Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Cho, Blaise/Ron, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Angelina/Alicia, Godric/Salazar, Narcissa/Snape,…

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP! Viel zu lange und verwirrend!

Kommentar: Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte eine fürchterliche Schreibblockade(zu mindestens bei dieser Story; andere gingen wie von selbst) und dann ist mein ganzer Zeitplan der Story durcheinander geraten...Das hätte alles viel später passieren sollen, aber egal. Kann man nichts machen. Verändert zwar alles ein bisschen, aber ihr werdet das sowieso nicht bemerken...Es sei denn jemand von euch kann Gedanken lesen!?

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Queen of Nightfever, shila848, auxia, Kylyen, Leah, Snuggles2, Carys L, Jago Talan, Dark-live, Severina35, Takuto-kun, GefallenerEngel, ödarius, Adelaide, Die-Nudel, bloody Death Eater, Yumiko-chan, Sjerda, Taetzchen, Kira, Altron, Kirilein, Zanzahra, mrsgaladriel, Truemmerlotte, ShadeFleece, Sonja, anni kiddo, momo-chan21989, charon, Lorelei Lee, Psychojani, Elen Sirilon, Arwen Urodumiel, katze7, Arwen, AnnaMoonlight, Schnegge, Naddu, Blackgirl, Fíriel, Ito-kun, Moin, leah-chan01, yaoilovergirl, Tienchen, KleenesKnuddelmuff, Zogrem, darkoracle und yvi.

- Zogrem: Ja, könnte ich als extremen Fehler von mir gelten lassen, aber man kann es auch ein bisschen anders sehen. Was wäre wenn Crouch ihn getötet hätte und man hätte Moodys Leiche gefunden? Klar könnte er ihn verstecken, aber das Risiko eines Fundes ist immer da. Außerdem hat er ihn auch für die Informationen über Moodys Leben gebraucht.

- leah-chan01: Es werden definitiv mehr als hundert.

- Moin: Sorry! Auf eine Abhängigkeit hatte ich es nicht abgesehen.

- Schnegge: 1. Lass dich überraschen 2. Keine Ahnung.

- AnnaMoonlight: Ja, verstehe total was du damit sagen willst. Wobei das mit dem Beispiel Sirius einfach ein blödes Timing von mir war. Dass Harry etwas kälter wird, war schon geplant und auch Sirius' Tod. Allerdings sollte man von Sirius' Tod viel später erfahren(so ungefähr nach der Wahl) und dann wäre es klar gewesen warum Harry nicht zu sehr trauert, aber irgendwie machen sich meine Ideen immer selbständig und kommen dann in der Umsetzung viel zu früh.

- Arwen Urodumiel: Deine Berechnung stimmen wahrscheinlich sicher. Ich habe nämlich keine Ahnung wie viele Schüler es in Hogwarts gibt, aber da es immerhin 28 Klassen sind, habe ich einfach eine höhere Zahl genommen.

- Elen Sirilon: Prima, ne Steirerin! Dann versteht es wenigstens einer wenn ich zu sehr ins österreichische bzw. steirische triefte:-)

- Sonja: Ne, passt nicht so in meinen Plan.

- Altron: Ich habe nicht gesagt, dass Blaise tatsächlich der Wolf im Schafspelz ist. Ich sagte nur, dass man sich nicht zu sehr auf Theo fixieren sollte.

- ödarius: Das habe ich nicht gesagt. Kannst du sogar bei deinen Fragen und meinen Antworten nachlesen.

- Dark-live: Du meinst Hagrid, oder? Denn dass Harry Ähnlichkeit mit Harry hat, ist wohl irgendwie klar:-)

- Carys L: 1. Ähm...ja, ich habe einen Schluss im Auge oder zu mindestens weiß ich schon wie es enden soll, aber es dauert wahrscheinlich noch ein Jahr bis ich endlich dorthin gekommen bin. 2. Das mit Ginevra steht auf J.K. Rowlings offizieller Website.

-Kylyen: Ich habe ein Vorsprechen veranstaltet um ein Vorbild für Ginny zu suchen und dorthin ist sie gekommen:-)


„Ich habe die neuesten Umfragen aus dem Ministerium besorgt," erklärte Arthur Weasley beim nächsten Ordentreffen.

Er überreichte einige Pergamentrollen an Dumbledore und Moody, die sie kurz studierten, bevor sie sie weitergaben.

Als es zu Harry kam, blickte er nicht einmal hinauf und gab es gleich an Fred Weasley weiter, der es sich neben ihm gemütlich gemacht hatte.

Harrys Blick ruhte nämlich schon seit längerer Zeit auf dem leeren Platz zwischen Snape und Moody, wo normalerweise Remus sitzen müsste.

Doch dieser kam immer noch nicht aus seiner Wohnung.

Harry hatte die gesamte Woche bei ihm geklopft und ihm sogar schon Briefe geschrieben, doch der Werwolf ignorierte ihn weiterhin.

Er wusste nicht einmal, ob es Remus überhaupt gut ging.

Er hatte nur Dumbledores Wort, doch selbst dieser hatte schon seit langer Zeit nicht mehr mit Remus gesprochen.

Das war einer der Gründe warum sie Wurmschwanz immer noch nicht gefasst hatten, denn scheinbar war die Karte der Rumtreiber selbst für Dumbledore zu kompliziert zum verändern gewesen.

„Das darf nicht sein," fluchte plötzlich Bill Weasley, „Malfoy und Avery an erster Stelle? Was ist mit Diggory passiert?"

„Er hat Wählerstimmen durch seine Pressekonferenz verloren," erklärte Mr. Weasley seinem Sohn, „Anstatt sich bei jemanden zu bedanken, hat er sämtliche Zauberer für den Tod seines Sohnes verantwortlich gemacht."

„Das ist großartig," meinte Bill sarkastisch, „Also haben wir die Wahl zwischen zwei Todesser als Minister. Das Leben könnte nicht schöner sein."

„Diggory hat das wirklich prima hinbekommen," sagte Charlie ebenfalls sarkastisch, „Jetzt steht er sogar hinter Percy."

„Warum ist Percy so weit hinten?", fragte Fred enttäuscht, „Wir unterstützen ihn doch."

Das stimmte auf jeden Fall!

Seitdem die Zwillinge die Schleichwerbung für ihren Laden in Percys Interview gesehen hatten, versuchten sie jeden in der Schule Wählt Percy Weasley Buttons anzudrehen bzw. den wahlberechtigten Schülern zu erzählen wie großartig Percy doch sei.

Dass Ginny und Ron inzwischen vehement bestritten mit ihnen verwandt zu sein, bekamen sie zum Glück nicht mit.

„Vergiss Percy," meinte Charlie, „Er schafft es niemals aufzuholen. Wir müssen nun einfach auf Esperanza setzen."

„Mich? Oh nein, Charlie," widersprach die ältere Hexe, deren Umhang heute ein Karpfen zierte, „Das schaffe ich nicht und außerdem kann ich unter Druck noch weniger arbeiten."

„Manipulieren wir die Wahl," knurrte Moody, „Wenn ihr junges Gemüse Angst vor den Unverzeihlichen habt, mache ich das auch ganz allein."

„Alastor," zischte Mrs. Weasley, „Wenn du nochmals mit dieser Manipulation kommst, werde ich dich eigenhändig erwürgen."

Mr. Weasley versuchte sofort seine Frau ein wenig zu beruhigen, während Moody sie nur unbeeindruckt ansah.

Harry blickte lustlos durch die anwesenden Zauberer und bemerkte, dass er nicht der Einzige war, der sich wünschte heute nicht zum Treffen gegangen zu sein.

Es schien beinahe so, als ob Snape jede Minute einschlafen würde.

