Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Godric/Salazar,…
Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!
Kommentar: Ein neues Kapitel und das zweitlängste bis jetzt. *stolzaufsichist* Ich dachte ich veröffentliche es lieber noch vor dem Elternsprechtag(ist heute), weil ich danach wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit Internetverbot haben werde *g*...Na ja, ich war immer schon ein Pessimist und es wird wahrscheinlich gar nicht so schlimm.
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Robin, mellin, Ellie172, Takuto-kun, Shade, sweetkitty04, alyssa03, anni, hermy24, ju-san, Talvi, sgr011566, Ralna Malfoy, Severina35, Nevathiel und Merilflower.
@Merilflower: Zu deinen Fragen: 1. Er hat ihn von jemanden(Snape, aber das habe ich nie geschrieben) zu Weihnachten erhalten. 2. Demetrios ist ein Name und erklärt sich in diesem Kapitel.
@Nevathiel: Nicht so ungeduldig. Lass dich überraschen.
@sgr011566: Ein Summary dieser Geschichte würde wahrscheinlich ein volles Kapitel ausmachen *g* Aber zum anderen: 1. Er weiß es von Sirius und Remus und 2. Also ich schreibe definitiv keine Side-Story mit Draco in Durmstrang. Sorry! Aber darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust.
@stretictial-urenix: Na ja, man muss es ja nicht lesen, wenn es einem zu lang ist.
@mellin: Zeigt sich jetzt.
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Der nächste Tag verging für Harry viel zu langsam.
Er wollte endlich zu dem Treffen und war den ganzen Tag nervös und gespannt.
Hermione hatte er damit abgewimmelt in dem er behauptet hatte, das käme von seiner neuentdeckten Möglichkeit mit Draco zu sprechen.
Er wusste nicht wirklich ob sie es ihm glaubte, aber zu mindestens stellte sie danach keine Fragen mehr.
Remus schien von der Idee Harry im Orden zu haben nicht sehr begeistert zu sein und er fragte ihn auch mehrmals ob er das wirklich wollte und ob er dafür nicht noch zu jung war.
Harry wettete, dass er genau die selben Fragen auch schon Dumbledore gestellt hatte.
Schließlich willigte der Werwolf ein Harry zum Treffen zu bringen und bat ihn um halb acht vor Dumbledores Büro auf ihn zu warten.
Snape wusste wohl noch nichts von Harrys Beitritt oder er zeigte es nicht, denn er benahm sich nicht anders als sonst.
Er zog einem verängstigten Gryffindor- Erstklässler zehn Punkte ab, weil es dieser gewagt hatte, an einem Sonntag seine Krawatte falsch zu binden, duellierte sich Sinnloserweise mit Peeves und versuchte ein Tier zu finden, das Harry ohne Mitleid foltern würde.
Dafür befragte er sogar ein paar Schüler um ihr meistgehasstes Tier, was ihm nicht nur einen verwunderten Blick einbrachte.
„Du passt auf Fière auf solange ich weg bin?", fragte Harry Moonshine, der das Phönix- Baby schon als sein Findelkind anerkannt hatte.
Moonshine nickte und schmiegte sich als Beweis gegen den kleinen Phönix, der hoffnungslose Versuche machte um zu fliegen.
Der Kater musste ihn nicht nur einmal vor einem Sturz aus dem Bett bewahren.
Harry wusste aus den Büchern, dass Phönixe schneller lernten als normale Vögel, aber er bezweifelte, dass sie schon nach einem Tag fliegen konnten.
„Wo willst du hin?", fragte ihn Ron, als er Harry mit Moonshine reden sah.
„Zu Remus," log Harry, „Ich konnte schon lange nicht mehr mit ihm unter vier Augen sprechen."
„Ihr wart gestern erst in Hogsmeade," meinte Ron.
„Aber da war Theo dabei," erwiderte Harry und wunderte sich ein wenig, wie gut er inzwischen seinen besten Freund anlügen konnte.
„Ich treffe mich heute wieder einmal mit Blaise," sagte Ron, „Wir haben in letzter Zeit kaum etwas zusammen unternommen."
„Und was macht ihr?", erkundigte sich Harry.
„...Hausaufgaben," antwortete Ron lahm.
„Jeder hat eine andere Vorstellung von Erotik," witzelte Harry, „Was erregt euch am meisten? Die Horoskope in Wahrsagen oder Snapes unendlichlange Essays? Ich habe immer eine Orgie nach meinen Aufsätzen für Verwandlungen!"
„Malfoy färbt viel zu sehr auf dich ab," stellte Ron neutral fest.
„Vielleicht tut es aber auch Theo," entgegnete Harry.
„Das wäre schön," meinte Ron, „Dann könnte ich mir deine neue Art von Humor ersparen."
„Jetzt bin ich beleidigt," sagte Harry mit gespielt betrübter Miene.
„Geh schon zu Black," grummelte Ron.
„Wenn sich Draco meldet sag ihm wo ich bin und frag ihn ob ich zurück kugeln soll," bat Harry und verschwand aus dem Schlafsaal, einen sehr verwirrten Ron hinterlassend.
Auf seinem Weg zu Dumbledores Büro begegnete ihm nur Mrs. Norris, die ihn bis zu dem steinernen Wasserspeier verfolgte, wo Remus sie dann mit ein paar Funken verscheuchte.
„Ich hasse diese Katze...Krabbensuppe," sagte Remus an den Wasserspeier gewandt und dieser gab sofort den Weg frei.
„Kommen viele zu diesem Treffen?", fragte Harry aufgeregt, als sie Dumbledores Büro betraten.
„Viele," bestätigte Remus.
Er ging zu dem Kamin und löschte die Flammen.
„Sesam öffne dich," sagte Remus und der gesamte Kamin kippte zur Seite und offenbarte einen Tunnel in dem eine Treppe nach unten führte.
„Das Passwort war Dumbledores Idee," fügte Remus auf Harrys erstauntes Gesicht hinzu.
Offenbar glaubte er, dass Harry von dem Passwort beeindruckt war und nicht von der gewaltigen Treppe, die in die Dunkelheit führte.
„Harry," sagte Remus ernst, „Wenn du da hinunter gehst, gibt es kein Zurück mehr. Willst du wirklich in den Orden? Albus würde es verstehen, wenn du noch ein paar Jahre warten willst."
„Nein," antwortete Harry sofort, „Ich will in den Orden!"
„Na gut, folge mir," bat Remus und murmelte „Lumos" um mit seinem Zauberstab den Weg zu leuchten.
Harry bekam es ein wenig mit der Angst zu tun, als sich der Kamin hinter ihnen wieder auf seinen ursprünglichen Platz stellte und die ganze Treppe bis auf Remus' Zauberstablicht dunkel und düster wirkte.
„Wie weit geht die hinunter?", fragte Harry nach einer viertel Stunde in der sie nur bergab gegangen waren.
„Es ist nicht mehr lange," beruhigte ihn Remus und tatsächlich kamen sie kurz danach am Ende der Treppe an.
Allerdings fand dies Harry nur minimal besser.
Die Treppe führte in einen langen breiten Gang, der mit wenigen Fackeln ausgeleuchtet war.
„Jemand muss den Gang heute Abend schon benutzt haben," sagte Remus nach einem Blick auf die Fackeln, „Normalerweise sind sie nicht an. Wahrscheinlich war es Devon oder Minerva."
//Oder beide// fügte Harry in Gedanken hinzu, da Zabini immerhin sämtliche weibliche Wesen der Lehrerschaft zu verführen versuchte.
Harry fühlte sich ein wenig wohler, da er nun neben Remus und nicht hinter diesem gehen konnte, aber ansonsten fand er den Gang unheimlicher als den, der in den Keller des Honigtopfs führte.
