Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus,…
Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!
Kommentar: Kann man es glauben? Kann man es glauben? Ich habe doch tatsächlich wieder ein neues Kapitel geschrieben! Erinnert mich leicht an die Anfänge der Geschichte. *g*
Nun, ich verstricke mich langsam in irgendetwas und ich habe keine Ahnung, ob das gut ist oder nicht. Ich habe nämlich endlich eine Ahnung auf was ich eigentlich hinaus will( hat ja auch lange genug gedauert) und ich bin mir ziemlich sicher bald kennt sich niemand mehr aus. Selbst ich habe schon leichte Probleme um mich an alle Sachen in der Story zu erinnern. Sehr tragisch! Na ja, ich befürchte H/D Aktion bleibt da ziemlich auf der Strecke, aber ich versuche die beiden wieder mehr einzubauen. Immerhin wird Draco einige Kapitel lang, weg sein.
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Kirilein, Alenia, Angel344, Ralna Malfoy, Todesser, Takuto-kun, Nevathiel, tinkita, Amunet
@Amunet: Sirius der Remus' Gestalt annimmt? Wieso sollte er das tun? *verwirrtist* Sirius ist doch nicht einmal mehr in Hogwarts.
@tinkita: Siehe Kommentar.
@Todesser: Ich wüsste nicht, wie ich eine Prügelei einbauen könnte und irgendwie passt das nicht mehr zu ihnen. Trotzdem Danke für den Vorschlag.
@Ralna Malfoy: Na ja, Harry ist auch fast noch ein Kind, da darf er wohl kindisch reagieren, oder? *g*
@Alenia: Ja, definitiv. *g* Deiner Fantasie waren wirklich keine Grenzen gesetzt!
***************************************************************************
Harry erwachte mit einem Gefühl zwischen Befriedigung und Schuldgefühlen.
Zum einen hatte er Remus wirklich treffen wollen um die Sache mit Sirius ein wenig zu rächen, aber dass er Remus' kleines Vollmondnachtproblem hineingezogen hatte, tat ihm doch leid.
Remus war einer der freundlichsten Menschen, die Harry kannte und hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner Schüler inklusive Harry selbst.
Es bereute es wirklich, doch für eine Entschuldigung war er noch zu wütend auf den Werwolf.
Wie Harry beim Frühstück fest stellen musste, war Remus nicht anwesend.
Dieser verschanzte sich wahrscheinlich wieder in seiner Wohnung und Harry fragte sich, ob er heute überhaupt unterrichten würde.
„Morgen Harry," grüßte ihn Parvati freundlich.
„Morgen," nuschelte Harry und stocherte weiterhin lustlos in seinem Omelett herum.
„Wenn du noch mehr isst, platzt du gleich," sagte Parvati sarkastisch.
„Ich habe keinen wirklichen Hunger," seufzte Harry.
„Geht es um Professor Black?", fragte Parvati, „Ist ihm irgendetwas passiert? Bist du besorgt, weil er nicht zum Frühstück gekommen ist?"
„Nein," versicherte Harry kopfschüttelnd.
„Vai, du wirst nicht glauben, was ich soeben von Hannah erfahren habe," machte Lavender auf sich aufmerksam und ignorierte Harry völlig.
„Geht es um sie und Terry?", fragte Parvati gelangweilt, „Das weiß ich doch schon längst!"
„Nein," antwortete Lavender, „Sie sagt, dass sie gehört hat, wie Parkinson ein paar Slytherins zu Aktportraits überredet hat und angeblich soll sie das schon länger tun. Ich kann mir ziemlich genau vorstellen, wie es im Slytherin- Gemeinschaftsraum zu geht. Sexorgien und..."
„Das ist lächerlich," unterbrach Harry das Mädchen.
„Woher soll ich wissen, dass du nicht auch dabei mitmachst und mich jetzt anlügst?", fragte Lavender grinsend.
„Ven, tu mir den Gefallen und schweig," bat Parvati.
„Seit du mit Fred Weasley zusammen bist, erkenne ich dich überhaupt nicht wieder," stellte Lavender fest und ging dann beleidigt zu Dean Thomas an einen anderen Teil des Tisches.
„Ich bin nicht mit Fred zusammen," knurrte Parvati, „Wieso denkt das jeder?"
„Es sieht so aus," gestand Harry.
„Du denkst das also auch?", wollte Parvati wissen.
//Das ist eine Fangfrage, Harry! Nicht darauf eingehen//
„Ja," antwortete Harry.
//Wie blöd kann man sein?//
„Ich verstehe es nicht!", seufzte Parvati, „Das ist doch wie bei Hermione und Ron. Wir sind nur Freunde, aber bei denen hat nie einer daran gedacht, dass sie ein Paar wären."
„Vielleicht liegt es daran, dass Ron schon seit Beginn des Schuljahres mit Blaise zusammen ist," vermutete Harry.
„Wow, seit Anfang des Schuljahres...hast du mal darüber nachgedacht? Das sind inzwischen schon fast fünf Monate," staunte Parvati.
„Draco und ich können sie nicht mehr einholen," scherzte Harry.
„Flint hat so eine blöde Theorie verstreut," begann Parvati zögerlich, „Aber vielleicht sollte ich es dir nicht erzählen..."
„Ich kenne sie schon," unterbrach sie Harry.
„Wirklich?", fragte Parvati ungläubig.
„Ich war wohl einer der ersten, die sie von Flint erfahren hat," erklärte Harry, „Aber ich halte sie für Schwachsinn."
„Gut," Parvati atmete erleichtert auf, „Er sagt das sowieso nur, weil sich Oliver von ihm getrennt hat...Vor zwei Monaten hat er nämlich noch strikt und fest behauptet, dass es keine besseren Paarungen geben könnte, als Slytherin und Gryffindor."
