Ich hoffe es haben sich noch einige den zweiten Teil angetan.Wie gesagt es wird spannender.
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Neue Freunde
Alle waren schon ganz aufgeregt. Die erste Doppelstunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste stand bevor. Sie betraten den Klassenraum, am Lehrerpult saß Professor Woods in ein Buch vertieft. Sie trug einen smaragdgrünen Umhang und hatte ihre langen, braunen Haare mit einer silbernen Spange gebändigt.
Ron hatte erzählt sie wäre eine Freundin seines Bruders. Nur war sie ein Jahr älter als Bill, sie hatten zusammen im selben Quidditchteam gespielt. Woods war Sucher genau wie Harry und sie soll gut gewesen sein. Sie hätte in der Nationalmannschaft spielen können, zog es aber vor bis zu diesem Sommer zu reisen, um andere Zaubererkulturen kennen zu lernen und sich neues Wissen anzueignen. Ron sagte sie sei eine Muggelgeborene aber sie wäre eine mächtige Hexe.
„Guten Morgen Klasse", sagte Professor Woods mit einer tiefen angenehmen aber autoritären Stimme, „meinen Namen kennt Ihr bereits. Zuerst möchte ich wissen wie weit Ihr bisher gekommen seid. Daher habe ich einen kleinen Test….."
Weiter kam sie nicht, denn schon schwoll das Gemurmel der Schüler an.
„Ruhe", donnerte sie ohne sauer zu wirken. Aber sie hatte das gleiche Talent wie McGonagall oder Snape die Klasse mit einem Wort zur Ruhe zu bringen.
"Habe ich irgendetwas von Noten gesagt? Ich könnte mich nicht erinnern. Der Test soll nur eueren Wissenstand abfragen. Danach testen wir eure praktischen Fähigkeiten."
Es wurde eine phantastische Stunde. Professor Woods war begeistert über das Können, dass einige sich in der DA angeeignet hatten. Allerdings wären durch die wechselnden Unterrichtsmethoden doch Wissenslücken zu verzeichnen, die sie allerdings bald aufzuholen gedenke.
Sie bewies am Ende der Stunde große Geduld mit Neville, der ihr sein Tintenfass übergeschüttet hatte.
„Na toll", sagte sie lachend, " jetzt habe ich es mal geschafft mich nicht einzusauen. Aber danke, dass du das übernommen hast."
Neville erstarrte und blickte sie ängstlich an. Er erwartete sichtlich ein kommendes Donnerwetter. Doch sie lächelte ihn an und meine.
„Jetzt bleib mal ganz ruhig. Das ist nicht der erste Fleck, den ich aus meinem Umhang zaubern muss. Manchmal bin ich auch ein echter Schussel."
Longbottom lächelte schwach zurück und machte einen beruhigten Eindruck.
Während Harry seine Sachen zusammenpackte, trat Professor Snape ein. Was hatte der hier zu suchen? Harry konnte sich nicht erinnern, ihn jemals im Unterricht eines anderen Lehrers gesehen zu haben. Er betrachtete Professor Woods und sagte mit einem gehässigen Blick auf Neville.
„Oh wie ich sehe, haben Sie Longbottom schon kennen gelernt. Man hätte Sie warnen sollen, er ist zu nichts zu gebrauchen".
Woods atmete tief ein und antwortete dann in einem ironisch, öligen Ton.
„Tintenflecken sind jetzt neueste Mode. Wussten sie das nicht? Ich weiß gar nicht wie sie darauf kommen, Longbottom hätte etwas damit zu tun." Sie zwinkerte Neville zu, der langsam wieder etwas Farbe bekam.
"Aber keine Angst, man hat mich glaube ich schon vor dem Richtigen gewarnt" sagte sie Snape zugewandt in einem schnippischen Ton, drehte sich um und ging in den Vorbereitungsraum.
Sie ließ Snape einfach mit offenem Mund stehen.
Der Meister der Zaubertränke wandelte seine Gesichtsfarbe von dem bekannten Aschfahl in ein nie gesehenes Tomatenrot und stürmte aus dem Zimmer. Gerade noch rechzeitig, denn Harry und Ron prusteten los, kaum das die Tür geschlossen war.
