Titel: The left way
Autor: dreamdancerin
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Joanne K. Rowling. Ich mache keinerlei Profit hiermit, also bitte verklagt mich nicht!
Feedback: Immer gerne gesehen! Schreibt mir einfach eine Email oder drückt auf den witzigen Go!- Knopf da unten und schon könnt ihr mir alles lebenswichtigen Dinge mitteilen!
Anmerkung: Juhuu! Pünktlich zu meinem Eintritt in das Erwachsenenalter o, beschenke ich euch mit einem neuen Kapitel. Mir ist aufgefallen, dass die Übersetzungen meiner Kapitelüberschriften teilweise grausig sind, aber ich denke da an die armen Mitmenschen unter uns, die nicht die universelle Sprache Nr. 1 in dieser Welt voller Anglizismen beherrschen. Also, falls es sich total bekloppt anhört (wird vor allem in den nächsten Kapitel der Fall sein), ignoriert es einfach und erfreut euch an den englischen Kreativschüben!
Anmerkung: Viele liebe Dankeschön für die Reviews an Ina (Danke für den Hinweis mit der Kette. Ist mir gar nicht aufgefallen. peinlich berührt grins Habe es gleich geändert, denn natürlich hat sie das Schmuckstück noch nicht von den Maraudern zurückbekommen), Eva Luna (knutsch Natürlich reviewst du immer (s.u.)), Lara-Lynx und xXTimeIsStoPpiNgXx!
Peinlich, peinlich, ich habe im letzten Kapitel vergessen, welchen für die Reviews zum 8. Kapitel zu danken, nämlich Eva Luna, Grinsekatze und Tigereye!
Kapitel 10
Meeting the new pen friend – Den neuen Brieffreund treffen
‚Jetzt oder nie', dachte sie und ging langsam auf die Gestalt zu.
Als sie die Person fast erreicht hatte, zögerte Lily. ‚Was mach ich hier?', fragte sie sich und umklammerte fester ihren Zauberstab. ‚Sind es die Schmuckstücke denn wert?' Sie wusste die Antwort auf diese Frage: Ja, sie waren es. Sie musste einfach wissen, was es mit ihnen auf sich hatte. Noch einmal atmete sie tief durch, dann überwand sie das letzte Stück zum geheimnisvollen Briefeschreiber.
Was Lily im Grunde schon wusste, bestätigte sich sofort: Es war ein Mann. Ein sehr heruntergekommener noch dazu. Sein struppiges halblanges Haar fiel ihm in die dunklen, aufmerksamen Augen und sein sehniger Körper war in einen übergroßen, dreckigen Mantel gehüllt. Seine Körperhaltung verriet Spannung und er beobachtete jeden ihrer Schritte bis sie vor ihm stand.
"Guten Abend." Seine Stimme war dunkel und rauh. "Ich freue mich, dass du gekommen bist."
Mit Sicherheitsabstand blieb Lily vor ihm stehen und sah ihn misstrauisch an. "Wer sind Sie?"
Der Mann lachte leise. "Ich bin Herrscher und Diener, Beschützer und Sklave."
"Das ist aber keine präzise Antwort."
"Vielleicht soll sie auch nicht zuviel verraten."
Lily zog eine Augenbraue hoch. "Ich bin nicht hier her gekommen, um dumme Spielchen mit Ihnen zu treiben. Ich möchte nur wissen, wer Sie sind und was Sie mir über die Schmuckstücke erzählen können."
Der Mann sah sie einen Moment durchdringend an, dann schien sich seine Haltung zu entspannen. "Du bist nicht auf den Mund gefallen. Das gefällt mir. Wer sagt, was er denkt, macht sich oft Feinde, und trotzdem kann man ihm am meisten vertrauen."
Lily wollte gerade etwas erwidern, aber der Mann hob die Hand. "Nun gut. Ich schätze, du willst keine Weisheiten von mir hören, darum komme ich nun zum Wesentlichen: Den Grund warum ich dich hierher gebeten habe." Gespannt beugte sich Lily ein Stück vor. Ob er ihr wirklich weiterhelfen konnte? Der Mann sah sich einmal schnell um, dann beugte er sich verschwörerisch vor.
