Kapitel 4
in welchem Blaise und Hermine sich im Tratschen ergehen
Die lila Tasche zu ihren Füßen war ein sicheres Zeichen dafür, daß Hermine "Quigleys Federn" einen Besuch abgestattet hatte. Das Buch, das sie auf dem Schoß hatte, bestätigte das, und Blaise bemerkte, daß sie schon mehr als die Hälfte durch hatte.
"Entweder ist das ein sehr gutes Buch, oder du liest sehr schnell", bemerkte er, als er sich neben ihr an der Wand niederließ. Sie blickte auf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ein bißchen von beidem", gestand sie, überrascht ihn zu sehen. "Ich bin allerdings schon seit einer Stunde hier."
"Gibt es irgendeinen besonderen Grund, weshalb du Anfang Dezember in Hogsmeade an einer Wand sitzt?" Die Luft war ziemlich frostig, und Blaise konnte seinen Atem aufsteigen sehen, während er sprach. Er wickelte seinen Umhang fester um sich.
"Ich bin mit jemandem verabredet." Sie zog eine kleine Papiertüte aus der Tasche ihres grünen Umhangs. "Hustenbonbon?" fragte sie und bot ihm die Tüte an. Er schüttelte den Kopf. Sie zuckte mit den Schultern und löste ein Bonbon aus dem Klumpen, zu dem die Süßigkeiten zusammengeklebt waren. "Ich dachte, du magst Hogsmeade nicht."
Blaise schob seine Hände in seine Taschen, um sie warmzuhalten. Er wünschte, er hätte seine Handschuhe mitgebracht. "Tu ich auch nicht, aber die Hauselfen haben mir nach der siebten Tasse keinen Kaffeenachschub mehr gegeben." Er erschauerte unwillkürlich. Warum fühlte Hermine die Kälte nicht? "Mit wem triffst du dich?"
"Ich wollte eigentlich Viktor auf einen Kaffee treffen, aber ich hab langsam das Gefühl, daß er nicht mehr auftauchen wird."
"Du hast hier eine Stunde gewartet, und dir ist gerade erst aufgefallen, daß Krum nicht kommen wird?"
"Nein. Das habe ich vor zehn Minuten festgestellt." Hermine seufzte und klappte ihr Buch zu. "Ich kann genauso gut nach Hogwarts zurückgehen." Sie ließ das Buch wieder in die lila Tasche gleiten und stand auf. Blaise bemerkte, daß ihre Finger sich blau zu färben begannen. Sie trug ebenfalls keine Handschuhe.
"Kaffe", hörte er sich selbst bellen.
"Wie bitte?" Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet, und ihre Augen glänzten seltsam. "Ich weiß, du magst das Zeug, Zabini, aber wenn du anfängst, das Wort willkürlich zu rufen, werden dich die Leute für ein klein wenig merkwürdig halten."
"Kaffe", wiederholte er. Das Wort fühlte sich ausnahmsweise sonderbar auf seiner Zunge an. "Du bist wegen eines Kaffees nach Hogsmeade gekommen, also warum trinkst du nicht einen?"
Sie schien ihn nicht so richtig ernstzunehmen. "Mit dir?" fragte sie unsicher.
'Danach hat es sich wohl angehört', dachte Blaise, als er erkannte, was er impliziert hatte. "Ähm, ich schätze schon."
"Mit dir?" wiederholte sie.
"Wenn du willst", sagte Blaise mit einem Schulterzucken. Er klang, als würde es ihm nichts ausmachen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, daß es ihn wirklich nicht störte. Wenn man einmal über ihre Rechthaberei hinwegsah, und über die Tatsache, daß ihre Augen viel zu braun waren, dann konnte man sich recht gut mit ihre unterhalten. Wann immer Blaise versuchte, sich mit Slytherins zu unterhalten, kam ihnen unweigerlich ihr Ego in die Quere. Blaise nahm sich selbst hier nicht aus - da war etwas an anderen Slytherins, das seine Selbstherrlichkeit enorm steigerte.
"Aber du bist ein Slytherin."
"Das bin ich wohl."
"Und ich bin eine Gryffindor."
"Tatsächlich?" Er versuchte, überrascht zu klingen, und wurde mit einem Lächeln von Hermine belohnt.
"Es ist nicht gerade üblich für Slytherins und Gryffindors, sich miteinander abzugeben."
"Ah, aber es ist schon dagewesen, daß Gryffindors und Slytherins zusammen an Hausaufgaben gearbeitet haben, wenn es sein mußte. Mein Gott, Granger, ich bitte dich nicht um eine Verabredung oder so was. Ich wollte nur unsere Hausarbeit besprechen." Nach sechs Jahren hatte er endlich das listige Slytherin-Lächeln perfektioniert. "Wir machen die gleiche Aufgabe für Alte Runen, oder nicht?"
Hermine schürzte die Lippen und begann, ins Dorf zurückzugehen.
"Wohin gehst du?" rief er ihr nach.
"Kaffe trinken", erwiderte sie über die Schulter. "Kommst du?"
Da Blaise sich für einen einigermaßen guten Kenner in Sachen Kaffee hielt, nahm er Hermine mit in den "Eberkopf", der - wenn man den Geruch nach Ziegen lange genug ignorieren konnte - den besten Kaffee in Hogsmeade machte.
