yami Ich weiss, ich bin ja so doof... wie komm ich denn auf Dave?am Kopf kratz.. hatte bestimmt voher irgendwas gelesen in dem ein Dave die Hauptrolle gespielt hat lach . Nein das war nur ein Versehen.. mir ist durchaus bewusst, das Sawyer mit Vornamen James heisst.
Wann geht's denn bei Dir weiter?
Kapitel 3
Als er sich langsam durch das dichte Farnkraut kämpfte hörte er die Laute immer deutlicher. Der jenige der so weinte schien wirklich verzweifelt zu sein und in seinem Kopf machte sich immer mehr die Vermutung breit, dass es sich hier um keinen anderen als Sawyer handeln konnte. Am Strand hatte er alle gesehen, die nicht mit in die Höhlen gekommen waren und jemand anderen vermutete er hier nicht wirklich.
Zwei Minuten später war er dem Geräusch so nah wie nicht zuvor. Er blickte unsicher hin und her, konnte aber niemanden ausmachen. Die Blätter der Farnkräuter waren hier teilweise einen Meter hoch, so dass man nicht auf den Boden sehen konnte. Doch da, bewegte sich eines der Blätter. Sein Blick glitt sofort nach unten. Da lag er, der starke Blonde. Zusammengerollt wie ein kleines Kind schüttelten die Schluchzer den so durchtrainierten Körper. Sein Gesicht noch immer in seinen Armen vergraben bot er einen furchtbar traurigen Anblick.
„Sawyer?" sprach er ihn leise an. „Ist gut, ich bins nur Doc." Er benutzte absichtlich den Spitznamen, dem Sawyer ihm gegeben hatte. „Pst, es ist doch alles gut." Er hatte sich neben den Mann fallen lassen und strich ihm nun sanft über den Rücken. Er selbst hatte keine Ahnung wie die Reaktion des anderen darauf ausfallen würde, aber eine andere Art ihn zu trösten fiel ihm nicht ein.
Und tatsächlich, nach einer Weile beruhigte sich dieser ein wenig und schniefte nur noch leise vor sich hin.
Jack der das, jetzt schon ein wenig beruhigt, zur Kenntnis nahm hörte aber nicht auf, den anderen mit ein paar Streicheleinheiten zu zeigen, dass er für ihn da war.
„Es ist gut, dass du es raus lässt Sawyer." beugte er einer eventuellen Schamreaktion des anderen vor. „ Es ist keine Schwäche zu weinen. Gerade nach dem was wir hier alles erlebt haben!" sprach er weiter. „ Ich habe auch abends oft gelegen, in den Himmel geschaut und geweint. Es hilft und befreit." Langsam merkte er, wie der Atem des anderen immer ruhiger wurde und der andere scheinbar einschlief.
„So ist gut. Schlaf ein wenig, morgen sieht die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus." damit strich er ihm noch einmal sanft über die langen Haare und stand auf um zu gehen, aber ein leises , fast nicht zu verstehendes „ Bitte bleib." Liess ihn umkehren. „Keine Angst, ich bin gleich wieder da. Ich hole nur kurz eine Decke für Dich." Damit stand der Doc auf und lief zum Lagerfeuer zurück.
Die Nacht war sehr unruhig. Sawyer schlief zwar durch, aber er schien immer wieder in Alpträumen gefangen, sodass ihn Jack immer wieder durch sanfte Streicheleinheiten beruhigen musste. Irgendwann jedoch musste er selbst auch eingeschlafen sein, denn als Jack am nächsten Morgen aufwachte und neben sich blickte, war Sawyer verschwunden.
Es war ihm klar gewesen, dass sich nicht auf einmal alles geändert haben konnte und dennoch hatte er es nach dem gestrigen Abend gehofft. Sawyer hatte sich ihm in gewisser Hinsicht anvertraut. Hatte ihn gebeten, bei ihm zu bleiben. Es war wenigstens ein Anfang auf einem langen Weg.
Sayid stand gerade am Feuer als Sawyer an ihm vorbei lief. „ Hey Ali, habt ihr mir wenigstens noch etwas zu Essen übergelassen?" Der Iraker sah ihn irritiert an und wollte schon zu einer Schimpftirade ansetzten, als er bemerkte, dass Sawyer ja gar nichts bösartiges gesagt hatte.
