Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Cho, Blaise/Ron, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Angelina/Alicia, Godric/Salazar,…

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler für OotP! Viel zu lange und verwirrend!

Kommentar: Es gibt mal wieder ein Kapitel. Ich dachte mir ich schreibe noch schnell eines, bevor ich morgen wieder heim fahre(und hoffe, dass es inzwischen kühler geworden ist). Tja, das ist das Ergebnis. Mir persönlich gefällt es nicht sonderlich, was vielleicht daran liegen kann, dass es das Ergebnis einer schlaflosen Nacht ist.

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Sonja, Lorelei Lee, tinkita, Honigdrache, Kylyen, vickysnape, blub, Altron, Dark-live, Ralna Malfoy, juno5, Takuto-kun, ShadeFleece, °Ich°, Psychojani, ayanamireichan, moso27, Severina35, Truemmerlotte, Morga, Yumiko-chan, Kirilein, Carika, Arwen, bloody Death Eater, Sunnylein, andrea/India, ödarius, CeeLeStInE, KleenesKnuddelmuff, Bele und anni.

Bele: Lach! Man musste doch schon bei Sirius' echten Tod heulen.

KleenesKnuddelmuff: Wow, das war ein langes Review. Danke! Zu deinem P.S. Die verschicken sich natürlich nicht von selbst. g Nein, ich dachte mir das eher so. Sirius war in einem Raum, als er den Brief geschrieben hat und hörte die Todesser kommen. Und als diese die Tür aufbekommen haben, hat er schnell den Brief weggeschickt, bevor sie bei ihm waren...Ist das nachvollziehbar?

CeeLeStInE: 1. Ich weiß schon ganz genau, wie die Story endet. Allerdings kann sich der Weg dorthin immer wieder ändern. Zum Beispiel Theodore. Der war am Anfang überhaupt nicht geplant und Sirius' Tod sollte auch erst später kommen. Und eine Wahl hatte ich auch nie im Sinn. Aber der Schluss bleibt immer der Gleiche. 2. Anfangs wollte ich wirklich irgendwann eine Fortsetzung schreiben(wenn ich jemals mit dieser hier fertig werde), aber jetzt sieht das schon anders aus. Ich dachte nie, dass Veränderungen so lang wird und ich bezweifle, dass irgendwer ne Fortsetzung lesen würde, wenn das schon so lange war.

ödarius: 1. Das ist Geschmackssache, aber danke. 2. Ne, das nicht, aber ich benutze es alltäglich. Ich bin's überhaupt nicht gewöhnt, dass jemand davon die Bedeutung nicht kennt. Fand ich ganz überraschend. Aber seit dem versuche ich es eh zu meiden, obwohl es für mich eigentlich ganz normal ist und ich niemals in Wirklichkeit sagen würde: „Dieses Jahr ist mir das und das passiert!" Ich sag dann: „Heuer ist mir das und das passiert!" und basta. 3. Lass dich überraschen. 4. Locker! Immerhin haben wir erst März.

bloody Death Eater: Ist schon wahr. Ist schon wahr. Erklärung folgt mehr oder weniger in diesem Kapitel.

Arwen: Hier ist es.

moso27: Wird mehr oder weniger in diesem Kapitel erklärt.

Ralna Malfoy: Mmm, ich könnte ja jetzt ganz fies werden und ein ganzes Kapitel nur mit Cho schreiben, aber das lass ich lieber.

Altron: 1. Nein, Draco hat nichts davon gewusst. 2. Die Rettungsmaßnahmen. Jaja, die Frage musste irgendwann kommen. Harry ist noch nicht lange im Orden und daher weiß er(und die Leser) nicht was Dumbledore mit Sirius ausgemacht hat. Will damit sagen, dass es in etwa so abgelaufen ist, dass Dumbledore Sirius schon von Anfang an gesagt hat, dass er ihm nicht helfen wird, wenn etwas passieren sollte. Und mit diesem Wissen ist Sirius auch auf die Mission gegangen. Deswegen gab es auch eine 50% Chance, dass er stirbt.

Honigdrache: Soll ich eine Gruppentherapie für dich zusammenstellen? g

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Harry hörte seine Schritte in der Dunkelheit widerhallen; er wusste nicht wohin er ging, doch er setzte seinen Weg fort.

Der Gang in dem er ging, schien ewig zu dauern.

Er wollte nach seinem Zauberstab greifen um mit diesem ein wenig Licht in diese totale Finsternis zu bringen, doch er fand ihn nicht.

Panisch durchsuchte er seine Taschen, aber sein Zauberstab blieb verschwunden.

Was machte er jetzt nur?

Er ging ohne Zauberstab in einem ihn unbekannten Gang und konnte dabei nicht einmal seine eigenen Hände sehen.

