Hier nun schon das zweite Kapitel … hoffe es gefällt Euch ebenso wie das Erste und Ihr schreibt mir ein kleines Review….

Vicki so nun geht's weiter.. hoffe es gefällt Dir!

Yami ja mir geht's auch so.. war auch schon auf der Suche nach Slash Geschichten, bin leider auf nicht wirklich viele gestossen und habe mich wie gesagt auch riesig gefreut als ich gesehen habe, dass Du eine schreibst ( wie gesagt, bin grosser Fan Deiner Orli und Craig Geschichten )..Hoffe Du schreibst Deine auch bald weiter schon extrem neugierig bin… So denn… hier geht's nun erstmal weiter

Kapitel 2

Die junge Frau kniete neben jemanden, der offensichtlich starke Verletzungen hatte Die Haare am Kopf waren nicht mehr erkennbar und auch Kleidung war so gut wie nicht mehr vorhanden.

„Oh Gott, oh mein Gott!" hörte er sie immer wieder vollkommen verzweifelt schreien, bis auch die anderen aus allen Ecken des Strandabschnitts angelaufen kamen.

Sayid hatte sie als erstes erreicht und auch Sawyer war fast an der Stelle angekommen.

„Ruhig Kate, sag mir was passiert ist." sprach der Iraker sanft auf die Amerikanerin ein, der Tränen wie Sturzbäche über die Wangen liefen. „Er ist aus dem Wald gekommen!" schluchzte sie laut „ ist dann an mir vorbei und zusammen gebrochen."

Sawyer warf einen Blick auf den verbrannten Körper vor ihm. Der Mann lebte anscheinend noch, kam ihm aber nicht bekannt vor. Scheinbar konnte es keiner von der Gruppe sein, die schon einige Zeit hier am Strand war.

Ein leises Ächzen liess ihn aus seinen Gedanken auffahren „ Wasser, Wasser bitte!" stöhnte der Verletze aus einem Mund, der nahezu nicht mehr erkennbar war.

„Bring sie weg Sayid!" sagte Sawyer ernst und ohne einen Gedanken an ein Wiederwort zu verschwenden zog der Mann mit den langen dunklen Locken die geschockte Kate in Richtung Bäume zurück.

Sawyer zur selben Zeit kniete sich nun ebenfalls neben den Verletzten. Ihm wurde schlecht bei dem Geruch des verbrannten Fleischs und auch das ganze Blut setzte ihm mächtig zu, doch er verbot sich jetzt in dieser Situation Schwäche zu zeigen.

„Ruhig Mann." sprach er beruhigend auf den anderen ein, der versuchte seinen Körper in eine aufrechte Position zu bringen. „Bleib liegen. Wir holen Jack, den Doc. Ich weiss nicht ob du jetzt was trinken darfst."

Der Verletzte stöhnte erneut und unter einem gurgelnden Geräusch konnte Sawyer noch ein „bitte schnell" heraus hören.

Charlie der die ganze Sache von weitem betrachtet hatte, stürzte unterdessen in den Dschungel um Jack, aus den Höhlen zu Hilfe, zu holen. Auch wenn der Doc vielleicht nicht die richtigen medizinischen Geräte zu Hilfe hatte, aber vielleicht gab es ein paar Medikamente in seiner Bevorratung die dem Verbrannten Linderung bringen konnten.

Sayid war mit Kate im Zelt von Claire angekommen. Er legte die junge Frau auf das zweite Feldbett und nahm den nassen Lappen, der im Eimer neben Claire lag. „ Ruh dich einen Moment aus Kate. Du hast einen Schock. Das geht bald vorbei."

Claire die sich in der letzten Nacht sichtlich erholt hatte, sah Sayid fragend an. „ Ich erzähl dir später was passiert ist. Kannst Du ein bisschen auf sie aufpassen?" die dunklen Augen sahen das schwangere Mädchen forschend an.

„Ja kann ich. Geh ruhig."

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Kate wirklich in guten Händen war, verließ er das Zelt und machte sich wieder auf dem Weg zu Sawyer. Es wunderte ihn, dass der sonst so desinteressierte Blonde noch immer neben dem Mann hockte und sich scheinbar so gut es ging um ihn kümmerte.

Von weitem hörte er die tiefe Stimme des Südstaatlers „ Bleib ruhig . Es wird bald Hilfe da sein. Ich bin übrigens Dave Sawyer. Auch so ein armes Schwein, das mit dem Flieger hier abgestürzt ist. Zum Glück aber mit dem Mittelteil, wie ich jetzt an dir sehe."

Sayid schüttelte innerlich den Kopf. Wirklich aufmunternde Worte waren es ja nicht die sein selbsternannter Intimfeind sprach, dennoch wusste er das Sawyer es im Moment wirklich nur gut meinte.

