Ebenfalls noch mal reingestellt, da meine Beta, einen noch dickeren Schmatz an Loony Moon, doch noch fertig geworden ist.

Remus' Bride Danke! Aber ich hoffe, dass ich die Storys noch Hochladen kann bis HP 6 rauskommt.

Viel Spaß, alle Reviewer und Schwarzleser:

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Der Plan

Um vier Uhr standen die drei Gryffindors vor Snapes Kerker. Sie klopften und traten dann ein.

Snape tigerte im Raum auf und ab. Willow saß auf dem Tisch und lächelte sie an.

„Seid ihr siamesische Drillinge oder was? …Sollte Potter nicht allein kommen?", fragte Snape säuerlich.

„Die beiden sind meine besten Freunde. Ich habe keine Geheimnisse vor ihnen", konterte Harry.

„Sie vielleicht nicht", grollte Snape.

„Sie werden nichts verraten", schnaubte nun auch Harry.

„Setz euch erst einmal. Wollen wir zusammenfassen, was wir wissen. Und dann bereden, was wir tun", sagte Willow und ließ drei bequeme Ledersessel erscheinen.

„Also, es gibt ein Buch, das im Ministerium unter Verschluss ist. Mit dem kann man angeblich verlorene Seelen wieder zurück bringen. …Ob es uns etwas nutzt, wissen wir erst wenn wir es haben. Was uns zu unserem ersten Problem führt: Wie kommen wir ran?", erklärte die Professorin.

„Woher wissen Sie von dem Buch?", fragte Hermine neugierig.

„Ich habe davon gelesen und Severus wusste wo es ist.", antwortete Willow.

„Frage nicht!", donnerte Snape, als Hermine Luft holte um noch eine Frage zu stellen.

„Müssen wir nur noch einen Grund finden weshalb wir Vier …", begann Harry.

„Fünf, Harry. Severus muss auch mit. Sonst bekommen wir die Tür nicht auf."

„Wenn er es mir erklärt, bekomme ich das auch hin. …Wieso sollte er helfen Sirius zu befreien?", fragte Harry gereizt.

„Sie kennen sich aus mit schwarzmagischen Dingen? …Hätte ich nicht gedacht Potter. Außerdem rette ich nicht Black. Ich helfe nur Willow.", höhnte Snape.

„Aber Sie kennen schwarze Magie umso besser. …Nicht wahr?", schnaubte Harry grollend, „Wir könnten Mr. Weasley besuchen gehen."

„Fünf Besucher ohne Grund. Sehr unauffällig. …Außerdem glaubt mir keiner, dass ich freiwillig Arthur besuche.", sagte Snape gelassen.

Schweigend überlegten alle angestrengt.

„Ich habe es! Wenn den Todessern der Prozess gemacht wird, ist die Verhandlung sicher im Ministerium. Gehen wir alle hin um zuzusehen und zwei stehlen sich raus um das Buch zu stehlen", rief Ron.

„Super Idee", sagte Hermine überrascht und gab ihm einen begeisterten Kuss.

„Wirklich eine gute Idee. …Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut Weasley. Der Prozess ist in drei Tagen. Sie sollen so schnell als möglich abgeurteilt werden", sagte Snape.

Ein Lob aus dem Mund der großen Fledermaus. Ron wuchs mindestens um fünf Zentimeter.

„Wie kommen wir in diesen Raum?", fragte Harry.

„Das lass mal meine Sorge sein", sagte Snape schroff, „Jetzt wäre es, glaube ich besser, wenn wir uns alle so normal als möglich benehmen würden. Also raus mit euch und dann in eueren Gemeinschaftraum."

Er öffnete die Tür. Beim Vorbeigehen hielt er Harry am Arm fest und flüsterte:

„Sage aber Lupin nichts. …Der hat manchmal so einen Ehrlichkeitsfimmel. Nicht dass wir seinetwegen auffliegen."

