Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus,…

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!

Kommentar: So, das nächste Kapitel ist da. Allerdings ist es überhaupt nicht so geworden wie ich wollte...aber was soll's?

Ach und Danke an alle die mir mit Notts Namen geholfen haben. *festknuddel*

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Takuto-kun, Natsu, Bombay-chan, Angel344, baboon, Alenia, hermy24, Ralna Malfoy, Queen of Nightfever, Fionella, Kirilein, Amunet, tinkita, Nevathiel, jacky666, Alagar, Bibilein, Merilflower, Lorelei Lee, blub, Kasseopeia, sgr011566 und suffer.

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Remus goss sich und Harry eine Tasse Tee ein, bevor er sich der Liste zuwandte, die ihm Harry gegeben hatte.

„Ja, die Qual der Wahl," schmunzelte Remus, „Für mich war die Entscheidung auch nicht einfach. Immerhin bestimmt diese dein weiteres Leben."

„Was waren deine UTZ- Fächer?", erkundigte sich Harry.

„Arithmatik, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zaubertränke, Verwandlungen, Zauberkunst, Geschichte der Zauberei, Astrologie, Kräuterkunde und Alte Runen," antwortete Remus.

„Das sind neun Fächer," staunte Harry, „War das nicht stressig?"

„Oh doch," sagte Remus, „Aber es war es wert...Peter war so dumm und hat Pflege magischer Geschöpfe, Muggelkunde, Wahrsagen und Kräuterkunde genommen. Seine letzten zwei Jahre waren zwar einfach, aber glaub mir, er hat nie einen Job erhalten. Kein Wunder, dass er zu Voldemort übergelaufen ist. Was hätte er auch sonst tun können?"

„Mein Hauptproblem ist, dass ich nicht einmal ungefähr weiß, was ich werden will," seufzte Harry.

„Keine Vorstellung?", fragte Remus besorgt.

„Na ja...Auror vielleicht," überlegte Harry, „Aber..."

„Nein, nein, kein aber," unterbrach ihn Remus, „Das ist gut! Passt zu dir! Sirius würde zwar versuchen es dir auszureden, aber ich finde es passt zu dir...James wollte auch Auror werden."

„Was hatte James eigentlich für einen Beruf?", fragte Harry neugierig.

„Gar keinen," antwortete Remus, „Er hatte zu viel Stress mit Dumbledore und dem Orden, als dass er noch Zeit gehabt hätte einen Beruf auszuführen...James war der einzige im Orden, den Dumbledore jemals dafür bezahlt hat. Allerdings war er auch der Einzige, dem Dumbledore jedes Mal Aufträge aufhalste."

„Also, sollte ich einmal Verteidigung gegen die dunklen Künste nehmen," meinte Harry und als Remus nickte, kreuzte er es an.

„Und Zauberkunst! Das ist auch wichtig. Du musst ja viele Zaubersprüche kennen," sagte Remus und Harry kreuzte dies ebenfalls an.

„Und Pflege magischer Geschöpfe?", fragte Harry, „Ich werde gerne von dir und Hagrid unterrichtet!"

„Lass es sein," meinte Remus, „Pflege magischer Geschöpfe ist ein Fach für Leute, die kein Ziel haben...es ist völlig sinnlos, außer du willst Tierpfleger werden."

„Du behauptest, dass dein eigenes Fach sinnlos ist"?, fragte Harry amüsiert.

„Es ist sinnlos!", beharrte Remus.

„Na gut, dann lassen wir es eben," murmelte Harry, „Was ist mit Verwandlungen?"

„Sehr wichtig," antwortete Remus, „Ich würde dir raten auch noch Zaubertränke, Kräuterkunde, Heilkunst und Geschichte der Zauberei zu nehmen."

„Zaubertränke?", fragte Harry entsetzt, „Geschichte der Zauberei? Das ist doch unwichtig...und Heilkunst, ich will doch kein Heiler werden."

„Zaubertränke...," erklärte Remus mit fester Stimme, „...ist ein Pflichtfach, wenn du Auror werden willst. Oder willst du dich bei deinem ersten Auftrag vergiften lassen, weil du dich nicht ausgekannt hast. Kräuterkunde verbinde ich mit Zaubertränke, da man wissen sollte, was man hinein wirft. Heilkunst ist auch sehr wichtig. Was machst du wenn deine Partner oder du bei einer Mission verletzt werdet? Und Geschichte der Zauberei?! Tja, ein bisschen Allgemeinbildung hat noch niemanden geschadet."

