Ich hoffe Ihr wart nur zu faul, ein review zu schreiben. Sonst würde es heißen, Euch hat das Kapitel nicht gefallen. Trotzdem viel Spaß, auch den Schwarzlesern:

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Die Schlacht

Wochenlang sprachen die Weasley Geschwister nicht miteinander.

Während Ron seine Schwester mit beleidigten Blicken bedachte, ignorierte Ginny ihren Bruder.

„Die beiden gehen mir langsam auf die Nerven", sagte Harry stöhnend.

„Das kannst du laut sagen", stimmte Hermine ihm zu, „Mit Ron ist nichts anzufangen. Was ist eigentlich zwischen den beiden vorgefallen? Keiner sagt was zum Thema".

„Ich denke, Ginny ist sauer, da sich Ron als großer Bruder aufgespielt hat".

„Das habe ich schon kapiert, doch warum denn?"

„Na ja, da läuft was zwischen Draco und Ginny."

„Ne, ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"

„Doch, sie sagt zwar, es wäre nichts, aber mein Gefühl sagt mir was anderes."

„Es ist auch eine harte Nuss, dass sie sich ausgerechnet Draco ausgesucht hat. Bei jedem anderen wäre Ron schon zur Hochform aufgelaufen. Aber ausgerechnet er, hast du mal mit ihr darüber geredet?"

Harry schüttelte den Kopf.

„Bei mir hatte es auch keinen Sinn. Ich weiß echt nicht was sie in dem sieht. Weißt Du, was Professor Woods heute vor hat? Sie meinte, heute hätte sie eine Überraschung.", änderte sie das Thema, als sie Ron kommen sah.

„Vielleicht bringt sie uns ihren Lieblingszauberspruch bei.", grinste Harry. Ron kam zu ihnen. „Zuerst müssen wir eine Doppelstunde bei Professor Binns überstehen",

spöttelte Hermine.

„Hauptsache keiner schnarcht laut, kommt wir gehen", ulkte Ron.

Nach dem Unterricht und den Hausaufgaben gingen sie in den DA-Raum.

Ron blieb in der Tür so abrupt stehen, dass Harry ihm in den Rücken prallte und auch Hermine nicht schnell genug reagieren konnte und Harry in die Rippen stieß.

„Was soll, warum bleibst du...", Harry stockte, denn er hatte den Grund für Rons abruptes Stehen bleiben erblickt.

Draco Malfoy stand in seiner bekannt arroganten Art an den Tisch gelehnt da und grinste süffisant.

„Hallo Weaselby, Potti, Granger" sagt er gut gelaunt.

Seine grauen Augen waren kalt wie immer.

„Was suchst Du denn hier, wir nehmen hier keine Drecksäcke auf", keifte Ron mit hochrotem Kopf.

„Na, na, Jungs, jetzt aber Ruhe" sagte Professor Woods von hinten und schob die drei in den Raum. „Draco kann genauso in der DA mitmachen wie alle anderen auch."

„So und nun zu der Überraschung die ich euch versprochen habe".

Sie ging an den Tisch und Professor Snape betrat den Raum.

„Steht heute /Ertrage einen oder mehrere Schleimbeutel/ auf dem Stundenplan?", zischte Ron.

Harry hatte ein flaues Gefühl in Magen, er hoffte Ron würde sich beruhigen. Warum hatte Woods ausgerechnet Snape gefragt, ihr zu assistieren?

„Professor Snape wird mich jetzt mit dem Imperatus Fluch belegen!"

Snape grinste. Harrys flaues Gefühl wuchs sich zu einem äußerst unguten Gefühl aus, dass sich noch verstärkte als Snape den Zauberstab hob, ihn auf Woods richtete und laut:

„Imperio" sagte.

Gleichzeitig rief Woods „Protego" und ein Schirm aus gleißendem Licht umgab sie.

Der Lichtschirm leuchtet in allen Regenbogenfarben. Der Fluch wurde auf Snape zurückgeworfen, der erschreckt und gleichzeitig überrascht aussah.

Woods grinste und sagte:

„Bitte eine Runde hopsen auf einem Bein, Professor."

Sofort begann Snape ohne Gegenwehr auf seinem rechten Bein auf und ab zu springen. Lautes Gelächter brach aus. Woods wandte ihren Zauberstab auf Snape und löste den Fluch.

Alle erwarteten ein großes Donnerwetter, als der Meister das Zaubertränke wieder Herr seiner selbst war. Doch er schaute sich unsicher um und stammelte dann:

„Was zum…aber es gibt keinen Schutz….bis jetzt wusste keiner…wie haben sie…. das ist ja…..also".

Ein sprachloser Snape erstaunte Harry nicht weniger als die Tatsache, dass Woods einen kleinen glitzernden Gegenstand an einer Kette hoch hielt.

„Das ist ein Feuerkristall aus den Tiefen des Himalajas. Er hat die Kraft, einen Fluch oder Zauberspruch auf ein zehnfaches zu verstärken."

Snapes Augen funkelten mit dem Kristall um die Wette, als er ihn in der Hand hielt. Er hob langsam den Zauberstab an den Kristall, zeigte dann plötzlich auf Woods. Harry rief:

„Nein, Willow, Vorsicht!"

