Hier schon der 4. Teil... scheine gerade einen regelrechten Schreibflash zu haben lach
yami Heulsuse ? g.. na ja im Pilot sass er ja auch schon mit Tränen in den Augen über dem Brief in seiner Hand ( ich habe noch keine Ahnung was weiter passiert – daher ist die Geschichte komplett ausgedacht – habe nur bisher erfahren, dass übernächste Folge endlich Erklärungen folgen sollen, warum er so ist, wie er ist...)...
Nein, aber ich finde nicht das er eine Heulsuse ist.. ich denke das wird sich bald auch wieder regenerieren, wenn er erst Vertrauen gefasst hat. Mal schaun wie´s weiter geht böse grins
Ich freue mich wie immer über ein Review!
Kapitel 4Und wieder fand er den grossen Blonden. Diesmal sass er, die Knie mit dem Armen umschlungen und wippte im Takt der Schluchzer hin und her.
„Was machst du nur für Sachen?" flüsterte Jack sanft und setzte sich erneut neben Sawyer, der ihn scheinbar nicht wahr nahm.
„Komm her. Ich halte dich." sagte Jack noch kurz, bevor er den anderen vorsichtig umarmte und ihm leise beruhigende Worte zuflüsterte.
„Ich will nicht, geh weg." Kam noch einmal eine kurze, kaum zu erkennende Gegenwehr, bis er schliesslich aufgab und die Wärme des anderen akzeptierte.
Jack hielt ihn fest, bis die Schluchzer abgeebt waren. Er wollte etwas sagen, etwas das alles gut werden würde, doch da er ja noch nicht einmal wusste wieso es dem Blonden neben ihm wirklich so schlecht ging, hielt er sich zurück.
„Möchtest du jetzt darüber sprechen? Ich bin ein guter Zuhörer und verspreche dir, das nichts was du mir erzählst, jemals an jemand anderen weitergegeben wird." Jack sah ihn aufmunternd an und Sawyer erwiderte den Blick und versuchte in seinem sarkastischen Ton zu sagen. „ Ich weiss Doc, ärztliche Schweigepflicht."
Damit herrschte erst einmal Schweigen zwischen den beiden. Jeder machte sich darüber Gedanken, wie die Situation nun weiter gehen sollte, doch irgendwann brach Sawyer die Ruhe „ Ich werde es dir erzählen Doc, aber sollte ich jemals erfahren, dass Du es jemanden weiter erzählst. Ich schwöre, ich bringe dich um."
Jacks Herz machte einen Sprung. Sawyer wollte sich ihm wirklich anvertrauen. Er hatte es geschafft und schnell bemühte er sich ihm die Sicherheit zu geben. „ Ich verspreche es dir James Sawyer. Ich werde niemanden auch nur ein bisschen von dem sagen!" damit gab sich der Blonde zufrieden, drehte sich aus der Umarmung und blickte in die Dunkelheit.
„Du weißt ja nun, dass ich mit dem Tod des Mannes nicht klar gekommen bin. Ich habe das einmal zu viel erlebt." Er schluckte und rieb sich kurz über den Nacken.
„Meine Eltern, also mein Vater war ein Säufer, Betrüger und Schläger. Er hatte am Ende nicht einmal mehr das Geld um mir etwas zu Essen zu kaufen." Sawyer redete jetzt in unzusammenhängenden Sätzen, sodass Jack versuchen musste die Teilchen des Puzzles zusammen zu fügen.
„ An meinem 9.Geburtstag, da bin ich heim gekommen. Von der Schule. Ich bin rein und hab mich gewundert das alles so ruhig war. Es war sonst nie ruhig bei uns. Ich bin dann jedenfalls ins Wohnzimmer und da sah ich meine Mutter liegen." Er stockte und erneut begannen die Tränen über seine Wangen zu fliessen. „ Sie lag in einer grossen Blutlache. Mein Vater hatte sie in den Kopf geschossen, aber sie lebte noch." Jacks Magen krampfte sich zusammen er ahnte was jetzt gleich kommen würde. „ Sie flehte mich um Hilfe an. Sie hatte mir nie geholfen, wenn mein Vater mich geprügelt hatte, immer nur gesagt ich sei ein schlechtes böses Kind und hätte es verdient." Der Körper des Blonden begann wieder vor und zurück zu wippen und der Arzt befürchtete schon, Sawyer könnte in einen tranceartigen Zustand eines Traumas verfallen. „Ich habe sie einfach liegen lassen. Ich bin raus aus der Wohnung. Habe beim Nachbarn eine halbe Stunde später die Polizei rufen lassen. Da war sie dann bereits tot." Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern.
