Kapitel 8
Jack hatte gerade das Zelt betreten, als er die ruhigen Atemzüge von Sawyer hörte. Er schlief also. Ein Grund nicht jetzt die Abfuhr zu erhalten, die Jack unwillkürlich von Sawyer erwartete.
Als er sich gerade zum Gehen umdrehte hörte er die tiefe sonore Stimme mit dem starken Süd-Staaten Akzent.
„Bleib bitte, ich schlafe nicht."
Jack hatte das Gefühl, dass sein Herz in dem Moment stehen geblieben war, als die ersten Silben Sawyers Lippen verliessen.
Er rührte sich nicht, sondern stand nur bewegungslos am Zelteingang.
„Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe, Jack." Sawyers Stimme klang fest und klar. „Ich hätte fast den grössten Fehler meines Lebens begangen und den einzigsten Menschen getötet, der sich etwas aus mir macht."
Jack wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzten, dass nicht nur er Zuneigung zu dem Blonden fühlte, aber Sawyer schnitt ihm das Wort ab.
„Ich wollte mich an dem Nachmittag umbringen Jack. Ich konnte nicht mit der Schuld leben, mich so für deine Freundschaft revanchiert zu haben. Ich habe damals gesagt ich kann dir nichts von mir geben. Du sagtest es wäre egal…aber alles was ich dir gab war Misstrauen und Gewalt." Sawyer versuchte sich umzudrehen, um den anderen ansehen zu können, doch seine Verletzung liess dieses noch nicht zu.
„Kannst du bitte zu mir kommen, ich möchte dich ansehen können." bat er Jack sanft.
Dieser schritt, mit dem Blick auf den Boden, zu ihm rüber. Er konnte ihm einfach noch nicht in die Augen sehen. Er wusste er liebte ihn, aber eine Abweisung konnte er nach diesen Tagen einfach nicht auch noch verkraften.
„Du hast gesagt du liebst mich Jack!"
Jack nickte ohne eine Antwort zu geben.
„Ich habe dir gesagt, ich bin noch nie geliebt worden und war auch nie in der Lage Liebe zu fühlen.
Jack, ich will dich nicht verletzten. Ich weiss nicht, ob das was ich für dich fühle die Liebe ist, die zwischen zwei Partnern entsteht, oder ob das was da in meiner Brust ist einfach Liebe für einen Freund ist."
Die Augen des Arztes sahen langsam auf, doch noch immer mied er den direkten Augenkontakt.
„Ich möchte, dass du mir Liebe zeigst Doc. Bring mir bei zu lieben. In die eine oder andere Richtung. Bitte." Die blau grauen Augen sahen den anderen fast flehend an und in dem Moment trafen sich ihre Blicke. Erstmals seit Tagen konnte Jack wieder in den wunderschönen Seen versinken.
Auch Sawyer fühlte etwas in dem Augenblick. Sein Magen fing an zu kribbeln und es war ein ganz komisches Gefühl, dass er nie zuvor gefühlt hatte.
„Ich glaube ich habe Hunger Jack." Sagte er und unterbrach somit den Blickkontakt.
„Hunger?" fragte dieser verwirrt. „Ja mein Bauch kribbelt. Ich denke es wäre Zeit."
Jack fing wie verrückt an zu lachen. Tränen liefen in Sturzbächen aus seinen Augen und nichts und niemand konnte ihn in diesem Moment stoppen. „ Du hast Hunger Sawyer?" kicherte er immer wieder. „Dein Bauch kribbelt" er wischte sich mit Handrücken die Lachtränchen aus den Augen und lief zum Zeltausgang. „Ich bin sofort wieder da. Was darf es denn sein? Obst oder Wildschwein?"
Sawyer hatte nicht verstanden, warum der andere so gelacht hatte. Was war so komisch daran, dass er auf einmal ein Gefühl wie Hunger hatte!
„Ich denke von beidem etwas."
Kapitel 9
Seit diesem Abend verbrachte Jack jede freie Minute bei Sawyer im Krankenzelt. Die anderen waren mehr als froh, dass die beiden sich endlich ausgesprochen hatten, denn die Spannung war immer fühlbar gewesen.