"So, glaubst du, du wirst mit der Hausaufgabe rechtzeitig fertig?" fragte Hermine und nippte vorsichtig an ihrem Kaffee. Nachdem sie so lange draußen in der Kälte gewesen war, fühlte sich das Getränk praktisch siedend heiß an. Der Ziegengeruch war nicht ganz so stark wie das letzte Mal, als sie hiergewesen war.
"Hoffentlich. Meinst du, Mayfair hat es ernstgemeint, als sie gesagt hat, sie würde uns aus Alte Runen rauswerfen, wenn wir sie nicht rechtzeitig abgeben?"
"Ich hoffe nicht", gestand Hermine. "Ich hab gerade erst angefangen, die Ereignisse in der Muggelwelt während dieser Zeit nachzuschlagen, und ich glaube, ich werde am Ende meinen ganzen Aufsatz noch mal schreiben, um die Nazis zu berücksichtigen."
"Ich hab auch drüber nachgedacht, aber ich glaube, es ist zu spät. Ich würde mich nur verheddern."
Sie kicherte, blickte aber sofort beschämt drein. "Tut mir leid", entschuldigte sie sich, "ich wollte nicht lachen. Es ist nur... na ja. Das hier ist lächerlich, oder?"
"Der Geruch wird stärker, oder?" Blaise nickte in die Richtung des Barkeepers, der hinter dem Tresen ein Glas polierte. "Ich glaube, das liegt an ihm", ergänzte er in einem verschwörerischen Flüsterton.
"Nein! Na ja, ja, aber das hab ich nicht gemeint."
Blaise sah die Gryffindor skeptisch an. "Was dann?"
"Ich glaube, ich rede mehr mit dir als mit Harry und Ron. Und ich sprech dich nicht mal mit deinem Vornamen an!"
"Ärger im Paradies?"
"Wenn du es so nennen willst", sagt Hermine langsam und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee. "Harry ist immer mit den Gedanken woanders, und Ron... Ron ist in letzter Zeit so distanziert gewesen. Es ist, als wäre er im Geiste anderswo."
"Oder bei jemand anders", fügte Blaise hinzu. Sie warf ihm über den Rand ihrer Tasse einen Blick zu.
"Weißt du etwas, was ich nicht weiß, Zabini?"
"Vielleicht", sagte er, wobei er versuchte, unschuldig zu klingen. "Ich hab mir dich nie als eine Klatschtante vorgestellt, Granger."
"Ich hab mir dich nie als jemanden vorgestellt, der Klatsch kennt, Zabini", neckte sie. "Du kannst mich "Hermine" nennen, wenn du willst", setzte sie hinzu.
"Ich dachte nicht, daß wir in unserer Beziehung schon so weit fortgeschritten wären", scherzte er.
"Nun ja, ich bin bereit, den Sprung zu wagen." Sie lehnte sich über den Tisch. "Also, was weißt du über Ron?"
'Meine Güte, ist das ein Dekolleté?' dachte Blaise schwach. Hermine Granger sollte keinen Ausschnitt haben, sie sollte asexuell sein: halb Buch, halb Mensch. "Ich, äh, ich weiß aus einer sicheren Quelle, daß König Weasley eine Königin gefunden haben könnte."
Hermines Augen weiteten sich. 'Zu braun', dachte Blaise. "Wirklich?" Ihre Augen verengten sich mißtrauisch. "Aber woher solltest du das wissen? Du weißt, wer es ist, oder?"
Der Slytherin nickte. "Ja, und laß uns nur soviel sagen: Wenn er es sich mit ihr verscherzt, wird er seine liebliche rote Haarpracht verlieren."
"Nein!" Verwunderung stand ihr ins Gesicht geschrieben. "Parkinson? Pansy?" Blaises Lächeln war voller Selbstgefälligkeit.
"Und, hast du irgendwelche Gerüchte über die Gryffindors?" fragte er, während er versuchte, einen Blick auf sein Spiegelbild im Fenster zu werfen. Seit wann war er so eitel? 'Ich brauch wirklich einen neuen Haarschnitt', entschied er und schob sich seinen Pony aus den Augen.
"Ähm... Lavender Brown schnarcht?"
"Ist das das Beste, was du zu bieten hast?"
Sie verdrehte die Augen. "Hm, wenn man den Gerüchten glauben kann, dann sind Seamus und Dean mehr als "nur Freunde"."
"Ernsthaft?"
"Ja. Was ist mit Crabbe und Goyle? Stimmen die Gerüchte über die beiden?"
Blaise lachte und erregte dabei die Aufmerksamkeit einiger anderer Gäste. "Crabbe und Goyle? Nein! Obwohl das die Blicke erklären würde, die Goyle Crabbe zuwirft", grübelte er.
"Ist was dran an dem über dich und Daphne Greengrass?"
"Sie war beschwipst und hat ihre Zunge in meinen Hals gesteckt."
"Also keine perversen Sexabenteuer mit Handschellen?"
"Nein. Wo wir gerade bei Sexabenteuern sind..."
Hermine stöhnte auf, sie wußte, was jetzt kommen würde.