„Ich hätte sie retten können Jack!" er liess sich auf den Bauch fallen und schlug mit beiden Händen fest auf den Boden ein. „Ich habe sie sterben lassen. Ich bin Schuld das sie tot ist!" Jack stand noch immer unter einer Art Schock. Er hatte sich schon gedacht, dass etwas Gravierendes geschehen sein musste in Sawyers Vergangenheit, aber so etwas. Sanft berührte er seine Schulter. „ Pssst. Du hast keine Schuld. Wenn dein Vater sie in den Kopf geschossen hat, gab es keine Überlebenschance." Er wusste selbst, dass es durchaus Fälle gab, in denen man Patienten mit solchen Schussverletzungen noch retten konnte, aber gerade das konnte er Sawyer sicher nicht sagen. „Doch ich bin schuld. Ich verdiene es nicht am Leben zu sein! Ich bin ein Bastard. Es ist nur recht und billig, dass mich jeder hier hasst." Die letzten Worte hatte er wütend heraus geschrieen, sodass einige Minuten später Kate besorgt vor ihnen stand.
Sawyer hatte sie zum Glück noch nicht gesehen und so deutete Jack ihr mit Handzeichen, sich schnell wieder leise und unbemerkt zurückzuziehen. Kate sah ihn zwar unsicher an, nickte dann aber und verschwand so schnell wie sie gekommen war.
„Sag sowas nicht Sawyer, wer hasst dich denn? Du hast leider eine Art manchmal, die es den Leuten nicht einfach macht, dich zu mögen. Du bist zynisch und aggressiv und oftmals auch arrogant. Aber Kate und ich zum Beispiel wissen genau, dass hinter dieser Maske ein James Sawyer wohnt, der sehr sensibel und feinfühlig ist."
„Keiner kann mich mögen. Ich bin ein kaltblütiges Schwein!" schrie er nun erneut und Jack sah keine andere Möglichkeit mehr, als die beiden Arme des Blonden, die immer noch wie verrückt auf den Fussboden einhämmerten festzuhalten und ihm in die Augen zu schaun.
„Hör auf damit Sawyer!" die Stimme war streng und unnachgiebig und Sawyer war die Überraschung darüber in den Augen abzulesen. Nie hatte jemand so mit ihm gesprochen. Nie hatte sich jemand die Mühe gemacht ihn, bei etwas das er tat, aufzuhalten.
„Du bist kein kaltblütiges Schwein. Verstehst du. Ich habe dich durchschaut. Du bist nur ein armer Kerl, der versucht seine Angst, seine Gefühle hinter Bösartigkeit zu verstecken damit er nicht wieder verletzt werden kann. Stimmts?" Die Augen des Arztes blickten immer noch unbarmherzig in die blaugrauen des anderen.
Dieser schlug seine jetzt zu Boden und nickte. Keine Sekunde später brach er in sich zusammen.
„Sawyer, hey!" Jack rüttelte mit aller Kraft ihm, doch kein Laut war mehr von ihm zu hören. Er prüfte sofort den Puls und stellte fest, dass der andere scheinbar einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Er musste jetzt handeln, ihn jetzt schnell ins Zelt bringen und ihm von den vorhandenen Medikamenten geben, damit er wieder in Ordnung kam.
„Hurley, Charlie!" schrie er durch die Nacht.
Die beiden jungen Männer hatten schon lange geschlafen. Müde blinzelnd setzten sie sich auf und hörten erneut Jacks Rufe.
„Los komm, der Doc braucht unsere Hilfe!" Charlie zog den noch immer verschlafenen Hurley auf die Beine.
Als die beiden bei Jack im Dickicht ankamen sahen sie zuerst nicht was los war.
„ Was ist denn los Jack? Es ist mitten in der Nacht!"
„Helft mir bitte, ich kann ihn nicht allein tragen." Da erst sahen die beiden Sawyer bewusstlos am Boden liegen.
„Was ist passiert?" fragte Charlie sofort. „ Er ist zusammen geklappt. Wir müssen ihn schnell ins Zelt bringen."
Einige Stunden später hatte Jack den Kreislauf seines Patienten wieder stabilisiert. Er war zwar noch immer nicht ansprechbar, aber das war nach der Gabe der Schlafmittel auch nicht verwunderlich.
„Wie lange lässt du ihn jetzt schlafen?" fragte Kate, die Jack Gesellschaft beim Wache halten leistete.
„Ich weiss nicht genau.. Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr aufwachen lassen."
