Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Cho, Remus/Sirius, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Godric/Salazar,…

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!

Kommentar: Ja, es hat wieder länger gedauert. Ich weiß, aber es war schneller als das letzte Mal. Ich habe nur in letzter Zeit einfach keine Lust um zu schreiben. Da mein Computer wieder funktioniert, ist der Laptop natürlich tabu und im sogenannten Computerzimmer hat es um die 60° Grad(da hilft auch kein offenes Fenster oder ein Ventilator), deshalb bin ich sehr ungern dort.

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Samantha Potter, Sailam, Yumiko-chan, blub, Snuggles2, anni, Majin Micha, Yasa, tinkita, Lorelei Lee, ShadeFleece, Chillkroete, Ellie172, Merisusa, Takuto-kun, Black Nightleaf, Kirilein, Ito-kun, mellin, Momo-chan21989, Ralna Malfoy, °Ich°, Yuri, Tarivi, Queen of Nightfever, Arwen, blue phoenixtear, Dark-live, mrsgaladriel, Sunnylein, bloody Death Eater, phoenixfeder, TheSnitch, juno5, LillyAmalia, Neji, Moin, Crave, Altron, Hebi, Kaktus, DarkStrike, babsel, Bele, Muramdamus, LadyVictoriaMalfoy, Honigdrache, rose, LanaKaetzchen, Lyla2, Truemmerlotte, kruemel, Severina35, DarkStuff, yvi, Sonja, Sakura und Fionella.

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Harry brauchte einige Minuten um zu verstehen, was ihn die Zwillinge gefragt hatten, doch sobald er es verstand, starrte er Fred schockiert an.

„Wie in Godrics Namen kommst du darauf?", kreischte Harry und sofort hielt ihm George mit seiner Hand den Mund zu.

„Pst," machte er, „Du weckst noch die anderen auf."

Harry drückte die Hand von sich und fauchte: „Ich pfeif darauf, ob die anderen aufwachen. Sollen sie doch! Ich habe damit kein Problem! Morgen ist Sonntag, da können sie sowieso ausschlafen."

„Aber wir haben damit ein Problem," sagte George und suchte in der zerwühlten Bettdecke nach seinem Zauberstab.

„Zum Schluss erfährt dann Angelina von unserem Versteck," wisperte Fred und an George gewandt sagte er: „Beeil dich gefälligst, bevor er noch ausflippt."

„Jaja," murmelte George und suchte nun außerhalb des Bettes.

„Hab ihn," rief er glücklich und krabbelte wieder in das Bett, bevor er einen Schweigezauber über dieses legte.

Dies tat er im richtigen Moment, da nur kurz danach Harry brüllte: „Ich habe nichts mit Snape!"

„Komm schon, Kumpel. Uns kannst du die Wahrheit sagen," meinte Fred.

„Yepp," stimmte George zu, „Wir alle haben schon verrücktes getan um an gute Noten zu kommen...Na ja, wir nicht, weil uns das nicht interessiert, aber andere bestimmt."

„Percy wäre sogar nackt durch die ganze Schule gelaufen, wenn er dadurch gute Noten erhalten hätte," überlegte Fred.

„Obwohl es bei seinem Körper nicht viel geholfen hätte," fügte George hinzu.

„Könnt ihr beiden bitte wieder zu zwei Personen werden?", bat Harry gereizt.

„Geht nicht," sagte Fred.

„Wir haben wieder zu einander gefunden und werden uns so schnell nicht mehr trennen," erklärte George.

„Inzest ist in der Zaubererwelt erlaubt, oder?", neckte Harry die beiden und das schien nun zu wirken, da nun nur Fred alleine sprach.

„Du warst mit Snape in seinen privaten Räumen," erzählte er, „Snape lässt niemanden in seine Räume. Nicht mal die Hauselfen kennen sein Passwort..."

Auf Harrys verdutztes Gesicht erklärte er: „Wir haben schon öfters versucht dort hinein zu kommen, aber das ist unmöglich."