„Hat dich Albus vor Demetrios gewarnt?", erkundigte sich Remus nach einer Weile.
„Nicht direkt," sagte Harry.
„Du darfst ihn niemals füttern," erklärte Remus.
„Warum eigentlich nicht?", fragte Harry.
„Kennst du Mad-Eye Moody?", erkundigte sich Remus.
„Ja oder zu mindestens die Todesserkopie von ihm," antwortete Harry.
„Du kennst das Holzbein?", fragte Remus weiter.
„Ja," antwortete Harry.
„Er versuchte Demetrios zu füttern," sagte Remus trocken.
„Wer oder was ist Demetrios?", wollte Harry wissen.
„Cains Papagei," antwortete Remus, „Du kennst Cain noch nicht, aber du hast von ihm gelesen! Erinnerst du dich? Der Direktor Askabans? Er hat einen Papagei oder zu mindestens denken wir, dass das ein Papagei ist. Könnte aber auch ein Haifisch im Körper eines Papageis sein."
Harry wusste nicht ob er lachen oder schockiert sein sollte.
„Versuch Cain zu meiden," sprach Remus weiter, „Er hat nicht alle Tassen im Schrank. Diese ewige Arbeit mit den Dementoren tut ihm nicht sonderlich gut. Wenn er nach ihrem Verlassen wieder normal wird, gäbe es zu mindestens etwas gutes an Voldemorts Plänen."
Nach einer halben Ewigkeit blickte Harry auf die Uhr und bemerkte, dass es inzwischen schon halb neun geworden war.
„Remus? Wann fängt das Treffen überhaupt an?", fragte Harry besorgt, dass sie zu spät kommen könnten.
„Um neun," antwortete Remus.
Harry atmete erleichtert auf, als der Gang plötzlich endete und vor ihnen eine Wand lag.
„Märchenwald," sagte Remus und die Wand teilte sich.
„Ich weiß," gluckste Harry als Remus etwas sagen wollte, „Das Passwort ist von Dumbledore!"
Da Harry sich schon an das dämmrige Licht des Ganges gewöhnt hatte, musste er zuerst die Augen zusammenkneifen als ihn das helle Licht des Raumes traf.
Als er sie wieder öffnete, erkannte er, dass in der Mitte des Raumes ein großer achteckiger Tisch stand, an den Wänden waren Bücherbords angebracht, die nur vor Bücher und Pergamentrollen überfüllt waren und mehrere Landkarten waren zwischen die einzelnen Bücherbords geheftet.
An einer Seite befanden sich Bilder vermeintlicher Todesser und deren derzeitige Lage.
Er bemerkte erst nach einer Minute, dass im Raum auch Zauberer anwesend waren, die ihn alle geschockt musterten.
„Lupin," zischte Snape und drängte sich zu den beiden vor.
„Black," verbesserte Remus.
„Was macht Potter hier?", fragte Snape wütend.
„Es war nicht meine Idee," verteidigte sich Remus, „Albus hat ihn erlaubt sich uns anzuschließen."
Snape knirschte mit den Zähnen, aber sagte daraufhin nichts mehr, auch wenn er Harry mit tödlichen Blicken ansah.
„Harry," kreischte Mrs. Weasley und stürmte mit ihrem Mann und ihren beiden ältesten Söhnen Bill und Charlie zu Harry.
„Remus, für so unverantwortlich hätte ich dich nicht gehalten," keifte Mrs. Weasley los, „Der Junge ist erst fünfzehn."
„Es war nicht meine Idee," Remus sagte das dieses Mal so laut, dass ihn jeder im Raum hören konnte, „Albus hat ihm erlaubt sich uns anzuschließen."
„Nein," sagte Mrs. Weasley bestimmt, „Harry, geh wieder ins Schloss zurück."
„Liebling," Mr. Weasley legte beruhigend eine Hand auf die Schulter seiner Gattin, „Wenn es Albus erlaubt hat..."
„Mir ist egal was Albus erlaubt hat," donnerte Mrs. Weasley, „Der Junge ist doch viel zu jung. Da könnten wir doch gleich Ron und Ginny in den Orden aufnehmen."
„Molly," sagte Mr. Weasley ruhig, „Das ist doch etwas völlig anderes."
„Ja Mom!" stimmte Bill zu, „Wie oft sind Ron oder Ginny Du-weißt-schon-wem entkommen?"
„Das hat doch gar nichts damit zu tun," sagte Mrs. Weasley, „Er ist zu jung für den Orden."
„Lasst den Jungen doch hier wenn er will," mischte sich Marcus Flint ein, „Er ist kein Baby mehr. Er wird schon selbst wissen was er tut."
Harry war ehrlich überrascht den ehemaligen Slytherin- Kapitän im Orden zu sehen.
Er wusste zwar, dass Marcus nicht auf Voldemorts Seite stand, aber dass er dann auf Dumbledores Seite war, hätte er auch nicht erwartet.
„Er ist auch noch nicht erwachsen," keifte Mrs. Weasley, „Er soll ins Schloss zurückkehren."
„Er bleibt," unterbrach Dumbledores Stimme das Gekeife Mrs. Weasleys.
„Albus, sei vernünftig," flehte Mrs. Weasley.
„Er bleibt!", sagte Dumbledore einfach, „Sind wir vollständig?"
„Nein," antwortete Charlie und Harry konnte wie schon vor einem Jahr Brandblasen auf seinen Händen sehen.
Innerlich fragte er sich wirklich ob Drachenforscher so ein toller Beruf war.
Harry sah Zabini, der sich gerade mit einer jungen Hexe mit rosaroten Haaren unterhielt, die bei jedem zweiten Satz Zabinis rot wurde.
Als Harry abermals zu den beiden blickte, hatte die Hexe plötzlich schwarze Haare und Harry überprüfte ob seine Brille einen Riss hatte.
„Das ist Nymphadora Tonks," erklärte Bill auf Harrys verwunderten Gesichtsausdruck, „Sie ist ein Metamorphmagus."
„Tonks?", wunderte sich Harry, „Den Namen habe ich doch schon mal irgendwo gehört."
„Du kennst ihre Mutter," sagte Remus.
„Genau!" Jetzt fiel es Harry wieder ein, „Sirius' Cousine Andy!"
„Genau die," bestätigte Remus.
Als ob Tonks sie gehört hatte, verließ sie Zabini mit einem schüchternen Lächeln und jetzt grünen Haaren und ging zu Harry.
„Harry! Es freut mich dich einmal kennen zu lernen," sagte sie.
„Ebenfalls, Nymphadora," sagte Harry, „Oder darf ich dich Dora nennen?"
„Du solltest mich lieber Tonks nennen, wenn du weiterhin leben willst," drohte Tonks halbherzig.
„Okay," meinte Harry.
„Du hast doch auf Sirius' Hochzeit meine Mutter kennen gelernt," sagte Tonks, „Ich konnte leider nicht kommen, aber hast du sie erwürgt."
„Wie bitte?", fragte Harry geschockt.
„Meine Mutter," sagte Tonks, „Hast du sie erwürgt?"
„Nein....wieso auch?...Sie ist doch nett," stammelte Harry.
„Ich will sie jedenfalls immer erwürgen, wenn ich sie sehe," meinte Tonks, „Aber wahrscheinlich liegt das nur daran, dass sie mich Nymphadora genannt hat."
„Das ist doch ein schöner Name," log Harry und Tonks hob skeptisch eine Augenbraue.
„Wir sind vollzählig," rief ein Zauberer und eine Papageistimme wiederholte: „Vollzählig! Vollzählig!"
„Setz dich neben mich," bat Tonks und so setzte sich Harry zwischen einem Metamorphmagus und einem Werwolf.
