Dieses Kapitel widme ich MollyP, weil ich von ihr einen Award bekommen habe, hihi, und zwar den Konsalik-Award für schnelles Weiterschreiben -grins - ich muss das Bild noch auf irgendeine Seite hochladen, dann linke ich euch mal zum Award :) und Padfoot´s Mate, damit du schnell wieder gesund wirst! Gute Besserung.

Rückwärts in die Dunkelheit

Zu den Sternen schaut man auf,
wenn es auf der Welt nichts mehr zu sehen gibt.
Oder blickt man auf,
wenn man nichts mehr sehen will?

- die letzten Worte eines Sterbenden.

14. Kapitel

Toujours pur - Stets rein

Teil 1

"Komm', bitterer Regen,
und wasche aus meinem Herzen
das traurigste aller Worte:
Zuhause."

- unbekannt

James stand auf einem sonnenbeschienenen, grasigen Platz und schlenderte etwas unschlüssig über die Straße auf einen Gehweg. Er hatte einen kleinen Koffer in der einen und seinen neuesten Rennbesen in der anderen Hand. Es war warm, beinahe drückend, doch die leichte, sanfte Sommerbrise machte die Hitze ein wenig angenehmer.

Er steuerte auf zwei Häuser zu und blieb vor ihnen stehen, sie nachdenklich musternd. Der Junge konnte nicht verstehen, was an dieser Stadt so toll war und warum jemand hier freiwillig leben wollte. Er selbst war im schönen Wales aufgewachsen und kehrte in den Ferien immer wieder zum Haus seiner Eltern zurück, wo er im ansehnlichen Einfamilienhaus in dem kleinen, immergrünen Dorf mit liebevoller Wärme empfangen wurde.

Drei Wochen lang war er von seinen Eltern verwöhnt worden, hatte mit alten Freunden die Gegend unsicher gemacht und mit Sirius, Remus und Peter Kontakt gehalten. Letzterer war bereits im Urlaub, Remus hielt sich bei seiner Mutter auf und Sirius... Sirius war bei sich zu Hause, an einem Ort, an dem er nicht sein wollte, das hatte James noch einmal am letzten Schultag des zweiten Jahres in Hogwarts in aller Deutlichkeit erkannt. In seinen Augen... sie gaben so oft preis, was Sirius dachte und er hatte es direkt ablesen können. Doch sein Freund hatte sich nicht beschwert, hatte arglos getan, aber innerlich war er angespannt gewesen.

James hatte ihn für die ganzen Ferien über zu sich eingeladen, doch Sirius hatte bedauernd abgelehnt und gemeint, er käme nicht umhin, ein wenig zu Hause zu verweilen, wenn aber die Anstandszeit vorüber wäre, würde er sofort zu ihm ausrücken und eine Woche bei ihm abhängen.

Eine Woche fand James viel zu kurz und die Anstandszeit viel zu endlos - so lange wollte er ohnehin nicht warten. Allerdings hatte Sirius ihn ja nicht zu sich eingeladen und seine eigenen Eltern würden dem Gryffindor auch nicht erlauben, der schwarzmagischen Familie überhaupt einen Besuch abzustatten. Auch wenn sie nichts gegen Sirius hatten, so mochten sie dessen Eltern und ihre Ansichten nicht.

Nun aber waren James' Eltern auf Geschäftsreise für die nächsten beiden Wochen und der Junge konnte tun, was er wollte. Seiner Großmutter hatte er erzählt, er besuchte Peter, die dies nicht auf die Schnelle nachprüfen konnte, da die Pettigrews im Urlaub waren, ganz davon abgesehen, dass sie ihrem einzigen Enkelsohn vertraute und nicht die Idee kommen würde, seine Behauptungen in Frage zu stellen.

Das hatte James voll und ganz und ohne Gewissensbisse ausgenutzt und war los geflogen. Nun stand er hier, am Grimmauld Place zwischen Haus Nummer elf und dreizehn. Zu Hause hatte er heimlich in seines Vaters Büro gestöbert und nach Informationen über das Haus der Blacks gesucht. Schließlich wusste er nicht, wie er das Haus betreten konnte, ohne dabei draufzugehen, sollten denn irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen gegen Eindringlinge getroffen worden sein.

Da diese Familie von Auroren observiert wurde, fand er eine magische Notiz, wie er das Haus zu sehen bekommen würde. James hätte ja auch Sirius fragen können, aber dieser wollte nicht, dass er ihn besuchte.

Ob er sich schämte? James wusste es nicht und dachte sich, dass Sirius letztendlich sicher froh sein würde, wenn er ihn für die nächsten beiden Wochen Gesellschaft leistete, inmitten eines dunklen Hauses bei einer Familie, bei welcher der Junge sich nicht wohl zu fühlen schien.

James stand also nun auf dem Bürgersteig, redete sich Zuversicht ein und dachte ganz fest an die magische Notiz seines Vaters. Und schon erschien ein prächtiges, schwarzes Haus zwischen Nummer elf und dreizehn, so imposant, das es in dieser sonst so schlichten Umgebung völlig fehl am Platze wirkte. Ein schwarzes Tor versperrte den Eintritt in den düsteren Vorgarten, ein kleiner Alleenpfad führte zu Steintreppen und zur großen, schwarzen Tür.

