Disclaimer: Siehe vorheriges Kapitel...

Ü/N: An meine beiden braven Reviewerinnen, fühlt euch ganz doll gedrückt!

Helenna: DANKE! Du darfst dich freuen, nicht weinen wegen dem Cliffie, weil heute gibt's schon wieder ein neues Kapitel! (So traurig es ist, es ist das vorletzte.) Viel Spaß!

EllieSophie: Entschuldige! Ich wollte dich nicht etwa beschuldigen, viel mehr hab ich mich über dein Review gefreut und hoffe halt nur, dass du mir weiterhin treu bleibst. Und da mir nun mal keine andere Möglichkeit offen steht, das nachzuprüfen, als mir die Reviews anzuschauen... Hach, vergiss, was ich gesagt hab. Jedenfalls sollst du wissen, ich hab mich über alle deine Reviews mega gefreut, danke!


Kapitel 6

Valentinstag

Ron lehnte sich zurück auf die Ellenbogen, sah Harry zu, wie er gähnte, und musste dann selbst gähnen. „Glaubst du, du kannst noch lang genug wach bleiben, damit ich zu Ende erzählen kann? Es gibt nicht mehr viel zu sagen."

Harry rieb sich die Augen und lehnte sich ebenfalls zurück auf die Ellenbogen. „Sicher. Wer hätte wohl gedacht, dass das Mittel gegen meine Schlaflosigkeit den Geschichten deines Liebeslebens zuzuhören wäre?", sagte er grinsend.

„Sehr lustig, Harry. Okay. Hermione und ich haben nie darüber gesprochen, was zu Weihnachten passiert war. Alles lief ziemlich normal ab, das nächste Monat oder so. Wir verbrachten immer noch viel Zeit gemeinsam wegen unserer Pflichten als Vertrauensschüler oder weil wir spät nachts noch unsere Aufgaben erledigen mussten. Wir haben uns immer noch ein oder zwei Mal pro Woche gestritten..."

„Ein oder zwei Mal pro Tag trifft es eher."

„Ja, wahrscheinlich. Ich glaube, wir werden uns immer streiten. Hermione sagt, dass wir beide zu dickköpfig sind und zu sehr auf unseren Wegen bleiben wollen, um jetzt aufzuhören. Jedenfalls ging es langsam auf den Valentinstag zu. Ich hab versucht, den Mut aufzubringen und sie zu fragen, ob sie mit mir nach Hogsmeade gehen will, aber dann beschloss Angelina, dass das Quidditchteam diesen Tag nützen sollte, um extra zu trainieren. Ich hab nicht einmal eine Karte oder so was für sie auftreiben können und ich war sicher, dass der verdammte Krum ihr etwas schicken würde. Ich konnte einfach nicht anders – ich hab sie über ihn ausgefragt, als wir in dieser Nacht von unserer Vertrauensschülerpatrouille zurückkamen..."


Ron und Hermione kamen durch das Portraitloch herein und fanden den Gemeinschaftsraum leer vor. Hermione ging zu dem Sofa vor dem Kamin und ließ sich hineinfallen. Sie rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Ron folgte ihr, ließ sich neben sie fallen und lehnte den Kopf gegen die Rückwand des Sofas.

„Ich fühl mich tot", murrte er. „Einen vollen Tag lang Quidditchtraining, dann durch die Schule patrouillieren und sicher gehen, dass niemand den Valentinstag feiert, indem er in einem Klassenzimmer herumknutscht. Erwähne nicht einmal die Hausaufgaben, Hermione. Morgen ist Sonntag und das kann bis dahin warten."

Zu seiner Überraschung nickte Hermione ihre Zustimmung und lehnte ihren eigenen Kopf gegen die Rückwand des Sofas. „Zumindest hattest du heute nicht das Vergnügen, dich mit Rita Kimmkorn abzugeben."

„Ja, aber du hast sie dazu gebracht, dass sie Harry hilft."

Hermione nickte wieder, dann schloss sie ihre Augen. Ron beobachtete sie einen Augenblick lang, dann sah er nervös wieder weg und kam zu einer Entscheidung.

„Äh... Hermione... ich wollte dich eigentlich fragen, äh... ob du heute mit mir nach Hogsmeade gehst." Aus seinem Augenwinkel sah er, wie sie ihren Kopf hob und ihn überrascht anblickte. Er fuhr eiligst fort: „Aber dann hat Angelina das Training angekündigt und ich konnte dich nicht mehr fragen und, na ja... Ich wollte einfach, dass du das weißt." Er sah hinunter auf seine Hände, die er ängstlich in seinem Schoß durchknetete.

