Als Severus aus Hogsmeade zurückkehrte wunderte er sich, als er keinerlei
Laute aus seinen Gemächern hörte.
* Waren die beiden schon gegangen? Gab es Streit? Warum hatten sie die Zeit nicht genutzt?* all dies ging ihm durch den Kopf, als er die Tür zu seinem Wohnzimmer öffnete.
Doch der Anblick der sich ihm bot, wischte alle Fragen, die er sich eben gestellt hatte, beiseite.
Sein Patensohn und Harry lagen eng aneinander geschmiegt auf seinem Sofa und schliefen mit einem Lächeln im Gesicht.
Ein leises Seufzen entwich ihm, als er die beiden betrachtete. Es machte ihn glücklich, die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben so zu sehen.
Ganz vorsichtig ging er zum Sofa um die beiden zu wecken. Eigentlich lag ihm in diesem Moment nichts ferner als dieses, doch er konnte sie nicht die ganze Nacht hier lassen. Die Gryffindors fragten sich sicher schon, wie lange das Nachsitzen noch dauern sollte.
" Harry, Draco." vorsichtig rüttelte er an den Schultern der beiden Jungen.
"Hmh?" machte der Blonde verschlafen. " Ich wünschte ich müsste euch nicht wecken, aber ihr müsst leider in eurer Haus zurückkehren."
"Oh , wie spät ist es?" fragte der junge Gryffindor und wischte sich den Schlaf aus den Augen. " Schon nach 12 Uhr. Kommt steht auf. Ich bringe euch hin."
Die beiden Jungen schauten sich kurz an. " Wann kann ich dich wiedersehen?" fragte Harry den anderen. " Ich weiss nicht. Onkel Sev? "
" Ich lass mir schon was einfallen. Ich freue mich so für euch. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen was ihr mir für eine Freude macht!" der Zaubertrankmeister lächelte glücklich.
**************************************************************************** ****************
In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Die beiden mussten sich damit begnügen Blicke auszutauschen, wenn es gerade keiner sehen konnte.
Severus hatte noch keine zündende Idee gehabt, wie er den beiden gemeinsame Zeit ermöglichen konnte.
Harry unterhielt sich gerade mit Seamus in der grossen Halle beim Abendessen, als sich Prof. Dumbledore erhob.
" Meine lieben Schüler, wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, geht es Prof. Nester nicht besonders gut. Madame Pomfey besteht darauf, dass sie sich auf einer Kur in Schottland für zwei bis drei Monate erholen soll. Das bedeutet aber wieder eine Neubesetzung für den Posten ~ Verteidigung gegen die dunkelen Künste~. " er blickte durch die grosse Halle und alle Augen waren auf ihn gerichtet.
" Somit kann ich hiermit freudig verkünden, dass ein Lehrer den ihr bereits alle kennt erneut diese Aufgabe übernehmen wird." die Augen des alten Professors blitzten belustigt auf, als er die Spekulationen der Schüler von überall her hörte.
"Also, um euch nicht länger auf die Folter zu spannen. Genauso wenig wie das Lehrerkollegium, die noch nichts von der Neubesetzung wissen," er holte tief Luft.
" Prof. Lupin wird die Stelle erneut übernehmen."
Fast die ganze Halle - bis auf die Slytherins brachen in frenetischen Jubel aus. Severus der gerade einen Schluck von seinem Kürbissaft nehmen wollte, verschluckte sich augenblicklich und fing fürchterlich an zu husten.
Harry und Draco, die gar nicht wirklich fassen konnte was sie da gerade gehört hatten, warfen sich vielsagende Blicke zu.
Severus war inzwischen aufgestanden und aus der Halle geeilt. Die anderen Schüler hatten dieses nicht bemerkt, wohl aber Dumbledore, der sich sofort hinter ihm her auf den Weg in die Kerker machte.