„Wir ihr bestimmt schon gesehen habt...," begann Dumbledore und erhob sich, „...hat sich uns Harry angeschlossen. Ich bitte euch ihn wie ein vollwertiges Mitglied des Ordens zu behandeln und ihn wegen seines Alters nicht mit Samthandschuhen anzufassen." Dabei sah Dumbledore direkt zu Mrs. Weasley, der es deutlich ins Gesicht geschrieben war, dass sie nicht wollte, dass Harry hier blieb.
„Anzufassen! Anzufassen," wiederholte die Papageistimme und Harry ließ seinen Blick über die Anwesenden gleiten, bis er an einem jungen braunhaarigen Mann hängen blieb.
Dieser schob mit seinem Zauberstab andauernd seine rahmenlose Brille auf und ab und mit der anderen Hand spielte er an einem Schlüsselbund, der an einer Kette um seinen Hals hing.
Auf seiner Schulter saß ein Papagei, der fröhlich auf der Schulter entlang ging und ab und zu Wörter wiederholte.
„Das sind Cain Gerald und Demetrios," flüsterte Remus unnötigerweise, da sich das Harry schon gedacht hatte.
Es gab sonst niemanden, der einen Papagei dabei hatte, wenn man mal von dem Papageibild auf dem Umhang einer älteren Hexe absah.
Harry entdeckte auch noch Oliver Wood, Percys Verlobte Penelope, deren Bauch inzwischen gewaltige Maße hatte, Mad-Eye Moody, McGonagall, Flitwick, Hagrid, Madam Pomfrey und noch andere bekannte Gesichter.
Überraschend fand er, dass Trelawney ebenfalls anwesend war.
//Was tut die wohl?// fragte sich Harry sarkastisch //Motivation wohl kaum.//
„Fangen wir nun an," sagte Dumbledore, „Irgendetwas neues?"
„Nun," begann Remus, „Wir wissen von Sirius, dass Voldemort mit Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange eine Reise nach China geplant hat! Er vermutet, dass Voldemort..." Einige Anwesende zuckten zusammen, „...sich neue Gefolgsleute erhofft."
„Das muss nicht unbedingt sein," unterbrach ihn Snape, „In China gibt es viele Kräuter, die man für die stärksten Gifte verwenden kann."
„Du-weißt-schon-wer wird kaum nach China reisen um einzukaufen," sagte Tonks.
„Doch," entgegnete Snape, „Er hat es früher auch so getan. Er reiste mit seinem Tränkemeister, damals mit mir, in ein Land und nachdem er die Kräuter besorgt hatte, ließ er sie gleich testen."
„Aber jetzt hat er keinen Tränkemeister," sagte McGonagall, „Lucius Malfoy war fürchterlich schlecht in Zaubertränke."
„Aber Bellatrix war hervorragend," erklärte Snape, „Das hat mich immer ziemlich gewundert, weil sie ja mit Black verwandt ist."
„Also kauft er entweder ein oder sucht sich Gefolgsleute! Beides ist nicht toll," meinte Bill, „Entweder kann er Gifte im Überfluss brauen oder uns eine riesige Armee Todesser auf den Hals hetzen."
„Charlie," sprach Dumbledore den Drachenforscher an, „Findet nicht in einer Woche eine internationale Drachenausstellung in Peking statt?"
„Doch, aber eigentlich wollte ich dort nicht hin," gestand Charlie.
„Ich lasse meinen Sohn nicht Du-weißt-schon-wen hinterher reisen," mischte sich Mrs. Weasley ein.
„Mom," wisperte Charlie und wurde leicht rot im Gesicht.
Es war hoffenssichtlich, dass er es peinlich fand, wie Mrs. Weasley ihn zu beschützen versuchte.
„Wir müssen wissen was Voldemort plant, Molly," sagte Dumbledore ernst, „Charlie! Kannst du hinfahren?"
„Ja, ich denke schon," antwortete Charlie, „Ich werde einfach mit Callisto tauschen. Sie will sowieso nicht dorthin."
„Aber pass auf dich auf," ermahnte ihn Mrs. Weasley und Tonks kicherte darüber ein wenig.
„Wie sieht es überhaupt mit Sirius' strenggeheimer Mission aus?", fragte die ältere Frau mit dem Papageiumhang.
„Was soll damit sein, Esperanza?", fragte Dumbledore ruhig.
„Ich hörte es gab einen Zwischenfall," erklärte die Frau, die wohl Esperanza hieß.
„Es wurde alles wieder geregelt," beruhigte sie Remus, „Es war nur überraschend, aber nicht bedrohlich für Sirius."
„Stimmt," gluckste Tonks, „Denn ansonsten würdest du nervös auf und ab gehen und literweise Kamillentee trinken."
Remus schenkte ihr einen bösen Blick, aber erwiderte darauf nichts.
„Wann erfahren wir eigentlich was der Junge so treibt?", fragte Mad-Eye Moody wütend.
„Alastor, so leid es mir tut," sagte Dumbledore, „Aber ich werde euch nicht sagen um was es bei Sirius' Mission geht. Dafür ist mir Sirius' Sicherheit zu wichtig."
„Denkst du etwa es gibt einen Spion?", fragte Esperanza erschrocken.
„Ich schließe es nicht aus," gestand Dumbledore.
„Das ist doch lächerlich, Albus," Moody schlug mit der Faust auf den Tisch und sein magisches Auge rollte furchtbar schnell in alle Richtungen, „Wenigstens mir kannst du es sagen. Ich bin länger dabei als Black!"
„Darf ich dich erinnern, dass wir alle ein Jahr lang Barty Crouch für dich gehalten haben," erwiderte Dumbledore gelassen, „Ich will lieber kein Risiko eingehen."
Moodys magisches Auge stoppte abrupt und beide Augen richteten sich auf Dumbledore.
„Endlich!", sagte Moody nach einer Weile und in seiner Stimme schwang Stolz mit, „Du hast endlich kapiert, dass man immer vorsichtig sein muss."
„Das war ein Test?", fragte Bill verwirrt und Moodys magisches Auge blickte ihn amüsiert an.
„So war Mad-Eye immer schon," murmelte Mr. Weasley.
„Aber ich glaube nicht, dass es einen Spion gibt," sagte Tonks, „Dazu wäre keiner von uns in der Lage..."
„Ich sage nur Pettigrew," unterbrach sie Snape, „Von ihm hätte das damals auch keiner gedacht, oder Lupin?"
„Black," verbesserte Remus.
„Kinder, Kinder," brachte Dumbledore die Aufmerksamkeit wieder auf sich, „Ich möchte nicht unser Treffen für Spiongeschichten verschwenden. Ich hoffe, dass jeder von euch auf unserer Seite ist und wenn es einer nicht ist, kann ich nur hoffen, dass er wieder auf unsere Seite zurückkommt. Aber ich beschuldige niemanden."
Danach herrschte eine Weile Ruhe in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
Harry beobachtete Cains Papagei, der Harry mit hungrigen Augen ansah und Harry erinnerte sich an Remus' Geschichte über Moodys Holzbein und blickte lieber woanders hin.
„Was ist jetzt eigentlich mit den Dementoren?", fragte Mrs. Weasley plötzlich und jeder sah sie erleichtert an, da sie das Thema gewechselt hatte.
„Ich fühle mich nicht sehr wohl, wenn ich an diese Gestalten denke," gestand sie, „Ich möchte nicht eines Tages durch ein rasselndes Atmen aufgeweckt werden und kurz danach meine Seele verlieren."
„Das wird nicht passieren," sagte Cain Gerald mit einer leichten Singsangstimme, „Dementoren greifen nicht jemanden im Schlaf an! Sie können dabei keine Gefühle spüren, selbst wenn diese Person einen Albtraum haben sollte..."
„Alptraum! Alptraum," wiederholte der Papagei.