„Ja da drüben." antwortete der gutmütige Hurley, bevor Sayid etwas erwidern konnte.
Sawyer ging zur Tragfläche, auf der einige Essensvorräte aufgereiht lagen. Ein paar Stücke Fleisch und ein Stück Mango schienen ihm zuzusagen, denn ohne ein weiteres Wort packte er die Sachen in die kleine Tasche die er bei sich hatte und ging den Strand entlang zu dem Felsen, auf dem er auch am vergangenen Tag gesessen hatte.
Zur selben Zeit traf Jack auf Kate, die gerade aus dem Krankenzelt von Claire kam.
„Wo warst du die Nacht ? Wir dachten eigentlich du wolltest hier bleiben." Kate sah ihn mit grossen fragenden Augen an.
„Ich habe mich um einen Patienten gekümmert." sagte er abwesend und suchte den Strand mit seinen Augen ab. „Welchem Patienten denn? Es ist doch nicht wieder jemand verletzt worden?"
„Nein keine Angst. Es war Sawyer." Er wusste was jetzt kommen würde, doch er hatte sich auf diese Situation vorbereitet.
„Du warst bei Sawyer? Er hat das zugelassen? Weißt du mehr über ihn und seine Vergangenheit? Sag schon."
Er atmete einmal ruhig durch um dann mit der Antwort zu beginnen. „Er hatte keine andere Wahl als es zuzulassen! Es ging ihm schlecht. Er ist kein schlechter Kerl! Im Gegenteil, er ist glaube ich sehr sensibel. Ich weiss nicht mehr über ihn, wie vorher. Ich bin einfach nur über Nacht bei ihm geblieben, damit er nicht allein war." Innerlich klopfte er sich auf die Schulter. Er hatte viel gesagt, aber eigentlich ohne wirklichen Inhalt. Er wollte ihr nicht sagen, wie schlecht es Sawyer wirklich ging. Schliesslich hatte er sich extra versteckt um nicht von den anderen in seiner Schwäche gesehen zu werden.
„Unglaublich. Du bist halt doch ein Wunder, Doc." sagte Kate und folgte dem besorgten Blick, der wieder über den Strand wanderte, scheinbar aber sein Ziel nicht fand.
„Er sitzt wieder hinten bei den Felsen." Ein leichtes Lächeln glitt über ihre Lippen. Ihr war von Anfang an nicht entgangen, dass Jack sich immer sehr um den schwierigen Blonden bemüht hatte. Alle anderen hatten nach kurzer Zeit resigniert aufgegeben, nur Jack suchte immer wieder das Gespräch, obwohl er oft genug harsche und schroffe Worte an den Kopf geschmissen bekommen hatte.
„Du machst dir grosse Sorgen oder?" fragte sie jetzt, obwohl es offensichtlich war.
Er wurde ein bisschen rot und nickte dann. Das reichte Kate als Antwort und mit einem leichten Stupser in den Rücken sagte sie „Geh zu ihm. Rede mit ihm. Wenn er jemanden an sich ran lässt und vertraut, dann dir."
Und so machte sich Jack erneut auf den Weg zu den schroffen Felsen, die ins Meer hinein ragten.
„Kann ich kurz mit dir reden?" kündigte er sich schon von Weitem an. Er hatte Angst, dass die alte Maske wieder voll da war und er gleich eine schroffe Abweisung bekommen würde. „Worüber?" die Stimme klang wie immer. Kalt und unnahbar.
„Über die Ereignisse gestern!" antwortete Jack vorsichtig.
„Da gibt's nichts zu reden Doc. Der Mann ist tot und das wars." Sawyer hatte die Augen bereits wieder aufs Meer gerichtet und erwartete scheinbar, dass Jack dies als Aufforderung zum Gehen verstehen würde.
„Nicht nur darüber Sawyer. Vor allem über den Satz den du gesagt hast." er schluckte und traute es dann auszusprechen „ Das du nie Geborgenheit erfahren hast." jetzt war es raus und Jack atmete ein wenig erleichtert aus.