„Okay, Snape und alles andere akzeptiere ich," sagte Harry, „Aber Geschichte der Zauberei? Weißt du eigentlich wie langweilig Binns Stunden sind? Er erzählt immer und immer wieder von den Koboldaufständen!"

„Ich weiß, ich hatte ihn auch," gluckste Remus, „Aber zu mindestens würdest du das Buch erhalten und daraus kann man viel lernen...Außerdem vielleicht wirft Albus Binns endlich raus. Die Hauslehrer bitten ihn darum schon seit Jahren."

„Ne, denke ich nicht," widersprach Harry, „Er lässt schließlich auch Trelawney unterrichten."

Remus gluckste kurz und meinte: „Sybille ist ein Original!"

„Ach so nennt man das in deiner Generation?", fragte Harry amüsiert, „Ich würde sie als Idiotin, Betrügerin und Stümperin benennen."

„Sie ist immer noch eine Lehrerin," sagte Remus, „Ich müsste dir dafür eigentlich Punkte abziehen."

„Du tust es aber nicht?", fragte Harry.

„Inzwischen müsstest du mich doch besser kennen," lächelte Remus.

„Na gut, dann meinetwegen auch noch Geschichte der Zauberei," seufzte Harry und kreuzte es an.

„Und wenn es zu viel für dich wird, helfe ich dir gerne," bot Remus an.

„Danke," bedankte sich Harry und trank seinen inzwischen kaltgewordenen Tee in einem Zug aus.

„Nächste Woche ist das Spiel Ravenclaw gegen Gryffindor, oder?", wechselte Remus das Thema, „Ich habe gehört, du hättest den Kapitän- Posten an Miss Johnson weitergegeben."

„Das ist wahr," antwortete Harry, „Ich habe einfach zu viel um die Ohren. Draco, Sirius, Sn..." Er unterbrach sich sofort, als er bemerkte, was er soeben Remus erzählen wollte.

„Snapes Unterricht," vermutete Remus zu seinem Glück falsch, „Ich weiß, dass er nicht einfach ist, aber mit Dracos Nachhilfe müsstest du es eigentlich schaffen."

„Ähm ja. Ich muss mich in Zaubertränke einfach mehr anstrengen," log Harry, „Und da passt Kapitän einfach nicht in meinen Zeitplan."

„Miss Johnson wird sicher ein hervorragender Kapitän sein," sagte Remus.

Harry und Remus redeten noch bis weit nach dem Abendessen über Quidditch und andere Kleinigkeiten, sie ließen sich sogar von den Hauselfen ein Essen bringen, bis Harry sich an das Quidditch- Training erinnerte und sich langsam auf den Weg zum Gryffindor- Turm machte.

Zu seiner Freude war Godric wieder in seinem Portrait, aber dieser begrüßte ihn nicht wie sonst freundlich, sondern brachte nur ein trauriges Hi heraus.

„Du hast ihn nicht erwischt?", vermutete Harry.

Godric schüttelte nur schweigend seinen Kopf.

„Das hätte ich dir gleich sagen können," meinte Rowena.

„Sie ist schließlich so klug," sagte Helga sarkastisch.

„Was meinst du damit?", fragte Rowena.

„Doch nicht so klug," murmelte Helga.

„Kannst du...kannst du dich mal bei den Slytherins umhören, ob sie es jemanden jemals verzeihen würden, wenn man sie betrügt?", bat Godric schüchtern, „Und frag gleich, wie man sich entschuldigen müsste."

„Werde ich machen," versprach Harry, „Löwenmut."

Doch das Portrait bewegte sich keinen Zentimeter.

„Du brauchst das Passwort, Kleiner," gluckste Rowena.

Gebrochenes Herz," sagte auf einmal Ginny neben ihm und das Portrait öffnete sich.

„Du kannst von Glück reden, dass ich noch in der Bibliothek war," kicherte das Mädchen, „Sonst hättest du die ganze Nacht hier draußen stehen können."

„Da...," begann Harry, doch sobald er den Gemeinschaftsraum betrat, blieb ihm sein Danke im Hals stecken.