Grimmauld Place Nummer zwölf, Sitz und Herrenhaus der Familie Black, der wohl ältesten und reinblütigsten Familie in Großbritannien überhaupt.

Das Tor ließ sich mühelos öffnen und keine Schutzflüche hinderten James am Betreten des Grundstücks. Entweder, weil Mr Black seinen Einfluss auf das Zaubereiministerium mit einer Menge Galleonen sicherte, so dass es niemand wagen würde, das Haus zu stürmen und nach verbotenen Artefakten zu durchsuchen (was die Auroren nicht davon abhielt, das Haus zu beobachten), oder aber die magische Notiz deaktivierte die Flüche, so dass James freie Bahn hatte. Vielleicht hatte es auch mit der Absicht des Lesers zu tun - James Absichten waren ganz und gar nicht boshaft, schließlich wollte er nur dem älteren Sohn einen Besuch abstatten.

Und Merlin wusste, welche geheimen Mittel sein Vater eingesetzt hatte, um an diese Notiz zu kommen...

James schritt über den kleinen Pfad. Die dichten Baumkronen links und rechts verdeckten fast völlig die Sicht zum blauen Himmel. Es war ruhig, nur ein paar Vögel zwitscherten. Er stieg die Steinstufen hinauf und betätigte den silbernen, riesigen Messingring, der im Maul einer abgehackten, echten und nun natürlich toten Kobraschlange befestigt war.

Das Mienenspiel des Schwarzhaarigen verfinsterte sich. Die Idee, seinen besten Freund in einer Schwarzmagiergrube zu besuchen, fand er nun nicht mehr so gut. Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür geöffnet und ein Hauself mit stechendem Blick erschien.

"Ja, bitte?", fragte es mit unsympathischer Stimme. Die großen Augen funkelten unfreundlich und musterten James abschätzend.

Dieser, der es mit Geduld ohnehin nur selten hielt, herrschte ihn an. "Ist Sirius da?"

Der Hauself verengte seine Augen, sein Blick wurde verächtlich und unangenehm. "Ja, Master Sirius ist da."

"Dann lass' mich rein und bring' mich zu ihm!", forderte James schroff.

Der Hauself zog die Stirn kraus. "Mir ist kein Besuch bekannt gegeben worden."

Der Junge verdrehte die Augen. Er stellte seinen Koffer auf den Boden, ging langsam in die Hocke und lächelte kühl, darunter vor Ungeduld brodelnd. Seine Hand schoss hervor, packte den Hauself am Handgelenk und zog ihn zu sich.

Dieser piepste empört auf und versuchte sich loszureißen.

"Dann gebe ich dir hiermit meinen Besuch bekannt!", zischte James zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, ließ ihn abrupt los, stand auf, schnappte sich dabei seinen Koffer und trat ein, den Bediensteten beiseite schubsend.

Dieser protestierte erbost, doch James ignorierte ihn. Er stand in der großen Eingangshalle und sah sich um, den Koffer abstellend.

Sie war düster, belegt mit einem dunklen Teppich. An den schwarzen Wänden hingen Portraits und der massive Kronleuchter und der Kandelaber auf dem schwarzen Eichenholztisch hatten die Gestalt von (diesmal unechten) silbernen Schlangen. Weiter hinten befand sich ein großer Schirmständer - unverkennbar aus einem abgetrennten Trollbein gefertigt. Daneben führte eine dunkle Treppe nach oben.

Der Hauself polterte noch immer wütend auf ihn ein, aber James wedelte abwinkend mit der Hand. Endlich verschwand er grollend, wahrscheinlich, um jemanden zu holen, der ihn rausschmiss.

Er überlegte gerade, wie er am schnellsten in diesem großen, schwarzmagischen Haus Sirius finden konnte, als er hörte, wie jemand oder mehrere die Treppen hinab stiegen, miteinander plaudernd.

James nahm sich vor, höflich zu reagieren, wer auch immer das von Sirius' Familie sein mochte, und sah gespannt in die Richtung.

Er sog den Atem ein, als er Lucius Malfoy erkannte. Er war in Begleitung von einem Jungen, den er vom Aussehen nicht kannte, dessen Stimme ihn aber eindeutig verriet: Aryan Lestrange, Walpurgisritter, der ihn, James, einst töten wollte. Dahinter schlenderte Bellatrix, aufrecht und arrogant, als gehörte das Haus ihr.

James zückte seinen Zauberstab, ließ den Arm aber reglos herabhängen. Er wusste, er durfte in den Ferien nicht zaubern, aber bei Notwehr war man berechtigt, Flüche zu verwenden.

Die kleine Gruppe kam näher und musterte ihn ein wenig irritiert und erstaunt, während sie vor James stehen blieb.

"Nanu, wer bist denn du?", fragte Bellatrix stirnrunzelnd und arglos, mit einem leisen, auffordernden Lächeln auf den Lippen.
Dann fiel es ihr offensichtlich ein, denn ihre Augen verdunkelten sich augenblicklich, das Lächeln erfror. "Du?", zischte sie lauernd. "Du bist doch einer von Sirius' nervigen Freunden!"