Jack der sonst immer gelassen und besonnen reagierte war auf einmal gereizt und aggressiv gewesen:
Flashback-
„Kannst du dir bitte mal kurz meinen Fuss ansehen, ich habe mich beim Fische fangen am Riff verletzt."
Charlie hielt dem im Sand sitzenden Arzt seinen leicht ledierten Fuss vor die Nase.
„Das ist nur eine Schramme." Sagte Jack, der eigentlich nur mal ein paar Minuten allein sein wollte.
„Aber es tut furchtbar weh Jack!" klagte Charlie und hüpfte auf einem Bein um ihn herum.
„Dann hol dir ein Pflaster und leg den Fuss hoch." Die Anweisung kam überraschend kalt und gefühllos. Etwas das Charlie gar nicht kannte.
„Aber Doc, ich brauch doch was zum Desinfizieren. Was wenn sich die Wunde hier entzündet?"
Jack fühlte wie Ärger in ihm keimte. Die Wunde die Charlie da hatte war nicht der Rede wert. Ein kleiner Schnitt der durch ein Pflaster wunderbar versorgt sein würde. Er wollte nicht seine letzten kostbaren Medizinreserven für solche Kinkerlitzchen verbrauchen.
„Jack, nun mach doch bitte."
Das war zuviel. Der schwarzhaarige sprang wütend auf und die fast schwarzen Augen funkelten gefährlich. „Ich habe gesagt nimm dir ein Pflaster." Charlie hüpfte einen Schritt zurück „Ja, werde ich machen." Sagte er vorsichtig, um den anderen nicht noch mehr zu reizen.
„Und jetzt verschwinde, ich will allein sein."
Flashback Ende-
„Wann darf ich denn endlich wieder normal rumlaufen?" fragte Sawyer den inzwischen schon ziemlich genervten Jack an diesem Tag schon zum bestimmt 10. Mal.
„Wenn ich dir sage das Du darfst Mr. Sawyer." Der Arzt schüttelte den Kopf. In seiner ganzen Laufbahn war ihm nie ein so ungeduldiger Patient untergekommen.
„Na toll. Ich will raus. Schau mich an. Ich liege hier schon seit fast zwei Wochen. Mein ganzer Körper erschlafft."
Jack grinste. „Also medizinisch gesehen dauert es mehrere Wochen bis Monate bis sich die einmal aufgebauten Muskeln in Fett verwandeln."
„In Fett!" schrie Sawyer entsetzt. „Ich habe lange gebraucht hier für." Er deutete auf seinen durchtrainierten Oberkörper, der bis jetzt noch nicht sichtlich unter der verordneten Bettruhe gelitten hatte.
„Das glaube ich dir auch Junge, aber.." „Nenn mich nicht Junge!" Sawyers blaue Augen blitzten wütend auf. „Du weißt wie ich das hasse!"
„Natürlich weiss ich das." Jack verzog sein Gesicht zu einem überlegenden Grinsen. „Und das schönste ist, dass du mir nichts tun kannst." Kicherte er und räumte den Verbandskasten, den er gerade am sortieren war, wieder ordentlich ein.
„Warte nur, das bekommst du alles wieder!" erwiderte Sawyer trotzig und drehte sich von Jack weg.
„Schmoll doch." Sagte er noch lachend und widmete sich dann wieder seiner Arbeit.
Als Kate am Abend ins Zelt kam, sass Sawyer das erste Mal auf dem Rand seines provisorischen Betts.
„Du darfst heute Abend mit uns essen wenn du magst." Kate lächelte Sawyer zu, der auch ihr gegenüber in den letzten Tagen zugänglicher geworden war.
„Ach, hat unser Held endlich eingesehen, dass er mich nicht wie ein Tier einsperren kann?" die Stimme war ein wenig wie früher und Kate blinzelte.
„Da war sie wieder." Sagte sie leise und ein leichtes Glücksgefühl breitete sich in ihr aus,
Sawyer dagegen sah sie dagegen nur völlig verständnislos an „ Was?"
„Ich meinte dein Sarkasmus war wieder da. Ich habe ihn vermisst."
