Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Cho, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Godric/Salazar, …

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!

Kommentar: So da bin ich mal wieder. Mein Computer ist eingegangen und ich kann jetzt nur schreiben, wenn mich mein Stiefvater an seinen Laptop lässt(heute ist so ein Tag), also kann es ein wenig länger mit dem nächsten Kapitel dauern.

Habe inzwischen auch den dritten Film gesehen und war wahrscheinlich die Einzige, der er nicht gefallen hat. Ich hänge einfach zu sehr an dem dritten Buch(ist mein Liebstes) und die haben für meinen Geschmack zu viel gekürzt. Außerdem erinnerten mich die Dementoren an die schwarzen Reiter von Herr der Ringe. Na ja, vielleicht gewöhne ich mich an ihn, wenn ich ihn mir morgen auf Englisch anschaue(Muss die meisten Filme mehrmals ansehen bis sie mir gefallen. Ist so eine merkwürdige Macke von mir).

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Calandra, TheSnitch, anni, Sailam, Snuggles2, Severina35, anica, Ito-kun, Merisusa, Morga, phoenixfeder, mrsgaladriel, Takuto-kun, hermy24, Dark-live, ayanamireichan, Ralna Malfoy, Lena, blub, sweetkitty04, Bele, tinkita, Mona, juno5, Carika, Kirilein, Kaktus, Mafia, Merilflower, °Ich°, LillyAmalia, pati, Chillkroete, Nico Robin, Sonja, Vani, Yuma und Kira.

Sonja: Na ja für Hermione ist schon jemand anderer geplant, aber bei einem deiner Vorschläge überlege ich echt, ob ich es umsetzen werde(verrate aber nicht welchen)

Chillkroete: Irgendwie erwartet jeder, dass Blaises Geheimnis etwas großartiges oder wunderbares ist oder zu mindestens kommt es mir so vor:-) Dabei ist es gar nichts aufregendes(oder doch?)! Sein Geheimnis wird definitiv nicht in Veränderungen vorkommen, da ich das in der Side- Story unterbringe(dort komme ich gerade zum Geheimnis hin)

pati: 1.Was heißt Veränderung??? 2. AD/MM? Eher nicht.

juno5: Nein, AD/MM wird eher nicht kommen und zu Mrs. Norris: Das kommt schon noch! Zum Phönix: Natürlich wird der irgendwann erwachsen. Alle Lebewesen werden doch älter. P.S. Deine Freundin ist pati oder?

Mafia: Schau mal unter meinem Profil nach und dann rate welche Geschichte es ist(ist nicht sonderlich schwer zu erraten)

Kaktus: Ui, viele Fragen. Dann beantworte ich sie mal. 1. BITTE WAS? War die Frage ernst gemeint? 2. Lies das Kapitel 3. Wer sagt, dass er es tun wird? 4. Der Fluch ist doch noch da. Die beiden haben sich doch nicht wegen einer Ravenclaw getrennt. 5. Jaja, das wird genauso wie mit Draco. Wer sagt, dass er zurück kommt?

Bele: Stimmt, aber das wusste man doch schon früher.

phoenixfeder: Nein, der Fluch stimmt nicht, da die beiden da schon getrennt waren und keine Ravenclaw für die Trennung zuständig war.

Morga: Ja, wenn du an die gleiche Story denkst wie ich, ist das richtig.

TheSnitch: Ja, er kennt ihn aus dem Orden, aber er wurde doch beim ersten Treffen aufgeklärt, dass er sich vor Leuten(wie Casey) denen er noch nicht „offiziell" vorgestellt wurde, so tun muss, als würde er sie nicht kennen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Blaises Warnung schwirrte Harry den ganzen Tag im Kopf umher.

Als er dann am Abend Theodore und Remus im Krankenflügel besuchte, mied er jeglichen Augenkontakt mit dem aschblonden Slytherin und war wesentlich schweigsamer als sonst.

Dies bemerkte auch Theodore, da er ihn nach einigen Minuten Schweigen fragte: „Was ist los? Habt ihr in Snapes Unterricht einen Schweigetrank gebraut?"

„Ach...es ist nichts," murmelte Harry.

