist nur Hauslehrer von Slytherin, Severus. Und Dumbledore? Der ist nur der Schuldirektor! Es fällt auch nicht in seinen Bereich die Entscheidungen eines Erziehungsberechtigten in Frage zu stellen...Draco wird nach Durmstrang kommen und weder du, noch Dumbledore oder unser strahlender Held Potter können etwas dagegen tun."

Snape zog seinen Zauberstab und richtete ihn geradewegs auf Lucius Malfoy.

„Verschwinde oder ich...," Snape ließ den Satz offen, aber seine Augen sprühten regelrecht vor Mordlust.

„Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte. Ich habe keinen Grund mehr hier zubleiben," meinte Mr. Malfoy, warf Draco noch einen abwertenden Blick zu und machte sich in Richtung Ausgang auf.

Als er bei Snape vorbeikam, flüsterte er diesem leise etwas ins Ohr, bevor er entgültig den Slytherin- Gemeinschaftsraum verließ.

Snape wirkte noch blasser als sonst und Harry konnte auch verstehen warum.

Trotz Mr. Malfoys Flüstern hatte er es sehr gut verstanden: „Lass die Finger von Narcissa! Sie gehört mir!"

Snape sah noch einmal kurz zu Harry, als ob er ihm die Schuld dafür gab und verließ danach den Raum.

Erst die leisen Schluchzer Dracos holten ihn wieder in die Realität zurück.

„Das darf doch nicht wahr sein," wisperte der Slytherin, „Das ist doch alles nur ein Alptraum."

Harry kniete sich vor ihm nieder und zog Draco in seine Arme.

Dieser erwiderte diese Umarmung vorsichtig, bevor er sich an Harrys Brust lehnte und seinen Tränen freien Lauf ließ.

Harry hatte ihn noch nie weinen gesehen.

Ehrlich gesagt hatte er gar nicht geglaubt, dass das Draco überhaupt noch konnte.

„Es wird alles wieder gut," flüsterte Harry beruhigend, während er Draco über den Rücken streichelte.

„Ach? Und wie?", Draco schluchzte so herzzerreißend, dass ihn Harry noch fester an sich drückte und nie mehr los lassen wollte.

Langsam hörte Draco auf zu zittern und weinte nur noch stumm gegen Harrys Brust.

„An das hatte ich nicht gedacht," schniefte der Slytherin, „Ich dachte, dass ich bis zu den Ferien sicher bin. Ich hätte nie erwartet, dass er mich aus Hogwarts holt...Ich will nicht nach Durmstrang, Harry. Ich will einfach nicht!"

Harry löste sich etwas von Draco und hob mit seiner Hand leicht den Kopf des Slytherins, der ihn nur mit verlorenen Augen anblickte.

„Wir werden schon irgendeine Möglichkeit finden," sagte Harry entschlossen, „Und wenn ich dich eigenhändig in Gryffindor festbinden muss."

Dracos Gesicht zierte ein Anflug eines  Lächelns.

„Wir werden es verhindern," versicherte Harry, bevor er dem Slytherin die Tränen wegküsste.

Er wanderte mit seinen Lippen hinunter, bis er an Dracos Lippen angekommen war und diese zärtlich küsste.

Draco ging sofort darauf ein und die beiden versanken in einem sanften und doch leidenschaftlichen Kuss.

Sie hätten sich noch ewig weiterküssen können, doch Moonshine hatte wohl andere Pläne, da das kleine Kätzchen einfach auf Harrys Kopf flog und von dort aus auf Dracos Schultern tapste.

„Immer im falschen Moment," grummelte Harry und bedachte das Kätzchen mit wütenden Blicken.

„Ich denke, er hat Hunger," überlegte Draco, während er Harry etwas von sich schob.

„Die können ein Monat ohne Nahrung auskommen," erwiderte Harry und wollte Draco wieder an sich ziehen, doch dieser war schon aufgestanden und nahm Moonshine in seine Arme.

„Du hast tatsächlich im Unterricht aufgepasst," staunte der Slytherin.

„Ja und nun komm wieder her," nörgelte Harry.

„Ich geh nur schnell in die Küche und hol was für Moonshine," sagte Draco, „Du kannst ja mitkommen."

Harry seufzte ergeben und folgte dem blonden Slytherin aus Slytherin.

Gerade als sie die Treppen hinaufgehen wollten, sah Harry Mrs. Norris, die ihn mit ihren Augen fixierte und auf etwas zu warten schien.

„Geh schon mal vor," bat Harry, „Ich muss noch was erledigen."

„Ich bleibe nicht ewig in der Küche," schmunzelte Draco.

„Wo bist du dann?", fragte Harry.

„Gryffindor," antwortete Draco zur großen Freude Harrys.

