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12. Kapitel

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„Neun Zehntel unseres Glücks allein beruhen auf der Gesundheit." (Arthur Schopenhauer)

Leia erwachte nach einer langen, anstrengenden Nacht. Sie hatte sich noch nicht an die Betten der Pêche gewöhnt und bekam daher seit Beginn ihres Urlaubs zu wenig Schlaf (und hatte am Morgen ständig Rückenschmerzen).Sie blickte nach links und stellte fest, dass Han schon wieder nicht da war.

Vermutlich bastelte er wieder an seinem Raumschiff herum. Wozu brauchte er dafür Urlaub!? Zu Hause tat er doch auch nichts anderes als den lieben langen Tag mit seinem Schiff zu verbringen - als ob es lebendig wäre.

Seufzend erhob sich Leia und beschloss, dann eben ohne Han Skifahren zu gehen.

Sie erkundigte sich, ob Obi-Wan Zeit hätte, die Kinder den Tag lang zu hüten. Dieser schien anfänglich nicht so begeistert zu sein, doch letztlich stimmte er zu. Da Luke mit Han am Falken bastelte, hatte er sowieso nichts besseres zu tun. Als die Kinder in sein Zimmer gestürmt kamen, freute er sich sogar schon auf ihren gemeinsamen Tag.

Der Ausblick war wundervoll!! Der strahlend blaue Himmel lächelte Leia entgegen und das Sonnenlicht wurde vom blendend weißen Schnee reflektiert. Sie spürte, wie die Macht sie durchfloss, als sie tief einatmete und sich mit einem jauchzen in die Piste stürzte. Sie donnerte die Piste hinab bis es passierte.

Der Hügel tauchte plötzlich aus dem Nichts auf und sie konnte vor Überraschung das Gleichgewicht nicht mehr halten. Das letzte, was sie registrierte war kalter Schnee auf ihrem Gesicht und ein nicht identifizierbarer Schmerz.

Als sie erwachte, brummte ihr Kopf, wie nach einer zu langen Nacht in einer zu schlechten Kneipe. So eine, in die Han früher oft gegangen war.

Sie stellte fest, dass sie sich in einer Art Med-Center befand, und wandte sich an den 2-1B Droiden, der neben ihr Wache hielt.

„Was ist passiert? Wo bin ich hier?"stöhnte sie. „Sie sind schwer gestürzt und haben sich das Schienbein gebrochen. Sie wurden ins Med-Center der Hauptstadt gebracht." „Könnten Sie bitte meinen Mann verständigen? Er müsste am Hangar 12 sein."„Das wurde bereits erledigt. Er sollte schon auf dem Weg sein." erklärte der Droide in einem unerträglich langsam schleppenden Ton.

„Na toll."meinte Leia nur trocken. So ein Mist!, ging es ihr durch den Kopf. Wie konnte das nur passieren. Ich bin mein Lebtag beim Skifahren nicht gestürzt! Natürlich gerade jetzt, im Urlaub muss das passieren! Wenn Han mitgekommen wäre, wäre ich nicht so leichtsinnig gefahren und hätte jetzt kein gebrochenes Bein! Warum hat dieser Ex-Schmuggler auch immer nur sein dämliches Schiff im Kopf!

In diesem Moment schwang die Tür des Zimmers auf und Han kam mit Luke hereingestürzt.

„Leia, was ist passiert? Ist alles in Ordnung?" „Nichts ist in Ordnung! Mein Fuß ist gebrochen und das ist deine Schuld! Wenn du mitgekommen wärst, wäre das alles nie passiert. Aber dein Schiff war dir ja schon immer wichtiger als ich!"

„Wieso? Was hab ich denn getan?" versuchte sich Han zu verteidigen. „NICHTS! Das ist ja der springende Punkt!" „Ruhig Blut, Leia. Reg dich nicht unnötig auf. Zorn gehört zur Dunklen Seite.", mischte sich Luke in einer beruhigenden tiefen Tonlage ein.

Leia ließ sich aber nicht so schnell beruhigen: „Was schert mich die Dunkle Seite der Macht? Ich beherrsche die Macht doch kaum! Sonst würde ich wohl kaum hier herumliegen."