" Severus warte doch eine Sekunde!" rief er hinter dem wehenden Umhang her, der schon hinter der nächsten Ecke verschwunden war. " Was ist denn bloss los, ich weiss ja das ihr euch nicht wirklich mögt, aber so überzureagieren ist ja wohl ein bisschen albern. Findest Du nicht auch?"
Der Mann mit den schwarzen Augen hatte jetzt seine Gemächer erreicht und wollte nur schnellstmöglich hinein um sich hinter der schweren Eichentür zu verbarrikadieren.
Doch so sollte es leider nicht kommen. Albus hatte die Tür erreicht bevor Severus diese zuschlagen konnte. " Nun mach aber mal einen Punkt." sagte dieser nun schon etwas ungehaltener, was für den alten Zauberer sehr untypisch war.
Severus wusste das er einem Gespräch mit dem Schulleiter nicht entgehen konnte und öffnete resigniert die Tür.
"Gut so . Was ist bloss los mit dir?" fragte Prof.Dumbledore wieder in seiner sanften Art und legte dem mit dem Rücken zu ihm stehenden Zaubertrankmeister eine Hand auf die Schulter.
Er schluckte, wollte ihm eigentlich alles erzählen, aber dennoch machte sich Angst in ihm breit, daß es Dumbledore nicht verstehen würde.
"Komm schon Severus, wir kennen uns jetzt so lange, erzähl es mir. Lass dir Zeit, aber ich möchte dich verstehen."
Er drückte den schwarzhaarigen auf den einen Sessel und begann für die beiden einen Tee zu kochen.
* wenn ich es ihm erzähle, was passiert dann? Helfen kann er mir auch nicht bei dem Problem, damit muss ich allein fertig werden* dachte er sich immer wieder als er die Flammen züngeln sah.
Nach langer Zeit drehte er sich um. "In Ordnung Albus. Es wird dir sicher nicht gefallen und ich hoffe es hat nicht zur Folge das ich Hogwarts verlassen muss. Aber du wolltest es ja unbedingt wissen."
Albus zog gespannt eine Augenbraue nach oben." Wieso solltest Du Hogwarts verlassen sollen? Schau, du bist ein Ex-Todesser. Gibt's noch was schlimmeres?" fragte er schmunzelnd.
" Nein." Severus musste ebenfalls leicht lächeln als er verstand, wie der alte Zauberer dieses gemeint hatte.
Und so erzählte er dieselbe Geschichte, die er den beiden Jungen die ihm soviel bedeuteten vor kurzem erzählt hatte.
Als er geendet hatte, liess er sich erschöpft in die Rückenlehne sinken und schloss die Augen.
"Jetzt kann ich deine Erschütterung verstehen. Es war sicherlich nicht einfach schon vor zwei Jahren mit der Situation umzugehen. Und jetzt kommt es wieder auf dich zu."
"Ja, ich bin immer noch so voll Schmerz. Nicht mal der Cruciatus konnte das vermögen mich so zu bestrafen."
" Severus. Ich will mich nicht einmischen, aber ich finde du solltest dich Remus stellen und das Gespräch mit ihm suchen. Ihr habt noch immer eine Chance. Ihr seit beide erwachsen. Seit nicht mehr so den gesellschaftlichen Banden unterworfen. Gib euch noch eine Chance. Im Übrigen kommt seine Kutsche übermorgen an."
Damit stand er auf und verliess die Gemächer von dem Zaubertrankmeister.
**************************************************************************** ****************
Harry war klar, dass er dringend mit Draco reden musste. Er ging hoch in die Eulerei, denn Hedwig würde zu viel Aufsehen erregen, wenn sie den Brief zu Draco bringen würde.
Als er gerader der Schuleule das Pergament am Bein befestigte ging die Tür zur Eulerei auf und Hermine stand im Türrahmen.
"Oh hallo Harry," sagte sie vorsichtig. " Das ist gut das ich dich treffe Hermine, ich wollte sowieso mit dir reden."
