Anmerkung: Fast alles gehört Rowling bis auf die Story. Wir bekommen nix aber Spenden werden gerne angenommen. :-)
ACHTUNG SLASH, sprich boy/boy.
Paring: Harry Potter /Draco Malfoy und Hermine / Ron kommen auch vor aber nicht als Hauptkomponente :-)
Kommentare, Fragen und Annmerkungen werden gerne entgegengenommen. Unter dem Kapitel versuchen wir sie dann so weit wie möglich zu beantworten.
So lange genug gewartet hier schon mal wieder das nächste Kapitel. Hoffe es gefällt euch.
Kapitel 11 Die Reise beginnt.
Eine dunkle Gestalt vor einem schwarzen Hintergrund. Nebel wabert durch die schwere Luft. Kälte und Feuchtigkeit kriechen wie etwas Lebendiges unter die Mäntel.
Weiße Gesichter!
Sie kommen näher.
Nein, es sind Masken, weiße Masken im Nebel, umhüllt von einer Schwärze dunkler als die Nacht, die sie umgibt. Langsam, als würden sie kriechen kommen sie Näher.
Ausdruckslos.
Starr.
Nur eine Verhöhnung der menschlichen Gesichter, auf denen sie liegen.
Dann eine Stimme. Sie scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Doch sie ist in seinem Kopf, stark, ungebrochen, mit einer härte, die wie kalter Stahl die dunstige Stille durchschneidet.
„Es ist bald soweit. Unsterblichkeit wird wieder mein sein. Und ihr werdet reich belohnt. Bald…bald…bald…"
Langsam hallt die Stimme aus, dann wie ein Echo kommt sie zurück. Nein es wird nicht gesprochen. Die Entfernung wird nur durch Gedanken überwunden.
Er sucht ihn, er findet ihn.
Der Hall wird lauter, dringt durch seine Ohren, lässt seine Augen schmerzen und immer noch dieser Hall, sein Kopf dröhnt.
Nein! Diesmal wird er nichts verraten, diesmal…
Die Stimme wird lauter steigert sich, bis sie zum heißen Schmerz wird. Solch einen Laut kann kein Kopf fassen ohne zu bersten.
Ein stechender Schmerz in seiner Hand.
Plötzlich wie ein Lichtstrahl ist etwas zwischen der Stimme und ihn. Etwas, dass wie eine Schwert die Stimme zerreißt. Doch dieses etwas ist nun auch in seinem Kopf, fremd, unwillkommen aber nicht so kalt und hart wie die Dunkelheit selbst.
Harry wacht von Schreien auf und stellt fest, dass es seine eigene Stimme ist. Das Pochen in seinem Kopf hallt wie ein Echo nach und er sackt wieder zurück in seine Kissen.
Nur langsam bemerkt er die besorgten Gesichter seiner Freunde, die sich um ihn gescharrt haben. Immer deutlicher vernimmt er ihre besorgten Fragen.
Schließlich setzt er sich auf und greift nach seiner Brille. Er blickt in Müde, verstörte Gesichter. Die Nacht ist weit vorangeschritten und draußen vernimmt man nur das leise Pfeifen des Windes.
Jetzt ist es wieder Still in Hogwarts.
„Harry?" Ron reißt Harry aus seinen Gedanken. Der schwarzhaarige Junge atmet tief ein, es ist vorbei, der Traum. Lächelnd sieht er zu den Jungen auf. „Es tut mir Leid das ich euch geweckt habe. Ich…"
„Hör auf dich zu entschuldigen Harry und sag uns lieber was los war. Ich habe beinahe einen Herzinfarkt bekommen. Du hast geschrieen wie jemand schreit, der Todesängste aussteht." Ron brach kurz ab um Luft zu holen, dann sprach er mit leiser ruhiger Stimme weiter. „War es V… Du – weist – schon - Wer?"
Mit einem kurzen Nicken beantwortet Harry diese Frage und schaut wieder aus dem Fenster. Die Gesichter seiner Freunde ernst. Schließlich geht Ron auf Harry zu und legt ihm seine Hand auf die Schulter.
„Hey, wir werden dich bei egal was unterstützen, dennoch denke ich solltest du zu Dumbledore gehen. Er weiß bestimmt mehr Rat und ich denke das ist genau das was wir jetzt brauchen."
Dankbar für Rons selbstloses Versprechen lächelt ihn Harry an. „Ja, dass werde ich wohl tun. Aber nicht mehr in dieser Nacht. Los geht nun auch wieder ins Bett, ich denke, dass ich heute keine Albträume mehr haben werde."
Ron sah aus als ob er noch etwas sagen wollte, ließ es aber, als er sah wie Harry Müde gähnte und sich wieder hinlegte. Schulter zuckend gingen die vier Jungen wieder in ihre Betten. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, jetzt zu versuchen aus Harry mehr Informationen zu bekommen. Denn keiner wollte Harry verärgern.
