Part 2

Ein kurzer Augenblick und die Sterne verwandelten sich in weisse Striche als sie in den Hyperraum eintraten.

Mit einem erleichterten seufzen sank Grievous im Pilotensitz zurück. „Du weißt auch nicht was das eben war, oder Jedi?" wandte er sich an Obi Wan der etwas weiter hinten im Cockpit niedergelassen hatte.

„Obi Wan." Korrigierte er den General da er es nicht mochte in einem solch abfälligen Tonfall mit „Jedi" angesprochen zu werden. „Und, nein. Aber..." er räusperte sich leicht."... danke."

„Wofür?"

„Nunja, du hättest mich einfach dort lassen können."

„Das hätte ich..." /Wieso ich es nicht getan habe, weiss ich selbst nicht./ dachte der General, doch sprach es nicht aus. Auch wenn er glaubte das der Jedi es eh irgendwie wusste.

„Hmm, ich sollte dir dann wohl auch danken." Die Stimme des Generals war fast nur ein flüstern. „Dafür das du nicht geschossen hast, und für die Verteidigung vorhin...meine ich."

Obi Wan grinste schief. „Sagen wir einfach, wir sind quitt."

„Das bedeutet also wir sind wieder Feinde?" fragte Grievous.

„Waren wir je etwas anderes?" konterte Obi Wan.

„Nein, wahrscheinlich nicht..." Gievous musste fast lachen, was aber leider von einem erneuten Hustenanfall unterbunden wurde. Verdammte Jedi, dachte der General. Mace Windu hatte ihn bei dem Versuch den obersten Kanzler zu entführen übel mitgespielt und seinen Brustkorb mit Hilfe der Macht zerdrückt. Einen Moment lang glaubte Grievous er müsste dabei sterben.

Obi Wan erhob sich von seinem Sitz und begab sich hinter den Pilotensitz.

„Was willst du machen? Mich festnehmen und bei dem Versuch mich an die Republik auszuliefern erschossen werden?" Der General war sich bewusst das der einzige der eine Waffe bei sich führte der Jedi war, und das immer noch sein Brustpanzer in Fetzen hing und einen relativ tiefen Einblick in sein Innenleben preisgab.

Obi Wan schüttelte den Kopf. Nein, er wusste zwar nicht genau was los war, aber der Republik sollte er dennoch in der nächsten Zeit nicht zu nahe kommen.

„Tut es weh?" fragte der Jedi. „Ich meine, wegen dem Husten."

„Es ist..." Grievous war von der Frage etwas überrascht und machte daher eine Pause um nach den richtigen Worten zu suchen. „... unangenehm und schmerzhaft, ja." Gab er schliesslich zu.

„Darf ich?"

„Hmm?" Irritiert richtete sich der General in seinem Sitz ein Stück auf. Was sollte der Jedi dürfen?

„Nunja, ich bin zwar nicht der beste Heiler, aber vielleicht kann ich doch..." Obi Wans Stimme verstummte. Was machte er da? General Grievous Lungenprobleme beheben? Was war nur in ihn gefahren! Er war ein Feind der Republik!

Genau wie Obi Wan jetzt dem Anschein nach auch... Und irgendwie erschien es ihm das Richtige. Qui Gon hatte ihm gelehrt der lebendigen Macht zu vertrauen, hoffentlich betrog sie ihn nicht mit seinem derzeitigen Gefühl dem Droiden General helfen zu wollen.

Sollte er etwa einen Jedi, einen JEDI, in solch einer Weise an sich herran lassen? Sollte er es zulassen das einer dieser Republik verliebten Schwachköpfe an ihm „herumpfuschte"? Niemals! Schoss es Grievous durch den Kopf. Schliesslich waren sie es die ihm dies hier angetan hatten, wieso sollte...

Eine weitere Hustenattacke folgte, heftiger als die erste, viel heftiger. /Dieser Schmerz.../ Grievous konnte kaum klar denken.

Den Schmerz des Generals spürend bückte sich Obi Wan fast sofort, auch wenn Grievous ihm bereits im sitzen ebenbürtig in seiner Grösse war, und legte seine Hände auf den vom Husten bebenden Eingeweidesack.

Grievous packte die Hände des Jedi, doch Obi Wan versuchte ihn zu beschwichtigen: „Sssscccht, das wird schon wieder. Bleib ganz ruhig."

Damit versank der Jedi Meister tiefer in der Macht um sich besser auf die Heilung zu konzentrieren.

Grievous war hin und her gerissen. Schlussendlich liess er jedoch Obi Wans Hände wieder los denn die Seite die den Jedi Meister gewähren lassen wollte gewann schliesslich die Oberhand und er entspannte sich ein wenig, zumindest soweit wie es der nicht enden wollende Husten zuliess. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, und hätte der Jedi ihn töten wollen, hätte er es bereits auf Utapau getan.