„Das war nicht gerade aufbauend," meinte Mrs. Weasley.
„Tut mir leid," säuselte Cain und begann abwesend seine Schlüssel zu zählen.
„Was denkst du, was sie tun werden?", fragte Dumbledore den Askaban- Direktor.
„Nichts," kicherte Cain und der Papagei wiederholte das drei Mal.
„Wie nichts?", fragte Moody, „Das sollen wir dir glauben? Wer hat dich zum Direktor von Askaban gemacht?"
„Aufpassen, Mad-Eye," wisperte Cain und streichelte nun seine Schlüssel, „Sonst stecke ich dich in eine Zelle."
„Ich sag's ja," flüsterte Remus in Harrys Ohr, „Er hat nicht alle Tassen im Schrank."
„Cain, könntest du dieses Nichts ein wenig genauer beschreiben," bat Dumbledore mit kindlicher Stimme und scheinbar schien das bei dem Askaban- Direktor zu wirken.
„Ich denke nicht, dass Du-weißt-schon-wer gleich Dementoren auf die Zaubererschaft loslässt," sagte Cain nun mit ernster Miene, „Er wird sie für seine Gefangenen aufbewahren. So als ultimative Folterungsmethode und manchmal wird er ihnen die Seele eines Muggels geben."
Zu Ende hin hatte sich Cains Stimme wieder in diesen einlullenden Singsang verwandelt.
„Das ist Blödsinn," meinte Oliver.
„Nein, das denke ich auch," sagte Snape, „Es würde zu Voldemorts Denkweise passen."
„Die Dementoren sind das geringste Problem," sagte Tonks, „Ich denke wir sollten uns eher auf die geflohenen Todesser konzentrieren. Immerhin gehören sie zu Du-weißt-schon-wens loyalsten Anhänger."
„Daran habe ich auch gedacht," stimmte Mr. Weasley zu.
„Bellatrix wird nach China reisen," überlegte Marcus, „Ihr Mann wird in dieser Zeit nichts unternehmen. Wir sollten eher auf Barty Crouch aufpassen."
„Wieso sollte ihr Mann nichts unternehmen?", fragte Penelope verwirrt, während sie über ihren Bauch streichelte.
„Man muss sich nur die alten Akten über Rodolphus Lestrange ansehen," antwortete Marcus, „Er hat jedes Attentat nur mit seiner Frau durchgeführt. Im Gegensatz zu Bellatrix, die auch gerne mal alleine jemanden getötet hat."
„Das ist schon richtig," sagte ein schwarzer Zauberer, „Aber nach meiner Erfahrung als Auror ändert sich das Verhalten von Menschen wenn sie in Askaban waren."
„Ganz recht," säuselte Cain, „Kingsley hat recht. Das kann ich bezeugen."
„Du bist kein Auror," widersprach Kingsley.
„Jaja," gluckste Cain, „Aber ich kann auch beobachten wie sich meine Gefangenen bei ihrer Entlassung verhalten. Die kaum mehr stehen konnten, als sie nach Askaban kamen und danach einfach wie Hasen hinaushoppeln. Hüpf! Hüpf!"
„Hüpf! Hüpf!", wiederholte der Papagei.
„Die werden eher froh gewesen sein wieder draußen zu sein," meinte Harry.
„Unser Baby hat recht," stimmte ihm Tonks zu, obwohl er auf das Baby verzichten könnte.
„Er wird trotzdem nicht gleich handeln," sagte Kingsley.
„Und Crouch ist alles zuzutrauen," knurrte Moody, „Vielleicht ist er schon einer von uns."
„Jetzt gehst du zu weit," ermahnte ihn Mrs. Weasley.
„Ich habe Crouch gesehen," sagte plötzlich ein unrasierter Zauberer mit zerschlissenem Mantel und wenn es sich Harry nicht einbildete, war dieser soeben aus seinem Schlaf aufgeschreckt, denn Tonks schien auch sehr überrascht zu sein, dass sich ihr Sitznachbar bewegte und sogar sprach.
„Großartig," murmelte Mrs. Weasley sarkastisch, „Wahrscheinlich hast du nach zu viel Feuerwhisky einen Kiosk für Crouch gehalten."
„Nein," beharrte der Zauberer, „Ich habe ihn gesehen."
„So wie vor ein paar Tagen, als du uns weismachen wolltest, dass Lucius Malfoy einen Entenschwarm kauft um für alle Todesser Peking Ente zu machen?", fragte Mrs. Weasley wütend, „Auf deine Geschichten können wir gerne verzichten, Mundungus!"
„Er war an diesem Tag betrunken," verteidigte Tonks den Zauberer.
„Das ist auch nicht besser," keifte Mrs. Weasley.
„Wann hast du ihn gesehen, Mundungus?", fragte nun Dumbledore und brachte somit Mrs. Weasley zum schweigen.
„Heute Vormittag," erzählte Mundungus, „Ich war in der Nokturngasse, weil ich da so ein einmaliges Geschäft..."
„Deine Diebesgeschichten interessieren uns nicht. Komm zur Sache," drängte Mrs. Weasley.
„Na jedenfalls sah ich Barty, wie er in Athos' Pub appariert ist," fuhr Mundungus fort, „Hat sich mit Athos über irgendwas unterhalten und Athos ist ganz weiß geworden. Dann hat er Barty irgendwas gegeben und er ist disappariert."
„Was hat er Barty gegeben?", fragte Remus neugierig.
„Ich weiß es nicht," gestand Mundungus, „Da hat mich nämlich gerade mein Lieferant gegrüßt..."
„Das wäre aber wichtiger gewesen," zischte Mrs. Weasley.
„Molly, beruhig dich," sagte Dumbledore, „Mundungus, geh morgen in die Nokturngasse und quetsche Athos aus. Für den Notfall nimmst du Veritaserum mit. Severus, ich nehme an du hast eine Phiole dabei?!"
Snape nickte mürrisch und griff in die Innentasche seines schwarzen Mantel und holte eine Phiole mit durchsichtiger Flüssigkeit heraus.
Er gab sie an seinen Sitznachbarn Bill und dieser gab sie weiter bis sie schließlich bei Mundungus angekommen war, der sie in seiner eigenen Innentasche verschwinden ließ.
„Es gibt noch etwas," sagte plötzlich Penelope, „Ich weiß es von Percy und der hat es von Minister Fudge, der es wiederum von Malfoys Sekretärin hat und es ist eigentlich streng vertraulich. Außerdem weiß ich nicht ob es sonderlich wichtig ist, aber Narcissa Malfoy ist aus Malfoy Manor verschwunden. Lucius Malfoy hat eine geheime Großfahndung nach ihr aufgegeben."
„Davon habe ich gehört," sagten Tonks und Kingsley gleichzeitig.
„Ich dachte es sei ein Scherz," gestand Tonks.
„Und ich habe gedacht er will sich so bei den weiblichen Angestellten des Ministeriums einschmeicheln," sagte Kingsley, „Wenn er so traurig daher kommt und von seiner vermissten Frau redet, haben die vielleicht Mitleid mit ihm und erzählen ihm einiges."
„Vier Auroren sind an der Sache dran," sagte Tonks.
„Warum sollte jemand wie Narcissa aus Malfoy Manor verschwinden?", fragte Mrs. Weasley und Harry konnte sehen, wie sich Snape versteifte, „Sie hat doch alles was man sich wünschen kann."
„Inklusive einem Todesser als Gatten," witzelte Charlie.
„Aber Lucius behandelt sie wie eine Göttin," sagte Mr. Weasley, „So sehr ich ihn hasse, aber seine Frau behandelt er anständig."
„Sie soll schwanger sein," sagte Penelope und Snape versteifte sich noch mehr.