„Das kannst du nicht machen," brüllte soeben Ron, „Ich muss für Blaise ein Geburtstagsgeschenk in Hogsmeade besorgen. Ich habe keine Zeit für das morgige Quidditch- Training."

„Dann hättest du es besser planen müssen," erwiderte Angelina ruhig, „Ich habe das Training vor deiner Hogsmeade- Erlaubnis angeordnet."

„Trotzdem hat er Geburtstag," schrie Ron.

„Und wie lange wusstest du das schon?", fragte Angelina nun ein wenig sauer, „Du hättest schon vor Wochen dieses blöde Geschenk besorgen können. Warum ausgerechnet morgen?"

„Weil ich früher kein Geld dafür hatte," antwortete Ron.

„Da muss ich ihm recht geben," mischte sich Fred ein.

„Dich hat keiner gefragt," zischte Angelina, „Sorge du nur dafür, dass George nicht vor lauter Liebeskummer das Training sausen lässt. Sollte ich nämlich bemerken, dass er sich keine Mühe gibt, werfe ich ihn aus dem Team. Richte ihm das aus." Dann wandte sie sich wieder an Ron: „Das selbe gilt für dich, wenn du morgen nicht beim Training erscheinst."

„Angelina," sagte Harry zögernd, „Blaise hat morgen Geburtstag. Wenn dein Freund morgen Geburtstag hätte, würdest du doch auch bei ihm sein wollen."

„Das kann er ja auch," antwortete Angelina streng, „Nach dem Training."

„Findest du nicht, dass du übertreibst?", fragte Harry.

„Übertreiben? Wir haben nur noch dieses Wochenende zum Trainieren," erklärte Angelina, „Ravenclaw hat nämlich für die ganze Woche das Feld gebucht, weil sich unser alte Kapitän ja nicht darum gekümmert hat."

Nach dieser Anschuldigung ließ sie Harry einfach stehen und verließ mit Alicia Spinnet den Gemeinschaftsraum.

„Da hast du uns aber was großartiges eingebrockt," sagte Fred anklagend zu Harry.

„Ich hatte andere Dinge im Kopf als das blöde Feld," verteidigte sich Harry.

„Ich meine, dass du uns Angelina als Kapitän aufgehalst hast," verbesserte Fred.

„Wisst ihr was das heißt?", fragte Ron verzweifelt, „Ich muss schon bei  Sonnenaufgang aufstehen um noch vor dem Training nach Hogsmeade zu kommen."

„Sei froh, dass du danach nicht Aktmodell für Pansy spielen darfst," meinte Harry.

„Das ist nur so eine Sache zwischen dir und den Slytherins, oder?", erkundigte sich Ron amüsiert.

„Also gibt es doch wilde Sexorgien in den Kerkern?", fragte Lavender begeistert.

„Natürlich," antwortete Harry sarkastisch, „Und Ron, Blaise, Draco und ich haben immer einen Vierer in Snapes Büro."

„Das sieht man," freute sich Lavender, als Rons Gesicht die Farbe seiner Haare bekam.

„Ron," zischte Harry, „Das war sarkastisch gemeint."

„Aber das selbe hat mir mal Blaise vorgeschlagen," flüsterte Ron, „Gut, er war stockbetrunken, aber...immerhin."

„Ron," gluckste Lee Jordan, „Ich war dabei. Blaise wusste nicht einmal mehr seinen eigenen Namen. Nie und nimmer hat er das ernst gemeint, außer er heißt tatsächlich Rosemary!"

„Das bezweifle ich," grinste Ron.

„Will ich wissen um was es geht?", erkundigte sich Harry, als er mit Ron in Richtung Jungenschlafsaal ging.

„Terrys Party," antwortete Ron einfach.

„Terry? Terry Boot?", fragte Harry verwirrt.

„Kennst du noch einen Terry?", entgegnete Ron.

„Nein," antwortete Harry ehrlich.

„Dann war ich bei dem Terry, den du kennst," meinte Ron.

Harry entschloss sich nicht weiter zu fragen und öffnete das Fenster als von Nevilles Schreibtisch ein beißender Gestank kam.

„Schau dir das an," gluckste Ron, „Neville hat einen Zaubertrank in einer Kaffeetasse gebraut...oder zu mindestens versucht."