"Du musst wissen, dass die Schmuckstücke keine einfache Vorgeschichte haben. Sie sind sehr alt. Und sehr machtvoll. Es gibt Menschen, die wollen sie besitzen, andere beschützen und wieder andere wollen sie zerstören. Es gibt insgesamt vier von ihnen und wer sie alle besitzt, hat Zugriff auf eine jahrhundertealte Magie."
"Was für eine Magie?", fragte Lily atemlos und beugte sich noch ein Stück vor.
"Schon immer wurde sie als weiße Magie genutzt, aber sie kann auch genauso gut zur schwarzen mißbraucht werden. Du musst wissen, dass in beiden Fällen zerstörerische Kräfte am Werk sind, wenn sie falsch eingesetzt wird."
"Was für Kräfte? Was genau kann man mit den Schmuckstücken erreichen?"
"Sie können -"
Ein Knacken im Unterholz des Verbotenen Waldes ließ sie beide aufhorchen. Als der Mann weiter sprach, wirkte er leicht hektisch.
"Hör zu, Mädchen, ich mach dir einen Vorschlag: Du könntest mit den Schmuckstücken überfordert sein. Wenn ihre Kraft ausbricht, kannst du sie höchstwahrscheinlich nicht mehr kontrollieren. Gib sie mir, ich werde sie an einem sicheren Ort verwahren!"
Misstrauisch richtete Lily sich auf. "Was ist, wenn ihre Magie nie zum Einsatz kommt? Dann habe ich sie völlig umsonst weggeben."
"Sei nicht dumm, Kind." Ein Hauch von Aggression schwang in der Stimme des Mannes mit. Unbewusst ging Lily einen Schritt zurück. "Die Schmuckstücke haben einen eigenen Willen, sie fragen dich nicht, ob sie ihre Magie nutzen dürfen oder nicht. Eines Tages wird es soweit sein und wenn du versuchst die Macht zu kontrollieren, kann es weitreichende Konsequenzen haben."
"Können Sie damit umgehen?"
"Wie?" Perplex starrte der Mann sie an.
"Kommen Sie mit der Macht zurecht?"
"Besser als du, das steht fest."
Einen Moment schwankte Lily, dann schüttelt sie den Kopf. "Nein."
"Nein?"
"Ich gebe Ihnen nicht die Schmuckstücke."
Ein wütendes Glimmen trat in die Augen des Mannes. "Mädchen, du machst einen riesigen Fehler."
Entschieden verschränkte Lily die Arme vor der Brust. "Ich könnte auch einen riesigen Fehler machen, wenn ich sie Ihnen gebe. Ich kenne Sie nicht und weiß nicht, ob ich Ihnen vertrauen kann."
"Wenn nicht mir, dann kannst du niemandem vertrauen."
"Ich schätze, das kann ich selbst entscheiden."
Wenn der Mann in den letzten Minuten mühsam seine Wut zurückgehalten hatte, kam sie in diesem Moment gnadenlos zum Ausbruch. Er machte einen unheilvollen Schritt auf sie zu. "Gib sie mir!", befahl er und streckte die Hand aus.
In diesem Moment wurde Lily bewusst, was ihr ihre Naivität und Neugierde eingebrockt hatte: Sie war schon wieder in eine Falle gelaufen.
Entschieden schüttelte sie den Kopf. "Niemals." Sie wollte sich umdrehen und weglaufen, blieb aber sofort stecken. Entsetzt registrierte sie zum ersten Mal den hüfthohen Pulverschnee, der sich in einer im Mondlicht glitzernden Fläche bis zum Schloß vor ihr ausbreitete. Selbst ihr vorhin frei gefönter Weg war verschwunden und sie hatte das ungute Gefühl, dass der Mann etwas damit zu tun hatte.
Ein boshaftes Lachen ertönte hinter ihr. "Kommt Prinzesschen nicht weg?"