James funkelte sie wütend an und wollte etwas erwidern, als Lucius sich einmischte.

"Das muss Potters Sohn sein", schnarrte er; der Unterton erfüllt von Verachtung. "Einer von diesen blutsverräterischen Auroren."

Der Gryffindor verfestigte seinen Griff, sowohl um den Besenstil, als auch um den Zauberstab, so dass die Knöchel weiß hervortraten. "Und das hier muss die verlogene Schwarzmagierbande von Arschlöchern sein", entgegnete er, Lucius' Tonfall nachahmend.

Die grauen Augen des blonden Jungen ruhten auf James, scheinbar gelassen und amüsiert, doch unter der ruhigen Oberfläche funkelte es gefährlich auf.

Bellatrix trat auf ihn zu, die Augen nur noch enge Schlitze, die Lippen zusammengepresst. "Du befindest dich auf fremden Terrain, Kleiner", erinnerte sie ihn kalt und höhnisch an diese unerfreuliche Tatsache. "Also, pass' auf, was du sagst..."

James erwiderte den Blick mit erzwungener Geduld. Dann schaute er lahm zu Lucius und dann in die hellgrünen, ausdruckslosen Augen von Aryan. Er hatte nichts zu befürchten, sie wussten, dass er Sirius' Freund war, und das Haus hier gehörte ja nicht ihnen. Somit waren sie alle Gäste.

"Ich würde meinen, du hast in diesem Haus nicht viel mehr zu sagen, als ich, Luder", meinte er also im höflichen Ton, während er langsam wieder zu Bellatrix schaute.

Es war, wie in Zeitlupe.

Das Mädchen schien genug gehört zu haben, denn sie war dabei, ihren Zauberstab zu ziehen. James hob seinen Arm. Ihre Zauberstäbe kreuzten sich, wie zwei Schwerter. Die Hölzer schlugen gedämpft aufeinander, das Geräusch hallte in der langen Eingangshalle warnend wider.

James ließ seinen Blick über die Zauberstäbe schweifen, spürte die hellen Augen Bellatrix' auf sich, wie zwei Nadelstiche, und lächelte falsch und verzerrt.

Sein Verstand erklärte ihn gerade für verrückt, aber seine Emotionen dominierten und bestimmten sein Verhalten.

Bei Merlin, wie er dieses Pack verabscheute.

Doch noch ehe James reagieren konnte, verschwand das verlangsamte Wahrnehmungsgefühl, Bellatrix löste ihren Zauberstab von seinem, zielte mit der Spitze auf sein Herz und sprach den Fluch aus.

"Crucio."

Der Schwarzhaarige konnte es kaum fassen, dass sie das wagte, als auch schon ein grauer Blitz ihn traf, gefolgt von grausamem Schmerz und Pein, die den Körper wie loderndes Feuer durchwallten und mit eiskalter Klaue nach seiner Seele griffen, um diese zu foltern, erbarmungslos, keine Gnade kennend.

James keuchte auf, beinah unfähig, zu atmen. Der Besen entglitt seinem Griff, er presste die Hände an sein Herz, als versuchte er, den Schmerz zu dämmen, und merkte durch einen verschleierten, dichten Nebel, wie er auf die Knie fiel. Kurze Zeit später stützte er sich mit den Händen auf den Boden ab.

Ein kaltes Lachen drang aus weiter Ferne an sein Ohr. "Na, gefällt dir das, Kleiner?", hörte er die giftige Stimme Bellatrix'.

James wollte ihr eine Beleidigung entgegen schleudern, doch er rang zu sehr nach Luft, als das es ihm gelang. Schmerz. Überall nur Schmerz, der seine Sinne betäubte. Er versuchte, ihn wegzudrängen, doch es war schwer. So schwer... Mühselig hob er den Kopf und starrte die Hexe finster an.

Er würde nicht ihn Ohnmacht fallen. Nein, das würde er nicht. Diese Schmach würde er sich nicht geben.

"Petrificus Totalus!", rief jemand plötzlich erbost.

Völlig neben der Spur nahm James wahr, wie Bellatrix erstarrte und umkippte - seine Qual hatte in diesem Moment ein Ende. Er atmete auf, der Schmerz war verschwunden, auch wenn prickelnde Stiche noch weiter zu spüren waren, rappelte sich schwerfällig auf, den Zauberstab immer noch in der Hand, während er - wie Lucius und Aryan - in die Richtung starrte, aus welcher der Ganzkörperklammerfluch gekommen war.

"Sirius!", rief James erfreut aus. Sein Kumpel stand da, mit erhobenen Zauberstab, das Gesicht bleich und ausdruckslos; nur die dunklen Augen funkelten hasserfüllt.

Sirius beachtete James gar nicht, sondern spießte Lucius, Aryan und Bellatrix, die soeben von dem Walpurgisritter vom Fluch befreit worden war und aufstand, mit tödlichen Blicken auf.