Harry gluckste ein wenig; das sah Marcus Flint wirklich ähnlich.
„Wir sollten los," meinte Parvati, „Verteidigung gegen die dunklen Künste beginnt gleich."
Harry nickte zustimmend und verließ mit dem Mädchen die große Halle um sich zu Zabinis Klassenraum zu begeben.
„Wo sind eigentlich Hermione und Ron?", fragte Parvati plötzlich.
„Hermione ist in der Bibliothek! Sie hat scheinbar irgendein Buch über Auren gefunden," antwortete Harry, „Und Ron wollte noch zu Blaise."
„Blaise war gar nicht in der großen Halle," erinnerte sich Parvati.
„Steht da jemand auf unseren Blaisy? Ich dachte du wärest mit dem Wiesel-Zwilling glücklich verlobt," lachte Pansy Parkinson, die sich mit Millicent und Goyle gerade auf den Weg in die große Halle machte.
„Ich bin nicht mit Fred zusammen," schrie Parvati so laut, dass sich sämtliche Schüler zu ihr umdrehten.
Harry konnte es verstehen.
Er war auch immer ausgetickt, wenn jemand behauptet hatte, dass er etwas mit Draco hatte.
Pansys Kommentar war nun wohl der berühmte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
„Parvati, wir sollten gehen," murmelte Harry dem Mädchen ins Ohr.
„Potter!", sagte auf einmal Pansy, „An dir muss doch irgendetwas dran sein, sonst würde dich Draco nicht so verehren..."
Harry glaubte sich zu erhören!
Seit wann verehrte Draco ihn?
„Was hältst du davon für mich Modell zu stehen?", fragte Pansy.
„Ähm...," Harry wusste darauf keine Antwort, aber Goyles und Millicents angriffslustige Blicke brachten ihn dazu zuzustimmen.
„Dann ist das abgemacht," meinte Pansy, „Sei Samstags um fünf Uhr in unserem Gemeinschaftsraum...du kennst ja das Passwort."
Mit diesen Worten verschwanden die drei Slytherins in der großen Halle.
„Ähm...Harry...du weißt, dass Parkinson nur noch Aktportraits malt?", fragte Parvati leise.
„Sie tut was?", schrie Harry entsetzt.
„Und du hast gerade zugestimmt ihr Modell zustehen," kicherte Parvati.
„Das ist nicht lustig," sagte Harry mit knallrotem Gesicht.
„Tut mir leid," gluckste Parvati, „Ich weiß es ist nicht lustig, aber ich stelle mir dich gerade splitterfasernackt im Slytherin- Gemeinschaftsraum vor, umringt von sämtlichen schaulustigen Slytherins, während dich Pansy malt."
„Eine höchstamüsante Vorstellung, Miss Patil," machte auf einmal Zabini auf sich aufmerksam, „Aber vielleicht sollten wir nun zu meinem Klassenraum gehen."
„Natürlich, Professor," sagte Parvati sofort, schnappte sich Harrys Hand und rannte mit ihm die Treppen hinauf um noch vor Zabini in dessen Klassenraum zu sein.
Wie Harry feststellte fehlte nur noch Blaise als sie den Raum betraten.
„Weshalb mussten wir laufen?", fragte er Parvati außer Atem, „Zabini..."
„...darf den Verbindungsraum der Lehrer benutzen...," endete Parvati für ihn, „...und kann damit in Sekundenschnelle in seinem Büro auftauchen."
Sie hatte den Satz kaum beendet, da trat Zabini aus seinem Büro direkt in den Klassenraum.
„Miss Patil, Mister Potter, setzen sie sich," bat er und die beiden folgten sofort seinen Anweisungen.
Draco lächelte amüsiert, als sich Harry endlich neben ihn nieder ließ.
„Die Kristalle sind aufgestellt, also begin...wo ist me.. Mister Zabini?", fragte er an Ron gewandt.
„Er fühlt sich nicht wohl, Professor," antwortete Ron leise.
„Er fühlt sich nicht wohl?", Zabini hob skeptisch eine Augenbraue, „Oder möchte er mich nur nicht sehen?"
„Er fühlt sich nicht wohl, Sir," beharrte Ron.
„Sie würden für ihn durch die Hölle gehen," stellte Zabini anerkennend fest, „Sagen sie ihm, dass ich es nicht ernst gemeint habe und das es mir leid tut."
Durch Zabinis Ansprache in der letzten Stunden bemühte sich die ganze Klasse doppelt so sehr um ihre Auren zu spüren und tatsächlich schafften es Parvati, Ron und zur Überraschung aller Neville, der zwar jedes Mal umfiel, wenn er seine Aura spürte, aber sie immerhin spürte.
Harry spürte regelrecht Dracos Frustration neben sich; er konnte sich vorstellen, wie sich der blonde Slytherin fühlte.
Wenn Neville jemanden übertraf, war es längst das Zeichen der Apokalypse oder zu mindestens dachte es sich so Draco.
„Schreibt mir bis nächstes Mal eine Rolle Pergament über Todesfeen," bat Zabini am Ende der Stunde und erhielt dadurch verwirrte Blicke von Seiten der Klasse.
„Eure ZAGs stehen bevor," erklärte der Professor, „Und Auren spüren, ist kein Fachgebiet für die fünfte Klasse. Eure Praktischen werden sich zwar von denen der anderen unterscheiden, aber die Theoretischen sind gleich...Es würde auch nichts schaden, wenn ihr eurer Buch durcharbeitet."
„Das Ganze?", fragte Dean entsetzt.
„Mister Thomas, sie haben bis Mai Zeit," erwiderte Zabini nur, bevor er den Klassenraum verließ.
