Titel: The left way
Autor: dreamdancerin
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Joanne K. Rowling. Ich mache keinerlei Profit hiermit, also bitte verklagt mich nicht!
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Anmerkung: Danke an Grinsekatze und Eva Luna für die Reviews!
Kapitel 7
Twilight – Zwielicht
(Interlude – Zwischenspiel)
Sonnenschein schien warm auf ihr Gesicht. Tief atmete sie die frische Luft ein und lauschte dem fröhlichen Vögelgezwitscher. Gras kribbelte sanft auf ihrer Haut und eine Ameise bahnte sich forsch einen Weg durch ihr im Licht schimmerndem Haar.
Wie lange lag sie schon hier? Tausend Jahre und doch keinen Tag. Waren es Stunden oder nur wenige Sekunden? Es zählte nicht. Entscheidend war die mit Blumenduft versetzte Luft, vibrierend, voll mit summenden Insekten. Wärme – und das Gefühl frei und glücklich zu sein.
Lachend setzte sie sich auf, warf ihr Haar über die Schulter und blickte herum, genoß es hier, jetzt zu sein.
Doch was war das? Eine Bewegung weit weg. Sie schirmte die Augen vor der Sonne ab und kniff sie ein Stück zusammen. Es schien, als wären es Tiere. Drei große, starke Tiere. Und da! Da wuselte noch etwas kleines herum.
"Hey!" Sie stand flink auf und winkte. "Wartet!"
Die Tiere blieben stehen und wandten sich ihr zu. Sie lachte und begann auf sie zu zu rennen. "Bleibt stehen! Ich komme zu euch!"
Sie lief schneller. Bald war sie da! Doch dann, plötzlich, veränderte sich die Gestalt der Tiere: Sie wurden zu Menschen.
Sie blieb stehen. Verwundert. Staunend. Wie konnte das sein? "Hey!", rief sie und ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. "Wie habt ihr das getan?"
"Geheimnis!", schallte es vierfach zurück. Laut. Schadenfroh.
Sie senkte die Hand. "Wartet!", flüsterte sie, rannte wieder los. Schnell, schneller. Sie musste sie erreichen! Wenn sie es nicht schaffte ... Was blieben für Gefahren zurück?
Eine Kraft hielt sie zurück. Ließ sie auf der Stelle gehen. Sie kämpfte, wollte weiter. "Helft mir!" Verzweifelt streckte sie die Hand nach den vier Personen aus. Langsam drehten sie ihr den Rücken zu, begannen davon zu laufen. "Lasst mich nicht allein!"
"Zu spät!", höhnte eine Stimme voll kalter Freude.
Und dann: Stille, Schwärze, ein Loch. Sie fiel! Immer weiter, immer tiefer. Sie schrie, versuchte verzweifelt anzuhalten. Wo war ihr Zauberstab?
Plötzlich war es vorbei. Sie lag auf dem schmerzenden Rücken auf einem Boden, den sie in der alles verschlingenden Dunkelheit nicht erkennen konnte.
"Willst du etwas sehen?", höhnte die Stimme weiter.
"Nein." Zu schwach, um gehört zu werden.
"Du verdienst es nicht anders. Sieh hin!"
Bilder zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei:
Ein Mann mit struppigen Haaren und wildem Blick. Ein Foto, das 21 Menschen zeigt. Ein kleines Mädchen, lachend in einem Sandkasten. Ein Kreis von dunklen Gestalten. Masken, die das fahle Mondlicht reflektieren. Eine Gestalt in einem schmalen Verlies, die Haare fallen ihr ins Gesicht. Ein kleines Haus in einer idyllischen Umgebung. Eine Familie, alle rothaarig. Schmuckstücke auf einem Kissen aus Samt. Ein dunkelhaariger Junge, der böse lächelnd etwas betrachtet. Ein Ort tief im Hogwartssee. Eine windschiefe Hütte. Eine Ratte in der Hand eines Jungen. Ein sturmgepeitschter Turm. Briefe, von einer grauen Eule gebracht. Das angstverzerrte Gesicht eines Mannes. Ein großes Gemälde. Zwei Menschen im Schnee. Der Zipfel eines heruntergekommenem Umhangs. Ein Baby, klein und unschuldig auf dem Arm seiner Mutter. Ein schrilles Lachen und eine eiskalte Stimme. "So sei es dann!" Und dann – Licht. Grün. Grell.
Sie schlug die Hände vor die Augen. Nahm sie wieder herunter, als das Licht verschwunden war. Vor ihr befand sich ein Tunnel. Der Eingang war dunkel, Kälte strömte hervor.
Sie vernahm leises Stimmengemurmel, zu undeutlich um etwas zu verstehen. Sie lief in den Tunnel, alle Angst vergessend. Und da! Ein Licht. Sie rannte schneller, wollte heraus aus diesem Alptraum.
Plötzlich klar, die warme Stimme der Hogwarts- Krankenschwester. "Reden Sie mit ihr, Mr Potter. Das wird ihr gut tun."
Angestrengt lief sie auf das Licht zu. Etwas schien sie zurück halten zu wollen.
"Ähm, hallo. Wie geht's? ... Gott, ist das eine blöde Frage."
Das Licht kam näher. Sie streckte die Hand aus. Nur noch ein bißchen ...
"Bitte wach bald wieder auf. Es ist nicht so wie sonst ohne dich."
Das Licht berührte ihr Hand. Sie wurde eingeschlossen von der Wärme. Empor gehoben.
"Ich vermisse dich."
Ruckartig schlug Lily die Augen auf.
Ja, ich weiß, es ist nicht sonderlich lang, aber der aufmerksame Leser hat natürlich bemerkt, dass dies hier nur ein Zwischenspiel ist. Ob irgendwelche Szenen relevant für die Story sind oder ob sie nur Vergangenheit und ferne Zukunft zeigen, bleibt eurer Fantasie überlassen.
Ciao Dream
