Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus,…
Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange!
Kommentar: Ferien! Ferien! *jubel* Hab schon gedacht, dass dieses Halbjahr überhaupt nicht mehr aufhört. Ferien! Man merkt, dass ich darüber glücklich bin? *g* Und weil ich so happy bin, bekommt ihr gleich ein neues Kapitel.
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer blub, Robin-no-ouji, Ralna Malfoy, Takuto-kun, tinkita, Kirilein, LadyRowena, Nevathiel, Merilflower, baboon, Nici, moonshine88, AliaAurea und maddyfan.
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„Professor Dracul? Der neue Direktor von Durmstrang?", staunte Harry.
„Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen," sagte Draco und schüttelte die Hand Draculs.
„Mir natürlich auch," sagte Harry schnell und schüttelte ebenfalls Draculs Hand, doch er zuckte zusammen, als er die eiskalte Hand spürte.
„Tut mir leid! Meine Körpertemperatur ist etwas anders als eure," entschuldigte sich Dracul, da er Harrys Zucken mitbekommen hatte.
„Gehen wir in mein Büro," schlug Dumbledore vor, „Da lässt es sich besser reden!"
Er und Dracul gingen ohne auf eine Antwort Harry oder Dracos zu warten voraus.
Draco zögerte kein Sekunde und folgte den beiden.
„Ich wusste nicht, dass Vampire Schuldirektoren werden dürfen," flüsterte Draco zu Harry.
„Das ist ein Vampir?", fragte Harry überrascht.
„Sie sind sehr scharfsinnig, Mister Malfoy," sagte Dracul ohne sich Umzudrehen, „Sie würden perfekt nach Durmstrang passen."
„Soll ich das als Kompliment sehen?", wollte Draco wissen.
„Nun, ich halte die Hälfte meiner Schüler für unwürdig, also war das schon ein Kompliment," antwortete Dracul.
„Ivan," Dumbledore schüttelte amüsiert seinen Kopf, „Du hältst doch jeden für unwürdig, der kein Vampir ist."
„Das halte ich für ein Gerücht," erwiderte Dracul, „Es gibt auch viele Zauberer, die ich sehr schätze..."
„Da fühle ich mich aber geehrt," sagte Dumbledore.
„Ich habe nicht behauptet, dass du dazu gehören würdest, Albus," entgegnete Dracul kühl.
Dumbledore schien sich davon nicht beleidigen zu lassen, da er immer noch sein übliches Schmunzeln auf den Lippen hatte.
Er summte sogar ein Kinderlied bis sie in seinem Büro angekommen waren.
Fawkes saß wieder auf seinen üblichen Platz und zwitscherte einmal als er Harry sah.
„Mister Malfoy," begann Dracul, während er sich auf Dumbledores Schreibtisch setzte und die Gemälde der ehemaligen Schuldirektoren betrachtete, „Ich habe leider schlechte Neuigkeiten für sie. Als ich Albus' Brief erhalten habe, hat sie ihr Vater schon längst angemeldet und ich kann nicht einfach wieder meine Meinung ändern. Das würde wohl auch ihren Vater merkwürdig vorkommen."
In Harry zerbrach innerlich etwas und auch Dracos Augen nahmen einen verräterischen Glanz an.
„Doch ich verstehe ihre pikante Lage und habe mir nun etwas anderes gedacht," fuhr Dracul fort, „Ich muss sie ihn Durmstrang aufnehmen, aber das bedeutet nicht, dass ich sie nicht wieder hinauswerfen kann. Was halten sie davon, wenn sie es ein Monat bei uns versuchen und wenn es ihnen tatsächlich nicht gefallen sollte, werde ich schon einen Grund erfinden um sie hinauswerfen zu lassen."
Man sah es Draco deutlich an, dass er nicht sehr begeistert von dieser Idee war.
„Durmstrangs Schulregeln sind viel strenger als die von Hogwarts," fügte Dracul hinzu, „Es wäre also sehr wahrscheinlich, dass sie rausfliegen. Viele Schüler die von Hogwarts oder Beauxbatons zu uns wechseln, schaffen es kein Monat ohne einen Verstoß. Ein Beispiel, wenn sie in Hogwarts nach der Ausgangssperre in den Gängen umherschleichen bekommen sie nur eine Strafarbeit und ein paar Verlustpunkte für ihr Haus. In Durmstrang schmeißen wir sie raus."