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Auf dem Weg zum Essen meinte Ron.
„Sie ist richtig gut, ihr Unterricht erinnert mich an den von Lupin"
„Ja sie ist sehr gut", sagte Hermine anerkennend.
„Nur nicht so gefährlich wie Remus", grinste Harry.
„Na, ich weiß nicht", sagte Hermine grinsend, "frag mal Snape, ob sie beißen kann."
Lachend betraten sie die große Halle.
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Peeves der Poltergeist flüchtete an ihnen vorbei, gefolgt von einem geifernden Filch.
„Was gibt's denn da zu lachen?", schnauzte der Hausmeister, „Ihr findet das wohl lustig? Seit Professor Umbridge weg ist gibt es hier keine Zucht und Ordnung mehr."
Vor sich hinmeckernd zog er von dannen.
Die drei sahen den Grund für Filchs Ärger.
Peeves hatte den gesamten Tisch der Ravenclaws mit einem übel riechenden und ziemlich zähen Schleim überzogen. Die Schüler die schon am Tisch saßen, gleich mit. Sie setzten sich an den Gryffindor –Tisch, doch bei dem Gestank verging ihnen allen der Appetit.
Zum Glück war Luna nicht unter den Eingeschleimten, Harry schüttelte den Kopf, als wollte er diesen Gedanken loswerden.
„Kommt wir gehen in den Aufenthaltsraum, dort kann man wenigstens atmen", sagte Hermine lachend.
„Ich hätte da eine Idee. Sollten wir Woods mal fragen ob sie die DA leiten will? Dumbledore hat doch gesagt wir müssen einen Lehrer finden, der die Verantwortung übernimmt.", fragte Ron
Einige Tage später standen Harry, Ron und Hermine vor Hagrids Hütte und klopften. Seiner Einladung zum nachträglichen Geburtstagstee waren sie gerne gefolgt. Auch wenn die Kuchen des Gastgebers ein wenig an Pflastersteine erinnerten und seine Sirupbonbons einem stundenlang den Mund verklebten.
Harry hatte schon die Idee, die Weasley Zwillinge Fred und Georg könnten sie in ihr Zauberscherz Sortiment aufnehmen. Als Schweigetoffees oder so ähnlich.
Aber das würde er Hagrid nie sagen, er war schließlich ein guter Freund.
Die große hölzerne Tür der Hütte wurde knarrend geöffnet und das bisschen Gesicht unter dem großen, schwarzen Bart grinste sie zufrieden an.
"Hallo, da seid ihr ja, ihr Drei. Ich dachte wir könnten vor dem Tee noch meinen Bruder kurz besuchen" sagte er begeistert.
Harrys Begeisterung hielt sich in Grenzen und auch Hermine starrte mit aufgerissenen Augen zu ihm rüber, während Ron geräuschvoll ausatmete.
Es war ja nicht so, dass sie Hagrid nicht begleiten mochten, aber sein Bruder war ein ausgewachsener Riese von fast sechs Metern. Und hatte nicht gerade ein freundliches Wesen. Wie sollte man das allerdings einem Freund klarmachen, der Riesenspinnen, dreiköpfige Hunde und Drachen für kuschelige Haustiere hielt?
Also folgten sie ihm mit einem flauen Gefühl im Magen in den Wald. Trotz der Hitze außerhalb, war es hier im Wald kühl und dämmerig. Die Kronen der Bäume bildeten ein dichtes Dach und hielten die Hitze fern.
Hagrids Tempo zu folgen war gar nicht so einfach. Während er mit großen Schritten über Wurzeln und Hecken eilte, mussten Ron, Hermine und Harry beinahe rennen und stolperten ständig über irgendwelches Gestrüpp. Über einige Stämme mussten sie hinüberkrabbeln, so groß waren sie. Ron sah sich die ganze Zeit angstvoll um. Harry wusste nach was Ron Ausschau hielt: Aragog und seine Nachkommen.
„Hagrid" stöhnte Hermine „können wir eine Pause machen oder wenigstens etwas langsamer gehen? Ich kann bald nicht mehr."
"Oh, ja, ja kein Problem, ich vergesse nur immer eure kurzen Beine" brummelte Hagrid verlegen.