Er stoppte abrupt, als sich inmitten der Dunkelheit eine Tür öffnete und aus dieser zwei Personen traten.

Das Licht des Raumes hinter ihnen, blendete Harry so sehr, dass er die Gesichter der Beiden nicht erkennen konnte.

Er wusste nicht einmal, ob es Frauen oder Männer waren.

„Wie lange ist er schon weg?", fragte eine der Personen und Harry erkannte Lucius Malfoy an der Stimme.

„Keine Ahnung. Ich habe nicht die Tage gezählt," erwiderte die andere Person.

Harry erkannte diese Stimme, obwohl er sie erst einmal in Hogwarts gehört hatte.

Sie gehörte Bartemius Crouch Junior.

„Licht," sagte Lucius Malfoy laut und an den Wänden des Ganges entzündeten sich kleine Fackeln.

Harry erstarrte, als sich die beiden Männer zu ihm drehten.

Wie sollte er sich ohne Zauberstab gegen zwei Todesser verteidigen?

Sollte er einfach laufen und hoffen, dass sie ihn nicht erwischten?

„Was ist das?", fragte Malfoy wütend und ging mit schnellen Schritten in Richtung Harry.

Dessen Herz raste inzwischen und er blickte sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um.

Malfoy war nun nur noch wenige Meter von ihm entfernt, doch  er konnte sich immer noch nicht rühren.

Zu Harrys Überraschung ging Malfoy einfach durch seinen Körper hindurch als ob er aus Luft bestehen würde.

Verwirrte drehte er sich um und entdeckte Malfoy, der auf ein Gemälde einer hässlichen alten Frau mit einer Geige in der Hand zeigte.

„Das istBerenice Nilsen," antwortete Crouch ruhig, „Sie erfand den traumlosen Schlaf- Trank."

„Ich weiß wer sie ist," sagte Malfoy wütend, „Was tut sie hier?"

„Das ist ein Gemälde, Lucius," antwortete Crouch amüsiert, „Jemand wird es hier aufgehängt haben. Gemälde können nämlich nicht von  selbst gehen."

Dies sprach er mit einer Stimme, als ob er einem kleinen Kind erklärte, dass der Himmel blau sei.

Malfoys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und Harry wäre längst geflüchtet, wenn ihn jemand so angesehen hätte, doch Crouch schloss einfach die Tür aus der sie gekommen waren und beachtete Malfoy gar nicht.

„Hüte deine Zunge," zischte Malfoy, „Du könntest sie verlieren."

„Jetzt habe ich aber Angst," Crouch tat als ob er zittern würde.

„Du verbringst definitiv zu viel Zeit mit Bellatrix," murmelte Malfoy und zog seinen Zauberstab aus seinem schwarzen Umhang.

Er schwenkte ihn kurz und das Gemälde verschwand von der Wand.

„Was tust du da?", fragte Crouch entsetzt.

„Das ist mein Bild," antwortete Malfoy, „Es hängt im Ostflügel meines Hauses."

„Das weiß ich," sagte Crouch, „Wir haben es von dort genommen."

„Warum?", fragte Malfoy bedrohlich.

Es war offensichtlich, dass er es nicht begrüßte, wenn jemand Dinge aus seinem Haus stahl.

„Bella gefällt es," antwortete Crouch ruhig, als ob dies alles erklären würde, „Sie kennt es noch von früher, als sie Narcissa besuchte...Also, habe ich es ihr gebracht."

„Du stiehlst meine Bilder?", wiederholte Malfoy.

„Für Bella," bestätigte Crouch stolz.

„Stiehl niemals wieder etwas von mir oder ich werde dafür sorgen, dass die Dementoren deine Seele doch noch bekommen," drohte Malfoy.

„Drohst du mir?", fragte Crouch und zog nun ebenfalls seinen Zauberstab.

„Das weiß ich nicht. Denkst du ich drohe dir?", zischte Malfoy und richtete seinen Stab auf Crouch.

„Ja, ich denke du drohst ihm tatsächlich," sprach eines der Gemälde, die die Wand schmückten.

Harry blickte nur kurz zu diesem, denn sofort fiel sein Blick auf ein anderes Gemälde.

Es zeigte einen silbernen Thron, der von einem grünen Vorhang beinahe ganz verdeckt wurde.

Der Bewohner des Bildes schien nicht anwesend zu sein, doch Harry wusste wessen Bild dies war.

Unter dem Gemälde hang ein kleines goldenes Täfelchen, auf dem in prunkvollen Lettern Salazar Slytherin geschrieben war.

„Egal," sagte Malfoy nach einer Weile und senkte seinen Zauberstab, „Wir haben nun andere Sorgen. Hole ihn zurück, bevor unser Lord etwas davon mitbekommt."