Es folgte betretene Stille. Dann begann Luke: „Wie ist es überhaupt dazu gekommen?"„So ein dämlicher Hügel ist mir in die Bahn gehüpft! Wenn Han dabei gewesen wäre, hätte ich besser aufgepasst. ...Dann wäre wahrscheinlich er darüber gestürzt."Ihr Grinsen, während sie die Worte aussprach, gefiel Han überhaupt nicht.

„Also hör mal! Sei froh, dass Luke gespürt hat, dass dir etwas passiert ist, sonst würden wir gerade erst aufbrechen.", sagte Han.

„Du hast ja recht. Es tut mir leid. Aber ich bin gerade so frustriert. Das ist mein erster Urlaub seit Jahren und dann passiert so was!"„Keine Sorge, ich helfe dir auf Jedi-Art die Heilung zu beschleunigen."

Leia erwiderte diese Aussage mit einem müden Blick. „Ich habe noch etwas zu meiner Verteidigung zu sagen.", ließ sich Han vernehmen. „Als ich gerade Pause gemacht habe, hab ich gesehen, wie ein Arbeiter einem anderen ein verdächtiges Päckchen zugesteckt hat. Ich bin ihm gefolgt. Er hat es versteckt und ist gegangen. Da hab ich mir natürlich angeschaut, was drin ist. Jetzt ratet mal, was es war.", sagte er grinsend.

„AGC", sagten die beiden anderen wie aus einem Munde. Han starrte sie ungläubig mit offenem Mund an: „Woher habt ihr das gewusst?! Das war wieder irgend so ein Jedi-Trick!"„Es war offensichtlich, wenn man dich schon so lange kennt, wie wir", erwiderte Leia ruhig.

„Wie auch immer.", sagte er „Ich dachte, vielleicht könnten wir hier in der Sache weiter ermitteln.", schlug er vor.

Leia holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück: „Wir? Ich mit meinem Fuß? Und wer soll auf die Kinder aufpassen, während ich hier bin? Du kannst sie Obi-Wan nicht jeden Tag unterschieben."

„Aber wir können uns eine solche Chance nicht entgehen lassen!", widersprach Han. „Luke kann der Sache ja nachgehen.", meinte er schließlich widerstrebend, obwohl er nichts lieber getan hätte, als selbst nachzuforschen.

„Ich?! Wie kommst du darauf, dass ich herumschnüffeln will?", wandte sich Luke überrascht an Han. „Jedi tun das doch, oder?", spekulierte Han. „Aber doch nicht in den Ferien! Aber wenn dir so viel daran liegt.... dann mach ich es eben. Obi-Wan kann mir ja dabei helfen. Etwas Ablenkung kann ihm nicht schaden, er wirkt in letzter Zeit so bedrückt."

Leia wusste natürlich Bescheid: „Na was glaubst du, warum er so bedrückt ist? Ein junger Mann in seinem Alter und ein hübsches junges Mädchen wie Robin. Ist dir nicht aufgefallen, wie er sie ansieht?"„Wenn ich so darüber nachdenke..... Du könntest recht haben."

„Natürlich habe ich recht!", empörte sich Leia. „Ihr Männer habt einfach kein Gefühl für so was."„Hey!", mischte sich Han ein. „Mir ist es auch aufgefallen. Aber dein Bruder scheint so beeindruckt von General Kenobi gewesen zu sein, dass er so was nicht für möglich gehalten hat."

Luke errötete leicht. Er ließ das Abendessen noch einmal im Geiste ablaufen. Wie hatte ihm das nur entgehen können! Es war doch wirklich zu offensichtlich. Er beschloss, sich einmal mit Obi-Wan über Robin zu unterhalten. Um abzulenken sagte er: „Auf jeden Fall werden wir der Sache nachgehen."

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„Nun ja, wie auch immer. Ich wusste natürlich, dass Robin hinter ihren Rucksack her war, aber ich....."Weiter kam Obi-Wan nicht, da er wieder einmal unterbrochen wurde. „Bist du sicher, dass du das wusstest?", erkundigte sich Bant. „Ja, wieso?"Bant räusperte sich. „Nun, ich spüre eine gewisse Unsicherheit bei dir, wenn du von ihr sprichst.", meinte sie vorsichtig. „Unsinn. Ich weiß nicht wovon du sprichst.", entgegnete ihr Freund nur. „Ist ja auch egal. Während du mit Robin deinen Spaß hattest, haben Qui-Gon, Tahl und ich versucht herauszufinden was mit dir passiert ist.", fuhr Bant fort, „Und das war gar nicht so leicht......"