Rückwärts in die Dunkelheit
Zu den Sternen schaut man auf,
wenn es auf der Welt nichts mehr zu sehen gibt.
Oder blickt man auf,
wenn man nichts mehr sehen will?
- die letzten Worte eines Sterbenden.
13. Kapitel
Seelenspiele
"Gehen ohne Fußabdrücke,
atmen ohne Atmen.
Unsere Seele hinterlässt keine Spuren."
- unbekannt
Sirius war seit gestern aus der Krankenstation entlassen worden und fühlte sich frisch und munter. Nur sein Rücken machte bei jeder Bewegung auf sich aufmerksam, als hätte der Junge einen riesigen Muskelkater.
Nun hockte er mit James, Remus und Peter im Raum der Wünsche. Sie hatten ihn während ihrer nahezu täglichen Nachtstreifzüge durch die Burg entdeckt, und benutzten ihn fortan so gut wie immer.
Schließlich waren sie eine verschworene Bande, die Streiche fernab von jeglichen Zeugen aushecken wollte, darum war der gryffindorische Gemeinschaftsraum nicht wirklich ein genialer Ort, um Sünden ins Leben zu rufen.
Hier, in diesem Raum, der immer jene Gestaltung annahm, die man gerade benötigte, waren sie abgeschirmt von den anderen und hatten ihre Ruhe. Derzeit stank es ohnehin in ´GANZ´ Hogwarts fürchterlich – nach fauligem Kompost – und der Verdacht, dass Ted Tonks seine umfangreiche Stinkbombensammlung gekonnt eingesetzt hatte, lag greifbar und nahe. Selbst der Unterricht war frühzeitig abgebrochen worden, da es niemand in dem Gestank aushielt.
Die Professoren zauberten derweil Gegengerüche und es hieß, dass McGonagall dem Unheilstifter die Hölle heiß machen wollte. Jeder in der Schule, wusste, wer dahinter steckte, aber Ted hatte mehrere Alibis, Zeugen, die ihn allesamt zur selben Zeit, aber an verschiedenen Orten gesehen haben wollten – ohne Stinkbomben. Der Junge selbst sagte kein Wort dazu, sondern lächelte still vor sich hin. Doch selbst die Hauslehrerin Gryffindors wusste, wen sie dafür hätte verantwortlich machen können, wenn sie denn nur Beweise gehabt hätte. Die hatte sie allerdings nicht...
James hatte alle möglichen Bücher über Werwölfe mitgebracht und stöberte darin herum, nachdem er Remus nahezu Löcher in den Bauch gefragt hatte, und erzählte Sirius gleichzeitig die Geschichte von dem Diebstahl der Schlange, während Remus und Peter Hausaufgaben machten.
Remus schien, seit sie sein düsteres Geheimnis mit offenen Armen akzeptiert hatten, überglücklich zu sein. Ein immerwährendes Lächeln huschte über seine Lippen und das Glänzen in den bernsteinfarbenen Augen wollte nicht verschwinden.
Sirius grinste, doch es hielt nicht lange an, als er seine Gedanken weiterspann. Offensichtlich litt Remus sehr unter seinem Werwolfdasein. Die finstere Aura, die ihn manchmal umgab, schien die Quelle seiner Qualen sein und der Schwarzhaarige überlegte, dass es doch irgendwie möglich sein müsste, die Verwandlung seines Freundes erträglicher zu machen.
Er erinnerte sich an Remus' Geschichte, die jener ihnen heute Nacht erzählt hatte. Sein Blick dabei war trüb gewesen. Mit Worten, die erklärten, aber nicht ins Detail gingen, als wollte er selbst nicht allzu lange in den schmerzenden Erinnerungen verweilen. Er hatte sich bemüht, mit neutraler Stimme zu sprechen, doch der spröde, traurige Unterton, überlagert mit dem Schrecken jener Nacht, die des Jungen Leben für immer veränderte, verriet die Dunkelheit, die ihn wie einen sanften Schatten begleitete.
´„Ich war noch sehr jung, gerade mal sechs Jahre alt. Wir wohnten etwas abseits, in einer ländlichen Gegend, und ein kleiner, heller und freundlicher Wald befand sich in der Nähe. Ich lief oft dorthin, um tagsüber darin zu spielen. Mit den anderen Kindern aus der Nachbarschaft bauten wir uns kleine Hütten, spielten Zaubererspiele und hatten jede Menge Spaß. Die Sonne drang stets durch das immergrüne Blätterdach und durchflutete die Umgebung. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Werwolf darin hausen könnte. Doch eines Tages... wir hatten mal wieder im Wald gespielt, da verliefen wir uns. Wir drangen immer tiefer ins Dickicht hinein und merkten zu spät, dass wir den Weg nicht mehr nach Hause kannten. Nur ich und einer meiner Freunde. Es wurde dunkel und wir bekamen langsam Angst. Meine Eltern suchten mich bereits, das ahnte ich...
Die Dämmerung wich viel zu schnell der Dunkelheit. Wisst ihr, man denkt, man hätte noch eine Menge Zeit, im Hellen nach Hause zurückzukehren, aber dem ist nicht so. Sobald es dämmrig wird und die Sonne ihre letzten Strahlen nach unten schickt, lauert bereits die Nacht. Mein Freund und ich sahen den Vollmond, zunächst blass, dann immer intensiver leuchtend, und versuchten uns an den auffunkelnden Sternen zu orientieren. Doch wir waren zu jung und unerfahren, wir schafften es nicht. Also gingen wir weiter, markierten hier und da einen Baumstamm, indem wir Zeichen einritzten, um zu verhindern, dass wir im Kreis liefen, aber das brachte uns nicht wirklich viel.
Mit der Finsternis kamen auch die Jäger der Nacht. Ihre Schreie hallten in der Stille des Waldes wider und wir fürchteten uns immer mehr. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch irgendwann, nach scheinbar endlosem Umherirren, passierte es. Ein Brüllen durchschnitt die Luft, so laut und so wild, dass wir aufschrieen und blindlings davonrannten.
Doch das Tier hatte uns gewittert und jagte uns. Ich höre noch immer sein Tappen und sein Hecheln, das uns verfolgte, das immer näher und näher kam... Ich lief, ohne auf die Umgebung zu achten. Ich hatte so große Furcht und ich konnte an nichts mehr denken. Es war, als ob Leere mich in ihren Klauen hielt.
Und dann ging alles sehr schnell. Ein Brüllen, erneut, direkt hinter uns, ich traute mich nicht, zurückzublicken, als mich etwas hart im Rücken traf und zu Boden warf. Ich hörte, wie mein Freund entsetzt aufkreischte und weiter rannte. Ich drehte mich auf den Rücken und erstarrte... eine wilde Bestie stand über mir, ein Wolf, nur größer und monströser, ein Ungeheuer, mit spitzen Zähnen, knurrenden Lauten und gelben, gierigen Augen. Und dann biss es mich. Einfach so und vollkommen unvorbereitet. Ich wusste damals nicht, dass es ein Werwolf war, ich dachte, es würde mich fressen, aber alles, was es tat, war, mir in den Hals zu beißen. So, wie Vampire es tun, um ihren Opfern das Blut an der Halsschlagader herauszusaugen, so tat es das Monster mit mir. Auch er trank ein wenig von meinem Blut. Es tat weh, seine Zähne hatten sich tief in meinem Hals vergraben und ich schrie, wollte mich freikämpfen, weinte und war doch starr vor Schock.
