Hallo Ihr Lieben,

hier nun das 6.Kapitel… ich hoffe, dass ich Euch das letzte Kapitel gefallen hat und bitte Euch noch mal ganz herzlich, mir doch immer mal ein kleines Review zu hinterlassen bettel… so denn, viel Spass

Kapitel 6

„Ich weiss was du denkst!" sagte Jack leise und ohne auf die weiteren wüsten Beschimpfungen zu hören, die Sawyer los liess. „Aber du denkst falsch. Ich habe niemanden etwas über dich verraten."

Der Blonde wurde nur noch wilder. „ Verpiss dich du elende Missgeburt! Niemand braucht so jemanden auf der Welt!"

Diese Worte trafen den Mann, mit den schwarzen kurzen Haare zwar hart, aber er liess sich nichts anmerken.

„Ich werde dich jetzt losbinden Sawyer. Wenn du der wirklich der Meinung bist, dass ich dich verraten hätte, kannst du mich umbringen. Ich werde mich nicht wehren. Ich habe dir mein Ehrenwort gegeben und wenn du der Meinung bist, ich habe es gebrochen hast du das Recht mich zu bestrafen. So wie es abgemacht war. Mit dem Tod."

Jack wusste, dass er ein sehr hohes Risiko einging. Er kannte den anderen inzwischen zwar ziemlich gut, aber er konnte die Wut, die Sawyer in sich hatte, noch immer nicht hundertprozentig einschätzen.

Wenn dieser wollte, könnte er ihm ohne grosse Probleme das Genick brechen oder ihn erwürgen, aber daran wollte er jetzt gar nicht denken.

„Ich würde mich nicht los binden, Jack!" die Art wie Sawyer seinen Namen gebrauchte liess ihn erschaudern. Kein liebevolles „Doc", nein sein Name in einer furchtbaren und grausigen Art.

„Ich werde dich töten. Überleg es dir lieber. Deine Freunde werden zu langsam sein um dich zu retten."

Jack hatte inzwischen die Beinfesseln gelöst und begann nun an den Handfesseln die ersten Knoten zu öffnen.

„Es ist nur noch ein Knoten Sawyer. Ich bin bereit zu sterben, aber eines möchte ich noch sagen, bevor du deine Tat begehen kannst. Er sah direkt in die blauen Augen und fühlte wie sich eine nicht zu erkennende Verbindung aufbaute.

Er atmete noch einmal tief ein und sagte dann ganz ruhig „ Ich liebe dich James Sawyer." Und damit öffnete er den letzten Knoten.

Im ersten Moment wollte der Blonde auf den Mann vor ihm losgehen, doch da kamen die Worte, die Jack gerade gesprochen hatte, bei ihm an.

Er stoppte in seinen Bewegungen und seine Augen suchten nach einer Lüge im Gesicht des Arztes. Er sah dort aber nur Zuneigung und absolute Aufrichtigkeit.

Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er in die verletzten, fast schwarz wie Obsidiane wirkenden, Augen seines Freundes sah.

„Ich…" wollte er etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Plötzlich erkannte er, was er beinahe mit der einzigen Person, die ihm wirklich was bedeutete gemacht hätte und er schreckte zurück.

„Ruhig." Sagte Jack leise, als er erkannte, dass jetzt keinerlei Gefahr mehr für ihn drohte. „Es ist alles in Ordnung." er wollte auf ihn zugehen und ihn am Arm berühren, doch Sawyer rutsche rückwärts immer weiter nach hinten. Seine Augen waren weit aufgerissen und totale Panik war in ihnen zu lesen.

„Mach dir keine Sorgen, es ist doch nichts passiert." „Nichts passiert?" schrie der andere jetzt hysterisch. „Nichts passiert? Oh mein Gott, ich …" damit stoppte er, sprang auf und rannte ohne sich noch einmal umzudrehen in den Urwald hinein.

Obwohl Jack sofort hinterher rannte, war es ihm nicht möglich den Blonden zu verfolgen. Dieser war wesentlich schneller und schon nach ein paar Minuten nicht mehr auffindbar.