„Wollt ihr was von Snape?", fragte Harry amüsiert.

„Nein," entrüstete sich Fred sofort, „Wir wollten ihm eine nette kleine Stinkbombe in sein Schlafzimmer legen...Das war in der Vierten oder so."

„Ich habe jedenfalls auch nichts mit ihm," versicherte Harry und verzog bei dem Gedanken ein wenig sein Gesicht, „Er hat mit mir nur über etwas reden wollen und seine privaten Räume waren am Nächsten."

„Über was?", wollte Fred wissen.

„Ordenzeugs," antwortete Harry abwertend, „Nichts für eure Ohren."

Langsam konnte Harry verstehen, warum die anderen Mitglieder ihm nie etwas erzählen wollten.

Nicht, weil sie es nicht durften, sondern weil es einfach ein wunderbares Gefühl war, wenn man mehr wusste als andere.

„Ach so," murmelte Fred und schien damit Harrys Antwort geschluckt zu haben.

„Aber wehe ich höre irgendwann von einem Gerücht, dass ich was mit Snape hätte," drohte Harry, „Dann werde ich mich als erstes euch widmen."

„Das Gerücht gibt es schon," mischte sich George ein.

Harry verdrehte die Augen und fragte genervt: „Gibt es eigentlich irgendeine Person in diesem Schloss mit der ich nichts haben soll?"

„Nein," antwortete Fred nach kurzer Überlegung.

„Doch," fiel George ein, „Mit Ron!"

„Gar nicht wahr," widersprach Fred, „Das gibt es."

„Nein," erwiderte George, „Es ist verschwunden seit es Blaise gibt."

„Bist du dir sicher?", fragte Fred.

„Ziemlich sicher," antwortete George.

„Das ist großartig," sagte Harry sarkastisch, „Aber jetzt würde ich doch gerne schlafen."

„Gute Nacht," sagten Fred und George gleichzeitig.

Mit der Diskussion im Hintergrund ob es das Ron- Gerücht noch gab, schlummerte Harry ein und hoffte, dass der nächste Tag etwas rosiger aussehen würde.

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Harry erwachte durch einen lauten Knall, den er nach einigen Sekunden als Donner identifizierte.

Das Unwetter des vorigen Tages schien sich noch nicht beruhigt zu haben.

Verschlafen öffnete er seine Augen und bemerkte, dass er mit seinem Kopf auf Freds Bauch lag, während seine Beine auf George lagen.

Die Decke lag unbeachtet am Boden und der Polster lag in Georges Armen, der diesen als Kuscheltier verwendete.

„Harry? Bist du wach?", hörte er Rons Stimme, bevor dieser die Vorhänge um sein Bett aufzog und kurz danach in seiner Bewegung erstarrte.

„Harry?...Fred?...George?", hauchte Ron geschockt, bevor sein Gesicht rot anlief, aber es trotzdem nicht schaffte seinen Blick von den Dreien abzuwenden. 

„Was ist mit dir los?", murmelte Harry verschlafen, da er das merkwürdige Verhalten des Rothaarigen nicht nachvollziehen konnte.

„Äh...also...äh...wir sehen uns beim Frühstück," stammelte Ron, schloss danach sofort die Vorhänge und Harry konnte ihn aus dem Schlafsaal laufen hören.

‚Was ist mit dem los?' wunderte sich Harry, bevor er sich vorsichtig aufrichtete ohne einen der Zwillinge zu wecken.

Er griff nach seiner Brille und streckte sich danach ausgiebig.

Dabei fiel sein Blick zurück zu den Zwillingen und er erinnerte sich wieder an Rons merkwürdiges Verhalten.

Manchmal verstand er den Rothaarigen überhaupt nicht, aber vielleicht war das auch nur was geschwisterliches, das er nicht verstehen konnte.

Erst als er sich fertig angezogen hatte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Fred und George in seinem Bett.

Ron schien schockiert gewesen zu sein.