„Harry," sprach ihn Parvati an, „Ich wollte dir noch sagen, was der Verbindungsraum ist...Er befindet sich hinter der Statue Merlins neben der großen Halle, aber man kann nur mit einem Passwort hinein, das nur die Lehrer wissen. Im Raum gibt es verschiedene Türen, die direkt zu den Büros der einzelnen Lehrer führen und die Büro sind bekanntermaßen..."
„...an die Klassenräume angrenzend," beendete Harry ihre Rede.
„Ganz genau! Also verlasse dich nie darauf, dass du pünktlich kommst, wenn du den Lehrer noch in der großen Halle sitzen siehst," sagte Parvati noch und verließ den Raum.
Ein Verbindungsraum für Lehrer?
Harry stöhnte innerlich; warum durften nicht auch die Schüler diesen Raum benützen...Moment!
Er überlegte und erinnerte sich dann an die vielen Male, bei denen er sich gewundert hatte, warum die Slytherins immer so schnell in Snapes Kerker waren, selbst wenn diese noch genüsslich gefrühstückt hatten, wenn die Gryffindors die Halle verließen.
Das konnte nur eines bedeuten:
„Snape hat euch das Passwort zum Verbindungsraum gegeben," sagte Harry zu Draco.
„Hat lange genug gedauert bis du das heraus gefunden hast," grinste Draco.
„Das ist wirklich unfair," grummelte Harry.
„Hole dir doch das Passwort von Remus," schlug Draco schulternzuckend vor.
„Ich rede nicht mit ihm," zischte Harry.
„Hat das einen bestimmten Grund?", fragte Draco, während sie den Gang zum anderen Zaubertrankklassenraum entlang gingen.
„Nein," antwortete Harry.
„Mmm," machte Draco, „Du sprichst nicht mehr mit deiner Ersatzmutter ohne Grund?"
„Ja," antwortete Harry.
„Du bist ein miserabler Lügner," schmunzelte Draco und stellte sich zu den anderen Slytherins, die vor Snapes zweiten Klassenraum warteten.
Harrys Blick fiel auf Pansy und er sprach sie sofort an: „Ist es wahr, dass du Aktportraits malst?"
„Schon seit Wochen," antwortete Pansy vergnügt, „Aber ich hatte noch nie jemanden als Modell außer Vinc und Greg."
„Ich will mich aber nicht vor dir ausziehen...und schon gar nicht vor ganz Slytherin," sagte Harry.
„1. Abgemacht ist abgemacht, also wirst du für mich Modell stehen. 2. Draco und ich werden die anderen Slytherins schon aus dem Gemeinschaftsraum werfen und im schlimmsten Fall machen wir es halt in meinem Zimmer oder dachtest du wirklich, ich würde dich nackt vor allen Slytherins hinsetzen?", fragte Pansy amüsiert.
„Ähm...nun...," Harry hatte keine Zeit zu antworten, da ihn Draco verwirrt anblickte und fragte: „Du stehst für Pansy Modell? Nackt?"
„Ähm...ich...," stotterte Harry, doch Pansy unterbrach ihn sofort: „Ich habe ihn ein bisschen ausgetrickst..." Dabei zeigte sie mit ihren Augen auf Millicent und Goyle „...aber du kannst gerne zusehen, wenn du willst."
In Dracos Gesicht erschien ein dreckiges Grinsen, bevor er sich wieder Goyle und Morag zuwandte.
//Auf was habe ich mich da nur eingelassen?// fragte sich Harry innerlich, während er zu Ron ging, der sich an eine Wand angelehnt hatte und immer wieder sehnsüchtig in den Gang blickte.
„Wartest du auf wen?", erkundigte sich Harry.
„Auf Blaise," antwortete Ron leise.
„Ich dachte, er fühle sich nicht gut," sagte Harry.
„Nein, ihm geht es prima," seufzte Ron, „Er will nur nicht seinen Vater sehen."
„Warum nicht?", wollte Harry wissen.
„Blaise hat ja gestern Abend Devon vor Lu...Black..."
„Nenn ihn Remus," bat Harry, „Deine eigenen Korrekturen gehen mir schon auf die Nerven."
„...Remus blamiert und Devon hat ihn danach ziemlich angeschrieen," erzählte Ron, „Und dann hat Devon die Grenze überschritten. Er sagte, dass sich Blaise in Acht nehmen sollte, sonst erginge es ihm wie Tricca."
„Wer oder was ist Tricca?", fragte Harry verwirrt.
„Unwichtig," meinte Ron ausweichend, „Sagen wir nur soviel, dass sie sich nicht gerade fabelhaft mit Devon versteht."
„Snape kommt," machte Seamus die beiden auf den Zaubertrankprofessor aufmerksam, der mit schnellen Schritten und wehenden Umhang den Gang entlang schritt.
Snape öffnete den Klassenraum und die Schüler drängten sich so schnell sie konnten in den Raum um einen Sitzplatz zu erwischen, bevor Snape Punkte abziehen konnte.
„Wir werden heute mit den Heiltränken fortfahren," begann Snape bedrohlich leise.
Harry wusste innerlich, dass Snape den Vorschlag Pomfreys verabscheute.
Heiltränke waren wohl nicht spektakulär genug für Snape.
„Longbottom!", Snape baute sich bedrohlich vor Nevilles und Millicents Tisch auf.
„Warum darf man niemals mehr als drei Piniennadeln in einen Schmerzen lindernden Trank geben?"
„Weil...weil....," stotterte Neville hilflos.
„Ja, Mister Longbottom? Sie müssen lauter sprechen, denn die Wesen ihrer Fantasiewelt mögen sie hören, ich tue es nicht," schnarrte Snape.
„Man darf es schon," antwortete Nevilles fest, „Man darf nur nicht mehr als drei Piniennadeln kombiniert mit Morpheus-Kraut verwenden, da man sonst den Patienten in einen ewigen Schlaf versetzt."