„Na hervorragend," stöhnte Moody, „Noch ein Malfoy- Balg! Als ob eines nicht reichen würde. Merlin sei Dank ist er jetzt in Durmstrang."
„Hey," entrüstete sich Harry, „Sie reden hier immerhin von meinem Freund."
„Bitte?", Moody sah ihn entgeistert an.
„Ich bin mit Draco Malfoy zusammen," erklärte Harry und wunderte sich ein wenig, warum das keiner der Lehrer im Orden erzählt hatte.
„Du bist was?", kreischte Esperanza, „Bist du ganz lebensmüde?...Und du hast nichts dagegen unternommen, Albus?"
„Ich halte Draco Malfoy für vertrauenswürdig," sagte Dumbledore sanft, „Und er macht unseren Harry glücklich."
„Aber er ist...," sagte Moody lautstark, aber Penelope unterbrach ihn: „Außerdem soll das Kind gar nicht von Lucius sein. Das ist auch der Grund warum sie geflohen ist."
Daraufhin schien Snape Mühe zu haben um nicht ohnmächtig zu werden.
„Tante Cis betrügt ihren Mann," kicherte Tonks, „Wer wohl der Vater ist?"
„Böse Narcissa," säuselte Cain, „Sie ist wie Devon."
„Devon! Devon," wiederholte der Papagei.
„So kann keiner sein," meinte Mrs. Weasley, „Ehrlich Devon. Eliza ist eine bezaubernde Frau. Ich finde es schrecklich, dass du ihr so etwas antust. Vor allem wo sie sich doch nicht daran erinnern kann..."
„Sprechen wir jetzt über mein Liebesleben?", beschwerte sich Zabini, „Narcissas Verschwinden ist wichtiger."
„Denkt ihr, dass sie gar nicht geflohen ist sondern von Lucius getötet wurde," sagte McGonagall leise.
„Sie lebt noch," versicherte Trelawney, „Ich habe es in einer meiner Kugeln gesehen."
„Dann ist sie garantiert tot," murmelte McGonagall sarkastisch.
„Sie ist nicht tot," mischte sich Remus ein, „Ich weiß wo sie ist."
Alle Augen wandten sich überrascht zu Remus und Harry konnte deutlich eine kurze Regung in Snape sehen, die nach Erleichterung aussah, bevor er wieder seine kühle Miene aufsetzte.
„Wo ist sie?", fragte Dumbledore.
„Ich weiß es, aber ich kann es nicht sagen," antwortete Remus.
„Lupin," knurrte Snape, „Spielen sie sich nicht so auf und sagen sie es einfach."
„Ich kann es wirklich nicht," sagte Remus.
„Fidelius- Zauber," vermutete Flitwick und Remus nickte zustimmend.
„Und der Geheimniswahrer?", fragte Tonks.
„Unwichtig," winkte Remus ab, „Die Hauptsache ist, dass es ihr gut geht. Ihr müsst euch um sie keine Sorgen machen."
Snape schien es überhaupt nicht zu gefallen, dass Remus wusste wo sich seine Narcissa befand und dieser es nicht sagen wollte.
Andernfalls konnte Harry auch sehen, wie sich Snape innerlich beruhigte, da Narcissa so perfekt geschützt war.
„Gibt es sonst noch irgendwas?", fragte Dumbledore.
Niemand meldete sich und nach einen flüchtigen Moment auf seine Uhr sah Harry, dass sie fast zwei Stunden hier geblieben waren.
„Gut, wenn es sonst nichts mehr gibt, klären wir nun unser neuestes Mitglied über einige Dinge auf," entschloss sich Dumbledore.
„Über was denn?", fragte Harry unruhig.
„Über einiges," antwortete Dumbledore.
„Da wäre zum Beispiel das Verhalten gegenüber Ordensmitglieder in der Öffentlichkeit," sagte Mrs. Weasley.
„Was ist damit?", fragte Harry.
„Wenn du jemanden noch nicht offiziell vorgestellt wurdest, musst du so tun, als würdest du ihn oder sie nicht kennen," erklärte Kingsley, „Wenn du ins Ministerium gehen würdest und mich dort siehst, muss ich für dich einfach irgendein Mann im Ministerium sein."
„Okay, das merke ich mir," sagte Harry.
„Außerdem musst du auf deinen Wortlaut in Briefen achten," fügte Mr. Weasley hinzu.
„Dort drüben ist eine Liste von einigen Wörter," sagte Remus und zeigte auf eine Wand an der eine über drei Meterhohe Liste hang.
„Und dass du deinen Freunden nichts vom Orden erzählen darfst, hatten wir ja schon," sagte Dumbledore, „Also lasst uns essen."
Eine Bewegung seines Zauberstabes und auf dem Tisch erschienen die leckersten Speisen.
„Das ist so eine alte Tradition," erklärte Remus auf Harrys verdutztes Gesicht, „Nach jedem Treffen gibt es ein Essen zum Abschluss...Ist auch ganz gut so, denn sonst würde Mundungus niemals etwas warmes zwischen die Zähnen bekommen."
Harry nahm sich nur einen Teller mit kleinen Fleischspießchen und ging zu der Liste um sie zu lesen.
Bei einigen Dingen musste er schmunzeln und bei anderen sogar lauthals lachen.
Voldemort = OpaTodesser = Zirkus
Spion = Clown
Lucius Malfoy = Goldfisch
Dementoren = Eisverkäufer
Walden McNair = Messerwerfer
Orden = Kindergarten
Dumbledore = Oma
Remus = Rotkäppchen
Sirius = Schneeweißchen
Severus = Rosenrot
Harry stellte nach einiger Zeit fest, dass alle Mitglieder des Ordens bis auf Dumbledore die Namen aus Muggel- Märchen erhalten hatten.
Er war sich ziemlich sicher, dass Snape davon nicht sehr angetan war.
„Und du bist jetzt Baby," meinte Tonks und zauberte den Schriftzug Harry = Baby auf die Liste.
„Ich will nicht Baby sein," beschwerte sich Harry.
„Und ich will nicht Rapunzel sein, aber mich hat auch niemand gefragt," erwiderte Tonks.
„Aber das passt zu dir," meinte Moody und legte seinen Arm um Tonks, worauf diese sich sofort verspannte.
„Das ist nicht witzig, Rumpelstilzchen," sagte sie und entfernte sich von Harry und Moody.
„Mit Malfoy Junior?", fragte Moody als ob sie gerade ein Gespräch fortsetzen würden.
„Ich weiß," seufzte Harry genervt, „Ich soll mich vor ihm in Acht nehmen und ihm nicht zu sehr vertrauen. Vor allem weil er jetzt in Durmstrang ist, was bekanntlich eine Schule für die dunklen Künste ist..."
„Ich wollte dir eigentlich nur dazu gratulieren, dass du jemanden gefunden hast," sagte Moody durch Harrys Rede ein wenig aus der Fassung gebracht.
„Oh," Harrys Wangen färbten sich leicht rot, „Tut mir leid."
„Ich denke du passt in den Orden und Immer Wachsam sein," sagte er und ging zu Dumbledore.
„Demetrios will dich kennen lernen," säuselte eine Stimme hinter Harry und als er sich umdrehte, sah er Cain Gerald und seinen Papagei Demetrios.
„Hallo Demetrios," grüßte er den Papagei etwas hilflos.
„Cain Gerald," stellte sich Cain vor und streckte Harry seine Hand hin.
„Harry Potter," sagte Harry und schüttelte Cains Hände, die eiskalt waren.
„Kommt von Askaban," erklärte Cain in seiner Singsingstimme, „Dort ist es kalt. Komme gerade davon. Muss normalerweise nicht am Wochenende arbeiten, aber diese Dementoren- Flucht bringt natürlich Überstunden mit sich...Willst du mal Demetrios füttern?"
