Das 6. Kapitel ist da! Das Kapitel is mir irgendwie recht schwer gefallen und ich würd mal sagen, es is irgendwie anders als die vorigen...so viel Gerede um nichts ;) Ist auch ein bissl komisch geworden, aber es war spät, als ich es geschrieben habe...;) Aber nya, lest selber!
Schade, dass das letzte Kapitel weniger Anklang gefunden hat...ich mochte es eigentlich, aber die Review-Zahl spricht ja für sich...
Disclaimer: HP Universe von J. K. Rowling, das Lied von Evanescence, Plot von mir...
Thanks to Rosenfeuerdrache
Dann mal viel Spass beim Lesen...und, wie immer, würd ich mich über jedes noch so kleines Review freuen...
6. Talking
I'm so
tired of being here
Suppressed by all my childish fears
And if
you have to leave
I wish that you would just leave
'Cause your
presence still lingers here
And it won't leave me alone
These
wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's
just too much that time cannot erase
You used to captivate
me
By your resonating light
Now I'm bound by the life you left
behind
Your face it haunts
My once pleasant dreams
Your
voice it chased away
All the sanity in me
These wounds
won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too
much that time cannot erase
When you cried I'd wipe away all
of your tears
When you'd scream I'd fight away all of your
fears
And I held your hand through all of these years
But you
still have
All of me
I've tried so hard to tell myself that
you're gone
But though you're still with me
I've been alone all
along
...Evanescence "My Immortal"...
Es war ein schöner Samstagvormittag.
Die Sonne strahlte auf die Ländereien hinab und hüllte alles in eine sommerliche Atmosphäre. Es war einer jener Tage, der im September noch den Sommer nachklingen ließ und alle Schüler noch einmal nach draußen lockte, um die letzten schönen Tage des Jahres zu genießen.
Auch Hermine wurde von der Stimmung angesteckt und beschloss deshalb, nachdem sie ein wenig über die Ländereien geschlendert war, Hagrid zu besuchen.
Sie fand ihn hinter seiner Hütte, wie er gerade dabei war, das Beet umzugraben. Eine Weile beobachtete sie ihn stumm, doch als ihr klar wurde, dass er in seine Arbeit geradezu vertieft war, trat sie näher und sprach ihn an: "Hallo Hagrid!"
Dieser zuckte unwillkürlich zusammen, hatte er sie doch tatsächlich nicht bemerkt und sah verwirrt auf. Als er sie erkannt hatte, richtete er sich mühsam auf und kam auf sie zu. Ein Lächeln war unter seinem Bart zu erahnen.
"Hallo Hermine. Na, treibt dich das Wetter auch mal wieder aus dem Schloss?" Hagrid musterte sie eingehend.
Dann sagte er mit besorgter Miene: "Sollteste öfters machen, siehst nich' gut aus."
Die Angesprochene lächelte schwach. "Das stimmt, aber daran liegt es nicht." Sie seufzte leise. Der Halbriese runzelte die Stirn.
"Willst drüber reden?" Hermine überlegte. Eigentlich war es gar keine so schlechte Idee, sich Hagrid anzuvertrauen. Immerhin war er ihr Freund. Und da sie seit ihrem Streit mit Ron kein Wort mehr gewechselt hatte, fehlte ihr einfach jemand zum Reden.
"Hast du Zeit?", fragte sie zurück. Hagrid nickte, wies ihr mit einer Handbewegung sich auf die Bank zu setzen und holte aus seiner Hütte Getränke. Dann setzte er sich wieder zu ihr und sah sie fragend an.
Hermine wusste gar nicht genau, wo sie anfangen sollte. "Ach weißt du, es geht um Harry", begann sie schließlich.
Hagrid nickte nur und so fuhr sie fort: "Er ist ja wieder im Land, wie du weißt, und ich habe ihn letzten Samstag getroffen, dabei habe ich ihn nur angebrüllt, bis er dann verschwunden ist. Und jetzt weiß ich einfach nicht, wie ich ihm wieder gegenübertreten soll, oder ob ich es überhaupt noch einmal soll und was ich überhaupt noch für ihn empfinde, denn -"
Doch sie wurde von einer anderen Stimme unterbrochen. "Hagrid, wo bist du denn? Die Thestrale müssten sich nun wieder normal verhalten. Es lag ein ziemlich merkwürdiger Fluch auf ihnen, aber ich habe ihn bannen können."