„Ziemlich streng," murmelte Harry.
„In Durmstrang erziehen wir Verantwortungs- und Pflichtgefühl," sagte Dracul.
„Was halten sie von diesem Vorschlag, Mister Malfoy?", fragte nun Dumbledore den Slytherin.
„Das würde doch nichts ändern. Ich müsste trotzdem Po...Hogwarts verlassen und mein Vater könnte mich jederzeit Heim rufen lassen," antwortete Draco.
„Oh nein! Man bekommt erst die Erlaubnis zum Heim fahren, wenn man mindestens fünf Monate in Durmstrang ist," widersprach Dracul, „Alle anderen müssen schön auf die Ferien warten. Ihr Vater weiß das auch."
„Ein Monat?", fragte Draco nach.
„Weniger klingt doch ungläubig," meinte Dracul, „Sie sind nicht so ein Unruhestifter. Zu mindestens behaupten dies Albus, Severus und Narcissa."
„Sie kennen Professor Snape und meine Mutter?", erkundigte sich Draco überrascht.
„Flüchtig," wich Dracul aus.
„Ein Monat ist nicht viel," überlegte Draco laut.
„Dann sind sie einverstanden?", wollte Dracul wissen.
„Mir bleibt ja wohl kaum etwas anderes übrig," antwortete Draco wahrheitsgemäß.
„Fabelhaft," sagte Dracul, „Dann sehen wir uns am 1. Februar in Durmstrang."
„Ja, großartig," murmelte Draco unbegeistert, schüttelte Dracul zum Abschied die Hand und verließ dann mit Harry das Büro.
Harry wusste nicht wirklich, was er über diese Wendung denken oder sagen sollte und Draco schien keine große Lust zu haben über dies zu reden, also schwiegen sie den ganzen Weg bis in die große Halle.
Draco ging ohne Abschiedsworte zum Slytherin- Tisch an dem ihn Blaise und Pansy besorgt musterten.
Harry achtete nicht wirklich neben wen er sich setzte und war deshalb um so überraschter als ihn Angelina Johnson ansprach.
Er hatte nicht bemerkt, dass ihm gegenüber Angelina, Katie und Alicia saßen.
„Bald haben wir unser Spiel gegen Ravenclaw," sagte sie soeben, „Das letzte Spiel in der Saison. Das alles entscheidende Spiel."
„Wir haben doch sowieso keine Chance den Pokal zu gewinnen," murmelte Harry, „Slytherin führt mit zu vielen Punkten."
„Ein toller Kapitän bist du," meinte Katie, „Ein bisschen mehr Zuversicht, wenn ich bitten darf."
„Angelina!? Ich will nicht mehr Kapitän sein," entschied sich Harry, „Ich habe einfach schon zu viel um die Ohren. Kannst du das nicht machen?"
Fred verschluckte sich vor Schreck an seinem Getränk und blickte Harry entsetzt an.
Er hatte wohl die Vorstellung von einem weiblichen Oliver und Trainingsstunden bei jedem Wetter.
„Willst du wirklich nicht mehr?", versicherte sich Angelina, „Oder ist das nur eine plötzliche Laune?"
„Nein, ich bin kein guter Kapitän," antwortete Harry, „Ich habe kaum Trainingseinheiten angeordnet und meine Taktik ist grauenhaft. Es ist dein letztes Jahr. Mach tu es. Ich habe ja noch zwei Jahre vor mir."
„Na gut," rief Angelina erfreut, „Wenn das so ist...Fred, George, am Samstag um zehn Uhr am Quidditch- Feld. Wir müssen trainieren."
George hörte kaum hin und Fred sah nun seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
„Das selbe gilt für euch," fügte Angelina an Harry, Katie und Alicia hinzu, „Wir werden Slytherin den Pokal vor der Nase wegschnappen."
Harry nickte nur; er wusste dass sie es nicht mehr schaffen könnten.
