Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus,…
Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange!
Kommentar: Wir sind bei Kapitel 60! Und noch immer ist kein Ende in Sicht! *seufz* Aber mir kann ja keiner Vorwürfe machen. Ich habe jeden gewarnt, dass es sehr lang wird.
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Takuto-kun, Merilflower, blub, LadyRowena, TheSnitch, Lorelei Lee, koryu, moonshine88, Maia May, Dracos-Honey, Mellin, Ralna, tinkita, Queen of Nightfever, Kirilein und schmuddelwetter.
***************************************************************************
Trotz seines Streites mit Draco verließ Harry die Feier nicht.
Er sah nicht ein, warum er den letzten Abend mit seinem Paten frühzeitig beenden musste, nur weil Draco mal wieder schlechte Laune hatte.
Fast schon aus Trotz setzte er sich wieder auf die Couch und begann mit jedem, der bei ihm vorbeikam ein Gespräch.
„Wissen sie! Ich hatte auch mal einen Freund, der sehr schnell seine Laune änderte," redete Madam Sprout in Erinnerungen schwelgend, „Wir waren auch verheiratet! Aber nach drei Jahren Ehe habe ich es nicht mehr ausgehalten. Immer hat er damit angefangen, dass ich mich von ihm scheiden lassen will und so weiter...Also habe ich mich schlussendlich von ihm scheiden lassen."
„Ach wirklich?", fragte Harry und bereute innerlich Madam Sprout angesprochen zu haben.
„Sie müssen unbedingt alle Zwistigkeiten aus der Welt schaffen," sagte Sprout, „Sie dürfen dabei nicht nur an ihre Beziehung denken, sondern auch an alle anderen Slytherins. Seit sie und Mister Malfoy zusammen sind, fangen die Slytherins weniger Streit an und beleidigen nicht gleich jeden Muggel- Geborenen, der ihnen über den Weg läuft. Wissen sie eigentlich wie mein Haus fertig gemacht wurde? Nein, nein, sie und Mister Malfoy müssen zusammen bleiben und wenn es nur für das Wohl der Schule ist."
„Könnte ich kurz mit ihnen sprechen, Mister Potter?", rettete Professor McGonagall den Gryffindor vor dem Gespräch mit seiner Kräuterkundelehrerin.
„Ich bin schon weg," meinte Madam Sprout und wuselte schon zu Dumbledore, der gerade die Socken von Ron bewunderte.
„Professor," bat Harry, „Halten sie mir bitte keinen Vortrag über die verbesserten Gryffindor/Slytherin Verhältnisse und dass ich mich wieder mit Draco vertragen muss...Ich werde mich ja wieder mit ihm vertragen. Morgen rede ich mit ihm."
„Das wollte ich gar nicht," versicherte McGonagall und ließ sich neben Harry nieder.
„Ich wollte mit ihnen über die ZAGs sprechen," erklärte McGonagall.
„Die sind doch erst im Mai," meinte Harry.
„Das weiß ich doch," sagte McGonagall, „Ich habe nur von Professor Dumbledore von dem Schulwechsel Mister Malfoys erfahren..."
„Das ist noch nicht sicher," entgegnete Harry, „Es wird sicher alles wieder in Ordnung kommen und Draco bleibt hier."
„Und wenn nicht?...Ihre Testergebnisse bei den Probe- ZAGs waren überraschend gut," sagte McGonagall.
„Haben sie das etwa bezweifelt?", fragte Harry etwas beleidigt.
„Sagen wir es so. Ich halte sie für einen brillanten Zauberer, aber bei der Theorie hatte ich wirklich meine Zweifel, ob sie es schaffen," erklärte McGonagall, „Ich möchte nur nicht, dass wegen Liebeskummer ihre Leistungen zurück gehen...Und das selbe gilt bei Sirius. Ihr Pate wird schon wieder zurück kommen. Verschlechtern sie sich nicht aus Sorge um ihn."