Aber es war zu spät. Snape sagte laut und klar,

„Rictussempra"

Woods brach kichernd zusammen und wälzte sich lachend auf dem Boden. Mit einem schadenfrohen Lächeln sagte Snape:

„Finite!" und Professor Woods erhob sich und zischte ihm zu.

„Sie sind unmöglich, Snape. Wie alt sind sie eigentlich?"

Doch Snape lächelte weiter vor sich hin. Harry hasste ihn einfach, es erinnerte ihn an Sirius Tod. Ihn hatte Snape auch immer so angesehen, wenn er ihn provoziert hatte.

Woods teilte die Schüler auf und gab jedem Pärchen einen kleinen Kristall. Harry funkelte Snape immer noch böse an.

Ron lief beinahe schon wieder Amok, als er sah, dass Ginny mit Draco übte.

„Wenn er ihr etwas antut, bringe ich ihn um!"

„Ja, das wissen wir schon Ron. Komm jetzt und überlege dir einen Spruch. Du gehst am besten jetzt rüber zu Colin, Harry."

Harry drehte sich zu Colin um, hatte aber Ginny im Auge, die gerade einen verstärkten Wabbelbeinfluch abbekam. Was zur Folge hatte, dass sie dumpf auf dem Boden aufschlug und ihre Nase blutete. Draco löste den Fluch und half ihr auf die Beine. In diesem Moment wurde Harry von einem verstärkten Juckfluch getroffen. Augenblicklich hatte er das Gefühl, seine ganze Haut wäre voller Käfer. Er wusste gar nicht, wo er sich zuerst kratzen sollte. Langsam glitt er sich windend auf den Boden. Das Kribbeln war nicht auszuhalten. Er befürchtete, die Besinnung zu verlieren. Aber Colin fiel vor lauter Aufregung der Gegenzauber nicht ein. Hermine sprang herbei und löste den Fluch.

„Entschuldige, Harry …es … ist ... mir einfach …. Nicht mehr …. Eingefallen. Ich wollte nicht … Dir wehtun, meine ich.", stotterte der junge Gryffindor.

„Schon gut, Colin, ist nicht so schlimm."

Er stellte sich gerade hin und atmete tief durch. Doch schon musste er lachen. Ginny hatte Draco als Rache für die unsanfte Landung, einen verstärkten Tarantallegra auf den Hals gehetzt. Was zur Folge hatte, dass der gute Malfoy, wie wild tanzend durch den Raum trudelte und schon Schweißperlen auf der weißen Stirn hatte. Ginny erlöste ihn und er sackte erschöpft auf einen der Sessel. Harry grinste.

„Na, Potter", sagte Snape und ließ Harry herumfahren, „Du sahst auch nicht besser aus. Wuhua …"

Mit einem großen Satz nach hinten brachte sich Snape in Sicherheit. Ein merkwürdiges Wesen stand im Raum. Es sah aus, als ob es eine Mischung aus Seetang und einem Zottelteppich wäre. Harry trat ebenfalls einen Schritt zurück neben Snape und starrte ungläubig diese Kreatur an. Unwillkürlich musste er aber über Snapes Reaktion lachen. Noch nie zuvor hatte er gesehen, dass sich der Zaubertränkemeister über irgendwas erschreckte.

„Was ist denn los?", fragte Nevilles Stimme aus dem Gewirr aus Tentakeln.

Snape starrte das Ding ärgerlich an. Harry musste noch lauter lachen, es war Neville mit einem verstärkten Furunculus.

„So, jetzt habt ihr alle mal ausprobiert, wie die Kristalle wirken. - Professor Snape", sie lächelte ihn an, „wird euch jetzt noch erklären, mit welchen Zaubertränken ihr euch gegen Flüche schützen könnt, wenn wir ihn schon mal zu Verfügung haben."

Snapes Gesicht war unbeweglich, er begann zu reden. Harry hörte aber nur halb zu. Drei Sessel neben ihm saß Ginny und kicherte leise über Dracos Witze. Neben sich hörte er Rons Knöchel knacken. So fest presste dieser die Hände ineinander. Draco hatte seinen Arm um Ginny gelegt, als Harry wieder aufsah. Der Gryffindor fasste neben sich und packte Ron am Arm. Den anderen Arm des Weasleys hatte Hermine schon fest umklammert. Die Zeit, bis Snape mit seinem Vortrag fertig war, kam ihnen vor wie eine Ewigkeit.

Ron passte seine Schwester an der Tür ab und blaffte sie gleich an.

„Was fällt dir ein, dich mit solchem Abschaum abzugeben? Wie kannst du kichern, wenn dieser Kotzbrocken seine dummen Witze reißt?"

Ginny rannte heulend davon.

„Was hat sie denn jetzt wieder?"

„Oh Ron, meinst du nicht, es ist schwer genug, jemanden zu mögen, den der eigene Bruder als Erzfeind ansieht? Auch ohne so angeschrieen zu werden?"

„Hermine, du meinst … Nein, das glaube ich nicht. Sie ist meine Schwester. Sie kann doch nicht so blöd sein, einem Malfoy zu vertrauen", er starrte Harry ungläubig an.

„Ich muss mal mit ihr reden", mit diesen Worten, stapfte er los.