Nicht mit einem Sucher, der wichtigere Dinge im Kopf hatte und einem Treiber, dessen Herz von der Sucherin Ravenclaws gebrochen worden war.
Er stocherte lustlos in seinem Mittagessen herum und bemerkte nicht einmal, dass die Posteulen in der Halle aufgetaucht waren.
„Harry, du hast Post," wies ihn Alicia auf einen schwarzen Raben hin, der einen Brief in seinem Schnabel hatte und diesen direkt auf Harrys Kartoffelpüree legte.
Sobald Harry den Brief in der Hand hielt, erhob sich der Rabe wieder.
Verwirrt öffnete Harry den Brief.
Er kannte niemanden, der einen Raben besaß und der ihm auch schreiben würde.
Zuerst dachte er an Sirius, doch dieser verwendete niemals Raben.
Heute in meinen Gemächern!
Wir müssen weiter trainieren!
Harry brauchte nur kurz zu überlegen, dann war ihm klar, wer ihm den Brief geschrieben hatte.
Er wurde in seiner Vermutung bestätigt als er beobachtete wie sich der Rabe auf Snapes Schultern setzte.
Zum Glück schien das außer ihm keiner zu bemerken und so musste er auch keine lästigen Fragen beantworten.
Er blieb in der großen Halle, bis außer ihm und Remus niemand mehr in ihr war.
„Harry," sprach ihn Remus an, „Willst du vielleicht eine Tasse Tee mit mir trinken?"
Harry wollte schon verneinen, aber dann sah er den bittenden Blick Remus' und konnte nicht anders als zuzustimmen.
Er war sich ziemlich sicher, dass Sirius' Mission für den Werwolf viel schlimmer als für ihn selbst war.
Es war eben doch etwas anderes zwischen einem Paten und der großen Liebe.
Also folgte er Remus in seine Wohnung, die ohne Sirius leer wirkte.
„Apfel-Zimt?", fragte Remus und goss sich und Harry ohne eine Antwort abzuwarten eine Tasse ein.
„Hast du keinen Unterricht?", wollte Harry wissen.
„Ich habe Hagrid gebeten meine Stunden zu übernehmen," antwortete Remus, „Ich bin heute nicht in der Stimmung um zu unterrichten."
„Und McGonagall hat dir noch keinen Vortrag gehalten?", versuchte Harry einen Witz zu machen.
„Ich vermisse ihn," seufzte Remus, „Es ist noch nicht mal ein Tag vergangen und schon wünschte ich ihn wieder bei mir."
„Mir geht's ähnlich," gestand Harry.
„Also los...erzähl mir was," bat Remus, „Irgendetwas! Irgendwas das mich ablenkt!"
„Draco muss doch nach Durmstrang," erzählte Harry, „Aber wahrscheinlich nur für ein Monat...oh und dieser Direktor, Professor Dracul. Stell dir vor, das ist ein Vampir!"
„Ein Vampir?", Harry beobachtete wie Remus seine Augen zu schmalen Schlitzen schloss und er mehr knurrte als redete.
„Ja," bestätigte Harry, „Ein merkwürdiger, aber trotzdem ein Vampir!"
„Ich hasse Vampire," knurrte Remus.
„Na ja, sie sind nicht die üblichen Gesprächspartner, aber wenn sie einen nicht beißen sind sie sicher ganz sympathisch," meinte Harry.
„Du verstehst nicht," sagte Remus, „Es existiert eine natürliche Abneigung zwischen Vampiren und Werwölfen."
„Warum denn das?", fragte Harry verwirrt.
„Keine Ahnung," gab Remus zu, „Aber es ist nun mal so. Jedes Mal wenn ein Werwolf auf einen Vampir trifft, gibt es einen Kampf oder zu mindestens einen Streit. Wir stoßen uns gegenseitig ab."
„Und es gibt da keinen Grund?", wollte Harry wissen.
„Keinen mir bekannten," antwortete Remus, „Es ist schon seit Jahrhunderten so und bis jetzt hat noch keiner etwas dagegen unternommen."