Harry wartete bis die Atemgeräusche seiner Freunde anzeigten, dass diese tief schliefen. Er seufzte. Warum hatte Voldemort versucht gerade jetzt in seinen Kopf zu dringen. Besonders mit dieser Gewallt. Und was noch wichtiger war, was hatte ihn zurückgedrängt? Hatte es Harry wirklich allein Geschafft oder war da noch etwas anderes Gewesen. Aber was. Was war ihm so nah, das es sich zwischen Voldemort und ihm stellen konnte.
Plötzlich erinnerte er sich an den Schmerz in seiner Hand und nahm nun auch ein warmes Gefühl von ihr war. Als er sie ansah, erschrak er. Blut! Er musste sich in der Nacht geschnitten haben, aber an was.
Langsam fasste er in seine Tasche und zog den einzigen Gegenstand hervor, den er dort fand. Malfoys Ring. Er musste ihn so fest umklammert haben, dass er sich in seine Handfläche gedrückt hatte, bis schließlich Blut geflossen war. Das war wahrscheinlich der Grund warum er aufgewacht und Voldemort zurückgedrängt hatte. Der einfache nackte Schmerz, aber war diese Antwort nicht etwas zu einfach…
Harry zuckte innerlich mit den Schultern. Warum darüber jetzt noch nachdenken, es war schließlich vorbei. Aber nun musste er aufstehen um den Ring und seine Hand zu säubern, bevor das Blut trocknete. Harry musste lächeln als er sich Malfoys Reaktion ausmalte, wenn er seinen Ring in roter Farbe wiederbekam.
Vorsichtig reinigte er den Ring und ließ ihn dann wieder in die Tasche gleiten. Dann reinigte er seine Hand und schaute sich die Wunde genauer an, und tatsächlich, ein leichter Abdruck des Ringes war noch in seiner Handfläche sichtbar, doch er verschwand bereits wieder.
Was auch gut so ist, dachte Harry, ich habe herzlich wenig Lust, dass M in meinem Fleisch zu erklären. Mit dem Gedanken ging er zurück in sein Bett und schlief von Müdigkeit übermannt ein.
Draco saß wach in seinem Bett und starrte auf seine schmerzende Hand. Er war wohl in seinem Traum gegen den harten, holz Bettpfosten gekommen. Welchen er nun mit leisen Worten verfluchte.
Doch als er versuchte sich zu erinnern, was er geträumt hatte, waren da nur graue, ungenaue Schemen.
Aber er hatte eine Ahnung was es war. Tief in ihm stieg die Erinnerung an seine Tat auf.
Ja, der Zauber wirkte, keine Frage, dennoch wünschte er sich, er würde nicht so gut wirken, da die Begleiterscheinungen alles andere als angenehm waren.
Doch er würde jetzt keinen Rückzieher mehr machen, alles lief wie es laufen sollte. Langsam entrollte sich der sorgsam geschmiedete Plan. Er hatte begonnen und es wäre Töricht nun aufzuhören.
Der Preis war hoch, aber noch größer waren die Schmerzen, wenn er weiter so Existieren müsste. Traurig schaute er aus dem hohen Kellerfenster.
Mutter hörst du mich, ich schwöre dir ich hole dich zurück, dachte er mit einer Inbrunst, dass es ihn erschauderte. Doch was war das Leben wert, wenn es keine Zukunft gibt von der man träumt? Er brauchte Hoffnung und dies war der einzige Weg, sie wiederzuerlangen.
Draco legte sich zurück in seine Kissen. Dieser ewige Gedankenkreislauf brachte nichts. Jetzt galt es sich der Zukunft zu stellen, er brauchte Kraft dazu.
Langsam schlossen sich seine Augen und ein Lächeln war auf seinen Lippen, als er von einer Zukunft träumte, die er sich selber erarbeiten würde. Eine Zukunft mit seiner Mutter und niemanden sonst.
Doch kurz bevor der Schlaf ihn holte tauchte ein Bild vor seinem inneren Auge auf, zu kurz als das es in Erinnerung blieb…
Ein schwarzhaariger Junge mit lächelnden, strahlend grünen Augen.
Wild und Frei.
Harry fühlte sich wie gelähmt als er am Morgen erwachte. Obwohl er Heute ausgeschlafen hatte, saß der Schrecken der vergangenen Nacht noch tief. Es war nicht nur, dass Voldemort sich wieder gezeigt hatte, sondern auch die einfache Tatsache, dass es so unvermutet war. Er musste sogar zugeben, dass er für einige Zeit vergessen hatte, was die Zukunft für ihn bringen würde.
