Titel: The left way
Autor: dreamdancerin
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Joanne K. Rowling. Ich mache keinerlei Profit hiermit, also bitte verklagt mich nicht!
Feedback: Immer gerne gesehen! Schreibt mir einfach eine Email oder drückt auf den witzigen Go!- Knopf da unten und schon könnt ihr mir alles lebenswichtigen Dinge mitteilen!
Anmerkung: Danke an Eva Luna, Grinsekatze und cennet (speziell auch für die anderen Kapitel) für die Reviews! Würde mir aber total wünschen, dass noch ein paar mehr mir ihre Meinung sagen!
Anmerkung 2: SORRY! Ich bin so ein Esel. Ich bin vor drei Wochen in den Urlaub gefahren und habe mich extra bemüht noch ein Kapitel fertig zu stellen und was passiert? – Ich lade es nicht hoch! Ich habe vielleicht ein Auge bekommen, als ich in einem Internetcafé nach Reviews schauen wollte und mir mein Fehler aufgefallen ist. Eigentlich wollte ich es gewissenhaft letzte Woche Dienstag on stellen und was passiert? Ich komme ins Krankenhaus! Ich wurde heute erst entlassen, bin aber sofort an meinem Compi gesprintet, um meine Leser zu beglücken. Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viele vergrault. Noch einmal sorry! (obwohl ich für das zweite ja eigentlich nichts kann ... egal)
Kapitel 8
Dawn – Morgendämmerung
Verwirrt sah Lily sich um. Sie befand sich im Krankenflügel und im Bett neben ihr saß – James! Erstaunt blickte er sie an, bevor er sich umdrehte und nach Madame Pomfrey rief. Diese kam sofort angerannt und begann sie zu untersuchen.
"Wie fühlen Sie sich, Miss Evans?", fragte sie und ließ ihren Zauberstab über Lilys Körper gleiten.
"Ganz gut", antwortete diese wahrheitsgemäß und sah kurz zu James hinüber. Er fuhr interessiert mit dem rechten Zeigefinger eine Falte seiner Bettdecke entlang, gerade so als ob er eine wahnsinnige Entdeckung gemacht hätte. "Was ist eigentlich passiert?"
"Ein Todesser hat Sie angegriffen. In Hogwarts! Das ist ein fürchterlicher Skandal! Mr Potter und seine Freunde haben den Schulleiter gerufen, weil sie anscheinend wussten, dass Sie in Gefahr sind." Sie warf einen scharfen Blick zum Nebenbett. "Wir kamen aber zu spät. Der Todesser hatte Sie schon mit einem uns unbekannten Fluch belegt und war verschwunden. Das Einzige was uns übrig blieb, war Sie so gut wie möglich zu versorgen und zu warten, dass Sie aufwachen." Madame Pomfrey ließ ihren Zauberstab sinken. "Es scheint Ihnen wirklich wesentlich besser zu gehen. Trotz allem werden Sie noch ein paar Tage hier im Bett bleiben müssen." Sie wandte sich zum Gehen. "Ich werde jetzt erstmal den Schulleiter benachrichtigen." Und schon war sie weg.
Lily blieb einen Moment schweigend liegen, bevor sie ihren Kopf langsam zu James drehte, der gerade die Risse in der Decke wie ein Normalsterblicher die Sixtinische Kapelle betrachtete.
"Woher wußtet ihr, dass ich in Gefahr bin?", fragte sie leise.
James wandte seinen Blick nicht von seiner neuentdeckten künstlerischen Pracht ab. "Wir haben Mittel und Wege."
"Die da wären?"
"Es gibt Sachen, die du besser nicht wissen solltest."
Lily setzte sich auf und starrte James an. Zorn brannte in ihrer Brust. "Ich soll also nicht wissen, warum ich knapp den Tod entgangen bin, oder was? Oh, Potter, du bist so ein Arsch! Ich hätte nie gedacht, dass du und deine bescheuerten Freunde mir irgendwann mal helfen, aber ich wette – korrigiere mich, wenn ich falsch liege – dass diese Aktion doch einen Eigennutz für euch hat. Stimmt's oder habe ich Recht?"
