So, hier dann jetzt der nächste Teil.. hoffe es lesen auch noch andere Leute mit, außer Lucille, Satu und Jasmin...macht Euch mal bemerkbar...fleh
So nun viel Spass
Eure Goldshadow
Nach wenigen Minuten hatten sich alle vor dem Krankenzelt versammelt und Jack einen Plan gefasst.
„Ich werde jetzt hinein gehen. Versuchen noch mal mit ihm zu reden und dann rufe ich euch in Ordnung!" alle nickten zum Zeichen das sie verstanden hatten.
„Gut." Er atmete noch kurz tief durch und trat dann den Gang nach Innen an.
„Hey Sawyer." Sagte er leise und näherte sich dem noch immer in der Ecke sitzenden Blonden langsam. „Bleib weg! Komm nicht näher!" Jack konnte keinen Funken des Erkennens mehr in Sawyers Augen sehen. Scheinbar hielt ihn der Südstaatler für einen Fremden. Eine Gefahr für sein Leben.
Der Arzt hielt sich jedoch nicht an Sawyers Aussage und ging langsam weiter
„ Verschwinde Dad! Ich will nicht, dass du mich berührst!" schrie er erneut und das zeigte Jack, dass er tatsächlich in einem Trauma aus seiner Kindheit gefangen war. Sawyer sah in ihm nicht Jack Shepard, sondern seinen Vater.
Als er ihn fast erreichte, sprang Sawyer panisch auf und wollte an dem Arzt vorbei laufen. „Stopp.!" Jack packte den Blonden vorsichtig an dem, vor kurzem noch gebrochenen Arm, um diesen am Weiterlaufen zu hindern. Dieser sackte sofort vor Schmerzen zusammen und Jack nahm die Gelegenheit war... „Jetzt!" rief er den anderen zu, die sofort ins Zelt gestürmt kamen.
„Es tut mir leid!" wisperte Jack mit Tränen in den Augen, als ihn die anderen aufs Bett hoben und ihn an Händen und Füssen mit breiten Bändern fixierten.
„Ja, fesseln und einsperren kannst du mich. Dann bin ich dir nicht im Weg, Dad!" Sawyers Stimme klang kindlich weinerlich und in dem Moment schloss er die Augen und kein Laut war mehr zu vernehmen.
„Was ist los?" Kate sprang sofort nach vorn um zu sehen, was mit dem Blonden geschehen war. War es wieder ein Nervenzusammenbruch, wie bereits damals kurz nach dem Absturz?
„Keine Angst Kate. Das ist das menschliche Schutzschild. Bevor jemand wahnsinnig wird, vor seelischem Schmerz, schaltet der Körper ab. Er ist jetzt in einer Mischung aus Schlaf und Ohnmacht." Jacks Stimme klang wackelig und er sackte nach vorn auf die Knie. „Er tut mir so leid. Warum ausgerechnet er?"
Ein paar Stunden später hatte sich Jack wieder gefangen und konzentrierte sich auf die Lösung des Problems. Er hatte inzwischen alle Medizinvorräte noch einmal durchgesehen und sich für eine Therapie mit Beruhigungsmitteln und Antidepressiva entschieden.
„Meinst du es ist gut, wenn ich mit James hier im Zelt bleibe?" fragte Claire besorgt.
„Ja, Sawyer liebt den Kleinen sehr, vielleicht kann er ihm helfen." Die junge Frau blickte den anderen zwar etwas unsicher an, nickte dann aber und sagte „Dann bleiben wir. Wann wirst du ihm die ersten Medikamente geben?"
„Heute Abend, kurz bevor ich schlafen gehe. Ich will vermeiden, dass er wenn ich auch einschlafe, wegläuft. Die Dosis die ich ihm geben werde, wird ihn sicherlich bis morgen schlafen lassen."
Kate hatte über die ganze Aufregung, die erneut um Sawyer und Jack ausgebrochen war, ihr eigentliches Vorhaben total vergessen. Als sie spät Abends etwas abseits am Feuer saß, setzte sich Sayid auf einmal schweigend neben sie.
„Das war mal wieder ein furchtbarer Tag. Warum müssen die beiden auch nur so viel durchmachen? Jack ist inzwischen wirklich schon am Rande seiner Kräfte." Sayid hatte leise gesprochen und dabei ins Feuer geblickt.
Die junge Frau erwiderte ebenso leise „Manchen Menschen ist es einfach nicht vergönnt glücklich zu sein. Die Welt ist so unfair! Einige Menschen bekommen soviel Liebe das sie nahezu erdrückt werden, die anderen dagegen erfahren gar keine." Kate blickte nach links und sah, dass Sayids Gesichtszüge tief traurig waren.
Er fühlte ihren Blick auf sich ruhen und seine Augen suchten Kates. „Ich wollte mich entschuldigen für gestern, es war nicht richtig so ruppig zu sein."
Kate schüttelte den Kopf und der Augenkontakt brach ab. „Es brauch dir nicht leid tun. Wirklich." Ihr Herz begann fast zu rasen, als der Iraker vorsichtig nach ihrer Hand griff.
„Tut es aber, Kate. Ich habe dich wirklich sehr lieb gewonnen und deine Nähe tut mir gut. In der letzten Nacht war ich unruhig, so weit von dir entfernt. Du hast mir gefehlt."
Kate riss ihre braunen Augen weit auf. Hatte sie eben richtig gehört? War das eben eine Art Liebeserklärung gewesen?
Sayid spürte ihre Unsicherheit und strich ihr zärtlich über den Handrücken. „Ja Kate, ich habe mich in dich verliebt." Damit drehte er ganz vorsichtig den Kopf zu sich und küsste sie zärtlich.