Für ein paar Wochen war er nur ein Junge gewesen, mit einer Mission, die Hoffnung in sich barg. Finster lächelnd dachte Harry daran, dass sie Heute Abend endlich weiter an ihr arbeiten konnte. Er hoffte bloß, dass alles so klappen würde, wie er und Malfoy geplant hatten.
Doch vorerst galt es den Tag zu überstehen.
Leises Getuschel an seinem Bettende, ließ ihn mit seinen Gedanken ins Hier und Jetzt zurückkehren. Er griff nach seiner Brille und schaute seine Freunde an.
Ein; „Guten Morgen", der besonderen Art erwartete ihn.
„Oh Mann, könnt ihr dass vielleicht solange unterlassen, bis ich aus dem Raum bin?"
Ron und Hermine ließen voneinander ab. Beschämt und mit hoch roten Köpfen schauten sie Harry an, der ebenfalls eine gesunde röte auf den Wangen hatte.
Stille.
Schließlich sprach Hermine, immer noch glühend, als erste. „Äh ja… Guten Morgen Harry. Ron erzählte mir was gestern Nacht passiert ist und da wollte ich nur schauen wie es dir geht."
„Ach ihr habt euch unterhalten. Entschuldigt! Von hier sah das etwas anders aus. Oder braucht ihr nur eine körperliche Verbindung und könnt dann telepatisch miteinander kommunizieren?"
Seine beiden Freunde ließen die Köpfe hängen. Harry musste über seine Worte schlucken. So etwas hatten die beiden nicht verdient, schließlich waren sie ehrlich betrübt und das sie zusammen wahren hatte schließlich er selber in die Wege geleitet. Er hasste es nur wenn alles was ihm widerfuhr, andere schon verbreitet hatten, ohne ihm die Chance zu geben erstmal selber damit fertig zu werden.
Er seufzte. Sich jetzt darüber aufzuregen wäre nur eine zusätzliche Belastung und er spürte dass dieser Tag noch Hart genug werden würde.
„Entschuldigt." Sagte er jetzt mit einem versöhnlicheren Ton. „Ich habe, wie ihr ja wisst, nicht besonders gut geschlafen."
„Oh Harry! Natürlich." Brach es aus Hermine heraus. „Deshalb sind wir doch hier. Auf keinen Fall lassen wir dich mit so etwas allein. Was willst du denn jetzt tun?"
„Mich erstmal anziehen. Und dann werde ich wohl mit Dumbledore sprechen müssen."
Hermine fiel ihm um den Hals und drückte ihn kurz. „Das wird das richtige sein Harry!" Dann rappelte sie sich auf und lächelte mit strahlenden Augen. „Ron und ich warten dann im Gemeinschaftsraum auf dich." Damit verschwand sie aus dem Jungen Schlafsaal.
Ron kam jetzt zu dem sich aufsetzenden Jungen und legte freundschaftlich seine Hand auf Harrys Schulter.
„Entschuldige das wegen gerade. Aber du weißt ja wie das ist wenn man mit seiner Freundin zusammen ist." Er lächelte verschwörerisch, so das Harry glatt ein schlechtes Gewissen bekam. Nein er wusste nicht wie das war.
Ron befand sich inzwischen auf dem Weg zur Tür.
„Bis gleich Harry. Mach dich in ruhe Fertig. Herm und ich warten draußen und werden dich natürlich zu Dumbledores Büro begleiten." Damit war auch er aus dem Raum, in dem sich jetzt nur noch ein nachdenklicher schwarzhaariger Junge befand. Der sein Gesicht in seinen Händen vergraben hatte.
Es schien auf einmal so viele Dinge zu geben die seine Kraft und Aufmerksamkeit erforderten. Wie sollte er das bloß schaffen. Alles schien jetzt auf ihn nieder zu fallen und er hatte keinen mit dem er darüber reden konnte. Na ja, einen gab es dem er es erzählen könnte, doch diesem war es wohl herzlich gleichgültig. Schließlich waren Malfoy und er nur gezwungener maßen Vertraute.
Trotzdem hätte er gerne einen Rat wie er den Plan, Sirius und Miss Malfoy zurück zu holen, vor Dumbledore und Voldemort verheimlichen sollte.
Wie er seinen Freunden überzeugend weiß machen konnte, dass er eine Freundin hatte, wenn seine einzige Erfahrung mit Frauen nur ein Kuss war, den er noch nicht einmal genossen bzw. wahrgenommen hatte.
Gleichzeitig musste die Schule absolviert werden, auch wenn dies zugegebener Maßen nicht das vordergründigste in seinem Kopf war.
Ach ja, außerdem sollte er Voldemort besiegen und er hatte noch nichts getan, um auch nur den hauch einer Chance zu haben.