Er schien sehr empört und innerlich aufgewühlt. "Wer hat dir erlaubt, meinen Gast zu belästigen, Bella?", erkundigte sich Sirius mit gepresster Stimme, während er näher kam. Er war vollkommen in schwarz gekleidet - teuer aussehende Hose und ein edel geschnittenes Hemd. Die Schatten des Kronleuchterlichts sammelten sich in der Grube seines Schlüsselbeines.

Bellatrix schnaubte verächtlich, ihren Zauberstab in der Hand. "Er ist nicht so reinblütig wie wir, und gehört einer Bande von Mugglefreunden an", zischte sie, als wäre diese Erklärung nicht zu toppen.

Sirius' Augen wurden schmal. Finsternis umhauchte sein Gesicht. "Das gibt dir noch lange nicht das Recht, Hausherrin zu spielen." Er stand nun direkt vor der kleinen Gruppe und beachtete James noch immer nicht.

Lucius winkte ab. "Schön, schön, schön", schnarrte er überheblich. "Dennoch solltest du den gut gemeinten Rat annehmen, dir deine Freunde woanders zu suchen, Black."

Sirius richtete seinen flackernden Blick auf ihn, das Gesicht noch immer in einer Maske der Ausdruckslosigkeit verhüllt.
"Zum Beispiel in Slytherin, Malfoy?", wollte er desinteressiert wissen. Er sprach auffällig ruhig, doch der Groll in seinen Augen strafte seine Gleichgültigkeit Lügen. "Oder bei dir?" Der Junge lachte höhnisch auf. "Ich bezweifle sehr, dass Leute wie du das Wort ´Freunde´ buchstabieren können." Er nahm einen gemeinen Ausdruck an. "Du würdest sogar die Seele deiner eigenen Mutter verkaufen, wenn es dir von Vorteil wäre."

Lucius verdüsterte sich. Eine Sekunde später hielt er seinen Zauberstab gezückt. "Lass' meine Mutter aus dem Spiel, Black, oder hast du etwa deine gute Erziehung vergessen?" Seine blassen Augen leuchteten boshaft.

Sirius lächelte kühl. "Nicht mehr, als du", entgegnete er mit leisem Spott, aber klirrend klarer Stimme.

"Stell' dich nicht gegen uns, Kleiner", warnte ihn Bellatrix wütend.

James schaute von einem zum anderen und beobachtete das Ganze mit wachsender Unruhe. Der Ton, der hier herrschte, gefiel ihm ganz und gar nicht und er schien mehr, als den soeben ausgelösten Streit heraufzubeschwören.

Auch Aryan sagte noch nichts, doch er nahm das alles mit einem belustigten Ausdruck auf dem feinen Gesicht wahr. Er wirkte gelassen mit seinen schwarz umschminkten, hellgrünen Augen und dem dunklen Haar, die in kurzen, spitz zulaufenden Strähnen konfus in alle Richtungen gestylt waren. Er hatte eine beinahe gleichgültige Haltung eingenommen, und nur sein Blick wirkte leicht nachdenklich.

"Du hast mir gar nichts zu sagen, Bella", erwiderte Sirius aggressiv - offensichtlich artete es gerade in einen derben Familienstreit aus. "Und schon gar nicht hier!"

"Oh, oh, oh!", machte Bellatrix aufgebracht. Sie fauchte, wie eine wütende Katze. "Dein Vater und deine Mutter werden sicher anders darüber denken!"

"Mir scheint entgangen zu sein, dass sie ihre Vormundschaft über mich an dich weitergegeben haben, Schlampe." Sirius war nicht länger ruhig. Sein Gesicht war angespannt, seine Augen sprühten Funken, die freie Hand war zur Faust geballt, der Zauberstab erhoben.

"Wirklich witzig", kommentierte seine Cousine sarkastisch und trat einen Schritt auf Sirius zu, bis seine Zauberstabspitze sie berührte. "Sie werden kaum erfreut sein, wenn sie sehen, wen du hier eingeladen hast!"

"Wir haben deinem Freund nur den Empfang gebührt, den er verdient hat", fügte Lucius kalt lächelnd hinzu. Das blonde, glatte Haar war zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden. Er musterte Sirius hochmütig.

Sirius schien wieder äußerst gelassen - ein gefährliches Zeichen, wie James wusste.

"Dazu habt ihr kein Recht!", meinte er mit feindseliger, klarer Stimme. Er sah Lucius und Bellatrix an. Der Augenblick schien sich in die Länge zu ziehen, gestochen scharf, bereit, zu explodieren.

James schaute atemlos in die Runde, bereit, Flüche abzufeuern.

Sirius löste seinen boshaften Blick nicht von jenen beiden. "Raus... aus dem Haus... meiner Eltern", sagte er dann langsam und mit einer solch' tödlich kalten, hasserfüllten Stimme, dass sie die Luft zu zerschneiden vermochte.

James riss die Augen auf und starrte seinen Freund an. So hatte er ihn noch nie erlebt... Bellatrix schnaubte empört. "Du...", fing sie zornig an, aber Sirius unterbrach sie.

"Raus. Meine Eltern sind nicht da, und als ihr ältester Sohn habe ich demnach hier das Sagen", erklärte er bedrohlich und gebieterisch. "Und ich sagte: raus. Verschwindet."