Kate blickte den Arzt mit Erstaunen im Blick an.
„Du willst ihn umbringen?" fragte sie schockiert.
„Nein du verstehst mich falsch!" antwortete er kraftlos. „ Er hat viel durchgemacht und wenn er aufwacht, wird er wieder in der harten Realtität sein. Ich habe Angst, dass es ihn endgültig zerbricht."
Jack wischte sich seine aufkommenden Tränen aus den Augen.
„So schlimm?" fragte Kate vorsichtig und umarmte den Mann mit den kurzen Haaren sanft. „Schlimmer!" sagte er und liess sich in die warme Umarmung fallen.
Als Sawyer am übernächsten Morgen aufwachte, war er erstaunt, dass er nicht mehr unter seinem Farn lag, sondern über ihm die weisse Plane des Krankenzeltes zu sehen war.
Sein Blick schweifte weiter und blieb an Kate hängen, die in der anderen Ecke des Zeltes unter einer Decke zusammen gerollt auf dem Boden schlief.
Ansonsten war niemand mehr in dem Zelt. Alles wirkte aufgeräumt und ordentlich. Er beschloss erstmal aufzustehen um sich etwas zu trinken zu holen, denn sein Hals fühlte sich trocken und rau an.
„Wo willst du hin?" Kate die bei den Geräusche sofort wach geworden war, blickte besorgt auf den Blonden Mann der nun aufrecht auf dem provisorischem Bett sass.
„Was zu trinken holen Freckles?" fragte er mit ein bisschen Biss in der Stimme.
„Du bleibst liegen. Ich hole dir Wasser." Sagte Kate bestimmt und ging zur Truhe, in der sie die Wasserflaschen gelagert hatten.
„Welch ein exzellenter Service!" sagte Sawyer grinsend, als sie ihm das Wasser reichte. Nichts erinnerte mehr an den Mann, der noch vor zwei Tagen so gebrochen im Urwald gelegen hatte.
„Gewöhn dich nicht zu sehr daran!" sagte sie mit einem leichten Grinsen. „Ich hole dann mal Jack. Er möchte sicher nach dir sehen." Damit verliess sie das Zelt und machte sich auf, um den Arzt zu suchen.
Dieser sass gerade mit Locke zusammen und liess sich Backgammon erklären. „Verdammt, ich bin einfach zu doof dafür." Sagte Jack und schüttelte ungläubig den Kopf als Locke ihn ermahnte, dass er seine Steine so nicht setzten dürfe.
„Nein, es fehlt dir einfach die Übung Jack. Lass uns die nächsten Tage öfter mal ein Spiel machen, dann hast Du es ruck zuck drauf." Sprach ihm der ältere Mann Mut zu.
„Jack!" rief Kate quer über den Strand. Dieser drehte den Kopf zur Geräuschquelle und sah die junge Frau wild mit den Armen wedeln. „ Ich glaube ich werde gebraucht. Können wir unsere Partie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben?" Der ältere Mann nickte und erhob sich ebenfalls. „ Lauf schon los." Sagte er noch und schon war Jack verschwunden.
Kate war inzwischen wieder zu Sawyer ins Zelt zurück gekehrt. Dieser war gerade dabei seine Turnschuhe wieder anzuziehen um das Krankenlager zu verlassen.
„Nichts da!" rief sie empört. „Du bleibst liegen, bis Jack sein o.K. dazu gibt, dass du aufstehen darfst!" sagte sie bestimmt.
„Genau sie hat Recht." Hörte Sawyer plötzlich die Stimme vom Eingang her sagen.
„Du bleibst liegen, bis ich sage das du wieder rumlaufen darfst." Jack nickte Kate kurz zu und diese verschwand ohne ein weiteres Wort.
Jacks Gesichtszüge wurden wieder weicher und er wandte sich mit sanften Worten an seinen Schützling. „Geht's dir ein bisschen besser? Du hattest einen Nervenzusammenbruch und ich musste dich zwei Tage mit Tabletten ruhig stellen."
Sawyer wich dem musternden Blick aus und sah auf den Boden. Also hatte er all das nicht geträumt. Es war Wirklichkeit gewesen und er hatte dem Doc tatsächlich erzählt, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute war.
„Ein wenig besser ja. Ich fühle mich sehr ausgeschlafen." Die Stimme des Süd-Staatlers klang neutral und ohne jede Emotion.