"... irgendwas dran an dem Gerede über dich, Potter und Weasley?"
"Mit Sicherheit nicht!" Ihr Gesicht war inzwischen leuchtend rot, und sie lehnte sich zurück und lachte schwach. "Ich hab das Gerücht gehört und konnte eine halbe Stunde lang nicht aufhören zu lachen."
Blaise begann, mit den Fingern auf die schäbige Tischplatte zu trommeln. Wäre die Kneipe grün gewesen, hätte sie ihn stark an den Slytherin-Gemeinschaftsraum erinnert. Die Gesellschaft war allerdings unendlich viel besser als jede, die er im Slytherin-Gemeinschaftsraum finden könnte. Selbstverständlich würde er das nie vor ihr zugeben.
Im Verlauf des Nachmittags erfuhr er, daß Hermine ein Einzelkind war und froh darüber, im Gegensatz zu ihm selbst. Blaise war der Älteste von fünf, und er hätte alles darum gegeben, ein Einzelkind zu sein. Er erfuhr auch, daß Hermines Eltern völlig ahnungslos waren, was die Geschehnisse an der Schule ihrer Tochter betraf, und daß Hermine sich bewußt dazu entschlossen hatte, sie über alles im Zusammenhang mit Voldemort im Unklaren zu lassen.
"Du bist wie ein Buch", verkündete Hermine, als sie ihre dritte Tasse Kaffee austrank. Wenn das möglich gewesen wäre, hätte Blaise angenommen, daß ihr das Getränk zu Kopf stieg.
Der Slytherin dachte darüber nach. "Da du Bücher magst, nehm' ich das als Kompliment."
"Vermutlich. Ich kann dich nur nicht richtig lesen."
"Willst du mich lesen?" Blaise hätte sich beinahe geohrfeigt. Flirtete er mit ihr?
"Ich glaube, das würd' ich gerne. Würdest du es empfehlen?"
Blaise schluckte. Er hoffte, es war nicht hörbar. Flirtete sie mit ihm? Oder war ihr der Kaffee zu Kopf gestiegen?
"Meinst du, wir sollten zum Schloß zurückgehen?" Sie wirkte erschrocken, vielleicht weil er ihre Frage nicht beantwortet hatte, aber auch weil seine Stimme etwas höher als sonst klang, als er das sagte. Hermine warf einen Blick aus dem Fenster. Es begann zu dämmern.
"Ja, das ist wahrscheinlich eine gute Idee", stimmte sie zu. Sie klang leicht enttäuscht und griff nach ihrem Portemonnaie. Sie legte eine Galeone auf den Tisch, ebenso wie Blaise, und sie standen beide auf. Gerade als sie die Tür zu dem Lokal öffneten, bedeckte sie eine Wolke aus lila Staub und brachte Blaise zum Husten und Hermine zum Niesen.
Als Hermine zu Blaise hochblickte - sie war sicher, sie hatte ihn angeniest - starrte sie in ein paar berauschend blauer Augen. Ihr stockte der Atem, und sie bemerkte, daß sie begonnen hatte, sich nach vorn zu beugen. 'Ja, das scheint eine gute Idee zu sein', dachte Hermine, während sie den Kopf nach oben neigte.
Ein Glas zerbrach.
Hermine und Blaise sprangen auseinander, der Trancezustand war gebrochen.
"Wir sollten besser gehen", sagte Hermine hastig. Blaise nickte wortlos, und sie machten sich schnellen Schrittes auf den Weg zurück zum Schloß.
"Reparo." Das zerbrochene Glas fügte sich wieder zusammen, und der Barkeeper hob es vom Boden auf.
"Warum hast du das gemacht?" fragte eine Frau an der Theke. Sie rührte mit einer Cocktailzwiebel in ihrem Getränk und runzelte die Stirn. "Sie waren so dicht dran!"
"Weil du dich nicht in das Leben anderer Leute einmischen solltest", antwortete der Barkeeper und warf sich seinen langen, grauen Bart über die Schulter. "Du bist eine verheiratete Frau, Elizabeth. Ich hatte angenommen, du wärst inzwischen zu alt für so was."
"Ich ziehe es vor, das Alter eher als so etwas wie eine Richtlinie zu sehen", erwiderte Elizabeth Quigley unbekümmert, bevor sie mit einem befriedigenden Knirschen in ihre Zwiebel biß.
"Du hast zu viel Zeit in der Gesellschaft deines Onkels verbracht", sagte der Barkeeper amüsiert.
"Ist das etwas Schlechtes?" fragte Elizabeth und krauste die Nase. "Außerdem, diese beiden sind so perfekt füreinander. Ich finde das, seitdem sie zum ersten Mal in meinem Laden waren." Sie holte ein paar Münzen aus der Tasche ihrer dunkelroten Robe hervor und pickte einige heraus. Sie legte sie auf die Theke, aber der Barkeeper schob sie zurück und schüttelte den Kopf. Sie lächelte strahlend.
"Es sind trotzdem nur Kinder", warnte er.
"Es ist nie zu früh, um die Liebe zu finden", entgegnete sie heiter. "Grüß Mami von mir."
