Titel: The left way

Autor: dreamdancerin

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Joanne K. Rowling. Ich mache keinerlei Profit hiermit, also bitte verklagt mich nicht!

Feedback: Immer gerne gesehen! Schreibt mir einfach eine Email oder drückt auf den witzigen Go!- Knopf da unten und schon könnt ihr mir alles lebenswichtigen Dinge mitteilen!

Anmerkung: Ich schätze, dass ihr meine Entschuldigungen nicht mehr hören könnt, darum nur so viel: Greichenland ist toll!

Anmerkung 2: Danke für die Reviews an cennet (Stimmt schon, James ist nicht der Charmanteste – bis jetzt. Vielleicht zeigt er ja noch mal eine andere Seite? g Wer weiß es schon... außer mir) und meine liebe Auri!

Kapitel 9

Night- blind - Nachtblind

Es vergingen noch ein paar Tage, die Lily auf der Krankenstation verbringen musste und es war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte: furchtbar langweilig. Zwar versuchte James immer wieder, sie in ein Gespräch zu verwickeln und Sirius schaffte es sogar, sie so lange zu ärgern, bis sie sich wutentbrannt auf den Weg Richtung Gryffindorturm machte (und es noch nicht einmal ansatzweise dorthin schaffte), aber das war nicht die Abwechslung, die sie suchte. Auch wenn Lily es ungern zugab: Sie war froh wieder in den hektischen, aber vertrauten Schulalltag zurück zu kehren.

Weniger glücklich war sie über den Fakt, dass die Marauder sich beim Abendessen ganz in ihrer Nähe gruppierten und sie immer mindestens einer scharf beobachtete. Sie wollte gerade die Unterbindung dieser Aktivität in Form eines heftigen Wortwechsels erzwingen, aber Dumbledore kam ihr zuvor. Er stand auf und strahlte in seiner kornblumenblauen Robe in die Runde. "Ich habe wunderbare Neuigkeiten!", verkündete er sofort und Lily unterdrückte ein Stöhnen. Sie und Dumbledore hatten schon immer unterschiedliche Auffassungen von ‚wunderbar' gehabt. Und natürlich war es auch dieses mal so. "Ein Weihnachtsball!" Der mächtige Schulleiter sah aus wie ein kleines Kind, das gerade sein erstes Fahrrad geschenkt bekommen hatte. "Am 24. Dezember für alle ab der vierten Klasse hier in der Großen Halle. Jüngere Klassen dürfen nur kommen, wenn sie einen älteren Partner haben und an die alten Hasen unter euch sei gesagt: Weihnachten ist eine wunderbare Zeit um Zwistigkeiten beizulegen und seine große Liebe zu finden! Dankeschön!"

Lilys Blick fiel fast automatisch auf James, als sie sich wieder ihrem Teller zuwandte. Dieser sah sie offen lächelnd an.

"Er hat nicht uns gemeint!", formte Lily mit ihren Mund und beobachtete wie James' freundlicher Gesichtsausdruck in sich zusammen fiel. Ohne sie noch einmal anzuschauen, wandte er sich an seine Freunde. Lily sah hoch zu Dumbledore und bemerkte, dass der sie fragend ansah. Schnell wandte sie sich ab.

Ein paar Abende später saß Lily apathisch in einem Sessel vor dem Kaminfeuer und träumte davon schlafen zu gehen. Es war kurz vor Mitternacht, aber Nachtruhe kam für sie nicht in Frage. Nicht nur, dass sie Hausaufgaben in fast jedem Fach aufhatte, nein, sie musste auch noch die Zeit nachholen, in der sie mehr oder weniger friedlich im Krankenflügel geschlummert hatte. ‚Vielleicht mach ich einfach morgen weiter', dachte sie, aber als ihr Blick auf die Bücher- und Pergamentstapel fiel, entschied sie sich dagegen. Seufzend hob sie ihre Feder und wollte gerade mit ihrem Arithmantikaufsatz weiter machen, als das Bild der fetten Dame aufging und James herein spaziert kam. Im Arm hielt er mehrere Flaschen Butterbier und diverse Süßigkeiten aus dem Honigtopf.

"Hi, Lily", begrüßte er sie sofort und ließ sich ihr gegenüber in einen Sessel fallen. "Immer noch hart am arbeiten?"