Sie stand ganz perplex noch am selben Fleck wie eben. Nie hätte sie damit gerechnet das er mit ihr reden wollen könnte.
"Komm lass uns hoch gehen, auf den Astronomieturm." sagte er im vorbeigehen und griff nach ihrer Hand.
Sie folgte ihm willig, froh endlich Initiative von ihm zu sehen, wieder mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Er jedoch hatte alles irgendwie geplant. Sicher wollte er auch wieder die alte Freundschaft zurück, dennoch wollte er sie auch ein bisschen dafür benutzen, sich mehr mit Draco treffen zu können.
Oben angekommen setzten sie sich beide auf zwei kuschelige rote Sessel.
"Hermine, ich denke es ist an der Zeit, von mir aus das Schmollen aufzugeben." sie nickte zustimmend.
" Das betrifft aber nur dich. Und ich meine auch nur dich! Ron hat mir mit seinen Worten am Ankunftsabend so sehr wehgetan, dass ich mich noch nicht in der Lage fühle, wieder normal mit ihm umzugehen."
"Ich kann dich verstehen. Aber er hat es wirklich nicht so gemeint. Du weißt ja wie hitzköpfig er immer ist."
" Ja ich weiss, aber trotzdem brauche ich noch etwas Zeit."
" In Ordnung. Magst du mir denn jetzt erzählen was in den Ferien vorgefallen ist?" fragte sie vorsichtig und ohne ihm in die Augen zu schauen.
Er fragte sich in dem Moment ob er ihr alles erzählen sollte was passiert war. Sicher würde es ihm helfen und auch ihr ihn zu verstehen.
"Also gut. Wie immer bin ich greusslich behandelt worden . Nichts neues also. Aber dieses Jahr bekam ich fast nichts zu essen." er kürzte die ganze Story ein wenig ab.
"Jedenfalls hat Dumbledore mich nach Hogwarts geholt weil ich kurz vor dem Verhungern war ~ Hedwig hatte ihn geholt~. "
Er sah wie sich Hermines Augen mit Tränen füllten. Sie fühlte sich so schuldig, sich nicht um ihn gesorgt zu haben.
"Ich war sauer, auf die ganze Welt, weil sich bis dahin niemand um mich gekümmert hatte. Ich wollte einfach nur tot sein und weigerte mich etwas zu essen und auch mit jemanden zu reden.
Eines morgens kam dann Prof.Dumbledore auf die Krankenstation und verkündete das ich jetzt wieder stark genug wäre diese zu verlassen und da alle Lehrer aus Hogwarts noch Urlaub machen wollten, müssten sie mich unterbringen."
"Und was passierte dann? Sie haben dich doch hoffentlich nicht wieder zurück zu den Dursleys geschickt oder?" sagte sie unsicher.
"Nein. Ich dachte zwar es konnte nicht schlimmer kommen, aber als Dumbledore mir dann verkündete das ich zu Prof. Snape sollte, dachte ich alles wäre zu spät."
Sie schüttelte nur den Kopf und konnte kaum glauben was sie da hörte.
"Jedenfalls sind wir dann zu seinem Haus nach Schottland gefahren. Ich war immer noch total deprimiert und sprach kein Wort. Doch man mag es kaum glauben, aber Sev hat sich total um mich bemüht!"
"Sev?"
"Ja Sev. Er hat sich die ganze Zeit um mich gekümmert und versucht mich zum essen und zum reden zu bringen. Ich war aber noch nicht bereit mit jemanden zu sprechen und hab mich in mein Zimmer auf Snape Manor zurückgezogen. Es ist wunderschön dort! Sein Haus steht auf einer Klippe über dem wilden Meer und in meinem Zimmer war ein riesiges Fenster von dem Mann direkt hinaus blicken konnte." er verlor sich kurz in der Erinnerung bevor er fortfuhr.