„Hat man für solche Gespräche nicht die Sprechstunden eingerichtet, Minerva?", fragte Sirius amüsiert, der mit Remus im Arm aus dem Schlafzimmer gekommen war.
„Meine Schüler fürchten sich immer vor meinen Sprechstunden," sagte McGonagall, „Ich wollte das ohne Angst besprechen."
„Ihre Sprechstunden sind gefürchteter als Snapes," erklärte Sirius leise, nachdem McGonagall aus ihrer Hörweite verschwunden war.
„Das liegt aber nur daran, dass Severus sofort Strafarbeiten verteilt, anstatt Schüler in seine Sprechstunden zu bitten," sagte Remus.
„Remy...falls ich sterben sollte, mach mir einen Gefallen," bat Sirius ernst, „Fang nichts mit dem Giftmischer an."
Remus gab ihm dafür einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.
„Nicht weil ich den Giftmischer nicht mag...aber stell dir mal vor, dass Harry mit dem in einem Haus wohnen müsste," fügte Sirius hinzu und bekam dafür gleich noch einen Klaps.
„Ich werde schon nichts mit Severus anfangen...ich habe es auf Hagrid abgesehen," meinte Remus.
„Aber lass dich nicht von ihm zerquetschen," sagte Sirius, „Versuch immer oben zu liegen."
„Du bist ein Idiot," murmelte Remus.
„Ich weiß," grinste Sirius und küsste ihn sanft, „Aber du stehst auf Idioten."
„Dann könnte er tatsächlich was mit Snape anfangen," witzelte Harry.
„Harry!", ermahnte ihn Remus gespielt geschockt, „Du ähnelst immer mehr Sirius...Manchmal frage ich mich ja, ob du...," er blickte Sirius genau an, „...nicht irgendetwas mit Lily hattest."
„Remy, red nicht so einen Blödsinn," meinte Sirius amüsiert, „Harry ist eine jüngere Kopie James, das sieht man doch."
„Trotzdem...er nimmt viel zu viele deiner Charaktereigenschaften an," sagte Remus.
„Ich kenne James nicht," mischte sich Harry ein, „Wie könnte ich da seine annehmen?"
Wie auf Kommando schauten Remus und Sirius bedrückt auf den Boden.
„Ich wünschte du hättest ihn kennen gelernt," murmelte Remus, „Er war ein wirklich lieber Mensch."
„Und er hat dich vergöttert," erinnerte sich Sirius, „James war so stolz auf dich. Als er dich das erste Mal in den Arm genommen hat, wirkte es fast so, als wollte er dich nie wieder hergeben."
„Hat er auch nicht," warf Remus ein, „Lily und die Ärzte mussten drei Tage warten bis er ihn endlich hergeben wollte."
„Von wollen konnte keine Rede sein," widersprach Sirius, „Lily hat ihn erpresst. Entweder sie darf Harry auch einmal halten oder sie lässt sich von ihm scheiden."
„Ja!", Remus lächelte sanft, „Die Beiden waren schon etwas besonderes."
„Ein bisschen verrückt aber wer ist das nicht?", grinste Sirius.
„Hast du jetzt eigentlich über meine Frage nachgedacht?", erkundigte sich Harry.
„Ja und ich muss dir sagen, es tut mir leid, aber ich kann dich nicht heiraten," antwortete Sirius gespielt bedrückt, „Aber ich bin schon mit jemanden sehr glücklich verheiratet."
„Sirius," zischte Harry, „Sei einmal ernst."
„Er hat darüber nachgedacht," antwortete Remus für seinen Mann, „Und da er es niemals zugeben würde, muss ich für ihn sprechen. Er würde sich riesig freuen, wenn du ihn Dad nennen würdest."
„Aber das heißt nicht, dass ich James den Rang ablaufen will oder so etwas," sagte Sirius sofort.
„Schon klar...Dad," beruhigte ihn Harry.
„Klingt sehr merkwürdig," meinte Sirius.
„Hört sich auch merkwürdig an," versicherte McGonagall, „Wenn Sirius seinen Vater spielt, können wir uns auf das Schlimmste gefasst machen."