Dachte Ron etwa, dass er mit den Zwillingen...

„Genau das hat mir noch gefehlt," seufzte Harry und eilte aus dem Gryffindor- Turm.

Er ignorierte Godrics fröhliches „Guten Morgen" und hoffte innerlich, dass er Ron abfangen konnte, bevor dieser seine Entdeckung mit jemanden besprechen konnte.

Er atmete erleichtert auf, als er in die große Halle kam und Ron als Einziger am Tisch der Gryffindors saß.

„Morgen," grüßte er den Rothaarigen und ließ sich neben diesem nieder.

„Morgen," nuschelte Ron, bevor er einen großen Schluck seines Tees trank.

„Ähm Ron...wegen eben...", versuchte Harry zu erklären, doch Ron unterbrach ihn: „Ich will das gar nicht hören."

„Aber das ist nicht..."

„Nein! Harry ernsthaft! Ich will es nicht hören," sagte Ron ernst, „Ich höre mir gerne deine Sexspielchen mit Cho oder sogar dem Frettchen an, aber meine Geschwister lassen wir bitte da raus."

„Du hast da was missverstanden," seufzte Harry.

„Habe ich?", fragte Ron hoffnungsvoll, „Ihr habt nicht?"

„Nein," entrüstete sich Harry, „Ich bin mit Cho zusammen...Die Beiden brauchten nur ein Plätzchen an dem sie sich vor Angelina verstecken konnten."

„Dann bin ich ja beruhigt," Ron entspannte sich sichtbar und füllte seinen Teller.

Harry tat es ihm gleich und bemerkte erst jetzt, dass ein Augenpaar auf ihm haftete.

Er hob seinen Kopf ein wenig und entdeckte Draco, der am Slytherin- Tisch zwischen Blaise und Pansy saß und seinen Blick nicht von Harry nahm.

Als er Harrys Blick auffing, winkte er ein wenig, doch Harry ignorierte ihn einfach und spießte eine rote Frucht mit seiner Gabel auf.

„Weißt du," sagte Ron plötzlich, „Es ist nicht so, dass ich nicht will, dass du mit meinen Geschwistern...na ja...herum machst. Es ist nur so, dass ich davon nichts wissen will..."

„Ron," ermahnte ihn Harry.

„Ich meine, dass du dich gerne mit ihnen amüsieren kannst, aber ich möchte keine Details erfahren," plapperte Ron weiter, „Es sind immerhin meine Geschwister und..."

„Ron! Halt einfach die Klappe," bat Harry, während er innerlich bereute die Zwillinge jemals in sein Bett gelassen zu haben.

„Aber Mom würde es wahrscheinlich gefallen," überlegte Ron, „Na ja, nicht wenn es einfach nur Sex wäre, aber dich als Schwiegersohn..."

Zu Harrys Glück betrat soeben Hermione die Halle und Ron stoppte seinen Vortrag.

„Morgen," grüßte sie die beiden und ließ sich gegenüber von ihnen an den Gryffindor- Tisch nieder.

„Über was habt ihr gesprochen?", erkundigte sich das Mädchen.

„Quidditch," antwortete Harry, während Ron mit „Schule" antwortete.

„Quidditch in der Schule," verbesserte Harry, als er Hermiones ungläubigen Blick bemerkte.

„Darf ich?", fragte Ron und ohne auf Harrys Antwort zu achten, schnappte er sich dessen Teetasse.

„Es gibt genug Tee am Tisch," meinte Harry, „Du musst nicht meinen nehmen."

„Jaja," sagte Ron abwinkend.

„Ron, ich finde es schade, dass du gestern nicht mit mir lernen wolltest," sagte Hermione auf einmal, „Zu blöd, dass dir gestern Abend schlecht war, nicht wahr?"

„Ja," nuschelte Ron und nahm einen Schluck des Tees und sagte plötzlich: „Nein!"

„Wie bitte?", fragte Hermione verwirrt.

„Mir war nicht schlecht," antwortete Ron, „Ich habe mich mit Blaise getroffen!"