Es dauerte nicht lange, dann überwölbte mich der Schmerz, gefolgt von Nebel, der meine Sinne betörte, von Illusionen, von dem Mond, den ich auf einmal so sehr fürchtete, obwohl ich ihn sonst immer mochte. Ich verstand überhaupt nichts mehr, ich war verwirrt. Dann spürte ich nur noch Dunkelheit, und Schwärze überkam mich.
Das nächste, woran ich mich erinnern kann, war, dass ich in einer Abteilung in St. Mungos aufwachte, meine Mutter saß neben meinem Bett und hatte verheulte Augen. Sie hielt meine Hand und obgleich ich nicht wusste, was passiert war, wusste ich an ihrer verzweifelten Miene, dass nichts mehr so sein würde, wie vorher. Mein Vater stand auf der anderen Seite, einen düster umhauchten Ausdruck auf seinem Gesicht, doch mit einer Wärme in seinem Blick, als ich erwachte.
Tja, von da an war ich ein Werwolf. Mir wurde sofort gesagt, dass es niemand wissen darf, da die Gesellschaft solche mied und ausstieß. Also hatte ich von da an auch keine Freunde mehr. Ich war so durcheinander, so ängstlich, konnte und wollte all' das nicht verstehen. Aber die Zeit hat über mein panisches Unverständnis gesiegt.
Mein Vater ließ vor Wut den ganzen Wald abholzen, ich weiß es noch. Zumindest, soviel er konnte. Wir zogen um, in eine kleine Wohnung, und etliche Untersuchungen erfolgten. Meine Eltern versuchten, Zauberer und Hexen zu finden, welche die Wirkung während der Verwandlung lindern konnten, und sie brachten viele Zaubertränke mit, die eine Menge Geld kosteten, jedoch nichts bewirkten. Also begann ich, mich mit meinem Schicksal abzufinden. Denn was blieb mir anderes übrig? Ich hatte keine andere Wahl."´
Remus hatte es nicht ausgesprochen, aber Sirius wusste, dass von da an ein Teil seiner Seele von Dunkelheit beherrscht wurde. Der Junge hatte auch nichts von dem Ablauf der Verwandlung erzählt, aber in den Büchern stand es beschrieben... welche Qualen sie hervorrief, welcher Strom der Finsternis dabei entfacht wurde, der die Seele an den Rand des Wahnsinns trieb. Das musste er nicht extra erwähnen...
Gab es denn nichts, was Remus' Schmerzen während der Verwandlung wenigstens ein wenig mildern konnte? Wenn er schon für immer verflucht war, bei Vollmond zu einem Werwolf zu mutieren?
Sirius griff wahllos nach einen der Bücher, als er gleichzeitig zu James sprach. „Wir können ja mal abchecken, ob Snape wirklich der Sohn dieser Schlange ist."
„Natürlich ist er das", fuhr James auf, von seinem Werwolfsbuch aufblickend und ihn mürrisch anfunkelnd.
Sirius lächelte und hob beschwichtigend die Hand. „Es dürfte nichts schaden, es dennoch herauszufinden."
„Warum interessiert ihr euch dafür?", fragte Remus leicht genervt. „Mir persönlich ist es so was von egal, wessen Sohn er nun ist..."
Sirius legte die Stirn in Falten und dachte nach, weil er selber nicht wusste, was er daran so interessant fand. Die Schlange war eine Legende, ein Dieb der Londoner Unterwelt, der überall sichere Verstecke hatte, ein listenreicher Schwarzmagier, der so flink und schnell war, dass er selbst seinen eigenen Schatten abhängen konnte. Und der Gedanke, dessen Sohn könnte sich hier in Hogwarts befinden, reizte den Jungen irgendwie. Es roch nach Verbotenem, nach etwas Risikoreichem und somit war es schlicht und ergreifend faszinierend.
Ein Blick in James' Augen verriet, dass er ebenfalls so dachte; zeigte die Seelenverwandtschaft, die zwischen den beiden Jungen existierte.
„Es ist spannend, Remus", schloss Sirius seine Überlegungen ab.
Remus seufzte und verdrehte die Augen. „Na, du musst es ja wissen."
Er nickte grinsend. „In der Tat, das weiß ich."Wieder ein Blick zu James. „Also? Wie gehen wir es an?"
„Wir könnten uns in die Slytherinkerker schleichen und ihn ausspionieren", schlug dieser vor.
Sirius nickte bedächtig. „Aber erstens wird man uns so nicht reinlassen und zweitens wird Snape es uns nicht auf die Nase binden."
Sie sahen sich an, grinsten im selben Augenblick, gefolgt von einem Glitzern in ihren Augen. „Der Vielsafttrank", sprachen sie gleichzeitig aus.
Im Nu hatten sie einen Plan. Peter war davon schockiert, doch auch er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Remus erklärte sie endgültig für verrückt.
Sie würden ausmachen, mit wem Snape so in der Regel abhing, diese für einen Abend außer Gefecht setzen und sich mittels des Vielsafttrankes in sie verwandeln. Dann würden sie den Slytherin aushorchen.
„Ihr wisst, dass der Vielsafttrank erst in den höheren Klassen drangenommen wird?", erkundigte Remus sich trocken. „Wisst ihr, wie man ihn braut?"
„Das Rezept finden wir in der Verbotenen Abteilung der Bibliothek und der Rest wird ja wohl nicht so schwer sein", winkte James lässig ab.
Sirius nickte. „Eben. Außerdem, wenn ihr schon nicht mitkommen wollt, dann werdet ihr uns besonders gut beim Brauen des Trankes helfen!"
„Hehehe", machte James händereibend. „Snape, wir kommen!"Obwohl Selbstgefälligkeit seine Stimme beherrschte, hörte Sirius den leisen Hass heraus, der immer dann zu spüren war, wenn um Slytherins und Schwarze Magie ging.
Wenn er einmal ungestört war, würde er seinen Kumpel fragen, was es damit auf sich hatte. Aber nicht jetzt.
Jetzt stand erst einmal die Aktion ´Snape´ bevor. Sirius konnte nicht anders, aber er war schwer beeindruckt von Der Schlange, selbst wenn er noch nicht einmal wusste, ob es diesen Mann überhaupt gab. Und die Vermutung, Snape sei ein Sohn dieser diebischen Legende, machte das Ganze doch direkt interessanter.
- . -
Nach dem Abendessen – die Große Halle war von dem Gestank der Stinkbomben als erste befreit worden – beobachteten die vier Freunde den Slytherintisch, während sie langsam aufstanden.
„Da, schaut", wisperte Sirius und wies auf zwei schlanke Jungen, die sich mit Snape erhoben. Sie hatten dunkles Haar, der eine graue Augen, der andere blaue.
„Evan Rosier und Thomas Mulciber", wisperte James hasserfüllt.
„Alles klar, die nehmen wir", entschied Sirius sofort. Leichtfertig, vielleicht, aber es war entschiedene Sache.
Sie gingen hinaus, dicht vor ihnen die drei Slytherins.
„Ich wette, das mit den Stinkbomben war Tonks", hörte Peter Rosier sagen. „Dieser Quidditchspieler, den unser Team das nächste Mal abblocken wird."
Mulciber lachte dreckig. „Ja, dem wird es eine Lehre sein, dass er es gewagt hat, unsere Slytherinräume zu verpesten, dieser Wichser."
„Einen Teufel werdet ihr tun!", rief James auch schon erbost.