Er verzog sein Gesicht als er kurz an der Tasse schnupperte.

„Ich würde nicht neben ihr stehen," überlegte Harry, „Zum Schluss fliegt sie noch in die Luft."

Harry war gerade dabei seinen Pyjama anzuziehen, als eine Elster durch das offene Fenster flog, einen Brief auf Harrys Bett fallen ließ und sofort wieder in die Nacht hinaus flog.

„Wer nimmt Elstern für Briefe?", fragte Ron verwirrt, „Jeder weiß doch, dass sie immer irgendetwas stehlen."

Harry zuckte nur mit den Schultern und öffnete den Brief.

„Ich würde sagen Draco," antwortete Harry, als er nichts auf dem Papier lesen konnte.

„Ein Aiuto?", vermutete Ron, „Ich muss sowieso noch ins Bad."

Sobald der Rothaarige den Schlafsaal verlassen hatte, erschienen grüne Buchstaben auf dem Papier.

Allerdings war es nicht wie er vermutet hatte Dracos Schrift, sondern Sirius'.

                                    Hi Harry,

                                    ich hoffe es geht dir gut und Snape hat dich in den drei Tagen nicht

                                    zu sehr niedergemacht.

                                    Und wenn ist es auch egal, ich habe dir schließlich versprochen ihn zu

                                    verprügeln, wenn ich wieder komme.

                                    Du passt doch schön auf, dass Remy nichts mit ihm anfängt, oder?

                                    Hör zu, ich werde immer abwechselnd dir und Remus Briefe schreiben,

                                    also richte ihm den Inhalt dieses Briefes aus. Das Selbe soll er bei dir

                                    tun, wenn ich ihm einen Brief schreibe.

                                    Und erinnere ihn nochmals daran, dass ihr beiden mir keine Briefe

                                    schreiben dürft, da ich sonst wahrscheinlich entdeckt werde.

                                    Aber nun zu anderen Dingen: Ich bin an meinem Zielort angekommen

                                    und ich will wieder weg. So etwas von ungemütlich. Erinnert mich

                                    leicht an meine Zeit in Askaban. Dumbledore hätte doch den

                                    Giftmischer schicken sollen. Ich habe sogar schon Lucius Malfoy

                                    getroffen. Du glaubst gar nicht, wie unsympathisch dieser Mann ist.

Draco tut mir wirklich leid, dagegen war sogar meine Mutter ein Traum .

Oh und bei einem Pokerspiel mit McNair habe ich über 500

                                    Galleonen verloren(das sagst du Remy nicht. Du weißt ja von Ron wie

                                    sich...sagen wir...nicht so vom Glück begünstigte Leute bei

                                    Geldrauswurf aufregen). Aber ich bin immer noch der Meinung, dass

er geschummelt hat. Malfoy  stand nämlich hinter mir. Ich wette er hat ihm Handzeichen oder so etwas gegeben. Ich habe gar nicht gewusst, wie gerissen Slytherins sein können.

                                    Ah, da fällt mir ein, ich habe eine Phönixpfeife in einem Geschäft

                                    entdeckt. Mit dieser kann man seinen Phönix aus über 10000 Kilometer

                                    rufen. Wenn ich das nächste Mal bei diesem Geschäft vorbeikomme,

                                    kaufe ich sie dir. Ist dein Phönix eigentlich schon geschlüpft? Wenn

                                    nicht ist es doch auch egal. Dann hast du sie immerhin schon.

                                    Oh...Crabbe und Goyle rufen mich gerade, ich muss gehen.

                                    Ich melde mich wieder!

                                    Schöne Grüße auch an Ron und Hermione.

                                    Bye, Sirius.

                                    P.S. Nicht vergessen! Snape und Remy immer trennen!!!

Harry las sich den Brief nochmals durch und verstand immer weniger, was Sirius' Mission eigentlich war.

Warum spielte dieser mit Todesser Poker?

Er konnte sich doch nicht einfach als einer von ihnen ausgeben.

Voldemort wusste doch, dass Sirius auf Dumbledores Seite stand.

Für ihn war es ein Rätsel; er musste unbedingt einmal mit Remus darüber sprechen.

Durch Sirius' Brief wurde er aber an etwas anderes erinnert und öffnete die Schublade seines Nachtkästchens und öffnete kurz die darin liegende Box.