"Im Gegensatz zu dir und deinen Freunden kann ich nicht feiern", knurrte sie mürrisch.

"Solltest du aber", antwortete James leichthin. "Du kannst dich doch sowieso nicht mehr konzentrieren."

"Woher willst du das wissen? Ich bin topfit!"

"Ja, klar, das sieht man ja auch an deinen Augenringen, die fast bis zum Bauchnabel gehen." James sah sie plötzlich begeistert an. "Hey, ich habe eine Idee! Komm mit hoch und trink mit uns ein Butterbier!" Zur Unterstützung seiner Worte hob er eine Flasche an.

Lily schüttelte den Kopf. "Nein, danke, auf eure Anwesenheit kann ich echt verzichten."

James grinste. "Komm schon. Wir reißen uns auch zusammen und lassen die Playwizards im Schrank."

"Ha, ha", lachte Lily tonlos und hob demonstrativ ihre Feder. "Wenn du mich jetzt entschuldigst."

James zuckte mit den Schultern. "Vielleicht überlegst du dir es ja noch anders."

"Bestimmt nicht."

Er hob eine Augenbraue. "Negativ bis zum Schluß, was? Hier, ich lass dir ein Butterbier und Schokolade da. Sei noch schön fleißig!"

Mißmutig sah Lily ihm hinterher. Nachts um 12 konnte sie einfach keine Nettigkeiten von Potter ertragen. Dieser war schon an der Treppe, als ihm noch etwas einfiel.

"Ach übrigens, ich wollte dich fragen, ob du mit mir zum Weihnachtsball gehen möchtest."

Sie nahm sich ein Buch vom Stapel und schlug es auf. "Ich überlege es mir."

"Du musst ja wirklich hundemüde sein." Grinsend verschwand er.

Lily schaffte es, sich noch ein paar Minuten auf ihren Aufsatz zu konzentrieren, dann gab sie auf. Es war spät und sie hatte die letzten Nächte nicht wirklich viel geschlafen. Geschafft öffnete sie das Butterbier mit einem Schlenker ihres Zauberstabes und griff nach der Schokolade. Zum ersten Mal an diesem Tag konnte sie es genießen, nichts zu tun. Begeistert streckte sie sich in ihrem Sessel aus und beobachtete die tanzenden Flammen.

Die Flasche war schon fast leer, als ein Klopfen am Fenster Lily aus ihren Gedanken hochschrecken ließ. Verwundert entdeckte sie eine graue Eule am Fenster, die sie mit ihren bernsteinfarbenen Augen betrachtete. Neugierig darauf, für wen jetzt noch ein Brief ankam, öffnete Lily das Fenster und die Eule streckte ihr das Bein mit dem Pergament entgegen. Kaum hatte sie die Rolle entfernt, flog das Tier in die Nacht davon.

Der Brief war an sie adressiert und trug ein Siegel, auf dem eine Kobra, die bedrohlich den Mund aufriß, zu erkennen war. ‚Eine Schlange? Der dunkle Lord!', durchfuhr es Lily und ihr Mund wurde ganz trocken. Sie ließ sich in einen Sessel sinken und starrte auf die Kobra. ‚Nein!', wies sie sich zurecht. ‚Er würde wohl nicht einfach ein Brief an mich schicken. Warum auch?' Mit zitternder Hand brach sie das Siegel und öffnete den Brief.

Ich weiß, dass du die Schmuckstücke hast.

Ein Freund

Verwundert ließ Lily das Pergament sinken. Wer schrieb ihr denn so einen komischen Brief?

In diesem Moment kamen vier Personen die Treppe vom Jungenschlafsaal herunter gepoltert. Schnell knüllte Lily den Brief in ihrer Hand zusammen, als die Marauder näher traten.

"Sitzt du immer noch an deinen Hausaufgaben?", fragte James und betrachtete ihren Aufsatz.

"Ähm, nein. Ich habe schon vor einer ganzen Weile aufgehört."

"Kluges Mädchen!", warf Sirius ein. "Für die Schule arbeiten, lohnt sich nicht."

"Unsinn!", bemerkte Remus. "Natürlich ist es wichtig. Ich möchte echt wissen, was du mit deiner Einstellung später mal machen wirst! Wahrscheinlich in irgendeiner Ecke gammeln."

"Falsch geraten, Moony. Ich werde Auror."