James war seit heute der neue Sucher des Gryffindorquidditchteams und es sah so aus, als würde Sirius beim nächsten Testfliegen der zweite Jäger werden. Peter selbst fand Quidditch zwar gut, aber er schaute lieber zu, als dass er mitspielte. Diese Sportart konnte manchmal ganz schön brutal werden...
Die Slytherins hatten sich umgedreht und die vier Jungs mit spottsüchtigen Blicken fixiert.
„Angst vor eurer nächsten Niederlage, Potter?", zog Mulciber ihn auf.
James schnaubte. „Wir werden gewinnen, und sogar, ohne zu foulen, denn wir haben so etwas nicht nötig, Arschloch!"
Die Slytherins grinsten.
„Wir werden sehen, Potter", meinte Rosier lauernd und mit einem viel sagenden Lächeln. „Wir werden sehen."Sie wandten sich wieder ab.
„Unser Sieg ist so sicher, wie die nächste Stinkbombenattacke in euren Slytherinräumen", höhnte Sirius und lachte arrogant.
Die drei Jungen stoppten augenblicklich und drehten sich wieder um.
„Wie war das?", zischte Rosier kalt, dessen blaue Augen fixierten Sirius mit einem gefährlichen Glitzern. „Das werdet ihr nicht wagen!"
„Und wie wir es wagen werden, Bastard, du wirst schon sehen!", presste James wütend hervor.
„Habt ihr Kindergartenkinder denn nichts Besseres auf Lager?", mischte sich Snape höhnisch ein. Er klang ölig, mit einem Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme. „Offenbar nicht, aber wen überrascht es schon?"Seine dunklen Augen streiften James und Sirius lodernd.
„Du Sohn einer Schlange, halt's Maul!", fuhr James auf, trat einen Schritt näher und zückte seinen Zauberstab.
Eine Sekunde später hatte der Rest ebenfalls ihre Waffen gezogen und sie bedrohten einander.
„Sohn einer Schlange?", wiederholte Mulciber belustigt, doch Peter war der schnelle Blickwechsel der Slytherins untereinander nicht entgangen.
„Ja, Snape. Dein Vater wird schon kriegen, was er verdient. Den Kuss eines Dementoren", entgegnete James feindselig. „Aber er wird nichts zu verlieren haben, hm? Denn seelenlos ist er gewiss."
Snapes Augen wurden kalt. Ein harter Zug umspielte seine dünnen Lippen. „Mir scheint, du liest dir zu viele Märchengeschichten durch, Potter. Kann Klein-Pottkopp sonst nicht einschlafen, ohne die lieben Feen, die ihm ein Gute-Nacht-Liedchen über Die Schlange singen?"Snapes Stimme triefte vor Häme, doch sein Blick blieb brutal.
„Du musst nicht immer gleich von dir auf andere schließen, Snape", meinte Sirius grinsend.
„Oh, der Überläufer", kommentierte Snape, als er ihn mit angriffslustigen Blicken fixierte. „Wie kommt's, dass du Freunde gefunden hast? Jemand, der seine Familie verrät, verrät auch Freunde und einem Überläufer sollte man niemals trauen."
Stille.
Dann feuerten Sirius und James Flüche ab, die mit sofortiger Wirkung beantwortet wurden. Peter duckte sich, sah, wie niemand von ihnen getroffen wurde und hörte Remus einen Warnlaut rufen.
McGonagall kam um die Ecke, zusammen mit Moody und die Duelle hörten augenblicklich auf. Letzte, bunte Funken sprühten in der Luft und ließ die beiden Lehrer anhalten.
Peter sah sie leicht erschrocken an.
„Was war hier los?", erkundigte sich McGonagall mit verengten Augen. Sie war nach der heutigen Stinkbombenaktion nicht gut aufgelegt.
„Nichts, Professor", antwortete Sirius aalglatt.
„Fünf Punkte Abzug für Gryffindor wegen Anlügens einer Lehrkraft", bemerkte Moody lässig.
Peter runzelte die Stirn. Das war klar, dass den Slytherins keine Punkte abgezogen wurden!
„Los, verschwindet, ehe ich euch noch Strafarbeiten aufhalse!", fügte McGonagall hinzu und maß sowohl ihre Schützlinge, als auch die Slytherins mit unheilvollen Blicken.
Das ließen sich die vier Rumtreiber nicht zwei Mal sagen.
- . -
Ein paar Tage später. Sie hatten sich im Raum der Wünsche versteckt und warteten den richtigen Zeitpunkt ab.
James war aufgeregt. Der Vielsafttrank war fertig, den sie mit Hilfe Andromedas und Ricks im Nu zubereitet hatten und Rosier und Mulciber hatten sie mit einem Betäubungszauber von hinten lahm gelegt.
Nun warteten sie, bis es neun Uhr wurde, dann würden er und Sirius den Vielsafttrank einnehmen und hinunter in die Kerker gehen.
Sirius blätterte derweil mit angespannter Miene in einem Buch über Verwandlungen, das er ebenfalls in der Verbotenen Abteilung hatte mitgehen lassen, als sie sich die Seite mit dem Rezept des Vielsafttrankes aus einem Buch gestohlen hatten.
„Ihr kennt doch Animagi, huh?", fragte er dann. Eine gewisse Aufgeregtheit lag in seiner Stimme, so dass James ihm seine volle Konzentration schenkte.
„Klar, was ist damit?"
„Nun, in allen Werwolfbüchern stand, dass Werwölfe nur Menschen etwas antun, nicht aber den Tieren!", meinte Sirius und sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Animagi sind Tiere!"
„D-du meinst -", fing Peter stotternd an und machte große Augen.
James starrte seinen Freund an. Er wusste, dass Sirius, so wie er, nach einer Möglichkeit suchte, Remus die Verwandlung ein wenig erleichtern zu können. Die Einsamkeit konnten sie ihm in Menschengestalt nicht nehmen. Aber als Tiere... Er lachte und klatschte aufgeregt in die Hände. „Das ist es, Sirius! ´Das´ ist es!"
„Ihr wollt mir Gesellschaft leisten, während ich...?", hakte Remus verblüfft nach. „Ihr seid verrückt!", warf er ein, doch er lachte ebenfalls, ein wenig unsicher und leicht bedenklich, aber erfreut.
„Tiere?", wiederholte Peter fraglich und mit gerunzelter Stirn. „Das wird schwer... wir sind zu jung und so etwas wird vom Zaubereiministerium strengstens überwacht."
James winkte lässig ab. Ein diebisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Was stört uns das Zaubereiministerium?"
„Eben", nickte Sirius, bis über beide Ohren grinsend. „Wir müssen nur kräftig üben! Es braucht doch niemand davon zu erfahren? Um es offiziell zu machen, müssten wir unsere Gründe nennen! Und das können wir nicht, denn dann würde Remus' Geheimnis auffliegen!"
„Also machen wir es heimlich!", strahlte James. Das war klasse! Wie sie es bewerkstelligen wollten, war eine andere Sache, über die er später nachdenken konnte. Denn die Idee an sich war so genial, er wollte sich nicht mit irgendwelchen Einwänden herumschlagen, welche die Hoffnung auf diese Aussicht womöglich zerstört hätten.
„Und als Tiere können wir Remus immer beistehen! "Auch Sirius' Gesicht glühte.
„Aber das könnte gefährlich werden", wandte Peter matt ein.
James warf ihm einen langen Blick zu. Wenn das stimmte, wäre es sogar noch besser. „Wie denn?", entgegnete er jedoch ungeduldig. „Werwölfe tun Tieren nichts. Das wird nicht gefährlich. Das wird genial!"
