Elanor/Liderphin: Daaaaanke!
The Promise (Aragorns POV – Idril)
Geschrei, Chaos, Dunkelheit, Orks überall. Die Luft ist vom Blutgeruch erfüllt. Wir alle kämpfen verbissen. Ich halte nach Frodo Ausschau, den ich aus den Augen verloren hab. Schweiß und Blut rinnen mir über die Haut. Ein weiterer Ork muss das Leben lassen, als ich mit Andúril aushole.
Eine einzige Frage rast durch meinen Kopf und setzt sich dort fest, während ich mich zur Tür durchschlage: Werden wir jemals wieder das Tageslicht sehen? Noch nie habe ich mich so nach der Sonne und den Sternen gesehnt, noch nie schienen sie weiter entfernt.
Plötzlich steht ein riesiger Orkhäuptling mir gegenüber, mit einem schweren Kettenpanzer und einem Eisenhelm geschützt und eine riesige Keule in der Hand. Andúril, Erbe meiner Väter, blitzt im Fackelschein, als ich einen ersten Schlag gegen ihn führe, doch der Ork wehrt ihn mit einem kleinen, doch festen Breitschild ab. Er hebt die eisenbeschlagene Holzkeule über seinen Kopf. Ich stolpere rückwärts über ein Skelett und schreie überrascht auf. Der Ork rückt grinsend nach.
Ich packe mein Schwert fester, rufe einen Kampfschrei aus, stoße es in einen kaum erkennbaren Spalt zwischen Rüstung und Helm. Er kippt nach vorne, auf meine Hand, und schwarzes Orkblut spritzt mir in die Augen. Ich muss Andúrils Griff loslassen, um mir nicht die Hand zu brechen und springe schnell zurück, da ich nicht unter der schweren Leiche begraben werden will. Der Ork fällt zu Boden und ich mache Anstalten, ihn umzudrehen, um mein Schwert zurück zu bekommen, als ich plötzlich ein Grunzen hinter mir höre. Ich wirble herum.
Ein Ork hinter mir- ein kleiner nur, doch dennoch gefährlich für mich, da ich mein Schwert nicht mehr zur Hand habe. Er ist etwa zwei Meter von mir entfernt und hat gesehen, dass ich unbewaffnet bin. Ich stolpere rückwärts, falle beinahe. Immer näher tritt die widerliche Gestalt, ein dunkles Krummschwert in der Hand. Ich blicke mich hektisch um, doch meine Gefährten sind alle zu weit von mir entfernt und haben nichts bemerkt. Der Ork hebt das Krummschwert an und grinst dreckig.
„Dein Ende, Mensch", zischt er zwischen gelben bis schwarzen Zähnen hindurch, wie zur Bestätigung der Gedanken, die mir durch den Kopf rasen. Ich stoße mit dem Rücken an die Wand. Ich versuche, diese scheinbar letzten Augenblicke meines Lebens auszukosten, auszuschöpfen mit aller Kraft...
Und dann sehe ich dich plötzlich vor meinen Augen. Ich sehe dich so deutlich. Du lächelst aufmunternd, näherst dich mir. Ich weiß, es ist ein Traum, eine bloße trügerische Vorstellung, doch du spendest mir Trost. Immer näher rückst du und ich glaube deine Wärme fühlen zu können.
„Oh, wäre ich dir ein letztes Mal begegnet, Undómiel...", flüstere ich heiser. Deine Augen funkeln hell, das Licht des Abendsterns wohnt in ihnen. Dann bist du bei mir, küsst mich sanft auf die Lippen. Sonnenlicht scheint die Kammer hell erstrahlen zu lassen. Und dann, dann bist du verschwunden, ich bin zurück in jener dunklen Grabkammer in Moria, dem Tode nahe, unbewaffnet. Doch höre ich ein letztes Mal deine Stimme, ganz schwach von weit her.
„Gib die Hoffnung nicht auf, Geliebter... Du magst sie noch nicht sehen, doch die Hoffnung lebt weiter..."
Mit einem Seufzen reiße ich die Augen auf. Es waren nur so wenige Augenblicke, doch der Ork ist inzwischen nahe bei mir holt mit seinem Schwert aus. Ich schreie wieder und plötzlich geht alles unglaublich schnell. Ich werfe mich zur Seite, das Schwert schlägt krachend gegen die Felswand, ich falle zu Boden, Spüre den Griff eines verrosteten alten Messer unter mir. Ich packe den Griff, springe auf und schlage blind auf die Kreatur Saurons ein.
Mit Erfolg! Der Ork fällt kopflos zu Boden. Ich springe hervor zu der Leiche des letzten, finde den Griff Andúriels, ziehe mit aller Kraft mein Schwert aus der Leiche und drehe mich um, wieder zum Kampf bereit. „Danke", flüstere ich leise als ich vorspringe um meinen Gefährten zu Hilfe zu eilen. Denn der Kampf tobt noch, immer mehr Orks stürmen in die Grabkammer, aber ich habe wieder Hoffnung: Wir werden uns wieder sehen, gleich was noch kommt und wie lange diese Reise dauert, Geliebte, und sei es am Ende der Welt.
TBC...
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