Sie verließ den "Eberkopf" in einem Wirbel aus rotem Stoff, und der Barkeeper lächelte in seinen Bart hinein. Seine Tochter war ihrem Onkel manchmal so ähnlich, daß es unheimlich war.
ooOOoo
An dem Tag als die anderen Schüler für die Weihnachtsferien nach Hause fahren sollten, befand sich Hermine in der Bibliothek und organisierte ihre Notizen für Zauberkunst. Sie hatte entschieden, daß die Wiederholung einfacher sein würde, wenn sie alles so ordnete, daß es in der Reihenfolge war wie es im Lehrbuch vorkam. Damit und mit der Vielzahl farbiger Verweise, die sie angehäuft hatte, um alles nach Farben zu sortieren, war Hermine sicher, daß sie bei den Abschlußprüfungen unschlagbar sein würde.
"Hermine Granger", bellte eine Stimme hinter ihr, als sie gerade mit dem zweiten Kapitel begann. Hermine drehte sich um und sah Millicent Bulstrode hinter sich stehen, mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht. Ihr Reiseumhang ließ vermuten, daß sie kurz davor war aufzubrechen, um den Zug zu nehmen.
"Millicent Bulstrode?" fragte Hermine unsicher.
"Was", fragte Millicent scharf, "sind deine Absichten bezüglich Blaise Zabini?"
"Absichten?" wiederholte Hermine. Sie fühlte sich ein wenig eingeschüchtert von der Slytherin, die sie bedrohlich überragte. In Wirklichkeit war der Größenunterschied zwischen den beiden Mädchen gering, aber da Hermine saß und Millicent stand, schien die Slytherin um so eindrucksvoller.
Millicent rollte mit den Augen. "Ja. Bezüglich Blaise Zabini. Ich glaube, du kennst ihn. Slytherin, dunkle Haare, ungefähr so groß", sagte sie und hielt ihre Hand etwa acht Zentimeter über ihren Kopf.
"Italienischer Abstammung?" fragte Hermine. "Ja, ich kenne ihn. Ich bin allerdings immer noch nicht ganz sicher, was du mit "Absichten" meinst. Freundschaft, denk ich, aber das ist auch alles."
Die Slytherin verengte die Augen und sah Hermine eingehend an. "Du hast also kein romantisches Interesse an meinem Freund?"
"O Gott, nein." Hermine konnte nicht glauben, daß Millicent sie das fragte. "Ich meine... es ist Blaise. Nicht wirklich mein Typ." Hermine blickte zu Millicent auf, sie hatte sie hoffentlich nicht beleidigt. "Du kannst ihn gern haben", fügte sie hinzu, obwohl ihr sobald sie das gesagt hatte auffiel, daß es sich anhörte, als wäre Blaise das letzte Stück Kuchen oder das Bonbon am Boden der Tüte, das am Papier festgeklebt ist.
"Ihn haben?" echote Millicent. "Warum sollte ich ihn wollen? Es ist Blaise." Beide lächelten. "Tja, ähm, frohe Weihnachten, Granger." Die Slytherin schien mit Hermines Antwort zufrieden zu sein.
"Ja, frohe Weihnachten, Bulstrode", sagte Hermine und wandte sich wieder ihren Zauberkunst-Notizen zu.
Millicent wandte sich zum Gehen, blieb aber stehen, um zu sagen: "Übrigens, er bleibt über Weihnachten hier. Hat eine Eule von seinen Eltern bekommen. Sie nehmen die Kleinen Weinachten mit nach Italien, und Blaise muß in Hogwarts bleiben."
Hermine nickte. "Fröhliche Weihnachten, Millicent." Überrascht, daß sie mit ihrem Vornamen angesprochen wurde, lächelte Millicent leicht, bevor sie aus der Bibliothek eilte. Sie hatte einen Zug zu kriegen.
Als Hermine sich wieder ihren Notizen zuwandte und eine Seite in ihrem Lehrbuch umblätterte, konnte sie nicht anders, als ein bißchen neidisch zu sein. Harry und Ron zeigten kein solches Interesse mehr an ihrem Leben, und es tat weh. Slytherins sollte sich nicht umeinander sorgen - sie sollten gierig, rücksichtslos und von sich selbst eingenommen sein. Oder war das nur Malfoy?
Nachdem sie Blaise etwas besser kennengelernt hatte - obwohl sie zugeben mußte, daß er ihr immer noch ein Rätsel war - konnte sie ehrlich sagen, daß nicht alle Slytherins so waren. Sogar Millicent schien ganz nett zu sein, trotz des Schwitzkasten-Vorfalls in der zweiten Klasse. Und sie machte sich Sorgen um ihren Freund und darüber, mit wem er sich eingelassen hatte. Es machte Hermine etwas Angst, als ihr klar wurde, daß Harry und Ron sich von den Slytherins eine Scheibe abschneiden konnten.
ooOOoo
Über die Weihnachtsferien waren weniger als zwanzig Schüler in Hogwarts, daher waren die Haustische in der Großen Halle durch einen einzelnen Tisch ersetzt worden, an dem die Schüler mit den Lehrern gemeinsam saßen.