Remus lächelte, immer noch staunend und ungläubig, doch die Wärme in seinen Augen glitzerte. Er schien keinerlei Einwände zu haben und James vermutete, dass er das mit den Tieren längst gewusst hatte, aber seine Freunde nie darum gebeten hätte, ihn als solche zu begleiten. Denn die Idee war in der Tat obskur. Animagi zu werden übertraf so ziemlich jede Schwierigkeitsgrenze. Es war risikoreich, aber somit interessant.
„Das... das wäre ´so schön´", meinte Remus flüsternd, die Stimme zitterte ein wenig vor lauter Glück.
James lächelte zurück.
„Heißt das...", fing Peter an, alle der Reihe nach anguckend, Skeptik im Blick, aber auch etwas Nachdenkliches.
James sah ihn an und nickte heftig.
„Wir werden Animagi!", rief Sirius fröhlich.
- . -
James nannte mit der fremden, unterkühlten Stimme, über die er nun verfügte, das Passwort, um mit Sirius in die Gemeinschaftsräume der Slytherins zu gelangen.
Als sie eintraten, rümpfte er die Nase. Er mochte die Kerker nicht. Sie waren zwar edel gehalten, aber düster und wirkten kalt. Das silbriggrüne Fackellicht, welches die, James' Meinung nach, hier unten existierende Dunkelheit nicht wirklich zu vertreiben vermochte, fand er so unerträglich geheimnisvoll, gemein und listenreich, wie die Slytherins.
Ein Blick zu Sirius – in Gestalt von Rosier – ließ den Gryffindor ein mürrisches Gesicht machen. Die dunkelblauen Augen leuchteten nämlich – derselbe Ausdruck, der immer erschien, wenn sie den Slytherinräumen einen heimlichen Besuch abgestattet hatten, um dort ihr Unwesen zu treiben.
James konnte nicht verstehen, was sein Freund so toll an dieser Einrichtung fand. Sie war nicht so gemütlich, warm, hell und freundlich, wie der Gryffindorgemeinschaftsraum. Er seufzte. In gewissen Punkten würden sie sich niemals ähneln...
„Okay, siehst du Snape irgendwo?", fragte er Sirius leise.
Der Raum war voller Slytherins, deren Gespräche gedämpft durch die Luft schwirrten.
„Nein, aber schau', da drüben ist Narcissa!", entgegnete dieser wenig hilfreich und schaute zu einer hinteren Ecke, in der zwei Mädchen saßen, die Köpfe vorgebeugt und leise redend. „Und uh, da ist Regulus!"
James verdrehte die Augen, als er die Begeisterung aus Sirius' Stimme hörte. „Wenn du auf die Idee kommst, zu ihnen zu gehen, bring' ich dich um", flüsterte er aggressiv. ´Blöde Slytherins.´ „Wir gehen Snape suchen, labern mit ihm und hauen dann wieder ab!"
Sirius warf ihm einen spöttischen Blick zu. „Zu Befehl, Sir!", griente er und salutierte zackig. „Übrigens steht dir die Slytherinkluft."
James schnaubte verächtlich, stieß ihn in die Rippen und ignorierte das feixende Gesicht.
Dann schlenderten sie zu einem leeren Tisch, an dem sie sich hinsetzten, da es zu auffällig war, würden sie unschlüssig mitten im Raum stehen bleiben. Von dort suchten sie in der Dämmerung nach Snape.
James erkannte ihn erst beim zweiten Hinschauen. Der blasse Junge saß alleine in einem der Stühle mit den hohen Rückenlehnen an einem kleinen Tisch in einer dunklen Ecke und war in ein Buch vertieft. Man konnte nur das Gesicht und die Hände aufgrund ihrer Blässe ausmachen, der Rest war schwarz und verbarg sich.
„Los, dahinten ist er", raunte James. „Komm', beeil' dich!"Besser, sie waren hier raus, noch ehe die Wirkung des Trankes verloren ging.
Mit gemächlichen Schritten überquerten sie den Raum. „Na, Severus?", fing Sirius lässig an, schob sich einen Stuhl heran und setzte sich rechts von Snape.
„Alles klar?", fügte James im selben Tonfall hinzu, sich links von dem Slytheirn niederlassend.
Snape hatte aufgeblickt, blinzelte beide etwas irritiert an, nickte dann aber.
„Wir haben gerade Potter, Black und Anhang getroffen", grinste Sirius und warf James einen hibbeligen Blick zu.
„Schon wieder?", fragte Snape gelangweilt, in seinem Buch weiterlesend.
„Ja, wir haben über ´dich´ geredet", meinte James locker.
Das wirkte. Snape hob das Gesicht und sah ihn aus seinen schwarzen, rätselhaften Augen an, die Aufmerksamkeit langsam auf das Gespräch richtend. „So?", machte er gedehnt. „Um was ging es denn?"
James zuckte mit den Achseln. „Die haben wieder von Der Schlange gelabert und meinten, du wüsstest deren Aufenthalt, da es sich dabei schließlich um deinen Vater handeln würde."
Er wartete gespannt ab und saß wie auf heißen Kohlen. Würde es funktionieren? Würde Snape es endlich zugeben und den Beweis liefern? Mit fiebrigen Augen ließ er nicht von dem Jungen ab, jede noch so kleine, unbedeutende Reaktion wahrnehmend.
In Snapes Augen glitzerte es amüsiert, seine dünnen Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln, das nicht weiter empor glitt und somit etwas Falsches an sich hatte. „Die Gryffindor spekulieren mal wieder einen Haufen Scheiße zusammen."
James starrte ihn an, enttäuscht und verärgert. Das war alles, was dieser Bastard zu sagen hatte? Keine Andeutung, kein Hinweis, dass er der Sohn dieser verruchten Schlange war?
Er wollte von Neuem ansetzen, als Sirius sich erhob. Lässig abwinkend, sah er auf beide herab. „Tja, das ist von den Gryffindors auch nicht anders zu erwarten."
Sirius warf James einen Blick zu. „Komm', wir sind doch noch verabredet", meinte er leichthin.
An dem verschwörerischen Glitzern in den dunkelblauen Augen erkannte James, was sein Kumpel vorhatte. Sie durften keine Zeit mit sinnlosen Gesprächen vergeuden. Eilig stand er auf. „Stimmt. Bis nachher, Severus."
„Bis nachher", sagte Snape, wieder in sein Buch vertieft.
„Los, wir suchen seinen Schlafraum", wisperte Sirius, als sie sich entfernt hatten und bogen in den dunklen Gang ab, der zu den Schlafräumen führte.
Dieser hatte Recht. Es hatte keinen Sinn, Snape zu befragen, er würde wohl nichts sagen und sie würden unnötig Zeit verlieren. Kostbare Zeit. Warum also nicht in dessen privaten Sachen herumschnüffeln? Gewissensbisse hatte er jedenfalls keine.
Sie gingen von Tür zu Tür, bis sie an einer stehen blieben, die das Schild ´Felice Zabini & Severus Snape´ trug.
Sirius pfiff nachhaltig durch die Zähne. „Felice teilt sich mit Snape zusammen den Schlafraum!"
James warf ihm einen düsteren Seitenblick zu. Er hatte nicht vergessen, dass Sirius sich mit einigen wenigen Slytherins verstand, allen voran Felice Zabini, und das konnte und wollte er nicht nachvollziehen. Doch diesmal unterdrückte er seinen Ärger. „Dann kannst du Zabini doch mal unauffällig aushorchen."