„Es ist nichts?", fragte Theodore skeptisch, „Normalerweise quasselst du wie ein Wasserfall."

„Ist doch gar nicht wahr," widersprach Harry.

„Vergesslich bist du auch schon?", Theodores Gesicht zierte ein breites Grinsen, „In dem Alter ist das aber nicht sonderlich gut."

„Es ist wirklich nichts," beharrte Harry.

Theodores Grinsen verschwand augenblicklich und machte einem enttäuschten Ausdruck Platz.

„Na schön," seufzte Harry, „Es geht um etwas, das mir Blaise gesagt hat..."

„Zabini," zischte Theodore, „Du solltest nicht auf Mister-mein-Vater-ist-ein-Professor-und-deswegen-kann-ich-mir-alles-erlauben hören. Das schadet nur deiner Intelligenz."

„Was hast du gegen ihn?", wunderte sich Harry, „Blaise hat dich sogar besucht als du gebissen wurdest."

„Natürlich," sagte Theodore, „Er ist jetzt Vertrauensschüler von Slytherin und deshalb war es seine Pflicht nach mir zu sehen. Freiwillig wäre er niemals gekommen."

„Blaise ist ganz in Ordnung," meinte Harry.

„Oh ganz bestimmt. Auf Gryffindor- Niveau ist er sicher hervorragend," erwiderte Theodore.

„Seit wann bist du so aggressiv?", fragte Harry.

„Seit du mit Zabini angefangen hast," antwortete Theodore, „Ich mag ihn nicht. Er mag mich nicht. Wir mögen uns beide nicht und sind damit sehr zufrieden. Was immer er gesagt hat, vergiss es lieber schnell. Bestimmt wollte er mich nur schlecht machen. Würde mich nicht wundern."

Harry verwirrte dies noch mehr.

Hatte Blaise es wirklich nur gesagt, weil er Theodore nicht mochte oder steckte doch mehr dahinter?

„Übrigens," wechselte Theodore das Thema, „Remus jammert ganz schön im Schlaf. Hast du das gewusst? Die ganze Zeit geht es Sirius hier und Sirius da."

Harry blickte unauffällig zu dem schlafenden Werwolf im Nachbarbett, der leise Siri murmelte.

„Er vermisst ihn halt und...Moment mal. Du nennst ihn Remus?", staunte Harry.

„Na ja, er ist jetzt doch so etwas wie mein Mentor," erklärte Theodore, „Er fand es sei unpassend, wenn wir per Sie bleiben."

„Siri, komm zurück. Komm zurück," rief Remus nun im Schlaf und erschreckte dadurch beide Jungen.

„Nicht," stöhnte Remus, „Bleib hier..." Bei dem letzten Satz war er schweißgebadet aufgewacht und atmete schnell.

„Alles in Ordnung?", erkundigte sich Harry besorgt.

„Mir geht's gut," versicherte Remus, bevor er sich wieder in die Kissen legte.

„Und Sirius?", fragte Harry weiter.

„Ihm geht es auch gut," antwortete Remus.

„Remus, ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mich nicht anlügen sollst," sagte Harry, „Ich kann die Wahrheit verkraften."

„Und ich habe dir schon einmal gesagt, dass es Sirius gut geht," erwiderte Remus.

„Dann lügst du," meinte Harry, „Man sieht es dir an..."

„Es scheint fast so, als wenn du unbedingt willst, dass deinem Patenonkel irgendetwas passiert," gluckste Theodore, „Was hat er getan, weswegen du ihn loswerden willst?"

„Das will ich doch gar nicht," widersprach Harry sofort.

„War doch nur ein Scherz," grinste Theodore, während er sein Zauberschachbrett auf das Bett stellte, „Lust auf eine Partie?"

Harry spielte mit dem Slytherin den ganzen Nachmittag Zaubererschach und gewann sogar ein paar Mal, obwohl es ihm so vorkam, als würde Theodore mit Absicht verlieren.

Remus' ständige Kommentare über Harrys schlechte Züge waren auch nicht sonderlich aufbauend und erinnerten ihn leicht an Ron, wenn er Seamus' oder Deans Spielweise kritisierte.