Mit einem Seufzen gab sie sich dem Iraker hin, der sie jetzt sanft in seine Arme zog. „Ich wollte es dir heute auch schon sagen, aber du warst unterwegs..." Sagte Kate glücklich lächelnd, als sie ihren Kuß unterbrachen.
„Da bin ich wohl schneller gewesen." Die sanften braunen Augen des Arabers strahlten sie im Schein des Feuers an und ein nicht zu beschreibendes Glücksgefühl durchlief die junge Frau.
Claire hatte am Morgen bereits leise Frühstück für Jack besorgt. Sie war in der Nacht oft von seinem Gemurmel im Schlaf wach geworden und da hielt sie es für angebracht, wenigstens für sein leibliches Wohl zu sorgen. Jetzt saß sie da und beobachtete die beiden schlafenden Männer, während sie James sanft auf ihrem Arm hin und her wiegte.
„Wie spät ist es?" Jack fuhr nach etwa einer halben Stunde des betrachtet werden hoch.
„Es ist erst 10 Uhr Jack. Bleib ruhig noch ein bisschen liegen. Sawyer hat bis jetzt noch nicht mal mit der Wimper gezuckt."
Jack ließ sich wieder nach hinten fallen und seufzte. Hoffentlich stand ihm heute nicht wieder ein ähnlicher Alptraum wie gestern bevor.
„Ich habe dir ein bisschen was zum Frühstück geholt. Da drüben auf dem Teller." Die junge Frau deutete auf die Metallkiste, auf der sie die Frühstücksutensilien ausgebreitet hatte.
„Vielen Dank Claire, das wäre doch nicht nötig gewesen!" „Du hast soviel getan für James und mich. Da ist das bisschen Frühstück nun wirklich nicht der Rede wert."
Jack lächelte Claire dankbar an und begann sofort das frische Obst zu essen.
„Und was willst du jetzt weiter machen?" fragte sie nach einer Weile. „Hmh..." sagte er und zuckte mit den Schultern. „Erst einmal müssen wir sehen was passiert, wenn er aufwacht. Wenn er im Normalzustand wieder zu sich kommt, werde ich ihn dazu drängen, all seine Erlebnisse von früher, mit mir noch einmal durchzugehen, um den Auslöser für seine Anfälle zu finden. Wenn nicht..." er stockte, darüber wollte er jetzt gar nicht nachdenken...
Ein paar Stunden später begann Sawyer auf einmal unruhig zu werden. „Ich glaube er wacht langsam auf. Ich gehe dann besser ein wenig nach draußen. Wenn Du Hilfe brauchst, ruf einfach o.k.!" sie wartete noch einen Moment auf seine Zustimmung und ging dann mit James auf dem Arm hinaus.
Jack beobachtete, wie Sawyer langsam die Augen aufschlug. Er konnte nicht sofort erkennen, ob jetzt wieder das Kind in ihm aktiv war, oder der Sawyer, den er eigentlich kannte.
„Gut geschlafen?" fragte er deshalb vorsichtig und strich ihm sanft eine Strähne aus der Stirn.
„Ja, wieso?" der Blonde wollte sich gerade recken und strecken, als er bemerkte, dass seine Arme und Beine an die Liege unter ihm gefesselt waren.
„Was wird das denn wenn es fertig ist ?" er versuchte den Arm hoch zu reißen, doch die Seile taten ihren Dienst.
„Ich dachte nicht, dass du auf SM Spiele stehst Doc." er grinste frech, doch als er das ernste Gesicht von Jack sah, verstummte er ganz plötzlich.
„An was kannst du dich von gestern noch erinnern?" fragte Jack sanft, ohne den anderen jedoch loszubinden.
„Hmh, ich war bei Claire und James. Dann..." plötzlich wurde ihm bewusst, dass ihm erneut ein Teil seiner Erinnerungen fehlte.
„Was passiert mit mir?" Jack sah, dass Sawyer auf einmal Angst bekam.
Die Situation musste ja für den Blonden auch noch schlimmer sein, als für ihn als Freund und sein Arzt.
„Ich weiß es nicht genau Sawyer. Ich denke es ist ein Trauma, dass jetzt durch irgendeine neue Situation ausgebrochen ist."
Sawyer sah den anderen verständnislos an. „Was meinst Du damit?" „ Ein Trauma ist eine Reaktion auf ein bestimmtes Erlebnis, das die Psyche extrem belastet. Es kann gleich nach dem Ereignis auftreten, oder auch erst Jahre später durch einen bestimmten Auslöser ans Tageslicht kommen. Ein Trauma wirkt sich oftmals so aus, dass die Menschen Situationen immer wieder erleben, in eine völlig andere Welt abdriften. Niemanden mehr an sich heranlassen können oder auch aggressiv werden. Ein Trauma kann viele Gesichter haben Sawyer. Ich bin mir sicher, dass das was du durch machst auch eine Art davon ist." er schluckte kurz, bevor er weitersprach.. „Und die einzige Möglichkeit über so ein Trauma hinwegzukommen ist, die Situation bewusst noch einmal an sich herankommen zu lassen und darüber zu reden. Sich zu öffnen, damit man mit dem Geschehnis abschließen kann."
Jack wartete auf eine wütende Reaktion des anderen, doch Sawyer schloss nur resigniert die Augen. „Das heißt also soviel wie das ich zum Psychiater muss und eine Therapie brauche!"
„Nicht zum Psychiater Sawyer. Ich bin zwar nicht so gut in Psychologie ausgebildet, aber ich denke wir werden es schon schaffen. Ich sage nicht, dass es einfach wird, aber mit etwas Geduld und viel viel Vertrauen werden wir es schaffen."