Sirius wiegte den Kopf hin und her, nickte dann aber leicht. „Ich könnte es mal versuchen, ja."
Sie klopften, als keine Antwort kam, zückte James seinen Zauberstab und murmelte den Öffnungsspruch. Rasch gingen sie hinein, mattes Kerzenlicht erwartete sie und ein mit schwarzen Möbeln gehaltener Raum – niemand war da.
Sie trennten sich, James ging rechts zum Bett, Sirius links, gesellte sich doch schon wenige Augenblicke später zu ihm. „Da drüben sind Felices Sachen."
James durchsuchte den Nachttisch, die Kommode und den Kleiderschrank, während Sirius sich an dem Koffer zu schaffen machte, der unter das Bett geschoben worden war.
Die Minuten verstrichen und sie fanden keine Anhaltspunkte. Snape hatte viele, viele Bücher, vor allem über Zaubertränke und – wie James angewidert bemerkte, über Dunkle Flüche.
Mit einer fahrigen Bewegung riss er die unterste Schublade der Kommode auf, schwarze und graue Socken lagen ineinandergerollt darin und James durchwühlte sie.
Er wollte beinahe schon aufgeben, als er auf ein kleines, schwarzes Schmuckkästchen stieß. James hielt den Atem an und griff mit der Hand danach, um es zu öffnen. Es ging nicht, doch der Alohoroma-Spruch half aus.
Der Deckel hob sich und ein Ring glitzerte darin auf. Ein silberner, großer Ring mit einem Siegel: es bestand aus einem mit einer Rose verzierten Dolch, um den sich eine Schlange wand.
War das ein Familienwappen? Ein geheimnisvolles Zeichen? James prägte sich das Siegel ein, vielleicht würde er ja bei Nachforschungen herausfinden, was das für ein Zeichen war – schließlich war eine Schlange dabei und das besagte ja wohl einiges!
„Nichts", hörte er Sirius murmeln.
„Hier, schau' es dir an", sagte James schnell und warf dem Jungen den Ring zu.
Dieser pfiff durch die Zähne, als er es sich besah. „Sieht cool aus."
James winkte ab. „Ja, ja... vielleicht ist es ja das, wonach wir suchen."
Sirius nickte leicht. Das blasse, fremde Gesicht hob sich in der matten Düsternis ab und war vom Kerzenschein beschienen. Ein sanftes, amüsiertes Lächeln umhauchte ihn, während er das Schmuckstück sorgfältig betrachtete. Der Ring funkelte im Licht und warf silberne Reflektionen auf dessen blaue Augen. „Vielleicht."Er warf ihm den Ring wieder zu und James legte ihn in die Kommode zurück.
„Na, komm', wir müssen los, ehe wir uns zurückverwandeln", sagte James ernüchtert.
Kaum hatte er es ausgesprochen, da flog die Tür auf.
James wirbelte herum und sah Snape eintreten.
Sirius sog die Luft ein und der Slytherin blieb wie erstarrt stehen.
„Verdammte Scheiße", murmelte James.
„Was macht ihr denn hier?", blaffte Snape auch schon entrüstet, die Augen verengt, der Blick lodernd.
Und noch ehe irgendwer etwas darauf antworten konnte, hatte James seinen Zauberstab gezogen und schleuderte einen „Petrificus Totalus!"auf Snape.
Dieser wurde von dem Zauber erfasst und kippte um.
Wild sah er Sirius an, grinste aber. Das war lustig. „Besser, wir machen ´nen Abgang, was?"
Sirius kicherte. „Wir sind halt böse, böse Slytherins", giggelte er in Richtung Snape, ehe sie an ihm vorbei hinausgingen.
- . -
James hatte sich am nächsten Tag in der Bibliothek verbarrikadiert, um sämtliche Siegelbücher zu durchstöbern, aber nichts gefunden.
Verdammt. Dabei war dieser Ring mit Sicherheit ´der´ Hinweis auf seine Vermutung.
Wie auch immer, er musste zum Unterricht, Zaubertränke würde gleich beginnen. Sirius war bei Felice Zabini und fand hoffentlich interessante Dinge heraus. Wo Remus und Peter waren, wusste James nicht, es war ihm momentan auch gleichgültig. Im Unterricht würde er sie ohnehin alle sehen.
Er stürmte davon, wurde von Madam Pince aufgehalten, die ihn mit finsterer Miene doch tatsächlich durchsuchte – seit einige Bücher immer wieder fehlten, überließ sie nichts mehr dem Zufall – und ließ ihn gehen, als sie kein gestohlenes Gut bei ihm fand.
James grinste und lief zum Unterrichtsraum. Im Gang sah er Lily, die gerade aus der Klasse herauskam.
Er blieb stehen und lächelte sie an. Sie verstanden sich mittlerweile gut, und er mochte ihre lebhafte Art. Sie ließ sich nichts gefallen und sagte es ihm, sobald er nervte, was eigentlich recht häufig vorkam, aber sie lachten viel zusammen und waren einfach auf derselben Wellenlänge. Selbst zum Testspiel, wo er als Sucher genommen wurde, war Lily gekommen und hatte ihm Glück gewünscht.
„Hey, Lily!", rief er ihr zu und strahlte. Seine Hand durchfuhr unwillkürlich sein ohnehin verstrubbeltes Haar.
Das Gesicht des Mädchens erhellte sich und sie trat auf ihn zu, das dichte, dunkelrote Haar fiel auf ihren Rücken herab. „James", lächelte sie mit ihrer glockenhellen Stimme. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten unablässig. „Hast du jetzt Zaubertränke?"
James nickte. „Ja. Und du?"
„Verwandlung. Hast du es schon gehört, die Slytherins behaupten, Gryffindors hätten sich mithilfe eines Vielsafttrankes Zugang zu ihren Räumen geschaffen und in Privatsachen rumgewühlt!"
James starrte sie verblüfft an, dann fasste er sich und lachte. „Das wäre ja lustig!"
Lily hob spöttisch ihre Augenbrauen. „Ich wusste, dass du so etwas sagen würdest. Aber in Privatsachen rumzuwühlen ist nicht unbedingt die feine Art!"
James zuckte mit den Achseln. Er wollte nicht zugeben, dass er und Sirius das gewesen waren, auch wenn die Verlockung, damit anzugeben, groß war. Doch sie würden in Schwierigkeiten kommen, außerdem schien Lily nicht sonderlich von der Aktion angetan zu sein. „Wenn die Geschichte überhaupt stimmt, werden jene schon einen Grund gehabt haben..."
Lily sah ihn an, nachdenklich, dann scharf. „Warst du es etwa?"
James riss die Augen auf und gab augenblicklich sein ´Ich bin so unschuldig, wie es sicher ist, dass die Sonne morgen wieder aufgehen wird´- Blick zum Besten. „Ich?"Er wollte es gerade abstreiten, als ein paar Slytherins an ihnen vorbeigingen.
Eine kleine Gruppe, Snape, Rosier und Mulciber blieben stehen.
„Potter", zischte Snape wütend. Seine dunklen Augen fixierten ihn hasserfüllt. „Das wirst du bereuen!"
James drehte sich um und maß sie allesamt mit höhnischen Blicken. „Worüber sprichst du, Schlange?"
„Streite es ruhig ab, ich weiß, dass du und Black dahinter stecken!", presste Snape zornig hervor.