„Wie geht es eigentlich deinem Bruder Gwarp?"
„Ganz gut, er hat auch schon nach dir gefragt Hermy"
Harry und Ron mussten beide ein Lachen unterdrücken. Sie wussten, dass Hermine es nicht lustig fand das Gwarp, der nicht viel Englisch konnte, sie Hermy nannte.
Langsam gingen sie weiter in den immer dichter und dunkler werdenden Wald.
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Harry hörte Laute rechts aus dem Unterholz. Mit dem Gefühl der Gefahr im Bauch lies er sich etwas zurückfallen. Ohne den anderen Bescheid zu geben, verschwand er langsam in die Dunkelheit des Verbotenen Waldes. Vorsichtig näherte er sich der Quelle des Geräuschs.
„Harry?" fragte nach einem Moment Ron. Doch der war schon im Unterholz verschwunden.
Harry hörte, dass irgendjemand bedroht und beschimpft wurde.
Auf einer kleinen Lichtung stand ein Zentaur, er wirkte irgendwie steif und unbeweglich. Harry erkannte ihn im fahlen Licht, es war Magorian der Anführer der Zentauren. Ein Mann in einem schwarzen Umhang trat aus dem Schatten. Harry erschrak, er erkannte das Gesicht von Mcnair, dem Todesser. Noch bevor er einen klaren Gedanken gefasst hatte, zog er seinen Zauberstab, richtete ihn auf Mc Nair und rief:
„Stupor."
Ein roter Blitz schoss aus Harry Stab und traf den Todesser völlig unvorbereitet mitten in die Brust.
Beinahe gleichzeitig traten Hermine, Ron und Hagrid aus dem Unterholz.
„Harry spinnst Du, einfach abzuhauen", polterte Hagrid los, verstummte aber alsbald er die Szene überblickte.
Hermine faste sich ein Herz und hob mit einem Gegenfluch den Erstarrungszauber von Magorian auf. Der Zentaur drehte den Kopf und blickte Harry an.
Langsam sprach er mit seiner fast schleppenden Stimme.
„Das war nicht nötig. Ich brauchte deine Hilfe nicht, ich wäre lieber gestoben als die Hilfe eines Zauberers anzunehmen."
Er drehte sich ab und ging zu Mnair
„Du Teufel. Du Ausgeburt des Bösen, hast ihn einfach getötet. Dafür erwartet dich der Tod."
Während Magorian sprach, sah Harry einen regungslosen Körper am Boden liegen. Als er einige Schritte näher trat erkannte er einen grauen Zentauren. Es war Bane, den er schon von früheren Zusammentreffen mit den Zentauren kannte. Er beugte sich zu ihm herunter, erkannte aber, dass er tot war.
„Lass ihn ", schnauzte Magorian, „ihm kann man nicht mehr helfen. Dieses zweibeinige Ungeheuer hat ihn aus dem Hinterhalt mit einem Fluch getötet. Ein grüner Blitz traf ihn und er stürzte leblos zu Boden. Noch bevor ich den Angreifer sehen konnte, traf mich ein roter Strahl mitten in die Brust und ich konnte mich nicht mehr bewegen."
„Na, dann solltest du uns danken, dass wir gekommen sind und dir geholfen haben" sagte Hagrid, der hinter Ron und Hermine stand, ärgerlich.
Magorian verzog verächtlich das Gesicht. Doch bevor er etwas erwidern konnte sprach Harry:
„Nein Hagrid, er muss sich nicht bedanken. Aber wir müssen uns gegenseitig helfen. Der Feind meines Feindes sollte mein Freund sein."
Magorian schnitt eine Grimmasse: „Wer sagt dir denn, dass ich dein Freund sein will?"
„Und wer sagt dir, dass ich dein Feind sein will?", konterte Harry.
Der Zentaur trabte auf die Vier zu. Hermine und Ron traten unwillkürlich einen Schritt zurück und standen an Hagrids Beinen. Dieser blickte düster und spannte seinen riesigen Rücken. Harry aber blieb stehen, obwohl ihm das Herz fast stehen blieb. Doch Magorian streckte ihm die Hand entgegen.
„Wir werden uns wieder sehen, junger Mr Potter. Denn Freunde sind mir gern gesehene Gäste in unserem Wald."