Harry schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, das sogar ganz wenig erwidert wurde.

„Die Wahlen sind schon in einer Woche," sprach Dumbledore und brachte somit sämtliche Anwesenden zum Schweigen, „Vorschläge?"

Moody wollte etwas sagen, doch ein strenger Blick von Mrs. Weasley hinderte ihn daran.

„Wir könnten doch wirklich böse Gerüchte über Malfoy und Avery verbreiten," überlegte Tonks, „So blöd ist das nämlich nicht...Auch wenn ihr das anders seht."

„Wir verbreiten keine Gerüchte über Luc," zischte Snape.

„So also ist das," sagte Tonks überrascht, „Du siehst ihn immer noch als einen Freund an."

„Und? Stört es dich?", erwiderte Snape kühl.

„Ich finde es nur merkwürdig, denn immerhin will er dich tot sehen," erklärte Tonks.

„Damit ist er nicht der Einzige," murmelte Fred.

Tonks und Snape starrten sich jetzt nut noch drohend an, doch ansonsten blieben die beiden ruhig und verhexten sich nicht wieder gegenseitig.

„Wir haben auf die Wahlen keinen Einfluss," sagte Dumbledore und klang unglaublich müde.

Wenn es Harry nicht besser wissen würde, käme es ihm so vor, als ob der alte Schulleiter in dieser Hinsicht längst aufgegeben hatte.

„Wir können nur hoffen, dass die Zauberergemeinschaft die richtige Wahl trifft," fuhr Dumbledore fort, „Sprecht trotzdem mit ihnen. Versucht sie umzustimmen, doch verbreitet keine Gerüchte und verwendet bitte nicht die Unverzeihlichen." Dabei blickte er besonders zu Moody, der gerade sein magisches Auge in der Hand hielt und dieses anpustete.

„Damit ist die Wahl für uns abgeschlossen," sagte Dumbledore, „Gibt es noch irgendwelche Anliegen?"

„Ja, die gibt es. Professor, egal wie sehr sie das bestreiten, ist Peter Pettigrew ein Problem des Ordens und...," begann McGonagall, doch Dumbledore unterbrach sie: „Peter Pettigrew befindet sich in Hogwarts und unterliegt damit der Schule und nicht dem Orden. Es ist ein schulisches Problem."

„Nichts für ungut, Direktor," mischte sich George ein, „Doch ein schulisches Problem ist doch eher wenn man sich in einem Fach nicht richtig auskennt oder die Lehrer einen unfair behandeln..." Dabei blickte er unauffällig zu Snape, der davon aber nichts mitbekam, „Aber ein entflohener Todesser ist weiß Merlin kein schulisches Problem."

„Das erste Mal in den ganzen sieben Jahre gebe ich Mr. Weasley recht," sagte McGonagall, „Wir müssen etwas tun..."

„Wir können noch nichts tun," erwiderte Dumbledore, „Zuerst muss sich Remus wieder fassen."

„Was hat Remus damit zu tun?", wunderte sich McGonagall und Harry erinnerte sich, dass diese nichts von der Karte wusste.

Dafür war Harry doch ein wenig dankbar, denn es machte bei den Lehrern sicher keinen guten Eindruck, wenn diese wussten, dass er ungestraft durch das Schloss wandern konnte.

Außerdem wäre da noch Filch, der diese bestimmt wieder beschlagnahmen würde.

„Er ist ein wichtiger Bestandteil," antwortete Dumbledore und das schien für ihn als Erklärung zu genügen.

„Wir könnten es doch den Schülern erzählen," überlegte Professor Flitwick, „Wenn die ganze Schule nach einer Ratte Ausschau hält, haben wir ihn in sekundenschnelle."

„Noch dazu eine Ratte mit einer silbernen Pfote," fügte Harry hinzu.

„Nein," sagte Dumbledore nachdenklich, „Das würde nur zu Panik unter den Schülern führen."

Professor McGonagall stimmte Dumbledore zu und nach kurzer Überlegung gab ihm Harry ebenfalls recht.

Panik wäre das Letzte was die Schule brauchte.

„Gibt es etwas neues von Sirius?", wechselte Tonks das Thema.

„Er ist tot, was gibt es da noch groß zu sagen?", fragte Harry kühl, was ihn von allen Anwesenden einen verwirrten Blick bescherte.

„Das ist nicht sicher," widersprach Tonks, „Sirius ist erst tot, wenn man seine Leiche findet."

„Geschmackloser geht es wohl nicht," erwiderte Harry wütend und erhob sich von seinem Platz.

„Harry, was..." wollte Fred fragen, doch Harry unterbrach ihn mit seiner erhobenen Hand und murmelte nur ein „Ich muss gehen", bevor er den Keller der drei Besen verließ.

Harry ignorierte die Rufe der Zwillinge und lief einfach den dunklen Gang entlang.

Wieso hatte sie das sagen müssen?

Warum konnte man das Thema Sirius nicht einfach ruhen lassen?

Musste man ihn unbedingt erinnern, dass es irgendwo da draußen eine Leiche in Sirius' Gestalt gab?

Harry dankte nur Merlin, dass Remus heute nicht anwesend gewesen war.

Dieser hätte es wahrscheinlich noch weniger verkraftet als er selbst.

Er wusste nicht wie lange er gelaufen war, doch schlussendlich kam er in Dumbledores Büro an.

Fawkes zwitscherte mitfühlend, doch Harry ignorierte den Phönix einfach.

Er wollte nur noch in sein Bett und nie wieder an Sirius' Tod denken.

Er wollte es nicht und er konnte es auch nicht.

Seine Beine trugen ihn fast automatisch zurück in den Gryffindor- Turm.

Honigtopf," rief er schon weitem Godrics Portrait zu und als er bei diesem ankam, hatte Godric schon längst den Zugang freigegeben.

Der Gemeinschaftsraum war zu seiner großen Freude leer; er hätte auch nicht wirklich erklären können, warum er außer Atem und den Tränen nahe im Schloss umher lief.

Im Schlafsaal schliefen alle schon friedlich bis auf Ron und Blaise die Harry hinter den Vorhängen von Rons Bett reden hörte.

Er sollte wirklich einmal Ron erinnern, dass es so etwas wie einen Schweigezauber gab.

„Nein, das hat er nicht gesagt," gluckste Ron soeben und auch Blaise kicherte ein wenig.

Harry schloss seine Vorhänge fest zu, damit er keinen Zauber brauchte um Rons Gespräch zu überdecken.

Er wollte jetzt einfach nur noch schlafen und weder an Ron noch an Sirius denken.

Einfach nur schlafen.


Harry öffnete die Augen wieder, doch er befand sich nicht in seinem Bett im Schlafsaal.

Er stand inmitten eines dunklen Raumes.

Nur eine Fackel beleuchtete den Raum spärlich, wodurch Harry die feuchten Wände und einige Ratten am Boden kriechen sah.

Er blickte sich weiter um und erkannte an einer Wand eine Person, deren Arme mit Ketten gefesselt waren, die an der Wand angebracht waren.

Da sich Harry nicht bewegen konnte, versuchte er so das Gesicht der Person zu erkennen, doch da diese nicht aufblickte war das ein sinnloses Unterfangen.

„Hey du," rief Harry, „Sieh mal auf."

Zwar wusste er genau, dass ihn die Person nicht hören konnte, aber man musste alles einmal ausprobieren.

„Oh bitte. Sieh auf," bat Harry und tatsächlich blickte die Person in Harrys Richtung.

Harrys Herz blieb beinahe stehen, als er das Gesicht der Person erkannte.

„Sirius," hauchte er.

Sirius blickte weiterhin in seine Richtung, doch er sah nicht Harry sondern Crouch und Bellatrix Lestrange, die hinter Harry eine Tür zu dieser Zelle geöffnet hatten.