„Dann wird es doch mal Zeit," sagte Harry, „Geh in Dumbledores Büro und sprich einmal mit Dracul. Vielleicht habt ihr irgendeine Gemeinsamkeit."
„Ja, dass wir von der Zaubererwelt verachtet werden," murmelte Remus.
„Das ist doch schon mal was," meinte Harry zuversichtlich.
„Ich werde ganz bestimmt nicht mit einem Vampir reden," sagte Remus, „So tief gesunken bin ich noch nicht."
„Werwölfe mögen wirklich keine Vampire," schmunzelte Harry über den sonst so freundlichen Lehrer.
Dass Remus so schlecht über jemanden redete, kam so gut wie nie vor.
Selbst mit Snape hatte er sich vertragen können.
„Das beruht auf Gegenseitigkeit," meinte Remus.
„Warum hat Sirius damals Snape erzählt wie er die peitschende Weide ruhig stellen kann?", wechselte Harry schnell das Thema und konnte sich innerlich ohrfeigen.
Das war wohl kein Thema über das Remus gerne redete!
„Das weiß ich gar nicht so wirklich. Zu mindestens nicht ganz," antwortete Remus überraschenderweise ruhig.
„Nicht ganz?", fragte Harry nach.
„Ja, ich muss einmal Severus fragen. Erst dann ergibt es vielleicht einen Sinn," erklärte Remus.
„Und dann erzählst du es mir?", bat Harry.
„Sobald ich Severus gefragt habe," bestätigte Remus.
„Was klopft hier eigentlich die ganze Zeit? Hast du einen Specht?", fragte Harry.
„Nicht hier," antwortete Remus und hörte nun auch das Klopfen.
„Bei Merlin," rief Remus, „Jemand ist vor dem Portrait."
Schnell sauste er zu dem Portrait und öffnete es.
Herein trat Dumbledore dicht gefolgt von Dracul.
„Remus, ich wollte schauen wie es dir geht," erklärte Dumbledore, „Und ich wollte dir jemanden vorstellen."
Dracul schnupperte einmal in die Luft und knurrte dann: „Werwolf!"
„Vampir!", erwiderte Remus mit der selben knurrenden Stimmlage.
„Schön, dann hätten wir das geklärt," schmunzelte Dumbledore, „Hallo Harry! Was machst du denn hier?"
„Ich trinke Tee," antwortete Harry und trank einen Schluck.
„Oh...," freute sich Dumbledore, „Apfel-Zimt! Könnte ich auch eine Tasse haben?"
„Aber natürlich," sagte Remus und füllte Dumbledore eine Tasse.
„Möchtest du auch eine Ivan?", fragte Dumbledore den Vampir.
„Ich habe aber nichts mit Blutgeschmack," erwiderte Remus kühl und ließ Dracul keine Sekunde aus den Augen.
„Egal! Ich nehme auch Apfel-Zimt," meinte Dracul und ging mit gewissen Abstand an Remus vorbei.
Harry kam es fast so vor, als würden sich zwei Raubtiere umkreisen und nur auf den Moment des Angriffs warten.
„Was führt dich zu mir, Albus?", fragte Remus.
„Ich wollte dir nur Ivan vorstellen," sagte Dumbledore fröhlich.
„Albus," zischte Dracul, „Du bist ein alter Narr."
„Bitte?", fragte Dumbledore verwirrt.
„Du kannst nicht jeden miteinander anfreunden und schon gar nicht einen Vampir und einen Werwolf," sagte Dracul, „Schlimm genug, dass ein Werwolf Lehrer ist."
„Das Selbe könnte ich von einem Vampir behaupten," entgegnete Remus.
„Ich bin Direktor," verbesserte Dracul, „Etwas das sie niemals werden können."
„Und wie sind sie zu ihrem Posten gekommen?", fragte Remus, „Haben sie jeden der etwas dagegen hatte das Blut ausgesaugt?"
„Ich denke ich muss gehen," meinte Harry schnell.
„Du kannst ruhig bleiben," sagte Remus und in seinem Tonfall lag etwas bittendes.
„Nein, ich muss wirklich gehen," sagte Harry mit mehr Druck in seiner Stimme.
„Sehen sie? Selbst ihre Schüler wollen nicht lange bei ihnen bleiben," lachte Dracul kalt.