„Minerva," lachte Dumbledore, „Sirius ist nicht so ein schlechter Kerl für den du ihn hältst."
„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie mich nicht mag," flüsterte Sirius zu Harry.
„Und darüber wunderst du dich, nach all den Streichen, die du ihr in der Schulzeit gespielt hast?", fragte Remus amüsiert.
Die Feier endete um Mitternacht, da Remus und Sirius doch noch ein wenig Zeit für sich haben wollten und alle anderen am nächsten Tag unterrichten mussten.
„Pass auf dich auf und komm gesund wieder," bat Harry, während er Sirius zum Abschied umarmte.
„Und du passt auf, dass Remy nichts mit dem Giftmischer anfängt," flüsterte Sirius so leise, damit ihn Remus nicht hören könnte.
„Ich werde es verhindern," versicherte Harry.
„Ihr redet über mich," vermutete Remus.
„Nein Liebling. Du bist viel zu paranoid," beruhigte ihn Sirius.
„Also dann...schreib mir ab und zu," bat Harry, umarmte Sirius nochmals und verließ dann mit Hermione die Wohnung, da Blaise und Ron schon vor Stunden kichernd verschwunden waren.
Der Weg zum Gryffindor- Turm hatte für Harry noch nie so lange gewirkt; bei jeden Schritt wollte er umkehren und Sirius in seiner Wohnung festbinden, damit er ja nicht auf diese Mission Dumbledores gehen konnte.
„Guten Abend Harry," grüßte ihn Godric fröhlich, „Hast du schon das Neueste gehört?"
„Ich gehe schon mal vor. Löwenmut," sagte Hermione und das Portrait klappte zur Seite.
Nachdem Hermione im Gemeinschaftsraum verschwunden war, schloss Godric den Durchgang wieder und erzählte fröhlich: „Ich habe endlich die Chance mich bei Salazar zu entschuldigen."
„Wieso? Hängt man sein Portrait jetzt wirklich vor den Durchgang Slytherins?", erkundigte sich Harry und stellte sich in Gedanken eine Unterschriftenaktion der Slytherins angeführt von Millicent Bulstrode vor.
„Warum sollten sie das tun?", fragte Godric verwirrt.
„Vergiss es," winkte Harry ab, „Das ist eine längere Geschichte...aber du wolltest was sagen."
Godric spielte mit dem Griff seines Schwertes und hob es stolz in die Luft.
„Ich, Godric Gryffindor, werde mich bei Salazar Slytherin entschuldigen," sagte er begeistert.
„Und wie?", fragte Harry ungeduldig.
„Man hat die letzten Portraits von Salazar, Rowena und Helga gefunden," erzählte Godric, „Und Albus will sie in diesen Gang hängen..." Er zeigte auf den vom Portrait wegführenden Gang.
„Und das ist toll?", fragte Harry verwirrt.
„Natürlich, ich kann mich bei ihm entschuldigen," wiederholte Godric.
„Also...Du hast Salazar mit Rowena Ravenclaw betrogen und nun muss er in die Ewigkeit in einem Gang mit ihr hängen und du denkst er würde es dir irgendwann verzeihen oder vielleicht sogar verdrängen," vermutete Harry.
„Mmm," machte Godric, „Bei mir klang es besser."
„Löwenmut," sagte Harry kopfschüttelnd und Godric gab den Weg frei.
Harry fand in dieser Nacht lange keinen Schlaf.
Die Geschehnisse des Tages schwirrten in seinem Kopf umher.
Der Abschied von Sirius und der Streit mit Draco.
Erst in den frühen Morgenstunden schlief er endlich ein.
****
Das Schlimmste des nächsten Morgens war für Harry überraschenderweise nicht das Aufstehen, sondern als er in die große Halle ging und Remus allein am Lehrertisch sitzen sah.
Von Sirius war weit und breit keine Spur!