Harry bemerkte diese ebenfalls, als Bellatrix einfach durch ihn durchging.

Er wusste was er nun sehen würde.

Er würde sehen, wie Sirius gestorben war.

Warum hatte er auch vergessen seinen Kopf freizumachen?

Einmal in ihrem Leben gab Professor Trelawney einen funktionierenden Rat und dann hielt er sich nicht daran.

Er wollte schon wie einst bei Snape und Narcissa die Augen zukneifen, doch da fiel sein Blick auf die Zeitung in Barty Crouchs Händen.

Das Titelbild zeigte die Gringotts Kobolde, die mit einem kleinen Drachen vor einem Verließ posierten.

Harry kannte das Bild.

Es gehörte zu einem Artikel in dem geschrieben wurde, dass die Kobolde endlich den Drachen Robby, der seit Monaten spurlos in den Kanälen Gringotts verschwunden gewesen war, wieder gefunden hatte.

Er kannte den Bericht so genau, da er ihn erst heute morgen beim Frühstück gelesen hatte und mit Ron sofort in Erinnerungen über Hagrids Drache Norbert geschwelgt hatte.

Aber das würde dann doch bedeuten, dass Sirius...Harrys Herz machte einen gewaltigen Sprung. Sirius lebte noch!

„Schönen guten Abend mein lieber Cousin," säuselte Bellatrix Lestrange und kniete sich vor Sirius auf den Boden, „Hattest du einen schönen Tag?"

Sirius kniff die Augen zusammen, als Crouch in der Zwischenzeit weitere Fackeln anzündete.

„Oh! Tut das Licht in deinen Augen weh?", fragte Bellatrix mit gespielt besorgter Stimme.

Sirius antwortete nicht, sondern drehte sein Gesicht einfach von ihr weg und betrachtete nun starr eine Ratte in einer Ecke.

„Scheint als ob er nicht mit dir reden will," gluckste Crouch, während er sich lässig an die Zellenwand lehnte und im Tagespropheten zu lesen begann.

„Sieh mal...sie haben Robby gefangen," sagte Crouch und zeigte Bellatrix das Titelbild.

„Das ist schön für sie," meinte Bellatrix unbeeindruckt und an Sirius gewandt flüsterte sie: „Alles Idioten hier."

„Dann passt du doch gut zu ihnen," erwiderte Sirius und blickte ihr nun wieder direkt in die Augen.

„Das war böse, Cousinchen," säuselte Bellatrix.

„Das tut mir aber leid, liebste Cousine," Sirius spie ihr das letzte Wort regelrecht entgegen.

„Sollte es auch," sagte Bellatrix und holte ihren Zauberstab aus ihrem Umhang.

Sie richtete ihn spielerisch auf Sirius' Brust, der davon aber unbeeindruckt blieb und sie weiterhin mit seinen Augen böse anfunkelte.

„Bist du verheiratet, Cousin?", fragte Bellatrix erstaunt, als plötzlich der goldene Ring auf Sirius' Finger das Licht reflektierte und ihr genau in die Augen blendete.

„Mit dem Werwolf, nicht wahr?", fragte Bellatrix weiter und ließ derweil ihren Zauberstab zu Sirius' Hals wandern.

„Du hast mir nichts davon gesagt," sagte sie beleidigt.

„Das tut mir aber leid," sagte Sirius sarkastisch, „Ich hätte dich natürlich zur Hochzeit einladen sollen..."

Er brach abrupt ab, als sie ihm eine Ohrfeige verpasste.

„Ich hasse Sarkasmus," erklärte sie und in ihrem Tonfall schwang etwas drohendes mit.

„Du kannst mich mal," wisperte Sirius mit fester Stimme und spuckte seiner Cousine ins Gesicht.

Bellatrix verzog keine Miene als sie ihr Gesicht mit einem schwarzen Stofftaschentuch säuberte, doch danach drückte sie ihren Zauberstab so fest in Sirius' Hals, dass dieser beinahe keine Luft mehr bekam.

„Bella," ermahnte sie Crouch ohne von seiner Zeitung aufzusehen, „Lass ihn in Ruhe."

„Ich verstehe immer noch nicht warum ihn der Meister lebend will," sagte Bellatrix, während sie sich aufrichtete und den Zauberstab wieder einsteckte.

„Er weiß nun mal viel," erklärte Crouch und beobachtete sie über den Zeitungsrand hinweg, „Er kann uns sehr nützlich sein."

„Unsinn," zischte Bellatrix und trat Sirius in den Magen, der das unbeeindruckt über sich ergehen ließ.

„Er ist über ein Monat hier und wir wissen nichts," sagte Bellatrix an Crouch gewandt.

„Würdest du dich wieder erinnern wie man Veritaserum herstellt, hätten wir dieses Problem nicht," meinte Crouch.

„Dann ist es meine Schuld?", fragte Bellatrix, „Du könntest dich genauso daran erinnern."

„Ruhe," befahl eine weitere Stimme und als sich Harry umdrehte, sah er Lucius Malfoy in die Zelle treten.

„Heute muss mein Glückstag sein," murmelte Sirius sarkastisch, „So hoher Besuch kommt selten."

Bellatrix trat ihm nochmals in den Magen und dieses Mal entwich Sirius ein gequältes Stöhnen.

„Kein Sarkasmus," erinnerte sie ihn und wandte sich danach Malfoy zu, „Guten Abend Lucius."

Sowohl Harry als auch Crouch verdrehten bei ihrem plötzlich freundlichen Tonfall die Augen.

„Hat er schon geredet?", fragte Malfoy ohne Umschweife und blickte Sirius voller Verachtung in den Augen an.

„Wir haben ihn noch nicht gefragt," gestand Bellatrix.

„Bella wollte lieber mit ihm spielen," mischte sich Crouch ein, worauf Bellatrix künstlich lächelte und danach Crouch drohend ansah.

„Ich wollte ihn gerade fragen," versicherte Bellatrix und wollte Malfoy berühren, doch dieser trat einfach einen Schritt vorwärts und sie griff ins Leere.

„Black," sagte Malfoy, „Wo ist meine Frau?"

„Das ist alles?" Sirius lachte gefühllos auf, „Du nützt meine Gefangenschaft um dein entkommenes Frauchen zu finden. Ehrlich Malfoy, ich hätte mehr von dir erwartet."

„Wo ist sie?", wiederholte Malfoy seine Frage und richtete seinen Zauberstab auf Sirius.

„Keine Ahnung," sagte Sirius unbeeindruckt.

„Crucio," rief Malfoy und Sirius schrie vor Schmerz auf.

Malfoy löste den Fluch und fragte nochmals: „Wo ist meine Frau?"

„Keine Ahnung," antwortete Sirius abermals und Malfoy verwendete wieder den Cruciatus an ihm.

Harry kniff fest die Augen zusammen.

Er wollte nicht sehen wie sein Pate gequält wurde.

Malfoy ließ den Fluch sehr lange auf Sirius, bis sich schließlich sogar Crouch einmischte.

„Lucius, das ist genug," sagte Crouch, „Wenn du ihn zu lange unter dem Fluch lässt, wird er uns nichts mehr nützen...Ich weiß wovon ich spreche."

Malfoy zögerte, doch dann hörte er auf Crouchs Rat und löste den Fluch von Sirius.

Dieser hang nun schlaff an den Ketten und bewegte sich nicht mehr.

Harry befürchtete das Schlimmste, doch zum Glück konnte er die schwachen Atembewegungen seines Paten erkennen.

Crouch stieß sich von der Wand ab und kniete sich neben Sirius auf den Boden.

„Für heute ist er hinüber," stellte er fest.