„Nein," antwortete Harry schnell und als der Papagei seinen Schnabel öffnete um sein Wort zu wiederholen, sah Harry lauter kleine spitze Schneidezähne, die für einen Papagei doch sehr ungewöhnlich waren.
„Haben dir bestimmt Lügen über Demetrios erzählt," murmelte Cain abwesend, „Sind immer böse zu Demetrios..."
„Ich bin nicht so tierfreundlich," log Harry.
„Demetrios gehörte meinem Vater," erzählte Cain, „Mein Vater ist tot!"
„Tot! Tot," wiederholte der Papagei.
„Genau wie deiner," fügte Cain hinzu und kicherte ein wenig.
„Ähm...," Harry wusste nicht wirklich wie er sich gegenüber Cain verhalten sollte.
Remus hatte untertrieben; der Mann hatte nicht nicht alle Tassen im Schrank, sondern war völlig verrückt.
„Alle sagen ich spinne," winselte Cain und streichelte seine Schlüssel, „Aber ich bin der einzig Normale in diesem Raum. Der einzig Normale!"
Mit diesen Worten drehte er sich um und fütterte seinen Papagei mit Hühnerknochen, die dieser in Sekunden zermahlte.
„Halt dich von Cain fern," meinte Mrs. Weasley und zog Harry auf die andere Seite des Raumes, „Er ist..."
„Verrückt," endete Harry für sie.
„Ganz genau," seufzte sie, „Ich verstehe nicht warum Albus ihn immer noch im Orden behält."
„Vielleicht hat er irgendwelche verborgenen Talente," überlegte Harry.
„Möglich...Harry, tu mir einen Gefallen," wisperte Mrs. Weasley, „Egal wie viel Geld sie dir bieten. Nimm nie einen Job in Askaban an."
„Werde ich sicher nicht," versprach Harry und wollte sich gar nicht vorstellen wie es sein musste jeden Tag freiwillig nach Askaban zu gehen.
„Und versprich mir, dass du auf dich aufpasst," fuhr Mrs. Weasley fort, „Die Arbeit im Orden kann sehr gefährlich sein."
„Für mich wohl kaum," meinte Harry, „Ich werde Hogwarts nicht verlassen dürfen."
„Aber es kann auch in Hogwarts gefährlich werden," erwiderte Mrs. Weasley.
„Harry, würdest du bitte einmal hierher kommen," rief ihn Dumbledore von einer anderen Seite des Raumes zu ihm.
Harry entschuldigte sich bei Mrs. Weasley und ging zu Dumbledore, der vor der Wand mit den Steckbriefen stand.
„Ich habe einen kleinen Auftrag für dich," sagte Dumbledore ohne seinen Blick von Patricia und Philibert Parkinson zu nehmen, deren derzeitiger Aufenthaltsort Rom zu sein schien.
„Es gibt in Slytherin Schüler, die mit Freude Todesser wollen würden," erklärte Dumbledore, „Und dafür die Sicherheit ihrer Mitschüler gefährden...Versteh mich nicht falsch, ich werde sie nicht von Hogwarts verweisen, aber ich würde doch zu gerne wissen wen ich genauer im Auge behalten muss."
„Was genau verlangen sie von mir?", fragte Harry verwirrt, „Diese Schüler werden das wohl kaum in der ganzen Schule verbreiten."
„Ich möchte nur, dass du dich ein wenig mit den Slytherins beschäftigst," sagte Dumbledore, „Und nicht nur mit Mister Nott...", fügte er augenzwinkernd hinzu.
„Was genau soll das bringen?", wollte Harry wissen.
„Melde mir diejenigen, die sich besonderst für die Barriere interessieren und von dir etwas darüber wissen wollen," antwortete Dumbledore, „Ich fürchte Voldemort will die Barriere zerstören. Mir ist zwar klar, dass sich viele Schüler für unsere Barriere interessieren, immerhin habe ich auch schon Miss Granger Nachforschungen machen sehen, aber ich denke du kannst verdächtige Personen aussortieren."
„Und wie soll ich mich mit den Slytherins beschäftigen?", erkundigte sich Harry.
„Das ist nicht meine Angelegenheit," sagte Dumbledore, „Ich habe dir einen Auftrag gegeben und du führst ihn durch, egal wie. So wird im Orden gearbeitet und du wolltest dich uns anschließen."
„Natürlich Sir," sagte Harry entschlossen, „Ich schaffe das schon...", Er senkte seine Stimme, „Und wann erfahre ich das mit Sirius?"
„Du bist viel zu ungeduldig, junger Mann," schmunzelte Dumbledore, „Nimm dir doch noch ein Brötchen..."
Er reichte Harry eine Platte mit kleinen Brötchen.
„Danke," grummelte Harry, bevor er sich ein Brötchen nahm und sich wieder unter die Anwesenden mischte.
„Sie ist eine wirklich liebe Frau, Devon," schimpfte soeben Mrs. Weasley mit Zabini, während Mr. Weasley daneben stand und seine Frau beruhigen versuchte.
„Mein Liebesleben geht niemanden etwas an," erwiderte Zabini ruhig.
„Du musst aber auch nicht mit jeder Frau schlafen, die nicht bei zehn auf dem Baum ist," keifte Mrs. Weasley.
„Warum regst du dich so auf?", fragte Zabini verführerisch, „Einer schönen Frau passt Wut doch nicht."
Mrs. Weasley schimpfte weiter, doch Harry konnte sehen, wie sich ihre Wangen rosa gefärbt hatten.
Harry sah auch Cain, der wieder mit seinen Schlüsseln spielte und stieß unabsichtlich mit Penelope Clearwater zusammen.
„Tut mir leid," murmelte er.
„Kein Problem," winkte sie ab, „Cains Schlüsselspiele können sehr ablenkend sein."
„Du bist Percys Verlobte?", fragte Harry freundlich, „Wie schafft man es mit Percy zusammen zu sein ohne ihm an die Gurgel zu wollen?"
Penelope kicherte ein wenig und antwortete dann: „Percy ist nicht so fürchterlich wie alle denken. Wenn man mit ihm allein ist, ist er ganz anders als in der Öffentlichkeit..."
„Und wann findet die Hochzeit statt?", erkundigte sich Harry.
„Ehrlich gesagt," Penelope beugte sich zu ihm und zeigte ihm ihren rechten Ringfinger an dem ein goldener Ring glänzte, „Haben wir schon geheiratet, aber verrat es nicht weiter..."
„Was?", fragte Harry überrascht, „Warum habt ihr das geheim gemacht? Mrs. Weasley wäre sicher liebend gerne zu der Hochzeit gekommen."
„Das habe ich auch nicht ganz verstanden," seufzte Penelope, „Aber Percy wollte nicht seine ganze Familie um sich haben und meine Familie ist tot, also gab es nicht viel, auf dass ich hätte verzichten müssen...Er ist sowieso merkwürdig in letzter Zeit. Er wollte mich sogar überreden mit dem Orden aufzuhören. Am liebsten würde er sich wahrscheinlich sowieso mit mir und dem Baby...." Sie streichelte liebevoll über ihren Bauch, „...bis zum erneuten Fall Du-weißt-schon-wens in einer Höhle verstecken wollen."
„Ich wusste gar nicht, dass ihr beiden zum Orden gehört," gestand Harry.
„Percy nicht," verbesserte Penelope, „Nur ich, aber ungewollt hilft er ab und zu. Er redet eben zu gerne über seinen Arbeitsplatz."
„Penny, wir wollen gehen," rief Charlie Weasley von einer Treppe, die wohl in den Hauptteil der Drei Besen führte.
„Percy besteht darauf, dass mich Charlie abholt und auch zurück bringt," erklärte Penelope, „Damit auf keinen Fall mir oder dem Baby etwas passieren kann...Ich hoffe diese Schwangerschaft ist bald vorbei."