"War er eigentlich bei den Beratungsgesprächen in der Fünften?", flüsterte Peter James laut zu.

"Na klar, war ich da!", entrüstete sich Sirius. "Ich kenne die Anforderungen und werde sie auch erfüllen!"

"Äh, na dann", grinste der kleinste Marauder.

Sirius trat bedrohlich vor seine Freund. "Zweifelst du etwa an mir?"

Peter hob beschwichtigend die Hände. "Natürlich nicht. Ich weiß, du wirst ein toller Auror."

"Will ich wohl meinen."

"Hinter dem Schreibtisch." Peter stellte sich schnell hinter James, als Sirius nach ihm greifen wollte.

"Na warte, Wormtail!", brüllte dieser los und stürzte sich auf James, um ihn aus dem Weg zu schieben.

Lily stand auf und raffte schnell ein paar Bücher und Pergamente zusammen. "Ähm, Jungs. Ich gehe schlafen. Nacht." Schnell stürmte sie von dem Tumult davon.

"Schlaf schön!", tönte ihr es noch vierfach hinterher, bevor man Geräusche hörte, die sich wie eine wilde Verfolgungsjagd über Tische und Sessel anhörten. Kurze Zeit später weckte das Schmerzgeheul von Peter den halben Gryffindorturm auf.

Der nächste Brief kam in einer der ungelegensten Situationen, die man sich denken konnte: McGonagalls Unterricht. Die graue Eule klopfte solange hartnäckig gegen die Scheibe bis die Professorin kurz vor dem Platzen stand und Lily hochrot das Fenster öffnete, um den Brief entgegen zu nehmen. Kaum hatte sie sich wieder hingesetzt, stand auch schon McGonagall wie die perfekte Personifizierung einer Rachegöttin vor ihr.

"Miss Evans." Ihre Stimme ließ schon Böses ahnen. "Finden Sie es richtig, dass ihre Eule Briefe mitten im Unterricht zustellt? Haben Sie das Tier nicht dazu erzogen, am Frühstückstisch zu erscheinen?"

"Es ist nicht meine Eule, Professor", antwortete Lily leise.

McGonagall beugte sich stirnrunzelnd vor. "Dann haben Ihre Freunde ein Zeitproblem." Sie streckte die Hand aus. "Geben Sie mir den Brief."

Die Lippen zusammen gepresst, legte Lily den Brief in die Hand der Professorin. Diese öffnete unwirsch das Siegel ohne darauf zu achten und betrachtete ärgerlich das Papier. "Ihre Freunde scheinen auch noch einen verqueren Sinn für Humor zu haben, Miss Evans." Sie ließ den Brief auf das Pult fallen und drehte sich zur Tafel, um den Unterricht fortzufahren. Lily nahm verwundert das leere Pergament in die Hand, als sie aber ein lautes Räuspern vernahm, steckte sie es schnell in ihre Tasche. Als McGonagall etwas an die Tafel schrieb, drehte sie sich zu den Maraudern um, die sie alle vier fragend ansahen. Sie zuckte nur mit den Schultern.

Erst am Abend kam Lily dazu sich noch einmal mit dem komischen Brief auseinander zu setzen. In eine Decke eingewickelt saß sie in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes und fischte das Pergament aus ihrer Tasche. Ihre Augen weiteten sich als auf dem leeren Papier Worte erschienen.

Die Schmuckstücke besitzen große Macht, das wirst du schon erkannt haben. Ich könnte dir vieles darüber erzählen.

Ein Freund

Lily betrachtete schweigend den Text. Sie konnte doch niemandem vertrauen, der noch nicht einmal mit seinem Namen unterzeichnete, oder? Wer war dieser geheimnisvolle Briefeschreiber? Jemand aus dem Schloß? Ein Professor? Ein Schüler? Jemand aus Hogsmeade? Kannte sie die Person? Und vor allem: Was bezweckte sie mit diesen Briefen?

Ihre Gedanken wurden von Sirius unterbrochen, der sich genüsslich in den Sessel neben sie fläzte.

"Hast ganz schön Glück, dass dir die McGonagall keine Strafarbeit gegeben hat", bemerkte er und versuchte einen Blick auf das Pergament zu erhaschen. Lily stopfte es schnell in ihre Tasche. "Was hast du denn da?"

"Ach, nur ein Brief von meiner Mutter. Nichts besonderes."