Das Ei lag immer noch friedlich auf dem roten Samt.

//Das kann noch dauern//

„Und was wollte das Frettchen?", erkundigte sich Ron, als er wieder in den Schlafsaal zurückkehrte.

„Er war nicht von Draco," antwortete Harry, „Sirius hat ihn mir geschrieben."

„Und?", fragte Ron neugierig.

„Ich habe kein Wort verstanden," gestand Harry.

„Solche aufklärenden Briefe hat man doch gern," witzelte Ron, bevor er sich in sein Bett legte und die Vorhänge schloss.

Harry blieb noch eine Weile wach und grübelte über Sirius' Mission, bis ihn kurz nach Mitternacht die Müdigkeit überrollte.

***********

Da er keinen hatte, der ihn rechtzeitig zum Training aufweckte, verschlief er natürlich und stürmte ohne Frühstück sofort zum Quidditch- Feld.

Wie er allerdings feststellen musste, war er nicht der einzige, der zu spät kam, denn nur Angelina, Alicia und George warteten am Feld.

„Tut mir leid," entschuldigte sich Harry, „Ich habe verschlafen."

„Wie immer," murmelte Angelina wütend.

„Er ist doch da," verteidigte Alicia ihren Sucher.

„Im Gegensatz zu der anderen Hälfte," murrte Angelina.

„Sie werden schon noch kommen," versuchte Alicia ihre Freundin zu beruhigen.

„Ich habe sie gewarnt," knurrte Angelina, „Ich werfe sie alle aus dem Team."

„Großartig," meinte Harry sarkastisch, „Und wie sollen wir dann nächsten Samstag spielen? Mit nur zwei Jäger, einem Treiber und einem Sucher?"

Angelinas linkes Augenlid zuckte gefährlich, doch sie erwiderte nichts, sondern entfernte sich einfach einige Meter von den Anwesenden.

„Tut mir leid...tut mir leid," rief Fred atemlos, als er nach fünf Minuten bei ihnen ankam, „Ich habe die Zeit übersehen. Ich musste noch was mit Parvati bereden."

„Das ist keine Entschuldigung," zischte Angelina, „Du kannst doch nicht wegen deiner Verliebtheit das Training vergessen."

„Ich bin nicht in Parvati verliebt," widersprach Fred.

„Wem machst du was vor," murmelte George fast unhörbar.

Sie warteten wieder ein paar Minuten, bis Ron zu ihnen kam.

„Ich habe ein großartiges Geschenk gefunden," strahlte er.

„Und deswegen bist du zu spät?", knurrte Angelina.

„Nein, ich bin zu spät, weil ich es zuerst in den Schlafsaal bringen wollte," erwiderte Ron.

„Fehlt nur noch Katie," sagte Alicia.

„Wieso? Da ist sie ja," murmelte George und zeigte auf Katie, die neben dem Quidditch- Feld mit Bill Weasley spazieren ging.

„Katie," brüllte Angelina wütend, „Komm sofort hierher."

Harry hatte nach stundenlangen Training das Gefühl, dass trotz seiner Unfähigkeit als Kapitän das Gryffindor- Team bei ihm viel motivierter gewesen war.

Angelina verzauberte Deans Fußball so, dass er immer wieder versuchte an Ron vorbei zu kommen, während sie mit den anderen zwei Jägerinnen und dem Quaffel übte.

Fred und George hatten beide einen Klatscher und mussten damit Ziele treffen, die Angelina am Abend davor auf die Tribünen gezaubert hatte.

Und Harry erinnerte sein Training ein wenig an seine erste Trainingsstunde mit Oliver.

Angelina verzauberte genau 132 Golfbälle, die alle mit rasender Geschwindigkeit davon flogen und die er bis zum Ende des Trainings eingefangen haben musste.

„Das war schrecklich," nörgelte Fred nach Ende des Trainings, „Meine Arme tun mir schrecklich weh."

„Auf mich hatte es ein irrer Fußball abgesehen," beschwerte sich Ron.

„Und was soll ich sagen?", fragte Harry sauer, „Wisst ihr eigentlich wie hart so ein Golfball ist? Ich habe über hundert Mal einen auf den Kopf bekommen."

