Liderphin: Aaaach duuuu... fühl dich geknuddelt ;-)
Restless (Arwens POV von Nathalie)
Du zweifelst, Estel.
Ich bin so viele Meilen von dir entfernt, so viele Tagesreisen und Gefahren liegen zwischen uns, und dennoch fühle ich deine Zweifel. Du stellst dich in Frage, deine Stärke, deine Entscheidungen, deine Erfahrung.
Du hast viel erlebt, Aragorn. Viel mehr als einige derer, die du begleitest und führst. Vielleicht sogar mehr als die, die älter sind als du – all die Jahre, die du gewandert bist durch Wildnis und Kriege, all die Kämpfe, all diejenigen, die du kennen und schätzen gelernt hast in diesen Jahren... all das macht dich erfahren, Aragorn, viel mehr, als du selbst denkst. Du hast die Welt gesehen und weißt, was in ihr geschieht, auch wenn es dir kaum jemals wirklich bewusst wird.
Oft hattest du eine Wegkreuzung vor dir auf dem Pfad deines Lebens, melethron... bezweifelst du, dass du dich jemals falsch entschieden hast? War es falsch, Bruchtal zu verlassen und zurückzukehren zu denen, die all die Jahre lang auf dich warteten? War es falsch, dich in mich verlieben, gegen den Willen unserer Völker? War es falsch, dich für diese Reise zu entscheiden, für all die Gefahr und all das Leid, die damit verbunden sind?
Zweifle niemals an deinen Fähigkeiten, Estel. Und ganz besonders nicht an deiner Stärke.
Ich sagte es dir, mehr als einmal, doch in diesem Fall scheinen meine Worte dich nicht erreichen zu können, scheint keiner meiner Ratschläge dir zu helfen.
Du stehst dort und fürchtest dich. Keine Nacht und kein Wesen Saurons vermag dich zum Zittern zu bringen, und doch fürchtest du dich, in jeder einzelnen Minute dieser Reise.
Ich bin so viele Meilen von dir entfernt, und dennoch fühle ich deine Angst. Kaum vermagst du es, Frodo anzusehen, aus Furcht, deine Augen könnten sich von den seinen lösen und zu dem Ring wandern, dein Blick könnte sich an diesen binden, um ihn niemals mehr loslassen zu wollen... und aus Angst, du würdest das Verlangen verspüren, ihn nicht nur zu sehen, sondern auch zu besitzen... nur für dich zu haben, mit ihm all das zu erreichen, wovon du niemals zu träumen gewagt hast – obgleich es dein Schicksal war und ist... ein Schicksal, das du niemals wolltest, mit dem du niemals unbeschwert wirst leben können.
Du weißt, es ist das deine. Niemand sonst vermag das zerbrochene Schwert zu führen, wenn du es nicht tust.
Mehr als einmal sagte ich dir dieses. Zugegeben habe ich es nie, doch verletzten mich deine Zweifel, denn sie bedeuteten, dass du meinen Worten keinen Glauben schenktest – jedenfalls nicht genug, um dir und mir zu vertrauen. Angst sah ich in deinen Augen, und jedes Wort, überschattet von der Hilflosigkeit, mit der du deiner Aufgabe gegenüber standest, schien mir einen Stich ins Herz zu versetzen.
So auch jetzt.
Ich bin so viele Meilen von dir entfernt, und dennoch fühle ich deine Angst.
Deine Furcht, zu schwach zu werden, um dem Ring widerstehen zu können, zu schwach zu werden, so schwach wie deine Vorväter. Zu stolpern und das Gleichgewicht zu verlieren auf dem schmalen Grad, auf dem du wanderst, fehlzugehen...
Fürchte dich nicht, Estel. Erinnere dich an mich und an das, was wir uns schworen – ich bin bei dir, wohin du auch gehen magst.
Ich sehe dich dort stehen an den Fällen, an den goldenen Raurosfällen, spüre deine Zweifel, fühle deinen Schmerz. Kannst du mich nicht sehen? Hörst du mich nicht? Bist du so geblendet von deiner eigenen, scheinbaren Hilflosigkeit...?
Ich bitte dich, auch wenn du mich nicht hören kannst, hab Vertrauen.
Du bist Isildurs Erbe, nicht Isildur selbst.
Du hast sein Blut geerbt, nicht aber seine Schwäche... du kannst bestehen, wo er fiel.
Wenn du nicht mehr zweifelst an dir.
Wenn du ein wenig mehr Vertrauen hast in uns.
TBC...
Ich werd das Update-Tempo mal ein bissel herunterfahren, uns gehen langsam die Kapitel aus ;-)
Reviewt, dann schreiben wir vielleicht schneller und vor allen Dingen motivierter!
