Draco hatte die Worte gar nicht mehr richtig vernommen. Er stürzte zu dem Gryffindor nach vorn und packte ihn am Kragen seines Umhangs. „Du Bastard!" schrie er, mit Tränen in den Augen, durch die Halle „Du kannst mich nicht allein lassen verdammt! Ich liebe dich doch Harry!" Die letzten Worte waren in einem lang gezogenen Schluchzer untergegangen und Harry konnte nichts weiter tun, als den anderen an sich zu ziehen und fest an sich gedrückt zu halten. „Pst kleiner Drache. Alles wird gut." flüsterte er dem anderen ins Ohr. Sein Blick glitt durch die Halle und er erkannte, dass sogar die Slytherins zu geschockt waren, als das sie auch nur irgendwas über Dracos Verhalten sagen konnten.

Dumbledore, der bereits von Severus informiert worden war, erhob sich nun, um dem Lärm Einhalt zu gebieten. „Ihr habt Harrys Entscheidung gehört und ich bitte, das ihr sie respektiert." Die sonst so lustigen blauen Augen waren trüb und die Gesichtszüge des alten Schulleiters wirkten eingefallen. „Ich gebe euch allen heute und morgen frei. Verabschiedet euch von Harry, sofern er es möchte und gebt ihm die Gelegenheit vor allem von den Leuten Abschied zu nehmen, die ihm nahe stehen. Danke. Harry, wir werden dich vermissen!"

Harry hatte Draco inzwischen hochgezogen und ihn in ihr Zimmer im Gryffindorturm gebracht. Er hielt ihn noch immer fest und wiegte ihn wie ein Kind hin und her. „Ich wollte es nicht Harry, ich wollte nicht.." versuchte er immer wieder zu sagen, doch dieser unterband es mit einem „ es ist in Ordnung mein Liebling. Wirklich. Ich wünsche mir nur, dass du morgen bei mir bist, wenn ich diese Welt verlasse."

Draco nickte unter Tränen. „Ich will aber nicht das du gehst!" Ein leises Lachen von Harry war zu hören. „Mein Drache. Es muss sein und früher oder später wirst du es verstehen."

Die beiden verbrachten den gesamten Tag allein. Keiner wagte sich zu stören und auch Remus und Severus blieben in ihrer eigenen Trauer in ihren Gemächern.

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich bereits zu schlapp um aufzustehen. Es war als hielte ihn eine bleiernde Müdigkeit gefangen.

„Harry?" fragte Draco leise, der die ganze Nacht kein Auge zu gemacht hatte. Er hatte den Gryffindor im Schlaf beobachtet und jede Sekunde versucht zu genießen, die ihm noch blieb.

„Ja ich bin wach mein Drache." sagte Harry leise. „Bitte, hole Sev, Remus, Cissa, Hermine und Ron noch einmal hierher. Ich möchte mich verabschieden."

In Dracos Augen war soviel Schmerz zu lesen, dass es kaum zu ertragen war diesen anzusehen und somit versuchte Harry es erneut, dem anderen einfacher zu machen „Mein Liebling. Du weißt es war bereits seit langer Zeit mein Wunsch zu meinen Eltern zurückzukehren. Wirklich, ich freue mich auf den Tod. Es ist kein Ende, sondern ein neuer Anfang. Und irgendwann wirst du wieder bei mir sein. Wenn du dein Leben hier gelebt hast, werden wir uns den Armen liegen und dann für Ewig zusammen sein."

Draco stand auf und zog sich unter erneuten Tränen an. Wie konnte Harry nur so reden?

Ein paar Stunden später war es dem Gryffindor kaum noch möglich, die Augen geöffnet zu halten. Er hatte sich von fast allen verabschiedet und nur noch Remus, Severus und Draco waren in seinem Zimmer anwesend. Sie hatten das Licht gedämpft und nur noch sanfter Kerzenschein erhellte das Zimmer.

„Ich denke es ist bald soweit..." Harrys Stimme zitterte inzwischen und Remus und Severus fassten sich fester an den Händen. Draco beugte sich vorsichtig zu seinem Liebsten herunter und küsste ihn ein letztes Mal ganz sanft auf den Mund. „Ich liebe dich so sehr Harry! Ich kann nicht ohne dich leben, bitte bleib bei mir ..."flehte er noch, wohl bewusst das es keine Möglichkeit mehr gab „Ich liebe dich auch mein stolzer Drache. Denk immer daran, ich werde auf dich warten, mein Herz gehört dir." mit einem Lächeln auf dem Gesicht schloss er langsam die Augen und sein Herz hörte auf zu schlagen.

