So, nun geht es hier ein bisschen weiter.. ist noch nicht gebetat aber sobald Yamica damit fertig ist, lade ich dieses Kapitel neu hoch!

Dann viel Spass und bitte hinterlasst doch ein kleines Review!

Am Morgen erschien Sayid früh im Zelt. „Hey Red Neck, wie geht's dir heute morgen?" fragte er mit ein wenig stichelnd.

„Gut Ali danke. Und die Al Kaida immer noch nicht auf dem Weg dich rauszuholen? Ach ich vergass, die Terroristen dort sind ja immer Selbstmordattentäter und keiner erwartet sie zurück."

Normalerweise wäre die Spannung an dem Punkt explodiert, doch heute grinsten sich beide nur an.

„Dumm gelaufen für mich, was?" fragte der Iraki und lachte leise „ eigentlich bin ich hier um dich zu fragen, ob wir dich mit raus zum Frühstück holen sollen, oder willst du lieber hier liegen bleiben?"

Sawyer tastete vorsichtig über seinen Bauch und begann sich langsam aufzurichten.

„Ich weiss nicht genau, eigentlich würde ich gern mit raus kommen." Sagte er und verzog ein wenig die Augen, als sich die Bauchmuskeln beim Aufsetzten spannten.

„Wenn wir dir helfen, wird's schon gehen.. Hurley hat gestern Abend mit Locke zusammen noch eine Art Trage gebaut.. darauf transportieren wir dich einfach und relativ schmerzarm zum Feuer." Die fast schwarzen Augen des Irakers sahen den anderen gespannt an. Er rechnete mit grossem Protest des Amerikaners, der sich eigentlich nicht hilflos an andere auslieferte. Vor allem in einer so erniedrigenden Weise, wie von anderen herum getragen zu werden. Doch entgegen seiner Gedanken sagte Sawyer leise „ Das hab ich gar nicht verdient, aber vielen Dank, das Angebot nehme ich gern an."

Kate war am Morgen in die Höhlen gegangen um mit Jack zu sprechen. Dieser sass allein und in Gedanken versunken am Wasserfall. „Darf ich kurz stören?"

Jack drehte seinen Kopf langsam zur Geräuschquelle und Kate erkannte sofort die roten Augen. Der Arzt musste die ganze Nacht durch geweint haben.

Ein kurzes Nicken als Bestätigung der Frage und die junge Frau liess sich neben dem anderen auf einem grossen Stein nieder.

„Was war denn bloss gestern los mit dir?" fragte sie sanft „ Du weiss doch, dass ich nichts von Sawyer will. Und er nicht von mir."

Der Arzt nickte müde. Sicher wusste er das eigentlich, aber er hatte schon frühere Beziehungen verloren, weil er seine Eifersucht nicht im Griff hatte.

„Also, was sollte das denn gestern? Erst erkämpfst du dir mit aller Macht Sawyers Vertrauen, bringst ihn dazu sich zu öffnen, auch anderen gegenüber… und jetzt? Sagst du ihm, dass das falsch ist? Nur wegen deiner verdammten Eifersucht!"

„Verdammt ja! Ich weiss das es falsch ist!" Jack schlug die Hände vors Gesicht. „Aber ich kann einfach nichts dagegen tun! Ich habe schon drei Beziehungen kaputt gemacht und wollte, wenn ich zurück in den Staaten bin, eine Therapie machen. Aber dazu ist es ja leider nicht mehr gekommen." Kate konnte seine Verzweiflung spüren und wollte ihm zu gern helfen. Nur wie?

„Du musst das in den Griff bekommen. Nicht nur dir zu liebe. Vor allem auch für Sawyer. Er versteht es erst langsam, was Zuneigung überhaupt bedeutet und nun zeigt er welche und du reagierst bösartig darauf. Wie soll der arme Kerl denn noch klar kommen? Heute Nacht im Schlaf hat er sich rum gewälzt und immer wieder deinen Namen gesagt. Ich denke er empfindet mehr für dich als du denkst. Vielleicht ist er wirklich in dich verliebt. Kann es nur noch nicht zuordnen." Jacks Herz raste bei der Vermutung die Kate aussprach.

Das vermeindliche Hungergefühl letztens war schon ein Hinweis darauf gewesen, dass der Blonde tatsächlich mehr als blosse Zuneigung fühlte und nun meinte auch noch Kate, dass sie sich dies vorstellen könnte.

„Aber wie soll ich nur damit umgehen? Ich hasse mich dafür! Es tut mir auch leid, dir gegenüber. Ich tue allen unrecht."

Die Frau zuckte mit den Schultern. „Sprich mit ihm und den anderen ganz offen über dein Problem. Es haben sowieso alle mitbekommen. Vielleicht ist es dann einfacher, dich auf den Teppich zurück zu bekommen, falls es noch einmal zu einer Reaktion von dir kommen sollte."

Er nickte müde. „Du hast Recht. Offenheit ist immer gut. Obwohl es mir sicher schwer fällt, so einfach allen mein Gefühlsleben auszubreiten."