James stierte ihn noch immer an. Die anderen taten das Gleiche, und der Moment schien jede Sekunde zu zerreißen, bis Lucius zu lachen anfing. Leise, amüsiert und irgendwie... stolz, wie der Gryffindor unruhig und verblüfft bemerkte. Er erinnerte sich, dass Sirius einst Lucius' Schützling gewesen war und es mit Sicherheit noch sein würde, wäre er nicht nach Gryffindor gekommen. Aber vielleicht hatte der Blonde die Hoffnung ja nicht aufgegeben?

Die blassgrauen Augen des jungen Mannes strichen kühl, aber mild über Sirius' Gesicht. "Wirklich, Black, glaube mir: auf unserer Seite, auf der Seite, auf die du nun mal gehörst, kannst du ganz groß werden. Du hast es gerade eben mal wieder bewiesen. Glaube mir und überlege es dir, ehe du einen Schritt in die falsche Richtung machst..." Er maß Sirius mit unlesbaren Blicken, nahezu sanft, wenn da nicht die unverdrängte Kälte wäre. "Unsere Seite wird dich niemals in Stich lassen. Die andere Seite aber schon..." Lucius lächelte aufrichtig. "Blut wird immer dicker sein, als Wasser. Das wirst du niemals ändern können."

Er nickte Sirius knapp zu, ehe er sich abwandte; der knöchellange, dunkle Umhang bauschte sich beeindruckend auf, und mit eleganten Schritten und hocherhobenen Hauptes schritt er zur Haustür, wie ein König, der an seinem ihm zujubelnden Volk vorbeiging.

Bellatrix sah ihren Cousin aus verengten Augen an, verächtlich, sagte jedoch nichts mehr dazu und folgte Lucius eilig.

Sirius war um mehrere Grade blasser geworden, und starrte Lucius mit großen Augen hinterher.

Aryan räusperte sich leise, als die Tür ins Schloss gefallen war.

James sah ihn an.

Der Walpurisritter schaute zu Sirius, mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen, das selbst seine kühlen Augen erreicht hatte und dort aufglitzerte, wie Tautropfen im Morgenlicht. "Du tätest besser daran, Lucius zu glauben, Sirius", sagte er nun mit seiner stets ein wenig lauernd klingenden Stimme, aber James hörte auch etwas Warmes und Ehrliches daraus, sacht, aber existierend.

Er starrte Aryan verwirrt an. Glaubte dieser Zauberer wirklich an die Richtigkeit der Schwarzen Magie und der Reinblütigkeit? Glaubte er aufrichtig und aus ganzem Herzen, dass er für das ´Gute´ eintrat, weil nur jenes ´richtig´ sein konnte? James konnte sich nur damit diese Aufrichtigkeit bei Aryan erklären, die ihn trotz der zarten Kälte stets umgab, wie ein warmer, freundlicher Schatten.

Sirius löste seinen Blick von der Haustür und lenkte ihn langsam und fragend zu Aryan. Sämtliche Wut und sämtlicher Hass waren verschwunden, ins Nirgendwo geflohen und hatten kümmerliche Leere hinterlassen, überschattet von... Zweifel.

Aryan wirkte ruhig und sah Sirius an, als sehe er in ihm einen Freund, den es zu retten galt, weil Freunde sich einander stets halfen, wenn sie in Not waren.

Aber retten, wovor? James runzelte besorgt die Stirn, ihm gefiel diese Entwicklung hier überhaupt nicht. Doch noch sagte er nichts, noch beobachtete er die sich vor ihm auftuende Szene atemlos und angespannt.

"Die Feindes Seite hat ihre so genannte Moral auf nur unsicheren Säulen gebaut", erklärte der junge Walpurgisritter sacht, fast schon träge. "Sie erkennt dich nur an, solange du so denkst und bist, wie sie. Und der Name ´Black´ wird bei ihr immer Misstrauen ausrufen. Eine Abweichung deinerseits, ein Preisgeben eines deiner Züge, die den Feinden nicht gefallen wird, ein kleiner Fehltritt, Sirius, und sie stürzen sich auf dich, wie ausgehungerte Raubtiere, verurteilen dich und sehen in dir den Sündenbock. Das wird so sein, weil du ein ´Black´ bist, und vor dieser Tatsache kannst du nicht fliehen." Er lächelte flüchtig. "Wir aber werden zu dir halten. Der Weg zurück steht dir offen, Sirius. Immer." Aryan ging rückwärts, langsam, als hätte er alle Zeit der Welt und entfernte sich allmählich von ihnen, den sachten Blick der hellgrünen Augen nicht von Sirius lösend, das leichte, ehrliche Lächeln nicht ein einziges Mal verschwunden. An der Tür blieb er stehen. "Die Dunkle Seite wird dich niemals fallen lassen. Doch vertraue darauf, dass die Freundschaft es tun wird."

Ein letzter kühler, aber aufrichtiger Blick, dann öffnete Aryan die Haustür und trat hinaus in den hellen, warmen Sommernachmittag, der hier, im kalten, düsteren Haus so unwirklich, so fern wirkte, als sei er pure Illusion.

