Disclaimer: Mich gehts nix an...

Author's Note: Sodele, da wärn wir wieder! Im Moment klappts ganz gut mit der Arbeitseinteilung, das seht Ihr ja daran, dass das Update nicht so lange hat auf sich warten lassen... Beten wir, dass es auch so bleibt! Ansonsten möcht ich allen herzlich danken, die mich wieder mal so lieb und nett mit reviews und emails und so weiter unterstützt haben. Das erfreut mein altes Herz, müsst Ihr wissen!

Mirija: Zu Rowan gibts noch eine Menge. Ich fand, er braucht ein Kind. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass es in der Generation von Harrys Eltern von kinderlosen Junggesellen nur so wimmelt? Bei Peter und Sirius kann mans ja noch verstehen, aber sonst... So geht das doch nicht ;)

Meta: Ooooh, die Bilder sind nicht von mir, sondern von der Mitleserin Fairy! Ich kann überhaupt nicht zeichnen, war ich schon immer sauschlecht drin. Umso dankbarer bin ich, dass sie ihr großes Talent verschwendet, um meine Geschichten auszustaffieren. (Sie würde sich bestimmt total freuen, wenn Duihr das mal schreibst, dass Dir ihre Bilder gefallen - stellt den Zaunpfahl wieder hin - ihre Emailadresse findet sich irgendwo bei den reviews.)Ich hoffe, dass wir zur heutigen Rowan noch kommen - bevor JKR mir mit irgendeinem Schlenker alles zertrümmert! Florence Wilkes ist eine Frau. Wird ja nie gesagt, ob der Todesser Wilkes männlich oder weiblich ist. Und Du hast richtig vermutet, ich hab sie mit der unbekannten Küsserin in einen Topf geworfen.

chambermaid: Danke! Ich bin auch der Meinung, dass wir Autoren das so machen sollten. Aber bis jetzt ist es unsnoch nciht gelungen, eine geeignete Methode auszutüfteln.

knuddelmuff: ich glaube, hier kommt noch ein Gänsehaut-Kapitel für Dich...

Fabula: Frank und Alice kommen in "Der Erlkönig" vor. Und sie mögen sich wegen Eliza. Frank hat sie ausgebildet, wie Du Dich vielleicht erinnerst? Außerdem wächst sein Kind bei ihnen zuhause auf. Das verbindet alles irgendwie.

candy: GEHT DOCH! lol Willkommen in meiner Lesergemeinde! (3 Monate geht das schon so? hihi) Aber so richtig böse kann ich nicht sein, wenn zu guter Letzt dann so eine Lobeshymne kommt. Ich hoffe sehr, ich kann das HP-Universum, wie ich es mir hier eingerichtet haben, so beibehalten, auch nachdem das neue Buch rausgekommen ist. Also bete ich, dass sie nicht so viele meiner Theorien und Pläe unmöglich macht. Hab nämlich noch einiges vor. Ok, ich nehm Dich beim Wort: regelmäßige reviews -mit dem Finger droht- Aber schreib doch ruhig mal eine Bella-Story. Ich tät sie schon mal lesen. Ist doch nicht schlimm, wenn sie ein bisschen so ist wie meine Bella.

Ja, Kinder, dann mal rein ins Vergnügen! In diesem Kapitel gehts Severus so richig an den Kragen. Hat ja niemand behauptet es sei leicht, Voldemorts Vertrauen wiederzugewinnen... Aber für alle, die sich schon mal gefragt haben, was Severus eigentlich in jener Nacht getrieben hat, als Harrys Eltern ermordet wurden, wirds ne Offenbarung sein...

IV.

I see my memories in black and white
They are neglected by space and time
I store all my days in boxes
And left my whishes so far behind
I find my only salvation

In playing hide and seek in this labyrinth
And my sense of connection
Is lost like the sound of my steps

Elisa, Labyrinth

Voldemorts Magie umfängt mich und mein Bewusstsein blendet den düsteren Raum und die Todesser, schließlich den Boden unter meinen Füßen und die Luft, die ich atme, aus. Okklumentik ist die Kunst der Selbstbeherrschung, sagen einige. Die Kunst der Verdrängung, sagen andere. Aber wäre letzteres tatsächlich so, dann müssten die Gryffindors wahre Asse darin sein, doch das Gegenteil ist meiner Beobachtung nach der Fall. Man denke an Lily... oder gerade jetzt besser nicht.