„Was?", fragte Hermione wütend, „Warum?"

„Wir hatten Sex," sagte Ron ohne rot zu werden, „Die ganze Nacht! Er hat mich geritten."

Harry war sprachlos.

Seit wann redete Ron so offen über sein Sexualleben?

Sein Blick schweifte auf seine Teetasse, die Ron immer noch in der Hand hielt und danach zum Lehrertisch, an dem ihn Snape mit seinen Blick fixierte und schon war ihm einiges klar.

„Du hast mir aber versprochen mit mir zu lernen," schimpfte Hermione, „Wie konntest du mich belügen?"

„Das tue ich immer," erwiderte Ron stolz, „Weißt du noch vor einem Monat, als ich nicht in der Bibliothek aufgetaucht bin? Da war ich auch bei Blaise und wir haben..."

„Das ist genug," meinte Harry und hielt Ron den Mund zu, „Wir sollten gehen...bevor dich Hermione noch meucheln will."

Und mit diesen Worten zog er den Rothaarigen unter dem verwirrten Blick Hermiones aus der großen Halle.

Er überlegte wohin er Ron bringen konnte, wo ihm niemand peinliche Fragen stellen würde.

Er wollte ihn schon zu Bill bringen, aber entschied sich im letzten Moment für Remus.

„Harry," beschwerte sich Ron, während sie zum Sternenportrait hetzten, „Was soll das? Ich war noch nicht fertig."

„Genau das hatte ich befürchtet," murmelte Harry und zog ihn weiter.

Unterwegs begegneten sie Oliver Wood, der sich gerade von dem Mädchen aus Hogsmeade verabschiedete.

„Schokoladenstern," sagte Harry, als sie beim Portrait ankamen und schon kippte dieses zur Seite.

Er drängte Ron zu der Couch und dieser setzte sich verwirrt nieder, während er Louis, das kleine Kokos beobachtete, wie es sich an Harrys Beine krallte.

„Was sollte das?", beschwerte sich Ron abermals, „Du kannst mich doch nicht einfach verhungern lassen!"

„Du hast Veritaserum intus," sagte Harry einfach, bevor er in der Wohnung nach Remus suchte um diesen zu erklären, warum er in der nächsten Stunde Besuch von Ron haben würde.

„Das habe ich nicht," widersprach Ron.

„Gut," sagte Harry, während er sich in Remus' Schlafzimmer umsah, „Was hältst du wirklich von Cho und mir?"

„Sie ist eine fürchterliche Nervensäge, die dich nur will, weil sie mit dem Jungen-der-lebt zusammen sein will um damit angeben zu können," antwortete Ron wie aus der Pistole geschossen und hielt sich danach erschrocken den Mund zu.

„Das denkst du wirklich?", fragte Harry ein wenig enttäuscht, „Und was ist mit Draco und mir?"

„Ich denke, dass du nur mit ihm zusammen warst, weil du einen Heldenkomplex hast und den armen kleinen Slytherin vor seinem bösen Vater retten wolltest," antwortete Ron.

„Da irrst du dich," murmelte Harry.

„Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht verstanden," rief Ron aus dem Wohnzimmer.

„Nichts," rief Harry zurück.

Er wollte zurück zu Ron ins Wohnzimmer gehen, doch sein Blick fiel auf einen Brief auf Remus' Nachtkästchen.

Er blinzelte einmal verwirrt.

War das Sirius' Handschrift?

Irgendetwas sagte ihm, dass dieser Brief wichtig war, doch er wollte nicht einfach Remus' Briefe lesen.

Er rang innerlich mit sich, bis seine Neugier schließlich siegte.

Er kannte Sirius' Mission und wenn es ein Liebesbrief war, würde er diesen in Ruhe lassen.

Er hob den Brief auf und schon auf den ersten Blick wusste Harry, dass es kein Liebesbrief war.

Die Schrift war schrecklich verzerrt, als ob Sirius sehr in Eile gewesen war, als er den Brief geschrieben hatte. 