Rosier und Mulciber sahen James übellaunig an. „Das wirst du bereuen. Du und auch Black, ganz gleich, wessen Erbe er ist...", stießen sie hervor.
James warf einen raschen Blick auf Lily, die das Ganze mit großen Augen und einem unlesbaren Ausdruck in ihnen verfolgte. Er lachte selbstsicher. „Hört mal, es wundert mich überhaupt nicht, dass ihr eure Probleme wieder an uns Gryffindors auslässt, aber langsam langweilt es mich. Zieht Leine, ehe ich euch allesamt verhexe."
Snape öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, was zweifellos einen Streit, wenn nicht eine Prügelei ausgelöst hätte, als Lily sich einmischte.
„Worum geht es denn?", fragte sie und tat ahnungslos.
James blickte sie an und winkte ab. „Keine Ahnung, welch' Komplexe die Jungs aus der Schlangengrube mal wieder haben."Er grinste süffisant.
„Unser Racheakt wird kommen, verlasst euch drauf", gab Mulciber Auskunft, ehe er mit Rosier weiterging. Nur Snape blieb stehen.
„Severus?"Lily sah ihn erwartungsvoll an und lächelte leicht.
James fiel aus allen Wolken. Kannten die sich etwa?
Snape schaute zurück und hob die Schultern. „Privatsache, Lily", wehrte er ab.
„Du kennst ihn?", fragte James dazwischen und versuchte, seine Aufgebrachtheit aus seiner Stimme zu verbannen.
Snape grinste hämisch. „Angst, dass ich dir deine kleine Freundin wegnehme, Potter?"
James lachte böse. „Ich bezweifle, dass du jemals eine Chance bei irgendeinem Mädchen haben wirst, Snape. Vorerst müsstest du dein Aussehen rundum ändern!"
„Jungs...", warf Lily entnervt dazwischen.
Doch weder James noch Snape beachteten sie. „Außerdem will Lily nichts mit dir zu tun haben", behauptete der Gryffindor. Sein Fehler, den er beging, fiel ihm nicht auf. „Du bist ein Slytherin und mit solch' abscheuwürdigem Pack gibt sich Lily nicht ab!"
„JAMES!", rief Lily und dieser blinzelte sie verwirrt an, als er merkte, dass sie erzürnt war.
„Ja?"
„James, ich gebe mich mit den Leuten ab, mit denen ich zu tun haben will, okay?", zischte sie verärgert. „Da hast du gar nichts zu bestimmen!"
„Willst du dich etwa mit rassistischen schwarzmagischen Arschlöchern abgeben?", fragte James wütend zurück.
Lily hob die Augenbrauen. „Severus ist weder das eine, noch das andere", gab sie mürrisch bekannt.
James schnaubte. „Und ob er das ist. Dieser Mistkerl wird in die Fußstapfen seines Vaters, der Schlange treten, verlass' dich darauf!"
„Sprich' nicht über Dinge, von denen du keine Ahnung hast!", presste Lily außer sich hervor, die Stimme bebend, da sie versuchte, leise zu sein, und verengte die Augen. Ihre Wangen erhitzten sich.
„Lass' gut sein, Lily, er wird es ohnehin nicht verstehen", mischte Snape sich wieder ein, warf James einen hochmütigen Blick zu und ging.
Der Junge starrte ihn grollend hinterher. Sein Herz pochte so schnell, dass er es flattern spüren konnte. ´So ein Bastard.´ Er zückte seinen Zauberstab. „Willst du sehen, wie ich ihn fertig mache, Lily?", fragte er scheinbar beiläufig, ohne den Blick von Snape abzuwenden.
Lily stieß ihn in die Rippen. „Lass' es, James!"
„Warum? Ich bin besser im Zaubern, als er, ich werde ihn locker besiegen können."
„Du kannst nicht jeden verfluchen, nur weil du es ´kannst´, James!", hielt Lily zischend dazwischen. „Lass' es, er wird sich erniedrigt fühlen und glaub' mir, Severus hat schon genug Probleme und wenn du auch noch..."
„Hast du etwa Mitleid mit Abschaum?", herrschte James sie an und wandte den Blick zu ihr. Seine Augen waren schmal und es loderte in ihnen. „Er ist ein schwarzmagischer Rassist, du solltest nichts mit ihm zu tun haben, denn weißt du was? Das wäre ziemlich paradox! Wie kannst du nur so blind sein?"
Lily stierte ihn an und holte tief Luft. „James Potter, ich hätte nie gedacht, dass du so ein arrogantes Arschloch sein kannst. Du kennst ihn nicht, also urteile nicht über ihn!"
James lächelte böse und hob seinen Zauberstab.
„Ich warne dich, James, wenn du ihn verhext, dann..."
James hob lauernd eine Augenbraue. Ihm war momentan alles egal, Hauptsache, er konnte Snape fertig machen. „Dann? Willst du mir drohen?"
Lily schnaubte. Ihre Lippen waren zusammengepresst und ihr Gesicht war wutverzerrt. Zornesflecken brannten auf ihren Wangen. „Tue es nicht, verdammt!"
James grinste kalt. Ohne den Blick von Lily zu wenden, rief er es laut über den Gang. „Hey, Snape!"
Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Slytherin stoppte und sich umdrehte. „Ist dein Freund etwa eine Heulsuse, dass du so sehr für ihn einstehst?", zischte er Lily zu.
Dann schleuderte James ihn einen Zauber entgegen, der ihn Seifenblasen aus dem Mund sprudeln ließ. Snape würgte und versuchte, zu spucken, aber es nahm kein Ende.
Gryffindors lachten, Slytherins zückten Zauberstäbe.
James sah in Lilys blitzende Augen. Empörung und maßloser Zorn spiegelte sich in ihnen wider und wenn er genauer darauf geachtet hätte, wäre ihm der Ausdruck der Enttäuschung nicht entgangen. „Das nächste Mal, bevor du mich ansprichst, Snivellus, tue es mit gesäuberten Mund, du Sohn der Schlange!", rief er arglistig.
Es wurde ruhig. James lächelte noch immer hämisch. Er hatte es ausgesprochen. Nun würden sich alle Gedanken darum machen, ob Snape wirklich der Sohn der Schlange war und man würde über ihn reden. Genau das, was der Slytherin offensichtlich versucht hatte, zu verhindern. Es war allgemein bekannt, dass James' Vater ein Auror war und wenn dessen Sohn derartiges behauptete, musste vielleicht etwas dran sein?
Dann trat augenblicklich ein Raunen ein. Erstaunte, hässliche Blicke in Richtung Snape. Der Ruf der Schlange wurde derzeit vom Tagespropheten regelrecht zerfetzt, so dass sich Hass und Abneigung gegen diesen nicht zu fassenden Banditen verbreitet hatte. Mit einem Schlag war der Junge unbeliebt, zumindest bei Nicht-Slytherins. James wurde es nicht wirklich bewusst, doch mit seinem Spruch hatte er sie alle manipuliert. Aufgehetzt durch die aufrührerischen Zeitungsartikel, mit denen das Zaubereiministerium seine Macht über die Medien mal wieder bis zum letzten Tropfen auskostete, schienen die meisten des Gryffindors Behauptung sofort zu glauben und entluden ihre Verachtung, die sie für Die Schlange empfanden, auf den angeblichen Sohn.
„James Potter, du bist ein niederträchtiger Idiot", hauchte Lily atemlos, so erbost, dass sie die Fäuste geballt hatte. „Ich verabscheue Leute wie dich!"