„Korrekt," sagte Snape nach einer Weile, in der er Neville angeschaut hatte, als ob dieser ein verkleideter Voldemort wäre.
„Und fünf Punkte Abzug von Gryffindor weil es so lange gedauert hat," sagte Snape noch und wandte sich dann an Millicent: „Was ist Morpheus-Kraut, Miss Bulstrode?"
„Ein sehr wirksames Schlafmittel," antwortete Millicent und erhielt dafür zehn Punkte für Slytherin.
„Wir brauen heute einen Traumlosen Schlaftrank," erklärte Snape und schrieb mit seinem Zauberstab die Zutaten an die Tafel, „Die Zutaten finden sie in den Kästen."
Gerade als Draco und Harry die Zutaten für ihren Trank holten, öffnete sich der Klassenraum und Blaise wuselte mit einer flüchtigen Entschuldigung an Snape zu Ron.
Snape tat natürlich so, als ob Blaise schon von Beginn der Stunde im Raum gesessen hätte und kam nicht einmal auf die Idee ihn zu ermahnen oder Punkte abzuziehen.
„Gib mir mal das Morpheus-Kraut," bat Draco, während er ihren Trank umrührte.
„Welches ist das?", fragte Harry leise, da er zwei Kräuter vor sich hatte.
Eines das aussah als würde es nur aus Nebel bestehen und eines das pechschwarz war.
„Das da," Draco zeigte auf das Nebelkraut, welches ihn Harry sofort gab.
Draco rührte das Morpheus-Kraut in ihren Trank, bevor er diesen leicht köcheln ließ und dabei begann das schwarze Kraut klein zu schneiden.
„Wie heißt das eigentlich?", fragte Harry und zeigte auf das schwarze Kraut.
„Ähm...ich glaub nicht, dass es einen Namen hat," antwortete Draco zögerlich.
„Wenn du es nicht weißt, dann gib es doch zu," meinte Harry.
„Das ist es nicht! Ich weiß, wozu es gut ist," erklärte Draco, „Es verhindert, die Traumentwicklung im Schlaf. Es lässt einen völlig abschalten...aber ich denke wirklich nicht, dass es einen Namen hat."
„Zehn Punkte an Slytherin," sagte Snape stolz, der heimlich das Gespräch der beiden Jungen belauscht hatte, „Und Mister Malfoy! Das Kraut nennt sich Traumloser Schlaftrank- Kraut. Es ist kein origineller Name und daher wissen ihn die meisten nicht."
„Danke, Professor," bedankte sich Draco und warf das Traumloser Schlaftrank- Kraut in den Trank.
„Und fünf Punkte Abzug von Gryffindor wegen ihrer Unwissenheit Potter," sagte Snape mit Genugtuung in der Stimme, bevor er sich Nevilles und Millicents Trank zuwandte.
„Longbottom," zischte Snape, „Warum haben sie das Traumloser Schlaftrank- Kraut vor dem Morpheus-Kraut hineingegeben. Können sie nicht lesen? Ich habe es doch deutlich an die Tafel geschrieben."
„Ich...ich wusste nicht...welc...welches Kraut was ist," stotterte Neville.
„Soll das die Entschuldigung sein?", fragte Snape wütend.
„Ähm...ich..."
„Ich wusste nicht welches Kraut wie hieß und habe mich deswegen auf meinen nicht vorhanden Instinkt verlassen," machte Snape Neville mit einer viel zu hohen Stimme nach.
„Ich..."
„Zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor," sagte Snape mit seiner normalen Stimme, „Und Nachsitzen. Melden sie sich nach dem Abendessen bei Filch...am besten gleich eine Woche lang."
„Eine Woche Nachsitzen weil er zwei Kräuter verwechselt hat?", fragte Hermione bestürzt, „Das können sie doch nicht tun."
„Nein wie herzzerreißend. Sie wollen ihre große Liebe retten," schnarrte Snape und die Slytherin- Mädchen begannen sofort zu kichern, „Damit sie nicht so traurig sind, dürfen sie ihm bei seinem Nachsitzen Gesellschaft leisen, Miss Granger...Und es ist nicht nur wegen des Krautes. Wer es schafft einen einfachen Haarfärbetrank in die Luft zu jagen, sollte sowieso das ganze Jahr nachsitzen."
Neville, Hermione und Blaise starrten ihren Professor entsetzt an.
Die Frage Woher weiß er das stand regelrecht in ihren Augen und Harry versuchte nicht zu starke Schuldgefühle zu entwickeln.
Er sollte wirklich besonders vorsichtig sein, wenn er Snape etwas erzählte.
Am besten er schwieg in ihren Lernstunden, das würde viele Probleme beseitigen.
Snapes Insiderwissen wurde das Gesprächsthema Nummer Eins am Gryffindor- Tisch.
„Ich wette es war Parkinson," sagte Dean, „Blaise hat doch bei ihr das Gegenmittel geholt."
„Vielleicht war es auch Blaise persönlich," überlegte Lavender.
„Blaise würde so etwas nie tun," widersprachen Ron und Dennis Creevey gleichzeitig, worauf Ron nur einen verwirrten Blick zu Colins Bruder warf.
„Snape hat bestimmt einen Spion in unseren Reihen," vermutete Parvati, „Wen zieht er deutlich weniger Punkte ab?"
„Neville und Harry sicher nicht," gluckste Seamus und Harry war dem Iren dankbar, dass er ihn somit aus der Schusslinie gebracht hatte.
„Aber dir," sagte Dean an Seamus gewandt, „Und du hast dich als einziger Vertrauensschüler geweigert Snapes Entlassungspapiere zu unterschreiben..."
„Genau Seamus, gib es doch zu," drängte Lavender.