"Am nächsten Tag kam dann sein Patensohn an." " Snape hat einen Patensohn?" fragte Hermine verwundert.
"Oh ja, und du wirst dir kaum träumen lassen wer das ist." er sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an.
" Am nächsten Tag kam Draco Malfoy nach Snape Manor."
Hermine atmete hörbar ein. " Nicht wahr oder?"
"Oh doch. Und du wirst mir nicht glaube, es war mir so was von egal, Selbst wenn Du weißt schon wer gekommen wäre. Mir wäre es gleich gewesen."
"Und was hat er gesagt als er gemerkt hat das Du bei seinem " sie schüttelte immer noch ungläubig den Kopf," Patenonkel bist in den Ferien?"
"Ich weiss natürlich nicht was er zu seinem Onkel gesagt hat. Er hat mich nur total erschüttert angeschaut, als ich den ersten Abend an dem er da war, zum essen runterkam. Kein böses Wort kam von ihm. Im Gegenteil. Am zweiten Abend kam er zu mir ins Zimmer. Meinte wir müssten reden. Als ich mich nicht regte fing er an zu erzählen." er hielt inne und überlegte erneut, ob er das alles Hermine erzählen sollte.
"Du weißt nicht ob du mir sagen sollst, was er gesagt hat oder?" fragte sie verständnisvoll.
"Ja genau. Es ist ihm nicht leicht gefallen. Nur so viel, er hatte es im Leben genauso schlecht wie ich."
Sie zog die Augenbrauen hoch und schaute ihn ungläubig an. " Wirklich? Ich dachte immer er ist ein kleiner verwöhnter Schnösel!"
"Glaub mir Hermine, es geht ihm mindestens genauso schlecht wie mir. Wie auch immer, jedenfalls hat er mir alles erzählt und ich habe gemerkt, das wir uns ähnlicher sind, als ich und er wahrscheinlich jemals vermutet haben." dabei musste er grinsen.
"Wir haben wunderschöne Tage bei Severus verbracht. Sind viel am Meer spazieren gegangen, ausgeritten und haben einfach geredet." er liess absichtlich die Situation mit den Todessern aus, um ihr keine Angst zu machen.
"Und du meinst jetzt, Du bist mit Malfoy," das Mädchen stockte als Harry sie leicht böse anschaute. "Ich meinte du bist jetzt mit Draco und Prof. Snape befreundet?"
"Ja. Mit Draco sogar..." sie drehte ihr Gesicht weg. "Sag das das nicht wahr ist Harry." kam es fast panisch.
"Doch Hermine, es ist die Wahrheit. Severus ist so was wie eine Art Vaterperson für mich geworden. Tja und mit Draco, bin ich zusammen und wenn wir uns regelmässig sehen könnten wäre ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt!"
Ihr standen Tränen in den Augen. Es war einfach zu viel für sie zu erfahren, dass ihr bester Freund neuerdings Sympathie zu ihren grössten Erzfeinden hatte. Zu dem, für einen sogar noch mehr als Freundschaft.
" Harry es tut mir leid, dass ich so reagiere! Es ist nur unheimlich schwer für mich."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schloss er sie einfach fest in die Arme." Für mich ist es auch nicht einfach. Glaube mir, niemand weiss davon, mit einer Ausnahme. Du!"
Sie seufzte und wischte sich die Tränen, die sich ihren Weg über ihre Wange gebahnt hatte mit einem Taschentuch weg.
" Euer Geheimnis ist bei mir sicher. Versprochen! Und Snape und Draco sind wirklich nett?"
"Und wie." sagte er lachend und erzählte ein paar seiner Geschichten die sie zusammen in Schottland erlebt hatten.
"Oh ich muss weg. Kannst Du die anderen irgendwie ablenken? Ich muss mich dringend mit Draco treffen. Es geht um ein Problem von Severus." er sah sie bittend an.