Er wandte sich ab und schleppte den toten Barne mit sich.
Ron und Hermine standen wie angewurzelt da. Ron hatte schützend seinen Arm um Hermine gelegt, so starrten sie Harry ungläubig an. Hagrid schlug ihm anerkennend mit seiner großen Hand auf den Rücken und meinte:
„Alle Achtung Harry, du hast gerade ein neues Band zwischen Zentauren und Zauberern gezogen. Dumbledore wird stolz auf dich sein. Ich zumindest bin es."
„Was wird aus Mcnair?", fragte Harry leise, da er dank Hagrids Schlag immer noch nicht richtig Luft bekam.
„Um den müssen wir uns keine Sorgen machen, dass hat sich wahrscheinlich schon fast erledigt.", sagte Hagrid grimmig.
Mit diesen Worten stapfte er in den Wald davon.
Ja, davon hatte Harry schon gehört. Zentauren machten mit Mördern an Ihrer Rasse kurzen Prozess. Er hatte ja selbst schon erlebt wie sie Firenze, der sogar einer von ihnen war, behandelt haben. Obwohl sie ihn nur für einen Verräter hielten, da er freundschaftlich mit Zauberern verkehrte.
„Sag mal hattest du denn keine Angst? Ich hätte mir beinahe in die Hose gemacht", sagte Ron leise.
„Na klar, hatte ich Angst, hat man das nicht gesehen?", zischte Harry zurück.
„War echt toll Harry, soviel diplomatisches Geschick hätte ich dir nicht zugetraut." sagte Hermine und folgte Hagrid.
Ob das jetzt ein Kompliment war, wusste Harry nicht so recht. Aber er folgte Ron in die ursprüngliche Richtung, in die Hermine und Hagrid bereits voran gingen.
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Von weitem hörten sie ein lautes Knallen und ein Dröhnen wie von fallenden Bäumen. Hermine und Harry wussten schon, was dort passierte. Nur Ron schaute verdutzt aus der Wäsche. Er kannte Gwarp ja nur vom Hörensagen, hatte aber Hagrids Halbbruder noch nie gesehen.
Das änderte sich, als sie einen knapp sechs Meter großen Riesen auf einem Felsen sitzen sahen, der gelangweilt die Bäume um sich herum umstieß.
Mit erfreutem Gesicht drehte er sich zu den Vieren als er sie kommen sah und dröhnte,
„Hagger, Hermy, Arry fro se seeen".
„Ja, wir sind auch froh dich zu sehen Gwarpy", rief Hagrid.
Hermine schrie dem Riesen ein Hallo entgegen. Ron und Harry winkten ihm freundlich zu.
„Wow , ist der groß", raunte Ron und vergaß seinen Mund zu schließen.
Harry erinnerte sich, ihm ging es bei seiner ersten Begegnung mit dem Riesen auch nicht anders.
„Hab ich's euch nicht gesagt er wird immer besser", strahlte Hagrid anscheinend mit den Fortschritten seines Bruders sehr zufrieden.
Doch leider blieb ihm nicht viel Zeit sich an den Lorbeeren seines Erfolges zu freuen.
Ein lautes Knacken im Gebüsch ließ die Fünf alle zusammenzucken. Als dann auch noch ein grollendes Knurren zu hören war klammerte sich Hermine an Rons Arm.
Ein riesiger grauer Wolfskopf kam aus dem Gehölz dem ein ebenso großer Wolfkörper folgte. Dieses Tier hatte tatsächlich die Größe eines großen Ponys oder eines kleineren Pferdes. Seine großen gelben Augen schienen alles und jeden zu durchdringen.
Hagrid ging dem Ungetüm einen Schritt entgegen.
„Fenris es ist gut rege dich ab. Was ist denn passiert?"
„Dieser Fleischklops hat mir jetzt schon das fünfte Mal meine Beute vertrieben, mit seinem Bäume durch die Gegend werfen." knurrte der Riesenwolf, „Er muss lernen, dass es hier nicht so läuft"
„Fenris es ist gut, ich werde mit ihm reden. Er ist mein Bruder, er wird auf mich hören."