„Hallo?", machte Crouch, „Ich kann hier nicht raus. Sämtliche Auroren suchen nach mir."

„Aber trotzdem schaffst du es mich zu bestehlen?", fragte Malfoy.

„Das ist etwas völlig anders," meinte Crouch, „Außerdem war ich es nicht persönlich. Ich habe Avery darum gebeten."

„Deswegen wollte er gestern unbedingt mit mir zu Abend essen," überlegte Malfoy.

„Genau," bestätigte Crouch, „Also, wie du siehst, kann ich leider nicht auf die Suche nach ihm gehen. Tu's doch selbst."

„Ich kann nicht," sagte Malfoy, „Dieser Bill Weasley würde nur misstrauisch werden, wenn ich schon wieder nach Hogwarts möchte. Außerdem muss ich noch einige Wählerstimmen für  mich gewinnen."

„Schick Avery!", meinte Crouch, „Ihm ist in letzter Zeit sowieso immer langweilig. Er freut sich sicher darüber..."

Harry überlegte angestrengt über was die beiden Männer sprachen, doch ihm konnte einfach nichts einfallen.

Er warf einen Blick auf die Tür, aus der sie vorhin gekommen waren und fragte sich, wohin diese führte.

Er wollte es überprüfen, doch seine Beine bewegten sich keinen Millimeter; es war, als seien sie an den Boden geklebt worden.

„Avery? Warum sollte er nach Hogwarts wollen?", fragte Malfoy verwirrt, „Er hat keine Verwandten dort. Weasley lässt niemanden ohne Grund hinein."

„Warum müssen wir ihn eigentlich heraus holen? Er ist selbst hinein gekommen, also kann er auch selbst wieder hinaus," überlegte Crouch.

„Die Barriere wurde seit dem verbessert," erklärte Malfoy, „Er kommt dort nicht von selbst raus."

„Das ist kaum unser Problem," meinte Crouch kühl, „Diese Ratte ist entbehrlich. Wir brauchen ihn nicht. Hoffentlich erwischt ihn Filchs Katze."

„Erkläre das dem Lord," sagte Malfoy.

„Lassen wir's Avery machen," schlug Crouch vor und seine Augen blitzten vor Vorfreude.

„Avery steht uns nicht zur Verfügung," knurrte Malfoy, „Er erkauft sich gerade Wählerstimmen in Nordengland...Dieser armselige Tölpel hat sich tatsächlich vorgenommen mich zu schlagen."

„Dann soll es Crabbe tun," meinte Crouch, „Er weiß sowieso nicht um was es geht."

„Eine ausgezeichnete Idee," lobte ihn Malfoy, „Ich werde es ihm sofort mitteilen."

Er begutachtete nochmals die Stelle, an der das Gemälde gehangen hatte, bevor er disapparierte.

„Trotzdem verstehe ich immer noch nicht warum wir ihn zurückholen sollen," murmelte Crouch, „Ist doch egal, wenn Wurmschwanz in Hogwarts verrottet."

Harry erwachte durch Ron, der ihn heftig rüttelte und aus vollem Hals schrie: „Harry! Verdammt! Wach auf! Wir haben verschlafen!"

Zögerlich öffnete Harry seine Augen und blickte geradewegs in Rons erleichterten Gesichtsausdruck.

„Merlin sei Dank bist du endlich wach," sagte der Rothaarige panisch, „Wir haben in zehn Minuten Zaubertränke."

Das half Harry um völlig wach zu werden.

So schnell er konnte, zog er sich an und rannte danach mit Ron in Richtung Kerker.

„Warum hast du mich nicht früher geweckt?", fragte er schon ein wenig außer Atem.

„Ich bin selbst erst aufgewacht," rechtfertigte sich Ron.

Nur wenige Meter vor dem Klassenraum sahen sie, wie Snape soeben diesen betrat.

„Das bedeutet Punkteabzug," seufzte Ron, bevor er vorsichtig an der Tür klopfte und danach den Klassenraum dicht gefolgt von Harry betrat.

„Potter und Weasley," schnarrte Snape, „Natürlich! Wer sonst? Zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor und nun setzen sie sich."

Zu Harrys Schrecken bemerkte er Draco neben seinem üblichen Platz und erinnerte sich an die Partnerarbeiten.

Seinen Plan dem blonden Slytherin aus dem Weg zu gehen, konnte er damit schon einmal vergessen.

Draco lächelte ihm freundlich zu, als er sich neben ihn setzte, aber Harry erwiderte das Lächeln nicht.

Er blickte nur stur geradeaus und beachtete Draco nicht weiter.

„Wir schreiben heute einen kleinen Test," begann Snape und verteilte Fragebögen in der Klasse, „Irgendwelche Fragen?"