Alles in allem wollte er sich am liebsten im Klo ertränken…
Einzig der Gedanke, dass er so nah daran war, Sirius wieder zu bekommen hielt ihn von der Verzweiflung ab. Ja, er würde Dumbledore irgendwie verheimlichen was in ihm vorging. Gleichzeitig würde er auch erfahren, wie er sich vor Voldemorts Versuchen seine Gedanken zu lesen schützen konnte. Und heute Nacht wird alles nach Plan laufen.
Entschlossen raffte er sich auf. Wenn man es so betrachtete konnte es möglich sein sich der Zukunft zu stellen, bis Sirius wieder bei ihm war.
Außerdem vorzutäuschen eine Freundin zu haben konnte doch nicht so schwer sein. Mit oder ohne Erfahrung. Nicht wahr?
Nach diesem völlig verdrehten Morgen, fand sich Harry in Dumbledores Büro wieder. Ron und Hermine warteten Draußen und waren bestimmt schon wieder in eins ihrer „Gespräche" vertieft. Doch das sollte nun wirklich nicht seine Sorge sein.
Ruhig saß der alte Zauberer Harry gegenüber und betrachtete ihn ernst. Der Gryffindor hatte das Gefühl, dass diese blauen Augen auch noch die kleinsten Verränderungen bemerkten und sich einprägten.
Doch diesmal wollte er nichts preisgeben. So erzählte er ruhig von seinem Traum und stellte auch die Frage ob Dumbledore wisse was Voldemorts letzte Worte bedeuten könnten. Nach einiger Zeit der Stille, wo nur das leise Wispern der Bilder vernehmbar war, sprach der weishaarige Zauberer bedächtig.
„Ich hatte befürchtet, dass Voldemort sich nicht lange so ruhig verhalten würde. Schon allein weil seine Versammlungen in letzter Zeit immer mehr zunahmen. Ja ich weiß, dass es sich in letzter Zeit mit seinen Todessern trifft, obwohl ich nicht sagen kann um was für einen Plan es sich diesmal handelt. Auf jeden Fall gilt es jetzt Vorsicht walten zu lassen.
Ich glaube, dass er auf irgendein Ereignis wartet, doch welches das können wir nur Raten. Hast du vielleicht etwas darüber in deiner Vision gesehen?"
Harry schwieg und versuchte sich zu erinnern, doch er hatte absolut keine Ahnung was Voldemort vorhatte um unsterblich zu werden. Nur schien er etwas in Harrys Gedanken zu suchen und das wollte er endlich unterbinden.
„Nein, nichts. Aber ich weiß das Voldemort wieder dabei ist, mich zu beeinflussen und das will ich auf keinen Fall riskieren. Was also soll ich also nun tun."
Dumbledores Augen leuchteten erfreut auf, doch sein Gesicht blieb ernst.
„Es ist schön Harry, dass du meinen Rat wieder einholst. Es tut mir leid, dass ich dich nicht beschützen konnte. Aber wir können nur aus unseren Fehlern lernen, nicht vermeiden sie zu begehen. Dennoch sehe ich als einzige Möglichkeit Voldemort im Schlaf die Stirn zu bieten Okklumentig."
Harry sprang auf. „Aber Snape hasst mich und ich werde mich nicht noch mal seiner Tyrannei aussetzen, eher nehme ich jede Nacht den Trank der Schlafenden Toten!"
Dumbledore hob beschwichtigend seine Hand. „Nein Harry, diesen Trank könntest du nur einmal in deinem Leben einnehmen und das kann nie die Lösung sein." Er sah ihn jetzt direkt an. „Ich werde dich unterrichten, aber du musst dann genau tun was ich dir sage, damit dies nicht in einer Katastrophe endet. Ich werde offen zu dir sein, aber dann erwarte ich auch dieselbe Offenheit von dir Harry. Denn viel zu wissen bedeutet eine große Verantwortung für dich und die Menschen in deiner Umgebung."
Harry schluckte bei Dumbledores ernsten Worten, wo er jetzt schon wusste wo seine Offenheit endete. Doch warum sollte er ein schlechtes Gewissen darüber haben, schließlich hatte der Schuleiter nicht minder Geheimnisse vor ihm.
Zustimmend nickte Harry und Dumbledore lächelte ihn an.
„Dann erwarte ich dich nächste Woche um Acht im Verwandlungs- Klassenzimmer."
Harry atmete erleichtert auf, er hatte keinen Gedanken an Malfoy ihre Pläne oder seine Sorgen durchscheinen lassen. Zufrieden ging er aus der Tür. Plötzlich schien alles machbar.
Doch gerade als er hinaus ging hörte er Dumbledore noch murmeln:
„Du schaffst es bestimmt Harry."
Für einen Moment wurde Harry blass. Was meinte Dumbledore? Schnell stieg er die Treppe hinab. Es war ihm plötzlich unangenehm in einem Raum mit diesem Zauberer zu sein.