„Harry, du hättest nicht abtreten sollen," meinte sogar Alicia, „Angelina ist ein bisschen verrückt was Quidditch angeht. Sie will unbedingt ein besseres Team als Oliver haben."

„Und wenn du schon abtreten musstest, hättest du genauso gut einen von uns zum Kapitän ernennen können," sagte Katie, die es Angelina immer noch übel nahm, dass diese sie bei ihrem romantischen Winterspaziergang mit Bill gestört hatte.

 „Zehn vor fünf," sagte Ron nach einem Blick auf seine Uhr, „Das heißt: Blaise und ich werden wohl nur den Abend zusammen verbringen."

„Aber den wohl richtig," Fred grinste ihn schelmisch an.

„Zehn vor fünf?", fragte Harry erschrocken, „Schon so spät?"

„Na ja, spät ist relativ," gluckste Ron, „Wieso? Hast du noch was vor?"

„Parkinson," sagte Harry nur noch und stürmte schon in Richtung Kerker.

„Er hat Parkinson?", fragte Alicia verwirrt.

Harry fragte sich nur nebenbei warum er eigentlich zu Pansy ging.

Wahrscheinlich war es nur sein Gryffindor- Stolz, der ihn dazu veranlasste sein Wort zu halten.

Einhornblut," sprach er und der geheime Durchgang öffnete sich.

„Du kommst spät," beschwerte sich Pansy sobald er den Gemeinschaftsraum betreten hatte.

Zu seiner Überraschung war dieser bis auf Pansy und Draco tatsächlich leer.

Er fragte sich wirklich, wie sie das geschafft hatten.

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie sämtlichen Schülern Strafarbeiten verpasst hatten.

„Sei froh, dass ich überhaupt komme," erwiderte Harry kühl.

„Ich bin überrascht," gestand Pansy, „Ich dachte du würdest kneifen."

„Ihn hat wahrscheinlich nur sein Gryffindor- Stolz hergeführt," überlegte Draco grinsend.

„Okay, zieh dich aus. Wir haben nur zwei Stunden Zeit bis die anderen wiederkommen," befahl Pansy.

„Ganz?", fragte Harry und schluckte einmal hörbar.

„Nein," Pansy schüttelte ihren Kopf, „Deine Krawatte kannst du anlassen."

„Oh Gott sei Dank, ich dachte schon...Meine Krawatte!", entrüstete sich Harry, „Das ist doch so gut wie nichts."

„Könntest du mal anfangen," bat Pansy, während sie schon begann ihre Farben zu mischen.

Harry entkleidete sich zögerlich, doch trotz des berühmten Gryffindor- Mutes stoppte er bei den Boxershorts.

„Die auch noch," befahl Pansy.

„Sei nicht so streng mit ihm," bat Draco, „Es ist doch sein erstes Mal."

„Ist er immer so schüchtern?", fragte Pansy genervt.

„Ja," antwortete Draco grinsend.

„Und wie bekommst du ihn dann ins Bett?", wollte Pansy wissen.

„Ich bin noch hier," machte Harry auf sich aufmerksam.

„Wir haben dich nicht vergessen," versicherte Draco.

„Ich baue den Rest auf," seufzte Pansy, „Und du versuchst ihn zu überzeugen, dass er sich doch noch auszieht."

„Potter," begann Draco, „Aktportraits haben keinen Sinn, wenn sich das Modell nicht ausziehen will."

„Ich wollte auch nicht Modell stehen," zischte Harry.

„Und warum hast du dann zugestimmt?", fragte Draco verwirrt.

„Weil mich Millicent und Goyle bedroht haben," antwortete Harry leise.

„Das ist die Art wie Slytherins verhandeln," sagte Draco gelassen, „Und du hast diesen Handel verloren, also zieh dich aus."

„Warum bist du eigentlich so scharf auf dieses Bild?", fragte Harry, „Freut es dich, wenn sich ganz Slytherin über mich lustig macht?"

„Ganz Slytherin? Ich denke du hast da was missverstanden," verbesserte Draco, „Das Bild ist für mich."

„Für dich?", fragte Harry erstaunt.

„Ja, als Andenken an dich wenn ich in Durmstrang bin," erklärte Draco, „Pansy hat sich das als Abschiedsgeschenk für mich überlegt..." Er senkte seine Stimme und fuhr leise fort: „Sie weiß ja nicht, dass ich nur für ein Monat bleibe."