„Das hast du schon öfter gesagt, dazu ist es zu spät." Der Wolf setzte zum Sprung an und Hagrid warf sich schützend dazwischen.
Hermine krallte sich inzwischen so fest in Rons Schulter, dass dieser Tränen in den Augen hatte. Harry versuchte Hagrid noch zurückzuhalten, doch es war zu spät.
Das riesige Tier bohrte seine Fangzähne tief in Hagrids Arm. Dieser fing vor Schmerz an zu schreien und wurde dann ohnmächtig vor Schmerz.
Dann sahen die drei Freunde, warum jeder sagte, Riesen seien gefährlich.
Gwarp sprang so behände auf seine massigen Beine, wie es keiner von ihnen je für möglich gehalten hätte. Mit einem lauten Schrei, der die Erde erbeben ließ, stürzte er seinem Bruder zu Hilfe. Mit ungeheuerer Kraft packte er den Wolf und warf das gut sechshundert Kilo schwere Tier weit in den Wald hinein. Nach dieser Befreiungstat beruhigte er sich aber nicht, sondern er entwurzelte bündelweise Bäume und schleuderte sie umher. Gwarp stampfte mit den Beinen und schlug mit Baumstämmen um sich. Ron, Hermine und Harry versuchten sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Doch auf dem Weg, die Lichtung zu verlassen, stürzte Hermine über eine Wurzel. Harry, der direkt hinter ihr war, half ihr wieder auf die Beine. Währenddessen war Ron schon ein ganzes Stück weitergelaufen. Er bemerkte dass die Beiden nicht nachkamen und blieb stehen. Irgendetwas rief er ihnen zu und genau in diesem Moment landete einer von Gwarps Wurfbäumen genau auf Ron.
Dort wo Ron noch vor einer Sekunde, stand lag jetzt ein großer Baum. Harry wurde schlecht. Das konnte sein Freund unmöglich überlebt haben.
Hermine stieß einen fürchterlichen Schrei aus, der den Riesen anscheinend wieder zur Vernunft kommen lies, da keine Bäume mehr vorbei flogen. Hermine erwachte zuerst aus der Erstarrung. Sie rannte los. Harrys Gehirn begann nun ebenfalls wieder zu arbeiten. Am Baum angekommen sah er, dass Ron in einer Mulde unter den Baum lag. Hermine beugte sich hinunter.
„Ron, Ron geht es dir gut?", doch Ron antwortete ihr nicht. Harry versuchte mit Hagrid, der wieder bei Bewusstsein war, den Baum von Ron zu heben aber sie schafften es nicht.
„Las ihn nicht tot sein, oh bitte laß ihn nicht tot sein", jammerte Hermine neben Ron leise.
Gwarp kam herüber getrampelt und machte ein dümmliches Gesicht. Schien dann aber zu verstehen und lupfte den Baum locker in die Höhe.
Ron lag kreidebleich in die Erde gedrückt, aus seinem Mundwinkel und der Nase lief Blut.
„Oh, oh", sagte Hagrid und das klang nicht sehr beruhigend.
Hermine riss Rons Oberkörper in die Höhe und drückte ihn an sich, Tränen rannen Ihr Gesicht herab als sie schluchzte,
„Ron, bitte sei nicht tot. Du kannst nicht tot sein, ich habe dich doch lieb und du weißt es nicht mal."
Unterdessen öffnete Ron noch etwas benommen die Augen mit einem überraschten Ausdruck und sagte leise:
"Was hast du da eben gesagt? Ich glaube mein Kopf hat doch etwas abbekommen."
Harry und Hagrid schauten sich grinsend an. Das die Beiden sich mochten war außer ihnen selbst, wahrscheinlich allen anderen klar gewesen.
Hermine blickte etwas verwirrt von einem zum anderen und sagte dann verlegen:
„ Jetzt hat es auch keinen Zweck mehr es zu leugnen. Ja, du Kindskopf, ich glaube ich habe mich in dich verliebt."
Als Antwort zog Ron sie ganz fest an sich und drückte ihr unbeholfen einen Kuss auf die Lippen.
Hagrid rief lachend: „Jetzt aber Schluss damit ihr beiden, auseinander, so was am helllichten Tag. Wir bringen dich aber vorsichtshalber doch in den Krankenflügel Ron. Komm Harry hilf mir mal."