„Harry? Was tust du so lange da drinnen?", kam Rons Stimme aus dem Wohnzimmer, „Ich weiß nicht, was ich Professor Black erklären soll, wenn er kommt."

„Ich komme gleich," rief Harry und atmete tief durch, bevor er den Brief las.

                        Moony,

                        er weiß es. Jemand hat es ihm verraten.

                        Ich habe nicht viel Zeit, sie sind schon auf den Weg.

                        Ich schreibe dir diesen letzten Brief, damit du weißt, dass ich dich    

                        immer lieben werde. Es tut mir leid, dass unsere Ehe nur von so kurzer Dauer

                        war, aber es war die beste Zeit in meinem ganzen Leben.

                        Ich bitte dich: Sei nicht traurig und lass den Kopf nicht hängen. Verkriech dich

                        nicht wieder in deinem Schneckenhaus. Werde glücklich mit jemand neuen,

                        selbst wenn es Snape sein sollte.

                        Bleib so wie du bist und kümmere dich gut um Harry.

                        Er wird dich nun brauchen! Sag ihm, dass ich ihn wie einen Sohn geliebt habe

                        und ich keinen besseren Patensohn hätte haben können.

                        Ich....

Der letzte Satz endete plötzlich und Harry vermutete, dass Sirius gestört worden war.

Er las sich den Brief nochmals durch und erst dann sank der Inhalt langsam in ihn.

Sirius war tot! Jemand hatte Voldemort verraten, dass er ein Spion gewesen war.

Harry spürte wie seine Augen feucht wurden und ehe er sich versah, flossen die ersten Tränen.

„Das kann nicht sein," schluchzte er, „Remus hätte mir etwas gesagt. Er würde sich anders benehmen. Das ist sicher nur ein Scherz."

Doch so sehr er an das glauben wollte, wusste er, dass es kein Scherz war.

Über so etwas würde nicht einmal Sirius Scherze machen.

Remus benahm sich doch schon seit einiger Zeit merkwürdig.

Wahrscheinlich hatte er sich verstellt um Harry nicht noch mehr zu belasten.

„Harry," Ron hatte nun genug vom ewigen warten und war ins Schlafzimmer gekommen.

„Harry?" Die Stimme des Rothaarigen wechselte sofort von Ungeduld zu Besorgtheit, als er den schwarzhaarigen Gryffindor am Boden knien und über einen Brief gelehnt weinen sah.

„Alles in Ordnung?", fragte Ron besorgt, obwohl er wusste, dass nichts in Ordnung sein konnte, wenn Harry weinte.

„Ich muss zu Dumbledore," murmelte Harry plötzlich voller Entschlossenheit.

Er wischte sich die Tränen aus den Augen und stand auf, den Brief immer noch in seiner Hand haltend.

„Ich bringe dich zu Dumbledore," bot Ron an.

„Nein," winkte Harry ab, „Bleib hier. Das Veritaserum wirkt immer noch."

„Aber...," wollte Ron beginnen, doch Harry ging einfach an ihm vorbei aus der Wohnung.

Er konnte es nicht glauben.

Dumbledore hatte ihm versprochen, dass er ihm alles über Sirius berichten würde.

Das erklärte dann wohl auch warum Snape wirklich Veritaserum in seinen Tee getan hatte.

Er musste sich nun nicht mehr vor Sirius' Rache fürchten.

Er rannte den letzten Weg zu Dumbledores Büro und wäre beinahe in Professor McGonagall gelaufen, die gerade hinter dem steinernen Wasserspeier hervor kam.

„Mister Potter," grüßte sie ihn streng, „Sie kommen gerade rechtzeitig. Der Direktor möchte sie sprechen."

Das überraschte Harry nun doch; Dumbledore wollte es ihm doch sagen.

Vielleicht hatte dieser schon längst etwas unternommen und Sirius saß in Wirklichkeit schon putzmunter in der großen Halle und trieb Snape in den Wahnsinn.