Hermine und Harry folgten ihm. An einer der großen Treppen blieben sie stehen. Einen Stock weiter unten hatten fünf Slytherins, unter ihnen Bullstrode, Crabbe und Goyle, Ginny abgefangen. Sie bedrohten Rons Schwester mit den Zauberstäben.

„Hallo kleine Weaselby. Na, so ganz alleine? Keinen Leibwächterbruder dabei?", fragte Bullstrode lauernd.

„Ich brauche keinen Leibwächter. Mit euch werde ich auch alleine fertig."

„Ach ja, was du nicht sagst, alleine gegen uns fünf. Äh … sechs … hallo Draco!"

„Hallo Millicent, was ist denn hier los?"

„Wir haben diese Gryffindor Nervensäge alleine erwischt", kam die prompte und stolze Antwort.

Crabbe und Goyle grinsten dumpf vor sich hin. Bullstrode hob den Zauberstab. Ginnys Hand zuckte unter ihren Umhang, doch Draco entwaffnete die Slytherin blitzschnell und stellte sich schützend vor Ginny.

„Was soll das, Draco? …Wieso hilfst du ihr?", fragte Millicent irritiert.

Doch Draco blieb unbeirrt vor Ginny stehen. Er fasste nach hinten und nahm ihre Hand. Crabbe und Goyle schauten verwirrt und ratlos aus der Wäsche. Bullstrode blickte sie mit einer Mischung aus Verwirrung und Neid an. Sie hob ihren Zauberstab auf. Dann keifte sie los.

„Dieses kleine Miststück hat dich doch nicht etwa um den Finger gewickelt? …Draco, ihre ganze Familie mag Schlammblüter und Muggel", die Eifersucht triefte ihr beinahe aus den Augen.

„Ja, ich weiß", sagte Draco kurz.

„Wie kannst du unsere Sache so verraten? Bist du jetzt auch ein Muggelfreund?"

„Nein. Aber sie ist meine Freundin."

„Geh aus dem Weg oder du wirst mit ihr leiden."

Die Slytherin griff Ginny an. Draco wollte sich auf sie stürzen, wurde aber von Goyle zurückgehalten. Doch Draco schlug dem Großen ins Gesicht und zog Ginny erneut hinter sich. Ron wollte losstürmen, doch Harry hielt ihn zurück. Diese Szenerie wollte er noch etwas auskosten.

„Sag mal Malfoy spinnst du? …Was soll das? …Du greifst uns an?", fragte Millicent keuchend.

„Lasst sie in Ruhe. Wenn ihr irgendjemand etwas antut, bekommt er es mit mir zu tun", sagte Draco ruhig, aber gefährlich leise.

„Die kleine Schlampe hat dich ja ganz schön um den Finger gewickelt", dröhnte Bullstrode, „Hast du keine normale Freundin finden können?"

Draco stürzte sich auf die Sprecherin, diese schlug zurück. Ginny kam ihrem Freund zu Hilfe. Doch Crabbe und Goyle hielten die anderen beiden Slytherin zurück. Ihre Loyalität zu Malfoy setzte sich durch.

Nach kurzem Handgemenge verzogen sich die Slytherins. Zurück blieben eine Ginny mit verstauchtem Handgelenk und ein am Boden kauernder Draco. Er presste die Hand an seine Nase, aus der das Blut nur so floss. Harry hatte dem Blonden soviel Mut und Standhaftigkeit gar nicht zugetraut.

„Ich glaube, wir gehen am besten zu Madam Pomfrey. Bald haben wir unsere eigenen Betten im Krankenflügel", scherzte Draco.

Harry schüttelte leicht den Kopf. Man könnte meinen, dieses Jahr wäre eine Art Liebesfieber ausgebrochen. Bill und Fleur, Ron und Hermine, Fred und Angelina, Remus und Tonks und jetzt Ginny und Draco.

Warum musste es nur unbedingt Draco sein? Er mochte Ginny sehr gerne, fast wie eine Schwester, er wünschte ihr alles Glück.

Aber Malfoy?

Unwillkürlich musste er daran denken, was Dumbledore über die verschlossene Tür im Ministerium gesagt hatte.

Es gibt einen Raum in der Ministeriumsabteilung, der allzeit verschlossen ist. Er enthält eine Kraft, die wunderbarer und schrecklicher ist als der Tod, als die menschliche Intelligenz, als die Kräfte der Natur. Es handelt sich wohl auch um das Geheimnisvollste unter den vielen Themen, die dort zu studieren sind. Es ist diese Macht, die in diesem Raum aufbewahrt wird, die du in beträchtlichen Mengen besitzt und Voldemort überhaupt nicht. Diese Macht hat dich heute Nacht zu Sirius Rettung gebracht. Diese Macht hat dich auch davor bewahrt, dass Voldemort von dir Besitz ergriff, weil er es nicht ertragen konnte, in einem Körper zu wohnen, der so erfüllt ist mit der Kraft, die er verachtet. Am Ende spielte es keine Rolle, dass du deinen Geist nicht verschließen konntest. Es war dein Herz, das dich gerettet hat.

Draco kennt sie jetzt auch.

Oder hoffte er das, für Ginny?

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Hermine, Ron und Harry schlenderten samstags morgens zum Frühstücken in die große Halle. Dort wartete eine Überraschung auf die Drei. Mr. und Mrs. Weasley standen freundlich lächelnd am Gryffindor–Tisch. Nachdem Mrs Weasley den widerstrebenden Ron an sich gedrückt hatte, folgten Harry und Hermine. Zum Glück begnügte sich Mr. Weasley mit einem Händedruck.