Harry nickte und ging. Er musste Snape Recht geben. Remus war manchmal so vernünftig, dass es kaum zum aushalten war.

X

Die nächsten drei Tage schleppten sich so dahin. Harry, Ron und Hermine hatten große Probleme sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Sogar Snape war so in Gedanken, dass er tatsächlich Hermine im Unterricht lobte und Goyle Punkte abzog. Luna war immer noch sauer auf Harry und sprach kein Wort mit ihm.

Doch schließlich war der Tag der Verhandlung gekommen.

Ron, Hermine und Harry waren sehr aufgeregt. Sie hatten Lupin versprochen, nach der Verhandlung noch in den Grimmauldplatz zu kommen. Harry hoffte, dass sie dort schon das Buch würden untersuchen können.

„Los wir müssen zu Dumbledores Büro, der Kamin wartet.", sagte Hermine und flitzte an ihm vorbei.

Harry hasste es mit Flohpulver zu reisen. Jedes Mal wurde ihm schlecht dabei. Aber seine Prüfung im Apparieren fand erst in drei Monaten statt.

Sie gingen gemeinsam zum Büro des Schulleiters. Im Büro, das voll gestopft war mit Apparaten, Büchern und anderen interessantem Zeug, warteten schon der Schulleiter, die Professoren Woods, Snape, Flitwick und Sprout und Draco Malfoy.

„Jetzt müssen wir uns aber beeilen. Wie sieht es den aus, wenn ein Großmeister des Zauberergamots zu spät komm?", scherzte Dumbledore und eilte zum Kamin.

Er stieg hinein und sagte laut und deutlich:

„Zaubereiministerium Atriumskamine."

Harry hatte schon am eigenen Leibe erfahren, was passieren konnte, wenn man nicht deutlich genug sprach. Bei seiner ersten Reise mit Flohpulver war er in der Nockturngasse anstatt in der Winkelgasse gelandet. Deshalb ging er als letzter in den Kamin.

In der Eingangshalle des Ministeriums herrschte reges Treiben. Die Professoren nahmen die Schüler in die Mitte und folgten Dumbledore. Vor der Tür zum Gerichtsraum, den Harry nur zu gut kannte, schließlich hatte er darin eine Anhörung wegen Zaubern in der Öffentlichkeit, flüsterte Willow:

„Harry, du gehst mit Severus das Buch holen. Wir gehen hinein und hören zu. Wir hoffen, es merkt keiner, dass ihr fehlt. Seid vorsichtig."

Harry ließ sich mit seinem Professor im Besucherstrom zurückfallen und stellte sich hinter die Tür. Nachdem diese geschlossen wurde, gingen sie in den runden Raum mit den vielen Türen. Harry kennzeichnete die Ausgangstür mit einem roten Kreuz. Direkt nach dem Schließen der Tür, drehte sich der Raum. Aber aufgrund der Markierung konnten sie sich orientieren.

„Tolle Idee Potter.", sagte Snape anerkennend.

„War das letzte Mal schon Hermines Idee.", gab Harry ehrlich zu, „Aber wie öffnen wir jetzt die Tür?

„Lassen Sie mich das machen", grinste Snape.

Er zog eine Phiole mit violetter Flüssigkeit aus seiner Tasche und ließ sie in das Schlüsselloch tropfen. Mit einem dumpfen Knall flog die Tür auf, Snape landete auf seinem Hintern. Die Haare standen ihm wirr vom Kopf, sie hätten denen Harrys Konkurrenz machen können. Sein Gesicht war voller Russflecken.

„Ups, war wohl etwas heftig.", sagte Harry trocken.

„Machs doch besser, wenn du es kannst.", blaffte Snape.