„Wo ist denn Black?", wunderte sich Neville, „Normalerweise lässt er Professor Lu...Black keine Sekunde aus den Augen!"
„Er musste die Schule verlassen, da er kein Lehrer ist und damit kein Recht hat hier zu wohnen," erklärte Parvati.
Harry blickte sie verstört an, aber sie zeigte nur auf Dumbledore und er verstand.
Das war also die Ausrede, die Dumbledore für das Verschwinden Sirius' benutzte und das er wahrscheinlich den Vertrauensschüler jedes Hauses erzählt hatte.
„Bei Merlin, haben wir ein Glück, dass wir jetzt Binns haben," sagte Ron gähnend, „Ich brauche unbedingt noch eine Stunde Schlaf!"
„Wo warst du überhaupt die ganze Nacht?", fragte ihn Seamus, „Ich war als Erster wach und dich habe ich nirgends gesehen."
„Blaise scheint auch an Schlafmangel zu leiden," sagte Hermione und betrachtete dabei Blaise, der nur mit Müh und Not seine Augen offen halten konnte.
„Was habt ihr denn die ganze Nacht getrieben?", fragte Seamus verschmitzt lächelnd.
„Dies und das," murmelte Ron und senkte beschämt seinen Kopf.
„Wir sehen uns in Geschichte der Zauberei," sagte Harry schnell, als er Marcus Flint die Halle verlassen sah.
Er schnappte sich seine Sachen und rannte dem ehemaligen Slytherin- Kapitän nach.
„Flint...warte mal eine Sekunde," rief Harry, als er Marcus aus dem Schloss gehen sah.
„Professor Flint, wenn ich bitten darf," verbesserte ihn Marcus, „Ich könnte dir dafür Punkte abziehen."
„Dann tu's doch," sagte Harry unbekümmert, „Ich muss mit dir reden."
„Geht es um dich und Draco?", fragte Marcus gelangweilt.
„Woher..."
„Woher ich das weiß," unterbrach ihn Marcus, „Normalerweise himmelt ihr euch gegenseitig beim Frühstück an, aber heute hattet ihr nicht mal Blickkontakt miteinander...Ich nehme an, dass Draco meinen Rat befolgt und mit dir Schluss gemacht hat, bevor ihr euch sowieso trennen werdet."
„Er hat nicht mit mir Schluss gemacht," sagte Harry sofort, „Wir hatten nur wegen deiner blöden Theorie einen Streit. Draco ist sowieso schon so angespannt, da helfen deine blöden Sprüche auch nicht gerade."
„Blöde Sprüche? Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt," verteidigte sich Marcus.
„Könntest du es lassen!", bat Harry, „Sonst trennen sich Ron und Blaise auch noch wegen dir."
„Ich habe Blaise schon davon erzählt," sagte Marcus ungerührt, „Aber er meinte, das wäre die Herausforderung in der ganzen Beziehung und mich einfach ignoriert."
„Wenigstens nimmt es einer nicht ernst," seufzte Harry erleichtert.
„Er wird es noch früh genug erleben," meinte Marcus schulternzuckend, „Und ich werde mich nicht beherrschen, was das Ich habe es ja gewusst angeht. Ich werde es ganz laut in die große Halle schreien."
„Harry...," hörte er Ron rufen, „Geschichte der Zauberei beginnt gleich."
„Ich denke du musst gehen Potter," sagte Marcus, „Du willst doch nicht eine tolle Stunde mit Binns verpassen."
Er grinste Harry noch einmal spöttisch an und verschwand dann aus dem Schloss.
Harry konnte im Schnee deutlich die Abdrücke eines Hundes sehen und folgte lieber Rons Ruf, bevor er wieder einmal zu weinen begann.
Padma grüßte ihn freundlich, als er sich neben sie setzte und versuchte nicht durch Binns Stimme einzuschlafen.
„Schau mal," flüsterte auf einmal Padma, „Mrs. Norris ist hier."
Erst jetzt bemerkte er Filchs Katze, die auf dem Fensterbrett saß und Harry mit starren Blick ansah.