"Na klar, du kannst dich auf mich verlassen. Ich bin froh, dass Du mir wieder vertraust!"
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* Waren die beiden schon gegangen? Gab es Streit? Warum hatten sie die Zeit nicht genutzt?* all dies ging ihm durch den Kopf, als er die Tür zu seinem Wohnzimmer öffnete.
Doch der Anblick der sich ihm bot, wischte alle Fragen, die er sich eben gestellt hatte, beiseite.
Sein Patensohn und Harry lagen eng aneinander geschmiegt auf seinem Sofa und schliefen mit einem Lächeln im Gesicht.
Ein leises Seufzen entwich ihm, als er die beiden betrachtete. Es machte ihn glücklich, die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben so zu sehen.
Ganz vorsichtig ging er zum Sofa um die beiden zu wecken. Eigentlich lag ihm in diesem Moment nichts ferner als dieses, doch er konnte sie nicht die ganze Nacht hier lassen. Die Gryffindors fragten sich sicher schon, wie lange das Nachsitzen noch dauern sollte.
" Harry, Draco." vorsichtig rüttelte er an den Schultern der beiden Jungen.
"Hmh?" machte der Blonde verschlafen. " Ich wünschte ich müsste euch nicht wecken, aber ihr müsst leider in eurer Haus zurückkehren."
"Oh , wie spät ist es?" fragte der junge Gryffindor und wischte sich den Schlaf aus den Augen. " Schon nach 12 Uhr. Kommt steht auf. Ich bringe euch hin."
Die beiden Jungen schauten sich kurz an. " Wann kann ich dich wiedersehen?" fragte Harry den anderen. " Ich weiss nicht. Onkel Sev? "
" Ich lass mir schon was einfallen. Ich freue mich so für euch. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen was ihr mir für eine Freude macht!" der Zaubertrankmeister lächelte glücklich.
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In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Die beiden mussten sich damit begnügen Blicke auszutauschen, wenn es gerade keiner sehen konnte.
Severus hatte noch keine zündende Idee gehabt, wie er den beiden gemeinsame Zeit ermöglichen konnte.
Harry unterhielt sich gerade mit Seamus in der grossen Halle beim Abendessen, als sich Prof. Dumbledore erhob.
" Meine lieben Schüler, wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, geht es Prof. Nester nicht besonders gut. Madame Pomfey besteht darauf, dass sie sich auf einer Kur in Schottland für zwei bis drei Monate erholen soll. Das bedeutet aber wieder eine Neubesetzung für den Posten ~ Verteidigung gegen die dunkelen Künste~. " er blickte durch die grosse Halle und alle Augen waren auf ihn gerichtet.
" Somit kann ich hiermit freudig verkünden, dass ein Lehrer den ihr bereits alle kennt erneut diese Aufgabe übernehmen wird." die Augen des alten Professors blitzten belustigt auf, als er die Spekulationen der Schüler von überall her hörte.
"Also, um euch nicht länger auf die Folter zu spannen. Genauso wenig wie das Lehrerkollegium, die noch nichts von der Neubesetzung wissen," er holte tief Luft.
" Prof. Lupin wird die Stelle erneut übernehmen."
Fast die ganze Halle - bis auf die Slytherins brachen in frenetischen Jubel aus. Severus der gerade einen Schluck von seinem Kürbissaft nehmen wollte, verschluckte sich augenblicklich und fing fürchterlich an zu husten.
Harry und Draco, die gar nicht wirklich fassen konnte was sie da gerade gehört hatten, warfen sich vielsagende Blicke zu.
Severus war inzwischen aufgestanden und aus der Halle geeilt. Die anderen Schüler hatten dieses nicht bemerkt, wohl aber Dumbledore, der sich sofort hinter ihm her auf den Weg in die Kerker machte.