„Was macht ihr denn hier?", fragte Ron überrascht.

„Dein Vater musste geschäftlich nach Hogwarts. Da dachte ich, ich komme mit."

Oh je Ginny , kam es Harry in den Sinn. Er wusste, dass Draco sie jeden Morgen vor dem Gryffindor–Turm abholte und sie dann gemeinsam frühstücken gingen.

Wie konnte er sie nur warnen?

Nervös blickte er Ron und Hermine an. Doch nur Ron schien seine Gedanken zu erraten. Er wurde kreidebleich.

Die Tür zur Großen Halle wurde geöffnet. Draco Malfoy und Ginny Weasley betraten verliebt lächelnd den Raum. Sie erstarrten kurz und Draco versuchte verzweifelt Ginnys Hand loszulassen. Damit hatte er allerdings keinen Erfolg. Mit erhobenem Kopf und stolzem Blick marschierte Ginny, einen rot angelaufenen Draco hinter sich her ziehend, auf ihre Eltern zu. Mr Weasley stand da, er öffnete und schloss tonlos seinen Mund. Mrs Weasley hingegen sah aus, als würde sie jeden Moment zu platzen drohte.

„Hallo Mum, Dad, schön euch zu sehen.", sagte die jüngste Weasley mit erstaunlich ruhiger Stimme, „Darf ich euch meinen Freund vorstellen. Das ist Draco. Draco, dies sind meine Eltern."

Der Slytherin stand vor den Weasleys und man konnte ihm ansehen, dass sein Gehirn verzweifelt an einem Fluchtplan arbeitete.

„Ein Malfoy?", sagte Arthur Weasley leise, „Ginny mein Schatz, geht es dir gut?"

Molly holte tief Luft. Hermine, Ron und Harry duckten sich innerlich. Draco stand sichtlich kurz vor einem Panikanfall. Schaltete aber plötzlich um, auf seine gewohnt arrogante Malfoyart.

„Mr und Mrs Weasley, erfreut sie kennen zu lernen", sagte er ölig, charmant.

Arthur schüttelte ihm wie benommen die Hand. Doch für Molly war das Fass am Überlaufen.

„Ginny um Himmels Willen. Was denkst du dir dabei, einem Malfoy zu trauen? …Ron, wie konntest du das zulassen?"

„Was kann ich denn dazu?", maulte Ron.

„Ich lasse mir nicht sagen, was ich zu tun habe", konterte Ginny trotzig.

„Oh doch, meine Liebe. Du bist noch nicht volljährig", keifte Mrs Weasley und packte ihre Tochter am Arm, „Und wenn ich dich zu Hause einsperren muss."

Mit diesen Worten zerrte sie ihre protestierende Tochter aus der Halle. Ihr Gatte schaute ratlos in die Runde und folgte dann mit hängenden Schultern seiner Frau.

„Was werden sie jetzt mit ihr machen?", fragte Malfoy verunsichert.

„Mach dir mal keine Sorgen. Ginny ist dickköpfig genug. Ich mache mir fast mehr sorgen um meine Eltern", versuchte Ron zu scherzen. Doch Draco hatte sich schon abgewandt.

„Ich möchte nicht wissen wie die Malfoys Draco bestraft haben", flüsterte Hermine Harry zu.

Der nickte nur und sein Blick war immer noch auf Draco gerichtet, der sichtbar unruhiger wurde.

„Eigentlich ein schöner Anblick, dich so zusehen, Malfoy", sagte Ron mit Genugtuung.

„Du nennst mich, einen arroganten Fiesling? An deiner Stelle würde ich mal meine Ansichten überdenken.", Malfoys Selbstsicherheit kam langsam zurück, „Ich gehe sie mal besser suchen. Sie soll den Ärger, den sie wegen mir hat, nicht alleine durchstehen."

Er eilte zur Tür.

„Soviel Rückgrat hätte ich ihm gar nicht zugetraut", sagte Hermine sichtlich beeindruckt.

„Hoffentlich überlebt er seine Heldentat, Mum war ganz schön sauer."

Ron, Hermine und Harry spurteten schnell hinterher.

In einem der breiten Hauptgänge hörten sie Ginny mit ihrer Mutter streiten. Die drei Gryffindors versteckten sich hinter einer der Rüstungen. Zum Glück war Fredderick der Faule, der ursprüngliche Besitzer dieser Rüstung, zu Lebzeiten ein recht korpulenter Mensch. So hatten alle drei dahinter Platz. Draco hatte gerade angefangen zu sprechen.

„Mrs Weasley, es tut mir leid, wenn ich ihnen als Freund ihrer Tochter nicht recht bin. Aber um uns zu trennen, müssen sie ihre Tochter schon einschließen oder mich nach Askaban schicken."

„Führe mich nicht in Versuchung Malfoy!", brüllte Molly ärgerlich.

„Molly es ist ja gut, versuchen wir ruhig zu bleiben. Wir sollten darüber reden", versuchte Mr. Weasley zu beruhigen.

Doch Ginnys Mutter kochte sichtlich. Was sich nicht besserte, als sich Draco demonstrativ neben ihre Tochter stellte.