„Okay, dann bis nachher im Gryffindor- Turm," sagte Harry und küsste seinen Slytherin kurz, bevor Moonshine wieder zu Maunzen begann und sich Draco auf den Weg in die Küche machte.

Harry drehte sich zu Mrs. Norris, die noch immer auf etwas zu Warten schien.

„Also...du hast tatsächlich Snape geholt," sagte Harry zu der Katze, „Dann muss ich mich wohl bei dir bedanken."

Er ging in die Hocke um ihr kurz über den Kopf zu streicheln.

Zu seiner Verwunderung fühlte sich ihr Fell ganz flauschig und weich an, nicht strohig wie er es vermutet hätte.

„Vielen Dank," flüsterte er und Mrs. Norris schnurrte kurz, bevor sie in den Gängen verschwand.

Harry wollte schon Draco folgen, aber da fiel ihm noch etwas ein.

Er musste unbedingt mit Snape reden.

Nicht, dass dieser nun wirklich dachte, er hätte ihn an Lucius Malfoy verraten.

Bei Snape sollte man besser alle Missverständnisse sofort aus dem Weg räumen.

Ohne Anzuklopfen betrat er Snapes Büro und erntete dafür einen überraschten Blick seines Zaubertrankprofessors.

Es kam wohl nicht oft vor, dass jemand keinen Respekt vor ihm zeigte.

„Mister Potter, was wollen sie hier? Sollten sie nicht bei Mister Malfoy sein? Ihn trösten? Seinen Zustand ausnützen und verführen?", fragte Snape wütend,  „Ich wette er hat sie noch nie ran gelassen. Sie sollten auch mal den aktiven Part übernehmen. Los, gehen sie und nützen sie die Situation aus."

„Also hören sie mal. Das geht sie wirklich nichts an," sagte Harry lautstark.

Auch wenn Snape recht hatte, musste er es ihm nicht auch noch unter die Nase reiben.

Doch erst da bemerkte Harry, dass Snape leicht wankte und sein Blick fiel auf eine Flasche, die am Schreibtisch des Professors stand.

Das in silberner Schrift verfasste Wort Davayka zierte die schwarze Flasche und nach dem Glas daneben zu schließen war der Inhalt der Flasche violett.

Draco hatte ihm mal etwas von Davayka erzählt.

Es war eine Art Zaubertrank, bei dem ein Schluck den Effekt eines Glases Rotweins glich.

Und da die Flasche halbleer war, wunderte sich Harry überhaupt nicht, warum Snape sich an seinen Schränken anhalten musste um nicht umzufallen.

„Sie sind betrunken?!", stellte Harry fest.

„Warum nicht? Ist nicht verboten," meinte Snape und schaffte es mit Mühe sich in seinen Stuhl zu setzen, „Man darf doch wohl mal betrunken sein. Besonders wenn der Mann der Frau, die man schon seit Jahren vergöttert, auf einmal heraus findet, dass man..."

„Professor, deswegen wollte ich mit ihnen reden," sagte Harry rasch, „Sie müssen mir glauben. Ich habe Mr. Malfoy überhaupt nichts erzählt."

„Das weiß ich doch, Potter," murmelte Snape, „Denn wenn sie es gesagt hätten, hätten sie nichts mehr mit dem sie mich erpressen könnten um ihnen die unverzeihlichen Flüche beizubringen...da fällt mir ein. Sie haben ja jetzt nichts mehr..." Snape kicherte kurz, worauf Harry verwundert eine Augenbraue hob.

Davayka vertrug Snape scheinbar überhaupt nicht.

„Professor? Soll ich Madam Pomfrey holen?", fragte er hilfsbereit.

„Sie haben nichts mehr um mich zu erpressen," sagte Snape mit fester Stimme, als ob es ihm erst jetzt eingefallen wäre, „Ich brauche ihnen die Unverzeihlichen nicht mehr lernen...Wissen sie was? Ich könnte sie jetzt auch aus Hogwarts schmeißen lassen. Immerhin haben sie einen Lehrer, sogar den Hauslehrer von Slytherin erpresst..."

„Professor, ich...," begann Harry, aber Snape unterbrach ihn: „Ich könnte sie rausschmeißen. Ich wette dann würden auch die zwei Blacks verschwinden. Dann wäre ich euch alle los. Die ganze verfluchte Gryffindorbrut..."

Harry fragte sich, ob Snape überhaupt noch wusste, dass es mehr als drei Gryffindors in Hogwarts gab.

„Ich könnte sie rausschmeißen," wiederholte Snape, „Der Schuldirektor könnte nichts dagegen tun. Denn man wird rausgeschmissen, wenn man einen Lehrer erpresst. Ach darauf habe ich seit Jahren gewartet. Ein Potter wird aus Hogwarts geworfen..." Snape stoppte kurz und fuhr dann fort: „Allerdings..."

TBC