„Miss Granger will uns nun die wichtigsten Daten der Vampire nennen," sagte Binns soeben, „Miss Granger!"
Hermione suchte ihre Notizen zusammen und stellte sich dann vor Binns Schreibtisch und begann zu erzählen: „1621 entdeckte man den ersten Vampir in Transsilvanien. 1625 wurden sie vom europäischen Zauberkonzil als neue Wesensart anerkannt. Erst 1741 bemerkte man, dass Vampire sich vom Blut der Menschen ernähren und damit für die größten Massaker dieser Zeit zuständig waren. 1756 fand man dann endlich heraus, wie man diese Wesen vernichten konnte, wobei es erst 1786 einem Muggel gelang den ersten Vampir zu vernichten. 1888 wurden sie in sämtlichen Zaubererministerien als Sehr gefährlich eingestuft, was den Auroren erlaubte jeden Vampir zu vernichten, auch wenn dieser nichts getan hatte. Dies wurde 1905 wieder rückgängig gemacht, als ein Vampir die Tochter des damaligen Zaubererministers rettete. Seit 1956 gibt es mit den Vampiren einen schriftlichen Vertrag, in dem festgelegt wurde, dass Vampire nicht mehr das Blut von Zauberern trinken und sich nur noch auf Muggel festlegen. Das ist einer der Gründe warum 6% der Bewohner in Zaubererstädten Vampire sind. Zauberer und Vampire akzeptieren einander, auch wenn die meisten Zauberer Vorurteile gegenüber Vampire haben. Diese sind begründet, da es viele Vampire gibt, die sich nicht an die Bestimmungen von 1956 halten."
„Danke, Miss Granger," unterbrach sie Binns, „Ich möchte nun wieder zu wichtigeren Dingen zurück kehren..."
Hermione nickte nur und setzte sich dann wieder auf ihren Platz.
„Der Aufstand der..." Binns hatte es mit drei Wörtern geschafft, die ganze Klasse wieder in den üblichen Döszustand zu bringen.
Selbst Mrs. Norris hatte Mühe ihre Augen offen zu halten, doch trotzdem schaffte sie es die ganze Stunde Harry zu beobachten.
„Mrs. Norris wird mir von Tag zu Tag unheimlicher," sagte Harry, als sie sich auf den Weg zu Flitwicks Klassenzimmer befanden.
„Ich denke du hast Verfolgungswahn," meinte Ron und an Hermione gewandt fragte er: „Was sollte das eigentlich in Geschichte der Zauberei? Willst du die neue Lehrerin in diesem Fach werden?"
„Nein, aber Professor McGonagall hat gesagt, dass das eine Möglichkeit wäre meine Noten zu verbessern," erklärte Hermione, „Und das muss ich doch nützen."
„Und warum Vampire?", fragte Ron verwirrt.
„Ich bin durch Mrs. Norris darauf gekommen," antwortete Hermione.
„Wieso? Ist sie dir im Schlaf erschienen?", fragte Harry amüsiert.
„Nein," sagte Hermione, „Ihre Reißzähne erinnern mich an die eines Vampirs."
„Katzen haben spitze Reißzähne," meinte Ron.
„Aber nicht so spitz wie von Mrs. Norris," widersprach Hermione, „Krummbein hat nicht solche spitzen."
„Wahrscheinlich hat Filch ihre Zähne nachschleifen lassen, damit sie unheimlicher aussieht," überlegte Harry.
„Oder sie ist in Wirklichkeit ein verfluchter Vampir," lachte Ron und Harry konnte nicht anders als mitzulachen.
Nur Hermione zog ihre Augenbrauen zusammen, als ob sie angestrengt überlegen würde.
Flitwicks Unterricht verlief ohne besondere Vorfälle, wenn man einmal davon absah, dass Flitwick Harry betrachtete, als ob er erwarten würde, dass dieser ihn wieder anbrüllen würde.