James wandte endlich seinen Blick von der Decke ab. "Das ist nicht wahr!", sagte er beleidigt. "Denk doch nicht immer, dass alle dir Schaden wollen! Vielleicht haben wir uns Sorgen gemacht!"
"Ha! Sorgen!", äffte Lily ihn nach. "Wann kümmert ihr euch denn mal um irgend etwas oder irgend jemanden? Um die Slytherins, die dauernd zu Schaden kommen? Oder die ganzen anderen Schüler, die unter euren Streichen leiden, auch wenn ihr sie nicht persönlich angreift und es nur um die immer wieder verpaßte Chance geht, den Hauspokal zu gewinnen, weil ihr nur Mist im Kopf habt? Du kannst mir nicht erzählen, dass ich euch am Herzen liege. Du nicht!"
"Pah! Warum sollte ich mich um die Slytherins kümmern? Sie sind widerwärtig und werden doch sowieso alle Todesser!"
"Red nicht so!", zischte Lily. "Du hast nicht das Recht jemand mit diesem ekligen Abschaum zu vergleichen! Noch nicht einmal ein Slytherin hat das verdient!"
"Der Fluch scheint dich wohl am Kopf getroffen zu haben! Du spinnst ja total!"
"Du warst nicht dabei!", schrie Lily und schlug wütend auf ihre Bettdecke.
"Gibt es Probleme?", fragte eine sanfte Stimme plötzlich. Lily und James fuhren herum und erkannten beschämt den mächtigsten Magier dieser Zeit.
"Nein, Professor", murmelte James und warf einen warnenden Blick zu Lily. Diese war vor Zorn und der Scham, dass sie hier so peinlich herumgeschrien hatte, verstummt.
"Na, dann", meinte Dumbledore leichthin und setzte sich auf einen Stuhl neben Lilys Bett. Einen Moment betrachtete er stirnrunzelnd ihren leeren Nachtschrank, aber fast sofort kehrte sein üblicher gutmütiger Gesichtsausdruck zurück. "So, Miss Evans, Sie wissen bestimmt warum ich hier bin: Ich möchte die Einzelheiten des Angriffes aus ihrem Mund hören." Er lächelte aufbauend.
Kurz sah Lily in die freundlich blinkenden Augen, bevor sie der Gedanke überfiel, Dumbledore nicht die Wahrheit erzählen zu können. Sie schluckte und verkrampfte ihre Hände in die Bettdecke. Aber vielleicht sollte sie ihm doch alles erzählen. Vielleicht war dann der Spuk vorbei!? "Ich .... Ich war auf dem Weg nach Hogsmeade. Plötzlich waren da zwei .... zwei Männer. Sie haben mich angegriffen. Ich weiß nicht wirklich, was passiert ist, aber ich hatte die Chance zu fliehen und bin in den Wald gerannt. Dort habe ich mich verlaufen. Ich kam in der Nähe des Schloßes heraus und als ich gerade darauf zu gehen wollte, hat mich ein Fluch von der Seite getroffen. Das ist das letzte, woran ich mich erinnern kann."
Dumbledore schwieg und betrachtete Lily durchdringend. Schlußendlich seufzte er. "Wollen Sie mir vielleicht irgend etwas sagen, Miss Evans?"
Für einen kurzen Moment wollte Lily den Mund aufmachen und ihm den Rest erzählen, aber etwas hinderte sie daran. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Professor."
"Wenn das so ist, werde ich ihnen jetzt ihre wohlverdiente Bettruhe gönnen. Auf Wiedersehen, Miss Evans. Mr Potter."
Stille kehrte in den Krankenflügel ein, als Dumbledore die Türen hinter sich schloß. Lily und James lagen grübelnd nebeneinander, während das helle Rot der untergehenden Sonne durch das Fenster drang und alles einem kitschigen Hauch verpaßte.
Kurz nachdem Madame Pomfrey die Kerzen angezündet hatte und wieder in ihrem Büro verschwunden war, brach James das Schweigen. "Warum hast du nichts von der Kette gesagt?"
"Warum hast du nichts gesagt?"
