Celebne: Freut uns, dass dir die Geschichte gefallen hat... und ja, leider ist dies hier das vorletzte Kapitel :)
Liderphin: Fühl dich geknuddelt, wie immer vieeelen Dank!
Romanticide
(Aragorn's POV by Kathi)
Es ist nun Mitsommerabend, der Himmel ist von einem klaren saphirblau und weiße Sterne sind im Osten erschienen, aber der Westen ist noch golden und die Luft ist kühl und wohlriechend. Viele Menschen stehen auf den weißen Mauern Minas Tiriths um den Zug willkommen zu heißen und ich steh mitten unter ihnen, neben mir sind meine Freunde, die mit mir all jene Gefahren überstanden.
Es sind Elladan und Elrohir, die als voran reiten und mit ihnen kommt ein silbernes Banner, das hell in den letzten Strahlen der Sonne schimmert. So viele des schönen Volkes sind gekommen. Und mitten unter ihnen, auf einem grauen Zelter, da bist du, in der all mein Sehnen Erfüllung findet.
Das verblassende Sonnenlicht wirft einen rötlichgoldenen Schimmer auf dein dunkles Haar und die helle Haut. Ich fühle mich wie in einem Traum, als ich mit all den anderen beobachte, wie ihr euch langsam nähert, ein Traum, der in all den schreckliche Stunden die uns trennten, nie ganz verblassen konnte.
Ich wage mich kaum zu rühren, aus Angst, er könnte zerplatzen, wie eine Seifenblase. Und als du immer näher rückst, mit jedem Schritt deines Pferdes, da stehen endgültig Tränen in meinen Augen, doch ich versuche nicht, sie zu verbergen. Ich kann das Warten kaum noch ertragen, es scheint mein Herz zu zerreißen. Ich möchte euch entgegen rennen, dich in meinen Armen wissen, dich nie mehr gehen lassen, doch meine Glieder sind wie gelähmt.
Ich kann ich nicht rühren. Arwen! Spürst du es ebenfalls, diese Qual die jeder verstreichende Augenblick nun mit sich bringt? Ich fühle mich aufgelöst in höchstem Glück und zugleich glaube ich, diese letzten Momente nicht mehr ertragen zu können.
Erst jetzt scheint mir bewusst zu werden, wie viel Zeit verronnen ist, seit wir von einander schieden. Wie oft habe ich gezweifelt, wie oft habe ich gewünscht, dich nie kennen gelernt zu haben, nur um diese Folter nicht ertragen zu müssen
Doch nun, da ich sich sehe, da scheint all dies von mir abgefallen zu sein.
Wie schön du doch bist, Arwen! Zu Recht gab man dir deinen Namen, du bist der Abendstern deines Volkes, der als letztes aufleuchtet, als der Glanz des Tages schon verblasst.
Und nun bist du hier, in meiner Stadt, mit verschleiertem Blick sehe ich, wie du von deinem Pferd gleitest und auf mich zutrittst, all dein Volk hinter dir und langsam, als könntest du es selbst noch nicht fassen, und die selbe Taubheit scheint deine Glieder befallen zu haben, wwie mich.
Ich sehe dein Lächeln, die Tränen in deinen Augen, deren Blick dieselbe Trauer und das selbe Glück bergen, das auch mich erfüllt.
Ich kenne keine Worte, die ausdrücken könnten, was ich in jenem Augenblick fühle, denn es scheint mehr als jedes Sehnen, mehr als jedes Verlangen.
Und nun endlich, als wir uns so gegenüber stehen, da scheinen alle Bande von mir abzufallen und vor meinem ganzen Volk und deinem, da trete ich auf dich zu und nehme dich stürmisch in meine Arme und sanft berühre ich mit meinen Lippen die deinen. Und aller Schmerz scheint sich in dieser Berührung aufzulösen, alles Leid das wir ertragen mussten, scheint vergessen.
Mein ganzer Körper scheint in Flammen zu stehen, ich kann nicht mehr klar denken, ich sehe nur noch dein Gesicht vor meinem, spüre nur noch deine Hände, die auf meinem Gesicht liegen.
Und all deine Gedanken liegen mir offen sowie die meinen dir und ich weiß nun endlich, dass du dasselbe ertragen musstest wie ich. Vor meinen nun geschlossenen Augen da zieht all jenes noch einmal vorbei, jede Wunde die ich erlitt, jeder Traum der mir des Nachts Erlösung schenkte.
Wie oft hast du mir Hoffnung geschenkt, wie oft habe ich gezweifelt. Nun erst, da sehe ich, dass du am Ende die Stärkere von uns beiden warst, denn du musstest zusehen, wie verzweifelte, du musstest fürchten, all unsere Träume würden an mir scheitern und konntest nichts tun. Doch du, du hast es geschafft deine Hoffnung zu bewahren, wie ein Schatz tief in deinem Herzen. Ach Arwen, wenn du wüsstest, wenn du nur wüsstest, nun von all deinem Leid zu erfahren, dass doch genauso, wenn nicht größer war, als das meinige. Arwen, lass uns beten, dass nie mehr auf dieser Welt Menschen und Elben solches erleiden müssen.
Bei den Valar ich wünschte, dieser Augenblick würde niemals vergehen, da all unsere Träume in Erfüllung gegangen sind und alles Leid weichen muss, ich würde ich könnte dich ewig so in den Armen halten, deine Hände auf meinen Wangen spüren, deine Lippen auf meinen. Nie in meinem Leben spürte ich solches Glück. Nie wusste ich wie heute, was es heißt, zu lieben.
Doch schließlich müssen wir uns voneinander lösen, denn die anderen warten schon, obgleich niemand sich traute, die Stille unseres so lang ersehnten Widertreffens zu zerstören.
Ich begrüße die Elben, die mit dir kamen, verneige mich vor den Herren Bruchtals und des Goldenen Waldes. Wunderschön ist die Herrin Lothloriens, unendlich alt und doch jung, strahlend wie der Morgen mit dem glänzenden goldenen Haar und den hellen Augen. Doch ich habe mich lange für den Abend entschieden.
Dann schreiten wir durch die Menge, du an meiner Seite und wo unsere Hände sich berühren, da scheinen meine zu glühen.
Und da steht Éowyn von Rohan neben dem Herrn Faramir und ich weiß, dass auch ihre Geschichte eine glückliche Wendung genommen hat. Ich lächle ihr zu und sie erwidert es, sowie Faramir neben ihr und ich sehe, dass ihre Hände fest ineinander verschlungen sind.
Und später da stehen wir nebeneinander vor dem weißen Baum Gondors und Elrond legt deine Hand in die meine. Doch wir wissen, dass des nur eine symbolische Geste ist, denn schon lange sind wir für einander bestimmt.
Und so vermählen wir uns an Mittsommer und all unser langes Warten und all die sehnsüchtigen Träume haben ein Ende, denn dies soll der Anfang eines neuen Zeitalters sein. Bald werden auch die letzten Elben in den Westen ziehen, nur du wirst bleiben und als Abendstern sollst du die letzten Tage deines Volkes in warmem Licht erstrahlen lassen.
Und hier, da stehen wir nun im letzten Glanz des verstreichenden Tages und niemand muss mehr den Morgen fürchten.
Ich weiß nun, dass alles, was ich mir je wünschte in Erfüllung gegangen ist, denn der Schatten vergangen und du bist bei mir.
Ich liebe dich und Eru gebe, dass wir nie mehr Abschied nehmen müssen.
To be continued...