„Charlie kommt gleich mit Jack wieder." Sagte der Iraker als er die beiden endlich erreichte.

„Hilfe kommt gleich. Ich bin Sayid" sprach er den im Sand liegenden und kontinuierlich vor Schmerzen stöhnenden an.

Plötzlich begann der Verwundete nach Luft zu schnappen. „Hilfe hilfe!" hörten die beiden den Mann noch röcheln, bevor die Geräusche endgültig verstummten.

Sawyer sah Sayid mit Schreck geweiteten Augen an „ Was machen wir jetzt verdammt?" er sprang auf und blickte gehetzt Richtung Dschungel aus dem jeden Moment der Doc kommen sollte.

„Bleib ruhig. Es ist zu spät. Er hatte zu schwere Verletzungen." Sayid sprach leise und ruhig. „ Nein, es kann nicht zu spät sein." Die blau grauen Augen von Sawyer flogen panisch vom Verbrannten zum Urwald und wieder zurück. „Nein niemals!" schrie er jetzt Sayid an, dessen Augen nur traurig hochsahen und versuchten ihm das Unausweichliche begreiflich zu machen.

„Doch Sawyer, wir konnten nichts mehr für ihn tun."

Das war zu viel und der blonde Mann begann zu rennen. Einfach ohne Ziel. Er hatte schon einige Menschen sterben sehen. Ja, er hatte sogar versucht den Marschall zu töten, um ihn von seinem Leid zu erlösen. Das hier war aber etwas anderes. Er starb ihm unter den Händen weg. Er hätte ihn doch retten wollen...

Als Jack zehn Minuten später am Ort des Geschehens eintraf, konnte er auch nur noch den Tod des Unbekannten feststellen. „Er hatte doch keine Chance, oder Jack?" fragte Sayid verunsichert. „Nein hatte er nicht. Die Verbrennungen sind zweiten und dritten Grades und das über den ganzen Körper verteilt. Es wundert mich, dass er überhaupt noch laufen konnte." Jack zuckte mit den Schultern, „ Aber irgendwie scheint auf dieser Insel ja so einiges anders zu funktionieren." Damit deutete er auf Locke, der ihnen am letzten Abend am Feuer seine Geschichte erzählt hatte.

„Kannst Du Dich bitte gleich noch um Sawyer kümmern?" Der Iraker sah den Arzt bittend an. „ Er scheint nicht damit klar gekommen zu sein, dass der Mann hier unter seinen Händen weggestorben ist. Was mich ja eigentlich wundert, denn beim Marschall…" Jack nickte „ Ja mach ich. Wenn du gehen würdest, hätte es eh keinen Sinn. Ihr streitet euch ja sowieso nur.

Das mit dem Marschall war aber etwas ganz anders. Er konnte ihn einfach nicht mehr leiden sehen und er hatte ja schliesslich auch um Erlösung gebeten.

In diesem Fall aber wollte der Mann Hilfe."

„Ich verstehe was du meinst. Hat mich aber gewundert, dass unser ach so kalter und abgebrühter Süd-Staatler plötzlich derartig Gefühle zeigen kann." Er stoppte kurz „ Ich meine natürlich ausser Hass und Wut auf andere."

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Jacks Gesicht als er an Sawyer dachte. Ja dieser Mann war wirklich die Arroganz, Ignoranz und alles was sonst noch als negative Eigenschaften zu nenne war in einem. Selten hatte man seine andere Seite zu sehen bekommen, doch wenn hatte diese Jack sehr gut gefallen.

„Ich denke Sawyer ist nicht halb so böse wie er immer tut. Ich denke es ist eine Art Maske die ihn davor schützt durch andere Menschen verletzt zu werden."

Damit stand Jack auf und deutete auf den toten Körper vor sich. „ Könntest du dich mit Charlie oder Locke darum kümmern, dass der Mann beigesetzt wird. Am besten verbrennen?" fragte der Arzt nun und wusste, dass es sicher nicht einfach sein würde. Auch nicht für den recht psychisch stabilen Iraker, der schon sehr viel im Krieg gesehen hatte.

„Ja ich kümmere mich Doc."

Jack war schon ein ganzes Stück den Strand hinunter gelaufen, als er auf den Felsen ein paar hundert Meter vor ihm eine Gestalt in sich zusammen gesunken sitzen sah. Im Moment war es noch zu weit um das Gesicht der Person zu erkennen, aber er war sich sicher, dass es nur der blonde sein konnte, den er suchte.

Und wirklich, als er näher kam erkannte er ihn sofort. Diese hoch gewachsene Statue, die langen blonden Haare, der inzwischen wild gewachsene Drei-Tage-Bart, die zerrissene Jeans und das schwarze T-Shirt machten den Mann mit dem starken Süd-Staaten Akzent aus.