„Wir sollten uns heute Abend zusammensetzen und darüber reden. Bis dorthin haben wir uns alle etwas beruhigt.", fuhr Arthur fort.

Als seine Frau mühsam nickte, atmete er sichtlich erleichtert auf. Die Weasleys gingen den Flur entlang, eine protestierende Ginny vor sich her schiebend.

Die drei Gryffindors verließen ihr Versteck hinter der Rüstung und traten auf den Flur.

„Das glaube ich noch nicht, dass Mum sich so schnell beruhigt. Seit Fred und George ausgezogen sind und ihren Laden aufgemacht haben, habe ich sie nicht mehr so wütend gesehen", zischte Ron leise.

Doch Draco musste ihn gehört haben. Er drehte sich blitzschnell um und funkelte Ron an.

„Sind deine Eltern immer so krass drauf?", fragte Draco, „Die machen einen Aufstand, als ob sie schwanger wäre."

Mit diesen Worten ließ er die verdutzten Freunde stehen und brauste davon.

Nach einer ganzen Weile des Schweigens, meldete sich Ron zu Wort.

„Wie meint der das? …Der wird doch nicht mit meiner Schwester? …Ne, das glaub ich nicht. Oder doch?"

Hilfe suchend blickte er von Harry zu Hermine.

Harry erschrak bei dem Gedanken. Wusste aber nicht, was schlimmer war. Der Gedanke, dass Ginny sogar ein Jahr jünger war als er und vielleicht schon … oder, der Gedanke, das Draco schon solche Erfahrungen gemacht hatte und er nicht mal eine Freundin finden konnte. Doch seine Gedanken wurden von Hermines Gepolter unterbrochen.

„Sag mal, hältst du deine Schwester für bescheuert? Wenn sie mit Draco schläft, wird sie schon dafür sorgen, dass sie nicht schwanger wird."

So ließ sie einen verwirrten Harry und einen noch viel verdatterten Ron einfach stehen.

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Es war jetzt schon fünf Tage her, dass Dumbledore und die Weasleys abreisten. Doch weder über das Ziel ihrer Reise noch über das Gespräch zwischen Ginny ihren Eltern und Draco konnten Ron, Harry und Hermine etwas herausbekommen. Die meisten Schüler hatten die Abwesenheit des Schulleiters kaum bemerkt. Ebenso gewöhnten sich die meisten an das Bild das Draco abgaben. Ron hatte noch etwas Probleme damit. Die waren aber nicht mit Dracos zu vergleichen. Von den Slytherins wurde er behandelt wie ein Aussätziger. Selbst Snape hackte neuerdings im Unterricht auf ihm herum. Harry hatte richtig Mitleid mit ihm.

Auf dem Weg zum Abendessen mussten die Drei im Flur warten. Peeves fand es lustig, die Schüler vom großen Kronleuchter aus mit einer roten Flüssigkeit zu bespritzen, die einen starken unangenehmen Juckreiz auslöste. Wie immer, wenn Dumbledore nicht da war, hatten die anderen Lehrer Probleme den Poltergeist im Zaum zu halten. Nach einer halben Stunde hatten sie es endlich geschafft, Peeves zu vertreiben und die betroffenen Schüler mit Salben ausgestattet wieder in ihre Gemeinschaftsräume zu schicken. McGonagall ging mit einigen besonders stark betroffenen Schülern in den Krankenflügel um Madam Pomfrey zu helfen.

Da nur noch wenige Schüler und die Lehrer in der Halle aßen, schlug Professor Vektor vor, alle an einem Tisch zu speisen.

So saß Professor Flitwick neben Professor Sprout, neben der Snape saß, dann kam Willow. Auf der anderen Seite saßen Luna, Harry, Ron und Hermine, Draco und Ginny, Collin Creevey, Neville Longbottom und noch einige Erst- und Zweitklässer.

Harry stach seine Gabel gerade in ein lecker aussehendes Würstchen. Da fiel sein Blick zu einem der großen Fenster.

Hatte er da gerade eine Gestalt gesehen?

Was für ein Unsinn, das war sicher nur ein Schatten oder eine Fledermaus. Den Gedanken verdrängend, hob er sich das Würstchen auf den Teller. Alle fingen an zu lachen. Harry schaute auf und sah ein Suppenklösschen quer über den Tisch auf sich zurollen. Seine Augen glitten über die Anwesenden. Der Rotfärbung ihres Gesichtes nach zu urteilen, gehörte dieses herrenlose Klösschen Willow. Die Professorin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, hatte ein sattes Tomatenrot angenommen. Harry musste nun ebenfalls lachen. Professor Flitwick kicherte in höchsten Tönen, während Professor Sprout herzhaft schallend lachte. Snape schaute mit einem skeptischen Blick von Woods zu dem Klösschen und wieder zurück. Willow musste nun selbst lachen und stammelte nur:

„Oops."

„Wollen sie das wiederhaben?", fragte Harry schmunzelnd.

„Nein danke, du kannst es behalten, wenn du willst", grinste sie zurück.

Snape schüttelte angewidert den Kopf, starrte dann aber plötzlich wachsam in Harrys Richtung. Harry wurde immer mehr unwohl auf seinem Platz.

Was wollte dieses Ekel von ihm?