Harry merkte wie ihm in immer kürzeren Abständen die Augen zufielen.
Hermine hatte es irgendwie geschafft sie direkt von Dumbledores Büro, mit in die Bücherei zu schleppen. Nun saßen sie hier und arbeiteten an Hausaufgaben, die frühestens nächste Woche fällig waren. Sie bearbeitete gerade begeistert eine Arithmantik Aufgabe. Ron saß neben ihr und schien eher Hermines Gesicht als sein Buch zu studieren.
Harry beobachtete verschlafen die Staubkörner, die in der Luft schwebten. Sein Schulbuch dagegen, wurde mit Desinteresse gestraft.
Mit einem Knall flog Hermines Buch zu und ließ beide Jungen zusammenzucken.
„Also wirklich Jungs, wenn ihr so weitermacht werdet ihr eure Anschlussprüfungen nie bestehen." Vorwurfsvolle braune Augen blickten unter ihrem buschigen Haarschopf hervor.
„Aber Herm ich habe doch dich." Grinste Ron sie beschwichtigend an. „Da kann ich doch nicht durchfallen."
„Ronald! Das hier ist ernst, schließlich geht es hier um unsere Zukunft."
„Unsere Zukunft also…"
Daraufhin wurde Hermine rot. „Du weißt genau wie ich das gemeint habe." Dennoch konnte sie sich ein glückliches Lächeln nicht verkneifen.
Rons Gesicht kam ihrem näher, seine Stimme zu einem heiseren Flüstern gesenkt. „Ich weiß…"
Jetzt war es an Harry sein Buch zuzuschlagen. Die beiden fuhren so schnell auseinander, dass er belustigt die Augen verdrehte.
„Wenn ich gehen soll braucht ihr es nur zu sagen. Viel weiter komm ich mit meinen Hausaufgaben eh nicht mehr."
Ron war der erste der seine Sprache wiedererlangte. „Oh, nein Harry. Ich… Wir wollten dir nicht das Gefühl geben ausgeschlossen zu sein."
„Das habt ihr nicht. Aber ich wollte meinen besten Freunden nicht unbedingt beim Küssen zuschauen."
Erst wurde Ron feuerrot, doch dann grinste er Hermine an und zwinkerte Harry spielerisch zu. „Bestimmt bekommt er dann nur Sehnsucht nach seinem Mädchen."
Harrys Wangen verfärbten sich. Na klasse, dass Thema hatte er eigentlich vermeiden wollen. Doch Ron sprach schon weiter.
„Kannst du uns nicht wenigstens erzählen wie sie so küsst? Ich meine wenn wir ihre Identität schon nicht erfahren dürfen…"
„Ron! Also wirklich, hast du denn nichts anderes im Kopf."
„Ach komm schon Herm. Es interessiert dich doch auch, ob Harry in guten Händen ist."
„Das ist was völlig anderes, als das was dir im Kopf rumschwebt."
Harry wünschte sich immer mehr, dass sich der verdammte Boden doch endlich auftun würde. Der einzige Mensch mit dem er zurzeit Kontakt hatte, war Malfoy. Und das war ganz sicher nicht die Art von Kontakt, von dem Ron hören wollte. Kurz hielt er den Ring in seiner Hand fest, um dann weiter mit ihm in seiner Tasche zu spielen.
Harry stand auf, um das Thema endlich zu beenden. „Kommt, wir sollten zum Abendessen gehen. Immerhin habe ich nachher noch Nachsitzen mit Snape und da will ich auf keinen Fall zu spät kommen." Es erstaunte ihn, mit welcher Leichtigkeit, diese Lüge über seine Lippen kam.
Ron fing sofort an zu Nörgeln. „Dieser Widerling von Snape lässt auch keine Gelegenheit aus, dich zu triezen. Dabei ist doch Heute Samstag."
Doch Hermine entdeckte sofort die Lücke in Harrys Lüge. „Echt? Warum hast du nicht eher etwas gesagt? Dann hättest du doch was Vorbereiten können. Ich hätte dir auch geholfe…" Sie unterbrach sich und ein sehr untypisches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ach so. Nachsitzen also."
„NEIN! Nein, ok. Ich muss wirklich Nachsitzen und jetzt kommt endlich. Ich habe Hunger." Damit schritt Harry schnell davon. Eine breit lächelnde Hermine und einen völlig verwirrten Ron hinter sich lassend.
Das Abendessen brachte Harry schnellstmöglich hinter sich. Er spürte wie die Aufregung einen Knoten in seinem Magen bildete. Dennoch aß er etwas um nicht noch mehr unangenehme Fragen beantworten zu müssen.
So kam es das er früher als alle seine Freunde fertig war und sich dann mit einer Ausrede schnell in den Gryffindor Turm flüchtete. Er brauchte seinen Tarnumhang, oder eher sie brauchten ihn.