„Wenigstens kommen meine Schüler zu mir...ich wette sie haben noch nie einen Schüler zu Gesicht bekommen," hörte Harry noch Remus' Erwiderung, bevor er aus der Wohnung flüchtete.
//Ja// dachte er sich //Werwölfe und Vampire sollten nie im selben Raum sein...Aber wenigstens lenkt das Remus von Sirius ab//
Gedankenversunken ging er in den Gemeinschaftsraum zurück, indem Hermione und Blaise gerade versuchten Nevilles praktisches Können in Zaubertränke zu wecken.
„Willst du uns umbringen?", kreischte Hermione soeben und schlug Neville die Phiole mit einer roten Flüssigkeit aus der Hand.
„Niemals mehr als sechs Tropfen Drachenblut," erklärte Blaise.
„Außer in Heiltränken," fügte Hermione hinzu.
„Aber dort sind wir noch nicht," meinte Blaise, „Also bedeutet das für dich: Niemals mehr als sechs Tropfen Drachenblut!"
„Und schon gar nicht in einem Trank in dem man sie nicht benötigt," erklärte Hermione.
„Da gebe ich ihr vollkommen recht," sagte Blaise, „Wir brauchen Fledermausblut."
Er gab Neville eine Phiole mit ebenfalls roter Flüssigkeit.
„Aber wie unterscheidet man die?", fragte Neville, „Jedes Blut sieht doch gleich aus."
„Na ja...ähm...es ist meistens beschriftet," antwortete Hermione zögernd.
„Außerdem glänzt Drachenblut im Licht silber," erklärte Blaise, „Bei allen anderen Blutsorten kann man es wirklich nur durch die Beschriftung heraus finden...Ausnahme ist Einhornblut."
„Aber jeder Trank in dem man Einhornblut verwendet ist illegal," warf Hermione sofort ein.
„Neville wird das nie kapieren," sagte Ron, als sich Harry ihm gegenüber setzte, „Nicht wenn sich Hermione und Blaise immer gegenseitig hinein reden."
„Viele Köche verderben den Brei," murmelte Harry.
„Was?", fragte Ron verwirrt.
„Eine Muggel- Weisheit," winkte Harry ab.
„Und? Hast du dich wieder mit Malfoy vertragen?", erkundigte sich Ron.
Harry nickte, aber Ron schien zu merken, dass ihm etwas auf dem Herzen lag, da er fragte: „Was ist los?"
„Ach...es ist nur," begann Harry zögernd, „Draco und ich streiten uns ziemlich viel. Ich weiß nicht wirklich ob das normal ist."
„Bei anderen nicht," meinte Ron, „Aber bei dir und Malfoy schon. Das wäret nicht ihr, wenn ihr euch nicht streiten würdet."
„Danke," bedankte sich Harry sarkastisch.
„Das soll keine Beleidigung sein," sagte Ron schnell, „Ich denke nur, dass das eure Art ist etwas mehr Spannung in eure Beziehung zu bringen. Ihr macht das unbewusst absichtlich."
„Unbewusst absichtlich?", fragte Harry amüsiert.
„Du weißt was ich meine," erwiderte Ron.
„Vielleicht hast du recht," seufzte Harry, „Es wäre wirklich langweilig, wenn wir uns nicht mehr streiten würden..."
„Ganz genau," stimmte Ron zu, „Stell dir mal vor du würdest mit Malfoy händchenhaltend durch die Schule hüpfen und dabei Liebeslieder singen..." Er schüttelte sich bei dieser Vorstellung, „...Nein, danke! Da sollt ihr euch lieber streiten."
Harry konnte sich ein schwaches Schmunzeln nicht verkneifen.
„Was hältst du von einer Partie Zaubererschach?", fragte ihn Ron und zeigte auf das Brett, das Seamus vor Minuten aufgebaut und er dann einfach den Turm verlassen hatte.
Harry nickte nur und versuchte sich nicht zu lächerlich zu machen, aber nach nicht einmal fünf Minuten hatte ihn Ron besiegt.