Sirius betrachtete sie einen Moment schweigend, dann grinste er. "Hey, hör mal. Wir wollen in die Drei Besen. Kommst du mit?"

"Wo wollt ihr hin? Es ist doch gar nicht Ausgang nach Hogsmeade!"

Sein Grinsen wurde noch breiter. "Süße, wir sind die Marauder, hat dir das schon mal jemand gesteckt? Wir haben da unsere kleinen Tricks."

Lily nahm sich ein Buch zur Hand. "Eure kleinen Tricks will ich gar nicht kennen lernen. Du kannst jetzt gehen." Sie schlug das Buch auf und vertiefte sich darin, aber kurze Zeit später sah sie wieder genervt auf. "Black, hör auf mich anzustarren!"

"Du solltest James eine Chance geben", kam prompt die merkwürdig ernste Antwort.

Lily zog eine Augenbraue in die Höhe. "Bist du noch ganz dicht?"

"Bin ich. Aber vor allem habe ich erkannt, was dir noch auffallen wird: James ist ein prima Kerl. Er würde dich auf Händen tragen, wenn du endlich mal aufhören würdest die Eiskönigin zu spielen. Ich weiß, dass du einsam bist. Du solltest nur mal jemanden an dich heranlassen und es würde dir wesentlich besser gehen."

"Danke für deine weisen Worte, Mr Psycho. Bist du jetzt fertig?"

"Fix und fertig. Ich geh mich jetzt betrinken."

"Viel Spaß", murmelte Lily und vertiefte sich wieder in ihr Buch.

Kurze Zeit später kamen die restlichen Marauder in den Gemeinschaftsraum. Als die drei an ihrem Sessel vorbeizogen, blieb James stehen.

"Lily, wir wollen in die -"

"Nein, danke, ich komm nicht mit."

James sah sie verwirrt an, aber Sirius zog ihn weiter. "Schon gut, sie ist wieder zickig."

"Bin ich gar nicht!", antwortete Lily pampig und im nächsten Moment trat sie sich im Geiste hart gegen das Schienbein. "Schön blöd, jetzt fall ich schon auf Black rein."

Der nächste Brief kam eine Woche vor Weihnachten an. Es war spät in der Nacht, aber Lily hatte noch wach gelegen, um zu lesen. Die graue Eule musste gar nicht klopfen, denn kaum war sie auf dem Fensterbrett erschienen, war Lily schon auf den Beinen. Sie hatte eine Antwort an den Unbekannten formuliert, in der sie um mehr Informationen bat und konnte es gar nicht mehr abwarten den Brief abzuschicken. Leider hatte die Eule andere Pläne. Kaum hatte Lily die Pergamentrolle abgebunden, enstchwand sie in der Nacht und selbst leises Rufen und Eulenkekse konnten sie nicht zurücklocken. Enttäuscht schloß Lily das Fenster und kroch in ihr Bett. Sie zog die Vorhänge zu und klemmte eine Kerze zwischen ihre Knie. Erst dann öffnete sie das Siegel.

Ich könnte mir vorstellen, dass du nach den letzten beiden Briefen gerne mehr über mich erfahren würdest, aber unglücklicherweise kann ich es dir nicht schriftlich mitteilen, wer ich bin, denn meine Eule könnte abgefangen werden. Darum schlage ich dir ein Treffen vor: Ich erwarte dich übermorgen bei Einbruch der Dunkelheit auf halbem Wege nach Hogsmeade. Ich schätze dort sind wir ungestört genug, damit ich dir alles in Ruhe erklären kann. Ich hoffe du kommst, denn ich bin ganz erpicht darauf dich persönlich kennen zu lernen.

Dein Freund

Lilys Gedanken rasten, wie so oft in letzter Zeit, rasend schnell durch ihren Kopf nachdem sie zu Ende gelesen hatte. Im Grunde hatte sie so etwas erwartet. Die Frage war jetzt nur, ob sie zu diesem Treffen gehen sollte. Der Schreiber konnte sonstwer sein und wenn sie ehrlich war, bis jetzt hatten die Schmuckstücke ihr noch keine netten neuen Bekanntschaften verschafft. Sie konnte in eine große Gefahr hineinlaufen und es würde bestimmt nicht wieder ein Hund aus dem Nichts auftauchen und sie retten. Allerdings musste sie einfach etwas über die Schmuckstücke erfahren, vor allem warum sie gerade bei ihr waren. Vielleicht konnte der Fremde sie ihr abnehmen? Wahrscheinlich würde es aber einfach nur reichen, wenn sie mehr über ihre Funktion wüsste. So oder so, es könnte auch eine Gefahr bedeuten nicht zu dem Treffen zu gehen, denn woher sollte sie wissen, dass die Schmuckstücke ungefährlich waren?