Hermiones Hand raste in die Höhe und Snape schenkte ihr nur seinen kältesten Blick, bevor er sie sprechen ließ.

„Verzeihen sie, Professor. Aber dieser Test handelt von bewusstseinsverändernden Tränke," sagte sie mit ernster Stimme, „Diese haben wir noch nicht durchgemacht."

„Miss Granger," zischte Snape, „Ich weiß sehr wohl, dass sie von diesem Test und dessen Stoff gewusst haben. Sie hätten es lernen können, wenn ihnen das schon jemand verrät."

„Sir, das habe ich und ich kann den Stoff auch..." stammelte Hermione.

„Wo ist dann ihr Problem?", unterbrach sie Snape.

„Es hat nichts mit unserem Stoff zu tun," antwortete Hermione, „Wir sind gerade bei Heiltränken, wenn sie sich erinnern."

„Ich erinnere mich sehr wohl an meinen eigenen Stoff, Miss Granger," schnarrte Snape, „Bewusstseinsverändernde Tränke gehören zu den Heiltränke...Aber schön, dass sie deswegen meinen Unterricht unterbrechen mussten. Zehn Punkte Abzug von Gryffindor und nun fangen sie endlich an."

Harry bereiteten die Fragen nicht solche Schwierigkeiten, wie er es sich gedacht hatte.

Zum Glück hatte er genau diese Seiten gelernt, aus denen Snape seine Fragen genommen hatte.

Viel mehr störte ihn Draco, der andauernd versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln.

Da Harry nicht darauf reagierte, schob ihn der Slytherin einen kleinen Zettel zu.

Harry las ihn gar nicht, sondern ließ ihn einfach auf dem Tisch liegen.

Er hörte Draco leise fluchen, bevor dieser den Zettel genau auf Harrys Fragebogen zauberte und sich dieser von alleine öffnete.

„Briefchen schreiben, Potter?", durchbrach Snapes Stimme den ruhigen Klassenraum.

„Nein Sir. Das tut Malfoy," erwiderte Harry mit fester Stimme, „Ich konzentriere mich auf den Test."

„Fünf Punkte Abzug für ihre Respektlosigkeit," zischte Snape und nahm Dracos Zettel an sich.

Snape schien zu überlegen, ob er ihn vor der ganzen Klasse vorlesen sollte, doch als er sah, dass dieser tatsächlich von Draco geschrieben war, steckte er ihn wortlos ein und durchquerte die Reihen in der Hoffnung jemanden beim schummeln zu erwischen.

„Harry," flüsterte Draco, „Lass uns miteinander sprechen."

„Nein," zischte Harry leise und konzentrierte sich danach wieder auf seinen Test.

„Bitte! Lass uns nochmals über alles sprechen," wisperte Draco, nachdem er sich versichert hatte, dass Snape am anderen Ende des Klassenraums über Nevilles Test gebeugt war und abfällige Kommentare von sich gab.

„Und dazu fällt dir kein besserer Zeitpunkt als Zaubertränke ein?", fragte Harry ungläubig.

„Potter, fünf Punkte Abzug," sagte Snape von Nevilles Platz aus, „Und wenn sie nochmals sprechen sollten, werden sie eine Woche nachsitzen."

Draco wartete wieder bis Snape nun bei Seamus über dessen Test lästerte, bevor er wieder flüsterte: „Heute Abend! Nach dem Abendessen in der Bibliothek."

Harry versicherte sich, dass Snape nicht zu ihnen blickte und flüsterte: „Ich habe heute keine Zeit."

„Dann morgen," schlug Draco vor, „Selber Ort? Selbe Zeit?"

Harry nickte ergeben und Draco ließ ihn nun in Ruhe seinen Test beenden.

„Der Test war überraschend leicht, oder?", fragte Hermione auf ihren Weg zu Binns Unterricht.

„Sprich für dich," grummelte Ron.

„Er war wirklich leicht, Ron," bestätigte Harry, „So etwas einfaches bin ich von Snape gar nicht gewöhnt."

„Na ja, Neville und ich sehen das anders. Nicht wahr, Neville?", fragte Ron hoffnungsvoll den vergesslichen Jungen.

„Also...ehrlich gesagt....war er leicht," antwortete Neville leise.

„Bitte? Aber Snape hat doch die ganze Zeit über deinen Test gelästert," sagte Ron.

„Aber nicht über meine Antworten," erklärte Neville, „Sondern über meine Schrift und meine Rechtschreibung."

„Snape findet immer was," grinste Harry und Neville erwiderte dieses Grinsen sogar.

„Bin ich der einzige, der diesen Test schwer fand?", fragte Ron und blickte hoffnungsvoll zu Dean und Seamus.

„Scheint so," antwortete Seamus.