„Dann frag ich ihn eben morgen noch mal," erwiderte Lucius bissig.

Wahrscheinlich war dieser nun sauer, weil er den Befehl eines anderen entgegen nehmen musste.

Harry kannte zwar nicht die Rangordnung bei den Todessern, doch er war sich ziemlich sicher, dass Malfoy über Crouch stand.

Andererseits war Crouch immer loyal gewesen und hatte immer Voldemort suchen wollen.

„Warum verschwendest du eigentlich wertvolle Zeit um Narcissa zu suchen?", fragte Bellatrix und ihre Stimme klang nun verführerisch, „Du könntest genauso gut mich haben und ich bekomme nicht das Kind eines Verräters."

„Du bist verheiratet, Bella," erinnerte sie Crouch und grinste breit, als sich Bellatrix wütend zu ihm drehte.

„Ich sage doch nur die Wahrheit," beschwichtigte sie Crouch, „Oder ist dir Rodolphus inzwischen egal? Vielleicht hast du ihn auch vergessen? Dann erinnere ich dich daran. Das ist der Mann der in eurem Zimmer sitzt und Selbstgespräche führt."

„Ich weiß sehr wohl wer mein Ehemann ist," zischte Bellatrix und klang danach wieder freundlich als sie weitersprach: „Aber Lucius ist mit meiner lieben Schwester verheiratet und da sie nun verschwunden ist, habe ich die familiäre Pflicht ihn zu trösten."

„Kein Interesse," sagte Malfoy kühl und apparierte danach davon.

Bellatrix blickte nur verwirrt auf die Stelle an der soeben noch Malfoy gestanden hatte, während Crouch hinter vorgehaltener Hand zu lachen begann.

Harry erfuhr nie wie diese Todesserseifenoper ausging, da er kurz danach aufwachte und direkt in das fröhliche Gesicht seines besten Freundes sah.

„Aufstehen Harry," sagte Ron, „Heute ist Freitag! Der letzte Tag dieser Woche und darüber bin ich wirklich...."

Harry ließ ihn nicht aussprechen, da er sofort aufsprang und sich so schnell wie möglich anzog.

„Was ist mit dir los?", fragte Ron verwirrt, als er das erfreute Funkeln in Harrys Augen bemerkte.

„Er lebt," sagte Harry einfach, zog sich danach seinen Umhang über und rannte aus dem Schlafsaal.

Im Gemeinschaftsraum begrüßte ihn auch Hermione, doch selbst diese ignorierte er und rannte aus dem Turm.

Sirius lebte!

Sirius lebte tatsächlich noch und eine bestimmte Person sollte dies so schnell wie möglich erfahren.

„Remus," rief Harry, als er bei dessen Sternenportrait angekommen war und an diesem klopfte, „Remus, mach auf. Er lebt noch. Sirius lebt noch."

Es dauerte eine Weile, doch schließlich kippte das Gemälde zur Seite und Remus' Anblick nahm Harry beinahe die Luft weg.

Der Werwolf hatte immer schon kränklich ausgesehen, doch nun sprengte dieser alle Grenzen.

Er trug einen alten schäbigen Pyjama, der Remus' abgemagerten Körper deutlich zeigte.

Seine Haare schienen noch einige graue Strähnen dazu bekommen zu haben, die Blässe seiner Haut konkurrierte mit Snapes und dunkle Augenringe befanden sich unter seinen rotunterlaufenen Augen.

„Verschwinde," sagte Remus mit brüchiger Stimmer, als ob er sie lange nicht mehr benutzt hatte.

„Sirius lebt," wiederholte Harry aufgeregt, doch Remus blieb von dieser Nachricht ungerührt.

„Darüber macht man keine Scherze, Harry," sagte er nur, bevor er zurück in seine Wohnung ging und sein Gemälde hinter ihm schloss.

„Das ist kein Scherz," rief Harry verzweifelt, „Sirius lebt noch."

Es dauerte wieder eine ganze Weile, bis Remus das Gemälde abermals öffnete und nun Harry mit einer Mischung aus Misstrauen und Hoffnung anblickte.

„Kann ich rein kommen?", bat Harry, denn er wusste genau, dass ihn Remus nicht so schnell vertreiben konnte, wenn er sich in dessen Wohnung befand.

Der selbe Aspekt schien Remus bewusst geworden zu sein, doch in seinem Fall wäre dies nun eher etwas negatives.

Er zögerte lange, doch schließlich erlaubte er Harry den Zutritt.

Dieser beeilte sich in die Wohnung zu kommen, bevor es sich Remus nochmals überlegen konnte.

„Sprich," sagte Remus fast schon befehlend, als sich Harry auf seine Couch setzte.

„Ich hatte einen Traum," begann Harry, „Genauer gesagt eine Traumvorhersage. Sirius lebt noch."

„Wer weiß wann das so war," erwiderte Remus deutlich enttäuscht, bevor er sich neben Harry niederließ.

„Gestern Nacht," antwortete Harry sofort, „Crouch hatte den gestrigen Tagespropheten bei sich.

„Mit Robby dem Drachen?", fragte Remus und man konnte deutlich die wachsende Hoffnung in seiner Stimme hören.

„Mit Robby dem Drachen," bestätigte Harry, „Sirius lebt noch. Ich habe es gesehen. Er wird zwar gefangen gehalten, aber er lebt noch."

„Warum?", wunderte sich Remus, „Warum sollten sie das tun?"

„Für Informationen," vermutete Harry, „Er weiß Dinge über den Orden, über mich und sogar über Merlin's Beard und Narcissa, um auch Malfoy einen Grund für sein Weiterleben zu geben."

„Woher weißt du von Merlin's Beard?", fragte Remus misstrauisch, doch da Harry nicht sofort antwortete, sprach er stattdessen weiter: „Das würde Sinn ergeben. Sie brauchen Informationen und Sirius kann sie ihnen geben...Aber sie haben ihn jetzt schon seit über einem Monat. Warum verwenden sie nicht einfach Veritaserum?"

„Scheinbar wissen sie nicht mehr wie man es herstellt," antwortete Harry und fragte sich nur nebenbei, warum sie nicht auf die Idee kamen in einem Buch nachzuschlagen oder einfach eines besorgten.

Malfoy kannte bestimmt genug illegale Geschäfte in denen er es bekommen könnte.

„Nein, nein. Da muss mehr dahinter stecken," überlegte Remus und seine leblosen Augen erhielten plötzlich ihren Glanz zurück, „Veritaserum ist nicht immer gut. Man muss die Fragen gezielt stellen und erhält dadurch viel weniger Informationen. Außerdem bilde ich mir ein, dass Sirius vor seiner Abreise ein Antiveritaserum getrunken hat...Das macht jegliche Wahrheitsseren für sechs Monate wirkungslos," erklärte er auf Harrys verwirrten Blick.

„Wir wissen aber nicht wo sich Sirius befindet," fuhr Remus fort und begann aufgeregt im Zimmer umher zu gehen, „Er ist vielleicht nicht tot, aber wir können ihn auch nicht retten. Wenn wir bloß jemanden in Voldemorts Reihen hätten. Jemand der weiß wo sie sind..."

„Wurmschwanz," sagte Harry, „Wurmschwanz weiß es sicher und er befindet sich noch im Schloss. Wenn wir ihn fangen würden, könnte er es uns sicher verraten."

„Nein, er ist nicht der Geheimniswahrer," erwiderte Remus nachdenklich, „Er könnte es uns nicht sagen, selbst wenn er wollte. Trotzdem ist das eine gute Idee und....Warum habt ihr ihn noch nicht gefangen? Es sind zwei Wochen seit dem vergangen!"

„Wir wissen nicht wo er ist," antwortete Harry beschämt.