„Was glotzt der so? Habe ich irgendwas im Gesicht?", zischte er Ron zu.

„Nö, ich sehe nichts."

„Oder habe ich irgendwas gesagt, was ihm nicht gepasst haben könnte?"

„Nö, hab nichts gehört."

„Mit dir kann man tolle Unterhaltungen führen Ron", fauchte Harry sarkastisch.

„Auf jeden Fall nicht, wenn ich esse!", brummelte Ron.

Luna stupste Harry unter dem Tisch ans Bein. Sie deutete ihm etwas ins Ohr flüstern zu wollen, langsam beugte er sich zu ihr rüber.

„Entschuldige, wenn ich gelauscht habe. Aber ich glaube Snape starrt das Fenster hinter dir an."

Harry beobachtete Snapes Blickrichtung genauer und tatsächlich, er schaute auf eines der Großen Fenster hinter ihm. Ihre Blicke trafen sich. Snape war besorgt. Vielleicht war das vorhin doch kein Schatten gewesen, dachte Harry. Erneut drehte er sich zu dem Fenster hinter ihm. Dann blickte er wieder Snape an und deutete auf das Fenster an dem er vorhin etwas gesehen hatte. Der ehemalige Spion begriff sofort. Seine Hand wanderte an seinem Unterarm, wo wie Harry wusste, das Todesserzeichen eingebrannt war. Dann nickte er Harry zu. Dieser vergaß beinahe zu atmen. Todesser in Hogwarts. Snape glaubte allen Ernstes, dass Todesser angreifen würden. Ausgerechnet jetzt wo Dumbledore nicht da war. Panik stieg in Harry auf. Auf der Stirn des Tränkemeisters wurden Schweißperlen sichtbar. Unauffällig nickte er Harry zu, dieser nickte zurück.

„Könntet ihr mir alle kurz zuhören!", unterbrach Snape leise und bemerkenswert ruhig die Tischgespräche:

„Bitte bleibt ganz ruhig. Aber wir", er deutete auf Harry und dann auf sich, „glauben, ein Angriff steht bevor. JETZT!"

„Was denn für ein Angriff? Wer sollte uns denn hier angreifen?", fragte Sprout verdutzt.

Snapes Augen weiteten sich: „Lestrange!", zischte er und hatte auch schon seinen Zauberstab in der Hand. Harry tat es ihm gleich. Als die Anderen begannen ihre Stäbe zu ziehen, zerbrachen mit großem Getöse die hinteren Scheiben der großen Halle. Acht Todesser stürmten herein. Harry hörte Bellatrix Lestranges Stimme. Nie würde er Sirius Mörderin vergessen.

„Los erledigt Snape … na sieh mal an Potter", bellte sie, „Den bringen wir dem dunklen Lord als Überraschung mit. Er wird hocherfreut sein."

Sie fingen an Flüche auf die Hogwartsbewohner loszulassen. Doch kampflos würden die sich nicht gefangen nehmen lassen. Flitwick quiekte unablässig Flüche in ihre Richtung. Er und die Professoren Sprout und Vector hatten die jüngeren Schüler zwischen sich in Sicherheit gebracht. Während Flitwick verteidigte, hielten Sprout und Vektor einen Schildzauber aufrecht.

Draco duellierte sich sehr erfolgreich mit einem Todesser. Im Eifer des Gefechtes rutschte diesem die Maske vom Gesicht.

„VATER!", brüllte Draco ungläubig, „Wie … weshalb …du bist doch … oder … wie …aber Mum."

„Du dummer Junge. Genauso einfältig, wie deine Mutter", begann Mr. Malfoy mit eiskalter Stimme, „Es war alles eine Finte. Um herauszubekommen ob Severus wirklich ein Spion ist. Deshalb hat der dunkle Lord Potter die Vision meines Todes geschickt." Er grinste Harry fies an. „Deine Mutter mussten wir leider opfern, mein Sohn. Sie war nie ein überzeugter Anhänger unserer Sa …."

Lucius Malfoy stürzte von magischen Seilen umwickelt zu Boden. Draco hatte seinen Vater angegriffen. Zitternd und bebend stand er mit erhobenem Zauberstab vor ihm. Harry konnte nicht verstehen, wie ein Mann so etwas seiner Familie antun konnte. Dieses Ekel hätte noch ganz andere Strafen verdient. Doch dann brach Draco von einem weißen Strahl getroffen zusammen.

Die Todesser hatten mittlerweile alle ihre Masken und Kapuzen verloren. Harry sah wie sich Willow auf Bellatrix stürzte. Doch dann erblickte er Pettigrew. Der Verräter stand zitternd vor ihm. Luna half ihm ihn in die Ecke zu drängen und ihm den Zauberstab abzunehmen. Endlich würde Sirius Unschuld anerkannt werden, auch wenn es ihm dort, wo er jetzt war nichts helfen würde. Er hob gerade seinen Zauberstab, als er Lestranges Triumphschrei hörte. Denselben, den sie bei Sirius Tod ausstieß. Dann sah er den Grund, Woods lag ohne Stab vor ihr auf dem Boden. Bellatrix hob ihren und rief: „Crucio".

„NEIN!", brüllte Snape und warf sich zwischen Woods und den Fluch. Harry konnte es nicht glauben, dieser fiese Typ, der sonst nur an sich dachte, brach unter Schmerzen keuchend zusammen.

