George war im Halbschlaf, als er um ihm herum eine Menge aufgebrachter Stimmen hörte.
„Meine Herren ich muss sie bitten zu gehen, meine Patienten brauchen dringend Schlaf und ruhe, außerdem dulde ich nicht das in meinem Krankenzimmer gestritten wird!"
„Aber Madam Pomfrey, wir wollen warten, bis er wieder bei Bewusstsein ist." Maulte Harry.
„Sein Bruder wird euch schon benachrichtigen." Mit diesen Worten verscheuchte sie Harry und die anderen aus dem Krankenzimmer. Jetzt war nur noch Fred dort, da sie Angelina, die eindringlich dagegen Protestiert hatte, mit rausgescheucht hatte.
Fred setzte sich zu Georges ans Bett. Harry hatte ihn sofort gerufen als sie George gefunden hatten. Dieser hatte ihm auch das Pergament gegeben. Die Schuldgefühle waren eine erdrückende Last auf seinen Schultern. Und erst im nachhinein bereute er seine Worte die er ihm so oft schonungslos ins Gesicht geschmettert hatte. Das alles tat ihm nun furchtbar leid.
Und Angelina hatte ihn noch davon abhalten wollen zu ihm zu gehen. Ihre grenzenlose Eifersucht und die Sticheleien mit seinem jüngeren Bruder machten ihm schwer zu schaffen. Liebte er sie überhaupt noch? Am Anfang war er sich sicher gewesen, doch nun sah er das ganze aus einer anderen Perspektive. Warum kamen solche Erkenntnisse immer erst zu spät?
George öffnete die Augen. Sie sahen Fred traurig an und schauten dann zur Seite.
„Tu das nie wieder, hast du mich verstanden? Wenn man dich einmal allein lässt machst du nur Dummheiten." Fred warf ihm einen besorgten Blick zu.
George blickte nicht auf. Warum lebte er noch? Er wollte ihn doch nie wieder sehen.
Er spürte Freds warme Hand, die ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich und ihm beruhigend durch die Haare streichelte. George schloss die Augen. Es fühlte sich an wie früher, wenn es ihm schlecht ging hatte Fred das immer getan. Als er aufhören wollte hielt George seine Hand fest.
„Noch nicht, bitte. Ich mag es wenn du das tust." Entgegnete George ihm.
Fred lächelte sanft. Er dankte Gott das er noch lebte. Erst jetzt bemerkte er wie ihm die nähe, die sie über fünfzehn Jahre lang zu einander hatten, gefehlt hatte.
Fred legte sich mit dem Oberkörper aufs Bett. Nun wuschelte George ihm über den Kopf. Fred schloss die Augen, bald war beide eingeschlafen.
Im Gryffindor Turm„Ihr gebt mir die Schuld daran!" Fragte Angelina empört.
„Unschuldig bist du ja wohl nicht daran, denkst du nicht auch?" Entgegnete ihr Lee.
„Ich wüsste nicht wieso." Und drehte hochnäsig den Kopf zur Seite.
„Madam zeigt also keinerlei reue was? Na dann müssen wir halt noch ein wenig nachhelfen." Draco grinste dreckig als er mit gezücktem Zauberstab auf sie zukam...
Fred kam gerade zurück in den Gryffindor Turm, er war gegangen um George nicht aufzuwecken, als er Harry, Draco, Lee und Ron saßen am Kamin und waren sich über etwas köstlich am Amüsieren. Fred trat näher.
„Was macht ihr mit der Kröte?" Meinte er interessiert.
„Hi Fred, wie geht's George?" Wisch Lee der Frage aus.
„Gut, hat einer von euch Angelina gesehen?" Fred blickte in die Runde.
Verlegenes schweigen machte sich breit. Harry durchbrach dieses.
„Also weißt du Fred...ich weiß jetzt nicht genau wie ich das sagen soll. Angelina ist...sie ist..."
„Sie hopst gerade davon!" Rief Draco.
„Ihr habt sie in eine Kröte verwandelt!" Fred blickte sie entsetzt an.
„Sie hatte es nicht anders verdient!" Warf Ron ihm wütend entgegen.
„Na gut, fein, jetzt verwandelt sie zurück, ich muss mit ihr reden." Erwiderte der ältere.
Murrend, da er ihnen den Spaß verdorben hatte, bekam Angelina ihr alte Form zurück.
„Also, als Kröte war sie mir sympathischer!" Maulte Draco.
„Halt den Rand!" Fuhr Fred ihn an. „Angelina ich muss mit dir reden."
Neugierig nickte sie und folgte ihm.
Der Rothaarige war mit ihr zum See gegangen. Nach einiger Zeit fing er an zu sprechen.
„Ich halt deine ewige Eifersucht einfach nicht mehr aus. Das macht mich wahnsinnig! Und wie du George behandelst finde ich auch zum kotzen! Du hast dich verändert Angelina. Ich liebe dich nicht mehr."
„Ich weiß nicht was ich sagen soll. Du willst mich wegen deinem Bruder verlassen?" ihre Stimme klang weinerlich.
„Da! Du tust es schon wieder! Ich hab mit keinem Ton erwähnt, das ich dich wegen George verlasse! Es reicht mir ich mach Schluss ich ertrag das einfach nicht mehr."
Angelina konnte nichts mehr sagen. Als sie ihm keine Antwort gab verschwand der Gryffindor im Gebäude und ließ Angelina schluchzend zurück.
Er war auf dem Weg zurück in den Krankenflügel, zu dem Menschen den er viel zu lange vernachlässigt hatte und den er mehr brauchte als sonst irgendwen auf der ganzen Welt.
Was er genau für George fühlte konnte er nicht sagen. Die Gefühle die George ihm gestanden hatte, hatte er nie zu gelassen. Er hielt es für Falsch, unanständig und das sie niemand akzeptieren würde. Doch nun war alles anders und einfacher geworden.
Schnell lief er die Stufe zur Treppe hinauf die zum Krankenflügel führten und zog die Tür auf.
Kapitel 4 Ende