„Das ist doch lächerlich," verteidigte sich Seamus, aber wie Harry schon in den letzten Jahren lernen musste, glaubten die Gryffindors sehr schnell jeden Blödsinn.
„Seamus, wenn du schon für Snape arbeitest, dann lass wenigstens Neville da raus," sagte eine Gryffindor- Sechstklässlerin, deren Namen Harry nicht kannte.
„Ihr seid bescheuert," meinte Seamus und wechselte dann zu Ernie an den Hufflepuff- Tisch um sich die Anschuldigungen der Gryffindors nicht mehr anhören zu müssen.
„Und jetzt flieht er natürlich," sagte Lavender.
„Er flieht weil er sich diese lächerlichen Anschuldigungen nicht mehr anhören will," mischte sich Harry ein, „Seamus ist kein Spion Snapes. Snape hat keine Spione. Für was auch? Dem ist es doch ziemlich egal, was wir in unserer Freizeit treiben, so lange er uns im Unterricht Punkte abziehen darf."
„Und woher wusste er das mit dem Haarfärbetrank?", fragte ihn Dean.
„Seid ihr wirklich bescheuert oder tut ihr nur so?", fragte Hermione, „Snape ist einer der besten Tränkemeister, so ungern ich es zugebe. Denkt ihr nicht, dass er mit einem Blick gewusst hat, was passiert ist, als wir alle mit violetten Haaren in die große Halle gekommen sind."
„Aber...aber woher wusste er, dass ich das war?", fragte Neville schüchtern.
„Du bist der einzige der Nachhilfe in Zaubertränke bekommt und somit Nachmittags einen Trank brauen würde," antwortete Hermione, „Für mich war es sehr logisch, dass er es gewusst hat."
Harry hätte Hermione küssen können; ihre Theorie klang sogar realistischer als die Wahrheit.
Denn wer würde schon glauben, dass Harry das Snape in einer ihrer privaten Lernstunden für die Unverzeihlichen erzählt hätte?
Er würde es selbst nicht glauben, wenn er nicht dabei gewesen wäre.
Harry verbrachte mit Draco die beiden Freistunden, in denen sie am Seeufer entlang spazieren gingen und nach langen Drängen Dracos hatte er diesen auch von Remus und Dracul erzählt.
„Und du bist dir sicher, dass es Remus war?", fragte Draco zum x-ten Mal.
„Er war es," schwor Harry.
„Aber er würde niemals Sirius betrügen," sagte Draco, „Vielleicht war es nur ein Abschiedskuss."
„Ein Abschiedskuss?", fragte Harry skeptisch und zog den Slytherin zu sich.
Ihre Lippen berührten sich kaum, da drängte sich Harrys Zunge schon in Dracos Mund und leistete sich dort einen kleinen Machtkampf mit Dracos.
Erst als die beide keine Luft mehr bekamen, löste sich Harry wieder von seinem Slytherin.
„Wirkt das wie ein Abschiedskuss?", fragte Harry.
„Nein," antwortete Draco atemlos, „Eher wie ein Ich-will-dich-hier-und-jetzt-Kuss!"
„Siehst du?", meinte Harry, „Das war kein Abschiedskuss, außerdem warum sollte Remus Dracul einen Abschiedskuss geben...Du hast nicht erlebt, wie sich Remus und Dracul gestritten haben. Die beiden haben sich verabscheut."
„Werwolf/Vampir Zwistigkeiten," vermutete Draco, worauf Harry nur nicken konnte.
„Trotzdem muss es dafür eine logische Erklärung geben," sagte Draco, „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Remus wirklich Sirius betrügen würde...Hast du nie gesehen, wie er in der Gegenwart Sirius' gestrahlt hat?"
„Doch schon," murmelte Harry, „Aber immerhin hat ihn Sirius verlassen."
„Er ist auf eine Mission Dumbledores gegangen," verbesserte Draco.
„Wo ist da der Unterschied?", fragte Harry.
„Da ist ein gewaltiger Unterschied, Schätzchen," sagte Draco und Harry fiel auf, dass Draco zum ersten Mal einen Kosenamen für ihn verwendet hatte, „Wenn ich nach Durmstrang komme, sagst du dann auch ich hätte dich verlassen und bespringst den nächst Besten?"
„Nein, aber..."
„Es muss ein Missverständnis sein," beharrte Draco.
„Es wäre schön wenn es so wäre," meinte Harry, „Allerdings wenn es nicht so wäre, stecke ich ziemlich in der Klemme, nachdem was ich Remus an den Kopf geworfen habe."
„Das war sowieso der größte Mist den du jemals gebaut hast," sagte Draco lautstark, „Wie konntest du ihn mit seinem Werwolfdasein beleidigen? Das hat ihn sicher sehr getroffen! Und dabei ist er so ein netter Mensch...Mein Vater hat einmal einen Werwolf mit nach Hause gebracht und ich kann dir sagen, der hat sich aufgeführt. Der glaubte, dass die Welt ihm etwas schulde, weil er von einem Werwolf gebissen wurde...Remus hingegen schämt sich regelrecht dafür."
„Ich weiß, ich sollte mich entschuldigen," seufzte Harry.
„Oh ja, das solltest du," stimmte Draco zu.
„Aber nicht bevor ich mir sicher bin, dass er Sirius nicht betrogen hat," sagte Harry und bekam dafür eine Kopfnuss von Draco verpasst.
„Du entschuldigst dich auch, wenn er ihn betrogen hätte," befahl Draco, „Die Sache ging nämlich wirklich unter den Zauberstab."
„Unter den Zauberstab? Bedeutet das ungefähr das was bei den Muggeln der Ausdruck unter der Gürtellinie ist?", fragte Harry verwirrt.
„Woher soll ich wissen, was Muggel sagen?", erwiderte Draco, „Nebenbei Pflege magischer Geschöpfe beginnt."