„Ah, sieh an, Severus mein Guter. Seit wann bist du denn zu den Mutigen übergelaufen?", höhnte sie, „Normalerweise bist du doch einer der Ersten, die rennen wenn es ernst wird. Nun sieht es doch tatsächlich so aus, als hättest du eine eigene Meinung." Sie hielt einen Moment inne.

„Oder gefällt dir die Kleine?", sie deutete auf Willow.

Snape wurde als Antwort rot im Gesicht, was allerdings offensichtlich nicht an den Schmerzen lag.

„Das tut mir jetzt allerdings leid", flötete Lestrange spöttisch, „Hat sich das hässliche Entlein doch noch verliebt in seinem Leben. Wenigstens kannst du sie ansehen während du stirbst."

Mit einem irren Lachen erhob sie erneut ihren Zauberstab. Doch Harry war schneller.

„Sanguinflamma.", brüllte er.

Sie würde leiden müssen, für alles, dafür, dass sie ihm Sirius genommen hatte. Sie sah mit ihrem schmerzverzerrtem Gesicht Voldemort ähnlich. Ja, Voldemort, er wünschte sich dieser könnte sie sehen. Sehen, wie seine treueste Anhängerin sich zu seinen Füssen auf dem Boden wand. Wie sie wimmerte und ächzte. Noch nie hatte er sich etwas so stark gewünscht. Seine Narbe begann zu Schmerzen. Voldemort war da, er konnte ihn in seinem Kopf spüren. Er hatte den dunklen Lord gerufen. Schmerzhaft spürte er wie dieser versuchte, Harrys Gedanken und seinen Körper zu kontrollieren. Doch es funktionierte nicht, er musste ihn nicht abblocken, wie Dumbledore es ihm gezeigt hatte. Er konnte ihn einfach in eine gedankliche Blase stecke und ihm das zeigen, was er ihm zeigen wollte.

„Nein, Tom, diesmal nicht. Dieses Mal bin ich vorbereitet."

Die Kämpfe um ihn herum wurden unterbrochen, alle starrten ihn an.

„Du kannst mich nicht mehr in die Irre führen. Schau zu wie dein Schosshündchen stirbt. Sie wird leiden, bevor sie diese Welt verlässt."

Hermine blickte ihn ängstlich und erschreckt an. Harrys Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Vor Zorn schwanden ihm fast die Sinne. Bellatrix Lestrange krümmte sich röchelnd vor ihm auf dem Boden.

Eine Hand legte sich auf Harrys Schulter. Er erschrak, wandte aber nicht seinen Zauberstab von seinem Opfer. Snape blickte ihn fest an und sprach dann sehr eindringlich.

„Harry, überlege dir das gut. Willst du sie wirklich töten? Dein Zorn ist momentan sehr groß, aber du musst den Rest deines Daseins damit leben. Glaube mir, die Augen eines von dir Getöteten verfolgen dich für immer in deinen Träumen. …Ich weiß es."

„Das ist mir egal. Du willst doch nur deine Freundin retten", brüllte Harry wie von Sinnen.

„Harry, ich glaube nicht, dass mein Vetter gewollt hätte, dass sein Sohn zum Mörder wird."

Harry wirbelte herum. Es war Willow. Sie stand neben ihm und lächelte ihn an.

„Was … wie … dein was …du?"

Fassungslos starrte er sie an.

Erst jetzt bemerkte er, wie die Aufmerksamkeit aller ihm Raum auf ihm lag. Luna lächelte ihn erleichtert an. Die große Halle sah aus wie ein Schlachtfeld. Lucius Malfoy lag immer noch gefesselt auf dem Rücken. Die Professoren Flitwick, Vektor und Sprout hielten die Todesser Rockwood und Avery in Schacht. Während Ron, Hermine und Luna, die zum Glück unverletzt war, wie Harry feststellte, Pettigrew bewachten. Die anderen Angreifer waren geflüchtet. Nur Bellatrix lag bewusstlos zu Harrys Füssen, bewacht von Snape. Ginny kümmerte sich um den verletzten Draco.

„Wieso dein Vetter?", fragte Harry, der sich endlich wieder gefasst hatte. „Deine Eltern waren doch Muggel, oder?"

„Deine Großmutter hieß Walburga Woods und war die Schwester meines Vaters, Willbert Woods. Meine Mutter war eine Muggel, als mein Vater kurz nach meiner Geburt verstarb, heiratete sie einen Muggel. So wuchs ich in einem Muggelhaushalt auf. Erst durch den Brief von Hogwarts erfuhr ich, was ich bin."

„Ja, das Problem kenne ich", grinste Harry, „Doch warum sagst du es mir jetzt erst? Eine Verwandte, die nicht Dursley heißt, ich könnte Luftsprünge machen."

Sein Zorn war verschwunden. Langsam blickte er sich nochmals um. Ron blutete verwegen aus der Unterlippe, Hermines Haar war noch verwüsteter als normal. Neville war merkwürdigerweise schwarz im Gesicht. Doch Luna lächelte ihn an und er lächelte zurück.

„Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte", lächelte Willow entschuldigend, „Ich konnte ja schlecht nach siebzehn Jahren bei dir auftauchen und: Hallo da bin ich. Habe dich die ganze Zeit bei deinen dümmlichen Verwandten gelassen und mich nicht um dich gekümmert, nur weil ich es einem alten Mann versprochen hatte."

„Dumbledore?", fragte Harry.

Willow nickte.

„Ich freue mich trotzdem", strahlte Harry, „Endlich habe ich jemanden aus meiner Familie gefunden."

Tief ausatmend senkte er den Kopf. Genauso hatte er sich gefreut, als er Sirius kennen lernte. Wie lange würde er sich mit ihr freuen können, bevor sie ihm genommen wurde? Wann würde er sie auch noch verlieren?

„Ich werde mir alle Mühe geben, dich nicht im Stich zu lassen."

Sanft lächelte sie ihn an.

„Und ich glaube, ich kenne da jemanden, der verhindern wird, dass ich einfach so wieder aus deinem Leben gerissen werde."

Den zweiten Teil des Satzes, sagte sie so laut, dass Snape ihn hören musste. Was auch funktionierte, da er bis zu den Ohren rot anlief.

„Du magst ihn?", fragte Harry sehr leise.

Willow grinste verlegen und wurde nun ihrerseits rot.

„Wirklich? Du weißt schon, dass du einen merkwürdigen Geschmack hast?", flüsterte Harry.

„Ja ich weiß, ich gerate immer an solche. Habt ihr wirklich nichts bemerkt?"

„Nö, was denn?", fragte Harry knapp.

Jetzt hatte er endlich eine Verwandte gefunden und dann so was. Warum ausgerechnet Snape?

„Na, dass er mir gefällt."

„Kein Wunder, dass du immer an solche gerätst. So grantig wie du warst, wäre keiner darauf gekommen, dass du ihn magst."

„Doch. Er."

Harry glotzte überrascht von Willow zu Snape, der immer noch eine leichte Röte im Gesicht hatte. Gerade als er etwas erwidern wollte, flog die Tür zur großen Halle auf. Albus Dumbledore und Minerva McGonagall stürmten mit gezückten Zauberstäben in die Halle gefolgt von einem kampfbereiten Hagrid. Sie blieben wie angewurzelt stehen und schauten verdutzt in die Runde.

„Ich glaube, wir kommen zu spät", sagte Dumbledore mit einem zufriedenen Lächeln, „Hier scheint schon alles erledigt."

Ein großer Tumult brach aus, als alle gleichzeitig anfingen das Geschehene zu erklären.

„Ho, ho, langsam, ich habe nur zwei Ohren und ein Gehirn. Das bewirkt, dass ich nur einem von euch meine Aufmerksamkeit schenken kann."

Doch keiner kam mehr dazu eine Schilderung abzugeben. Dementoren kamen durch die Fenster geschwebt. Ohne zu zögern griffen sie die Zauberer an. Harrys Kräfte schwanden, noch bevor er den Zauberstab heben konnte, sackte er auf die Knie und klammerte sich an einem Stuhl fest. Den Anderen ging es auch nicht besser. Sogar Dumbledore wurde weiß im Gesicht und schwankte.

Was sollten sie jetzt noch tun?

Sie waren verloren, keiner würde sie jetzt noch retten können. Harry sah, wie ein Dementor sich über Luna beugte, sein Herz blieb beinahe stehen. Er wollte schreien, aber sein Mund brachte nur ein Krächzen hervor. Um ihn herum wurde es nebelig, doch dann durchdrang ein goldener Schein den Nebel. Seine Sicht wurde wieder klarer. Der Dementor über Luna krümmte sich, röchelte dann und löste sich in Rauch auf.

Was war das? Träumte er?

Seine Gedanken wurden wieder klarer. Dobby stand neben ihm. An dessen Seite stand Winky. In der Halle standen etwa zwanzig Hauselfen. Alle standen mit ausgebreiteten Armen und den Handflächen nach oben zeigend da. Unablässig murmelten sie etwas. Harry strengte sich an es zu verstehen.

„Dieses Haus steht unter unsrem Schutz,

wir treiben aus, den dunklen Schmutz.

Wir zwingen euch zu gehen hinfort,

sonst werdet ihr sterben an diesem Ort."

Murmelte Dobby konzentriert vor sich hin.

Durch eines der zerstörten Fenster hindurch, konnte Harry sehen, dass der goldene Schein aus allen Fenstern des Schlosses strahlte.

"LUNA!", rief er und rannte zu ihr, sie lag bewusstlos am Boden.

"Luna, ist alles in Ordnung?", sie atmete, wurde jedoch nicht wach.

"Mache dir keine Sorgen, wir bringen sie in den Krankenflügel", sagte Dumbledore väterlich, "Wer unter dem Schutz der Hauselfen steht, dem geschieht nichts ernstes. Es ist der stärkste Schutzzauber, den ich kenne."

"Ich weiß, Dobby hat mich schon einmal beschützt", sagte Harry leise, "Damals, als wir Lucius Malfoy überlistet haben, Dobby frei zu lassen. MrMalfoy wollte mich angreifen aber Dobby setzte ihn Schachmatt"

"SO, jetzt aber ab, in den Krankenflügel. ALLE! Madam Pomfrey wirdeuch untersuchen", freundlich scheuchte Dumbledore den tapferen Haufen durch die Tür.

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