Leise, um ihre Zimmerkameradinnen nicht zu wecken, griff Lily unter ihren Nachtschrank und holte eine Schatulle hervor. Schweigend betrachtete sie das Armband. Die Kette hatte sie immer noch nicht von den Maraudern zurückerhalten..

‚Ich gehe', dachte sie plötzlich entschlossen. ‚Aber diesmal besser vorbereitet.'

Am nächsten Abend saß Lily brütend über einem Stück Papier und grübelte über die besten Sicherheitsmaßnahmen nach. Sie bemerkte nicht wie James ihr über die Schulter sah und erschrak sich fürchterlich, als er ihr ins Ohr flüsterte.

"Was machst du da?"

Hecktisch wischte Lily das Blatt vom Tisch. "Nichts. Ich muss doch nicht immer etwas tun."

Er verschränkte die Arme. "Danach sah es aber gar nicht aus. Komm schon, erzähl mir was du planst."

Lily stand auf und verschränkte ebenfalls die Arme. "Planen? Seh ich aus wie ein Marauder, oder was?"

Plötzlich griff James nach ihren Schultern und sah ihr tief in die Augen. "Egal was du machst, bring dich nicht wieder in Gefahr."

Sauer befreite sich Lily aus seinem Griff. "Seid ihr jetzt alle der Meinung in meinem Leben herumpfuschen zu müssen? Ich sag dir was, Potter: Ich brauche dich und deine kleinen Freunde nicht. Ich brauche niemanden. Und wenn ich der Meinung bin, ich muss mich in Gefahr bringen, dann tue ich das auch."

"Du hörst dich wie ein trotziges Kleinkind an."

"Schön!" Wütend griff Lily nach ihrer Tasche. "Dann wird das trotzige Kleinkind jetzt den großen guten Onkel hier stehen lassen, um schlafen zu gehen. Gute Nacht!"

Erst in ihrem Schlafsaal fiel ihr auf, dass das Blatt mit den Notizen noch unten auf dem Boden lag. ‚Egal, ich habe schließlich alles im Kopf.'

Während der Nacht waren mehrere Zentimeter Neuschnee auf den sowieso schon sehr hohen alten gesunken, so dass Lily ihren Zauberstab bereit hielt, als sie sich am nächsten Abend aus dem Schloß schlich, um sich mit einem Fönzauber den Weg frei zu bahnen. Kaum hatte sie die Eingangshalle verlassen, begann es wieder zu schneien und umso weiter sie ging desto dichter wurden der Schneefall. Zitternd wickelte sie ihren Schal fester um den Hals, als sie sich dem Treffpunkt näherte. Kälte und Aufregung hatten sich schon längst zu einer Einheit vermischt und immer wieder richtete sie den wärmenden Strahl aus ihrem Stab auf sich selbst.

Einen Moment stockte Lily, als sie in der einsetzenden Dunkelheit einen Schatten am Treffpunkt wahrnahm. ‚Jetzt oder nie', dachte sie und ging langsam auf die Gestalt zu.

Anmerkung des Autors:

Wer ist der geheimnisvolle Briefeschreiber? Ihr werdet es herausfinden – im nächsten Kapitel. Tut mir leid, Leute, aber Cliffhanger müssen einfach sein.

Ich mag übrigens das Gespräch zwischen Lily und Sirius. Er kann endlich zeigen, was er in Wirklichkeit ist: Ein Frauenversteher. rofl Na, jedenfalls denkt er das. Wenigstens hat er mal ein bißchen Reife gezeigt und nicht nur dumme Kommentare abgegeben. Apropos: Ob James langsam eine Chance bei Lily hat, nachdem sie es sich "überlegt"? Ha, mal sehen. Die kleine Kratzbürste hat doch immer wieder einen schlechten Tag.

Freue mich natürlich wie immer über Reviews! (Falls das hier überhaupt noch jemand liest)

Ciao Dream