Harry wäre noch länger geblieben, aber Madam Pomfrey warf ihn nach Sonnenuntergang einfach hinaus.

Er ging zum Gryffindor- Turm zurück, wo Ron und Hermione an einem Tisch ihre Aufgaben für Zaubertränke machten.

Hermione ignorierte ihn gekonnt; scheinbar war sie immer noch ein wenig sauer wegen der gestrigen Diskussion.

„Wo warst du?", beklagte sich Ron, „Du hast mich mit dieser Verrückten allein gelassen..." Er zeigte auf Hermione, die ihm dadurch einen bösen Blick zuwarf, „...Sie will, dass ich genauso viel schreibe, wie sie."

„Tut mir leid," grinste Harry, „Ich war bei Theo."

„Weshalb?", fragte Ron, „Und wo war er heute eigentlich?"

„Krankenflügel," antwortete Harry.

„Genau! Gestern war doch Vollmond," erinnerte sich Ron, „Geht es ihm gut?"

„Es könnte besser sein," meinte Harry.

„Blaise redet nie sonderlich gut über ihn," erzählte Ron plötzlich, „Dabei gehört Blaise nicht zu den Leuten, die schlecht über andere sprechen, aber für Nott hatte er noch nie ein positives Wort übrig."

„Das selbe sagt Theo," sagte Harry.

„Harry, da bist du ja endlich," seufzte Angelina Johnson, „Ich befürchtete schon, dass ich es dir wieder nicht sagen kann."

„Haben wir etwa schon wieder Training?", fragte Harry entsetzt.

„Morgen Vormittag," bestätigte Angelina, „Sei um zehn am Feld. Du auch Ron."

Harry stöhnte innerlich auf.

Seinen Samstag wollte er eigentlich nicht mit Angelinas Sklaventraining, wie es die Zwillinge nannten, verbringen.

Da Ron an seinem Aufsatz weiterschrieb, entschloss er sich das Selbe zu tun.

Er schrieb sogar noch, als sich der Gemeinschaftsraum langsam leerte und bald nur noch die Zwillinge bei ihm waren, die gerade ihren Stand abbauten.

„Ich finde es klasse, dass du zurück gekommen bist," sagte Fred soeben und strahlte George an, „Endlich bist du wieder der Alte. Diese Mir-ist-das-Herz-gebrochen-worden-und-niemand-liebt-mich-Nummer passte überhaupt nicht zu dir."

„Völlig richtig, lieber Frederik," stimmte ihm George zu und lachte lauthals, als Fred über diesen Namen zu fluchen begann.

„Warst du bei Theo?", erkundigte sich Harry und die Zwillinge blickten ihn überrascht an.

Keiner der beiden hatte Harry in seiner Ecke bemerkt.

„Ähm...ja," antwortete George nach einer Weile, „Ich habe mit ihm gesprochen."

„Und?", fragte Harry neugierig.

„Na ja, Moony lag im Nachbarbett, da konnte ich ihn doch nicht fragen," erklärte George, „Aber ich sehe es schon als großen Erfolg an, dass er mit mir gesprochen hat. Das tut er doch nicht bei jedem, oder?"

„Nein," bestätigte Harry, „Soviel ich weiß nur bei Remus, Parvati und mir. Es sei denn es ist Vollmond, dann schreit er jeden an."

Daraufhin funkelten Georges Augen erfreut und er begann glücklich zu summen.

Als schließlich auch die Zwillinge in Richtung Schlafsäle verschwunden waren, holte Harry seinen Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber, bevor er sich aus dem Gemeinschaftsraum schlich und zu Snapes Wohnung ging.

„Narzisse," murmelte Harry und betrat die Wohnung.

Snape lag gelangweilt auf seiner Couch und streichelte Wily, der auf seinem Bauch lag.

„Potter, was machen sie hier?", fragte er ruhig.

„Avada Kedavra üben," antwortete Harry.

„Unten steht das Glas," sagte Snape, „Sie werden es wohl in ein Tier verwandeln können."

Harry nickte und ging ohne Snape weiter zu beachten die Wendeltreppe hinunter.