Im letzten Moment dachte er daran, die Karte der Rumtreiber ebenfalls einzustecken. Malfoy und er benötigten diese zwar nicht, aber seine Freunde wussten sie zu benutzen, das konnte er nicht riskieren.
Schnell verschwand beides in seiner Tasche, dann ging er los.
Endlich konnte er aktiv werden. Heute Nacht würden sie den ersten und wichtigsten Schritt tun, um ihre Hoffnung wahr werden zu lassen.
Es war Irrsinn weiterzumachen, aber noch schrecklicher war die Vorstellung, es jetzt enden zu lassen.
Je näher Harry seinem Ziel kam, desto mehr spürte er wie sein Herz schneller schlug. Hogwarts war eingehüllt in Dunkelheit. Das Flackern der Kerzen ließ die Schatten in jeder Ecke lebendig werden.
Ihm fror und das kam nicht nur von dem kühlen Wind der durch die Gänge streifte. Hoffentlich würde alles gut gehen. Es hing so viel von ihrem Erfolg ab.
Plötzlich riss ihn ein leises Geräusch aus seinen Gedanken. Er wirbelte herum und sah einen roten Haarschopf hinter einer Ecke verschwinden. Es folgte leises Getuschel und unterdrücktes kichern.
Harry rollte mit den Augen. Toll, Malfoy hatte doch recht gehabt, es schien unglaublich interessant zu sein wenn er eine heimliche Freundin hatte. Leicht genervt von seinen minderjährigen Verfolgern setzte er seinen Weg fort.
Endlich kam er am Klassenzimmer für Zaubertränke an. Dort wartete der Slytherin schon an die Wand gelehnt, sein Gesicht seltsam ausdruckslos. Erst als Harry schon dicht an ihn herangetreten war, sah Malfoy auf.
„Guten Abend Potter hast dir ganz schön Zeit gelassen. Prof. Snape wird gar nicht erfreut sein, wenn er das hört."
Während er sprach schaute er jedoch nicht Harry an, sonder fixierte irgendeinen Punkt hinter ihm. Harry hörte daraufhin leises ungläubiges Einatmen und musste grinsen. Jetzt waren sie sicher enttäuscht, kein romantisches heimliches Date im Fackellicht.
Während Harry innerlich noch seinen Triumph feierte. Schauten ihn Malfoy jetzt direkt an. Für einen Moment war Harry überrascht wie klar dessen graue Augen waren und mit welcher Intensität sich das Feuer in diesen Augen spiegelte.
„Was ist Potter bist du taub oder einfach unfähig auf eine Aufforderung entsprechend zu reagieren. Geh in das Klassenzimmer, dort warten wir dann auf Prof. Snape."
Wut und Scham stieg in Harry auf. Wut wegen Malfoys unausstehlicher Art. Scham, weil er sich doch tatsächlich von dessen Augen hatte ablenken lassen. Der Gryffindor schluckte eine entsprechende Antwort herunter und trat mit geröteten Wangen in das vollkommen leere Klassenzimmer. Hinter sich hörte er wie der blonde Junge folgte.
Die Tür flog mit einem lauten Krachen ins Schloss. Eine dumpfe Stille folgte, als die beiden den leisen Schritten draußen lauschten, die sich langsam entfernten.
Schließlich atmete Malfoy leise aus.
„Endlich ich dachte schon sie warten, bis sie Prof. Snape tatsächlich über den Weg laufen." Belustigt schaute er dann zu Harry. „Dein Liebesleben scheint ja auf großes Interesse zu stoßen."
Der schwarzhaarige Junge spürte eine bekannte Wärme in seinem Gesicht. „Malfoy, bitte mach unser Vorhaben nicht noch schwerer als es so schon ist. Hast du alles dabei?"
Das Gesicht des Slytherin wurde wieder ernst, als er zu seiner Tasche ging, die er schon vorher auf eine der Schulbänke abgelegt hatte.
Vorsichtig entnahm er ihr nun eine schwarze Schatulle. Auf ihrem Deckel war in silberner geschwungener Schrift ein „O" abgebildet.
Harry trat näher um besser sehen zu können als Malfoy kurz den Deckel hob, dass Harry hineinsehen konnte. Die ganze Schartulle war innen ausgekleidet mit schwarzen Drachenleder. In ihrer Mitte lag ein goldener Stein, doch wenn man längere Zeit genau hinsah, erkannte man das sein inneres von einem glühen erfüllte war, das nun abwechselnd in allen Farben des Regenbogen zu schimmern schien.
„Das ist ein Stück aus dem Omphalos. Einer der mächtigsten Steine, die je auf dieser Erde existiert haben und die die Magie in ihrem innern zu Speichern vermochten. Große Zauberer nutzten ihn um ihre Magie zu bündeln und zu erweitern."