Der Ruf verstummte und ein schwarzhaariger Mann trat mit einem suchenden Blick um die Häuserecke. Es war niemand geringerer als Harry Potter.
Er blickte verwirrt auf Hermine, die ihn ihrerseits schockiert ansah. Hagrid warf Hermine einen undeutbaren Blick zu, erhob sich und kam auf Harry zu.
"Das is' ja großartig. Danke nochmal. Willste dich nich' noch'n Weilchen dazu setzen?" Harry warf erneut einen unsicheren Blick in Hermines Richtung und murmelte dann etwas von wegen, er wolle nicht stören.
"Das tust du nicht", kahm es kalt von der Brünette, "ich wollte sowieso gerade gehen. Wir sehen uns Hagrid."
Kaum hatte sie das ausgesprochen war sie auch schon aufgestanden und ging in Richtung des Schlosses zurück. Doch nach einigen Schritten blieb sie stehen, als sie ein leises "Es tut mir so Leid" von Harry vernahm.
Sie drehte sich um, unsicher, ob sie richtig gehört hatte. Hagrid war in seine Hütte verschwunden, so dass Harry alleine davor stand und sie ansah. Er nickte, als wollte er bestätigen, dass sie richtig gehört hatte und sagte dann ebenso leise: "Ich wünschte, du würdest mir eine zweite Chance geben."
Die Brünette schritt zu ihm zurück, doch als sie wieder direkt vor ihm stand, schüttelte sie den Kopf.
"Damit du mich noch einmal so verletzt?", fragte sie ihn traurig.
"Glaubst du wirklich, dass ich das noch einmal tun würde?"
"Ich habe auch nie geglaubt, dass du für vier Jahre verschwinden würdest ohne auch nur einmal an deine Freunde zu denken!", sagte sie und klang dabei bitterer, als sie es eigentlich vorgehabt hatte.
Harry wirkte nun eindeutig verletzt. "Glaubst du das tatsächlich?"
"Nun, dein Handeln wirkte nicht gerade gegensätzlich."
"Wie kannst du nur so etwas behaupten? Ich bin an manchen Tagen schier vergangen vor Sehnsucht nach dir. Und ich dachte immer du kennst mich."
Hermine senkte den Blick und murmelte: "Das dachte ich auch und gerade deshalb war ich so enttäuscht von dir."
Harry ließ sich auf die Bank, auf welcher vorhin noch Hermine selbst gesessen hatte, fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. "Weißt du eigentlich, wie oft ich allein von dir geträumt habe? Verdammt, manchmal habe ich mir tatsächlich gewünscht, dass ich euch einfach so vergessen könnte. Doch es ging nicht, egal was ich auch tat. Und hast du überhaupt eine Ahnung, wieviele Briefentwürfe an euch im Müll gelandet sind?"
Hermine klang immer noch bitter als sie antwortete: "Nun, mmerhin ist das ein besseres Gefühl als tausende Briefe ungeöffnet zurückzubekommen."
Der Schwarzhaarige blickte auf, mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht. "Kannst du mich denn kein Bisschen verstehen?"
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Harry. Du weißt, dass mein Leben schon immer den Gesetzen der Logik gefolgt ist. Aber das was du getan hast, das ergibt in meinen Augen einfach keinen Sinn."
Harry versetzten diese Worte einen schmerzhaften Stich. Würde dies das Ende ihrer Freundschaft sein?
Er wollte es nicht wahrhaben. "Kannst du mir dann vielleicht 'mal erklären, wie du an meiner Stelle gehandelt hättest? Wie du versucht hättest, mit all den Bildern, Schmerzen und Erinnerungen fertig zu werden?"
Die Brünette sah ihn überrascht an. Für einen Moment war sie tatsächlich sprachlos. Nun, wie hätte sie denn an seiner statt gehandelt? Wäre sie mit all dem so einfach fertig geworden?
Ehrlich antwortete sie: "Ich bin mir nicht sicher."
"Siehst du!", sagte Harry und lächelte humorlos, "Und dann willst du mir Vorwürfe machen?"
"Aber wir hätten dir doch geholfen! Wir wären sogar nach Amerika gekommen, wenn du uns nur gebeten hättest. Wir hätten so vieles für dich getan."