Und mit diesen Worten ging sie weg. Sie rannte förmlich davon und James schaute ihr verblüfft hinterher.
Plötzlich schlug ihm jemand auf die Schultern und er wirbelte herum.
Er sah in zwei lachende, schwarze Augen. Sirius.
„Coole Sache, James! Das mit den Seifenblasen ist grandios!"
Remus und Peter standen hinter ihm. Remus grinste leicht, hatte aber die Stirn gerunzelt, und Peter kicherte.
James grinste und schaute zu Snape. Dieser spuckte noch immer Seife, als jemand seiner Kumpanen den Fluch beendete. Unter höhnischem Gelächter der Gryffindors gingen die Slytherins in den Klassenraum, die Anwesendheit des gerade dazugekommenen Professors hielt sie offensichtlich davon ab, auf der Stelle Revanche zu führen.
James schlenderte mit seinen Freunden in den Klassenraum und wurde von Snape mit tödlichen Blicken aufgespießt.
Er grinste unverschämt, ehe er sich mit Sirius in die letzte Reihe hinsetzte. Er fragte sich, warum Lily mit einem wie Snape abhing und vor allem umgekehrt. Lily hatte Muggles als Eltern und wer mit solchen verkehrte, war schnell bei den Slytherins unbeliebt. James fiel auf, dass Lily Snape nicht großartig zur Hilfe gekommen war. Vielleicht waren sie wirklich befreundet, ein wenig zumindest, und hielten es geheim? Vielleicht durfte es niemand wissen? Aber wie hatte Lily ausgerechnet Snape besser kennen gelernt? Nein... nein, das konnte nicht sein. Wahrscheinlich hatte sie einfach nur Mitleid mit ihm. Und doch schien sie etwas gewusst zu haben, sie sprach von Problemen, die Snape zu Genüge hätte und er, James, ihn nicht weiter erdniedrigen sollte. Wusste sie also doch mehr?
James schnaubte. Er war sich sicher, dass da nicht mehr war und nahm es auf die leichte Schulter, dass er es sich mit Lily verscherzt hatte. Sie würde sich wieder abregen, dessen war er sich sicher.
Später würde James feststellen, dass er sich in diesem Punkt gründlich geirrt hatte, und gerade mit seiner lässigen Arroganz und dem Glauben, Lily würde ihm verzeihen, weil sein Charme nun mal grenzenlos war, machte er alles nur noch schlimmer.
Peter sah Sirius erwartungsvoll an. Sie saßen wie immer im Raum der Wünsche und der Schwarzhaarige und James hatten sich zum tausendsten Mal über Snape lustig gemacht, über dessen Gesicht, als er in den Schlafraum gekommen war und sie in Gestalt Mulcibers und Rosiers gesehen hatte. Sie witzelten über den Seifenblasenzauber mitten im Gang und Snapes Erniedrigung. Darüber, wie alle nun unverhohlen über den Slytherin tuschelten, angebliche Brut eines Schwerverbrechers.
Wie auch immer, mit diesen Aktionen würde es sicherlich einige interne Aufruhren in Slytherin geben...
Sirius hatte nun ein Buch über Animagi mit dem Titel ´Seelenspiele – oder wie man ein Animagus wird´ und wollte vorlesen, was da so Wichtiges darüber geschrieben stand.
James blätterte in einem anderen Buch, völlig fern des Themas, und suchte etwas über Familiensiegel. Doch Peter wusste, dass er Sirius zuhörte, James konnte sich irgendwie immer auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren.
„Also, hier steht so ziemlich alles drin, was man wissen muss", meinte Sirius nun, das Buch mit fiebrig-aufgeregtem Blick fixierend, das blasse Gesicht glühend. Er war immer für solche Dinge zu begeistern. Schnell und mit ganzem Elan. Besonders, wenn es sich um etwas schier Unmögliches, Heimliches und Risikoreiches handelte.
Sirius begann.
„Einleitung
Um ein Animagus werden zu können, muss man die eigene Seele beherrschen. Diese zu kontrollieren, zu fühlen ist der erste Schritt, um sich in ein Tier zu verwandeln. Es ist nicht einfach, über die Seele bewusst zu verfügen, weil die Seele sich somit selbst in Anspruch nehmen muss.
Die Seele
Was ist die Seele überhaupt? Beschreiten wir erst einmal den Pfad des Verstehens, ehe wir uns den Lektionen über Animagi zuwenden.. Die Seele ist etwas Spirituelles und bildet die Quelle aller Körperfunktionen, sowie geistigen Handlungen und Vorgängen. Sie bestimmt die Identität und das Bewusstsein des Menschen, sprich, sie ist der Atem des Lebens, das wahre Wesen aller Dinge. Die Seele ist das Einzige, was wirklich existieren kann, da sie eine unvergängliche Substanz ist, unsterblich, der Ewigkeit gleich, erfassbar jedoch nur, wenn sie in einem Körper aufblühen kann. Alles Wahrnehmen besteht in einem Empfangen der Form des Wahrgenommenen, als innerseelische Darstellung. Alle Gefühle und alle Gedanken sind Teil der Seele und machen somit die Persönlichkeit aus. Doch der Körper dient dem Geist nicht als leere, belanglose Hülle, sondern bildet die äußere Abbildung der Seele. Er kann Spiegel des eigenen Selbst sein.
Bezug zum Animagus
Demnach kann man bei der Animagus-Verwandlung die Tierart nicht willentlich aussuchen. Das Unterbewusstsein der Seele sucht sich dasjenige Tier aus, welches am besten zu ihm passt, denn wie der menschliche Körper Spiegel der Seele sein kann, so ist es mit jedem Körper, den sie annimmt, also auch beim Tier. Jene Charaktereigenschaften eines Tieres, die dem eigenen Geist am meisten ähneln, werden bei dem Vorgang der Animagus- Verwandlung dominieren und letztendlich zu dieser Form führen. Versuche, sich willentlich ein Tier vorzustellen und sich in dasjenige zu verwandeln, schlagen fehl, sofern das Unterbewusstsein sich ein anderes Tier ausgesucht hat.
Die Versenkung
Doch wie erfährt man, welche Animagus-Form man annehmen wird? Dazu muss man, wie am Anfang erwähnt, seine Seele beherrschen können. Die Seele kontrolliert die Seele. Zunächst einmal muss man das Bewusstsein im Einklang mit dem Unterbewusstsein bringen. Man muss die Seele betrachten können, wie sie ist, ohne ihr eigene Ideen oder Gefühle hinzuzufügen. Diese Haltung des „Nicht-Geistes"entspricht einer Bewusstseinsstufe, auf der die Gedanken vorbeifließen, ohne Spuren zu hinterlassen. Es geht um die Versenkung in einen speziellen Bewusstseinszustand. Diesen muss man blitzschnell erreichen können, um sich zu verwandeln.
Dies geschieht durch Training. Zunächst zeitaufwändig und mit viel Geduld versinkt man in die pure, geistige Ebene, lässt alles, was die Seele beeinflusst, an sich vorbeiziehen, ohne dass sie Spuren hinterlassen; der Geist muss frei, die Seele leer werden. Frei und leer von jeglichen Gedanken und Emotionen. Es handelt sich im Grunde um eine Art Meditation, die hilft, sich von allem loszulösen. Erreicht man den Höhepunkt, ist man in der Lage, sich gleitend und schnell in die Form des Tieres zu verwandeln. Hat man Übung im Beherrschen der Seele, kann man den Höhepunkt der Kontrolle von einer Sekunde zur nächsten erreichen und sich verwandeln, wann immer es einen beliebt.