Der blonde Slytherin zeigte auf die vielen Gryffindor- und Slytherinuniformen, die soeben aus dem Schloss in Richtung Hagrids Hütte marschierten.
Harry schluckte laut, bevor er Draco zur Hütte folgte.
Er hoffte nur, dass Remus ihn jetzt nicht genauso wie Snape behandelte oder dass Hagrid den Unterricht führte.
Seine erste Hoffnung scheiterte als er Remus inmitten der Schüler sah.
Der Werwolf wirkte bedrückt und sichtbare Augenringe zierten sein Gesicht.
„Was ist denn mit ihnen Professor Black?", erkundigte sich Parvati freundlich, da Remus aussah als würde er jede Minute losheulen.
„Ach nichts," winkte Remus ab, „Vollmond ist in ein paar Tagen. Das ist alles."
„Vollmond ist erst in zwei Wochen," korrigierte Millicent.
„Oh!" Remus wirkte noch bedrückter, da seine Ausrede nicht funktioniert hatte, doch er begann einfach mit dem Unterricht.
„Ich habe etwas über die ZAGs heraus gefunden," sagte Remus und kratzte sich nervös am Hinterkopf, als er Harry erblickte.
„Es gibt 250 Fragen zu Pflege magischer Geschöpfe," erklärte Remus, „Normalerweise gibt es 500 Fragen in jedem Fach, aber in Pflege magischer Geschöpfe muss man statt den restlichen 250 Fragen einen Bericht über eure Spezialtiere schreiben...In euren Fall wären das die Linyinwins, aber ihr könnt auch andere Wesen nehmen. Ihr solltet nur genügend Fakten wissen, damit ihr 500 Wörter schafft. Das ist das Minimum in diesem Bericht."
„Und wie sieht die Praktische aus?", fragte Pansy.
„Na ja, darüber hat mir Professor McGonagall nichts gesagt," antwortete Remus und kratzte sich weiterhin den Hinterkopf, „Aber zu meiner Zeit wurden uns Wesen auf Bildern, Portraits und in Real gezeigt und wir mussten ihnen sagen, wie sie hießen und was sie für Eigenschaften haben. Und bei den Spezialtieren, bei uns waren es Wuzzys, sollten wir zeigen, dass wir mit ihnen umgehen konnten."
Harry stöhnte innerlich auf.
Moonshine würde nie auf ihn hören, sondern würde die ganze Zeit zu Draco wollen.
Vielleicht sollte er einfach sein Bett ins Freie stellen und sich Kollege und Boss von Dean und Seamus ausborgen.
„Professor? Sind sie wirklich in Ordnung?", erkundigte sich Parvati besorgt, als Remus kurz zu Harry blickte und dann viel zu schnell in eine andere Richtung sah.
„Nein, ich habe private Probleme," gestand Remus.
„Weil ihr Mann Hogwarts verlassen musste?", vermutete Lavender, „Ist er wirklich von Dumbledore hinaus geworfen worden oder hat er sie verlassen?"
„Nein...er hat mich nicht verlassen," antwortete Remus langsam, „Ich werde ihn schon bald wieder sehen."
„Sie sollten zu Madam Pomfrey gehen," schlug Lavender vor, „Vielleicht hat sie etwas, dass sie von ihm ablenkt?"
„Ven," sagte Parvati grinsend, „Man kann sich gegen Liebeskummer keine Tabletten verschreiben lassen."
„Das weiß ich doch," erwiderte Lavender, „Aber man kann sich was stimmungshebendes verschreiben lassen."
„Er ist nicht depressiv, er hat nur Liebeskummer," entgegnete Parvati.
„Wisst ihr was?", mischte sich Remus ein, „Ich bin heute nicht in der Lage zu unterrichten...Ihr habt frei."
Die Slytherins jubelten lautstark und gingen dann zum Schloss zurück.
Die Gryffindors musterten Remus noch einmal besorgt, bevor sie ebenfalls zum Schloss zurück gingen.
„Harry," rief ihn Remus zurück, „Kann ich kurz mit dir sprechen?"
„Nein," antwortete Harry und ging stur geradeaus.
„Mister Potter, kommen sie sofort zurück oder ich muss ihnen Punkte abziehen und sie nachsitzen lassen," drohte Remus mit einer Stimmlage, die Snapes nicht unähnlich war.
Frustriert stöhnend kehrte Harry zu Remus zurück.
„Was wollen sie, Professor?", fragte Harry genervt.
„Ich würde gerne wissen, was du auf einmal gegen mich hast," antwortete Remus.
„Das weißt du doch ganz genau," zischte Harry.
„Nein, ich weiß es eben nicht," widersprach Remus, „Ich habe keine Ahnung, was ich Sirius angeblich getan habe, weil du mir ja nichts sagst."
„Du betrügst ihn," sagte Harry einfach.
„Wer verzapft denn diesen Unsinn?", wollte Remus wissen, „Ich würde doch nie Sirius betrügen!"
„Ich habe dich persönlich gesehen, als du einen anderen Mann geküsst hast," erzählte Harry.
„Was habe ich?", fragte Remus amüsiert.
„Spiel nicht den Unschuldigen," bat Harry ernst, „Ich habe doch gesehen, wie du Dracul geküsst hast."
„Wann habe ich?...Oh," In Remus Augen tauchte auf einmal Erkenntnis auf und er senkte beschämt seinen Kopf.
„Du gibst es also zu?", fragte Harry wütend, „Nette Show, die du da mit Dracul abgezogen hast. Zuerst streiten und dann ins Bett? Ich habe nämlich wirklich geglaubt, dass du ihn verabscheuen würdest."