Kate grinste. „Denk einfach daran, es wäre eine Art Gruppentherapie." Sie zwinkerte ihm zu und stand auf. „Ich geh jetzt zurück an den Strand. Sayid wollte sich heute morgen um unser Sorgenkind kümmern. Aber zu lange will ich die beiden lieber noch nicht allein lassen."

Jack brachte inzwischen wieder ein leichtes Lächeln zu stande. „Ist gut. Ich werde versuchen noch ein bisschen abzuschalten und komme heute Nachmittag ebenfalls zurück." Als Kate an den Strand zurück kam, bot sich ihr ein seltsames Bild. Sawyer lag zwischen Sayid und Hurley. Vollkommen entspannt schienen sich die drei zu unterhalten.

Sawyer schien gerade einen Witz gemacht zu haben, denn Sayid lachte herzlich und strahlte den grossen Blonden an.

Die Frau strich sich durch die langen Haare. War das was sie da sah eine Illusion? Sawyer tatsächlich neben Sayid und beide schienen sich in dem Moment sehr vertraut zu sein!

„Hey Frackles! Komm rüber. Ich habe gerade eben erzählt, wie du mich angeschaut hast, als ich nackt aus dem Wasser auf dich zu kam. Es war dir scheinbar verdammt peinlich einen so wohl trainierten Mann so ganz ohne Kleidung zu sehen." Die Stimme neckte sie und forderte nahezu ein kleines Duell.

„Ach Sawyer, Einbildung ist auch ne Bildung...So hübsch bist du nun wirklich nicht." Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie seine Miene kurzfristig entgleisen sah. Doch das dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis er zu einer Erwiderung ansetzte „Nicht? Dafür hast du mir damals am Flughafen schon ganz schön hinter her geglotzt!" Hurley lachte, bei dem Gesicht das Kate machte. Sie fühlte sich scheinbar ertappt und ein leichtes Rot zierte ihre zarten Wangeknochen.

„Halt doch den Mund du Idiot" war ihre Antwort, bevor sie sich ebenfalls in den Sand zu den anderen setzte.

Jack sass noch immer am Wasserfall und blickte zu den einzelnen kleinen Tropfen, die auf die glatte Oberfläche aufschlugen.

Wenn er jetzt gehen würde wusste er, müsste er sich der Situation und besonders Sawyers Fragen stellen.

Beim Gedanken an den grossen Blonden, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Wie schön wäre es doch, wenn er wirklich seine Gefühle erwidern würde. Wie glücklich würde er sein, wenn Sawyer nur für ihn lachen würde...

Sofort schimpfte er wieder innerlich mit sich. Er begann schon wieder den Südstaatler als sein Eigentum zu sehen und das war definitiv nichts Gutes.

„Du musst dich stellen Jack. Komm schon, los!" feuerte er sich selbst an, stand auf und schlug den Weg zum Strand ein.

Sayid hatte inzwischen eine Decke für Sawyer geholt, der ein wenig fröstelte. „Hoffentlich bekommst du kein Fieber." Sagte er besorgt, denn eigentlich war es ein heisser Tag.

„Bekomm ich schon nicht Ali, du wirst dir doch keine Sorgen um mich machen?" zog er ihn ein wenig auf.

„Um dich doch nicht!" der Iraker grinste den anderen genauso frech an, wie er es immer tat.

„Na dann ist ja alles beim Alten. Wundert mich sowieso, dass ihr euch noch nicht die Köpfe eingeschlagen habt! " Hurley griff nach einer Bananenstaude, die er hinter sich positioniert hatte.

„Wollt ihr auch was? Die sind echt gut!"

Die anderen schüttelten den Kopf, denn sie hatten ja erst vor kurzem ein verspätetes Frühstück eingenommen.

„Tja, wir sind halt erwachsen geworden, nicht mein kleiner schnuckeliger Terrorist." Er legte den gesunden Arm auf den Oberschenkel des Irakers und sah ihn gespielt verliebt an.

„Natürlich mein Schatz." Ging dieser drauf ein und Kate kugelte sich vor lachen, über die echt gelungene Vorstellung.

Doch keiner bekam mit wie Jack diese Szene von weitem beobachtete. Sein Kopf setzte erneut aus und im Affekt traf er für sich eine Entscheidung.

Charlie, der gerade aus dem Zelt eine Flasche Wasser holen wollte, erwischte Jack dabei, wie er seine Sachen wild in seinen Rucksack stopfte.

„Hey Jack, was machst du denn da?"

„Lass mich bitte in Ruhe Charlie. Ich will nur ein paar Klamotten weg packen. Ich denke es gibt bald Regen." Die Stimme mit der Jack sprach, klang ruhig und gefasst, einfach so wie immer und so schöpfte Charlie auch keinen Verdacht.

„Ach so. Kommst du gleich raus? Wir sitzen alle zusammen. Sogar Sayid und Sawyer verstehen sich heute richtig gut." er lächelte bei dem Gedanken daran, dass diese zwei sich sonst fast die Augen auskratzten.

„Vielleicht. Geh schon vor." Charlie nickte und liess den Doc beim Packen allein.