Kate war ebenfalls hinter den beiden Männern her gerannt und zog Jack in eine tröstende Umarmung, der nur noch verzweifelt Sawyers Namen in den Dschungel hinein schrie.

„Jack, er wird wieder kommen. Mach dir keine Sorgen. Er braucht jetzt Zeit."

Jack jedoch schüttelte nur verzweifelt den Kopf und versuchte sich aus der Umarmung zu winden. „Er wird sich umbringen. Und wenn nicht er sich, wird „Es" ihn umbringen." hörte Kate die tränenerstickte Stimme sagen.

„Wir können jetzt nichts tun. Wir müssen darauf vertrauen, dass er keine Dummheiten macht." Die Frau fühlte mit Jack, der aussah, als ob er jeden Moment zusammen brechen würde und so brachte sie ihn sanft, aber bestimmt zum Lager zurück.

Sayid hatte die Aktion aus einer sicheren Entfernung gesehen und war Sawyer sofort gefolgt. Im Gegensatz zu dem Arzt, war er wesentlich schneller und konnte mit dem Blonden Schritt halten.

Es kam ihm vor, als liefen sie schon seit zwei Stunden, als Sawyer endlich auf die Knie sackte und dort wie betäubt sitzen blieb.

Sayid atmete erleichtert aus. Nur noch ein paar Minuten und er hätte die Verfolgung abbrechen müssen. Seine Kondition war zwar schon sehr gut, aber eine solche Distanz bei der Wärme konnte selbst er nicht vertragen.

Um den anderen nicht auf sich aufmerksam zu machen, setzte er sich leise auf den weichen Waldboden und nahm einen Schluck Wasser aus der Flasche, die er immer in seinem Gürtel mit sich trug.

Er schüttelte den Kopf. Warum war er diesem Idioten eigentlich nach gerannt? Sie hatten sich doch eigentlich immer nur gestritten, es könnte ihm doch vollkommen egal sein, was aus Sawyer wurde.

Der Iraker überlegte lange, was der Auslöser gewesen war, als er auf einmal an Jacks Worte zurück dachte, als der Blonde auf ihn eingeschlagen hatte.

Die magischen drei Worte. Jack hatte sie zu Sawyer gesagt. Er kratzte sich ungläubig am Kopf. Er war sich so sicher, dass der Arzt Kate zugewandt war und das vielleicht sogar schon so etwas wie ein zartes Pflänzchen einer Beziehung zwischen den beiden wäre. Aber das? Nein, dass hatte er wirklich nie erwartet.

Plötzlich regte sich Sawyer wieder. Mühsam rappelte er sich auf und wollte gerade wieder los rennen, als ein riesiger Keiler aus den Büschen vor ihm, auf ihn zu stürzte.

Sayid wollte ihn noch durch einen Schrei warnen, doch da war es bereits zu spät.

Sawyer lag blutend und stöhnend auf dem Boden. In seinem Bauch klaffte eine grosse Wunde und sein rechter Arm stand seltsam ab.

„Hilfe" hörte ihn der Iraker leise rufen. Zu leise, wenn er hier allein gewesen wäre.

Einen Augenblick überlegte Sayid noch, ob er sich dem anderen schon sofort zeigen sollte, doch er konnte die schwere der Verletzung nicht einschätzen und so stürzte er gleich zu dem Blonden rüber.

„Sawyer! Alles klar?" er beugte sich über den Süd-Staatler und besah sich den grossen Schnitt, der quer über den Bauch verlief.

„Das sieht böse aus. Das müssen wir nähen lassen. Komm kannst du laufen? Ich bringe dich zurück ins Camp." Sayid wollte dem anderen gerade beim Aufstehen helfen, als dieser leise sagte „ Danke Sayid. Ich weiss es wirklich zu schätzen, dass du mir helfen willst." Er hustete kurz „ aber ich möchte hier allein gelassen werden."

Er schloss die Augen, denn der hohe Blutverlust, der durch die Wunde entstanden war, machte ihn furchtbar müde.

„Nichts da, du wirst jetzt nicht schlafen." Der Iraker wusste, dass er es um jeden Preis verhindern musste, dass der andere wirklich einschlief. Provisorisch machte er ihm einen Druckverband mit seinem Shirt. Es war zwar nicht sauber, aber immerhin besser als nichts.