Vorsichtig betraten sie den Raum. Er war klein und sehr dunkel. Man konnte weder die Decke noch die anderen Wände erkennen. In der Mitte, lag auf einem Podest ein altes schäbig aussehendes Buch, das hell beleuchtet war. Harry stürmte los und wollte es an sich nehmen, doch Snape hielt ihn zurück. So fest, dass es wehtat.

„Aua, was soll das denn?"

„Langsam, die verschlossene Tür war nicht der einzige Schutz. Wenn du noch einen Schritt gemacht hättest, wärst du in Riesenspinnenspeichel getreten. Der hätte deinen Fuß aufgelöst, noch bevor du ihn wieder wegnehmen gekonnt hättest. Das Buch wird außerdem von einem Fluch geschützt, der alle organische Materie, die es berührt vergreisen lässt. Du wärst in einer Sekunde tausend Jahre gealtert, also zerfallen zu Staub und Asche."

„Woher weißt d … wissen Sie das?"

„Weil ich nachdenke und recherchiere bevor ich handle, im Gegensatz zu Ihnen."

Harry erstarrte.

Eine riesige Schlange glitt aus der Dunkelheit direkt hinter Snape herunter. Zum warnen hatte er keine Zeit, denn das beindicke Reptil schlang sich schnell um den Hals des Tränkemeisters. Dieser begann sofort zu röcheln. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Ihm fiel kein passender Zauber ein. Snape wurde immer blasser und keuchte. Also begann Harry mit der Schlange zu reden.

„Lass ihn gehen", die Schlange sah ihn mit ihren Lidlosen Augen an, „Bitte töte ihn nicht."

„Nenne mir einen Grund ihn nicht zu töten.", zischte das Reptil.

„Ich brauche ihn noch und ich bekomme Ärger wenn er tot ist. Bitte."

„Das ist kein Grund."

„Er ist mein Freund."

Die Schlange hielt inne und schien zu überlegen. Es war ein eigenartiger Anblick, der sogar komisch zu nennen wäre, wenn da nicht Snape mühsam gerade nach Luft röchelte. Und Harry brauchte ihn noch.

„Da du meine Sprache sprichst, werde ich dir den Gefallen tun."

Sie lockerte ihre Umschlingung und es kam wieder Farbe in Snapes Gesicht. Langsam glitt sie auf den Boden und kroch, ohne den Spinnenspeichel zu berühren davon.

„Wieso hast du mein Leben gerettet? …Ich dachte, du würdest mich lieber tot als lebendig sehen.", keuchte Snape irritiert.

„Ich vielleicht, aber Willow nicht. …Doch nicht so gut recherchiert?", zischte Harry zurück. Offensichtlich waren hier mehr Fallen eingebaut, warum also keine Falle, die auf Laute reagierten?

„Sehr beruhigend, außerdem kann man nicht alles wissen. Noch nicht einmal ich.", Snape hatte seinen Sarkasmus wieder gefunden.

„Wir sollten uns mit dem Buch beeilen, sonst ist die Verhandlung um und wir fliegen auf."

Snape machte eine recht kompliziert aussehende Bewegung mit dem Zauberstab und murmelte einen Spruch, der sich für Harry anhörte, als würde er in einer anderen Sprache reden. Um das Buch herum zischte und prasselte es, als ob viele kleine Explosionen stattfinden würden. Als das Funkeln zu Ende war, breitete sich ein beißender Gestank nach Verbranntem aus.

„Accio Buch", sagte der Professor und das Buch schwebte zu ihm.

Harry war sehr beeindruckt, während Snape das Buch unter seinen Umhang steckte.

„Lass uns gehen, damit wir nicht auffallen."

Harry nickte. Sie verließen den Raum. Die Markierung leuchtete immer noch. Harry sah Snape an und musste grinsen.

„WAS?", schnaubte dieser.

„Sie sehen noch immer etwas mitgenommen aus, Sir."

Snape sprach einen Säuberungszauber.