„Der Test war einfach," sagte Dean.

„Vielleicht solltest du auch einmal bei Blaise Nachhilfe nehmen," schlug Hermione vor, „Inzwischen müsstest du aus dieser Schwärmerei- Phase heraus sein und ihm vielleicht sogar zuhören, anstatt ihn zu bewundern."

„Er ist gut," bestätigte Neville.

Harry nahm seinen üblichen Platz neben Padma Patil ein und während Binns mit schleppender Stimme über einen Mann sprach, dem irgendetwas uninteressantes im Mittelalter zugestoßen war, ließ er nochmals seinen Traum von gestern Nacht Revue passieren.

Er hatte öfters Träume von Voldemort, doch dieses Mal war Voldemort nicht anwesend gewesen.

Er war selbst dort gewesen, auch wenn er noch nicht wusste, wie er das geschafft hatte.

Als er dies Hermione und Ron in der Mittagspause erzählte, wusste nicht einmal Hermione wie dies geschehen konnte.

„Normalerweise benötigst du Du-weiß-schon-wen, aber wenn er nicht dort war...," Sie versank in ihren Gedanken und Harry konnte ihr deutlich ansehen, dass sie bestimmt wieder Stunden in der Bibliothek sitzen würde um etwas darüber herauszufinden.

„Habe ich das richtig verstanden, Harry?", erkundigte sich Ron, „Wurmschwanz ist im Schloss und er kommt nicht mehr hinaus? Wie konnte das geschehen? Beides, meine ich!"

„Das ist einfach," erklärte Harry, „Vor über einem Monat hat mir Hagrid erzählt, dass die Barriere Tiere durchlässt und sie diese gerade gegen Animagi sichern. Wurmschwanz muss in dieser Zeit ins Schloss gekommen sein und als er wieder hinaus wollte, hatten sie die Barriere gegen Animagi gesichert. Deswegen hängt er nun irgendwo im Schloss fest."

„Aber Peter Pettigrew ist doch in Askaban, oder?", fragte Ron verwirrt, „Es stand nichts über seinen Ausbruch in der Zeitung."

„Nur weil etwas nicht in der Zeitung steht, kann es doch trotzdem stimmen," erwiderte Harry.

„Und woher weißt du es?", fragte Ron misstrauisch.

„Hagrid hat es versehentlich ausgeplaudert," antwortete Harry.

„Du solltest Dumbledore davon berichten," sagte Hermione nach einer Weile, „1. Sollte er von Wurmschwanz wissen und 2. Kann er dir bestimmt erklären, was das war. Ich denke nämlich nicht, dass es etwas mit Du-weißt-schon-wem zutun hatte."

„Ich dachte eher daran mit Remus darüber zu sprechen," gestand Harry, „Er braucht jetzt eine Ablenkung."

„Wie auch immer...ich muss los," sagte Ron und nahm sich noch ein Brötchen für unterwegs, „Todesohmen lassen sich nicht von alleine lesen."

Kurz nach dem Ron die Halle verlassen hatte, folgten die restlichen Schüler seinem Beispiel.

Als sogar die Lehrer die Halle verließen, bemerkte Harry verwirrt, dass Hermione immer noch neben ihm saß.

„Hast du jetzt nicht Arithmantik?", wunderte er sich.

„Ich kann auf eine Stunde verzichten," sagte Hermione ernst.

„Du kannst was? Geht's dir nicht gut, Hermione?", fragte Harry besorgt.

„Harry," seufzte das Mädchen und versicherte sich, dass sie wirklich die Einzigen in der Halle waren, „Verstehe das nicht falsch, aber...lernst du die Unverzeihlichen?"

Diese Frage traf Harry wie ein Blitz und er wünschte sich jetzt nichts sehnlicher als doch noch in Trelawneys Unterricht zu sein.

Die Teller und Speisereste verschwanden von selbst und die Tische wirkten wieder wie neu.

„Nein," antwortete er schließlich, „Und wegen so einer Frage lässt du dein Lieblingsfach sausen?"

„Du lügst mich an," sagte Hermione ein wenig beleidigt, „Ich werde es nicht weitererzählen, aber sei wenigstens ehrlich zu mir."

„Ich lerne keine Unverzeihlichen," entrüstete sich Harry, „Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?"

„Als wir letztes Jahr die Unverzeihlichen durchgemacht haben, habe ich mir darüber einige Bücher ausgeliehen," erklärte Hermione, „Ich kenne die Symptome, wenn jemand die Unverzeihlichen lernt."

„Ach ja?", fragte Harry und versuchte unberührt zu wirken.

„Du hast alle," sagte Hermione, „Mir ist das schon länger aufgefallen, aber ich dachte mir, dass das vielleicht nur Zufall ist. Doch nun..."