Wie Snape gesagt hatte, stand auf dem Tisch ein Glas, das Harry mit einem einfachen Zauber in eine Kakerlake verwandelte.

Er beließ es aber dabei und vergrößerte sie nicht, wie es Snape immer tat.

„Avada Kedavra," sagte Harry und zeigte auf die Kakerlake.

Doch sie krabbelte nur weiterhin über den Tisch und beachtete Harry gar nicht.

„Potter," sagte Snape und Harry drehte sich erschrocken um.

Sein Herz raste und seine Atmung ging schneller; er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass Snape noch auftauchen würde und war dementsprechend überrascht.

„Potter," sagte Snape abermals, „Bevor wir mit dem Avada Kedavra beginnen, sollte ich sie vorwarnen."

„Ich weiß, ich weiß," sagte Harry, „Draco hat mir schon von dieser dunklen Macht erzählt."

„Darum geht es nicht," versicherte Snape, „Es ist nur so, dass...Sind sie in letzter Zeit aggressiver und streitlustiger als sonst?"

„Ja," antwortete Harry ein wenig verwundert über den plötzlichen Themenwechsel, „Seit Draco mit mir Schluss gemacht hat. Oder zu mindestens behauptet das Hermione."

„Seit er mit ihnen Schluss gemacht hat?", wiederholte Snape, „Also seit dem Tag, an dem sie den Cruciatus geschafft haben?"

„So kann man es auch formulieren," meinte Harry.

„Potter, der Imperius gilt als der harmloseste Fluch der Unverzeihlichen," erklärte Snape, „Aber nicht weil man bei ihm keine Schmerzen hat oder nicht stirbt, sondern weil er keine Einflüsse auf den Zauberer, der ihn anwendet hat."

„Die anderen haben auf mich Einfluss?", fragte Harry verwirrt.

„Zauberer, die alle drei Unverzeihlichen beherrschen, sind meistens aggressiver und streitlustiger und denken auch öfters daran, einfach irgendjemanden zu verfluchen," fuhr Snape fort, „Ich will sie nur warnen. Wenn sie schon beim Cruciatus aggressiv geworden sind, könnte es beim Avada Kedavra schlimmer werden."

„Dann liegt meine Streitlust nicht an der Trennung?", fragte Harry überrascht.

„Es wird auch damit zusammenhängen," überlegte Snape, „Immerhin haben sie erst danach den Cruciatus geschafft."

„Wird es schlimm?", erkundigte sich Harry besorgt, „Streite ich dann mit jeden, der mir über den Weg läuft?"

„Nein," antwortete Snape, „Sonst könnten Draco und ich doch kein Gespräch führen ohne zu streiten anzufangen..."

Harry musste sich schwer zurückhalten um darauf nicht zu lachen.

Jedenfalls würde das erklären, warum Snape immer schlecht aufgelegt war.

„Beherrschen alle Zauberer die Unverzeihlichen, wenn sie aggressiver als normale Zauberer sind?", wollte Harry wissen.

„Im Allgemeinen ja," antwortete Snape, „So kann man ziemlich gut feststellen, wer sie beherrscht und wer nicht. Allerdings gibt es auch viele Ausnahmen."

Harry überlegte schwer ob er trotzdem den Avada Kedavra lernen sollte.

Er wollte ihn beherrschen, aber er wollte nicht noch angriffslustiger werden, denn dann würde er niemals mehr ein normales Gespräch mit Hermione führen.

„Kommen sie wieder wenn sie sich entschieden haben," schlug Snape vor, „Das ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte."

Harry wollte schon gehen, aber dann fiel ihm noch etwas anderes ein.

Er drehte sich wieder um und sagte: „Professor, ich hätte da eine Frage..."

„Ja, sie müssen den Aufsatz schreiben," antwortete Snape.

„Habe ich schon," sagte Harry stolz, „Aber es ist etwas anderes."

„Dann fragen sie schon, sonst werde ich sie ja nie los," seufzte Snape.

„Kann man Slytherins vertrauen?", fragte Harry.