Hermine war ziemlich überrascht, Blaise am nächsten Morgen am Frühstückstisch neben sich vorzufinden, obwohl sie gewußt hatte, daß er noch in Hogwarts war.
"Morgen", murmelte er und griff blindlings nach einer Tasse Kaffee, die Augen noch immer halb geschlossen. Er war zu dieser Tageszeit offensichtlich nicht an fester Nahrung interessiert, wie Hermine belustigt feststellte. Hermine steckte sich das letzte Stück von ihrem Toast in den Mund und reichte ihm einen Umschlag.
Er sah ihn verständnislos an. "Was ist das?" fragte er.
"Es ist eine Weihnachtskarte."
Er tippte den Umschlag mit dem Finger an. "Wieso?"
"Weil man sie traditionell zu dieser Jahreszeit verschenkt." Er sah sie mißtrauisch an, bevor er erwiderte: "Ich weiß, was eine Weihnachtskarte ist, Hermine. Aber weshalb gibst du mir eine?"
Hermine seufzte. Vielleicht hätte sie ihm die Karte lieber zu einer Tageszeit geben sollen, zu der er zusammenhängender denken konnte. Er hatte offenkundig zu viel Blut in seinem Koffeinkreislauf. "Weil, Merlin hilf mir, ich anfange, dich als einen Freund zu sehen. Das ist, was Freunde tun, sie schenken sich gegenseitig Karten."
Mit immer noch mißtrauisch verengten Augen ließ er einen Finger unter die Lasche des Umschlags gleiten und öffnete ihn mit so wenig Reißen wie möglich. Er zog die Karte heraus und betrachtete das Bild auf der Vorderseite. "Nicht sehr weihnachtlich", bemerkte er.
"Ich konnte mir dich nicht als jemanden vorstellen, der Stechpalme und Rotkehlchen mag." Sie sah das Bild an, ein dampfende Kaffeetasse. Neben der Tasse war ein Löwe mit einer Schlange im Maul.
"Hast du das gezeichnet?"
"Ich? Nein, ich kann Strichmännchen zeichnen, das ist aber auch alles. Dean hat das gezeichnet - zwei Sickel pro Karte, drei für eine, die sich bewegt." Blaise nickte interessiert und öffnete die Karte.
Kaffee sollte schwarz sein wie die Hölle, stark wie der Tod und süß wie die Liebe stand da. Türkisches Sprichwort stand in kleineren Buchstaben darunter. Ich habe das hier gesehen und an dich gedacht hatte Hermine in grüner Tinte hinzugefügt. Die restliche Schrift im Innern der Karte war nur ein standardmäßiger Weihnachtsgruß.
"Gefällt sie dir?" fragte Hermine. Sie war nervöser, als sie hätte sein sollen.
"Sie ist... sehr auf mich abgestimmt", meinte Blaise lächelnd. Kaffee war unendlich viel interessanter als ein hübsches Bild von einem Vogel. Wäre es nur ein echter Kaffee gewesen... "Danke."
"Macht es dir was aus, daß du nicht mit nach Italien kannst?"
"Woher weißt du davon?" Blaise war überrascht, verwandelte sie sich in eine Art Verfolger?
"Millicent Bulstrode hat mich gestern besucht."
"Ach so." Das schien Blaise neu zu sein. "Eigentlich stört mich das mit Italien nicht. Ich bin sowieso jeden Sommer da. Das ist erst das zweite Mal, daß ich Weihnachten hier verbringe, also versuch ich's zu genießen."
"Bleiben viele Slytherins hier?" fragte Hermine, um ein bißchen Konversation zu betreiben.
"Ein halbes Duzend oder so. Abgesehen von Pansy und Daphne sind sie alle jünger als ich."
Blaise schien heute morgen nicht besonders gesprächig zu sein, und Hermine war drauf und dran, ihren Versuch aufzugeben, ihn zum Reden zu bringen. Aber es war niemand sonst zum Unterhalten da, also sagte sie: "Deine Brüder sind also nicht in Hogwarts?"
"Pascal fängt im September an", war die lustlose Antwort.
"Glaubst du, er wird nach Slytherin kommen?"
"Ravenclaw." Einsilbige Wörter waren zu dieser Tageszeit besser für das Gehirn.
"Ist mit dir alles in Ordnung, Blaise?" Hermine begann sich langsam Sorgen zu machen.
Er schenkte ihr mattes Lächeln, bevor er es erläuterte. "Ich bin es nicht gewohnt, mich so früh morgens zu unterhalten. Die anderen Slytherins sehen mich gewöhnlich nur kommen, reichen mir meinen Kaffee und lassen mich in Ruhe."
"Willst du, daß ich dich in Ruhe lasse?"
"Mußt du selbst wissen."
Hermine zog sich eine weitere Scheibe Toast heran und begann, sie mit Butter zu bestreichen. Gerade als sich ihre Hand um das Marmeladeglas schloß, ließ eine Eule die morgendliche Ausgabe des "Tagespropheten" auf ihren Teller fallen. Die Eule landete auf ihrem Arm, und Hermine steckte ein paar Sickel in den Beutel an ihrem Bein. Sie verschluckte sich fast an ihrem Toast als ihr die Schlagzeile ins Auge sprang: Krum entführt? Der bulgarische Sucher auf dem Foto blinzelte und blickte finster, bevor er aus dem Bild verschwand. Hermine wischte sich Krümel aus dem Mundwinkel, ignorierte Blaises besorgtes "Alles in Ordnung?" und las rasch den Artikel.