„Aber trotzdem will ich mich nicht vor ihr ausziehen," meinte Harry.

„Sie ist sehr professionell," versicherte Draco, „Sie wird schon nichts weitererzählen, außerdem musst du dich wirklich nicht schämen."

„Aber..."

„Setz dich mal," bat Draco und führte Harry zu einem hölzernen Hocker, den sie vor den Kamin gestellt hatten.

„Warum?", fragte Harry skeptisch.

„Nur damit du dich daran gewöhnst," antwortete Draco.

Als Harry Anstalten machte sich zu setzen, packte Draco die Boxershorts und zog sie zur Hälfte hinunter.

Danach drückte er Harry auf den Hocker und entfernte sie nun ganz.

„Geht doch," grinste Draco.

„Das ist unfair," murmelte Harry und versuchte seine Blöße zu verdecken.

„Großartig," jubelte Pansy, „Draco! Soll ich magische Farben oder Gewöhnliche verwenden?"

„Normale," bat Draco, „Sonst bedeckt sich das Portrait die ganze Zeit."

„Okay," sagte Pansy und gab einen Teil der Farben wieder zurück in eine schwarze Truhe.

Draco küsste Harry kurz, bevor er sich in einem anderen Teil des Gemeinschaftsraumes setzte und in Ruhe ein Buch mit dem Titel Bluttränke oder wie das Lebenselixier in Zaubertränke Wunder vollbringen kann zu lesen begann.

„Also Potter," Pansy baute sich bedrohlich vor ihm auf oder zu mindestens kam es ihm so vor, denn er fühlte sich nicht gerade wohl, was wahrscheinlich daran lag, dass er außer seiner Krawatte nichts trug.

„So geht das nicht," meinte Pansy und betrachtete Harrys gekreuzte Beine missmutig, „Beine spreizen, Potter. Wir wollen was sehen."

Da Harry sich nicht rührte, übernahm sie selbst die Initiative und stellte Harrys Beine nach ihrem Wunsch hin.

„Wow," Pansy pfiff anerkennend, als sie Harrys Männlichkeit betrachtete, „Nicht übel, Potter. Wirklich nicht übel."

Harry wurde wieder rot im Gesicht, aber dieses Mal nicht wegen seiner Nacktheit, sondern wegen des ungewöhnlichen Komplimentes.

„Stütze deinen Kopf auf deinem rechten Arm ab...und stell diesen auf dein Bein," orderte Pansy, „Und lächle ein wenig lasziv...Oh ja, das ist perfekt...Draco, du wirst wahnsinnig oft im Bad sein."

Mit der Zeit entspannte sich Harry ein wenig und verließ sich ganz auf Pansys sogenannte Professionalität.

Doch als sich der geheime Durchgang öffnete und ein Slytherin den Gemeinschaftsraum betrat, verspannte er sich wieder.

Für ihn war es noch schlimmer, da er den Slytherin, wenn auch nicht seinen Namen kannte.

Immerhin hatte er fast jedes Fach mit der fünften Klasse Slytherin.

„Ganz ruhig, Potter. Das ist nur Theo," murmelte Pansy und malte  höchstkonzentriert weiter.

„Und was macht er hier? Zwei Stunden sind noch nicht um," beschwerte sich Harry.

„Potter das ist Theodore Nott, Theo das ist Potter," stellte Draco die beiden überflüssigerweise vor.

Theodore nickte nur und ging dann zu den Schlafräumen.

„Großartig! Beim Abendessen weiß es die ganze Schule," seufzte Harry.

„Theo wird nichts weiter erzählen," versicherte Draco.

„Warum? Weil du ihn darum bitten wirst?", fragte Harry sarkastisch.

„Nein, weil er nicht spricht," antwortete Draco, „Kein Wort, außer bei Zaubersprüchen im Unterricht."

„Sehr witzig," Harry lachte falsch, „Und jetzt ernsthaft."

„Das ist sein ernst," sagte Pansy, „Theo spricht wirklich nicht...Keine Ahnung warum, aber er tut es nicht."

„Ihr seid alle merkwürdig," murmelte Harry.

„Sagt derjenige, der nackt in unserem Gemeinschaftsraum sitzt, weil er sich nicht nein sagen traute," gluckste Pansy.

TBC