Harry hatte sich noch keine Gedanken über seinen Streit mit Draco gemacht, bis er diesen in Zabinis Klassenzimmer sitzen sah.
„Morgen," grüßte er den Slytherin vorsichtig.
„Ich habe dich mit Marcus reden gesehen," sagte Draco kühl, „Was wolltest du von ihm?"
„Ich habe ihn nur gebeten mit seiner blöden Theorie aufzuhören, bevor sich sämtliche Paare seinetwegen trennen," erklärte Harry.
„Wir haben uns nicht getrennt," entgegnete Draco, „Es sei denn du willst..."
„Halt einfach die Klappe und küss mich," befahl ihn Harry unterbrechend.
„Wie bitte?" Draco hob verwirrt seine beiden Augenbrauen.
„Das ist eine Bitte," fügte Harry hinzu.
„Klar, Potter," Draco sah ihn an, als ob er an Harrys Verstand zweifeln würde.
„Du hast einmal gesagt, du könntest keine Bitte von mir abschlagen," erinnerte ihn Harry.
„Das ist unfair," murmelte Draco leise, bevor er sich vorbeugte und Harry sanft küsste.
„Ach, wie schön. Unser Traumpaar hat sich wieder vertragen," strahlte Zabini, der die beiden schon seit Minuten von seinem Tisch aus beobachtet hatte.
„Dann können wir ja mit dem Unterricht beginnen," sagte Zabini erfreut, „Wie ich sehe, seid ihr alle wohlbehalten aus den Ferien zurück gekommen...Haben sie ihr kleines Problem gelöst, Mister Longbottom?"
Neville wurde rot wie eine Tomate, während Blaise und Ron leise kicherten.
„Was für ein Problem?", fragte ihn Draco flüsternd.
Harry zuckte nur mit den Schultern.
Er hatte keine Ahnung, was Professor Zabini meinte und wenn er von den Gesichtern der anderen ausging, wussten diese auch nichts.
„Haben sie es gelöst?", fragte Zabini abermals, „Oder soll ich besser sagen: Beseitigt?"
„Nein, habe ich nicht," antwortete Neville leise.
„Junge, was hab ich dir gesagt. Es gibt Einrichtungen für so etwas," seufzte Zabini.
„Oma hat mich stundenlang ignoriert als ich sie gefragt habe," sagte Neville.
„Dann hätten sie ein Lexikon nehmen sollen," meinte Zabini, „Nun gut, aber lassen wir das mal...Wir machen weiter. Ich will nämlich, dass sie alle ihre Aura orten können, bevor dieses Monat vergangen ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werde ich es abbrechen und mit dem üblichen Stoff weitermachen. Irgendwelche Fragen?...Ja, Mister Malfoy?"
„Ich soll sie von den Slytherins fragen, ob sie wieder in ihren Unterricht dürfen, jetzt wo sie wieder in Snapes Unterricht sind," sagte Draco.
„Nein," antwortete Zabini einfach, „Gut...war's das? Dann konzentriert euch. Ihr wisst ja wie es gehen sollte."
Er stellte im ganzen Klassenraum kleine Kristalle für die Konzentration auf, bevor er sich auf seinen Schreibtisch setzte und in der neusten Ausgabe des Tagespropheten las.
Harry schloss seine Augen und versuchte sich auf seine Aura zu konzentrieren, aber immer wieder fielen ihm die Hundespuren im Schnee ein und er überlegte sich, ob Sirius schon an seinem Zielort angekommen war.
„Mister Potter, konzentrieren sie sich," ermahnte ihn Zabini, „Ich kann mir zwar schon denken, was ihnen solche Kopfzerbrechen macht, aber versuchen sie trotzdem sich zu konzentrieren."
„Wie..."
„Man kann so etwas durch Auren spüren," erklärte Zabini.
Harry atmete innerlich auf, dass Snape keine Auren orten konnte, sonst würde Gryffindor nur noch Punkte verlieren.
Er schloss abermals seine Augen und verdrängte alle Gedanken an Sirius, doch trotzdem spürte er nichts.