Sie verabschiedete sich von Harry und verließ mit Charlie den Kellerraum.
Nach und nach leerte sich der Raum, bis nur noch Harry, Snape, Dumbledore, Remus und Kingsley Shacklebolt übrig blieben.
„Harry, setz dich," bat Dumbledore.
„Albus, ich halte das für keine gute Idee," meinte Snape, „Potter muss nicht alles wissen. Außerdem wird er es bestimmt sofort seinen kleinen Freunden erzählen und die erzählen es wieder weiter und dann haben wir den Salat."
„Willst du mir damit etwa sagen, dass du meine Entscheidung anzweifelst?", fragte Dumbledore.
„Nein....Ja," antwortete Snape zuerst leise, dann ernst.
„Es geht um seinen Paten," erinnerte ihn Kingsley, „Ich denke er hat das Recht alles zu erfahren."
„Damit er panisch auf die Suche nach Black geht?", fragte Snape.
„Ruhe," sagte Dumbledore, „Ich habe mich entschlossen es ihm zu sagen und ich werde es auch tun. Ich habe euch nur gebeten hier zu bleiben, damit er sich ein klareres Bild machen kann, aber ich kann es auch genauso gut alleine machen."
Snape funkelte Harry von seinem Platz an, während ihm Kingsley freundlich zulächelte.
„Als erstes möchte ich dir einiges erklären," begann Dumbledore, „Seit Severus als Spion entlarvt wurde, konnten wir die meisten Angriffe nicht verhindern..."
„Der Tagesprophet hat von keinen Angriffen berichtet," unterbrach ihn Harry.
„Fudge hat ihn unter Kontrolle," erklärte Remus, „Er streitet zwar nicht mehr ab, dass Voldemort zurück ist, aber er will die Bevölkerung in dem Irrglauben lassen, dass er noch nichts unternommen hat..."
„Woher wisst ihr das?", erkundigte sich Harry.
„Wir haben einen Mann beim Tagespropheten," erklärte Remus, „Casey Thompson! Er berichtete uns, dass der Prophet sehr wohl die Informationen hat, aber sie wegen Fudge nicht veröffentlichen darf."
„Okay, es gab also Angriffe," sagte Harry, „Aber was..."
„Wir brauchten also unbedingt einen neuen Spion," erklärte Remus, „Einen neuen Mann in Du-weißt-schon-wens Reihen zu schicken, wäre zu gefährlich und außerdem benötigt es Jahre bis einem Du-weißt-schon-wer so sehr vertraut, dass er dir von seinen Plänen erzählt. Also standen wir vor einem riesigen Problem, bis kurz vor Weihnachten etwas passierte."
„Meine Auror- Abteilung bekam den Auftrag ehemals angeklagte Todesser zu überprüfen, sprich: Wir sollten unangemeldet bei ihnen auftauchen und uns nach dunklen Artefakten umsehen," erzählte Kingsley, „Ich wurde zu den Notts geschickt..."
Harry bekam große Augen.
„...doch als ich dort ankam, öffnete mir niemand die Tür, also habe ich mir selbst Zugang verschafft," fuhr Kingsley fort, „Und dort lag er. Inmitten der Eingangshalle: Moreno Nott! Tot! Herzinfarkt, wie wir später durch Madam Pomfrey erfuhren."
„Wir handelten schnell," sagte Remus, „Das war die Gelegenheit! Niemand wusste noch von Notts Tod, also haben wir ihm die Haare entfernt und seine Leiche versteckt."
„Ist ja eklig," murmelte Harry angewidert.
„Es war die einzige Möglichkeit," erwiderte Remus.
„Severus braute den Vielsafttrank und Sirius nahm ihn ein," sagte Kingsley, „Und so haben wir wieder einen Spion in Du-weißt-schon-wens Reihen."
Harry war sprachlos.
Er hatte sich zwar so etwas ähnliches schon mal gedacht als Sirius etwas von Kartenspielen mit McNair geschrieben hatte, aber trotz allem war er sprachlos.
„Er hat Vielsafttrank in Unmengen," sagte Remus, der Harrys Schweigen als Sorge missinterpretiert hatte, „Er wird sich nicht plötzlich vor Voldemort zurück verwandeln."
„Wo...wo habt ihr Notts Leiche versteckt?", fragte Harry nach einer Weile.
„Hogwarts ist groß," antwortete Remus ausweichend, „Das Gelände ist auch groß..."
„Also im verbotenen Wald," vermutete Harry.
„Dem Jungen kann man nichts vormachen," sagte Kingsley lobend.
„Aber was hat Theo mit all dem zu tun?", fragte Harry verwirrt.
„Theodore scheint die Leiche schon vor Kingsley entdeckt zu haben," erklärte Remus, „Ich verstehe zwar noch nicht wirklich, warum er es nicht gemeldet hat, aber das ist ja auch unwichtig. Faktum ist, dass er wusste, dass sein Vater tot ist und war dementsprechend überrascht ihn bzw. Sirius bei dem Ausschuss zu sehen."
„Ich habe mit ihm gesprochen damit er es für sich behält," fügte Dumbledore hinzu, „Und ich bezweifle, dass er darüber eine Rede in der großen Halle halten wird."
„Wohl eher nicht," gluckste Harry.
„So nun weiß er es, also gibt es keinen Grund mehr um hier zu bleiben," zischte Snape und verschwand in sekundenschnelle in den geheimen Durchgang, der nach Hogwarts führte.
„Severus hat recht," seufzte Kingsley, „Ich werde mich dann auch mal auf den Weg machen...Ich muss früh raus."
Er verabschiedete sich von den Dreien und verließ danach den Raum durch die Treppe hinauf.
„Wir sollten auch gehen," meinte Dumbledore.
Harry kam es ein wenig merkwürdig vor zwischen Dumbledore und Remus durch den Gang zu gehen, aber er gewöhnte sich schnell daran.
„Wo war Casey heute überhaupt?", fragte Remus plötzlich.
„Überstunden," antwortete Dumbledore einfach, „Er muss den Artikel über Fudges Rede umschreiben, da die Flotte-Schreibe-Feder auch Fudges Gestotter geschrieben hat und es nicht mehr ändern will."
„Diese Rede hat doch vier Stunden gedauert," sagte Remus verwirrt, „Kingsley und Tonks sind eingeschlafen..."
„Deswegen die Überstunden," erklärte Dumbledore.
„Das kann lange dauern," murmelte Remus.
„Warum veröffentlicht dieser Casey eigentlich nicht einfach einen Artikel über die Angriffe und ignoriert Fudges Verbot?", fragte Harry, „Wenn es einmal draußen ist, wird Fudge genug um die Ohren haben als sich auch noch mit einem kleinen Reporter zu beschäftigen."
„Das ist einfacher gesagt als getan," sagte Remus, „Casey riskiert damit nicht nur seinen Beruf, sondern auch ein bis zwei Monate Askaban, weil er ein Gebot des Ministers ignoriert hat. Außerdem wissen wir nicht ob es wirklich so gut wäre, wenn es tatsächlich ans Tageslicht käme."
„Was meinst du damit?", fragte Harry verwirrt.
„Man würde Fudge mit Sicherheit aus seinem Amt entheben," antwortete Remus.
„Und das ist so schlimm, weil..." Harry verstand es nicht wirklich.
Fudge war weder wichtig noch irgendwie hilfreich.
Was wäre so schlimm, wenn man ihn entheben würde?
„Es ist so schlimm, weil Voldemort genug fähige Leute in seinen Reihen hat, die sich als neue Minister bewerben könnten," erklärte Remus, „Willst du einen Todesser als Minister haben?"
„Nein," gab Harry zu.