„Danke, Ron", sagte sie leise.

„Kein Problem", brachte er hervor, immer noch ohne sie anzusehen. Sie saßen einen Moment lang still da, dann kam er zu einer anderen Entscheidung. „Also... Ich bin mir sicher, dass Vicky... Viktor dir etwas geschickt hat." Als sie nicht antwortete, sah er hinüber zu ihr. „Oder?"

„Das hat er tatsächlich." Ron fühlte, wie sein Magen hinuntersank, bevor Hermione fortfuhr: „Er hat mir einen Brief geschickt. Willst du ihn lesen?"

„Ja!" Er bemerkte, wie das geklungen hatte, und versuchte, in einen normalen Tonfall zurückzufallen. „Ich meine... Ja sicher. Wenn du das willst."

„Er ist in meinem Zimmer. Ich bin gleich wieder da." Sie stand auf, rauschte die Treppen zu den Mädchenschlafsälen hoch und erschien ein paar Minuten später wieder mit ihrer Büchertasche. Sie setzte sich wieder nieder, stöberte durch die Tasche und holte ein Stück Pergament heraus, das sie Ron reichte.

Ron versuchte, nonchalant zu wirken, rollte das Pergament auf und begann zu lesen:

Liebe Hermioninny! (Der Trottel kann nicht einmal ihren Namen richtig schreiben, dachte Ron angeekelt.)

Schönen Valentinstag! Ich hoffe, dass es dir gut geht und du die Schule genießt. Die lange Verzögerung zwischen den Briefen tut mir Leid, aber das Quidditchtraining hat mich sehr beschäftigt. Wie war Weihnachten bei deiner Familie? Hat dir das Skifahren gefallen?

Ich will dir für all die guten Ratschläge danken, die du mir gegeben hast, und ich habe gute Neuigkeiten! Ich hab das getan, was du vorgeschlagen hast, und seit letztem Monat gehen Sonia und ich gemeinsam aus! Du hattest so Recht mit den Sachen, die du mir gesagt hast, wie ich sie dazu bringen soll, mich zu bemerken, und ich schulde dir so viel.

Das muss leider ein kurzer Brief bleiben, da ich in ein paar Minuten zum Quidditchfeld muss. Sonia wird mich begleiten – sie sieht mir fast jeden Tag beim Training zu. Ich habe ihr alles über meine wunderbare Freundin Hermioninny erzählt, die nach Hogwarst geht. Vielleicht könnt ihr zwei euch eines Tages treffen.

In ewiger Dankbarkeit, dein Freund

Viktor Krum

Ron sah hoch zu Hermione, die ihn mit einem neugierigen Ausdruck auf dem Gesicht beobachtete. „Sonia? Vicky... Ich meine, Viktor hat eine Freundin in Bulgarien? Bedeutet das, dass ihr...?"

„Das bedeutet, dass ich nicht seine feste Freundin bin, richtig."

„Und du hast ihm geschrieben..."

„Als eine Freundin. Er brauchte Ratschläge wegen Sonia. Ich hab sie ihm gegeben. Zum Glück hört er mir ein bisschen besser zu als Harry... und du."

Ron sah wieder hinunter auf den Brief, nicht fähig zu begreifen, dass er sich nicht mehr wegen Viktor Krum Sorgen zu machen brauchte. Er wollte dem Kerl beinahe die Hände schütteln, so schwer das auch zu glauben war. Er bemerkte, dass Hermione ihn neugierig beobachtete, und er gab ihr den Brief zurück.

„Ich bin froh... äh, ich meine, für Viktor, natürlich", stotterte er.

Hermione sagte nichts, als sie das Pergament wieder zusammenrollte und es zurück in ihre Tasche steckte. Nachdem sie ein bisschen darin herumgewühlt hatte, zog sie ein dickes Buch heraus. Sie hielt es Ron entgegen.

„Ich hab das heute in Hogsmeade gesehen und... na ja... ich hab an dich gedacht. Ich hab mich daran erinnert, dass du Harry gesagt hast, dass du gern ein Auror werden würdest, also dachte ich, dass dir das gefallen würde."

Überrascht nahm Ron das Buch und sah hinunter auf den Titel: Erfolgsstrategien für den angehenden Auror. Noch überraschter sah er zurück zu Hermione, die ein bisschen errötete. „Danke, Hermione", sagte er und meinte es aufrichtig. „Aber ich bin mir nicht sicher, dass ich je so etwas Großartiges wie ein Auror werden könnte."