Sie verabschiedeten sich von Gwarp der aber schon wieder mit etwas anderem beschäftigt war. Er blickte auf und sagte,
„Schulligung On."
Dabei zeigte er in einem breiten Lächeln seine backsteingroßen gelben Zähne. Es sollte eine freundliche Geste sein, sah aber ziemlich erschreckend aus.
Auf dem Weg vom Wald zur Hütte beschlossen sie den Tee bei Hagrid auf ein andermal zu verschieben.
„Sag mal Hagrid", fragte Harry auf dem Weg zum Schloss, „ was war das für ein riesiger Wolf?"
„Oh du meinst Fenris. Seine Art lebt schon seit Anbeginn der Zeit. Sie tragen eine Magie die man als Urmagie bezeichnen könnte. Sie ist so mächtig, rein und eine der ersten Formen der Magie die es gab. Aber es gab nie viele von ihnen, doch nun ist Fenris der Letzte. Er war schon immer der Anführer. Die Meisten der Wölfe wurden von Riesen in einer großen Schlacht getötet. Die Muggel nannten das Ragnarök. Riesen und Fenriswölfe sind spinnefeind, müsst ihr wissen. Nun und seine Partnerin wurde getötet, als Lord Voldemort versucht hat sie zu fangen. Weibchen dieser Spezies sind viel kleiner und bei weitem friedlicher als die Männchen. Da alles an ihnen viel Magie besitzt, sogar ihr Fell, wollte Voldemort Fenra benutzen um mächtige Zaubertränke zu brauen. Sie besitzen viel Macht, diese Wölfe müsst ihr wissen, benutzen sie aber so gut wie nie. Normalerweise mag er mich. Wir haben schon lange Gespräche geführt. Aber wegen Gwarp ist er ziemlich gereizt. Na ja ich bin ja auch gereizt, wenn ich Hunger habe"
„Du bist ihm nicht böse?", fragte Harry ungläubig und sah auf Hagrids blutenden Arm.
„Blödsinn, dass hat er gar nicht so gemeint. Wenn wir uns das nächste Mal sehen ist der Kratzer schon längst vergessen.", tönte Hagrid gut gelaunt.
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Sie gingen weiter Richtung Schloss. Zum Glück entließ Madam Pomfrey Ron nach kurzer Untersuchung wieder. Er hatte zu seinem Glück nur ein paar Kratzer abbekommen. Die Geschichte mit dem Sturz hatte die Heilerin ihnen nicht ganz abgekauft. Sie wollten aber Hagrid nicht in Bedrängnis bringen. Bis jetzt wusste außer Professor Dumbledore niemand, dass Hagrid seinen Bruder mit in den verbotenen Wald gebracht hatte. Die meisten Zauberer konnten Riesen nicht ausstehen. Was Harry nach Gwarps Ausraster auch ein wenig verstehen konnte. Wobei der Riese Fortschritte machte, wie er sich eingestehen musste
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Der nächste Morgen kam grau und regnerisch daher. Kaum ein Gryffindor hatte gute Laune. Als Harry und Ron die Treppe in den Gemeinschaftsraum hinunterging, hörte er Ginny und Hermine aufgeregt miteinander sprechen. Während er sich den beiden näherte, sprach ihn Hermine an.
„Stell dir mal vor, Malfoy dieses Miststück hat Ginnys Katze Silky mit Echsenzaubertrank überschüttet, nun sieh dir mal das an!"
Das schöne weiße Fell Silkys hatte lauter Löcher aus denen grüne, große Reptilienschuppen ragten. Man hätte meinen können ihre Haut wäre eine Patchworkarbeit, aus weisem Seidenfell und grünen Schuppen genäht. Außerdem züngelte sie mit einer Echsenzunge. Krumbein schlich besorgt um sie und schien sie zu trösten. Die beiden Katzen kamen Harry manchmal merkwürdig vor.
Ginny stand da und dicke tränen kullerten ihr die Wangen hinunter. Sie schluchzte herzzerreißend.
Hermine nahm sie in den Arm und tröstete sie. Ron wandte sich ab.