„Haben sie geweint?", riss ihn McGonagall aus seinen Gedanken und betrachtete besorgt Harrys gerötete Augen.

„Sie etwa nicht?", fragte Harry entsetzt und fragte sich ob Dumbledore ihr noch nichts erzählt oder ob sie einfach ein Herz aus Stein hatte.

„Ich verstehe nicht," gestand McGonagall, „Noch ist ihnen nichts passiert. Außerdem denke ich nicht, dass Professor Dumbledore sie wirklich aus dem Orden werfen wird."

Harry fragte sich was das nun wieder heißen sollte.

Warum wurde er aus dem Orden geworfen, wenn Sirius tot war?

„Na ja, gehen sie," bat McGonagall, „Ich sehe sie dann morgen im Unterricht."

Sie strich sich ihren Umhang glatt, bevor sie mit schnellen Schritten aus dem Gang verschwand.

Harry wischte sich abermals über die Augen um sich zu vergewissern, dass keine neuen Tränen nachgekommen waren und betrat danach Dumbledores Büro.

„Harry," grüßte ihn dieser freundlich, „Schön, dass du gekommen bist. Schließe bitte die Tür! Es geht um etwas ernstes."

Harry schloss die Tür und erst danach fiel sein Blick auf die Weasley- Zwillinge, die auf Dumbledores Schreibtisch saßen und sehr zufrieden mit sich wirkten.

„Harry," sagte Dumbledore, „Die Herren Weasley hier haben mir soeben mitgeteilt, dass es eine...wie nannten sie es gleich?"

„Frechheit," half ihm Fred nach.

„Eine Frechheit ist, dass ein Fünfzehnjähriger in den Orden darf, aber sie nicht, obwohl sie schon volljährig sind," fuhr Dumbledore fort, „Erinnerst du dich noch zufällig an Bedingung Nummer Drei?"

„Ich darf niemanden erzählen, dass ich im Orden bin," antwortete Harry.

„Ganz genau," sagte Dumbledore, „Der Orden ist eine ernste Sache und ich kann nicht riskieren, dass du jeden davon erzählst. Ich hatte mehr Vertrauen zu dir."

„Sir, zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nichts verraten habe," erwiderte Harry, „Sie haben mich auf der Karte verschwinden gesehen und einfach nur logisch gedacht."

Dumbledore überlegte kurz und sagte dann: „Pass das nächste Mal aber besser auf. Verwahre die Karte lieber an einem sicheren Ort."

„Das werde ich," versprach Harry.

Er wollte gerade über den Brief sprechen, als sich Fred nun an Dumbledore wandte.

„Und? Sind wir jetzt drinnen?", fragte er.

„Es ist in Rosmertas Keller," erklärte Dumbledore, „Harry wird euch zum nächsten Treffen mitnehmen."

„Yeah," rief Fred und sprang erfreut auf.

„Professor, haben sie mir nicht noch etwas mitzuteilen?", unterbrach Harry die Freude Freds.

„Ich habe stricken gelernt," erzählte Dumbledore begeistert und holte aus seiner Schublade ein Stoffgewirr, das mit viel Fantasie als Pullover gesehen werden konnte.

„Ich spreche hiervon," sagte Harry und unterdrückte seine Tränen als er Dumbledore den Brief in die Hand drückte.

Dieser überflog ihn und seine Augen verdunkelten sich sofort.

„Fred, George, geht bitte," befahl Dumbledore und seine immer fröhlichen Augen wirkten ungewöhnlich ernst.

„Aber...," begann George, doch Dumbledore unterbrach ihn: „Geht und schickt mir Professor Black und Professor Snape in mein Büro. Schickt außerdem eine Eule an Kingsley Shacklebolt in die Auroren- Abteilung des Ministeriums und bittet ihn herzukommen."

„Warum?", fragte Fred verwirrt.

„Das ist euer erster offizieller Ordenbefehl," fauchte Harry, „Führt ihn gefälligst aus."