„Das freut mich. Sawyer, mir ist klar das du dich jetzt sehr unwohl fühlst. Ich weiss inzwischen eine Menge über dich, dass du mir in einer anderen Lage sicher nicht erzählt hättest. Aber glaube mir, du kannst mir vertrauen. Ich werde versuchen dir das Gefühl der Geborgenheit, dass dir so fehlt, zu geben. Ich verspreche dir das ich versuche dich zu schützen. Dir Wärme zu geben. Nimm meine Freundschaft an. Bitte." Jacks letzte Worte klangen fast flehend und er blickte angespannt zu Sawyer, der sich die langen Haare unsicher aus dem Gesicht hinter die Ohren strich.
„Aber was habe ich dir zu bieten? Eine Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen, soweit ich weiss. Ich habe nichts was ich dir geben kann, ausser meinem Zynismus, meiner schlechten Laune und meiner arroganten Art." Sawyer fing wieder an ins alte Muster zu fallen, die Augen nach unten zu schlagen, aber Jack ging sofort dazwischen.
„Du gibst mir schon alleine dadurch viel, dass Du mir vertraust und mit mir sprichst."
Sawyer sah ihn mit grossen blauen Augen an. „Und das reicht dir?" fragte er ungläubig. „ Ja das reicht mir." Ein Lächeln umspielte die Lippen des Arztes als er sich zu Sawyer setzte. „Freundschaft?" er hielt ihm die Hand hin und überraschender Weise zog der Blonde ihn auf einmal in eine feste Umarmung. „Ja Freundschaft."
Jacks Herze hüpfte und er fühlte wie Schmetterlinge in seinem Bauch einen Freudentanz aufführten. Er war einen bedeutenden Schritt weiter gekommen. Er würde Sawyer wahrscheinlich nie seine wahren Gefühle offenbaren können, aber es war zumindestenes ein Schritt in die richtige Richtung.
In den nächsten Tagen machten die beiden Männer viel zusammen. Jack gab Sawyer viele Aufgaben, die er für ihn mit Freude erledigte. Er war zwar zu allen anderen noch immer grob und ungehobelt, aber wenn er mit Jack allein war, zeigte er seine andere Seite ganz offen.
Als sie eines Abends als letzte am Lagerfeuer sassen sagte Jack vorsichtig „Sag mal, kannst du dir vorstellen deine Maske auch gegenüber anderen Leuten fallen zu lassen?" die braunen Augen sahen den anderen forschend an. Ein Grummeln war das Einzige, was Jack als Antwort erhielt. „Also nicht gesprächig heute!" sagte er grinsend und lehnte sich zurück und betrachtete verträumt das Spiel der Flammen. Nach einiger Zeit jedoch begann Sawyer dann doch leise zu sprechen „ Ich weiss nicht. Sie haben mich alle so kennen gelernt. Ich glaube nicht das sie mir das, was ich ihnen bisher angetan habe, verzeihen können."
Jack war sofort wieder näher an den anderen heran gerutscht, als er die traurige Stimme hörte. Auch wenn er gedacht hatte, dass Sawyer inzwischen durch das Gröbste durch war, schien das nicht ganz der Fall zu sein.
„Ich denke die anderen würden sich freuen, den echten James Sawyer kennen zu lernen! Stell dir mal Sayids Gesicht vor, wenn du ihn morgens fragen würdest, wie er geschlafen hat." Er schmunzelte bei der Vorstellung. Der Iraker würde die Welt nicht mehr verstehen und vielleicht hätte er da das nächste Trauma zu behandeln.
„Ich kann es ja mal versuchen, aber versprechen werde ich dir nichts." Sagte er und sah Jack direkt in die Augen.
Dieser musste sofort den Blick abwenden, denn ein Kribbeln breitete sich beim des Blonden im ganzen Körper aus und liess ihn erschaudern.
„Schläfst du heute bei mir?" Jack wäre fast die Wasserflasche aus der Hand gefallen, als er diese Bitte hörte. Es war eine einfache leicht zu verstehende Bitte gewesen und dennoch brachte sie ihn aus dem Konzept. „Sicher wenn du willst." Antwortete er mehr mechanisch und er strafte sich innerlich, an etwas anderes als an Freundschaft gedacht zu haben.
Damit verliessen sie das Feuer und zogen sich unter die Farne zurück.
Als Jack in der Nacht wieder einmal von Sawyers unruhigem Schlaf geweckt wurde, betrachte er ihn lange. Die markanten Gesichtszüge des Amerikaners, die blonden wilden Haare, der durchtrainierte Körper. Und plötzlich schien ihn der Teufel zu reiten und er küsste seinen Schützling ganz zart auf die Stirn, doch in dem Moment schlug dieser panisch seine Augen auf...