Die Tür des Verhandlungskerkers öffnete sich in dem Augenblick, in dem sie sie erreichten. Unauffällig mischten sie sich unter die Menge

„Wow, ihr habt echt was verpasst", flüsterte Ron, „Sie haben alle zu lebenslangen Haftstrafen in Azkaban verurteilt."

„Ja und sie haben Sirius in Abwesenheit frei gesprochen. Da Peter Pettigrew ja noch lebt", zischte Hermine fröhlich, „Er hat gejammert, es war peinlich. Alles andere später."

Eine ältere Hexe rempelte Snape in den Rücken, was zur Folge hatte, dass das Buch rutschte. Der Tränkemeister schnappte danach und presste es gegen seinen Bauch.

„Ist dir nicht gut Severus?", fragte Dumbledore besorgt.

„Nur Magenkrämpfe. Sie wissen, ich mag diesen Raum nicht sonderlich", log Snape ihm ins Gesicht.

Harry befürchtete, dass Dumbledore einen Verdacht hatte. Denn er blickte durchdringend von einem zum anderen.

Würde der Schulleiter sie aufhalten, wenn er es wüsste?

Das dürfte nicht geschehen, zu sehr wünschte er sich Sirius zurück. Sie folgten Dumbledore zu einem Portschlüssel. Alle fassten den Pokal an. Harry erinnerte sich an seinen ersten Portschlüssel, es war ein alter Stiefel auf einem Hügel, in der Nähe des Fuchsbaus. Da war dieser Pokal doch etwas ganz anderes.

Sie standen in der Eingangshalle des Hauses Black. Snape hatte nach der Landung abermals Probleme das Buch zu halten. Harry stellte sich so vor ihn, dass er das Buch nachfassen konnte. Remus, der gerade aus der Küche kam blickte Harry fragend an. Dieser lächelte unschuldig zurück.

„Kommt mit in den Salon, der Tee ist angerichtet.", sagte Lupin freundlich, „Was hast du mit Snivellus für Geheimnisse?", zischte er Harry im Gehen zu.

„Nenn ihn nicht so", flüsterte Harry zurück, „Wir reden später."

Der Werwolf blickte ihm irritiert nach. Sie würden nicht herum kommen Remus einzuweihen. Hoffentlich würde er nicht versuchen, sie aufzuhalten. Sie tranken Tee und aßen leckeren Kürbiskuchen und Siruptorte. Draco, der das erste Mal im Grimmaultplatz war, zeigte sich sichtlich beeindruckt. Noch während des Tees verabschiedeten sich Dumbledore und Draco, beide mussten zurück ins Ministerium. Dumbledore wollte sich mit Moody beraten, wegen des neuen Hochsicherheitstraktes in Azkaban und Draco musste klären, wie und was mit dem Erbe seiner Mutter war. Die Tischgesellschaft löste sich rasch auf. Ron und Hermine verschwanden kurz nach Willow und Snape aus dem Salon. Harry ging ebenfalls aus dem Zimmer, aber nicht so unauffällig, wie er dachte, denn Remus folgte ihm.

„Jetzt sag mir endlich, warum Severus plötzlich ein guter Freund ist?", stieß Remus hervor.

„Du musst mir jetzt zuhören, bis ich ganz geendet habe. Wenn du dann mit dem Plan nicht einverstanden bist, musst du mir versprechen uns trotzdem nicht aufzuhalten. Versprich es mir!", sagte Harry ernst.

„Das hört sich ja an wie eine Verschwörung."

„So etwas Ähnliches ist es auch. Wir haben heute das „Buch der großen Macht" aus dem Ministerium gestohlen. Wir werden versuchen Sirius zurückzuholen ...", weiter kam Harry nicht.

Remus schien zu explodieren:

„WAS … WIE … IHR HABT … WER … WIE KONNTET IHR … WAS FÄLLT EUCH EIN? …Wer wir? …Wer hat bei diesem Unsinn mitgemacht? Was meint ihr, warum diese Buch unter Verschluss ist … ähm … war. Es ist sehr gefährlich, sich mit dem Tod einzulassen. Zumindest wenn man noch nicht sterben möchte. …Wo ist das Buch?"