Fred und George blickten Harry verwundert an, doch sie verließen ohne zu fragen das Büro des Schulleiters.

„Woher hast du diesen Brief, Harry?", fragte Dumbledore.

„Remus' Nachtkästchen," antwortete Harry mit zittriger Stimme, „Ich weiß, dass ich ihn nicht hätte lesen sollen, aber etwas anderes bleibt mir wohl nicht übrig, wenn man mir nicht einmal sagen will, dass mein Patenonkel tot ist."

„Beruhig dich," bat Dumbledore, „Wir besprechen alles wenn Remus hier ist...Zitronenbonbon?"

Er wies auf die Schüssel mit den gelben Bonbons, die unbeachtet an einer Ecke des Tisches stand.

Harry nahm sich eines und sobald er es lutschte, beruhigte es ihn ein wenig.

Sie mussten nicht lange warten, bis Remus dicht gefolgt von Snape das Büro erreichte.

„Direktor? Sie wollten uns sprechen?", fragte Remus.

„Wenn nicht haben die Weasley- Zwillinge nämlich den Rest des Jahres Nachsitzen," fügte Snape hinzu.

„Remus," sagte Dumbledore, „Harry hat etwas in deiner Wohnung gefunden und ich bin enttäuscht, dass ich es so heraus finden muss."

„Ich verstehe nicht," begann Remus, doch dann fiel sein Blick auf den Brief in Dumbledores Hand und seine Augen wurden verräterisch feucht.

„Warum hast du es uns verschwiegen?", fragte Dumbledore betrübt, „Ich weiß es muss hart für dich sein, aber..."

„Nein, das weißt du nicht," schluchzte Remus, dem nun die Tränen hinunter rannen, „Du weißt nicht, wie hart es für mich ist. Ich hätte ihn nie gehen lassen sollen. Ich habe gewusst, dass es ein Fehler war..."

„Um was geht es eigentlich?", fragte Snape verwirrt und Dumbledore übergab ihm wortlos den Brief.

„Ich konnte es nicht sagen," schniefte Remus, „Denn dann wäre es real geworden. Ich konnte es nicht."

„Lupin," wisperte Snape nachdem er fertig gelesen hatte, „Es tut mir leid."

„Nein, tut es nicht," widersprach Remus und wischte sich die Tränen aus den Augen, „Du bist doch glücklich, dass er tot ist. Wieder ist einer deiner Rivalen tot. Ich bitte dich nur deine Freudenfeier nicht in meiner Nähe zu veranstalten. Warte auf die Sommerferien."

„Ich habe nicht nach Potters Tod gejubelt und ich werde es auch jetzt nicht tun," sagte Snape ernst.

„Remus," unterbrach Dumbledore die Beiden, „Seit wann hast du den Brief?"

„Etwa zwei Wochen," antwortete Remus schwach.

„Zwei Wochen?", Dumbledore schien nun wirklich entsetzt, „Warum hast du es nicht früher gesagt? Ich hätte etwas unternehmen können! Wir hätten..."

„Wir hätten nichts tun können," widersprach Remus kühl, „Wir wissen nicht wo sich die Todesser befinden."

„Da hat er nicht so ganz unrecht, Albus," überlegte Snape, „Black konnte es uns nie mitteilen."

„Blöder Fidelus- Zauber," murmelte Remus, „Er sollte gegen Voldemort sein und nicht für ihn."

„Er ist also wirklich tot," stellte Harry sachlich fest.

„Es tut mir leid," flüsterte Remus und schloss Harry in seine Arme, „Ich hätte es dir früher sagen sollen."

„Noch steht nichts fest," sagte plötzlich Snape, „Voldemort muss ihn noch nicht getötet haben."

„Aber wir können ihn trotzdem nicht helfen," schniefte Remus.

„Ich könnte meine Verbindungen spielen lassen," schlug Snape vor, „Allerdings müsste ich dafür das Schloss verlassen."