" Severus warte doch eine Sekunde!" rief er hinter dem wehenden Umhang her, der schon hinter der nächsten Ecke verschwunden war. " Was ist denn bloss los, ich weiss ja das ihr euch nicht wirklich mögt, aber so überzureagieren ist ja wohl ein bisschen albern. Findest Du nicht auch?"
Der Mann mit den schwarzen Augen hatte jetzt seine Gemächer erreicht und wollte nur schnellstmöglich hinein um sich hinter der schweren Eichentür zu verbarrikadieren.
Doch so sollte es leider nicht kommen. Albus hatte die Tür erreicht bevor Severus diese zuschlagen konnte. " Nun mach aber mal einen Punkt." sagte dieser nun schon etwas ungehaltener, was für den alten Zauberer sehr untypisch war.
Severus wusste das er einem Gespräch mit dem Schulleiter nicht entgehen konnte und öffnete resigniert die Tür.
"Gut so . Was ist bloss los mit dir?" fragte Prof.Dumbledore wieder in seiner sanften Art und legte dem mit dem Rücken zu ihm stehenden Zaubertrankmeister eine Hand auf die Schulter.
Er schluckte, wollte ihm eigentlich alles erzählen, aber dennoch machte sich Angst in ihm breit, daß es Dumbledore nicht verstehen würde.
"Komm schon Severus, wir kennen uns jetzt so lange, erzähl es mir. Lass dir Zeit, aber ich möchte dich verstehen."
Er drückte den schwarzhaarigen auf den einen Sessel und begann für die beiden einen Tee zu kochen.
* wenn ich es ihm erzähle, was passiert dann? Helfen kann er mir auch nicht bei dem Problem, damit muss ich allein fertig werden* dachte er sich immer wieder als er die Flammen züngeln sah.
Nach langer Zeit drehte er sich um. "In Ordnung Albus. Es wird dir sicher nicht gefallen und ich hoffe es hat nicht zur Folge das ich Hogwarts verlassen muss. Aber du wolltest es ja unbedingt wissen."
Albus zog gespannt eine Augenbraue nach oben." Wieso solltest Du Hogwarts verlassen sollen? Schau, du bist ein Ex-Todesser. Gibt's noch was schlimmeres?" fragte er schmunzelnd.
" Nein." Severus musste ebenfalls leicht lächeln als er verstand, wie der alte Zauberer dieses gemeint hatte.
Und so erzählte er dieselbe Geschichte, die er den beiden Jungen die ihm soviel bedeuteten vor kurzem erzählt hatte.
Als er geendet hatte, liess er sich erschöpft in die Rückenlehne sinken und schloss die Augen.
"Jetzt kann ich deine Erschütterung verstehen. Es war sicherlich nicht einfach schon vor zwei Jahren mit der Situation umzugehen. Und jetzt kommt es wieder auf dich zu."
"Ja, ich bin immer noch so voll Schmerz. Nicht mal der Cruciatus konnte das vermögen mich so zu bestrafen."
" Severus. Ich will mich nicht einmischen, aber ich finde du solltest dich Remus stellen und das Gespräch mit ihm suchen. Ihr habt noch immer eine Chance. Ihr seit beide erwachsen. Seit nicht mehr so den gesellschaftlichen Banden unterworfen. Gib euch noch eine Chance. Im Übrigen kommt seine Kutsche übermorgen an."
Damit stand er auf und verliess die Gemächer von dem Zaubertrankmeister.
**************************************************************************** ****************
Harry war klar, dass er dringend mit Draco reden musste. Er ging hoch in die Eulerei, denn Hedwig würde zu viel Aufsehen erregen, wenn sie den Brief zu Draco bringen würde.
Als er gerader der Schuleule das Pergament am Bein befestigte ging die Tür zur Eulerei auf und Hermine stand im Türrahmen.
"Oh hallo Harry," sagte sie vorsichtig. " Das ist gut das ich dich treffe Hermine, ich wollte sowieso mit dir reden."