„Was nun?", drängte Harry.

„Wer lernt sie dir?", wollte Hermione wissen.

„Ich lerne sie von niemanden," widersprach Harry.

„Harry!" Hermione wirkte nun ernster wie nie zuvor, „Hat dein Lehrer dich über mögliche Konsequenzen aufgeklärt?"

„Ich lerne sie nicht, also muss ich nichts über die Konsequenzen wissen," knurrte Harry und musste sich schon sehr zusammenreißen um Hermione nicht einfach einen Gedächtniszauber an den Hals zu hexen.

„Dein Herz könnte zu Stein werden," sprach Hermione weiter ohne Harrys plötzliche Gefühlsänderungen zu beachten.

„Also nicht wirklich! Das ist nur eine Redensart," fügte sie schnell hinzu.

„Und weiter?", fragte Harry wütend.

„Du lernst sie," sagte Hermione einfach, „Und dein Herz erkaltet schon."

„Es kann dir doch egal sein, wenn ich sie lerne," zischte Harry, „Außerdem erkaltet bei mir nichts."

„Ach nein?" Hermione hob skeptisch eine Augenbraue, „Weißt du, wie ich es heraus gefunden habe?"

„Weil du eine nervende Besserwisserin bist und erst Ruhe gibst, wenn du von jedem die dunkelsten Geheimnisse kennst?", fuhr Harry das Mädchen an.

Etwas in ihm amüsierte sich köstlich über ihren verletzten Gesichtsausdruck, während ein anderer Teil sich sofort bei Hermione entschuldigen wollte.

„Nein," antwortete Hermione ruhig, „Weil dir Sirius' Tod nichts ausmacht!"

„Bitte?", fragte Harry ungläubig, „Ich habe geheult wie ein Schlosshund. Es macht mir was aus."

„Nein," sagte Hermione, „Du hast vielleicht eine Stunde getrauert und dann war es dir egal."

„Remus ist doch genauso," erwiderte Harry schnippisch.

„Remus ignoriert es nur," erklärte Hermione, „Er hat es noch nicht richtig verarbeitet, dass Sirius tot ist. Er denkt immer noch, dass alles nur ein Scherz war und jeden Moment Sirius diese Tür öffnen könnte. Deswegen hat er den Brief auch so lange geheim gehalten...Dir ist es im Gegenteil dazu sehr wohl bewusst."

„Das ist lächerlich," murmelte Harry, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass Hermione recht hatte.

Obwohl er Sirius vermisste, hatte die Nachricht seines Todes ihn nicht so sehr getroffen, wie damals die Nachricht von der Mission.

„Ich erzähle es niemanden," versprach Hermione und Harry nickte dankbar.

Er hoffte nur, dass sie niemals heraus finden würde, bei wem er es lernte, denn dann würde Snape sicher seinen Kopf wollen.

„Pass nur auf, dass du deine Gefühle nicht vollständig verlierst," bat ihn Hermione, bevor sie sich nun doch noch auf den Weg zu ihrer Arithmantik- Klasse aufmachte.

Harry blieb lange allein in der großen Halle und dachte über Hermiones Worte nach.

Verlor er wirklich seine Gefühle?

War das der wahre Grund warum er Draco keine zweite Chance geben wollte?

‚Das ist lächerlich,' ermahnte er sich selbst.

Es hatte ihn schwer getroffen, als ihn Draco von Voldemorts Plänen erzählt hatte.

Das war ihm keineswegs egal gewesen.

Hermione bildete sich das doch nur ein.

Aber warum störte ihn dann Sirius' Tod so wenig?

Hatte er sich vielleicht schon seit dessen Aufbruch mit der Tatsache angefreundet, dass er niemals wieder kommen würde?

Oder ignorierte er es genauso wie Remus?

Er musste unbedingt nochmals mit Snape darüber sprechen.

Vom Verlust der Gefühle hatte dieser nie etwas erwähnt.

„Solltest du nicht im Unterricht sein?", fragte ihn plötzlich jemand und als er sich umdrehte, erkannte er den fast kopflosen Nick, der ihn mit besorgten Augen musterte.

„Ich habe keinen Unterricht," antwortete Harry, „Ich habe Wahrsagen sein lassen."

„Aber der Wahrsageunterricht der Fünften ist schon seit zwanzig Minuten aus," erwiderte Nick.

Harry warf einen raschen Blick auf seine Uhr und in der Tat hatte Remus' Unterricht schon längst begonnen.

Er bedankte sich schnell vom fast kopflosen Nick, bevor er mit schnellen Schritten aus dem Schloss eilte.

Er konnte seine Klassenkollegen schon von weiten sehen, doch von Remus fehlte jede Spur.

Statt diesem präsentierte Hagrid stolz eine Holzkiste, die beunruhigend wackelte.