Der Sucher der bulgarischen Nationalmannschaft, Viktor Krum, wird seit mehr als einer Woche vermißt, wie der Tagesprophet aufdecken konnte.
Krum, 20, wurde kürzlich von dem französischen Quidditch-Team Quiberon Quaffelschläger unter Vertrag genommen. Er wurde nicht mehr gesehen, seit er Frankreich verlassen hat, um seine frühere Freundin Hermine Granger zu besuchen. Hermine Granger befindet sich zur Zeit in der Mitte ihres sechsten Schuljahres an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Die beiden haben sich kennengelernt, als Krum vor zwei Jahren die Durmstrang-Akademie im Trimagischen Turnier vertreten hat.
Sein Mannschaftskamerad und Kapitän der Quaffelschläger, Léon Marche, sagte: "Excusez moi, mais je ne parle pas l'anglais." Die anderen Mitglieder der Quaffelschläger verweigerten jeglichen Kommentar, aber eine offizielle Sprecherin des Teams hat uns mitgeteilt, daß Krums Verschwinden untersucht wird.
"Er hat sich wahrscheinlich nur entschlossen, nach Hawaii zu gehen, oder so was", sagte sie. "Das Wetter hier drüben ist um diese Zeit nicht besonders großartig. Er wird vermutlich in ein paar Wochen sonnengebräunt wieder auftauchen", fügte sie hinzu.
Aber angesichts der Tatsache, daß Sie-wissen-schon-wessen Gegenwart erneut ihre Schatten über das Land wirft, könnte dies Teil einer größeren Angelegenheit sein? Als wir uns nach der Situation erkundigten, sagte uns der Auror, mit dem wir gesprochen haben: "Haut ab."
Weitere Einzelheiten zu diesem Artikel auf Seite 7.
"Hermine", sagte Blaise, der über ihre Schulter spähte, "Geht's dir gut?" Sie übergab ihm ohne ein Wort den "Propheten" und biß von ihrem inzwischen kalten Toast ab. Sie kaute langsam. Das erklärte, warum Viktor nicht in Hogsmeade erschienen war. Aber wo war er? Er war nicht in Hawaii oder so etwas ähnliches. Viktor hatte ihr einmal erzählt, daß er Urlaub in der Sonne unerträglich fand. Er bevorzugte Skiurlaub, oder er fuhr einfach nach Hause zu seinen Eltern.
Neben ihr stieß Blaise einen leisen Pfiff aus. "Irgend eine Idee, wo er sein könnte?" fragte er leise.
"Nein." Hermine vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, als ihr ein neuer Gedanke kam. "Ich werde wieder Haßbriefe kriegen!", jammerte sie.
"Haßbriefe?" wiederholte Blaise. Hermine nickte, hob den Kopf und holte tief Luft.
"Ja. Wie in der vierten Klasse, als Rita Skeeter behauptet hat, ich würde Harry das Herz brechen, indem ich mit Viktor ausgehe." Sie hämmerte mit der Faust auf den Tisch, was die Aufmerksamkeit zweier Erstkläßler aus Hufflepuff auf sich zog, die kicherten und sich dann wieder ihrem Frühstück zuwandten. "Warum mußten die mich hier mit reinziehen? Diese Reporter vom "Tagespropheten" wissen einfach nicht, wann sie ihre verdammten Nasen aus dem Privatleben anderer Leute heraushalten sollten."
"Ich bin sicher, es wird nicht so schlimm werden", sagte Blaise, während er sich seine dritte Tasse Kaffee einschenkte. Die Gryffindor hob die Augenbrauen.
"Nicht so schlimm? Dir hat noch nie irgendeine Hexe per Post Bubotubler-Eiter geschickt, weil irgendeine Zeitung behauptet hat, du hättest Harry Potter das Herz gebrochen."
"Ich verstehe, was du meinst." Er machte eine Pause und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. "Was machst du heute?"
"Lernen. Und du?"
Er schien gründlich darüber nachzudenken. "Ich überlege, ob ich die Kerker überfluten und Filch erzählen soll, daß es Peeves gewesen ist. Hast du Lust mitzumachen?" fragte er in lässig-gedehntem Ton.
"Meinst du das ernst?" Innerlich fragte sie sich: 'Versuchst du, dich wie Draco Malfoy anzuhören?'
"Todernst. Das wollte ich schon seit Jahren machen, und jetzt hab ich nichts besseres zu tun, also scheint es die perfekte Gelegenheit zu sein." Er schenkte ihr ein weiteres seiner schiefen Lächeln. "Wir würden sogar etwas Schaumbad besorgen und es mit dem Wasser vermischen. Das würde Snape gefallen. Lavendelaroma, denk ich. Perfekt."
"Wir? Blaise, ich bin Vertrauensschülerin", betonte sie. Er schien überrascht, das zu hören.
"Oh, also dafür ist dieses Abzeichen."