„Nein, Severus. Das ist zu gefährlich," sagte Remus, „Ich will nicht, dass noch jemanden etwas passiert."

„Dir ist klar, dass du damit Blacks Todesurteil unterschreibst?", fragte Snape.

„Es wäre sowieso zu spät," meinte Remus, „Ich habe zu lange gewartet."

Harry wollte widersprechen; wollte ihm sagen, dass er sich keine Vorwürfe machen sollte, doch er brachte keinen Ton heraus.

Er wusste innerlich, dass es Sirius überlebt hätte, wenn Remus schneller gehandelt und den Brief nicht zwei Wochen lang versteckt hätte.

Aber er wollte Remus keine Vorwürfe machen; dieser war sowieso schon völlig am Verzweifeln.

„Ich weiß, es ist nun kein günstiger Augenblick," sagte Dumbledore, „Aber wir müssen sowieso irgendwann darüber sprechen!...Wer hat ihn verraten?"

„Es weiß niemand außer...," sagte Snape und drehte sich sofort zu Harry um.

„Potter," fuhr er ihn an, „Haben sie es irgendjemanden erzählt?"

„Nein," antwortete Harry ehrlich.

Snape wandte sich nun wieder an Dumbledore.

„Was ist mit Mister Nott?", fragte er.

„Theodore? Theo war es sicher nicht," mischte sich Harry ein.

„Er ist der einzige Außenstehende, der davon etwas weiß," sagte Snape, „Es kann nur er gewesen sein."

„Theodore würde so etwas niemals tun," erwiderte Harry.

„Kommen sie schon, Potter. Kennen sie ihn wirklich so gut? Kennen sie seine Gedanken?", fragte ihn Snape, „Nott weiß und kann mehr als er zugeben will. Glauben sie mir, Potter. Ich habe mehr Erfahrung darin als sie. Er verbirgt etwas..."

„Ich denke nicht, dass es Mister Nott wahr," sagte Dumbledore, „Ich vertraue ihm..."

Sie würden auch Voldemort vertrauen," murmelte Snape.

„Und ich habe ihn damals mit Veritaserum getestet," fügte Dumbledore hinzu, „Mister Nott steht auf unserer Seite."

„Dann wird es schwierig," meinte Remus, „Es könnte nun jeder sein. Vielleicht hat außer Harry noch jemand gehört, wie sich Theodore über seinen Vater bei meinem Ausschuss gewundert hat."

„Das könnte sein," überlegte Dumbledore, „Harry? Wer war alles in eurer Nähe?"

„Puh," seufzte Harry, „Ziemlich viele! Parvati, Seamus, Blaise..."

„Zabini," sagte Snape, „Vielleicht war es er!"

„Sicher," sagte Harry sarkastisch, „Als ob Blaise auf Voldemorts Seite stehen würde."

„Wer weiß," überlegte Snape, „Vielleicht hat er sich mit den falschen Leuten in Slytherin angefreundet und will sie jetzt nicht verlieren. Er hatte vorher nicht viele Freunde in Slytherin. Ich könnte mir das schon vorstellen...Man würde alles tun um sie nicht zu verlieren, selbst wenn es so etwas dummes ist, wie sich Voldemort anzuschließen."

Snape sprach zum Schluss immer leiser und brach schließlich peinlich berührt ab.

„Ich werde mit Devon darüber sprechen," meinte Remus.

„Nicht nötig," sagte Dumbledore, „Ich werde Blaise persönlich befragen..."

„Ich hole ihn," bot Snape an und schon verschwand er aus dem Büro.

„Harry, du solltest jetzt auch gehen," meinte Dumbledore, „Wir rufen dich, wenn es etwas neues gibt."

Harry nickte, nahm sich noch ein Zitronenbonbon und verließ danach das Büro.

Sobald er im Gang stand, lehnte er sich an eine Wand und ließ seinen Tränen nun abermals freien Lauf.

Er konnte es nicht glauben!

Sirius war, wenn er es nicht schon war, so gut wie tot.

TBC