Harry nickte bitter lächelnd. "Das weiß ich. Es war mir schon immer bewusst. Gerade deshalb habe ich euch damals oft in gefährliche Situationen gebracht..."
"In welche wir dir immer aus freien Stücken gefolgt sind. Du hast an der falschen Ecke zu vergessen versucht, Harry", sagte die ehemalige Gryffindor sanft.
Harry blickte traurig zu Boden. "Ich habe es dir das letzte Mal schon erklärt. Alles, was allein mit England zu tun hatte, stand bei mir unweigerlich in Verbindung mit diesem Krieg. Und ich wollte das alles nicht mehr."
Hermine nickte. Nun, von der rein logischen Seite, konnte sie es ja verstehen, aber was war mit ihrem Herzen? Konnte sie es damit verstehen, gar verzeihen?
In einem Punkt war sie sich jedoch sicher, sie liebte ihn noch genauso wie damals. Doch würde das ausreichen?
"Sei jetzt bitte ehrlich Harry, hast du wirklich einmal auch nur daran gedacht, wie sehr du uns damit verletzt?" Zweifelnd blickte sie in seine grünen Augen.
Diese hatten ihr sonst so fröhliches Leuchten verloren und statt dessen einem traurigen Ausdruck Platz gemacht. Litt er tatsächlich so arg?
"Ja, verdammt. Warum glaubst du habe ich so ein schlechtes Gewissen, wenn ich dir gegenübertrete? Unser Umgang war auch schon einmal einfacher."
Hermine wusste genau, was er meinte. Doch es war einfach zu viel passiert, zu viele Dinge standen zwischen ihnen. Ob es wohl jemals so wie früher werden könnte? Ob sie überhaupt noch einmal eine Chance hatten?
"Kannst du mir nun bitte einmal eine Frage ganz ehrlich beantworten?", fragte er in ihre Grübeleien hinein. Sie nickte und er fuhr fort: "Habe ich dich tatsächlich so viel mehr verletzt als Ron?"
Die Brünette blickte verwirrt drein. Was meinte er damit?
"Wie kommst du darauf?"
"Nun, Ron hatte wesentlich weniger Probleme mir zu verzeihen, als du es hast."
Hermine runzelte nachdenklich die Stirn. Dann, nach einigen Minuten antwortete sie: "Ron hat dich schon immer wie einen Bruder geliebt. Und Brüdern verzeiht man leichter. Ich dagegen habe in dir nie so etwas wie einen Bruder gesehen. Dem besten Freund und Liebhaber fällt so etwas zu verzeihen schon schwerer."
Er nickte schwer.
Hermine spürte plötzlich, dass sie alleine sein musste. Dieses ganze Gespräch führte nur zu einer einzigen Frage. Auf die sie bis jetzt noch keine Antwort geben konnte.
Harry fragte nicht mehr direkt, er drängte sie nicht. Doch schwebte diese unausgesprochene Frage beinahe schon greifbar in der Luft. Sie lag zwischen ihnen, wie ein breiter Fluss, der sie vom jeweils anderen trennte.
Hatte dieses ganze Gerede noch einen Sinn? Oder war ihre Freundschaft bereits begraben? Harry schien ihren innerlichen Konflikt zu spüren. Wahrscheinlich dachte er gerade genauso. Denn er erhob sich von der Bank und trat auf sie zu. Als er nur noch eine Armlänge von ihr entfernt war, blieb er stehen und sah ihr tief in die Augen.
"Es tut mir so Leid!", sagte er erneut, in einer unendlich traurigen Stimme.
Hermine nickte stumm. Sie wusste wie er fühlte. Nun lag es an ihr zu entscheiden. Und wenn sie dies noch länger hinauszögerte, würde sie beide nur noch viel mehr verletzen.
"Ich glaube, ich muss jetzt alleine sein", sagte sie zögerlich und riss ihren Blick von seinen Augen los. Es fiel ihr nicht gerade leicht.
Diesmal war es an ihm zu nicken. Verständnisvoll, wie es ihr vorkam.
"Lass es mich bitte wissen, wenn du zu einer Entscheidng gekommen bist", bat er.
"Natürlich werde ich das", versprach sie, wand sich von ihm ab und lief zurück ins Schloss.