Ich habe mir selbstverständlich in den langen Jahren meines Trainings, bevor ich es schließlich zur Perfektion gebracht habe, eine eigene Theorie zusammenschustern können. Okklumentik ist die Kunst der richtigen Auswahl. Es geht nicht nur darum, etwas zu geheimzuhalten, man darf im entscheidenden Moment auch nicht preisgeben, dass man was zu verbergen hat. Meine Begabung auf diesem Gebiet ist sicher kein Zufall. Ich weiß, ich bin ein Kontroll-Freak, meine Tochter hat mich mehr als einmal ... ähm, relativ höflich darauf hingewiesen. Doch die Selbstbeherrschung ist es nicht allein. Man muss auswählen können, was für die Person, die die eigenen Gedanken ausplündern will, ein zufriedenstellendes Bild ergibt, denn - und das ist ein Dilemma, an dem selbst die oberflächlichsten und selbstbeherrschtesten Geister scheitern - man kann einen Legilimens nie völlig ausssperren. Nicht, wenn man keine offene Aggression zeigen kann oder will.

Mein Geist wird zu einem langen, finsteren Flur, durch den mein Herr sich tastet, doch die Türen zu den entscheidenden Bruchstücken meines Lebens schließen sich, bevor er an sie gelangt. Er sieht, was ich ihm erlaube zu sehen, nicht mehr und nicht weniger. Wir wissen es beide und so wird er schon bald die Lust am Stöbern verlieren und mich in Ruhe lassen. So ist es bis jetzt immer gewesen. Ich bin Severus Snape. Ada Moodys Sohn. Mit 16 konnte ich Dumbledore niederstarren, mit 21 gelang es mir die Existenz meines Kindes vor dem Dunklen Zauberer zu verbergen, dem ich bedingungslose Treue und Gehorsam geschworen hatte. Ich werde auch hiermit fertig, ist mein letzter bewusster Gedanke, bevor ein fremder Wille sich Zutritt zu meinen Erinnerungen verschafft...

Ich bin sieben. James Potter baumelt über mir am Kronleuchter seiner Eltern und ich fühle mich gut bei dem Anblick. Selbst jetzt, wenn ich mich zu meinem kindlichen Ich hinunterbeugen und ihm sagen würde, wie es in den kommenden gemeinsamen Schuljahren für diesen Streich wird zahlen müssen, weiß ich, dass der kleine Severus finden würde, dass es den Preis wert ist.

Ich bin 16. Dumbledore tadelt mich wegen irgendetwas in seiner üblichen Art, wobei er mehr andeutet, als tatsächlich sagt. Keine Ahnung, um was es geht. Ich stehe meinem Schulleiter so gelassen gegenüber, dass es schon fast eine grobe Unverschämtheit ist, aber dabei denke ich nur eins: Wie verzweifelt ich mich noch vor einem Jahr bemüht habe, mir den Respekt und das Wohlwollen meiner Lehrer und besonders seins zu verdienen. Jetzt, an der Schwelle zum Dienst für seinen ärgsten Feind, könnte ich mich nicht mal zu einem Gähnen aufraffen über die Frage, ob sie tot sind oder lebendig.

Die Bilder folgen jetzt schneller aufeinander. Belanglosigkeiten und Schlüsselereignisse wechseln sich ab. Lily, die Nase in ihr Persisch-Buch gesenkt, schlägt skeptisch die Augen zu mir auf. "Natürlich mit Ezafe," höre ich mich sagen. "Ist doch ein Genitiv." Zum Hades mit allen sogenannten Amtssprachen der Alchemistengilde, denken wir beide. Warum konnten wir uns keinen vernünftigen Beruf aussuchen?

Ich lege den nackten Arm - totenbleich im Mondlicht - in Voldemorts Schoß. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, als er meinen linken Ellbogen mit seiner rechten Hand abstützt, da es von einer schwarzen Kapuze verborgen wird, aus deren Finsternis nur die Augen rötlich hervorglühen. Er legt die eiskalten Fingerspitzen auf die empfindliche Haut meines Unterarms und initiiert den Zauber, der mich an ihn binden soll. Eiskalt ist auch der Schmerz und gewaltig - doch beides nicht in dem Maße wie mein Drang zur Bosheit.

Sirius Black dreht sich in einer Gasse in Muggellondon nach mir um, doch kann er mich nicht sehen. Er fühlt sich nur verfolgt. Heutzutage sind ja alle so schrecklich paranoid. "Komm raus!" raunzt er in unverkennbarer Gryffindor-Manier. Als ob er damit seine Angst verbergen könnte. Ich bin gut versteckt, als ich nach meinem Zauberstab fingere - doch da bricht die Erinnerung plötzlich ab. Tja, Pech gehabt, mein Herr und Meister. Dieser spezielle Vorfall führt auf eine gefährliche Bahn, den zeige ich nicht jedem.