Das war etwas das er nun gar nicht verstehen konnte. Erst hassten sie ihn alle dafür und nun sagte Kate, dass sie seine Art vermisst hatte.
„Das meinst du nicht ernst oder?" fragte er deshalb immer noch ein bisschen verunsichert.
„Oh doch und da bin ich nicht die Einzigste hier. Auch Claire meinte, sie vermisse irgendwie den so unberechenbaren, zynisch verletzenden Sawyer." Er zog eine Augenbraue hoch „ Ach ja?"
„Ja und am meisten von allen vermisst jemand ganz anderes dein altes Wesen." Sawyer kramte kurz in seinem Kopf nach jemanden, bei dem er sich das vorstellen könnte, doch so schnell wollte ihm keiner einfallen.
Kate die das sah half ihm aus. „ Sayid vermisst eure Streitereien."
Jetzt musste sogar Sawyer lachen. Es war ein ehrliches und befreites Lachen „ Oh, dann werde ich gleich mal raus gehen und ihm die Fresse polieren."
Nachdem Kate Sawyer ein wenig geholfen hatte sich anzuziehen sagte dieser schnippisch „ Meine Güte, sogar du siehst heute besser aus als ich."
Kate schüttelte nur den Kopf und grinste. „ Ich glaube er erwacht wieder. Das Tier in dir schaut schon um die Ecke."
Es war ein sehr fröhlicher Abend. Sie sassen alle gemeinsam am Feuer und erzählten lustige Geschichten von vergangen Zeiten in der Zivilisation.
„Stellt euch vor, mein Bruder Liam bei einem Konzert," fing Charlie an zu erzählen.
„Er stand auf der Bühne und wollte einen Auf Stage Diving machen." die anderen kicherten schon. Sie wussten inzwischen, dass der Bruder von Charlie ein echter Idiot sein musste, doch die Geschichten die der kleine über ihn erzählen konnte waren immer herrlich amüsant.
„Na ja, er ist auch gesprungen als die Fans die Arme in die Höhe rissen.. Leider kannten die Personen die da standen diese Aktion nicht wirklich und sind erschrocken zur Seite gesprungen."
„Und Liam ist voll auf die Schnautze gefallen." Beendete Sawyer den Satz lässig und lehnte sich an Kate die neben ihm sass.
Jack sass zwei Plätze weiter und blickte unruhig auf die beiden. Er wusste zwar, dass es keinen Grund dazu gab, aber dennoch fühlte er einen Stich im Herz, als er sah, dass Kate auch eine enge Vertraute von Sawyer geworden war.
„Wohl anlehnungsbedürftig!" zog Kate den Blonden auf, der mit einem frechen Grinsen, bei dem seine Grübchen mal wieder voll zur Geltung kamen, sagte „bei dir doch immer Süsse, ich hab dich schon vom ersten Tag an vernaschen wollen."
Alles lachte, denn inzwischen kannten sie sowohl Kate, als auch Sawyer so gut, dass sie wussten, dass die beiden immer nur aus puren Vergnügen miteinander flirteten.
Jack aber konnte in dem Moment mit der Situation nicht umgehen und ging harsch dazwischen „Sawyer, das war jetzt genug, ich denke es ist Zeit für dich aufs Lager zurückzugehen."
Hurley sah den Doc verständnislos an. Die Worte hatten hart und unnachgiebig geklungen und Sawyer war sicher nicht bereit, sich herum kommandieren zu lassen.
„Hey Dr.Quinn, mal ganz ruhig. Ich fühle mich gut im Moment und ich denke nicht, dass ich schon ins Bett muss." Der Südstaatler blickte den anderen herausfordernd an.
„Ich als dein Arzt aber sage, dass du jetzt sofort ins Zelt gehst." Jacks dunkle Augen blitzen ihn regelrecht an, als er den Widerstand spürte, den Sawyer ihm entgegenbrachte.
„Ah so, rumkommandieren willst du mich also…" Sawyers Stimme wurde zynischer und Claire sah besorgt zu Charlie, der neben ihr sass und immer wieder zart über ihren Bauch streichelte.