James sah sie verwirrt an. "Warum sollte ich? Wegen ihr bist du in Schwierigkeiten gekommen."
"Schon, aber wenn du der Meinung wärst, dass sie gefährlich ist, hättest du es Dumbledore gemeldet."
James schwieg daraufhin wieder, aber Lily drehte sich auf die Seite, um ihn besser sehen zu können. "Warum bist du eigentlich hier?"
"Quidditch- Unfall."
"Bitte? Das letzte Spiel ist fast drei Wochen her!"
James konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Während der Zeit in der du hier im Bett gestöhnt hast, ist viel passiert. Das letzte Quidditchspiel war vorgestern. Gryffindor gegen Ravenclaw."
Lily setzte sich aufrecht ins Bett. "Wie lange bin ich schon hier?"
James warf ihr noch einmal einen kurzen Blick zu bevor er sich tiefer in sein Kissen kuschelte. "Vier Wochen."
"Was?", schrie Lily auf. "Aber dann habe ich ja soviel verpasst! Was ist den mit den UTZen?"
"Pech", meinte James nur und drehte seinen Kopf, immer noch leicht grinsend, zur Seite.
Lily brauchte eine Weile, um den Schreck nach dieser Nachricht zu verdauen. Nicht nur, dass sie genug Sorgen mit Todessern hatte, nein, jetzt fehlte ihr auch noch der Stoff eines ganzen Monats! Sie schlief erst tief in der Nacht ein, den Kopf voll mit wilden Gedanken bezüglich ihrer unangenehmen Situation.
Am nächsten Morgen wurde sie von einem lauten Knallen und wildem Gelächter wach. Sie hatte kaum die Zeit sich den Schlaf aus den Augen zu wischen, als schon die Tür zum Krankenflügel aufging und drei ihr wohlbekannte Gestalten herein gestürmt kamen.
"Hey, Jamsie- Boy!", rief Sirius sofort überschwenglich und warf sich auf ein leerstehendes Bett. "Wie geht's dir denn heute?"
James, der so aussah, als wäre er aus dem Tiefschlaf gerissen worden, tastete auf dem Nachtschrank nach seiner Brille und setze sie auf. "Vor einer Minute ging es mir noch gut, aber da ihr jetzt hier seid ..."
"Wir wollten dich besuchen. Wir lassen dafür sogar das Frühstück ausfallen!" Leiser Tadel klang in Peters Stimme mit.
"Dabei knurrt mein Magen schon seit heute morgen um drei!", verkündete Sirius und fläzte sich auf dem Bett in eine bequeme Haltung.
"Warum um drei?", fragte James halbherzig und setzte sich auf.
"Er war der Meinung, uns um eins in die Küche quälen zu müssen. Und nach dem er fertig gegessen, tschuldigung gefressen, hatte, ist er auf dem Rückweg in den Schlafsaal wieder hungrig geworden", antwortete Remus. "Dabei hatten wir alle schon seit Stunden geschlafen!"
Sirius grinste. "Ich habe an eurem im Schlaf geöffneten Mündern erkannt, dass ihr hungrig seid!"
"Bei mir hattest du sogar recht. Ich hatte gerade von Schokopudding geträumt!", sagte Peter und rieb sich den Bauch.
Sirius verzog das Gesicht. "Schokopudding? Du träumst von so einem kulinarischen Tiefpunkt? Wormtail, Wormtail, ich muss dich wohl mal in die große Kunst des Genusses einführen!"
"Damit kannst du ja nächste Nacht anfangen", sagte Remus trocken und wollte sich gerade auf einen Stuhl setzen, als er bemerkte, dass sie beobachtet wurden. "Lily!", rief er überrascht aus. "Du bist ja wach!"
"Mit eurem Geschrei würdet ihr selbst Tote aufwecken!" Erwischt setzte sie sich auf.
"Tut uns leid", sagte Peter sofort, aber Sirius unterbrach ihn.
"Schade, schade, schade." Er verdrehte seinen Kopf, um sie besser sehen zu können. "Du hast im Schlaf so niedlich ausgesehen!"