Mit einem Klicken, welches widerhallte, fiel die Tür ins Schloss. James sah zu Sirius, der reglos auf die Stelle starrte, wo der Schwarzmagier soeben noch gestanden hatte. Etwas Nachdenkliches, Verzweifeltes hatte sich in Sirius' nachtschwarze Augen geschlichen.

James wusste nicht, was er sagen sollte, also schwieg er unbehaglich, seinen Freund verstohlen musternd.

"Glaubst du, sie haben die Wahrheit gesagt?", brach Sirius' leise Stimme die Stille.

James zog die Augenbrauen hoch und stieß einen langen Atem aus. Ihm wurde nicht bewusst, dass er ihn angehalten hatte. Sirius reagierte genauso, wie er es befürchtet hatte. Er wollte automatisch verneinen, aufrühren, den Jungen sogar schütteln und wissen wollen, wie er ernsthaft über jene gesprochenen, verlogenen Worte nachdenken konnte. Doch er hielt inne und war selbst darüber überrascht. Freundschaft, so kam James in den Sinn, machte einen verletzlich. Und somit schwach genug, um ihre Opfer fallen zu lassen. Das stimmte. Doch... "Was ist das Leben schon wert, wenn man das Gefühl der Freundschaft nicht erfahren darf?", fragte er also zurück und sprach genauso leise und brüchig, wie sein Freund zuvor.

Sirius ließ seinen Blick langsam zu ihm schweifen. Und James erkannte darin, dass der Junge nach etwas suchte, wo er Halt finden würde, etwas, wofür es sich lohnte, mit seiner Familie zu brechen und die gefühllose, aber damit sichere Seite, für die er bestimmt war, aufzugeben, um eine Grenze zu überschreiten, die unsicher und verletzlich machte. Er erwartete von James eine Antwort, die ihn davon restlos überzeugte, dass ihre Freundschaft all' das, was er auf sich nehmen musste, wert war.

James suchte fieberhaft nach den richtigen Worten, um Sirius davon überzeugen zu können, dass sich dieser Wechsel trotz des hohen Preises auszahlen würde, doch er fand sie nicht, und so sprach er einfach das aus, was ihm gerade in den Sinn kam.

"Niemand zwingt dich, dich gegen deine Familie zu stellen, Sirius", sagte er matt. Die Arme hangen reglos herab. "Aber wenn sie dich nicht so akzeptiert, wie du bist, ist sie nicht besser, als jene ´Feindesseite´, von der Lestrange gesprochen hat." James schob fiebrig seine Unterlippe zwischen die Zähne. "Du hast mich einmal gefragt, was wäre, wenn der Preis für Freundschaft zu hoch für uns sei..." Er blickte Sirius fest an und erlaubte ihm nicht, wegzuschauen. "Ich glaube, der Verlust, nie zu erfahren, was Freundschaft wirklich bedeuten kann, ist ein viel höherer Preis, den man zu zahlen hat, als den der Freundschaft."

Sirius schien immer noch zu zweifeln. Seine Augen, so oft ein Spiegel seiner Seele, verrieten ihn. "Aber... aber nicht zu wissen, was Freundschaft bedeutet, besagt, nichts vermissen zu können", wandte er dumpf ein.

"Doch dann wirst du dich immer fragen, wie das Gefühl wäre, zu wissen, Freunde zu haben..." James lächelte leicht. "Der Verlust ist, nie etwas zu wissen, Sirius. Und wenn die Freundschaft echt und aufrichtig ist, wird jeder Preis, den sie verlangt, sich dafür lohnen..."

Sirius erwiderte stumm seinen Blick. Noch immer huschten leise Zwiespalte über seine dunkle Iris, wie graue Schatten, flüchtig, kaum erfassbar, aber sie wurden zusehends schwächer, als entfernten sie sich in Weiten, die jedoch immer noch erreichbar waren. Die Unsicherheit zersplitterte langsam, tausend zersprengenden Glasscherben gleich, und Gewissheit erklomm seine ausdruckslosen Gesichtszüge.

Sirius glaubte ihm, das erkannte James, und war erleichtert und froh. Der Riss, den die einfachen Worte der ehemaligen Slytherins herbeigefügt hatten, heilte, so schnell, wie er entstanden war, und wurde von aufgehender Arglosigkeit überdeckt.

Doch James wusste, so fest und ehrlich ihre Freundschaft auch war und werden würde, sie dennoch auf unsicherem Boden entstanden war. Daran mochten die Zeit, welche durch die Zersplitterung der Gesellschaft markiert wurde, die Verschiedenheit, aus der er und Sirius entsprangen, Schuld sein, und obwohl James wusste, dass ihre beider Freundschaft zueinander keine Lüge war und später allen trotzen würde, würde Sirius sie im Unterbewusstsein hin und wieder in Frage stellen, allein, weil ihm solch' ein kostbares, verletzliches Gut fremd war und er immer noch lernen musste, damit umzugehen.

Aber James war davon überzeugt, dass Sirius ihn niemals hintergehen würde und dieser, der sich derzeit noch von dem unbekannten Preis der Freundschaft ein wenig scheute, zum Zeitpunkt der Bezahlung wissen würde, dass sich jeder Preis zu zahlen lohnte, ganz gleich, wie hoch er war.