„Könntest du mal Malfoy fragen ob er wieder gegen mich spielen will?", bat Ron bei Beginn des zweiten Spieles.
„Er hat auch gegen dich verloren," meinte Harry.
„Ja, aber nur knapp," entgegnete Ron, „Und ich hatte noch nie so viel Spaß bei einem Schachspiel wie mit Malfoy!"
„Soll ich eifersüchtig werden?", witzelte Harry, worauf ihm Ron nur die Zunge zeigte.
„Runter!", brüllte auf einmal Blaise, doch da war es schon zu spät.
Nevilles Kessel explodierte und eine grünliche Flüssigkeit spritzte Meterhoch in Richtung Decke, während sich ein bläulicher Rauch im ganzen Gemeinschaftsraum verbreitete und man nicht einmal mehr seine eigene Hand vor Augen sehen konnte.
„Ist wer verletzt?", hörte er Blaises Stimme durch den Rauch.
„Was ist passiert?", rief Harry.
„Longbottom hat das Feuer zu heiß werden lassen," kam Blaises Antwort.
„Es tut mir leid," hustete Neville.
„Schon gut," seufzte Blaise, „...Granger, warum hast du das nicht verhindert?"
„Ich?", hallte Hermiones Stimme durch den Raum, „Du hättest genauso gut darauf achten können."
„Wir hatten aber ausgemacht, dass du aufs Feuer achtest und ich auf die Zutaten," erwiderte Blaise, „Wenn du nicht immer bei meiner Arbeit hineingeredet hättest, hättest du das blöde Feuer bemerkt."
„Dann ist es also meine Schuld?", fragte Hermione, „Wenn ich nicht auf deine Arbeit geachtet hätte, wäre dieser Kessel schon früher explodiert."
„Wie lange hält dieser Rauch?", mischte sich Parvatis Stimme ein.
„Meine Haare werden von so etwas immer spröde," klagte Lavender.
„Ist es normal, wenn Schokoladen-Plätzchen nach Lachs schmecken?", fragte auf einmal Dean.
„Das ist sicher eine Nebenwirkung des Trankes," antwortete Hermione.
„Nein," korrigierte Blaise, „Das sind die Plätzchen meiner Mutter. Guten Appetit, Thomas!"
„Deine Mutter hat einen seltsamen Geschmack," meinte Dean, „Aber wenn es ihr schmeckt..."
„Wie lange hält dieser Rauch?", wiederholte Parvati ihre Frage.
„Drei bis vier Stunden," antwortete Blaise, „Also setzt euch hin und genießt die Zeit hier."
„Ich glaube, ich gehe lieber hinaus," sagte Lavender.
„Ich folge dir," meinte Parvati, „Wenn du mir sagst wo der Ausgang ist."
Darauf erwiderte Lavender nichts und man konnte sie genervt stöhnen und sich hinsetzen hören.
„Wow, was ist denn hier passiert?", fragte auf einmal Seamus.
„Seamus," rief Lavender erfreut, „Du bist doch beim Ausgang...wo bist du?"
„Beim Ausgang!?", antwortete der Ire und Harry konnte regelrecht sein Grinsen sehen.
„Wo genau?", fragte Lavender genervt.
„Au," jammerte Hermione, „Mein Fuß!"
„Tut mir leid," entschuldigte sich Seamus.
„Er ist auf Grangers Fuß," vermutete Blaise.
„Wie wäre es wenn wir uns einfach hinsetzen und warten," schlug Neville mit piepsiger Stimme vor, „Dann verletzt sich niemand...."
Harry kam sich ein bisschen blöd vor, als er über drei Stunde im mit Rauch gefüllten Gemeinschaftsraum saß und einfach nur darauf wartete, dass dieser Rauch verschwand.
Inzwischen waren auch die restlichen Gryffindor- Klassen im Gemeinschaftsraum aufgetaucht und versuchten einen Sitzplatz zu finden, bei dem sie sich auf niemanden hinauf setzen mussten.
Nur Fred schien dieser Rauch zu gefallen, denn man hörte immer wieder seine Stimme die durch den Raum rief: „Rauchbilligpreise! Wer zum Stand findet, bekommt alles um 50% billiger..."