"Ich werde nicht die Kerker unter Wasser setzen", sagte sie streng. Sie hatte das seltsame Gefühl, daß sie in Blaises Überflutungsplan hineingezogen werden würde, wenn sie nicht standhaft war.
"Schade." Er stürzte den Rest seines Kaffees hinunter und stand auf. "Treffen wir uns trotzdem heute abend?" Blaise langte nach einem trockenen Stück Toast und biß hinein.
"Gleiche Zeit, gleicher Ort."
"Bis dann."
ooOOoo
An Silvester saß Blaise beim Mittagessen und blätterte durch ein Buch, das Hermine ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Er hatte gelacht, als er es am Weihnachtsmorgen zusammen bei seinen anderen Geschenken liegen sehen und es typisch gefunden hatte, daß Hermine Granger ihm ein Buch schenkte.
Pansy und Daphne waren ihm auf die Nerven gegangen, weil sie wissen wollten, weshalb sie ihm etwas zu Weihnachten geschenkt hatte, und er war gezwungen gewesen, zu erzählen, wie sie sich durch ihre gemeinsame Arbeit für Alte Runen besser kennengelernt hatten. Kitzelzauber konnten sehr überzeugend sein. Er hatte natürliche ihren Handel außen vor gelassen, da er das Gefühl gehabt hatte, daß, selbst wenn er erwähnt hätte, daß er ihr Italienisch beibrachte, er hätte erklären müssen, was er im Gegenzug dafür bekam.
Das Buch war über alles Mögliche, voll von scheinbar wahllosen Fakten. Blaise las gerade das Kapitel "Bizarre Muggel-Gesetze", nachdem er soeben "Merkwürdigkeiten im Tierreich" beendet hatte.
Die anderen Sechstkläßler aus Slytherin stießen zu ihm; sie diskutierten gerade Pansys Hausaufgabe für Wahrsagen. "Also, ich glaube nicht, daß ich eine richtige Waage bin", sagte Daphne, als sie ihr blondes Haar über die Schulter warf.
"Da muß ich widersprechen", erwiderte Pansy und ließ sich neben Blaise nieder. "Oberflächlich betrachtet bist du vielleicht keine, aber wenn man tiefer gräbt, bist du eine." Die Slytherin-Vertrauensschülerin grinste Blaise an. "Tag, Blaisilein."
"Nenn mich nicht so", grummelte er, während er umblätterte. Pansy verdrehte die Augen und zog Blaises fast unberührten Teller mit Essen zu sich heran. Sie schaufelte die Karotten von seinem Teller herunter und schob dafür ihren Brokkoli drauf, bevor sie seinen Teller wieder an seinen ursprünglichen Platz stellte. So war es seit der ersten Klasse gewesen: Blaise konnte Karotten nicht leiden - anscheinend war er in einen Unfall mit diesem Gemüse verwickelt gewesen, als er noch klein gewesen war - und Pansy haßte Brokkoli leidenschaftlich.
"Willst du dich zu uns setzen, Granger? Hermine?" rief Daphne und winkte der Gryffindor zu, die gerade die Große Halle betreten hatte. Blaise blickte auf und sah Hermines überraschten Gesichtsausdruck angesichts der Einladung der Slytherins, sich zu ihnen zu setzen. Sie schien ihn anzusehen, um zu fragen, was sie tun sollte. Er nickte beinah unmerklich, und sie setzte sich neben Daphne.
"Ähm, danke", sagte sie unsicher.
"Wie kommst du mit dieser Gnomisch-Übersetzung voran?" fragte das blonde Mädchen.
Hermine stöhnte. "Es ist tödlich! All diese Spiralen, die von der Mitte der Seite ausgehen? Ich fühl mich, als würde ich im Kreis laufen." Daphne nickte mitfühlend.
"Was ist dein Sternzeichen, Hermine?" fragte Pansy.
"Wie bitte?"
"Es ist für meine Hausaufgabe in Wahrsagen", erklärte Pansy langsam.
"Aber warum solltest du mein Sternzeichen..."
"Sag ihr einfach dein Sternzeichen, Hermine", sagte Blaise, als er ein Stück Brokkoli auf seiner Gabel aufspießte.
Etwas widerwillig teilte Hermine mit, daß sie Jungfrau war. Daphne kicherte daraufhin. Pansy sah ihre Hauskameradin an, als wollte sie sagen "Halt die Klappe, das nervt langsam".
"Hab ich was Witziges gesagt?" Hermine war etwas verwirrt über Daphnes Gekicher.
"Es ist nur, daß Blaise auch Jungfrau ist.", antwortete Pansy gelangweilt. Sie warf Daphne eine vernichtenden Blick zu. "Es ist nicht so, als wäre ihr Geburtstag der neunzehnte September, Daffy."
"Äh, na ja, eigentlich..." Weiter kam Hermine mit diesem Satz jedoch nicht, denn alle Slytherins starrten sie an, sogar Blaise hatte den Blick von seinem Buch gehoben.
Blaise sprach zuerst. "Wir haben am selben Tag Geburtstag?" fragte er.
"Nur wenn deiner am neunzehnten September ist."
"Nun, dann anscheinend schon."
Hermine schob das Essen auf ihrem Teller hin und her, während sie nachdachte. Schließlich sah sie zu Pansy auf. "Was ist dein Sternzeichen?"