Der unerbetene Griff um meinen Geist verstärkt sich. Es hat ihm nicht gefallen, abgewürgt zu werden. Der Eindringling witscht von Tür zu Tür, aber die auf die es ankommt, bleiben verschlossen. Wir finden uns im Ministerium wieder. In der Kommission für Experimentalmagie. Ich schlage James die Tür zu meinem Büro vor der Nase zu, als er mich etwas fragen will. St. Mungo's. Frank beugt sich über eine Zeugin, will sie verhören. Bellatrix wirft ihn raus, das Mädchen ist schwer verletzt und braucht Ruhe. Aber sie stirbt, oh Wunder... und kann nicht mehr aussagen. Eliza stellt sich im Getümmel einer Schlacht schützend vor meinen Obkel Alastor und schleudert mir eine Flamme entgegen. Sie sind Disappariert, als ich wieder klar sehen kann.

Nichts zu holen für Voldemort. Der Triumph schüttelt mich noch, als ich lang hingestreckt auf dem Boden vor ihm zu mir komme. Ich atme schwer, mein Schädel pocht wie verrückt, ich kann kaum ewas sehen - aber meine Geheimnisse sind bewahrt. Wieder einmal. Wieder eine siegreiche Schlacht geschlagen, denke ich bitter und erleichtert zugleich, von der in keinem Geschichtsbuch zu lesen sein wird. Warum mache ich das alles eigentlich?

"Weil du es kannst, Severus." Der seidenweiche Hauch der Stimme des Dunklen Lords lässt mir vor Schreck das Blut in den Adern gefrieren. "Und weil du dir sicher sein musst, dass du es kannst." Ich versuche den Kopf zu heben.

"CRUCIO!"

Der Fluch reißt mich in die Höhe. Ich spüre jeden Knochen in meinem Körper, jedes Nervenende, das bloßliegt unter der Gewalt der Folter. In meinem Kopf ist nichts mehr außer Todespein. Du arroganter Narr, flüstert Voldemorts Stimme zu meinem Horror in meinem Kopf. Irgendwie muss er die Legilimentik wieder erweckt haben und diesmal befindet sich nichts zwischen ihm und mir. Kein Schutz, keine Abwher, kein Schild. Vierzehn Jahre hat dein brilliantes Hirn nur dir allein gehört, aber mit mir, fürchte ich, musst du es teilen... Unter dem Einluss von Cruciatus, vollkommen überrascht von dem neuerlichen Zugriff auf meine Gedanken, scheint mir die Aussicht, einen klaren Kopf zu bekommen, in etwa so realistisch wie ein Quidditchspiel unter Wasser. Voldemort kommentiert meine Bemühungen mit grimmigem Amüsement.

Der Schmerz schwächt leicht ab. Er hält es vermutlich selbst nicht aus, in meinem Gehirn herumzustochern, wenn jede Zelle davon vor Schmerz explodiert. Ein Teil von meinem Schmerz ist seiner, solange er mit mir auf diese Art verbunden ist. Ich schnappe nach Luft, mein Bewusstsein wie ein Seestern, der sich zusammenkrümmt, wenn Gefahr droht. Lieber Merlin, nicht denken, nicht denken, es ist alles da vor seinen Augen... Und ich rühre an nichts, um seine Aufmerksamkeit nicht darauf zu lenken. Doch Alastors Worte fallen mir von allein ein, seine Stimme - eine lang verdrängte Erinnerung von damals, als ich in der Nockturngasse dem Vampir begegnete und er mich heimtrug, als alles überstanden war: Ruhig, Sevvie, ganz ruhig. Er kann dir nichts mehr tun, alles wird gut... Ich meine nicht mehr zu ersticken, meine Atmung beruhigt sich ein wenig.

Wie eine Schlange, die zubeißt, stürzt sich Voldemort in diesem Moment auf eine bestimmte Erinnerung, als hätte er die ganze Zeit gewusst, dass sie da war, auf ihn wartete. Als hätte er gespielt mit mir wie eine Katze mit der Maus. Ich will dir etwas zeigen, Severus, höhnt er. Etwas, das deinem berühmten fotografischen Gedächtnis vielleicht entfallen ist. Er will mir nur Angst machen, denke ich trotzig. Der Schmerz zerreißt mich. Aber ich habe Schlimmeres erlitten als das. Er will mich nur dazu bringen, dass ich in Panik von allein an eins meiner Geheimnisse denke und es ihm dadurch verrate. Mein Kopf ist leer. Ich habe keine Vergangenheit, keine Zukunft. Mein Geist schläft unter den Sternen... Sieh her, Severus...