„Ich schon", sagte Hermione leise. „Ich glaube an dich, Ron, auch wenn du nicht selbst an dich glaubst. Da ist etwas Großartiges in dir, nur merkst du das leider nicht." Plötzlich war sie sehr verlegen, sah hinunter auf ihre Hände und ihr Gesicht wurde tiefrot. „Ich werde immer an dich glauben", flüsterte sie.

Ron fühlte, wie sein eigenes Gesicht rot wurde, und er sah hinunter auf das Buch, nicht fähig, Hermione noch länger anzusehen. „Danke", sagte er sanft. Sie nickte, während sie immer noch auf ihre Hände sah. Sie saßen einen Augenblick lang still da. Schließlich hob Ron seinen Kopf und sah sie an. Er holte tief Luft, streckte seine Hand aus und legte sie auf die ihre. „Wirklich... Das bedeutet mir eine Menge, Hermione."

Sie nickte noch einmal und sah hoch zu ihm. Als ihre Augen sich trafen, saßen sie da und dachten über den jeweils anderen einige Minuten lang nach. Ich könnte sie küssen... jetzt, in diesem Moment. Die Minuten verstrichen. „Warum küsst du sie nicht!", schrie eine lästige kleine Stimme in Rons Kopf. Während Ron versuchte, die Antwort darauf zu finden, zerplatzte dieser Moment, weil Hermione zur Seite sah.

„Na ja... Es ist spät. Ich glaube, ich werde zu Bett gehen." Sie stand auf, hob ihre Tasche hoch und machte sich auf den Weg in Richtung Treppe.

„Ja, ich auch", sagte Ron, als er ihr durch den Gemeinschaftsraum folgte. Als sie begann, die Treppe hochzuklettern, bemerkte er, dass er nicht wollte, dass sie ging. Noch nicht. „Hermione." Sie blieb stehen und drehte sich zurück zu ihm.

„Äh... Ich wünschte, wir hätten zusammen nach Hogsmeade gehen können. Und ich wünschte, ich hätte etwas für dich für den Valentinstag besorgen können."

Sie lächelte. „Ist schon gut, Ron. Du hast mir dieses schöne Parfum zu Weihnachten geschenkt. Und ich hab dir einen Aufgabenplaner geschenkt", sagte sie mit einem Grinsen.

„Der war auch schön. Und ich habe ihn in Verwendung." Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Na ja... Manchmal benütze ich ihn." Als sie ihn weiterhin anstarrte, gab er schließlich nach. „In Ordnung, in Ordnung – er ist unter meinem Bett."

Sie lachte und kam zu ihm. „Das habe ich mir auch gedacht." Sie umarmte ihn fest und auf einmal waren seine Gedanken klar genug, um sie zurück zu umarmen. „Schönen Valentinstag", sagte sie, als sie zurücktrat.

„Schönen Valentinstag, Hermione." Er sah ihr zu, wie sie schnell die Treppe zu ihrem Schlafsaal hochkletterte, dann drehte er sich um und kletterte seine eigenen Treppen hoch.


Harry öffnete seine Augen und sah Ron schläfrig an. „Okay. Ihr zwei habt euch am Valentinstag immer noch nicht eure Gefühle für einander gestanden. Wann genau ist das dann passiert?"

„Glaub es oder glaub es nicht, es passierte in der Nacht nach dem Kampf in der Mysteriumsabteilung, als wir gemeinsam in der Krankenstation lagen. Wir haben uns endlich gesagt, was wir fühlen. Und das war's dann."

„Und das war's dann. In anderen Worten, du wirst mir nicht alles erzählen", sagte Harry grinsend.

Ron sah ihn dümmlich an. „Was soll ich sagen, Harry? Ich liebe sie. Und aus irgend einem Grund liebt sie mich auch."

Harry gähnte herzhaft, nahm seine Brille ab und legte sie auf das Nachttischchen. „Na ja, ich freue mich für euch zwei. Aber ihr hättet es mir erzählen sollen." Er legte sich zurück auf sein Kissen.

„Ich weiß, das hätten wir tun sollen. Tut mir Leid. Aber wir..." Ron verlor den Faden, als er hörte, dass Harry zu schnarchen begann. „Heilmittel für Schlaflosigkeit, was?", lachte er.

Ron legte sich in sein Bett, die Arme faltete er hinter seinem Kopf. Er hatte Harry nicht alles erzählt, was in der Krankenstation passiert war. Einige Sachen waren einfach privat, waren nicht dazu bestimmt, mit anderen Leuten geteilt zu werden, nicht einmal mit dem besten Freund. Er lächelte und erinnerte sich daran, wie er und Hermione sich endlich ihre Gefühle für einander gestanden hatten...

Im letzten Kapitel: Was Ron Harry nicht erzählt hatte...