„Ich nehme vier Juxfedern," sagte auf einmal Lee Jordan.
„Hey du hast her gefunden," jubelte Fred, „Wenn du mir noch sagst, wo die Federn sind, bekommst du sie gratis."
„Ich sehe nicht einmal dich," erwiderte Lee.
„Ich mich auch nicht," scherzte Fred.
„Longbottom...ab sofort werden wir in einem leeren Klassenraum üben," überlegte Blaise, „Bist du damit einverstanden, Granger?"
„Kennst du einen?", fragte Hermione.
„Im Kerker sind genügend," versicherte Blaise.
„Ich will nicht in den Kerker," jammerte Neville, „Was ist, wenn uns Snape entdeckt und er mich wieder fertig macht?"
„Du gehst in diesen blöden Kerker oder ich muss dich vom Astrologieturm werfen," drohte Lavender.
„Hey," rief Ginny erfreut, „Der Rauch verschwindet."
Harry atmete innerlich auf, als er langsam die Gestalten der anderen wahrnahm und musste gleich darauf lachen, als er erkannte, dass jeder leuchtend violette Haare hatte.
„Ron," kicherte er, „Du hast violette Haare!"
„Du auch," erwiderte Ron glucksend.
„Ähm ja... das kommt vom Rauch," erklärte Blaise, „Wir wollten einen einfachen Haarfärbetrank brauen, aber keine Sorge...Ich bring euch heute das Gegenmittel."
„Es braucht drei Tage um den Gegentrank zu brauen," warf Hermione ein.
„Ich frage einfach Pansy," sagte Blaise abwinkend, „Die hat sicher noch ein paar Flaschen davon."
„Parkinson färbt ihre Haare?", fragte Lavender erstaunt.
„Ja, in Wirklichkeit ist sie rothaarig," antwortete Blaise grinsend.
„Nein?", fragte Lavender ungläubig, „Parkinson ist rothaarig?"
„Aber du weißt das nicht von mir," sagte Blaise.
„Blaise!", ermahnte ihn Ron und sofort schwieg der Slytherin.
„Er hat mich darum gebeten ihn aufzuhalten, wenn er zu tratschen beginnt," erklärte Ron auf Harrys erstaunten Blick.
„Gehen wir essen?", bat Blaise, als sich der Gemeinschaftsraum langsam leerte, da alle zum Abendessen wollten.
Godric lachte herzhaft über die violetten Haare der Gryffindors, doch bis zur großen Halle begegneten sie niemanden mehr.
Erst in der großen Halle wurden sie sich ihrer violetten Haare richtig bewusst, als sie zuerst alle mit offenen Mund anstarrten und schließlich laut loslachten.
„Wer ist denn der Mann neben Professor Dumbledore?", fragte Hermione neugierig.
Harry warf nur einen Blick auf den Genannten und antwortete: „Professor Dracul! Direktor von Durmstrang."
„Seine Haut ist merkwürdig," murmelte Hermione, „Und wieso isst er nichts?"
„Er trinkt dafür Rotwein," meinte Ron und zeigte auf das mit roter Flüssigkeit gefüllten Kristallglas in Draculs Hand.
„Das ist doch kein Rotwei....oh mein Gott. Ein Vampir," schreckte Hermione auf, „Man hört zwar von Durmstrang immer das Schlechteste, aber dass sie einen Vampir als Schuldirektor nehmen."
„Ich habe ihn kennen gelernt," sagte Harry, „Er ist eigentlich sympathisch. Ein bisschen kühl, aber ansonsten..."
„Für Professor Black muss das schrecklich sein," überlegte Hermione, „Werwölfe und Vampire vertragen sich doch nicht."
„Das habe ich gesehen," bestätigte Harry.
„Warum hast du das nicht in Geschichte der Zaubererei erwähnt?", fragte Ron das Mädchen verwirrt, „Du erzählst doch auch sonst immer jede Kleinigkeit."
„Binns hat mich nicht lassen," jammerte Hermione, „Ich hatte noch so viele Daten, aber er hat mich einfach unterbrochen."
„Weißt du warum sich Vampire und Werwölfe nicht vertragen?", erkundigte sich Harry.