Ein Gesicht erscheint vor meinem inneren Auge. Das Bild einer jungen Frau mit langem, dunkelrotem Haar und mandelförmigen, grünen Augen. Mein Kopf ist leer von Namen, doch bei aller Agonie, die ich leide, bei allem Schmerz, dem ich ausgesetzt bin, bin ich doch für einen Moment verblüfft über so viel Schönheit. Ich sehe jetzt, dass sie im Eingang eines Hauses steht, bei Morgengrauen. Oder in der Abenddämmerung. Der Wind fährt durch die hohen alten Bäume ihrer Straße, bringt Wolken, Regen, Dunkelheit. Ein Schatten legt sich über sie. Und mich, der ich unter dem wütenden Himmel auf einem Feldweg stehe. Aus guten Gründen kann man nicht einfach nach Godric's Hollow hineinapparieren, doch jetzt, wo es, wie ich nur zu gut weiß, auf Sekunden ankommt, wünsche ich verzweifelt, ich wäre öfter hier gewesen, würde die Gegend besser kennen. Dann müsste ich nicht so eine weite Strecke zurücklegen. Aber ich war nur einmal hier.

September... Sie hat ein altes schwarzes Fahrrad, auf dem sie die Besorgungen für ihre kleine Familie macht, auf dem sie mir entgegenkommt, als ich von der Bushaltestelle auf das Dorf zugehe, das sie ins Gras fallen lässt, um mir entgegenzurennen... "Tut mir Leid, ich bin spät dran." - "Macht nichts, Hauptsache, du bist da." Und ich renne durch die Finsternis auf das Dorf zu... Ja, Lily, ich bin da, und das soll das einzige sein, worauf es ankommt heute abend. Regennasse Straßen, mein hämmerndes Herz... Und dann beginnt sich vor meinen Augen die Straße zu verwandeln. Sie wird zu einem Gang unter dem Wurzelwerk, Licht und Gefahr sind an seinem Ende, das ich nie erreiche, weil ich zurückgehalten werde... zurückgehalten von... von..

Ein Junge tritt vor mir auf die Straße und dreht den Kopf nach mir um. Ein schmächtiger Junge mit Brille und wild abstehendem schwarzen Haar. James. Immernoch 16 Jahre alt...

"NEIN!" höre ich mich schreien. Der 22jährige Severus in meiner Vergangenheit und der jetzige - älter, aber nicht klüger, geschunden auf den Knien vor einem rotäuigen Monster - sie schreien beide. Das habe ich mich oft gefragt: Würde ich durch das Band, das uns verbindet, spüren können, wenn James etwas wirklich Schlimmes zustieße? Und es war tatsächlich so. Das Haus taucht vor mir auf, sein Inneres mit einemmal taghell erleuchtet von einem grünen Lichtschein, der mir nur zu vertraut ist, und ich bin mit zwei Sprüngen im Innern. Am Fuß der Treppe liegt James, die Brillengläser gesprungen, die Beine in einem merkwürdigen Winkel. Ich verharre und denke, das war Lily. Lily ist oben, Er hat erst ihn umgebracht und dann sie, ich bin zu spät... Das Kind... Oh, Merlin. Ich springe über den toten Körper seines Vaters, immer zwei Stufen auf einmal, ich bin etwa in der Mitte der Treppe, da fliegt uns das Haus um die Ohren.

Eine Hand greift in mein Haar und reißt meinen Kopf nach oben. Gleichzeitig bricht der Fluch und meine Glieder sacken in sich zusammen als seien sie aus Gummi. Nur die Hand meines Herrn hält mich aufrecht, als ich am liebsten tot zu Boden sinken möchte. Hast du wirklich geglaubt, ich wüsste nicht, wo du warst in jener Nacht? Du bist mein, Severus, ich konnte dich spüren und deine Quelen, als dir klar wurde, dass sie tot waren. Du bist nicht nach Godric's Hollow geeilt, um mir deine Unterstützung angedeihen zu lassen! Mich schwindelt. Was ich gerade wiedererlebt habe, war mein Todesurteil, ich weiß es. Trotzdem: Du hast nichts gewusst, denke ich aufsässig. Du hast es heute erst erfahren oder zumindest vor Kurzem. Und ich war nur Sekunden zu spät. Ich hätte mit Freuden die Hand gegen dich erhoben, um sie zu retten.

Ich hasse dich. Wenn ich dich anschaue, tut mir alles weh vor Hass. Und wenn auch nur der winzigste Funke von Lily in mir wäre, würde ich dir das jetzt sagen...