Sie stand ganz perplex noch am selben Fleck wie eben. Nie hätte sie damit gerechnet das er mit ihr reden wollen könnte.
"Komm lass uns hoch gehen, auf den Astronomieturm." sagte er im vorbeigehen und griff nach ihrer Hand.
Sie folgte ihm willig, froh endlich Initiative von ihm zu sehen, wieder mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Er jedoch hatte alles irgendwie geplant. Sicher wollte er auch wieder die alte Freundschaft zurück, dennoch wollte er sie auch ein bisschen dafür benutzen, sich mehr mit Draco treffen zu können.
Oben angekommen setzten sie sich beide auf zwei kuschelige rote Sessel.
"Hermine, ich denke es ist an der Zeit, von mir aus das Schmollen aufzugeben." sie nickte zustimmend.
" Das betrifft aber nur dich. Und ich meine auch nur dich! Ron hat mir mit seinen Worten am Ankunftsabend so sehr wehgetan, dass ich mich noch nicht in der Lage fühle, wieder normal mit ihm umzugehen."
"Ich kann dich verstehen. Aber er hat es wirklich nicht so gemeint. Du weißt ja wie hitzköpfig er immer ist."
" Ja ich weiss, aber trotzdem brauche ich noch etwas Zeit."
" In Ordnung. Magst du mir denn jetzt erzählen was in den Ferien vorgefallen ist?" fragte sie vorsichtig und ohne ihm in die Augen zu schauen.
Er fragte sich in dem Moment ob er ihr alles erzählen sollte was passiert war. Sicher würde es ihm helfen und auch ihr ihn zu verstehen.
"Also gut. Wie immer bin ich greusslich behandelt worden . Nichts neues also. Aber dieses Jahr bekam ich fast nichts zu essen." er kürzte die ganze Story ein wenig ab.
"Jedenfalls hat Dumbledore mich nach Hogwarts geholt weil ich kurz vor dem Verhungern war ~ Hedwig hatte ihn geholt~. "
Er sah wie sich Hermines Augen mit Tränen füllten. Sie fühlte sich so schuldig, sich nicht um ihn gesorgt zu haben.
"Ich war sauer, auf die ganze Welt, weil sich bis dahin niemand um mich gekümmert hatte. Ich wollte einfach nur tot sein und weigerte mich etwas zu essen und auch mit jemanden zu reden.
Eines morgens kam dann Prof.Dumbledore auf die Krankenstation und verkündete das ich jetzt wieder stark genug wäre diese zu verlassen und da alle Lehrer aus Hogwarts noch Urlaub machen wollten, müssten sie mich unterbringen."
"Und was passierte dann? Sie haben dich doch hoffentlich nicht wieder zurück zu den Dursleys geschickt oder?" sagte sie unsicher.
"Nein. Ich dachte zwar es konnte nicht schlimmer kommen, aber als Dumbledore mir dann verkündete das ich zu Prof. Snape sollte, dachte ich alles wäre zu spät."
Sie schüttelte nur den Kopf und konnte kaum glauben was sie da hörte.
"Jedenfalls sind wir dann zu seinem Haus nach Schottland gefahren. Ich war immer noch total deprimiert und sprach kein Wort. Doch man mag es kaum glauben, aber Sev hat sich total um mich bemüht!"
"Sev?"
"Ja Sev. Er hat sich die ganze Zeit um mich gekümmert und versucht mich zum essen und zum reden zu bringen. Ich war aber noch nicht bereit mit jemanden zu sprechen und hab mich in mein Zimmer auf Snape Manor zurückgezogen. Es ist wunderschön dort! Sein Haus steht auf einer Klippe über dem wilden Meer und in meinem Zimmer war ein riesiges Fenster von dem Mann direkt hinaus blicken konnte." er verlor sich kurz in der Erinnerung bevor er fortfuhr.
"Am nächsten Tag kam dann sein Patensohn an." " Snape hat einen Patensohn?" fragte Hermine verwundert.