Harry stellte sich unbemerkt zu der Klasse dazu und erhielt dadurch nur einen besorgten Blick von Hermione zugeworfen.

Hagrid schien es gar nichts auszumachen, dass Harry zu spät gekommen war, denn als er nun zu Harry blickte, winkte er ihm nur freundlich zu.

„Wo ist Professor Black?", fragte Pansy Parkinson, bevor Hagrid überhaupt mit dem eigentlichen Unterricht beginnen konnte und blickte sich hoffnungsvoll um, als erwarte sie, dass Remus jeden Moment hinter einem Baum hervorgesprungen kam.

„Professor Black ist heute leider nicht in der Lage zu unterrichten," antwortete Hagrid, „Deswegen dachte ich mir..."

„Hat er ihnen wenigstens Notizen gegeben?", fragte Pansy weiter.

„Nein, ich dachte mir, ich mache einfach das, was ich mit euch gemacht hätte," stammelte Hagrid.

„Also sollten wir lieber alle einen Schritt zurückgehen, wenn wir nicht umgebracht werden wollen?", fragte sie und einige Slytherins begannen zu kichern.

„Jetzt ist aber genug," meinte Hagrid, „Es ist nicht gefährlich."

„Nein, es ist nur eine bewegliche Kiste," gluckste Morag McDougal.

„Haltet die Klappe," zischte Ron und ballte schon drohend seine Fäuste.

„Willst du mir drohen, Weasley?", fragte Morag amüsiert.

„Lass ihn in Ruhe," bat Blaise, doch Morag schien daran überhaupt nicht zu denken.

„Suchst du Streit, Weasley? Denk nicht, dass ich dich verschonen werde, nur weil du mit Blaise zusammen bist," zischte Morag und zog seinen Zauberstab.

„Brauchst du auch nicht," sagte Ron, während er nun selbst seinen Zauberstab aus der Hosentasche holte.

„Lasst das doch sein," bat Hermione.

Hagrid beobachtete die beiden Schüler nur fassungslos, doch mischte sich nicht in ihren Streit ein.

„Komm schon, Weasley. Zeig mir was du kannst," säuselte Morag, „Irgendwas muss an dir doch dran sein, wenn sich Blaise partout nicht von dir trennen will."

„Petrificus Totalus," murmelte plötzlich Theodore und Morag kippte bewegungslos auf den Boden.

„Ich möchte dem Unterricht folgen," wisperte er und zu Harrys Überraschung widersprach ihm keiner der Slytherins, sondern blickten jetzt nur gespannt zu Hagrid.

„Ähm...ja...dann machen wir weiter...bringt McDougal ein wenig von hier weg," bat Hagrid und sofort hievte Crabbe den wesentlich leichteren Jungen über die Schulter und legte ihn einige Meter von ihnen entfernt in die Wiese.

„Ich dachte mir, dass wir heute was ganz besonderes durch machen," sagte Hagrid stolz, „Ich habe sie erst vor kurzem im Wald entdeckt. Sie leben normalerweise in der Auvergne, also fragt mich nicht wie sie hierher gekommen sind...Weiß einer von euch, was Einsame sind?"

„Menschen, die einsam sind?", riet Seamus Finnigan grinsend.

Einsame sind nützliche Wesen in der Spurensuche," antwortete Hermione den Einwurf Seamus' ignorierend, „Sie finden so gut wie jeden. Allerdings kann man sie nur sehen, wenn man sich einsam fühlt. Daher stammt auch ihr Name."

„Ganz genau! Zehn Punkte für Gryffindor," lobte sie Hagrid und öffnete danach die Kiste.

Heraus kam ein Wesen, das Harry wenn es nicht zwei goldenglänzende Fühler hätte, für eine gewöhnliche Nacktschnecke gehalten hätte.

„Siehst du was?", fragte Ron leise und suchte mit seinen Augen verzweifelt nach irgendeinem Wesen.

„Nein," log Harry.

Er wusste genau, wenn er Rons Frage bejahen würde, könnte er sich nur Fragen über sich ergehen lassen, warum er sich einsam fühlte und ob er mit Cho nicht glücklich wäre.

Und darauf hatte er nun wirklich keine Lust.

„Das Ding soll jemanden finden?", fragte Draco ungläubig und blickte geradewegs auf das Wesen, das selbst die Geschwindigkeit einer Schnecke besaß.

„Na ja," gluckste Hagrid, „Sie sind nicht die Schnellsten, aber sie finden jeden."

„In hundert Jahren," murmelte Pansy.

„Sie sind auch nicht dafür gedacht Leute über lange Strecken zu finden," erklärte Hagrid, „Man sollte schon ungefähr wissen, wo sich der Verschwundene aufhält."