Stille Tränen benetzen, das nun so friedliche Gesicht. Draco weinte wie noch nie zuvor im Leben und war nicht bereit, einen Millimeter von Harrys Seite zu weichen. So ließen die beiden Lehrer diesen am Bett von dem nun toten Jungen sitzen und strichen ihm noch einmal trösten über den Rücken bevor sie den Raum verliessen.

Als Draco das leise Klappen der Tür hörte, legte er sich vorsichtig neben den noch immer warmen Körper seines Liebsten. Es war so ungewohnt nicht den steten Herzschlag oder das senken und heben der Brust zu spüren. Die blaugrauen Augen sahen den anderen noch kurz an, bevor er seine Entscheidung traf. „Ich weiß, du würdest es nicht wollen Harry, aber du hast deine Entscheidung getroffen, nun treffe ich meine." Er streckte seinen Arm aus und zog aus seinem Hosenbein einen kleinen goldenen Dolch, der im Lichtschein der Kerze glänzte. Langsam und vorsichtig ließ er diesen nun zu seinem linken Arm gleiten und setzte die Spitze an seinem Handgelenk an. Er brauchte nicht viel Druck, bis das rote Blut seinen Weg aus dem Körper fand.. „Bald bin ich bei dir mein Liebling. Ich kann einfach nicht ohne dich leben." Das Blut floss inzwischen in hellroten Flüssen aus dem Arm und es dauerte nicht lange, bis Draco müde und schläfrig wurde. „Sev, Remus, ich habe Euch lieb. Bitte seit nicht böse! Verzeiht mir..." sagte er noch leise, als er die beiden auf der Türschwelle erkannte. Damit schloss auch er die Augen und begann seine Reise in ein besseres Leben...

Harry war selbst gerade erst in der „neuen" Welt angekommen. Silbernes Licht umstrahlte ihn und er fühlte eine Wärme, die er noch nie zuvor erlebt hatte. Er genoss gerade die vollkommen fremde und doch so vertraut wirkende Umgebung, als ihn plötzlich jemand von hinten umarmte. „Du kannst mich doch nicht einfach allein lassen, ich muss doch noch meine Schwiegereltern kennen lernen!" Harry erschrak, drehte sich dann aber langsam um und blickte in die strahlenden eisgrauen Augen seines Drachens. „Wie?" wollte er fragen, doch Draco schüttelte nur abwehrend den Kopf. „Unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir jetzt zusammen sind. Für jetzt und in alle Ewigkeit!" Damit zog er den anderen an sich und sie versanken in einem nie mehr enden wollenden Kuß.

Epilog

Severus und Remus hatten die beiden Jungen unter Tränen auf dem Hogwartsgelände beisetzten lassen. In einer feierlichen Zeremonie wurden Sie noch einmal gewürdigt und alle Schüler und Lehrer hatten Zeit Abschied zu nehmen.

Severus und Remus wussten, dass es Harry und Draco nun besser gehen würde, als jemals in ihrem Leben und trotzdem fehlten ihnen die beiden fürchterlich. Abend für Abend sprachen sie über die beiden Jungen, die fast so etwas wie Söhne geworden waren.

Hermine und Ron kamen fast täglich zum Grab und brachten frische Blumen. Die Braunhaarige erzählte oft von den neuesten Sachen die passiert waren und fühlte sich den beiden so nahe.

Harry und Draco bekamen von alle dem nichts mit. Sie genossen ihr Dasein mit Harrys Eltern und Sirius. Lernten mit ihrem neuen „Leben" umzugehen und blieben für den Rest der Zeit glücklich zusammen.

ENDE

Danksagung :

Ich danke allen, die trotz der langen Pausen, die ich zweifelsohne in der Zeit hatte, treu geblieben sind. Jeden einzelnen Reviewer, der sich die Zeit genommen hat, eine kleine Nachricht zu hinterlassen... Es hat lange gedauert und es tut mir auch ein bisschen weh, dass diese Geschichte nun ihr Ende gefunden hat...Aber das Leben geht weiter ...

Ich wünsche Euch alles Gute!

Eure Goldshadow