„Lass mich doch einfach Ali." Sawyers Stimme hörte sich schwach an und Sayid fürchtete schon, dass dieser nicht mehr bis ins Camp durch halten würde.

Mit einer Kraftanstrengung die kaum ein anderer überstanden hatte, kam er nach zwei Stunden am Strand an. Alles tat ihm weh und erschöpft liess er den Körper in den warmen Sand gleiten.

„Hierher!" rief er, um die anderen auf sich aufmerksam zu machen.

Die anderen hatten sich schon über das Verschwinden des Arabers gewundert, waren aber davon ausgegangen, dass er sicher noch einmal in den Dschungel zum Wasserholen gelaufen war.

Hurley war als erster bei ihm und wurde sofort kalk weiss im Gesicht, als er die Wunde bei Sawyer sah.

„Hurley, sag bitte Jack Bescheid. Schnell." Dieser nickte nur und rannte, so schnell er es mit seiner korpulenten Figur schaffte zu Kates Schlafplatz, an dem ihn die Frau gebracht hatte.

„So, jetzt ist gleich Jack da und wird sich um dich kümmern." Sayid sprach auf den Blonden ein, obwohl dieser inzwischen kaum noch etwas um sich herum wahr nahm.

Als Jack am Ort des Geschehens ankam, bemerkte Sayid sofort die rot geweinten Augen, des sonst immer so gefestigten Arztes.

„Ich habe ihn verfolgt. Er hatte gerade kurz eine Pause eingelegt und da hat ihn ein Keiler erwischt. Ich konnte nichts tun."

Jack nickte mechanisch und deutete Sayid, den Amerikaner ins Krankenzelt zu bringen.

Auf der einen Seite war Jack ein Stein vom Herzen gefallen, als er sah das Sawyer zurück war, aber sein Zustand war mehr als beunruhigend. Ohne ihn näher betrachtet zu haben, fiel ihm sofort seine blasse Farbe auf und der provisorische Verband war bereits komplett durchgeblutet.

„Kate, kannst du bitte heisses Wasser holen?" fragte er ruhig, als er sich die Bauchwunde angesehen hatte.

„Ist es schlimm?" die junge Frau blickte ihren Freund beunruhigt an.

„Er hat sehr sehr viel Blut verloren." Jacks Stimme wankte. „Aber ich werde nicht zulassen, dass er stirbt." Seine dunklen Augen blickten jetzt fest und entschlossen und schon wandte er sich wieder seinem Patienten zu, der ihm so ans Herz gewachsen war.

„Kann ich dir auch irgendwie helfen?" fragte Sayid vorsichtig.

„Ja, hole mir bitte das Nähzeug und den Alkohol. Ich muss das hier nähen. Ausserdem brauch ich irgendwas, mit dem ich den gebrochenen Arm schienen kann."

Die Versorgung von Sawyer dauerte den ganzen Abend und als Jack endlich fertig war, konnte er immer noch nicht einschätzen, ob dieser die Nacht überleben würde.

„Setzt dich ein bisschen hin." Charlie war inzwischen ins Zelt gekommen und versuchte den Arzt zum Ausruhen zu bewegen.

„Nein, ich bleibe hier Charlie." Die Stimme liess eigentlich keinen Platz für einen Widerspruch.

„Aber Doc, es hilft doch niemanden wenn du auch noch umklappst. Locke sagt auch das du Ruhe brauchst." Der kleine Charlie wurde nun auch bestimmter und liess sich nicht einschüchtern.

„Kate ist hier und ich auch. Es hilft ihm nicht wenn du die Nacht wach bleibst und nicht bei ihm bist, wenn er vielleicht morgen früh aufwacht."

Jack nickte nun ergeben. Sicher hatte Charlie Recht mit dem was er sagte, doch was würde Sawyer sagen, sollte er tatsächlich die Nacht überstehen!

Als Jack am nächsten Morgen aufgeregte Stimmen hörte, riss er sofort die Augen auf. Er befand sich ausserhalb des Krankenzelts und sprang sofort auf…