„Nehmt die Karte," sagte Remus.

„Leichter gesagt als getan," sagte Harry, „Er ist nicht auf der Karte eingezeichnet...Wir wollten dich dazu fragen, aber du warst..." Er brach ab, als er Remus schuldbewussten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Er muss seinen Namen einfach gelöscht haben," überlegte Remus.

„Das kann man also tatsächlich?", fragte Harry interessiert.

„Nicht jeder," antwortete Remus, „Nur die Hersteller und dabei auch nur ihren eigenen Namen."

„Kannst du den Namen wieder sichtbar machen?", erkundigte sich Harry.

„Ich glaube nicht," gestand Remus, „Eigentlich kann nur derjenige seinen Namen wieder sichtbar machen, der ihn auch gelöscht hat. Aber ich könnte es mal versuchen. Wo ist die Karte?"

„Die hat Dumbledore," antwortete Harry.

„Gut, ich werde zu ihm gehen," sagte Remus, „Ich kann ihm dann auch gleich von Sirius erzählen. Dann brauchst du nicht extra zu ihm."

„Das wäre toll," bedankte sich Harry, „Ich wollte jetzt sowieso lieber zum Frühstück."

„Dann geh frühstücken," sagte Remus, „Ich muss mich sowieso noch anziehen und duschen und rasieren und...Grundgütiger, habe ich mich gehen lassen."

Harry lag der Kommentar auf der Zunge, dass Remus' Haare nun den Fettanteil von Snape übernommen hatten, doch er verkniff es sich, da er gerade erst zu Remus durchgedrungen war.

„Harry, bevor du gehst...," sagte Remus, als sich Harry von ihm verabschiedete.

„Wie geht es ihm?", fragte Remus mit leiser Stimme und obwohl er ängstlich klang, wusste Harry, dass er ihm die Wahrheit und nicht irgendwelche schonenden Lügen erzählen musste.

„Nicht gut," antwortete er ehrlich, worauf Remus nur nickte und in seinem Badezimmer verschwand.

Als Harry die Dusche rauschen hörte, verließ er die Wohnung und machte sich auf den Weg in die große Halle.

Unterwegs begegnete er den Weasley- Zwillingen, die ihn zum Glück nicht auf das gestrige Ordentreffen ansprachen, sondern ihm einen Wählt Percy Weasley Button ansteckten.

Dass er schon fünf andere in seinem Koffer liegen hatte, schien ihnen ziemlich egal zu sein.

Sie wollten ihm sogar einen bunten Percy Weasley for Minister Schal andrehen, doch er lehnte dankend ab.

Da dies nichts half, wies er einfach auf ein paar Erstklässler, die noch ohne Buttons umher liefen und das Schalproblem löste sich von allein.

„Haben sie dich auch erwischt?", fragte ihn Ron und wies auf den Button, als er sich gegenüber von diesem neben Hermione am Gryffindor- Tisch niederließ.

Harry schaffte es mit viel Mühe sich ein Grinsen zu verkneifen, als er Rons Umhang bemerkte, der nur so mit Wählt Percy Weasley Buttons überfüllt war und kein einziges Stück schwarzen Stoffs preisgaben.

„Ihre Unterstützung in allen Ehren," seufzte Hermione und versuchte gerade den Knoten um ihren Percy Weasley for Minister Schal zu lösen, den ihr die Zwillinge gemacht hatten damit sie den Schal nicht wieder abnehmen konnte, „Aber man kann es auch übertreiben."

„Stimmt," sagte Ron und griff nach seiner Tasse Tee, worauf die Buttons an seinem Umhang mit klickenden Geräuschen aufeinander trafen.

„Harry, könntest du mal?", bat Hermione keuchend, da sie durch ihre verzweifelten Versuche den Knoten zu lösen, diesen nur fester gemacht hatte und ihr nun die Luft wegnahm.

„Evanesco," murmelte Harry, während er seinen Zauberstab auf den Schal richtete und dieser verschwand.

„Danke...aber du hättest ihn nicht ganz verschwinden lassen müssen," meinte Hermione, „Der Stoff fühlte sich eigentlich sehr gut an."

„Du bekommst sicher noch einen," versicherte Harry grinsend, als er die Zwillinge mit einer Kiste Schals die Halle betreten sah.

Den Zwillingen folgte eine Schar Erstklässler, die nun alle einen Button und einen Schal trugen.

Keiner von diesen schien darüber sehr begeistert zu sein, doch aus Angst vor Fred und George versuchten sie lieber nicht die Knoten wie Hermione zu lösen.

„Post ist da," hörte er einen von diesen rufen, als die vielen Eulen in der Halle erschienen.

Er bemerkte sofort Hedwig, die mit einem kleinen Paket zum ihm geflogen kam.

„Na, meine Hübsche," grüßte er sie und streichelte ihr über den Kopf, „Haben es endlich gebracht?"

Er reichte Hedwig einen Speckstreifen, während er das Paket von ihr löste.

„MTV," las Hermione verwirrt die drei Buchstaben, die über dem gesamten Packet in leuchtenden Farben verstreut waren, „Was ist das?"

„Magischer Transportversand," antwortete Ron für Harry, „Das ist der Name eines Kataloges aus dem man Dinge bestellen kann...Sehr praktisch, aber auch sehr teuer."

Harry öffnete das Paket und heraus kam eine weiße Tasse auf der mit dunkelblauen Buchstaben Severus, der Strenge geschrieben stand.

Er steckte sie schnell in seinen Rucksack, damit es Ron nicht sah und Hermione schenkte ihm nur einen verwirrten Blick.

„Khayri war mal seine Kaffeetasse und er wollte dafür eine neue," erklärte er leise und Hermione grinste nur amüsiert.

„Nicht schon wieder," stöhnte Ron entsetzt, als vier Eulen die Halle erreichten.

Sie trugen einen großen Weidenkorb und flogen mit diesem durch die Bankreihen der Schüler.

Einige nahmen eine Zeitung aus diesem Korb, andere ignorierten diesen einfach.

„Was ist das?", fragte Harry verwirrt.

HogNews," antwortete Hermione.

„Die gibt es noch? Ich dachte, dass ihr das schon längst aufgegeben habt, weil es nie eine Ausgabe gegeben hat," sagte Harry ehrlich.

„Du warst nur nie da," verbesserte Hermione, „Du warst entweder im Krankenflügel oder hast einfach nur das Frühstück ausfallen lassen."

„Sei froh Kumpel," meinte Ron aufmunternd, „Das ist sowieso ein einziger Witz."

„Das stimmt so nicht," entrüstete sich Hermione, „Wir haben auch interessante Artikel..."

„Wie interessant kann das denn sein?", fragte Ron, „Alles was da drinnen steht, weiß man sowieso durch den alltäglichen Tratsch. Wieso soll man das dann auch noch lesen?"

Da Harry noch nie in seinem Leben eine Ausgabe der HogNews gesehen hatte, griff er zu, als der Weidenkorb bei ihnen vorbeikam.

„Das ist Schwachsinn," warnte ihn Ron, „Da kannst du gleich die Hexenwoche lesen."

Harry betrachtete die Zeitung, die statt einem Titelbild das Schulwappen zeigte.

Er blätterte auf die erste Seite wo er kleine Bilder von den Mitarbeitern sehen konnte.

Auf der zweiten Seite unter einem Gruppenfoto fand er abwechselnd in roter, grüner, blauer und gelber Schrift das Inhaltsverzeichnis.

Was ist mit Professor Remus Black?

Colin Creeveys zweiter Besuch beim Riesenkraken!

Pansy Parkinson und die Unterwäsche!

Dumbledores neueste Entdeckung!

George und Fred Weasley und warum sie uns nicht endlich in Ruhe lassen!