- . -

Sirius sah James in die Augen, darum bemüht, sein Gesicht verschlossen zu halten, aber es gelang ihm nicht. Nicht bei James. Nicht bei seinem besten Freund, der ihn so offen vertraute und es mit jeder einzelnen Geste zeigte. Der es für so sehr verständlich hielt, dass er, Sirius, zu ihm halten würde, und nicht einen Weg beschritt, der einfacher war, dessen Entscheiden diesen zu gehen, ihn niemand übel nehmen würde, da sein Leben an der Seite der Dunklen Magie eigentlich vorherbestimmt war. Der auf einmal so viel Geduld zeigte, ihm so manche, leise Zweifel verzeih und ihn mit solcher bedingungsloser Hingabe vertraute, wie niemand niemals zuvor.

Sirius schenkte James ein ehrliches, unbeholfenes Lächeln, welches dieser erwiderte. Dann zog er fragend die Augenbrauen in die Höhe, steckte den Zauberstab in die hintere Hosentasche zurück und verschränkte die Arme vor die Brust, seinen Freund aufmerksam musternd. "Also?", erkundigte er sich erwartungsvoll. "Wie hast du es geschafft, das Haus hier ungehindert zu betreten?" Er grinste lausbubenhaft. "Normalerweise müsstest du in alle vier Himmelrichtungen zerfetzt worden sein, nur dein Kopf wäre unversehrt und dort aufgespießt, wo alle ungebetenen Besucher hängen."

James starrte ihn an, einen Augenblick lang offensichtlich überlegend, ob das ernst gemeint war, dann boxte er Sirius spielerisch in den Magen und lachte. "Ich habe bei meinem Vater eine magische Notiz gefunden", erklärte er leichthin.

Sirius nickte nachdenklich. "Gestohlen?"

"Ich?" James zwinkerte. "Klar, Mann. Dad weiß nicht, dass ich hier bin. Er und Mom sind zwei Wochen lang weg."

"Das wundert mich nicht." Er funkelte den anderen spöttisch an. "Und da dachtest du, du könntest hier einfach aufkreuzen?"

James zuckte nicht ein einziges Mal mit den Wimpern. "Ja." Seine braunen Augen wurden groß. "Aber schau', wenn du deswegen Ärger mit deinen Eltern bekommen solltest, gehe ich natürlich wieder."

Sirius starrte ihn an. Dann schnaubte er. Soweit würde es noch kommen, dass seine Freunde ihn nicht besuchen durften. Zugegeben, er selbst wollte es nie, weil er dieses Haus hier hasste, aber James war nun mal hier. Und klar, seine Mutter würde austicken, wenn sie den ´Potter-Bengel´ sehen würde. Doch der Gedanke erheiterte Sirius. Zumal sie es nach außen hin ohnehin nicht zeigen würde. Wollen schon, aber sein Vater legte großen Wert auf den Anschein einer perfekten Familie und so würde James die Unwillkommenheit nicht in großem Ausmaß spüren. "Du bleibst hier!", bestimmte Sirius also großspurig und grinste.

James strahlte. Es schien, als ginge die Sonne in ihm auf, das Grinsen hob sich und seine Augen leuchteten. "Ich weiß zwar nicht, ob das eine so gute Idee ist", meinte er zwar, sich angewidert umschauend, "aber dafür können wir zwei zusammen abhängen!"

Dann verdüsterte sich sein Gesicht. "Warum dürft ihr hier zaubern, ohne dass gleich Eulen vom Zaubereiministerium kommen? Habt ihr hier etwa verbotene Schutzwälle, die gewisse Dinge abschirmen?"

Sirius feixte. "Jep. Du ahnst nicht, welch' großen Vorteil man daraus hat. Wir können hier zaubern, soviel wir wollen!"

James nickte und schien begeistert. Doch ein sanfter Schatten unter seiner Iris zeigte, dass er noch etwas auf dem Herzen hatte. Er sprach es direkt aus. "Bellatrix hat den Cruciatusfluch verwendet!" Er zischte, jedwede Fröhlichkeit war verschwunden. "Ich fasse es nicht, dass sie ihn beherrscht, erst recht nicht, dass sie das gewagt hat!"

Sirius regte sich unbehaglich. Genau das hatte er befürchtet. Warum Bellatrix das getan hatte, wusste er auch nicht. Wollte sie vor Lucius und Aryan angeben? War sie sich sicher, dass es niemals rauskäme? James' Vater war immerhin ein Auror und... er stieß einen langen Atem aus. Natürlich würde es nicht rauskommen, selbst wenn sein Freund unter Einfluss des Veritasserum schnurstracks zum Zaubererminister laufen und ihm davon berichten würde. Was herrschte, war Geld. Und nicht die Ehrlichkeit. Sämtliche Blacks würden auf der Stelle gewisse Summen an Galleonen für das Stillschweigen und das Vergessen dieses Zwischenfalls zahlen, den Tagespropheten, der schon längst kein unabhängiges Presseorgan mehr war, zwingen, nicht darüber zu berichten, und so tun, als wäre nichts gewesen. Und wenn James' Vater damit nicht zurecht kommen würde, würde man ihn feuern. So einfach war das. Ideologien und Werte gab es in der magischen Politik so wenig, wie anderswo. Er sagte James das.