Harry war erschüttert, so aufgebracht hatte er Remus noch nie gesehen. Er ging langsam voraus bis zu dem Zimmer, in dem Ron, Hermine, Willow und Snape warteten.

„Das hätte ich mir denken können", polterte Remus los, kaum dass er Snape gesehen hatte, „Wer außer einem Schwarzmagier hätte das Buch so leicht stehlen können?"

„Ich bin kein Schwarzmagier … mehr", protestierte Snape, „Potter, hatte ich nicht gesagt, du sollst diesem Moralapostel nichts sagen?"

„Du machst gemeinsame Sache mit Snape? …Gegen mich?", fragte Remus sichtlich gekränkt Harry.

„Wieso willst eigentlich ausgerechnet du Sirius retten, Severus?"

„Bestimmt nicht, weil ich ihn so gut leiden kann. – na ja, für Willow … und Anfangs, weil ich verhindern wollte, dass sie Harry zu uns holt", antwortete der Tränkemeister.

„Anfangs? Und jetzt?", fragte Ron.

„Jetzt tue ich es, weil ich weiß, dass wir nicht genug Kämpfer gegen den dunklen Lord haben können."

„Und Harry?", fragte Willow lauernd.

Snape starrte auf den Boden und biss sich auf die Unterlippe. Willow stieß ihm unsanft in den Rücken.

„Autsch", fauchte Snape, „So schlimm ist der kleine Wichtigtuer gar nicht."

Harry stand das Gesicht still. Snape hatte eben, wenn auch auf eine ihm eigene Art gesagt, dass er ihn mochte.

Oder hatte er sich geirrt?

Doch auch seine Freunde schienen es so verstanden zu haben. Denn Ron stieß ein leises „Boah" heraus und Hermine zog die Luft durch ihre Zähne als ob sie Schmerzen hätte.

Remus sank langsam auf einen Stuhl. Sein Gesicht war durch den vorherigen Wutausbruch noch gerötet. Doch sein Blick war nun völlig verwirrt.

„Jetzt hol endlich das Buch raus", drängte Harry.

„Harry, dieses Buch durfte seit Merlin niemand mehr benutzen. Oder auch nur lesen und das aus gutem Grund. Es ist sehr gefährlich. Darin stehen Zaubersprüche, die eine ungeheure Macht verleihen. …Sogar Zaubersprüche, die gegen die natürliche Ordnung gehen. …Wie könnt ihr das nur tun?", stammelte Remus noch immer fassungslos.

Snape hatte das aufgeschlagene Buch zwischen sich und Ron auf das Bett gelegt. Seine Augen wurden immer größer, während er Seite um Seite umblätterte.

„Dürfen wir auch erfahren, was drin steht oder haben wir es nur für dich geklaut?", stieß Harry hervor, wohl wissend, dass er Snapes schon wieder geduzt hatte.

„Sorry aber ich glaube, ich habe schon das richtige gefunden. Dieser Bogen, sieht der so aus, wie der im Ministerium?"

Harry setzte sich zwischen Snape und Ron. Snape legte sich das Buch auf den Schoss und Harry schaute sich die Zeichnung an.

„Ja, dass ist er. Der – Schattenbogen der Druiden -. Was steht da über dieses Ding?"

Doch Professor Snape starrte mit feuchten Augen das Buch an.

„Professor Snape!", fragte Harry scharf.

„Tut mir leid aber ich musste daran denken, was für ein Wissen in diesem Buch steckt.", seine Augen leuchteten gierig und verschlagen.

„Severus Snape!", entrüstete sich Willow.

Der Angesprochene schaute schuldbewusst ins Buch.