Blaise Zabini und Ronald Weasley lieben es schmutzig!

Das Traumpaar wieder vereint!

Professor Snape hat sich die Haare gewaschen!

Madam Pomfreys Tipps für Allergiker!

Partnersuche!

Anzeigen!

Umfragen!

Ohne auch nur einen Artikel gelesen zu haben, wusste Harry innerlich, dass der Rothaarige recht hatte.

Trotzdem blätterte er die Zeitung durch und überflog einige Artikel.

Nach lächerlichen Vermutungen über Remus bei denen sich die Schüler einig waren, dass er bei einer Vollmondnacht in den Wald gelaufen war und sich nun verirrt hatte, ein Interview mit Dumbledore warum Kirschbonbons zwar gut, aber Zitronenbonbons besser waren, einer Fotoreportage von Ron und Blaise, die sich in dieser leidenschaftlich in einer Schlammpfütze wälzten und einer riesigen Anzeige des Harry Potter Fanclubs fand er etwas, bei dem er Colin am liebsten gemeuchelt hätte.

Über eine Doppelseite erstreckte sich das Foto von ihm und Draco, die sich vor dem See umarmten.

Das Traumpaar wieder vereint lautete die Überschrift, die Harry nur noch mehr anstachelte um Colin seinen dritten Besuch beim Kraken zu bescheren.

Harry las sich den Artikel durch, der eigentlich nur behauptete, dass Harry Cho mit Draco betrug und Lavender schien sich in diesem Artikel sehr sicher zu sein, dass Harry wieder mit Draco zusammen war.

„Lavender," zischte Harry und wandte seinen Blick zu dem Mädchen, das gerade über einen Witz von Dean Thomas kicherte.

„Ja, Harry?", fragte das Mädchen verwirrt, nachdem sie zu kichern aufgehört hatte.

„Warum?", fragte Harry einfach und warf ihr die HogNews auf den Teller.

Sie sah ihn nur kurz verwirrt an, doch dann schien sie zu verstehen was Harry aufregte.

„Ich schreibe nur die Wahrheit," verteidigte sie sich.

„Blödsinn," knurrte Harry.

„Colin hat euch gesehen," sagte sie.

„Ja? Was hat er denn gesehen?", fauchte Harry, „Wir sind nur Freunde..."

„Harry...," versuchte ihn Lavender zu beruhigen, doch in diesem Moment wurde sie von Crabbe und Goyle von ihrem Platz und aus der Halle gezerrt.

Harry sah noch wie ihnen ein blonder Haarschopf folgte, bevor die Tür hinter ihnen zufiel.

„Harry," flüsterte Hermione beunruhigt, „Ich habe ein ungutes Gefühl."

Dean Thomas schien Hermiones Meinung zu teilen, da er mit seinem Zauberstab bewaffnet seiner Freundin folgte.

„Wir sehen uns in Verteidigung," murmelte Harry und folgte Dean aus der Halle.

Er fand sowohl Dean, als auch Lavender und die drei Slytherins in der Eingangshalle.

Crabbe und Goyle hielten den sich wehrenden Dean fest, während Draco seinen Zauberstab auf Lavender richtete.

„Jetzt hör mir mal zu Brown," zischte er drohend, „Du wirst einen Widerruf schreiben, verstanden?"

„Das kann ich nicht," sagte Lavender und ihr Blick ruhte ängstlich auf Dracos Zauberstab, „Dann hält man mich für eine Lügnerin und niemand wird mir mehr glauben."

„Das tut sowieso keiner," erwiderte Draco kühl.

„Ich werde keinen Widerruf schreiben," wiederholte Lavender.

„Wirklich nicht?", fragte Draco und seine Augen funkelten gefährlich.

Als Harry sah, wie Draco einen Zauberspruch sprechen wollte, entschloss er sich dazwischen zu gehen.

„Morgen Draco," grüßte er ihn freundlich, als ob er die Szene vor ihm gar nicht bemerkte.

„Morgen," sagte Draco, aber senkte seinen Zauberstab nicht.

„Was tust du da?", fragte Harry interessiert und sah aus dem Augenwinkel, wie Dean einen weiteren erfolglosen Versuch unternahm um sich von den beiden Slytherins zu befreien.

„Hast du etwa nicht ihren Artikel gelesen?", fragte Draco und blickte ihn verwirrt an.

„Natürlich habe ich es gelesen," sagte Harry, „Aber ich bin falsche Gerüchte um mich gewöhnt. Es gibt in diesem Schloss niemanden mit dem ich noch nichts haben soll...Oder stört es dich so sehr, dass du sie gleich verfluchen musst?"

Draco senkte seinen Zauberstab nun ein wenig und sagte: „Mich stört es überhaupt nicht. Im Gegenteil! Aber ich dachte, dass es dich stört und wir sind jetzt Freunde und ich wollte dir nur helfen."

„Das ist nett von dir, aber mich stört es wirklich nicht," versicherte Harry ehrlich darüber gerührt, dass Draco nur für ihn jemanden verfluchen würde.

Nicht dass er Gewalt unterstützte, aber es war doch eine nette Abwechslung.

„Wirklich nicht? Aber was machst du wenn es Chang liest?", fragte Draco verwirrt.

„Cho glaubt mir," antwortete Harry.

Er hatte es seiner Freundin schon vor Tagen erklären müssen, warum er sich mitten in der Öffentlichkeit von Draco umarmen ließ und warum sie so harmonisch miteinander auskamen.

Zuerst hatte sie natürlich getobt, aber schon kurze Zeit später akzeptierte sie seine Erklärung.

Allerdings hatte ihm Padma Patil in Geschichte der Zauberei verraten, dass Cho immer noch fuchsteufelswild und Draco gegenüber sehr misstrauisch war.

„Wenn das so ist," murmelte Draco peinlich berührt und steckte seinen Zauberstab wieder ein.

Lavender nutzte diesen Moment und rannte so schnell sie konnte von dem Geschehen davon.

„Und Dean?", fragte Harry und warf einen kurzen Blick auf Dean und Dracos persönliche Leibgarde.

„Ähm...klar, natürlich," murmelte Draco, doch bevor er Crabbe und Goyle den Befehl geben konnte, hörte Harry Theodores leise doch drohende Stimme.

„Crabbe, Goyle, verschwindet."

Crabbe und Goyle warfen nur einen entschuldigenden Blick in Richtung Draco, bevor sie Dean losließen und in die große Halle verschwanden.

„Sieh mal einer an," sagte Theodore und grinste amüsiert, „So früh am Morgen und schon müsst ihr in einen Streit geraten."

„Morgen Theo," grüßte ihn Harry fröhlich und Theodore nickte ihm kurz zu, bevor er sich wieder an Draco wandte.

„Was sollte das?", fragte er kühl.

„Noch unterstehen sie mir," antwortete Draco mit ruhiger Stimme.

„Ja, noch tun sie das," sagte Theodore, „Aber das könnte sich schnell ändern, wenn du sie weiterhin für deine Beschützerrolle benutzt..."

„Ich kann sie für alles verwenden," erwiderte Draco, „Das war die Abmachung."

Harry fühlte sich ein wenig fehl am Platz.

Sowohl Draco als auch Theodore strahlten eine ungewöhnliche Kälte aus und sie schienen völlig vergessen zu haben, dass Harry ihnen noch immer zuhören konnte.

„Bezweifelst du meine Entscheidung?", fragte Theodore.

„Natürlich nicht," knirschte Draco und verneigte seinen Kopf ein wenig, doch Harry konnte nicht feststellen, ob das nun Absicht war oder nicht.

„Gut, das wollte ich hören," meinte Theodore und wesentlich freundlicher sagte er zu Harry: „Wir sehen uns gleich, Harry!"