„Nein," Hermione schüttelte ihren Kopf, „In keinem Buch wird der Grund erwähnt, aber 1967 wurde ein Gesetz erlassen, das die Zusammenarbeit von Vampir und Werwolf verbietet."
„Dann können die sich ja nie anfreunden," warf Ron ein.
„Das gilt nicht für private Zwecke," widersprach Hermione, „Das heißt nur, dass beide Wesen nicht in der selben Abteilung arbeiten dürfen...Und ich muss dem Gesetz recht geben. Es gab mehr negative Aspekte als Positive...und darunter gab es auch Morde und Massaker."
„Deswegen ist Professor Black nicht hier," vermutete Ron.
Genau im selben Moment öffneten sich die Türen der großen Halle und eine Horde Hufflepuff- Erstklässler gefolgt von Remus stürmten in die Halle.
Die Gryffindors beobachteten verwirrt, wie sich Remus statt an den Lehrertisch neben Harry an den Gryffindor- Tisch setzte.
„Ähm...Remus...du bist Lehrer...und...dort ist der Lehrertisch," machte Harry den Werwolf aufmerksam.
„Das weiß ich! Aber ich werde sicher nicht mit diesen besserwisserischen Vampir an einem Tisch sitzen," knurrte Remus, „So was von unverschämt. Da kennt ja sogar Sirius mehr Benimmregeln und das will schon was heißen."
„Remus...," versuchte Harry den Werwolf zu beruhigen, doch Remus fuhr sofort fort: „Nur weil er um 138 Jahre älter ist, heißt das noch lange nicht, dass er unbedingt klüger sein muss...Wie konnte Albus bloß einen Vampir nach Hogwarts lassen?"
„Dumbledore und Dracul sind befreundet," antwortete Harry.
„Pah...als ob Vampire so etwas wie Freundschaft kennen würden," erwiderte Remus und begann seinen Teller mit Speisen zu füllen.
Harry bemerkte amüsiert, dass die Gryffindors weniger über die Lehrer herzogen und dafür schwärmten wie großartig Remus' Unterricht sei.
„Schleimer," murmelte Ron und Remus lächelte wieder ein wenig.
„Ich hätte noch etwas Tee," sagte Remus auf einmal, „Möchtest du vielleicht..."
„Tut mir leid," unterbrach ihn Harry sofort.
„Ich verstehe schon," seufzte Remus, „Mir tut es leid. Ich kann nicht erwarten, dass du immer Zeit hast...Die Wohnung ist nur so leer ohne Sirius."
„Können sie Schach spielen?", fragte Ron den Werwolf plötzlich.
Scheinbar hatte Remus in Ron Mitleid erweckt.
Remus nickte und Ron schlug begeistert vor: „Was halten sie von einem Spiel im Gemeinschaftsraum?"
„Gerne," antwortete Remus und Harry konnte deutlich das erfreute Funkeln in Remus' Augen sehen.
Während sie zum Gemeinschaftsraum zurück kehrten, verabschiedete sich Harry von seinen Freunden und ging zu Snapes Gemächern.
Weder Ron noch Hermione wunderten sich darüber; sie vermuteten wohl, dass er zu Draco ging.
„Du schon wieder," sagte die Schlange erstaunt, als Harry bei Snapes Portrait angekommen war.
„Ist Snape schon hier?", fragte Harry die Schlange.
„Ich denke nicht," antwortete die Schlange.
„Hat er das Passwort schon geändert?", fragte Harry weiter.
„Probier es doch einfach aus," schlug die Schlange vor.
„Narzisse," sagte Harry und zu seiner Überraschung klappte das Portrait zur Seite.
Doch sobald er die Wohnung betreten hatte und das geschlossene Portrait alles in Dunkelheit hüllte, bereute er schon seine Entscheidung in die leere Wohnung gegangen zu sein.
Was würde Snape sagen, wenn er ihn hier erwischen würde?
Doch sobald er sich umdrehte um die Gemächer wieder zu verlassen, sprang ihn etwas von hinten an und er stürzte durch das plötzliche Gewicht auf den kalten Marmorboden.
TBC