„Was ist denn das für eine Frage?", wunderte sich Snape, „Außerdem ist es lächerlich mich darüber zu fragen. Ich war in Slytherin."

„Sehen sie," begann Harry, „Blaise hat da so etwas erwähnt. Er meinte, ich dürfe Theo nicht zu sehr vertrauen, weil jeder Slytherin zuerst gezähmt werden muss, bevor man ihm trauen kann."

„Mister Zabini hat ihnen das erzählt?", fragte Snape ungläubig.

„Es kann aber auch sein, dass er es nur wegen Theo gesagt hat," sagte Harry schnell, „Die beiden verstehen sich nämlich nicht sonderlich."

„Ich weiß," sagte Snape, „Ich bin Slytherins Hauslehrer. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, in denen Mister Zabini von allen verflucht und verprügelt wurde. Mister Nott stand bei dem an oberster Stelle."

„Also was sagen sie?", fragte Harry.

„Kommt darauf an," sagte Snape, „Großteils hat Mister Zabini sicher recht."

Harry seufzte lautstark; er wollte den Kontakt mit Theodore nicht abbrechen, dafür war ihm der aschblonde Slytherin zu sehr ans Herz gewachsen.

„Jeder Slytherin hat eine dunkle Seite," fuhr Snape fort, „Allerdings werden nur wenige davon geleitet."

„Sie auch?", fragte Harry interessiert.

Er wollte immer schon wissen, warum Snape zu einem Todesser geworden war.

„Muss wohl so sein, oder?", konterte Snape und rieb sich unauffällig den linken Unterarm.

„Aber sie sind wieder zur Vernunft gekommen," meinte Harry.

„Wollen sie damit andeuten, dass ich früher verrückt war?", fragte Snape bedrohlich.

„Nein, aber...also...so habe ich das nicht gemeint...," stammelte Harry.

„Potter, was ich ihnen nun verrate, habe ich noch nicht einmal Dumbledore erzählt...," begann Snape, „...und ich will nicht, dass es irgendjemand erfährt. Haben sie das verstanden?"

Als Harry nickte, erzählte Snape: „Ich wäre immer noch auf Du-weißt-schon-wens Seite, wenn mich Narcissa nicht angefleht hätte, damit aufzuhören..."

„Waren sie...waren sie..."

„Ich war damals noch nicht mit ihr zusammen," unterbrach Snape den stotternden Gryffindor, „Wir waren aber sehr gut befreundet. Sie wollte immer, dass wenn ihr etwas passieren würde, Draco bei keinem Todesser aufwachsen müsste..."

„Aber Sir," stammelte Harry, „Sie sind nicht Dracos Pate. Das ist Nevilles Vater."

„Offiziell," gab ihm Snape recht, „Inoffiziell hätte Frank Draco niemals bekommen."

„Sie sind also nur wegen Mrs. Malfoy auf Dumbledores Seite zurückgekehrt?", wiederholte Harry ungläubig.

„Sie hat mir die Augen geöffnet," sagte Snape, „Sie versuchte es auch bei Lucius, aber dieser ignorierte sie einfach."

„Das ist klar," schnaubte Harry, „Der ist doch durch und durch böse."

„Früher war er es nicht," widersprach Snape, „Für Gryffindor- Niveau wahrscheinlich schon, aber für einen Slytherin war er sehr nett und hilfsbereit. Ich hätte mir mein Studium nie leisten können, wenn es nicht Lucius bezahlt hätte..."

„Dann war er halt zu ihnen nett," meinte Harry schulternzuckend, „Aber als Ehemann und Vater ist er ein Tyrann."

„Er liebte Narcissa und Draco mehr als alles andere auf der Welt," verbesserte Snape, „In den ersten zwei Monaten nach Dracos Geburt wollte er ihn überhaupt nicht aus der Hand geben."

„Warum hat er sich dann so geändert?", wunderte sich Harry, „Denn sie können mir nicht weismachen, dass er Draco immer noch liebt. Er sieht ihn doch nur als zukünftigen Erben und Todesser an."