"Hier steht:

- Der Schattenbogen der Druiden -

Ein Tor zur Welt der Toten. Er existiert schon seit Anbeginn der Zeit. Man kann durch ihn hindurch mit den Toten kommunizieren. Das Hindurchschreiten ist aber nur von unserer in die andere Welt möglich. Das Zurückkommen ist unmöglich. Doch wenn eine Seele mit ihrem Körper dort verweilt, kann sie von dieser Welt aus geholt werden. - Bei Merlin, weder die Zeremonie noch der Zaubertrank ist einfach, aber den bekäme ich schon hin. …Zu allem Überfluss müssen uns die Zentauren auch noch einen Gefallen tun. Das ist so gut wie unmöglich!"

„Lass das mal meine Sor …", wollte Harry anmerken, doch Remus unterbrach ihn.

„Ich werde da nicht mitmachen!", polterte er.

Da er sich so schnell aufstellte, kippte sein Stuhl und fiel hintenüber. Empört blickte er von einem zum anderen. Entrüstet hastete er aus dem Zimmer und knallte die Tür zu.

„Er war schon immer ein Moralapostel, unser guter Lupin.", spöttelte Snape.

Doch Harry ahnte, dass es nicht alleine am Plan lag. Wahrscheinlich fühlte sich Remus von Harry zurückgewiesen. Da dieser die Entwendung des Buches mit Snape geplant und ihn nicht mit einbezog.

„Ich schau mal nach ihm", mit diesen Worten folgte seinem Freund.

Aber wo war Remus hingegangen?

Ein Knarren der Holzstufen zur Dachbodentreppe, verriet, dass er nach oben eilte. Er folgte ihm und fand den Werwolf in der hintersten Dachkammer, auf einer Holzkiste sitzen. Den Kopf in den Händen verborgen.

„Remus", sprach er ihn vorsichtig an.

„Verschwinde!", fauchte Remus mit zitternder Stimme.

„Es tut mir leid. Ich dachte nur daran, Sirius so schnell wie möglich wieder zurückzuholen. Ich wollte dich nicht verletzen."

„Geh weg! Ich brauche dein Mitleid nicht"

Wieso war der sonst so ruhige und besonnene Mann nur so aufgewühlt?

„Jetzt ist aber wieder gut. Komm wieder runter, Remus."

Die Zeit verging, ohne dass Remus sich bewegte. Harry wurde ärgerlich.

„Komm schon. Bitte."

Remus hob den Kopf und schaute ihn enttäuscht an. Tränen standen in seinen Augen.

„Du kannst ruhig zu deinem neuen besten Freund gehen, wenn du mit mir nichts mehr zu tun haben willst."

„Jetzt kapier ich das. …Du bist eifersüchtig auf Snape!", Harry wurde im letzten Moment erst bewusst, dass er seine Gedanken ausgesprochen hatte.

Er wusste ja, dass Remus nicht besonders viele Freunde hatte. Im Sommer hatte er ihm bei einem Besuch davon erzählt, dass er manchmal etwas überreagierte, wenn er Angst hatte einen zu verlieren.

„Ach, wieso sollte ich das? Wie konnte ich Trottel mir nur einbilden, du würdest mich mögen oder gar brauchen."

Lupin war aufgestanden und blickte dem Schwarzhaarigen funkelnd in die Augen. Harry fühlte sich plötzlich so gemein und schuldig, wie selten in seinem Leben. Ihm stiegen ebenfalls Tränen in die Augen. Kurz starrten sie sich an, um sich dann weinend in die Arme zu fallen. Nur gut, dass beide sich sicher sein konnten, dass keiner je ein Wort über diesen Vorfall verlieren würde. Während einem seiner Besuche im Sommer, waren sie schon einmal beinahe gleichzeitig in Tränen ausgebrochen. Sie hatten über Sirius gesprochen und dann waren die Gefühle geradezu losgebrochen.