„Denkst, du hast mich in der Hand, nur weil ich dir ein bisschen vertraut habe?" Kate schluckte laut. Hoffentlich würde das hier jetzt nicht eskalieren.
„Ich will, dass du sofort mitgehst James Sawyer oder du kannst für dich selbst sorgen."
„Bitte, ich habe keinen um seine Hilfe gebeten." Sawyers Stimme klang gefährlich und auch Sayid merkte die Spannung, die sich zwischen den beiden Augenpaaren gebildet hatte.
„Hey, keinen Stress ihr beiden." Sagte Hurley um die Situation zu entspannen. „Halt dich da raus Fettsack." Da war er wieder… der alte James Sawyer…
„Gut, dann kümmer dich um dich selbst du arroganter Mistkerl!" schrie Jack wütend und stürmte in Richtung des Zeltes davon.
„Was war denn mit dem los?" fragte Walt ganz unbedacht. Es war klar, dass er in seinem Alter die zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechte noch nicht verstehen konnte.
„Er dreht durch…." Sagte Sawyer mit einem leichten Grinsen und liess sich nach hinten in den Sand fallen. „Die ganze Zeit war er so ruhig und besonnen und jetzt will er mir vorschreiben was ich zu tun habe… wer denkt er wer das er ist? Gott?"
Kate musste leicht lächeln. Nicht nur Walt hatte die Vorstellung von Jack eben nicht verstanden. Auch Sawyer hatte nicht die blasseste Ahnung von dem, was eben passiert war.
„Kannst du ein paar Meter laufen? Ich würde es dir gern erklären…" sie deutete auf den Meersaum und wartete auf eine Antwort. „Wird schon gehen…" mit einem leichten Stöhnen erhob er sich und sie schlenderten langsam ans Meer hinab.
„Ich hätte ja nie gedacht, dass Jack so wütend werden kann." Sagte Charlie und blickte besorgt ins Zelt hinüber, indem gerade das Licht gelöscht wurde.
„Weißt du Charlie, Eifersucht kann einen Menschen sehr verändern. Manche töten sogar aus diesem Grund." Locke hatte sich die ganze Zeit aus der Situation heraus gehalten und hielt es nun für angebracht den einen oder anderen aufzuklären.
„Jack hat sich die ganze letzte Zeit rührend um den „bösen" Sawyer gekümmert und hat es tatsächlich geschafft, etwas von seiner harten Schale zu knacken. Es hat ihn sehr viel Mühe und Kraft gekostet und in dieser Zeit begann er, mehr für unseren Bad Boy zu empfinden.
Als dieser dann irgendwann begann die Zuneigung zurückzugeben, indem er Jack von sich erzählte und ihm vertraute, hatte Jack scheinbar das Gefühl, dass Sawyer jetzt nur noch ihm gehören würde.
Tja, das ist ein Fehler… Sawyer gehört niemanden und schon gar nicht seine Gefühle…" damit schloss er und blickte in ein paar verdutzte Gesichter.
„Du meinst wirklich das der Doc denkt, dass jeder der mit Sawyer spricht, ihm die eigentlich nicht vorhandene Beziehung streitig machen will?" Hurley kratze sich am Kopf. So ganz hatte er das hier noch nicht verstanden.
„Ja ich denke so wird es sein. Sicher kann ich in Jacks Kopf nicht hineinschauen, aber ich habe das mal bei einem Freund von mir erlebt.
Das er ein grundsätzliches Problem z.B… mit dir Charlie oder dir Hurley hat, denke ich nicht. Aber Kate ist jemand mit dem Sawyer flirtet. Mit ihr quasi spielt, obwohl es weder für den einen noch für den anderen jemals um mehr gehen würde. Aber Jack scheint die Realität dabei aus den Augen zu verlieren." Die anderen nickten zustimmend und der alte Mann wandte sich wieder der Schnitzerei zu, die er vor her zur Seite gelegt hatte.
Zur gleichen Zeit versuchte Kate dem grossen Blonden schonend die voran gegangen Minuten verständlich zu machen. „Bitte reg dich jetzt nicht auf…"begann sie langsam „aber Jack hatte nicht wirklich vor dich ins Bett zu schicken, aus gesundheitlichen Gründen.." sie stoppte und suchte den Blick von Sawyer, der noch immer neben ihr lief.