Erklärte Malfoy während Harry immer noch wie gebannt das Farbenspiel im innern dieses Steines beobachtete. Der Slytherin fuhr unbeirrt fort.
„Doch nun ist er verschollen, legendlich ein paar Splitter sind von diesen Steinen übrig. Diese haben nicht mehr die gleichen Fähigkeiten wie sie der eigentliche Stein hatte, dennoch vermag auch dieser Splitter über einen gewissen Zeitraum Magie zu speichern und festzuhalten. Mehr brauchen wir auch nicht."
Draco klappte die Schatulle zu und verstaute sie wieder in seiner Tasche, dann deutete er noch auf ein paar Drachenleder Handschuhe.
„Er wird sich nachdem er erst einmal vorbereitet und dann der richtige Zauberspruch gesprochen wurde in eine exakte Kopie dessen verwandeln, dass er in dem Moment berührt. Einzig organisches Material von mächtigen, magischen Wesen ist davon ausgeschlossen. Deswegen das Drachenleder.
Wenn wir also unser Ziel erreicht haben, vertauschen wir den Stein der Weisen mit dieser Kopie. Sie wird so exakt sein, dass nicht mal Dumbledore etwas bemerken wird, wenn er und Nicolas Flamel sie vernichten."
„Aber warum begnügen wir uns nicht mit der Kopie? Statt Gefahr zu laufen doch noch entdeckt zu werden." Fragte ein leicht verwirrter Harry.
„Weil der Zauber nicht lange genug ausreichen würde, darum. Der Stein hätte zwar die gleichen Fähigkeiten wie der Stein der Weisen, aber da es sich wie gesagt nur um einen Splitter des Omphalos handelt, ist seine Magische Speicherkraft nicht unbegrenzt. Wir müssen einfach darauf hoffen, das Dumbledore und Flamel sich nach unserer Aktion schnell dazu entscheiden ihn zu zerstören. Aber das ist wohl das Geringste was heute schief laufen könnte."
Er lächelte trocken und Harry konnte nicht anders und musste selber grinsen. Ihr Plan war so verrückt, dass es einfach funktionieren musste. Aber etwas brannte ihm noch auf der Seele.
„Du sagtest, dass wir den Stein vorbereiten müssen. Was müssen wir denn noch tun?"
„Wir brauen einen Zaubertrank, was den sonst."
Ergeben stöhnte Harry auf, dass war genau das wozu er heute am wenigsten Lust hatte. In dieser Woche hatte er wohl schon mehr Tränke gebraut als er in seinem ganzen Leben wohl niemals wieder tun würde. Zu seinem Erstaunen lachte Malfoy auf, er hatte noch nie gesehen wie Draco aus reiner Belustigung und völlig ohne Schadenfreude lachte.
„Keine Sorge Potter, er ist schon fast fertig und ich würde vorschlagen wir machen uns nun langsam auf zu unserem eigentlichen Treffpunkt, dort habe ich ihn schon vorbereitet. Ich hoffe bloß, dass du deinen Tarnumhang nicht vergessen hast?"
Harry nickte und holte das silbrig glänzende Material aus seiner Tasche. Endlich würde es beginnen. Er spürte wie ein Kribbeln in ihm aufstieg als er an die vor ihnen liegende Mission dachte. Endlich kamen sie ihrem Ziel näher.
Plötzlich spürte er einen warmen Atem in seinem Nacken und als er sich umwandte starrte er direkt in Malfoys ebene Züge, die ihn ungeduldig musterten.
„Mach schon Potter, wirf endlich den Umhang um uns, damit wir los können."
Sich räuspernd tat Harry wie geheißen und musste Festellen das es einen Unterschied ausmachte, ob sich drei Elfjährige oder zwei Sechzehnjährige unter ein und dem selben Mantel befanden. Der Platz war um einiges verringert und auch das gleichzeitige Gehen musste abgestimmter sein als damals.
Als sie so durch die Gänge von Hogwarts schlichen, musste Harry sich mehr als einmal an Malfoys Taille, der vor ihm ging festhalten, um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren und unter dem Tarnumhang sichtbar zu werden. Harry war dankbar das Malfoy diese Berührungen unkommentiert ließ, da auch er sichtbar Schwierigkeiten hatte unter dem Mantel zu bleiben ohne sich regelrecht von Harry schieben zu lassen.
Nach diesem für die beiden Teenager recht peinlichen Weg, kamen sie schlussendlich an ihrem Ziel an; Einem verlassenen Klassenzimmer im dritten Stock.
Dort konnte Malfoy es scheinbar nicht erwarten unter dem Tarnumhang hervorzutreten und sich an den Trank zu machen. Harry meinte einen Schimmer von röte auf dessen Profil auszumachen, doch es blieb eine Spekulation aufgrund der sehr dunklen Lichtverhältnisse.