„Diese miese Ratte. Wenn dieser Abschaum mir über die Füße läuft. Ich weiß gar nicht was, aber ich werde ihm etwas antun", tobte er.
„Gehen wir heute Mittag mit ihr zu Hagrid, er kann ihr bestimmt helfen", sagte Harry tröstend zu Ginny.
Harry war sich sicher, Ron würde sich mit Draco prügeln, wenn er ihn sah. Das würde aber Ärger geben.
So ging er mit gemischten Gefühlen hinter den Anderen her zum Frühstück. Als sie die große Halle betraten, saß Malfoy am Tisch der Slytherins. Um ihn herum saßen Crabbe, Goyle und Bullstrode.
„Ach sieh mal wer da kommt", sagte Millicent Bullstrode scheinheilig.
„Na wo sie wohl die Etze haben? Oder war es eine Kachse?", fragte Malfoy lachend, auf Silky anspielend.
Die vier Slytherins konnten sich vor Lachen kaum auf den Bänken halten.
Das war genau das, was Harry befürchtet hatte. Ron wollte sofort losstürmen und sich auf Malfoy stürzen.
Hermine und Harry hatten alle Hände voll zu tun Ron wieder in Richtung der Tür zu schieben.
„Beruhige dich wieder Ron", sagte Hermine und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Daran musste Harry sich erst noch gewöhnen.
„Nein, seht euch das mal an. Weaselby hat sich das Schlammblut geangelt", rief Draco, der aufgestanden war und in ihre Richtung kam.
„Halt die Klappe Malfoy", zischte Harry.
Aber Draco ließ sich nicht bremsen.
„Es ist ja schon klar, dass du nichts Vernünftiges abbekommst. Aber das du so verzweifelt bist?"
„Bist wohl eifersüchtig Malfoy, weil dich keine ausstehen kann?", sagte Hermine kühl.
„Süße, wenn ich wollte, hätte ich an jeder Hand ein Dutzend. Aber mir ist noch keine über den Weg gelaufen, die es wert gewesen wäre."
Harry war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte, es war die Anrede Süße die Ron zum ausrasten brachte. Sein ganzer Zorn auf Malfoy brach aus ihm heraus. Wie ein Berserker stürzte er sich auf Draco. Schubste nebenbei Goyle zur Seite, der alleine schon einen guten Kopf größer war als Ron. Crabbe packte ihn noch an den Schultern. Aber seine Faust traf Dracos Gesicht trotzdem mit voller Wucht. Blut quoll aus seiner Nase. Harry zog Ron schnell aus der Gefahrenzone. Crabbe hatte ausgeholt und der Schwinger verfehlte Rons Gesicht nur um Haaresbreite.
Hermine hakte Ron auf der einen Seite unter, Harry auf der anderen. So zogen sie den sich widerstrebenden Ron ein Stück von den Slytherins weg.
„Das werdet ihr noch büßen", brüllte er hinter ihnen her.
„Wenigstens kann er jetzt nicht mehr mit dem Einfluss seines Vaters drohen", sagte Ron und grinste gemein.
Doch das hinter Draco auftauchende Gesicht von Professor McGonagall lies ihn verstummen. Empört warf sie einen kühlen Blick auf ihre Gryffindors.
„Dürfte ich erfahren, was hier los ist? Mr Potter, Mr Weasley?"
„Harry hat nichts damit zu tun. Malfoy hat sich über Hermine lustig gemacht und da habe ich die Beherrschung verloren.", gab er leise zu.
„Dann werde ich ihnen aber trotzdem fünfzehn Punkte abziehen müssen. Mr Weasley es geht wirklich nicht, dass sie sich hier Prügeln.", Draco grinste ihn schadenfroh an, „Sie müssen sich gar nicht so freuen Mr Malfoy. Ihnen werden ebenfalls fünfzehn Punkte abgezogen. Wegen wiederholtem beleidigen einer Mitschülerin."
Die Professorin überhörte den Protest des blonden Slytherin und ging zum Lehrertisch zurück. Mit knurrendem Magen gingen Ron, Hermine und Harry direkt und ohne Frühstück zum Unterricht.
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Wenn Ihr es bis hierher geschafft habt, dankt an ein Review. grins.