Erschrocken drehte sie sich um. Der Mann stand genau hinter ihr. Sie konnte seinen warmen Atem auf dem Gesicht spüren. Wild packte er ihren Schal und zerrte daran.
"Gib sie mir!", rief er laut und zog dabei immer fester an dem rot- goldenen Wollstoff.
Lily versucht ihn verzweifelt wegzudrücken. Sie bekam kaum noch Luft. ‚Hilfe!', dachte sie entmutigt. ‚Kann mir denn niemand helfen?'
"Lily!", rief plötzlich jemand hinter ihr.
Verdutzt ließ der Mann sie los. Sie ergriff die Chance und zerrte aus ihrer Manteltasche ein Pfefferspray heraus, das sie im Überraschungseffekt nutzte. Der Mann schlug mit einem Aufschrei die Hände vor die Augen und stürzte zu Boden.
Schnell warf Lily sich herum und steuerte auf die vier Jungen hinter sich zu, die sich gerade ebenfalls einen Weg zu ihr bahnten. Weit kam sie nicht, bevor sie im weichen Schnee stecken blieb.
"Scheiße!", rief sie laut ihren Frust heraus und stob mit ihrer Faust das weiße Pulver auf. Ein Blick über die Schulter versicherte ihr, dass der Mann wieder auf den Beinen war und ihr in der entstandenen Schneise folgte. Mit der Kraft der Verzweiflung schlug sie den Schnee beiseite. ‚Nur noch ein paar Meter!', schoß es ihr durch den Kopf. ‚Dann bist du in Sicherheit.'
Gerade als ihr einfiel, dass sie eine Hexe war und mit ihrem Zauberstab viel mehr erreichen konnte, spürte sie das kalte Holz an ihrem Hals.
"Nicht bewegen, sonst bist du tot", flüsterte die gehässige Stimme in ihr Ohr.
Resignierend schloß Lily die Augen. ‚Jetzt ist es aus.'
"Runter!", rief in diesem Moment jemand und Lily warf sich, alle Gefahren ignorierend in den Schnee, die Arme über den Kopf geschlagen. Ein vierfaches "Expelliarmus!" schoß sofort über sie hinweg.
Zitternd blieb sie im kalten Weiß liegen, bis zwei starke Arme sie anhoben. Voller Angst schlug sie wild um sich.
"Aua!", ertönte plötzlich James verletzte Stimme. "Ich habe dich gerade gerettet, da musst du nicht gleich pampig werden!"
Erschöpft ließ Lily die Arme sinken und sah einem ihrer Retter dankbar in die Augen.
"Ihr könnt nachher Wiedersehen feiern!", rief Remus ein Stück hinter ihnen und riß James und Lily aus ihrem Gespräch ohne Worte. "Der Typ rührt sich schon wieder."
"Unmöglich!", erklang die Stimme von Peter. "Das war ein vierfacher Entwaffnungszauber! Der hätte selbst Dumbledore lahm gelegt."
James, der einen Blick über Lilys Schulter geworfen hatte, schnappte sich ihre Hand und zerrte sie Richtung Schloß. "Komm, schnell. Es wäre nicht so lustig, wenn du wieder einen Monat im Krankenflügel liegen würdest."
"Ha! Ha!", quetschte Lily noch kurz hervor, dann rannte sie los. Vor ihnen benutzen Remus, Sirius und Peter nicht den Fönzauber sondern sprengten den Schnee kurzerhand zur Seite. Mit dieser Methode waren sie zwar schneller, aber das Schloß kam trotzdem schleichend langsam näher.
Sie waren nicht weit gekommen, als hinter ihnen die ersten Zaubersprüche gebrüllt wurden. Kurz darauf standen sie in einem Hagel von rotem Licht.
"Wir müssen Haken schlagen!", rief James und zerrte Lily nach links. Sie wollte gerade etwas erwidern, als er an ihrer Hand zusammenbrach.