Wenn man anfängt, über seine Seele verfügen zu können, wird man im Unterbewusstsein spüren, welche Tierform man annehmen wird. Es beginnt im Schlaf in den Träumen, die vom Unterbewusstsein produziert werden. Man fühlt die Seele in einem anderen Körper, ohne das man ihn sieht, spürt das Vertraute und zugleich Fremde. Je geübter man in dem Beherrschen seiner Bewusstseinsebenen wird, umso intensiver werden die Träume – bis man irgendwann einfach ´weiß´, welches Tier man wird. Meist hat man sich meistens zum Zeitpunkt des Erkennens in das Tier verwandelt, und zwar in ein solches, zu dem Seelenverwandtschaft herrscht.
Die Animagus-Form
Da die Seele unter anderem die Quelle aller Körperfunktionen ist und man seinen Körper verwandelt, ist es also wichtig, die Seele so beherrschen zu können, dass man Einfluss auf die Körpergestalt nehmen kann; der Augenblick der völligen Kontrolle des Geistes, der Befreiung und Leerung des Bewusstseins von jeglichen gedanklichen, emotionalen Spuren führt im selben Moment zur Verwandlung. Um dies vollbringen zu können, bedarf es hoher Konzentration und psychischer Stärke mitsamt dem aufrichtigen Wunsch, dies auch wirklich zu wollen.
Nur die Wenigsten werden Animagi und es ist bisher niemandem gelungen, verschiedene Gestalten anzunehmen. Man muss sich auf sein Inneres konzentrieren können, egal wann, auf seine Gefühle und Gedanken lauschen, im erfolgreichen Versuch, sie zu bezwingen und sich allmählich von ihnen zu befreien. Bis man die völlige Kontrolle über sich selbst erreicht hat.
Seelenspiel
Das Spiel mit der Seele ist schwer zu spielen. Wer keine Geduld und keinen Willen kennt, wird es verlieren. Nur wer sich beherrscht und nicht aufgibt, umgeben von mentaler Ruhe, wird gewinnen. ..."
Peter starrte Sirius an, dessen Worte in die Stille des Raumes widerzuhallen schienen. Er sah ihn nicht richtig, denn er war in Gedanken versunken, dass es nur so aussah, als würde er ihn beobachten. Dabei stierte er in Wirklichkeit durch Sirius hindurch, der Blick verschwommen, die Inhalte des Buches jedoch klar vor seinem inneren Auge.
Ein Spiel, also. Ein Seelenspiel. Manche Spiele, die man begann, ließen sich nicht beenden.
Peter schüttelte leicht den Kopf und lächelte flüchtig über sich selbst. Warum dachte er denn so etwas? Animagus zu werden bedeutete nichts Düsteres. Es war die hohe Kunst des Verwandelns und nur die besten Zauberer und Hexen der Besten waren befähigt, es zu vollbringen.
Er fragte sich, woher Sirius das Buch eigentlich hatte. Es schien keines dieser seriösen, offiziellen Bücher über Animagi zu sein... ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich war es verboten und Sirius hatte es deswegen besorgt. Weil er daran leichter dran gekommen war, schließlich wurde über die offiziellen Bücher gewacht, da das Zaubereiministerium es sehr streng mit dem Registrieren der Animagi nahm.
Irgendwie zweifelte Peter an sich, dabei wollte er sehr gerne Animagus werden. Damit hätte er etwas, womit er der Allgemeinheit voraus wäre. Und damit würde er Remus, seinem Freund, die einsamen Werwolfnächte erleichtern, auch wenn ihm nicht gerade wohl dabei war, mit einem Ungeheuer in der Heulenden Hütte zu hausen. Doch sie waren Freunde und Freunde halfen einander. Und er hatte bisher noch nie Freunde gehabt, also würde er es sich mit ihnen auch nicht verscherzen.
Welches Tier er wohl sein würde, sollten sie wirklich das Unmögliche möglich machen und Animagi werden?
Peter schaute wieder ins Leere und malte sich im Geiste die ganzen Vorteile auf, die er hatte, wenn er unangemeldeter Animagus war...
Ja, es würde sehr, sehr schwer sein, die Seele kontrollieren zu können. Und Peter ahnte bereits, dass er die meisten Schwierigkeiten haben würde. Aber was hatte der Autor des Buches gesagt? Es war ein Spiel.
Und ein Spiel war, außer mit dem Beherrschen der Regeln, im Grunde nur dann zu gewinnen, wenn man Tricks anwandte...
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A/N: Würde mich aber, wie immer, sehr über eure Meinungen darüber freuen!
Hehe, meine verrückten Animagustheorien müsst ihr nicht ernst nehmen g. Hört sich an, wie Sektengeschwafel g, fällt mir gerade auf, aber nun ja, ich schrieb ja, dass Sirius nicht unbedingt das seriöseste Buch besorgt hat (und ja, das ist Absicht von mir!) smile. Zudem stellte ich es mir schon so vor, wie ich es beschrieben habe. Ich glaube schon, dass es mit dem Beherrschen der Seele zu tun hat. Denn um Gewalt über den Körper zu haben, muss man eben starke Willenskraft besitzen. Man muss sich selbst kontrollieren und beherrschen können, und zwar so gut und so schnell, damit man von einer Sekunde zur nächsten mal eben so die Gestalt zu wechseln, und das geschieht nur durch Übung (seine Seele ´freimachen´) – und wie ich auf diesen ganzen Stuff gekommen bin? Wahrscheinlich habe ich mich von meiner Seminararbeit beeinflussen lassen, die ich derzeit schreibe, worin ich den Bezug Star Wars – Jedi Ritter und uns bekannten Philosophien und Religionen darstellen muss... nun, wie auch immer, ich denke, es gibt sehr viele Theorien über das Animagi-Werden. Ich hoffe dennoch, ihr fandet meine einleuchtend. Ich habe hier nur die Grundlagen erwähnt, wenn es soweit ist und die Jungs sich verwandeln können, werde ich sicher noch ein wenig näher darauf eingehen.
Ich weiß nicht, wie man zu einem Werwolf wird. Per Biss, schon klar, aber wie das so abläuft, weiß ich nicht. Da ich ohnehin bereits im Vampirkapitel eine Art Verbindung zwischen Vampire und Werwölfe geschaffen hatte, habe ich es mir so überlegt, dass es so ähnlich wie beim Vampirbiss abläuft.
´Snivellus´ ist krasses Latein, wenn man so will, und bedeutet, glaube ich, ´snivel´ kommt aus dem Englischen und dürfte ´schniefen´, ´jammern´, ´wehleidiges Getue´ bedeuten. ´Sniveller´ (oder so) demnach „Heulsuse". Denke mal, dass JKR das sich so ähnlich gedacht hat. Und in diesem Kapitel hat Lily ja unbewusst diese Grundlage für diesen Spitznamen geschaffen, da James, wie ihr gelesen habt, sich bei ihr zynisch erkundigt, ob Snape etwa eine Heulsuse sei, da sie ihn so sehr verteidigt ;).
Ich habe mich entschieden, James als Sucher darzustellen. Es passt einfach zu ihm – Mittelpunkt, Harry und der Schatz, mit dem James in Band 5 spielt.
Vielen, vielen Dank für eure lieben Reviews, ihr seid sooo toll!!! alle -anstrahl