„Tut mir leid Harry, das war unfair. Aber es war erst Vollmond, da bin ich immer so empfindlich", sagte Remus leise.

„Nein, mir tut es leid. Ich war so besessen davon, Sirius so schnell als möglich zurückzuholen. Ich hatte ehrlich gesagt Angst davor, du hättest mich aufhalten wollen."

„Nein, du hattest ja Recht. Wahrscheinlich wäre ich viel zu feige gewesen, um ins Ministerium einzubrechen. Da war Severus schon der bessere Mann. …Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich ihm traue."

„Das weiß ich auch nicht. Aber wir können seine Fähigkeiten und sein Wissen brauchen um Sirius zu holen. Solange er hinter Willow her ist hoffe ich, wird er uns nicht aufs Kreuz legen."

„Hoffentlich. Lass uns zurückgehen, die anderen werden schon warten", lächelte Remus erleichtert.

Als er zur Tür ging, starrte Harry auf seinen Rücken.

„Remus, du bist nicht feige, nur weil du zuerst nachdenkst und nicht ständig unnötige Risiken eingehst. …Wenn Dumbledore einverstanden ist, würde ich gerne in den Ferien hier bei dir im Haus wohnen. Mit etwas Glück, auch mit Sirius. Aber auch … wenn die Sache schief geht."

Der Werwolf nickte glücklich und schweigend stiegen sei die Stufen wieder hinab.

Unten betraten sie, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass ihre Augen keine verräterischen Spuren zeigten, wieder das Zimmer.

„Na, hat sich die Mimose wieder beruhigt?", erkundigte sich Snape schnippisch.

Ein vernichtender Blick von Willow brachte ihn zum Schweigen. Kaum hatten sich Harry und Remus hingesetzt, betrat Molly Weasley den Raum. Ron und Ginny riefen wie aus einem Mund:

„Mum, was machst du denn hier?"

Snape ließ hektisch das Buch hinter seinem Rücken verschwinden.

„Es gab einen Überfall. …Aber was treibt ihr denn alle hier drinnen?", Ihr Gesicht nahm den Ausdruck eines jagenden Tigers an.

Remus blickte dermaßen schuldbewusst, dass Harry befürchtete, er würde ihr gleich alles beichten. Doch Remus plauderte drauflos:

„Wie furchtbar, Molly. Wir kommen sofort."

„Das war nur eine geheime Verschwörung.", erklärte Snape Molly kühl und marschierte grinsend mit dem Buch unter dem Umhang zur Tür hinaus. Gefolgt von Willow, Ron, Ginny und Hermine.

„Wie hat er das jetzt gemeint?", Mrs Weasley war sichtlich verwirrt.

Remus und Harry machten unschuldige Gesichter.

„Keine Ahnung was er meinte", tat Remus kund und schob Harry nach draußen.

„Puh, dass war knapp. Zum Glück hat sie keinen Verdacht geschöpft", flüsterte Harry.

„Sei da mal nicht so sicher. Sie ist Mutter von sieben Kindern.", orakelte Remus.

Im Salon waren einige Zauberer und Hexen versammelt. Die meisten waren Mitglieder des Ordens und Harry kannte sie vom Sehen. Doch ein Mann war ihm nicht bekannt. Er war mittelgroß, schlank, hatte lange, eisengraue Haare und einen bleichen Teint. Das Gesicht kam Harry vertraut vor, aber er wusste nicht woher.

Der Blick des jungen Gryffindor fiel auf Snape. Der Tränkemeister starrte den Fremden intensiv und voller Abscheu an. Die schwarzen Augen waren zu Schlitzen verengt.

Dumbledore erhob sich und lächelte in die Runde.

„Schön, dass ihr alle da seid. Zuerst möchte ich allen, die ihn noch nicht kennen, meinen Bruder Aberforth vorstellen. Er wird den Orden verstärken."