„Er besuchte seinen Vater," erinnerte sich Snape, „Und als er zurückkam, hatte er sich völlig geändert. Er verfluchte Narcissa, behandelte Draco als ob er nicht existieren würde und folterte mit leidenschaftlicher Genugtuung Muggel und Muggel- Geborene. Er war zwar schon vorher auf Du-weißt-schon-wens Seite, aber so extrem wie danach war es nicht."

„Sein Vater?", erkundigte sich Harry.

„Armand Malfoy," antwortete Snape, „Einer der schrecklichsten Menschen, die ich kenne. Selbst Du-weißt-schon-wer ist dagegen ein Gentleman."

Harry überlegte kurz und wunderte sich danach, warum Snape nicht erkannte, was damals geschehen war.

Es lag doch auf der Hand, was mit Lucius Malfoy passiert war.

„Er hat Mr. Malfoy unter einen Imperius gestellt," sagte er stolz.

„Was sie nicht sagen?", murmelte Snape sarkastisch, „Denken sie etwa, dass ich das nicht weiß?"

„Warum unternehmen sie dann nichts dagegen?", wunderte sich Harry.

„Weil man dagegen nichts unternehmen kann," erklärte Snape, „Nur der Anwender des Imperius kann den Fluch von seinem Opfer nehmen."

„Dann zwingen sie diesen Armand Malfoy dazu," meinte Harry, „Im schlimmsten Fall stellen sie ihn auch unter den Imperius und zwingen ihn den Imperius von seinem Sohn zu nehmen."

„Das geht nicht," sagte Snape.

„Warum nicht?", fragte Harry verwirrt.

Er fand an seinem Plan keinen Fehler.

„Armand Malfoy ist seit über zehn Jahren tot," antwortete Snape kühl.

Das verwirrte Harry nun noch mehr.

Wenn Armand Malfoy schon längst tot war, warum stand dann Mr. Malfoy immer noch unter dem Fluch.

Als ob Snape seine Gedanken lesen konnte, erklärte er: „Ein Imperius hält bis in den Tod."

„Er verliert nicht seine Wirkung, wenn der Anwender stirbt?", fragte Harry ungläubig.

„Nein," antwortete Snape, „Die einzige Möglichkeit für Lucius wäre, wenn er selbst gegen den Fluch ankämpfen würde..."

„Dann soll er's tun," meinte Harry.

„Er wird schon seit fast fünfzehn Jahren davon beherrscht," erwiderte Snape, „Denken sie nicht, wenn er sich dagegen wehren könnte, würde er es tun?"

Harry schwieg daraufhin; Snape hatte mit dem was er sagte vollkommen recht.

„Sie sollten jetzt gehen," sagte Snape nach einem Blick auf die Uhr.

Harry nickte nur und mit einem leisen Abschiedsgruß stieg er die Treppen hinauf.

Er streichelte Wily über den Kopf, bevor er sich aus der Wohnung begab.

„Potter, warten sie mal," bat Snape, als Harry schon im Gang stand.

„Gibt es noch etwas?", fragte Harry verwirrt.

„Ja," In Snapes Gesicht erschien plötzlich ein hinterhältiges Grinsen, das Harry nichts gutes verlauten ließ, „Zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor, weil sie sich nach der Ausgangssperre noch auf den Gängen befinden."

„Was?", fragte Harry entsetzt.

„Gute Nacht, Potter," Snape schloss das Portrait und ließ einen sehr verwirrten Harry zurück.

Warum zog ihn Snape Punkte ab?

Er war schon öfters nach der Ausgangssperre aus Snapes Wohnung gegangen und Snape war es egal gewesen.

Vielleicht lag es daran, dass sie ein zivilisiertes Gespräch geführt hatten und Snape nun beweisen wollte, dass er Harry immer noch hasste.

„Das wird es sein," murmelte Harry und ging zum Gryffindor- Turm zurück.

------------------

„Ja, ich weiß. Das Wetter ist nicht sonderlich schön," sagte Angelina, als sich am nächsten Vormittag das ganze Quidditch- Team von Gryffindor am Feld versammelte.

„Nicht schön?", fragte Fred ungläubig, „Das ist sehr untertrieben."

Der Schnee war nun schon seit längeren geschmolzen, doch nun schüttete es wie aus Kübeln und das ganze Team war nach zwei Minuten durchnässt und bibberte vor Kälte.