"Potter!", rief Lily bestürzt und duckte sich neben ihn. Schnell zog sie ihren Zauberstab aus der Tasche, schoß ein Spruch nach hinten ab, brüllte nach Sirius und benutzte das Finite Incantatem auf James. Der schlug sofort die Augen auf, wirkte aber benommen.
"Hä?", fragte er und musterte sie verklärt.
"Kein Zeit für dumme Kommentare, Potter! Wir müssen hier weg." Sie versuchte ihn hochzuziehen, doch sofort schlug ein weiterer Zauberspruch neben ihr ein. Erschrocken ließ sie sich wieder zu Boden fallen. ‚Was mache ich jetzt bloß?' Verzweifelt lugte sie nach hinten zum Briefeschreiber. Plötzlich landete eine Person hart neben James im Schnee.
"Was ist passiert?", fragte Sirius atemlos.
"Potter wurde von einem Zauberspruch getroffen. Wenn du mich fragst ein Stupor in Verbindung mit einem Aufheiterungszauber. Ihm scheint alles egal zu sein."
Bestürzt starrte Sirius seinen besten Freund an, der begeistert mit der Hand durch den Schnne fuhr. "Uh, wie kalt das ist!", rief er verzückt aus.
"Du meine Güte, das können wir ja jetzt gar nicht gebrauchen!"
"Was du nicht sagst", antwortete Lily bissig und hielt Sirius die andere Hand von James entgegen. "Da du wahrscheinlich auch keine bessere Idee hast, machen wir es so: Weiter zum Schloß, James in der Mitte und Zaubersprüche nach hinten. Okay?"
"Mmh", nuschelte Sirius. "Peter und Remus geben uns Deckung. Sie sind weiter vorne."
"Na dann los!"
Gleichzeitig sprangen sie auf und zerrten James, der begeistert quietschend lachte, Richtung Eingangstor. Ohne Absprache schoß Lily den Schnee zur Seite und Sirius schleuderte, unterstützt von seinen weiteren Freunden, alle Zaubersprüche, die ihm einfielen, auf den merkwürdigen Mann.
So kamen sie auch ganz gut voran, bis die drei Marauder gleichzeitig verschiedene, starke Sprüche riefen und es plötzlich still wurde.
Lily warf einen Blick über die Schulter und blieb verdutzt stehen. "Er ist weg!"
"Darauf würde ich mich nicht verlassen!", drängte Sirius zum weitergehen. "Die Todesser waren damals auch nicht verschwunden."
"Wie?", platzte Lily sofort heraus.
"Später", blockte Sirius ab und zauberte den weiteren Weg Richtung Schloß frei. Lily folgte ihm schweigend und starrte brütend zu Boden, bis sie bemerkte, dass James sie verzückt anstarrte.
"Was ist los?", fragte sie misstrauisch und James begann strahlend zu lächeln.
"Ich finde dich wunderschön!"
"Äh", bemerkte Lily sprachlos.
"Hör bloß auf, James!", knurrte Sirius von der anderen Seite. "Du bringst dich nur in Teufels Küche."
Lily kam nicht dazu noch etwas zu antworten, denn sie erreichten Peter und Remus, die stehen geblieben waren, um die Umgebung im Auge zu behalten.
"Es ist nicht mehr weit." Remus sah sich noch einmal gründlich um. "Beeilen wir uns."
Atemlos und erschöpft erreichten sie kurz darauf ohne weitere Angriffe die Eingangshalle.
Peter zog aus James Manteltasche die Karte hervor, die Lily beim "Einbruch" schon einmal gesehen hatte. Der kleinste Marauder warf einen Blick darauf und deutete ihnen an ihm nachzugehen. "Der Weg ist frei", murmelte er und schweigend folgten sie ihm die langen Treppen und Korridore hinauf zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
Kaum hatten sie den gemütlichen Raum erreicht, ließen sich alle Fünf in die bequemen Sessel fallen.
"Was ist das für eine Karte?", fragte Lily nach einer kurzen Erholungspause und wickelte sich den Schal vom Hals. Sie hatte heute genug von Wolle.