Ihm war nur unnatürlich heiß, also zog er seinen Umhang aus, aber auch dies half nichts gegen die Hitze.
„Gratuliere Mister Potter. Es geht doch," lobte ihn auf einmal Zabini und die Hitze verschwand plötzlich.
„Blaise! Du hast Konkurrenz bekommen. Es hat noch jemand geschafft seine Aura zu orten. Zehn Punkte an Gryffindor."
„Ich habe meine Aura gespürt?", fragte Harry überrascht und er konnte von Draco ein herablassendes Schnauben hören.
„Das haben sie nicht bemerkt?", fragte Zabini amüsiert, „Ihnen ist doch heiß geworden, oder? Sie müssen sich auf diese Hitze konzentrieren. Das ist sie! Großartig, einfach nur großartig. Versuchen sie einmal die Auren ihrer Mitschüler zu orten."
Den Erfolg mit seiner eigenen Aura konnte er nicht mehr wiederholen; er spürte nichts.
Allerdings fand er es schon großartig, dass er seine eigene Aura spüren konnte.
„Potter...," Draco hielt ihn zurück, als er das Klassenzimmer verlassen wollte.
„Wir gehen schon mal vor," sagte Hermione und verließ als eine der Letzten das Klassenzimmer.
„...es tut mir leid," nuschelte Draco so undeutlich, dass Harry Probleme hatte ihn überhaupt zu verstehen.
„Ich stehe nur in letzter Zeit ziemlich neben mir," erklärte Draco.
„Kann ich verstehen," meinte Harry.
„Ich weiß ja, dass meine Launen manchmal sehr..."
„...unerträglich sein können?", fragte Harry.
„...unerträglich sein können," bestätigte Draco zögernd.
„Machen wir einen Deal! Ich nehme deine Launen schweigend hin und du nennst mich endlich Harry," schlug Harry vor.
„Nein," antwortete Draco und küsste ihn kurz, „Potter gefällt mir besser. Harry klingt so gewöhnlich."
„Draco," flehte Harry, „Wir sind seit über zwei Monaten zusammen. Da nennt man sich nicht mehr beim Nachnamen."
„Doch," grinste Draco, „Ich habe mich zu sehr an Potter gewöhnt."
„Wie du willst, Malfoy," sagte Harry.
„Das hältst du nicht lange durch," meinte Draco, während sie sich schon auf den Weg zur großen Halle befanden.
„Och, ich kann sehr stur sein," erwiderte Harry, „Das habe ich von meinem Dad gelernt?"
„Ähm...Potter...dein Vater ist..."
„...tot, ich weiß," unterbrach ihn Harry, „Mit Dad meine ich Sirius. Er hat nichts mehr dagegen."
„Und Remus nennst du Mami?", fragte Draco amüsiert.
„Warum denkt das jeder...wer ist denn der Mann bei Dumbledore?", wunderte sich Harry.
Dumbledore stand außerhalb der großen Halle und unterhielt sich mit einem Mann, der nicht älter als 20 zu sein schien.
Seine rabenschwarzen Haare ließen seine blasse Haut noch blässer wirken.
Aus dem Augenwinkel hatte der Mann die beiden Schüler entdeckt und drehte sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit um, dass sogar Dumbledore kurz aufschreckte.
„Ah Mister Malfoy," grüßte Dumbledore den Slytherin, „Ich wollte sie schon rufen lassen."
„Was wollen sie denn von mir?", fragte Draco verwirrt.
„Ich habe Neuigkeiten für sie," sagte der Mann mit ausländischem Akzent und Harry schreckte auf, als er die unnatürlich langen Reißzähne des Mannes sah.
„Harry, Mister Malfoy. Das ist Professor Dracul," stellte Dumbledore den Mann vor.
TBC
***************************************************************************
P.S. Wer sich über Zabinis Frage gegenüber Neville wundert, muss einfach einmal bei der Side-Story zu Veränderungen vorbeischauen:-)