"Wenigstens tue ich es zu einer bestimmten Zeit, im Gegensatz zu dir!" Lily zog eine Augenbraue hoch und lächelte spöttisch.
"Autsch, Sirius." James konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Das war hart."
"Es ist nur eine Meinung von vielen!", sagte Sirius großspurig und wedelte mit der Hand. "Andere denken da weitaus besser von mir."
"Und es ist vorbei, wenn sie dich näher kennen lernen."
Sirius ließ die Hand sinken und runzelte die Stirn. "Wenn du schläfst, gefällst du mir eindeutig besser, Evans."
"Ihr mir auch, da kannst du dir sicher sein."
In diesem Moment kam Madame Pomfrey herein und scheuchte den Großteil der Marauder heraus, um das Frühstück für ihre Patienten zu servieren.
Das Essen verspeisten sie schweigend. Lily hatte der Auftritt der Marauder schon wieder gereicht – Wer konnte bloß mit solchen Menschen befreundet sein? – und James ... Ja, was James dachte, würde sie manchmal zu gerne wissen. ‚Ach was', wies sie sich sofort zu Recht. ‚In seinem Gehirn ist sowieso nur Matsch. Seine geistigen Ergüsse will ich gar nicht erst kennenlernen.'
Kurze Zeit später hatte es sich James mit einem Pergament, auf dem er Spielstrategien für den nächsten Quidditch- Gegner (Hufflepuff) austüftelte, bequem gemacht. Nebenbei stopfte er Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtung in sich hinein, als ob er kein Frühstück gehabt hätte. ‚Anscheinend sind alle Marauder richtige Freßsäcke', dachte Lily und fummelte gedankenverloren an ihrem Handgelenk herum. Erst kurz darauf realisierte sie, mit was sie eigentlich die ganze Zeit spielte – dem Armband.
Überrascht starrte sie darauf. Es versetzte sie nicht unbedingt in Staunen, dass es noch da war; es war ihr schließlich schon an anderer Stelle passiert; aber die Tatsache, das es keiner abgenommen hatte, verwunderte sie. ‚Dummes Mädchen', schalte sie sich gleich darauf. ‚Du hast es schließlich auch nicht abmachen können.'
Darauf bedacht, dass James nichts mitbekam, betrachtete Lily das Schmuckstück. Es war ein breiter Reif, der sich perfekt um ihr Handgelenk legte. In einem bestimmten Abstand waren vier rote Steine eingesetzt, in denen sich das Licht wunderschön brach und das gesamte Armband zum Strahlen brachte. Langsam hob sie den Reif näher zu ihrem Gesicht, darauf hoffend, dass Gesuchte nicht zu entdecken. Kein Nebel.
Gerade wollte Lily ihren Arm wieder senken, als sie einer inneren Stimme folgend, versuchte den Verschluß zu öffnen. Ohne das leiseste Geräusch fiel das Armband auf ihre Bettdecke.
Schnell warf sie einen Blick zu James, aber der kaute in seine Strategien vertieft auf seiner Feder herum und schien nichts mitzubekommen. Lily nahm den Reif und steckte ihn unter ihr Kopfkissen, bevor sie sich darauf legte und die Augen schloß.
‚Es ging ganz leicht auf', schoß es ihr durch den Kopf. ‚Ich könnte es jetzt Dumbledore geben oder wieder zurück bringen.' Und ohne das es weiterer Gedanken bedarf, wusste sie, dass das Armband nur hinein in das Schloß gewollt hatte – und auf keinen Fall von ihr weg.
Als sie die Augen öffnete, fiel ihr Blick aus dem Fenster. Es hatte angefangen zu schneien.
Anmerkung des Autors:
Ja, ja. ggg Man kann sich fast sicher sein, dass Dumbledore nach diesem Vorfall die Sicherheitsvorkehrungen in Hogwarts verschärft hat.
Ich will noch anmerken, dass Lily keine Streberin ist, aber ihr würdet wohl auch abkotzen, wenn ihr mitten im Abitur stecken und dann erstmal für einen Monat quasi ausgeschaltet werden würdet.
Ciao Dream