"Marauder's Map", antwortete Sirius knapp und legte die Beine auf den Tisch vor ihm.
"Aha."
"Darauf kann man alle Gänge und Personen von Hogwarts sehen. Wir haben sie selbst gemacht", führte Remus die Erklärungen zu Ende.
Auch wenn Lily es ungern zugab, aber diese Leistung beeindruckte sie irgendwie. "Habt ihr mich damit gefunden?"
"Gefunden ist zuviel gesagt", sagte Peter und rollte die Karte zusammen. "Wir sind dir von Anfang an gefolgt."
"Und warum habe ich euch nicht gesehen, als ich los gerannt bin?"
"Wir, ähm, waren am Waldrand!", platzte Remus heraus und grinste.
"Ah, ja." Zweifelnd sah Lily ihn an, hakte aber nicht weiter nach. "Und warum seid ihr mir überhaupt nachgegangen?"
"Die Briefe", sagte Peter. "Sie haben uns misstrauisch gemacht. Vor allem nach der Sache mit den Todessern."
"Apropos: Woher wußtet ihr damals, dass ich in Gefahr war?"
"Ach", winkte Remus sofort ab. "Das war Zufall. Wir sind dir gefolgt, als du so wütend aus unserem Schlafsaal gerannt bist, haben die Szenerie beobachtet und danach Dumbledore benachrichtigt."
"Und der Hund?"
"Welcher Hund?", fragte Remus alarmiert.
"Der, der mich gerettet hat."
"Hab keinen gesehen." Peter sah Remus fragend an und der schüttelte den Kopf.
"Ich auch nicht."
"Aber -"
"So, jetzt hört mal auf zu quatschen", unterbrach Sirius genervt. "Lily, wer war der Typ da unten und was wollte er von dir?"
"Ich weiß es nicht so genau", antwortete Lily ehrlich.
Sirius zog eine Augenbraue in die Höhe. "Du hast dich aber ziemlich lange mit ihm unterhalten."
"Na ja, das mit den Briefen habt ihr ja mitgekriegt. Er hatte geschrieben, dass er mir etwas über die ... ähm." Sie stockte. "Etwas über die Kette -"
"Schon gut. Wir wissen, dass ein Armband dazugekommen ist", sagte Remus ruhig.
Lily sah sie überrascht an. "Woher?"
"Uns ist es aufgefallen, als du auf der Krankenstation gelegen hast und außerdem -" Peter deutete auf James. "Hat er dich beobachtet, als du es abgenommen hast. Du hast dich zu komisch verhalten, als das es nur ein normales Schmuckstück sein kann."
"Wir haben einfach nur eins und eins zusammen gezählt", sagte Sirius und fuchtelte ungeduldig mit der Hand. "Erzähl weiter!"
Lily schluckte hart. "Ähm, auf jeden Fall hat er geschrieben, dass er mir etwas über die Schmuckstücke erzählen kann, aber dass er mir nicht verraten kann, wer er ist, weil die Eule abgefangen werden könnte. Darum der Treff."
"Ah, ja. Und du bist einfach so hingegangen. Das ist total bescheuert!" Fassungslos schüttelte Remus den Kopf.
"Ja, ich weiß, aber ich musste einfach etwas erfahren. Ich dachte, er könnte mir helfen, aber das Gespräch ist aus dem Ruder gelaufen."
"Was hat er gesagt?" Drei Marauder beugten sich interessiert vor. James, der auf dem Weg durch das Schloß wieder normal geworden war, blieb schweigend in seinem Sessel sitzen.
"Im Grunde nicht viel. Die Schmuckstücke sollen sehr alt und mächtig sein und zur weißen und schwarzen Magie benutzt werden können. Er wollte sie mir abnehmen, weil ich sie angeblich nicht kontrollieren kann und ist ausgerastet, als ich sie ihm nicht geben wollte."
Enttäuscht lehnten sich alle wieder zurück.
"Das ist ja wirklich nicht viel", sprach Peter aus, was alle dachten.