„Dann siehst du ja warum wir das nicht machen können," sagte Remus, „Fudge ist vielleicht ein Idiot, aber wenigstens dient er nicht Voldemort...so viel wir wissen."
„Klar, das ist verständlich," murmelte Harry.
Nach fast einer Stunde waren sie in Dumbledores Büro zurückgekehrt, wo sie Fawkes schon freudig erwartete.
Der Phönix flatterte sofort auf Dumbledores Schulter, der ihn dafür einen Keks gab.
„Was ich noch fragen wollte," fiel Harry plötzlich ein, „Kann ich mich Theo über seinen Vater sprechen?"
„Das dürfte kein Problem sein," antwortete Dumbledore, „Aber sämtliche andere Aktivitäten des Ordens bleiben geheim."
„Natürlich," sagte Harry und verließ eiligst das Büro.
Seit der Erwähnung von Theodores Vater hatte er das dringende Bedürfnis mit dem Slytherin zu sprechen.
Wenn er wirklich die Leiche seines Vaters gesehen hatte, warum hatte er niemanden benachrichtigt?
Hätte er ihn ewig in der Eingangshalle liegen gelassen?
Und was war eigentlich mit seiner Mutter?
Auf seinen Weg in den Slytherin- Kerker wäre er beinahe mit Filch zusammen gestoßen, aber zum Glück hatte Mrs. Norris den Hausmeister abermals in den falschen Gang geführt.
Harry fragte sich wirklich was mit dieser Katze los war.
„Slytherin," sagte Harry das unoriginelle Passwort, das laut Blaise auf Pansys Mist gewachsen war.
Die Wand gab den geheimen Durchgang frei und Harry stellte mit Erleichterung fest, dass der Gemeinschaftsraum von Slytherin bis auf einen Erstklässler, der über seine Hausaufgaben eingeschlafen war, leer war.
Er schlich sich zu den Schlafzimmern und blieb vor der Tür mit der silbergrünen Aufschrift T. Nott stehen.
Morags Namen hatten die Hauselfen schon längst entfernt und ihn statt D. Malfoy an Dracos altem Schlafzimmer angebracht.
Als er klopfte, fiel Harry auf, dass er noch nie in Theodores Zimmer gewesen war, genauso oft wie ihn der Slytherin in Gryffindor besucht hatte.
Nach über einer Minute Dauerklopfen öffnete sich endlich die Tür und ein sehr verschlafen wirkender Theodore mit dunkelgrünem Schlafanzug öffnete ihm die Tür.
„Hi! Habe ich dich geweckt?", fragte Harry gut gelaunt.
Theodore hielt etwas hoch, dass Harry als Wecker identifizierte und gerade blinkten die Zahlen 00:45.
„Kann ich rein kommen?" Harry wartete gar nicht auf die Antwort, sondern drängte sich gleich an dem aschblonden Slytherin vorbei.
Er erstarrte kurz als er die völlig in schwarz gehüllten Wände und Tische sah.
„Du stehst auf schwarz, oder?", witzelte Harry und ließ seinen Blick über einen Schreibtisch gleiten auf dem noch Theodores Hausaufgabe für Verteidigung gegen die dunklen Künste lag.
#Was machst du hier?# schrieb Theodore nach einer Weile auf seinen Block.
„Nun, ich..."Harry setzte sich auf Morags altes Bett, das er durch die nicht benutzte Bettwäsche erkannte und bemerkte erstaunt, dass ein kleines schwarzes Etwas im Bett schlief.
„Ist das ein Maulwurf?", fragte Harry erstaunt.
Theodore nickte und drängte mit seinen Armen, dass Harry weiter reden sollte.
„Ihr passt ja gut zueinander," schmunzelte Harry, „Das Tier ist blind und das Herrchen stumm."
Theodore verschränkte ungeduldig seine Arme vor der Brust.
„Ich habe heute mit Dumbledore geredet," begann Harry, „Und ich weiß das von deinem Vater..."
Theodores Augen verdunkelten sich sichtbar.
„Es tut mir leid," meinte Harry.
„Ich hasse meinen Vater," sagte Theodore leise und bedrohlich und es war das erste Mal, dass er Harry direkt ansprach, „Er hat mich Jahre lang gequält. Er hat jedes meiner Worte kritisiert bis ich überhaupt nicht mehr sprechen wollte. Es darf dir nicht leid tun, dass er tot ist. Es war ein Geschenk. Mein persönliches Weihnachtsgeschenk."
Harry hatte das Gefühl, als ob Theodore das schon längst von der Seele haben wollte.
„Du sprichst also doch," stellte Harry sachlich fest.
„Ungern," erwiderte Theodore.
„Was ist mit deiner Mutter?", fragte Harry.
„Tot," antwortete Theodore kühl.
„Tot! Wie tot?", fragte Harry geschockt.
„Na tot. Einfach tot," antwortete Theodore, „Eine Leiche! Kein Herzschlag! Leichenstarre! Eben tot."
„Wie?", fragte Harry.
„Selbstmord," sagte Theodore ohne Gefühl in der Stimme, „Mein Vater hat es doch noch geschafft sie dazu zu bewegen. Er hat sie regelrecht in den Wahnsinn getrieben. Ironie des Schicksals, dass sie es am selben Tag getan hat als mein Vater gestorben ist. Hätte sie noch ein bis zwei Stunde gewartet, hätte sie ein neues Leben anfangen können!"
„Aber...aber...," stotterte Harry, „...Bei wem lebst du jetzt?"
„Solange wie dein Pate noch im Körper meines Vaters rumrennt daheim," antwortete Theodore, „Sollte aber mein Vater für offiziell tot erklärt werden, habe ich ein Problem. Ich könnte zwar ohne Probleme von der Erbschaft leben, aber..."
„Das Zaubererjugendschutzgesetz," vermutete Harry und Theodore nickte.
Harry kannte das Gesetz nur zu gut, das minderjährigen Zauberern verbot alleine ohne gesetzlichen Vormund zu leben.
„Das ist scheiße," murmelte Harry und ließ sich in die Kissen fallen.
„Was will man machen?", seufzte Theodore, „Aber vielleicht spielt dein Pate diese Show bis zu meinem 17. Geburtstag, dann hätte sich das erledigt."
„Jaja," nuschelte Harry müde.
Ihm war durch die ganze Aufregung überhaupt nicht aufgefallen, wie müde er eigentlich schon war.
„He," rief Theodore, „Nicht einschlafen!"
Doch da war Harry schon ins Land der Träume gedriftet.
**********
Vorsichtig um Theodore nicht zu wecken, öffnete Harry die Zimmertür.
Er war doch tatsächlich eingeschlafen; er konnte sich ohrfeigen.
Die ganze Schule hielt sie für das neueste Pärchen und er schlief einfach in seinem Zimmer ein.
Wie dumm konnte man sein?
Ein Blick auf Theodores Wecker hatte ihm gezeigt, dass es gerade mal zehn nach sechs war, was bedeutete, dass er sich unbemerkt zum Gryffindor- Turm schleichen konnte.
Er trat in den Gang und schloss die Tür genauso vorsichtig wie er sie geöffnet hatte und wollte schon gehen als er aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahrnahm.
„Draco ist gerade mal eine Woche weg und du betrügst ihn schon," nahm er Pansy Parkinsons schrille Stimme war.
„Pansy, das ist nicht...wie es aussieht," wollte sich Harry verteidigen, doch Pansy schnitt ihm das Wort ab: „Draco wird das sicher interessieren."
„Pansy, es ist nicht wie..."
Aber da war sie wieder in ihrem Zimmer verschwunden.
„Verdammt," fluchte Harry und verließ eiligst den Slytherin- Kerker, bevor noch mehr Slytherins aufwachten.
TBC