„Das tue ich auch," unterbrach ihn Remus, „Ich kann diesen verdammten Vampir nicht leiden und jetzt hetzt er sogar dich gegen mich auf. Wenn ich den das nächste Mal sehe, werde ich ihm einen Pflock ins Herz rammen...und ihm den Kopf abhacken."
„Was?", Harry verstand die Welt nicht mehr.
Obwohl Remus diesen Kerl hasste, küsste er ihn?
„Wie viel hast du gesehen?", fragte ihn Remus, „Du musst schon inmitten des Kusses aufgetaucht sein, richtig? Denn wenn du den Anfang oder das Ende mitbekommen hättest, würdest du nicht denken, dass ich Sirius betrüge."
„Wie soll ich das verstehen?", fragte Harry wieder ruhiger.
„Es war nicht so, wie du denkst," begann Remus.
*************************************Flashback******************************
Remus Black, früher Lupin konnte viele Menschen ertragen, die er nicht leiden konnte.
Er gehörte immerhin zu den wenigen, die sich mehr oder weniger mit Severus Snape anfreunden konnten, wobei ihn Sirius dafür immer noch für verrückt hielt, doch dieser vermaledeite Vampir aus Durmstrang ging ihm mehr als auf die Nerven und er musste sich jedes Mal beherrschen um diesen nicht zu pfählen oder der Sonne auszusetzen.
Ein kleiner Zauber mit Sonnenlicht und Puff wäre das Übel weg.
Aber nein, er durfte ihn ja nicht töten, wegen dieser dämlichen Vereinbarung zwischen Zauberer und Vampiren und soviel er wusste schloss diese leider Werwölfe nicht aus.
So verbrachte er nun seinen in dieser Woche zugeteilten Rundgang durch Hogwarts damit Ivan Dracul den Tod an den Hals zu wünschen, bis ihm einfiel, dass dieser ja schon tot war.
„Bescheuerte Vampire," murmelte Remus, „Nicht einmal richtig sterben konnten die. Nein, sie müssen unsterblich werden."
Remus setzte seinen Rundgang fort und kam schließlich zur Treppe, die in die Eingangshalle führte.
Mrs. Norris huschte bei seinen Beinen vorbei und er erschrak sich genauso, wie er es immer in seiner Schulzeit getan hatte, wenn er mit James, Sirius und Peter durch die Schule gestreift war und Mrs. Norris bei ihnen vorbei kam.
Er fragte sich wirklich, wann dieses Katzenvieh endlich starb.
Selbst zu Schulzeiten seines Vaters hatte es diese Katze schon gegeben, obwohl Filch damals noch gar nicht Hausmeister gewesen war.
Das Vieh musste inzwischen schon über 50 Jahre alt sein.
Das war doch nicht normal für eine gewöhnliche Katze!
„Na sieh mal einer an," hörte er plötzlich eine Stimme in der Eingangshalle.
Leise schlich Remus zum Ende der Treppe und beobachtete wie sich Dracul zu Mrs. Norris hinunterbeugte und sie zärtlich streichelte, während er sagte: „Dich gibt es also auch noch, Lauren."
Mrs. Norris maunzte zustimmend.
„Wie lange ist es her?...", Dracul brach ab und sein Blick fiel auf Remus' Versteck, „Ich weiß, dass du da bist, Werwolf..." Mrs. Norris maunzte abermals und verschwand dann in den dunklen Gängen Hogwarts.
„Ach, lass die Versteckspiele, Werwolf," rief Dracul, „Ich bin ein Vampir! Ich habe dich schon bemerkt, als du deinen Fuß auf die erste Stufe gesetzt hast."
Zögerlich verließ Remus sein Versteck und ging mit erhobenem Haupt zu Dracul.
„Noch immer nicht weg, Vampir?", fragte Remus knurrend, „Wollen sie dich nicht mehr in Durmstrang."
„Ich warte nur noch auf meine Kutsche," antwortete Dracul.
„Kann der große böse Vampir nicht einmal mehr zu Fuß nach Hogsmeade gehen?", fragte Remus sarkastisch.
„Pass auf was du sagst, Werwolf," knurrte Dracul und offenbarte seine spitzen Reißzähne.
„Soll ich jetzt Angst haben?", fragte Remus gelangweilt.
„Du nimmst deinen Mund ziemlich voll," meinte Dracul.
„Sollte ich Angst haben?", fragte Remus amüsiert, „Vor einem Vampir?"
„Vollmond ist erst in zwei Wochen," erwiderte Dracul, „Jetzt bist du genauso schwach wie jeder andere Sterbliche..."
„Soso, du weißt es also...kein Wunder, du siehst doch nur die Nacht," entgegnete Remus schulternzuckend.
„Du bist nur eifersüchtig," sagte Dracul.
„Auf was? Auf deine tollen Reißzähne? Ich nehme an, bei Walnüssen sind sie sehr nützlich...ach stimmt ja. Du isst ja nichts," meinte Remus.
„Vampire waren immer besser dran als Werwölfe," erklärte Dracul.
„Inwiefern?", fragte Remus verwirrt.
„Wir werden beide von den Zauberern verachtet," antwortete Dracul, „Aber wer hat wohl das schlechtere Los gezogen? Ich lebe ewig und bleibe immer jung....Und du...wie alt bist du 36, 37 und hast schon graue Haare...eure Verwandlungen zerren an euren Kräften. Weißt du wie alt der älteste Werwolf wurde, von dem ich gehört habe?....45! Also bleiben dir nicht einmal mehr zehn Jahre. Also, wen geht es wohl schlechter?"
„Du lügst," sagte Remus, doch er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte.
Er hatte gewusst, dass Werwölfe eine kürzere Lebenserwartung als normale Menschen hatten, aber doch nicht so viel kürzer.