„Hey!" rief er aus noch einiger Entfernung um ihn nicht zu erschrecken. Dieser jedoch reagierte nicht. „Sawyer, hey darf ich mich zu dir setzten?" Jack stand inzwischen fast neben ihm, doch noch immer kam keine Reaktion. Sawyer blickte weiter aufs Meer hinaus. Die Augen auf den weiten Horizont gerichtet. Jack erschrak, als er die blau grauen Augen sah. Sie wirkten leer und ganz weit aus der Realität entschwunden.

Aus seiner Studienzeit wusste er noch, dass er sehr behutsam mit Personen umgehen musste, die unter Schock standen. Leider hatte er nicht wirklich viel Erfahrungen mit psychischen Problemen gemacht, da er sich relativ schnell für die Chirurgie entschieden hatte, aber ein paar Grundkenntnisse hatte er dennoch.

„Sawyer, du konntest ihn nicht retten. Die Verbrennungen waren einfach zu schwer." Sprach er leise auf den blonden Mann ein.

„Ich weiss das du dich jetzt furchtbar fühlen musst. So ging es mir auch, als der erste Patient auf dem OP-Tisch gestorben ist, für den ich verantwortlich war. Aber es ist leider so Sawyer… Menschen sterben und wir können manchmal einfach nichts tun." Er stoppte und wartete ob er auf die Aussage irgendwie reagieren würde, doch noch immer passierte nichts.

„Ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt nicht allein bist und dir hier zu viele Gedanken machst. Komm mit, Hurley wollte etwas von dem Wildschwein machen, das Locke gestern gefangen hat."

Jetzt drehte Sawyer das erste Mal langsam den Kopf zu Jack, der ihn besorgt ansah.

„Wie kannst du jetzt nur ans Essen denken Doc?" er schüttelte den Kopf. „ Der Mann ist elendig verreckt. Er hatte Schmerzen und ich habe nichts getan." Die Stimme klang gebrochen. Nichts so, wie ihn der Doc sonst kannte. Nichts erinnerte in dem Moment an den zynischen Mann, der jedem einen Spruch an den Hals warf, der es wagte ihn anzusprechen.

„Du konntest nichts tun Sawyer. Glaub mir. Du hast ihm bei gestanden in der schwersten Zeit. Du warst bei ihm und hast ihm Geborgenheit gegeben." Sawyers Augen begannen auf einmal wild zu leuchten „ Ich habe ihm Geborgenheit gegeben? Ich weiss ja nicht mal selbst wie es ist, diese zu erfahren." Damit sprang er auf und liess den komplett verwirrten Jack zurück.

Sawyer lief und lief, bis er an seinem Lieblingsplatz angekommen war. Dort liess er sich fallen und vergrub sofort sein Gesicht in seinen Armen. Die Tränen kamen schneller, als er reagieren konnte und kurze Zeit später schluchzte er hemmungslos.

Jack war inzwischen zu den anderen zurück gekehrt und sah nach Kate, die noch immer bei Claire im Zelt sass. „Geht's wieder? Ich habe gehört, dass hat dich vorhin sehr mitgenommen!" er sah die Frau mit den dunklen Locken besorgt an. „ Mach dir keine Sorgen, mir geht's schon wieder gut. War wohl nur der Schock. Mein Kreislauf ist ein bisschen durcheinander geraten und dann bin ich halt innerlich zusammen geklappt. Aber wie gesagt, ich bin soweit wieder fit."

„Dann ist ja gut. Sawyer scheint es nicht so schnell wieder besser zu gehen." Kate sah ihn fragend an. „Ich war eben bei ihm. Er saß abseits auf den Felsen und war total in sich zusammen gesunken. Ich habe versucht ihn zu trösten in dem ich ihm gesagt habe, dass der Mann auf jeden Fall gestorben wäre. Aber er hat mich gar nicht wirklich wahr genommen und ist dann irgendwann einfach hochgesprungen und weg gelaufen." Die dunklen Augen des Mannes spiegelten extreme Besorgnis wieder.

„Er ist lange nicht so hart und kalt, wie er immer versucht uns glaubend zu machen." Sagte Kate leise. „Ich weiss und ich hoffe das er sich bald wieder fangen wird. Morgen werde ich auf jeden Fall noch einmal versuchen mit ihm zu reden."

Damit beendeten sie das Gespräch und Jack ging nach draussen zum Lagerfeuer. „ Ich bleibe heute hier, falls es euch nichts ausmacht." Sagte er zu den Jungs die ums Lagerfeuer herum sassen und auf Stöcken Fleischstücke brieten.

„Hey Jack, wie kommst du auf so eine dumme Idee. Schön das du da bist." Sagte Hurley und deutete auf den Platz neben sich.

Gerade als er sich gesetzt hatte, hörte er leises Schluchzen aus Dickicht. „Ich bin gleich wieder da…" entschuldigte er sich und machte sich auf den Weg um den Klagelauten nachzugehen.

To be continue