Jetzt wusste Harry woher er das Gesicht kannte. Mad Eye hatte ihm ein altes Bild des Ordens gezeigt. Dort war auch Aberforth Dumbledore zu sehen. Damals waren seine Haare aber noch fast schwarz gewesen.

Doch warum vermied es der Bruder des Schulleiters Snape anzusehen?

Und warum warf der Tränkemeister diesem so hasserfüllte Blicke zu?

„Nun zu dem Grund unseres Treffens. Es gab zwei Angriffe seitens der Todesser. Sie haben einen Gefangenentransport überfallen und Bellatrix Lestrange befreit. Dabei ist ein Auror getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. -- Der zweite Überfall wurde auf den Tropfenden Kessel verübt. Ludo Bagman, Mundungus Fletcher und Kieran Finnigan, Seamus Onkel, kamen ums Leben. Tom der Wirt, Percy Weasley und ein noch unbekannter Gast wurden schwer verletzt. Das waren die ersten Übergriffe, die in aller Öffentlichkeit verübt wurden. Es wird Zeit, dass wir mehr Mitglieder für den Orden rekrutieren. Und wir werden das Mindestalter auf sechzehn herabsetzen."

„Dann wird man die Nervensägen ja nie los.", schnaubte Snape leise.

„Ich halte das immer noch nicht für gut", ertönte Molly Weasleys Stimme von der Tür.

„Ja Molly, wir kennen deine Bedenken, aber wir haben uns entschieden. Du warst bei der Abstimmung unterlegen", versuchte Dumbledore sie zu beruhigen.

„Aber es ist zu gefährlich für die Kinder", protestierte Mrs Weasley.

„Wir haben uns bis jetzt jedes mal gut geschlagen", warf Harry hastig ein.

Wie konnten sie nur alle so tun, als ob nicht er Voldemort zweimal daran gehindert hatte zurückzukommen?

Und war nicht er derjenige, der dabei war, als er dann doch zurückkam?

„Ihr hattet Glück!", sagte Mrs Weasley streng.

„Aber ICH bin der Einzige der ihn töten kann", platzte Harry wütend heraus.

Das hätte er nicht sagen sollen. Professor Dumbledore wollte nicht, dass jemand von dem Inhalt der Prophezeiung erfuhr. Doch nun war es heraus. Die Anwesenden sahen fragend von Harry zu Albus Dumbledore und wieder zurück. Der alte Magier schloss die Augen und spannte die Gesichtsmuskeln an. Dann begann er langsam zu sprechen.

„Dieses Geheimnis wird diesen Raum nicht verlassen. Falls diese Information in die falschen Hände gerät, kann das schlimme Folgen haben. Ich erwarte das Ihr alle Stillschweigen bewahrt."

Seine Stimme klang ungewöhnlich streng. Der Tonfall war bestimmend und ließ keinen Zweifel daran, dass er es nicht dulden würde, dass jemand sein Versprechen brechen würde.

Kurze Zeit später waren Hermine, Willow und Ron waren schon im Kamin verschwunden, als Remus noch einmal zu Harry trat.

„Versuche mich auf dem Laufenden zu halten."

Herzlich umarmte er Harry.

„Ich will dich wirklich nicht ausschließen. Aber soll ich dir so wichtige Dinge per Eule schicken? Das Flohnetzwerk wird ebenfalls überwacht", stammelte Harry.

„Schreibe es einfach hier rein", grinste Remus.

Aus dem Buch, das er ihm überreichte, ragte eine metallisch schimmernde Feder.

„Dies ist eine Zwillingsfeder. Die Zweite habe ich oben. Alles was die eine schreibt, schreibt auch die andere. Somit kann ich hier lesen, was du in Hogwarts schreibst und umgekehrt."

Harry bedankte sich mit einem Lächeln und verschwand ebenfalls im Kamin.

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Vergesst den Reviewknopf nicht. Der ist soooo einsam. Bitte, bitte!