Er stöhnte erleichtert auf als er spürte wie der Husten und der Schmerz nachliess und er wieder besser Atmen konnte. Seine Lungenbläschen, die bei Maces Angriff in Mittleidenschaft gezogen worden waren, entfalteten sich wieder und versorgten das Wenige das von seinem Körper noch übrig war wieder mit kostbarem Sauerstoff. Unwillkürlich fasste er mit beiden Händen an Obi Wans Kopf und begann seine Haare zu streicheln als Zeichen das der Jedi weitermachen sollte.

Obi Wan öffnete dabei die Augen und sah wie der General seinen Kopf leicht in den Nacken geworfen hatte, Augen geschlossen und irgendwie einen Ausdruck tiefsten Wohlgefallens darin. Wo war das Kaltblütige Monster als das er den General erlebt hatte, und als das er immer bezeichnet wurde?

Obi Wan konzentrierte wieder die Macht auf das Heilen bis er schliesslich fertig war. Zufrieden mit sich und seiner Arbeit nahm er seine Hände von dem Eingeweidesack indem sich die letzten funktionierenden Organe des Generals befanden. Sanft strich er dabei über die Stelle wo sich Grievous Herz befand.

„War doch gar nicht so schlecht, oder?" fragte er. Grievous öffnete die Augen und schüttelte den Kopf. Nein, das war es wirklich nicht. Er beugte sich leicht vor und drückte seine metallene Stirn an die des Jedi. Den Kopf Obi Wans immer noch in seinen Händen haltend.

Obi Wan wusste nicht recht was er davon halten sollte, beschloss aber nichts weiter zu machen.

Ein Gurren in Obi Wans rechtem Ohr sollte wohl so etwas wie „Danke" heissen. Amüsiert über Grievous verhalten drückte Obi Wan eine Hand in den Nacken des Generals und klopfte mit der anderen auf seine Schulter. „Schon okay."

Grievous schüttelte abermals den Kopf und richtete sich dann wieder auf. „Nein, das hättest du nicht tun müssen. Ich schulde dir etwas..."

Obi Wan richtete sich auch wieder auf. Anscheindend war er doch nicht ganz so Blutrünstig und Brutal wie er immer wirkte. Trauriger Weise war dies Obi Wan viel zu spät aufgefallen.

Doch so wie die Dinge im Moment standen war dies auch nicht wichtig. Wichtig war nur herauszufinden was die Klone dazu veranlasst hatte das Feuer auf ihn zu eröffnen. War es weil er Grievous´ Leben geschohnt hatte? Hatten sie ihn desshalb des Hochverrats bezichtigt? Nein, das konnte nicht sein. Grievous´ Tod war eine Anordnung des Jedi Rats, nicht der Republik und die Klone schuldeten nur der Republik Rechenschaft, waren nur ihr Treu, die Jedi hatten gerade mal eine Sonderstellung inne.

Eine Sonderstellung... Was wenn diese aufgehoben worden war? Dennoch... Dies war kein Grund gleich das Feuer zu eröffnen.

Oder glaubten sie etwa Obi Wan hätte sich mit den Separatisten verbündet?

Erschöpft ging der Jedi zurück zu seinem Platz weiter hinten im Cockpit. Die Finger an die Schläfen gepresst versuchte er den sich anbahnenden Kopfschmerzen ein Ende zu bereiten ehe sie anfingen.

„Du scheinst beunruhigt..." warf der General ein.

Obi Wan lachte auf. „Natürlich! Zusammen mit dem General der Droidenarmee auf der Flucht vor der Republik zu sein und nicht einmal zu wissen wieso... Wer wäre da nicht beunruhigt?"

„Ich bin sicher, es wird sich alles aufklären." Sagte Grievous beschwichtigend.

„Sicher! Bis es soweit ist werde ich entweder von der Republik erschossen, oder von den Separatisten."

Grievous stand vom Pilotensitz auf, und ging zu Obi Wan in den hinteren Teil des Cockpits.

„Die Separatisten werden dich nicht erschießen. Nicht wenn ich es verhindern kann." Grievous Ton hatte einen unterschwelligen Hauch von Wut in sich. Glaubte der Jedi etwa er hätte so wenig Ehre? Glaubte er, er würde zulassen das man ihn tötete?

Obi Wan lächelte sanft, einen Ausdruck von Traurigkeit in seinen Augen den Grievous nur all zu gut kannte. Den Ausdruck von Augen die, die Ungerechtigkeit nicht Verstanden die ihnen widerfahren war und nun nicht mehr tun konnten als mit all ihrer Kraft zu lächeln.

„Du wirst leben, Jedi!" sagte Grievous noch einmal, drehte sich dann um und ging wieder zu seinem Pilotensitz.

/Ich hoffe es.../ dachte Obi Wan als er langsam bemerkte wie Müde er eigentlich war. Die letzten Momente des Tages noch einmal Revue passieren lassend schloss der Jedi Meister die Augen.

TBC