In diesem Moment wurde ihm bewusst wie kühl es hier war, doch er schien es um so mehr zu spüren, da der wärmende Körper vor ihm fehlte. Mit roten Wangen setzte er sich zu Malfoy an den Trank. Er hatte gerade nicht ernsthaft Malfoys Köperwärme vermisst.
Die Zeit verging still, nur das blubbern des Trankes und das leise knistern des Feuers wahr vernehmbar. Harry versank immer mehr in eine Art Dämmerzustand, als er Malfoy bei seiner Arbeit beobachtete.
Gleichmäßig bereitete dieser die Zutaten vor und verrührten sie in dem Zaubertrank. Seine Hände ebenmäßig und stark schienen von allein zu Arbeiten, während seine silbernen Augen scheinbar nichts entging. Dem Gryffindor fiel auf, dass immer wenn Malfoy sich auf etwas Konzentrierte, sich eine kleine Falte auf seiner Stirn bildete.
Langsam stieg die Temperatur im Raum, dass Feuer wärmte und Harry fielen die Augen zu.
„Hey Potter wach auf, dass hier soll keine Pyjama Party werden."
Ein kurzes rütteln an seiner Schulter ließ Harry aufschrecken. Er war tatsächlich eingeschlafen, trotz der Aufregung auf das was sie tun wollten, doch Malfoys bekannte Gesten wie er einen Zaubertrank zubereitete hatten ihn irgendwie eine Sicherheit gegeben, die er so noch nicht kannte. Sein Gesicht brannte bei dem Gedanken, dass er sich fast wohl gefühlt hatte, während er Malfoy zugesehen hatte.
Der Inhalt des Kessels war verschwunden, scheinbar war alles fertig.
„Wie lange habe ich geschlafen?" Verwirrt schaute sich Harry um, die Raumtemperatur war wieder deutlich herabgesunken und das einzige Licht war der Schein des Mondes, der durch die Fenster fiel.
„Genau so lange wie der Trank brauchte. Wir haben jetzt nach Mitternacht was heißt, dass gleich um diese Zeit in der Vergangenheit Quirrel sich aufmacht um den Stein der Weisen zu stehlen. Wir müssen also los, damit wir direkt nach ihm die Kammer betreten ohne von ihm oder deinem früheren ich gesehen zu werden."
Mit diesen Worten schulterte Malfoy seine Tasche. Harry entging jedoch nicht das tiefe einatmen, bevor dieser den Zeitumkehrer hervorholte.
Harry trat zu ihm und sah sich das goldene Ding noch mal genau an, dass er zum letzten mal vor drei Jahren gesehen hatte.
„Wie genau hast du Prof. McGonagall noch mal überreden können dir den Zeitumkehrer anzuvertrauen? Und glaubst du nicht, dass sie ihn vor einem solchen Missbrauch geschützt hat?"
Harry ärgerte sich, dass er diese Frage nicht schon vorher gestellt hatte, aber ihm war erst gerade eben in den Sinn gekommen, dass der Zeitumkehrer nun geschützt war. Doch bei Malfoys Grinsen verflogen seine Zweifel, scheinbar musste man dem Slytherin mehr zurechnen als Harry je gedacht hatte.
„Deine Professorin hat zugegebener Maßen ein Herz für Weisen oder in dem fall Halbweisen. Ich habe legendlich von meinem Versprechen, dass ich angeblich meiner Mutter gegeben habe erzählt. Das ich immer ein guter Schüler sein wollte und ich jetzt ja wohl keine Chance mehr hätte, da ich drei Wochen gefehlt habe. Sie war wirklich hilfsbereit und nach einer Diskussion mit Dumbledore hatte ich das kleine Ding hier. Allerdings nur für drei Wochen und mit der Einschränkung, dass jede Zeit nachvollzogen wird in die ich Reise…"
„Aber dann…" Unterbrach Harry ihn, doch Malfoy hob beschwichtigend die Hand und erzählte weiter.
„Das heißt das immer wenn ich ihn benutze der Kontrollzauber aktiviert wird, aber wenn ein anderer ihn benutz…" Damit bekam ein völlig verwirrter Gryffindor den Zeitumkehrer in die Hände gedrückt.
„Drehe ihn Sechs mal nach links und dann noch ein viertel zurück. So das dieser Zeiger kurz vor der Sechs steht." Damit schlossen sich Malfoys Hände um Harrys Unterarme. Der Gryffindor nickte und stellte den Zeiger auf die geheißene Zeit.
Die Reise begann.
Imobilus: Das Spinnennetz war nur ein sprachliches Stielmittel. Hehe Aber schön das du unsere Story mit soviel Begeisterung ließt. knuff
Amunet: verbeug Danke knuddel
Mitsuki-Chin: knuddel