"Stier", antwortete Pansy vorsichtig.
Hermine schien darüber nachzugrübeln, und Blaise beobachtete sie aufmerksam über den Rand seines Buches hinweg. Er hatte das Gefühl, daß er wußte, was sie sagen würde.
"Ich hab mich nicht viel mit Wahrsagen beschäftigt, aber soll das nicht gut mit Fischen zusammenpassen?"
Aha! Das war fast genau das, was Blaise erwartet hatte. Fast, weil er Ron Weasleys Sternzeichen nicht gewußt hatte. Pansys Wangen färbten sich rot, und sie murmelte eine Bestätigung. Daphne sah ziemlich verwirrt aus, als sie fragte sich, warum Pansy so seltsam auf eine scheinbar so unschuldige Frage reagierte. Blaise war versucht, etwas zu sagen, aber er hielt den Mund. Er hatte sich mit Pansy nicht immer gut verstanden, aber seit sie sich ihm wegen ihrer Beziehung mit Weasley anvertraut hatte, war sie ihm gegenüber bedeutend freundlicher geworden, und er konnte sich vorstellen, daß sie so gute Freunde werden würden wie er und Millicent. Sie hatte bereits angefangen, ihn "Blaisilein" zu nennen, sehr zu seinem Leidwesen.
In dem Versuch, das Thema zu wechseln und Pansy aus ihrer unangenehmen Lage zu erlösen, sagte Blaise: "Das Buch ist ziemlich gut." Hermine lächelte.
"Freut mich, daß es dir gefällt."
"Wußtest du, daß eine Kakerlake neun Tage überleben kann, nachdem man ihr den Kopf abgehackt hat, bis sie verhungert?"
"Blaise!" schimpfte Daphne. "Ich versuche zu essen! Ich will nichts über Kakerlaken hören."
Er entschuldigte sich und sagte: "Das hat mich zum Nachdenken gebracht, und ich vermute, daß, gäbe es morgen eine Apokalypse, die einzigen lebenden Kreaturen auf dem Planeten, die übrig wären, Kakerlaken, Knallrümpfige Kröter und Draco Malfoy wären."
Pansy schnaubte auf eine ziemlich undamenhafte Weise, und Daphnes Gekicher begann von Neuem. Sogar Hermine lachte, und Blaise grinste.
"Ich glaube tatsächlich, du könntest recht haben", stimmte Pansy zu, als sie eine Karotte auf ihre Gabel schob.
"Hat Justin schon mit euch gesprochen, wegen heute abend?" fragte Hermine, als sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatte. Pansy und Daphne nickten, aber Blaise sah nur verwirrt aus.
"Klingt großartig!" begeisterte sich Daphne. "Ich hoffe, Dumbledore läßt uns gehen."
"Ist mir was entgangen"? fragte Blaise nach und klappte sein Buch zu. Seine Mahlzeit wurde langsam kalt.
"Finch-Fletchley will Dumbledore fragen, ob die Sechst- und Siebtkläßler, die noch hier sind, heute nacht nach Hogsmeade gehen können", informierte Pansy.
"Neujahr im Schloß ist todlangweilig", stimmte Hermine zu. Fast wie aufs Stichwort hüpfte der Hufflepuff zu ihnen herüber, wobei er Blaise an einen aufgeregten Welpen erinnerte. Er schien verwundert darüber, daß Hermine bei den Slytherins saß, aber er fragte nicht nach.
"Wir dürfen gehen!" verkündete er. "Dumbledore hat gesagt, ein paar von den Lehrern gehen in die "Drei Besen", also dürfen wir "mitkommen", oder so was in der Art."
Pansy zog eine Grimasse. "Urg. Also werden uns den ganzen Abend Lehrern beobachten." Blaise schüttelte den Kopf.
"Selbstverständlich nicht. Alles, was wir tun müssen, ist, sie betrunken zu machen.
Anmerkungen:
So, wie versprochen am Ende der Woche Kapitel vier. Eigentlich hatte ich geplant, schon gestern fertig zu sein, aber das hat dann leider doch nicht ganz geklappt. Dafür hab ich jetzt aber auch erst mal wieder ein bißchen Luft. :) Das Kapitel hat euch hoffentlich ein wenig für die lange Wartezeit entschädigt. Liebe Grüße an alle "Camper"! ;)
Euch allen vielen Dank, daß ihr euch die Zeit genommen habt, eine kurze Botschaft zu hinterlassen:)
teddy172: Danke, der Eisbecher hat definitiv geholfen. :) Ein kleiner Zuckerschub wirkt Wunder...
Neara: Ich weiß leider auch nicht mehr darüber, als daß Blaise im sechsten Band häufiger vorkommen wird. Das hab ich in irgendeinem Interview gelesen, das sich im Archiv der Seite befindet. Unter dem Link "GringottsSQ Vault" gibt es ganz unten den Unterpunkt "A Collection of Quotes by J. K. Rowling". Aud der Seite, auf die man da geleitet wird, kann man Suchbegriffe eingeben, also z.B. auch "Blaise Zabini", und man kriegt alles, was sie bislang darüber geäußert hat. :)