„Wie meinst du das, warum wollte er denn dann, dass ich ins Zelt gehe? Alt genug um bis zehn aufzubleiben bin ich wohl schon oder?" der Sarkasmus schwang wieder mit und Kate schmunzelte.
„Ja ich denke schon, dass du alt genug bist. Jack wollte dich einfach von mir weg haben. Es hat ihm nicht gepasst, dass wir so nah bei einander waren. Du dich an mich gelehnt hast."
Sawyer verstand nicht wirklich, worauf die Frau mit den dunklen Locken hinaus wollte und fragte ein wenig unbeholfen. „Aber es war doch sein Wunsch, dass ich mehr Kontakt zu euch habe. Und zu dir habe ich irgendwie einen Draht, du bist genauso auf der bösen Seite des Lebens gestanden vor dem Absturz, wie ich."
Sie nickte… „Ich weiss Sawyer. Das war auch sein Wunsch, aber jetzt hat er Angst, dass er dich an mich verliert, verstehst du?"
Die blaugrauen Augen blickten raus aufs Meer und verfolgten eine Möwe, die einsam am Himmel ihre Kreise zog. „Du meinst etwa er ist eifersüchtig?" die Stimme klang ungläubig.
„Ja das ist er. Sehr sogar!"
Sawyer begann auf einmal zu lachen. Laut und frei heraus, wie er bis jetzt nur selten gelacht hatte.
„Wer hätte das gedacht, dass der Doc einmal aus seinen ruhigen Bahnen entgleisten könnte.. und dann wegen sowas?" sein Bauch begann wieder zu schmerzen und schnell schossen Tränen in die Augen.
„Alles in Ordnung?" fragte Kate sofort besorgt, als er sich nach Luft japsend nach vorn überlehnte.
„Geht gleich wieder Freckles…."keuchte er und fiel nach vorn auf seine Knie.
„Das glaub ich kaum, das war zuviel für dich. Leg dich erstmal auf den Rücken." Sie half ihm, sich vorsichtig auszustrecken und befühlte sanft die Wunde.
„Aufgerissen scheint sie nicht zu sein…Ich hole vorsichtshalber Jack her. Er soll mal nach schauen."
Sawyer schüttelte den Kopf. „Der wird nicht kommen, hast doch gehört, dass er mir nicht mehr helfen will, ich meinen Krempel allein machen soll."
„Er wird kommen, glaube mir. Bleib bitte ruhig liegen, ich bin gleich wieder da."
Und tatsächlich kehrte Kate nach ein paar Minuten mit Jack zurück. Dieser kümmerte sich professionell um die wieder leicht lädierte Wunde aber würdigte Sawyer ansonsten keines Blickes.
„Ich werde Hurley und Locke bitten, ihn ins Zelt zurück zu bringen." Sagte er mit kalter und schneidender Stimme. „Ich werde heute Nacht in den Höhlen verbringen, falls ihr mich braucht, schickt bitte Michael." Kate sah ihn schockiert an.
„Kannst du Sawyer denn jetzt allein lassen? Kann denn nichts passieren?"
„Du bist ja da und kannst auf ihn aufpassen. Es besteht keine Lebensgefahr." Damit drehte er sich um und verliess die beiden.
Sawyer fühlte einen Eisklotz in seinem Bauch, als er die kalte Stimme seines eigentlichen Freundes vernommen hatte. Nie hätte er gedacht, dass dieser noch fieser sein konnte, wie vorhin am Feuer, aber scheinbar hatte er sich getäuscht.
„Komm, wir helfen dir hoch." Hurley stand hinter Kate und fasste den grossen Amerikaner sanft unter den Armen.
„Sei vorsichtig Hurley!" warnte Locke und stütze den neu verbundenen Bauch.
„Bin ich. Geht's Sawyer?" dieser hatte vor Schmerzen die Augen zugekniffen und atmete schwer ein und aus. „Ja ja, geht schon. Dr. Quinn hat nur ein bisschen fest bandagiert."