„Ich habe die Ewigkeit vor mir," lachte Dracul bösartig, „Die Ewigkeit um zu sehen, zu lernen und zu lieben. Und du bleibst deine restlichen Jahre einsam und allein."
„Ich habe doch schon jemanden," widersprach Remus.
„Natürlich! Der kleine Junge von heute. Potter, nicht? Er mag dich zwar, aber das ist keine Liebe," meinte Dracul.
„Ich meine aber Liebe," sagte Remus und zeigte seinen goldenen Ehering.
„Du bist verheiratet?", fragte Dracul entsetzt und betrachtete sich den Ring genauer.
„Ich hieß früher Lupin," erklärte Remus, „Aber ich habe den Namen meines Gelieben angenommen!"
Dracul starrte immer noch entsetzt auf den Ring, bevor er zu sich selbst murmelte: „Ohne Zweifel! Das ist ein Trauring. Es fließt das magische Bündnis hindurch."
„Wer ist nun arm?", fragte Remus ernst, „Ich mag vielleicht nur noch ein paar Jahre haben, aber die verbringe ich mit jemanden den ich liebe und der mich liebt. Und du? Du kannst die Ewigkeit allein verbringen."
Remus konnte gar nicht so schnell schauen, wie Dracul näher an ihn getreten war und ihn küsste.
Remus schreckte sich so, dass sich sein Mund ein Stückchen öffnete und diesen Moment nützte Dracul um seine Zunge in Remus Mund gleiten zu lassen.
Der Werwolf wollte ihn von sich drücken, aber leider hatte Dracul in einem recht gehabt.
Es war noch nicht Vollmond und er war wesentlich schwächer als Dracul.
Dieser packte einfach seine Arme und hielt sie hinter seinem Rücken zusammen, dass es fast so wirkte, als würde Remus den Vampir umarmen.
Dracul brach den Kuss nicht ab, aber Remus versuchte sich immer noch zu wehren.
Gerade als er einfach in Draculs Zunge beißen wollte, zog sich dieser zurück.
„Verspotte mich nie wieder, Wölfchen," drohte Dracul, bevor er sich umdrehte und aus dem Schloss marschierte und einen völlig verwirrten, aber wütenden Remus in der Halle stehen ließ.
****************************Flashback Ende**********************************
„Und so war es," schloss Remus.
„Wirklich?", fragte Harry, doch das war für ihn nur noch eine rhetorische Frage, denn er glaubte es Remus ohne einer weiteren Bestätigung.
„Harry! Ich würde Sirius niemals betrügen!", versicherte Remus, „Du weißt nicht, wie sehr ich ihn liebe...Ich könnte es nicht einmal, wenn er tot wäre. Ich konnte es doch auch nicht als er in Askaban war. Das waren immerhin zwölf Jahre und ich habe nicht einmal anderen Leuten nachgeschaut."
„Tut mir leid," murmelte Harry.
„Die Situation war aber auch wirklich zum Missverstehen," winkte Remus ab.
„Nein, nicht das," verbesserte Harry, „Ich meine das, was ich gestern Abend zu dir gesagt habe...Ich wollte nicht deine Gefühle verletzen oder doch in dem Moment schon, aber ich habe...das war zuviel. Ich hätte nicht..."
„Das ist schon wahr. Es war schon ziemlich unter dem Zauberstab," meinte Remus, „Aber das sehe ich eher als Beweis, dass Sirius wirklich zu sehr auf dich abfärbt...Er fängt auch immer mit Werwolf an, wenn wir uns streiten...nicht, dass das so oft vorkommen würde."
„Was bedeutet dieses unter dem Zauberstab eigentlich?", erkundigte sich Harry, auch wenn er wusste, dass das nicht gerade zu ihrem Gesprächsthema passte.
„Bei den Muggeln gibt es den Ausdruck unter der Gürtellinie," sagte Remus, „Es bedeutet das selbe."
„Dachte ich es mir doch," murmelte Harry.
Remus lächelte leicht darüber und Harry fragte ihn schüchtern: „Also ist zwischen uns wieder alles in Ordnung?"
Remus antwortete darauf nichts, sondern zog Harry einfach in eine väterliche Umarmung.
„Natürlich, Kleiner," flüsterte er, „Du bist für mich fast so etwas wie ein Sohn...Ich könnte dir nie lange böse sein."
„Ich würde dich ja Dad nennen, aber das tue ich schon bei Sirius und..."
„Du musst mich nicht Dad nennen," unterbrach ihn Remus, „Ist überhaupt nicht nötig. Remus reicht völlig...Willst du vielleicht eine Tasse Tee mit mir trinken, dann könnten wir uns auch über deine UTZ- Fächer unterhalten."
„Das wäre super," antwortete Harry und dachte an die Liste in seinem Rucksack, von der er noch keine Ahnung hatte, was er nehmen sollte.
„Dann los...ich habe eine neue Geschmacksrichtung. Karamell-Vanille! Ich habe sie noch nicht gekostet, aber ich hoffe sie schmeckt gut," sagte Remus, während er mit Harry in Richtung Schloss ging.
„Hättest du mir wirklich Punkte abgezogen und mich nachsitzen lassen, wenn ich nicht zurück gekommen wäre?", fragte Harry nach einer Weile.
„Ach wo," lächelte Remus, „Wieso? Hat es so geklungen?"
„Du...," knurrte Harry.
„Ich?", fragte Remus unschuldig.
„Auf dich färbt Sirius auch ab," meinte Harry kopfschüttelnd.
Sie begannen beide zu lachen und betraten dann das Schloss.
TBC
***************************************************************************
Eine kleine Frage: Weiß irgendwer wie Nott im Vornamen heißt? Ich habe schon mehrere Namen in den FFs gelesen, aber gibt es auch einen richtigen oder hat Rowling das nie erwähnt und ich kann jetzt Namen erfinden gehen?