„Das heißt, wenn man sein Baby verliert, kann man sich sicher sein, dass man es zu seiner Pensionierung wieder findet?", gluckste Pansy.

Hagrid erzählte ihnen noch einiges über Einsame und ließ danach einen der Schüler suchen.

Blaise versteckte sich nur hinter Hagrids Hütte, doch die Schnecke war am Ende der Stunde immer noch nicht dort angekommen.

„Aber sie war auf dem richtigen Weg," sagte Hagrid stolz zum Abschluss, bevor er die Klasse entließ.

Harry entschuldigte sich bei seinen Freunden und rannte zum Schloss zurück.

Er wollte nun endlich mit Remus über seinen Traum sprechen und wenn dieser nicht zu ihm kam, kam Harry eben zu ihm.

„Schokostern," sprach er das Passwort und das Sternenportrait kippte zur Seite.

„Remus, ich muss mir dir sprechen," rief Harry in die Wohnung und entdeckte erst dann, dass Dumbledore bei Remus war und mit diesem Tee trank.

„Ich werde dann gehen," meinte Dumbledore und wollte sich schon aufrichten, aber Harry bat ihn zu bleiben.

„Das interessiert sie sicher auch," sagte er und begann in kürzester Zeit seinen Traum wiederzugeben.

Dass er dabei immer noch stand, ignorierte er einfach.

„Also? Was war das?", fragte Harry nach dem er geendet hatte.

„Setz dich doch erst mal," bat Remus und zauberte eine Tasse Tee für Harry herbei.

Manchmal fragte sich Harry ob Remus diese ewige Ruhe von Dumbledore abgeschaut hatte.

„Zitronenbonbon?", Dumbledore reichte ihm ein kleines Säckchen.

„Nein, danke," sagte Harry und setzte sich neben Remus auf die Couch.

„Ich habe auch Kirschbonbons," meinte Dumbledore, „Sie sind zwar nicht so gut wie..."

„Ich will sie nicht stören oder so...aber was war das?", unterbrach Harry seinen Schulleiter.

„Du hast Voldemort nirgends gesehen?", fragte Remus.

„Er war nicht dort," bestätigte Harry, „Nur Mr. Malfoy und Barty Crouch."

„Das ist interessant," meinte Dumbledore und lutschte genüsslich an einem Bonbon.

Remus trank einen Schluck seines Tees und nickte danach zustimmend.

„Legilimentik ist es nicht, oder?", überlegte Remus.

„Nein," antwortete Dumbledore, „Dann wäre Harry nicht mitten im Geschehen gestanden...Er hätte es durch jemand anderen gesehen."

„Dann kann es nur eines bedeuten," sagte Remus.

„Ganz genau," stimmte ihm Dumbledore zu.

Harry kam sich ein wenig fehl am Platz vor; er hatte nicht die leiseste Ahnung von was die beiden Männer sprachen.

„Um was geht es?", fragte Harry vorsichtig.

„Oh, natürlich. Das kannst du ja nicht wissen," schmunzelte Remus, „Tut mir leid."

„Schon gut," sagte Harry, „Aber was war das jetzt?"

„Nun, es ist schade, dass du Wahrsagen abgewählt hast," meinte Dumbledore.

„Warum?", fragte Harry verwirrt.

„Das war eine Traumvorhersage," antwortete Remus.

„Sollte man darin nicht die Zukunft sehen?", fragte Harry ungläubig.

„Du hast in Wahrsagen nicht sehr gut aufgepasst, oder?" Remus' Augen funkelten so vergnügt wie schon lange nicht mehr, „Vorhersagen müssen nicht unbedingt die Zukunft betreffen."

„Ach nein?", fragte Harry skeptisch, „Warum heißt es dann Vorhersagen?"

„Alte Tradition," antwortete Remus, „Faktum ist, dass man auch die Gegenwart sehen kann und ich denke genau das ist geschehen."

„Das hat also nichts mit Voldemort zu tun?", erkundigte sich Harry besorgt.

„Überhaupt nichts," versicherte Dumbledore.

„Dann ist Cain nicht mehr der einzige Seher im Orden," schmunzelte Remus.

„Wir dürfen Sybille nicht vergessen," gluckste Dumbledore vergnügt.

„Albus, wir beide wissen, dass sie nicht wirklich eine Meisterin ihres Fachs ist," sagte Remus ernst.

„Nun...vielleicht wird Harry irgendwann ihren Posten übernehmen," überlegte Dumbledore.

„Das will ich sehen," gluckste Remus, „Harry, du schreibst mir doch, wenn du dich entschließt Professor für Wahrsagen zu werden?"

„Natürlich," antwortete Harry verwirrt und fragte sich nebenbei, was die Hauselfen in diesen Tee gegeben hatten

TBC