Er winkte Harry nochmals freundlich zu, bevor er sich von ihnen entfernte.

„Harry, tu mir einen Gefallen," flüsterte Draco mit unterdrückter Wut in seiner Stimme, „Solltest du dich jemals von Chang trennen, geh nicht mit ihm zusammen."

„Versprochen, aber...Was war das gerade eben?", wollte Harry wissen.

„Kann ich dir nicht beantworten," sagte Draco bitter, „Geht dich nichts an. Du bist kein Slytherin."

„Aber beinahe wäre ich..."

„Nein, Harry. Das mit dem sprechenden Hut gilt nicht. Es geht dich nichts an," unterbrach ihn Draco sofort, „Und versuch gar nicht dein Glück bei Blaise. Schlimmstenfalls machst du ihm damit sein weiteres Schulleben zur Hölle...Vergiss es einfach."

Harry nickte zustimmend, doch anstatt es zu vergessen, dachte er den ganzen Weg zu Zabinis Klassenraum über dieses Gespräch nach.

Nachdem er sich dort an seinem üblichen Sitzplatz niedergelassen hatte, hatte sein Gehirn die einzige Möglichkeit gesponnen.

Wenn Theodore tatsächlich der Anführer in Slytherin war, hatte Draco sicher schon in der ersten Klasse um Erlaubnis für Crabbe und Goyle bitten müssen, da diese eigentlich Theodore unterstanden.

Theodore musste es ihm erlaubt haben, doch war sich Harry ziemlich sicher, dass er Draco die Beiden genauso schnell wieder abnehmen konnte.

Er fragte sich nur, warum Draco dann so ein Geheimnis daraus machen musste, aber wahrscheinlich war es diesem doch ein wenig peinlich.

Er unterbrach seine Gedanken als Professor Zabini die Klasse betrat und sich wie üblich auf den Lehrertisch setzte um mit dem Unterricht zu beginnen.

Da die Slytherins in der ersten Stunde anwesend waren, begann Zabini mit einem neuen Thema, das er sicher auswendig kannte.

„Verführungsflüche und Liebestränke," erklärte Zabini, „Man sollte sie nicht unterschätzen. Ihr wisst nicht wozu Leute im verliebten bzw. eifersüchtigen Zustand fähig sind. Ich habe mal von einer Hexe gehört, der Flügel gewachsen sind, nachdem sie ihren Mann mit einer anderen im Bett erwischt hat...Es ist ziemlich simpel so einen Fluch abzuwerfen. Man muss es nur wirklich wollen, denn seien wir uns mal ehrlich, meine Herren. Wer würde von ihnen freiwillig bei einem hübschen Mädchen nein sagen?"

„Du sicher nicht," murmelte Blaise, doch Zabini tat so, als hätte er ihn nicht gehört, sondern betrachtete nur die vielen zustimmenden Gesichter unter den Schülern.

„Liebestränke sind da schon ein anderes Thema," fuhr Zabini fort, „Man kann sie nicht abwerfen, weil es innerlich ist. Man könnte Abführtränke einnehmen, aber davon rate ich lieber ab. Am Besten ist ein Rundumantitrank. Man erhält ihn um zehn Galleonen in St. Mungo's und muss ein Jahr keine Angst vor Liebestränke oder leichten Gifte haben."

Zabini übernahm schließlich eine Lernmethode vom falschen Mad-Eye Moody indem er sie einzeln mit einem leichten Verführungsfluch verzauberte.

Harry hatte kaum Probleme diesen abzuwerfen und auch bei Blaise wirkte er nicht.

Der schwarzhaarige Slytherin murmelte nur „Inzest! Ich bin doch nicht blöd!", bevor er seinen Vater einfach stehen ließ und sich wieder neben Ron niederließ.

Andere hatten aber reichliche Probleme damit ihn abzuwerfen.

Lavender und Parvati stürzten sich sogleich auf Zabini um diesen einen leidenschaftlichen Kuss zu geben und Pansy Parkinson zog sich bis auf die Unterwäsche aus, bis Zabini den Fluch von ihr nahm.

„Ihr seht also, dass man damit nicht spaßen sollte," sagte Zabini am Ende der Stunde, nachdem er soeben von Millicent einen schüchternen Kuss auf die Wange erhalten hatte, „Schreibt mir bis zum nächsten Mal einen Aufsatz über die Wirkung des Fluches und warum ihr ihn nicht oder eben doch abwerfen konntet. Länge ist egal, aber bitte schreibt mehr als zwei Zeilen."

Er wartete bis die Slytherins seinen Klassenraum verlassen hatten, bevor er mit seinem eigentlichen Unterricht begann.

„So, ihr habt inzwischen alle eure eigene Aura spüren können," sagte er mit deutlichem Stolz in der Stimme.

Nach seiner kleinen Drohung vor fast zwei Monaten hatte sich die Klasse besonders bemüht und auch Draco hatte es als einer der Letzten beim letzten Mal geschafft.

„Jetzt wird es aber endlich Zeit, dass ihr auch andere spüren könnt," sagte Zabini, „Und deswegen..." Er schwang seinen Zauberstab und plötzlich wurde Harrys Blick unscharf bis er nur noch Dunkelheit um sich sah, „...seid ihr für diese Stunde blind."

„Ich kann nichts mehr sehen," rief Lavender verzweifelt und kurz danach hörte man ein dumpfes Geräusch und Lavenders schmerzerfülltes Jammern.

„Ja, Miss Brown," gluckste Zabini, „Sie sind soeben über ihre Tasche gestolpert...Das Ziel dieser heutigen Stunde ist es mich zu finden. Da sie mich aber wahrscheinlich hören werden, werden sie am Ende meiner Erklärung auch vorübergehend taub werden."

„Was?", kreischte Parvati schockiert, „Das will ich nicht."

„Suchen sie mich mit Hilfe meiner Aura und ich nehme den Fluch wieder von ihnen," erklärte Zabini und kurz danach wurde es beunruhigend still in dem Klassenraum.

Harry schrie aus Leibeskräften, doch er konnte sich nicht selbst hören und entschloss sich nun lieber auf die Suche nach Zabini zu gehen.

Er konzentrierte sich so gut er konnte und nachdem er seine eigene Aura in sich spürte, ließ er diese Kraft über die Klasse wandern und plötzlich brauchte er kein Augenlicht mehr um die Anwesenden zu sehen.

Er konnte die verschiedenen Auren zwar nicht auseinander halten, doch das störte ihn nun wenig.

Er konnte es!

Zwei Auren stachen sofort heraus.

Eine schien Narben zu haben, als ob die Person zu der sie gehörte, früher psychische Schmerzen erlitten hatte.

Die andere schien weiser und älter als die anderen zu sein und er war sich ziemlich sicher, dass er nun Zabini entdeckt hatte.

Er stand auf und ging zögerlich auf diese Aura zu.

Er kannte zwar nun die Aufenthaltsorte der anderen, doch die Tische konnte er immer noch nicht sehen, wie ihm schmerzlich bewusst wurde, nachdem er an einer Tischkante angestoßen war.

Seine Zielaura bewegte sich von ihm fort je näher er dieser kam, doch schließlich blieb sie stehen und auch er blieb direkt vor dieser Person stehen.

„Ich habe sie, Professor," rief er, auch wenn er sich nicht selbst hören konnte.

Er wartete nur kurz, bis plötzlich sein Hör- und Sehvermögen wieder zurückkehrte.

„Nicht schlecht Potter," gratulierte ihm Zabini, „Zehn Punkte an Gryffindor! Wirklich nicht schlecht! Sirius hatte recht. Sie sind begabt."