Harry vermisste den Schnee regelrecht.

„Können wir das Training nicht ausfallen lassen?", bat Alicia Spinnet, bevor sie heftig nieste.

„Sie hat recht," stimmte Katie zu, „Wir holen uns nur eine Grippe oder so etwas."

„Wir können es nicht ausfallen lassen," schimpfte Angelina und hustete kurz darauf, weil ihr Regenwasser in den Mund geronnen war und sie sich daran verschluckt hatte.

Als der Hustenanfall vorüber war, wandte sie sich wieder an das bibbernde Team und sagte streng: „Wir haben nächste Woche unser Spiel gegen Ravenclaw..."

„Ist doch kein Problem," meinte Fred, „Harry kann sich ja Chang am Vortag schnappen und sie bis zur Bewusstlosigkeit vögeln, dann ist sie am nächsten Tag sicher nicht in der Lage zu spielen."

„Sei einmal ernst," bat Angelina und strich sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, „Da Malfoy nun weg ist, haben wir eine reale Chance den Pokal zu gewinnen. Ich weiß nicht wie es bei euch aussieht, aber ich hätte gerne einen Pokal daheim."

„Wer ist jetzt eigentlich bei den Slytherins Hüter?", wollte Ron wissen.

„Das weißt du nicht," Fred tat verwundert, „Hat Blaisy unserem armen Roni- Spätzchen nichts erzählt?"

„Sie haben nun eine Hüterin namens Millicent Bulstrode," sagte Angelina, „Ich kenne sie aber nicht."

„Wir schon," sagten Ron und Harry gleichzeitig.

„Das ist der Heißluftballon, der mit Harry am Weihnachtsball getanzt hat," erklärte Fred.

„Ach? Die ist das," staunte Angelina, „Nun, dann wird es nicht sonderlich schwierig werden. Sie ist nicht so flink wie Malfoy."

Der Regen prasselte weiterhin auf das Gryffindor- Team und Harry wünschte sich nichts sehnlicher als wieder im warmen Gemeinschaftsraum von Gryffindor zu sein.

„Also beginnen wir," sagte Angelina, was ein sechsfaches Stöhnen des Teams hervorrief.

„Okay! Ich mach euch einen Vorschlag: Wenn Harry den Schnatz fängt, hören wir auf," schlug Angelina vor, bevor sie die Klatscher und den Schnatz aus der Kiste ließ und mit dem Quaffel in die Luft flog.

Leise Angelina verfluchend, folgte ihr das Gryffindor- Team in die Höhe.

Harry hoffte nur, dass er den Schnatz bald sah; wenn er ihn nicht fing, würden sie noch Stunden hier verbringen.

„Pst Harry," wisperte Fred, der plötzlich neben Harry flog.

„Ich suche ihn schon," sagte Harry, „Ich brauche keinen Druck von dir."

„Nein, das ist es nicht. Sieh her," Fred öffnete seine Hand ein wenig und Harry konnte den kleinen goldenen Ball darin sehen, der sich verzweifelt zu befreien versuchte.

„Wann hast du...wie hast du?", stammelte Harry und blickte starr auf den goldenen Schnatz.

„Ist mir vorhin direkt in die Hand geflogen," erklärte Fred schnell und blickte sich zuerst nach Angelina um, bevor er Harry den Schnatz in die Hand drückte.

„Perfekt gefangen," grinste Fred und flog augenzwinkernd von Harry weg.

Der Schwarzhaarige wartete noch ein paar Minuten, bevor er aus vollem Halse rief: „Ich habe den Schnatz."

Sichtbar erleichtert landete das Team am Feld und bedankte sich bei Harry.

Nur Angelina grummelte beleidigt, während sie die Bälle in die Kiste zurück gab.

„Ein guter Fang Harry," lobte ihn Fred laut, „Hätte ich nicht besser machen können."

Auf den Weg zurück zum Schloss bildeten Ron und Harry das Schlusslicht und als Ron seinen Besen in die linke Hand wechselte, erkannte Harry deutlich den selben silbernen Ring wie bei Blaise.