„Wie bitte?" die Stimme des Blonden klang aufgebracht und aggressiv. „Na ja, das hast du gesagt, gestern hier." Jack fühlte, wie der andere sich immer mehr in seiner Wut hoch puschte.
„Verschwinde Doc oder ich kann für nichts mehr garantieren." Die blau grauen Augen blitzen den Arzt gefährlich an.
Jack hatte ja mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet, aber das sie so heftig ausfallen würde, hätte selbst er nicht vermutet.
Als er nach ein paar Minuten des Schweigens noch immer da stand sagte Sawyer in einem gefährlichen Ton „ Halt dich von mir fern und jetzt geh mir aus den Augen."
Jack zuckte resigniert mit den Schultern. Also hatte sich nichts verändert. Sawyer war noch immer der Mann mit der kalten Maske, die so perfekt sass, das man nicht mal die Ansatzpunkte erkennen konnte.
Aber er würde nicht aufgeben. Irgendwann würde er die Maske runter reißen und den so sensiblen James Sawyer zum Vorschein bringen.
Es vergingen mehrere Tage. Jack war zwischenzeitlich mehrmals in den Höhlen gewesen, um nach den dort verbliebenen Leuten zu sehen. Es ging allen gut und so entschied er sich bis auf weiteres sein Leben wieder an den Strand zu verlegen.
Abends sass er oft mit Sayid oder Kate am Feuer und sprach über ihr gemeinsames Sorgenkind, dass sie seit Tagen komplett ignorierte.
„Es ist ein Wunder, dass sich sogar Sayid Sorgen um Sawyer macht." sagte Kate lachend, als sie sich ein Stück Fleisch aufspießte um es zu braten.
„Na ja, er vermisst sicherlich den täglichen Streit mit ihm. Das war für ihn eine Art konstante Position hier. Er wusste, wenn Sawyer kommt gibt es Ärger bei dem er auch seinen eigenen Frust ablassen konnte. Nun aber geht Sawyer ihm aus dem Weg und provoziert nicht mehr und das ist etwas was unser Iraker ganz und gar nicht verarbeiten kann." Jack grinste bei dem Gedanken. Sonst war es immer der Blonde gewesen der ankam und Sayid versucht hatte, zur Weißglut zu treiben. Jetzt lief das Spiel genau anders herum. Nur mit der Einschränkung das der Mann aus den Süd-Staaten nicht auf die Beschimpfungen oder Neckereien einging.
„Du hast Recht. Ich sehe Sayid ganz oft grübelnd irgendwo sitzen. Wahrscheinlich versucht er sich neue Sachen auszudenken um den anderen vielleicht doch auf die Palme bringen zu können." Die dunkelhaarige Frau lehnte sich ein wenig zurück und genoss das warme Feuer, dass den recht feuchten und Verhältnis mäßig kühlen Abend erträglicher machte.
„Bestimmt. Wie die kleinen Kinder." Jack lachte nun richtig, denn die Kinder seiner Freunde daheim waren auch nicht anders.
„Ich sag es ja immer. Aber was solls... lassen wir die beiden machen..:" damit war das Gespräch über die beiden beendet und Kate und Jack widmeten sich ein wenig den anderen.
Sawyer hingegen lag wieder einsam unter seinem Farn und starrte ins dunkele Blätterdach.
Seine Gedanken wanderten zu dem Abend, an dem Jack bei ihm war und ihm eine so schmerzlich vermisste Wärme gegeben hatte. Er war sich bewusst, dass Jack sich wirklich Sorgen um ihn machte und das die Zuneigung die er spürte sicher nicht gespielt war, doch er konnte sie einfach nicht annehmen. So gern er es auch getan hätte. Er konnte und durfte es sich selbst einfach nicht erlauben.
Jack hatte sein Nachtlager in der Nähe des Farnkrautes in dem auch Sawyer lag aufgeschlagen. Somit hatte er immer die Möglichkeit den anderen, aus sicherer Entfernung, im Auge zu behalten.
Als er am Abend noch da lag und die Sterne betrachtete hörte er auf einmal wieder dieses verzweifelte Schluchzen.
Ohne lange zu überlegen sprang er auf und stürzte durch das Dickicht hin durch...
To be continue