Harry bemerkte nun, dass er Zabini in eine Ecke des Klassenraums gedrängt hatte und machte ihm sofort Platz, doch Zabini blieb an diesem Ort.

Die Ecke lag an der Wand gegenüber seines Schreibtisches auf den die meisten Schüler zusteuerten.

„Dachten die wirklich ich würde am selben Platz stehen bleiben?" Zabini schüttelte amüsiert den Kopf und beobachtete nun Neville, der gefährlich nahe an ein offenes Fenster kam.

Für Harry war es ein kleiner Höhepunkt dieses Tages, als er am Ende der Stunde der Einzige war, der Zabini finden konnte.

Neville war dafür der Einzige, der beinahe aus dem Fenster gefallen wäre, wenn ihn Zabini nicht mit einem Schwebezauber zurück in die Klasse geholt hätte.

Doch Nevilles Beinahsturz aus dem Fenster war nichts gegen seine Kesselexplosion in Zaubertränke eine Stunde später.

Snape musste die Hälfte der Klasse in den Krankenflügel schicken, darunter auch Blaise, der sich innerlich fragte, warum er Neville eigentlich noch Nachhilfe gab.

Doch schloss Snape damit seine Stunde?

Nein!

Der Rest der Klasse musste bis zum Schluss dort bleiben und ihre Zaubertränke fertig brauen.

Als Harry eine Phiole mit seinem Trank zu Snapes Schreibtisch brachte, bereute er irgendwie, dass er sich nicht am Anfang des Schuljahres in Nevilles Nähe gesetzt hatte.

„Bis zum nächsten Mal schreiben sie mir vier Rollen Pergament warum Longbottoms Trank explodiert ist," befahl Snape am Ende der Stunde und sofort stürmten die Schüler aus dem zweiten Zaubertrankklassenzimmer.

Harry wartete bis auch der Letzte den Raum verlassen hatte, bevor er zögerlich zu Snapes Schreibtisch trat.

„Was wollen sie Potter?", fragte Snape ungeduldig, „Ihr Trank ist schon ruiniert."

„Äh....hier," sagte Harry leise und überreichte Snape die Kaffeetasse, die er am Morgen erhalten hatte.

Snape musterte diese skeptisch und nachdem er sich scheinbar versichert hatte, dass kein Fluch auf dieser lastete, stellte er sie auf seinen Tisch.

„Und die zehn Galleonen?", fragte er kühl ohne eine Spur von Dankbarkeit in seiner Stimme.

„Zehn Galleonen?", fragte Harry verwirrt.

„Für den Kessel, den sie bei ihrer sinnlosen doch recht amüsanten Kakerlakenjagd zerstört haben," erklärte Snape.

Harry kramte in seinem Umhang und in seinem Rucksack bis er zehn Galleonen beisammen hatte und überreichte diese Snape.

„Wenigstens begleichen sie ihre Schulden wenn sie etwas zerstören," murmelte Snape und das war wohl das Höchstmaß an Dankbarkeit, das er zeigen konnte, „Longbottom müsste seine gesamten Ersparnisse opfern, wenn ich ihn mal zur Kasse bitten würde."

„Haben sie heute Abend Zeit?", erkundigte sich Harry leise, nachdem er sich vergewissert hatte, dass ihnen niemand zuhörte.

Drachenblut," sagte Snape, „Seien sie um acht da."

Harry erstaunte es doch sehr, dass ihm Snape sogar sein neues Passwort verriet, doch er sprach diesen nicht darauf an, sondern nickte nur verstehend und machte sich dann zum Mittagessen auf.

Als er sich neben Hermione an den Gryffindor- Tisch setzte, bemerkte er wie Lavender und ein anderes Gryffindor- Mädchen hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln begannen.

Er würde sich nicht wundern, wenn es dabei um ihn und Draco ging.

„Hat ihm die Tasse gefallen?", fragte Hermione gutgelaunt, während sie einen warnenden Blick in Richtung der beiden Mädchen warf und diese sofort zu Tuscheln aufhörten.

„Bedankt hat er sich nicht," meinte Harry schulternzuckend.

„Das hast du doch nicht tatsächlich erwartet, oder?" fragte Hermione amüsiert.

„Nicht wirklich," gestand Harry, „Trotzdem hätte er es tun können...Wie geht es Neville?"

„Nicht gut," antwortete Hermione traurig, „Ihn hat es ziemlich schlimm erwischt. Er muss noch mindestens das Wochenende im Krankenflügel bleiben. Ron und die anderen dürfen heute Abend schon hinaus."

„Weißt du was er falsch gemacht hat?", fragte Harry neugierig.

„Nein," antwortete Hermione, „Ich weiß gar nicht ob Snape uns wirklich diese Aufgabe geben durfte."

„Er kann uns auch Aufsätze über Gummibärchen schreiben lassen, wenn er will," erwiderte Harry.

„Bring ihn nicht auf falsche Gedanken," warnte ihn Hermione, doch ihre Mundwinkel zierte ein amüsiertes Grinsen.

Da Harry keine Ideen für seine beiden Freistunden hatte, entschloss er sich spontan einfach mit der Aufgabe für Zabini zu beginnen und nachdem sich Hermione zu Arithmantik aufmachte, setzte er sich an einen Tisch in der Bibliothek.

Er kratzte sich gelangweilt sein Kinn mit seiner Feder, während er überlegte warum er den Verführungsfluch von Zabini so leicht abwerfen konnte.

„Weil er Blaises Vater ist und ich ihn nur als das sehe," murmelte Harry zu sich selbst und versuchte aus diesem Ansatz einen passablen Aufsatz zu schreiben.

Madam Pince beobachtete ihn angespannt als ob er jeden Moment ohne jeglichen Grund losschreien könnte, was Harry zwar störte, aber einfach zu ignorieren versuchte.

„Interessante Überlegung," lobte ihn plötzlich eine Stimme ganz nah an seinem Ohr.

Er drehte seinen Kopf ein Stück und erkannte Draco, der sich zu ihm hinuntergebeugt hatte und nun Harrys Aufsatz durchlas.

„Ist das einzige was mir eingefallen ist," meinte Harry abwinkend.

Draco ließ sich neben ihm auf einen Stuhl nieder und erst da bemerkte Harry, dass der Slytherin eine Ausgabe der HogNews in seinen Händen hielt.

Er knetete diese unruhig, was Harry aber nicht ihm selbst auffiel.

„Alles in Ordnung?", fragte Harry deswegen besorgt.

„Ja, ich...es ist nur...das Foto," sagte Draco nach einer Weile.

„Was ist mit dem?", fragte Harry, „Wenn es dich so sehr stört, kannst du ruhig noch mal Lavender bedrohen, aber deswegen wird sie es trotzdem nicht ändern lassen."

„Es stört mich wirklich nicht," sagte Draco leise, „Es ist nur schmerzhaft."

Harry seufzte laut; er hatte so ein ungutes Gefühl in welche Richtung dieses Gespräch führte.

„Draco, du wolltest Freundschaft," erinnerte er den Slytherin, „Ich habe dich davor gewarnt."

„Und ich stehe noch vollkommen zu dieser Freundschaft, aber..." Draco zögerte kurz, bevor er weitersprach: „Es so offen zu sehen. Sieh es dir an..." Er schlug die Seite mit dem Foto auf, „...Wir sehen perfekt zusammen aus."

„Ja, das tun wir," gestand Harry.

„Wirklich?", fragte Draco hoffnungsvoll.

„Ja, aber das ändert nichts daran..." Harry brach ab, als er plötzlich die Lippen des blonden Slytherins auf seinen spürte.

Irgendwas war wirklich in die falsche Richtung geraten.

TBC


Okay, bevor irgendwelche Jubelschreie kommen: Wartet erst das nächste Kapitel ab!!!