„Warum hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass du dich mit Blaise verlobt hast?", fragte Harry ein wenig beleidigt.

Ruckartig drehten sich die Zwillinge um und starrten ungläubig zu Ron, dessen Gesicht puterrot geworden war.

„Du hast dich verlobt?", fragte Fred geschockt.

„So richtig mit irgendwann heiraten?", fragte George.

Ron ignorierte seine beiden Brüder und wandte sich an Harry.

„Seit wann weißt du es?", erkundigte er sich.

„Seit gestern," antwortete Harry, „Ich habe den Ring bei Blaise gesehen."

„Da ist ein Ring," sagte Fred überrascht und zog Rons Hand zu sich um den Ring besser sehen zu können.

„Natürlich ist da ein Ring," entrüstete sich Ron, „Ich bin immerhin verlobt."

„Mom wird dich umbringen, Ronilein," meinte George, „Zuerst heiratet Percy ohne ihr Wissen und dann verlobt sich ihr süßer kleiner Roni auch noch."

„Ihr seid doch erst fünfzehn," sagte Fred, „Ein bisschen früh für eine Hochzeit, oder?"

„Wir wollen doch noch gar nicht heiraten," verteidigte sich Ron, „Wir haben uns nur mal verlobt und wenn es gut läuft, heiraten wir irgendwann. Außerdem ist Blaise schon sechzehn."

„Oh! Er ist schon sechzehn," sagte Fred sarkastisch, „Dann ist ja alles in Ordnung."

„Guck mal nach links, verehrter Bruder," sagte George grinsend.

„Aber das ist doch Bill," Fred grinste nun ebenfalls.

„Erzählen wir ihm die guten Neuigkeiten, Frederik?", fragte George.

„Aber natürlich, werter Bruder," antwortete Fred und die beiden rannten zum Wald hinüber, an dessen Rand Bill stand und sich gerade mit Hagrid unterhielt.

„Also? Warum hast du es mir nicht erzählt?", wiederholte Harry seine Frage, die durch Fred und George untergegangen war.

„Na ja," Ron kratzte sich nervös am Hinterkopf, „Ich wollte damit nicht angeben."

„Das wäre doch kein Angeben," widersprach Harry.

„Das ist...anders. Sieh mal, ich wollte nicht vor dir damit prallen," erklärte Ron, „Du warst sowieso wegen Malfoys Schulwechsel traurig, da wollte ich dir nicht unter die Nase reiben, dass ich eine glücklichere Beziehung führe."

„Aber das tust du nun mal," meinte Harry.

„Mag sein," murmelte Ron, „Ich wollte nur nicht..."

„Ich verstehe schon," unterbrach ihn Harry.

„Aber jetzt bist du ja mit Cho zusammen und alles ist wieder gut," überlegte Ron.

„Ron...ich liebe Draco immer noch," wisperte Harry und sprach damit Hermiones Gedanken aus.

„Oh!" Ron schien ehrlich überrascht und stammelte: „Also...würdest du wieder mit...also mit dem Frettchen zusammen gehen, wenn...wenn er dich um eine zweite Chance bittet?"

„Das weiß ich nicht," gestand Harry, „Er hat mich ziemlich verletzt und ich kann ihm nicht so viel bedeuten, wenn er lieber in Durmstrang bleibt, als mich zu sehen."

„Du würdest also nicht?", wunderte sich Ron.

„Ich weiß es nicht," sagte Harry ehrlich, „Aber darüber brauche ich mir keine Sorgen machen, da er sowieso nie wieder nach Hogwarts zurückkehren wird."

„Sei dir da mal nicht so sicher," sagte Ron und riss erstaunt die Augen auf.

„Sieh mal!"

Harry folgte Rons Blick und sah vor dem Eingangsportal des Schlosses eine schwarze Kutsche stehen, aus der gerade Lucius Malfoy trat.

„Was macht der hier?", wunderte sich Harry, doch seine Frage wurde beantwortet, als Mr. Malfoy ein anderer Blondschopf folgte, den Harry nur zu gut kannte.

„Draco," hauchte er überrascht.

TBC