"Oh ja, und du wirst dir kaum träumen lassen wer das ist." er sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an.
" Am nächsten Tag kam Draco Malfoy nach Snape Manor."
Hermine atmete hörbar ein. " Nicht wahr oder?"
"Oh doch. Und du wirst mir nicht glaube, es war mir so was von egal, Selbst wenn Du weißt schon wer gekommen wäre. Mir wäre es gleich gewesen."
"Und was hat er gesagt als er gemerkt hat das Du bei seinem " sie schüttelte immer noch ungläubig den Kopf," Patenonkel bist in den Ferien?"
"Ich weiss natürlich nicht was er zu seinem Onkel gesagt hat. Er hat mich nur total erschüttert angeschaut, als ich den ersten Abend an dem er da war, zum essen runterkam. Kein böses Wort kam von ihm. Im Gegenteil. Am zweiten Abend kam er zu mir ins Zimmer. Meinte wir müssten reden. Als ich mich nicht regte fing er an zu erzählen." er hielt inne und überlegte erneut, ob er das alles Hermine erzählen sollte.
"Du weißt nicht ob du mir sagen sollst, was er gesagt hat oder?" fragte sie verständnisvoll.
"Ja genau. Es ist ihm nicht leicht gefallen. Nur so viel, er hatte es im Leben genauso schlecht wie ich."
Sie zog die Augenbrauen hoch und schaute ihn ungläubig an. " Wirklich? Ich dachte immer er ist ein kleiner verwöhnter Schnösel!"
"Glaub mir Hermine, es geht ihm mindestens genauso schlecht wie mir. Wie auch immer, jedenfalls hat er mir alles erzählt und ich habe gemerkt, das wir uns ähnlicher sind, als ich und er wahrscheinlich jemals vermutet haben." dabei musste er grinsen.
"Wir haben wunderschöne Tage bei Severus verbracht. Sind viel am Meer spazieren gegangen, ausgeritten und haben einfach geredet." er liess absichtlich die Situation mit den Todessern aus, um ihr keine Angst zu machen.
"Und du meinst jetzt, Du bist mit Malfoy," das Mädchen stockte als Harry sie leicht böse anschaute. "Ich meinte du bist jetzt mit Draco und Prof. Snape befreundet?"
"Ja. Mit Draco sogar..." sie drehte ihr Gesicht weg. "Sag das das nicht wahr ist Harry." kam es fast panisch.
"Doch Hermine, es ist die Wahrheit. Severus ist so was wie eine Art Vaterperson für mich geworden. Tja und mit Draco, bin ich zusammen und wenn wir uns regelmässig sehen könnten wäre ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt!"
Ihr standen Tränen in den Augen. Es war einfach zu viel für sie zu erfahren, dass ihr bester Freund neuerdings Sympathie zu ihren grössten Erzfeinden hatte. Zu dem, für einen sogar noch mehr als Freundschaft.
" Harry es tut mir leid, dass ich so reagiere! Es ist nur unheimlich schwer für mich."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schloss er sie einfach fest in die Arme." Für mich ist es auch nicht einfach. Glaube mir, niemand weiss davon, mit einer Ausnahme. Du!"
Sie seufzte und wischte sich die Tränen, die sich ihren Weg über ihre Wange gebahnt hatte mit einem Taschentuch weg.
" Euer Geheimnis ist bei mir sicher. Versprochen! Und Snape und Draco sind wirklich nett?"
"Und wie." sagte er lachend und erzählte ein paar seiner Geschichten die sie zusammen in Schottland erlebt hatten.
"Oh ich muss weg. Kannst Du die anderen irgendwie ablenken? Ich muss mich dringend mit Draco treffen. Es geht um ein Problem von Severus." er sah sie bittend an.
"Na klar, du kannst dich auf mich verlassen. Ich bin froh, dass Du mir wieder vertraust!"
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