"Und etwas damit anfangen können wir auch nicht wirklich." Grübelnd strich Remus sich über das Kinn.
"Aber die Tatsache, dass es insgesamt vier sind, könnte weiterhelfen."
Die Drei starrten sie an.
"Na, dann werden dir wohl noch ein paar komische Dinge geschehen", sagte Sirius und schaute hoch zur Decke, dann sah er sie wieder direkt an. "Wir können aber nicht immer auf dich aufpassen."
"Müsst ihr auch nicht", teilte Lily ihm kühl mit. "Ich werde in den Weihnachtsferien versuchen mehr über die Schmuckstücke herauszufinden und gegebenenfalls die restlichen zu finden."
"Warum solltest du etwas so bescheuertes tun?", warf Peter erschrocken ein. "Was ist, wenn sie wirklich gefährlich sind?"
"Dann habe ich nur ein weiteres Problem. Ganz ehrlich: Ich habe das Gefühl, die Schmuckstücke wollen zu mir. Also kann ich es ihnen auch leichter machen, denn irgendwann finden sie mich sowieso."
Die Jungs schwiegen, dann stand Sirius auf. "Ich gehe ins Bett, Leute. Weiter darüber diskutieren hilft sowieso nicht, wir müssen handeln."
"Wir?", fragte Lily überrascht.
Sirius zwinkerte ihr zu. "Denkst du wirklich, wir lassen dich jetzt damit alleine? Und außerdem hängen wir sowieso schon mit drinnen, da wir dich ja dauernd retten müssen."
"Sehr witzig. Ich lache mich tot.", sagte Lily säuerlich.
Remus drückte sanft ihre Schulter, als er an ihr vorbeiging. "Wir wollen nur dein bestes. Nehme es einfach als Freundschaftsangebot an, denn wir alle hier wissen, dass du es sowieso nicht alleine schaffen kannst." Er lächelte ihr noch einmal zu, dann ging er Richtung Treppe. "Gute Nacht."
Peter folgte ihm gähnend, aber winkte ihr wild zu, bevor er verschwand.
Lily starrte ihnen einen Moment nach, bis sie bemerkte, dass James immer noch schweigend vor dem Kamin saß und in die Flammen starrte.
"Geht es dir gut?", fragte sie ihn vorsichtig.
"Ich finde dich wunderschön!", platzte es aus ihm heraus. "Ich muss wohl total gesponnen haben!"
"Was denn?" Lily schlug sich gespielt entsetzt die Hand auf das Herz. "Bin ich denn nicht atemberaubend?"
"Natürlich, aber es dir einfach so zu sa -" Plötzlich stockte James und sah sie finster an. "Ist es das, was du von mir hören wolltest?"
"Ich wollte gar nichts hören", sagte Lily mild lächelnd und stand auf. Auf der ersten Stufe blieb sie stehen und drehte sich um. "Ach übrigens, James: Ich würde gerne mit dir zum Ball gehen." Grinsend drehte sie sich um und lief in ihren Schlafsaal. Ein beklopptere Gesichtsentgleisung hatte sie noch nie gesehen.
Anmerkung des Autors:
Puh, wieder ein Kapitel geschafft. Ich hoffe, ihr findet es spannend genug. Mir gefällt es auf jeden Fall. ggg Nachts um 12 wurde mir sogar mulmig wegen meinem Geschriebenen. (Die Szene, wo sie nicht wegkommt, da ist mir ganz anders geworden, speziell der Satz: Kommst du nicht weg, Prinzesschen?) Bekloppt, ich weiß, aber wenn ich bei meinen Storys heulen kann, dann kann ich es auch gruselig finden.
Übrigens waren die Marauder zwar am Waldrand, aber zusätzlich noch unter dem Tarnumhang. Und das Pfefferspray ... Tja, nicht alle Muggelerfindungen sind schlecht. Lily dachte sich einfach, wenn der Briefeschreiber ein Zauberer (wahrscheinlich) ist und vielleicht sogar ein Todesser, wird er wohl kaum diese Erfindung kennen.
Ciao Dream