Dieser nahm es mit versteinerter Miene auf, er hatte es schließlich gewusst. Sirius hatte ihm schon vorher häufiger angedeutet, dass hier jene das Sagen hatten, die es auch bezahlen konnten. Trotzdem war er zornig; Sirius konnte es nachvollziehen.

"Verdammt, ich kann nicht glauben, dass alles so korrupt abläuft!", zischte er schließlich außer sich vor Wut hervor.

Sirius zuckte mit den Achseln. Er war es gewohnt, er fand nichts Schlimmes daran. "Du wirst es nicht ändern können, James."

Dieser funkelte ihn an. "Man sollte es aber ändern wollen, Sirius!" "Ich zeig' dir mein Zimmer, ja?", meinte der Schwarzhaarige schlicht. "Wir zaubern ein zweites Bett rein, und weißt du was? Wir können schon mal das mit den Animagi üben, wie findest du das?"

Sie stiefelten los, James, noch immer empört, ließ sich nur widerwillig auf die Ablenkungsthemen ein. "Was haben die hier denn gemacht? Dich etwa besucht?", ließ James nicht wirklich locker.

Sirius zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung, die sind manchmal halt hier." Der Treppengang war dunkel und die silbrigen Fackeln warfen düstere Schatten an die Wände.

"Einfach so?" James war skeptisch.

"Bella gehört zur Familie."

"Aber wen hat sie hier besucht, wenn deine Eltern gerade nicht da sind?"

Sirius verzog leicht genervt das Gesicht. "Och, James... sie ist hier immer willkommen, weißt du, und kann hier reinschneien, wann es ihr beliebt."

"Oh, Mann!", bemerkte sein Freund frustriert. "So, wie dieser blöde Hauself drauf war, hatte ich den Anschein, dass hier niemand rein gelassen wird, der nicht bezeugen kann, dass er hier eingeladen wurde."

Sirius kicherte. "Nun, das konntest du auch nicht beweisen, huh? Kreacher lässt niemanden rein, der ihm unbekannt ist. Oder sollte niemanden reinlassen; du hast dir ja Eintritt verschafft. Daraufhin ist er sofort zu mir gekommen und ich... hatte ja ein perfektes Timing drauf, runter zu gehen, wie du bemerkt hast."

"Tz", machte James, lächelte aber leicht.

Oben angekommen, stieß Sirius die riesige Doppeltür zu seinem großen Zimmer auf. Es war - natürlich - vollkommen schwarz, doch Quidditchposter an den Wänden erhellten den Raum.

James, der das Zaubereiministerium und Bellatrix vergessen hatte, als er die abgehackten Köpfe der Hauselfen gesehen hatte, ließ sich gerade abfällig über schwarzmagische Familien aus.

Sirius grinste unwirsch und ließ seinen Kumpel reden. Sein dunkles Bett stand mit Nachttisch unter dem großen, mit schwarzen, bodenlangen Vorhängen behangenen Fenster gegenüber der Tür. An der Wand links der Tür befand sich ein Kleiderschrank, flankiert von zwei Kommoden. Gegenüber standen ein Spiegel, ein Bücherregal und ein Schreibtisch. Auf diesem lag allerlei Zeugs, Sirius machte sich nie die Mühe, aufzuräumen. Der Boden war mit Kleidungsstücken übersäht, die er unwirsch in die Ecke gekickt hatte. Sirius, der die Tür offen gelassen hatte, rief nun mit einem Accio-Zauber ein Bett aus einem der vielen Gästezimmer herbei.

Die Vorhänge waren zugezogen und die Sonne schien dahinter, so dass das Schwarz aufzuleuchten schien. Es wirkte dämmrig im Raum, doch an James' Gesicht erkannte Sirius, dass es hier längst nicht so ungemütlich fand, wie anderswo im Haus.

Krachend landete das Bett auf dem Boden, zwei Meter von seinem eigenen entfernt. "Voil", kommentierte er feixend. "Willkommen, James, im schwarzmagischsten Haus der dunkelsten Familie, die es gibt. Eine Nacht in diesem verzauberten Bett und du wirst einer von Uns!" Er zwinkerte den Jungen verschwörerisch zu und grinste dreckig.

James schnaubte und warf sich ohne Vorwarnung auf Sirius. Lachend purzelten sie zu Boden, kabbelten sich, bis eine missfällige Stimme durch die unbekümmerte Atmosphäre glitt.

"Master Black, Ihre Mutter will Sie sprechen."

Sirius sah, immer noch lachend, auf und sah den Hauself Kreacher, der ihn und James finster anstarrte.

Wahrscheinlich waren seine Eltern gerade wiedergekommen, und Kreacher war sicher schnurstracks petzen gegangen, dass ein ´nicht vorangekündigter´ Gast angekommen war, der nicht nachweisen konnte, dass sein Blut in seiner Familie bis auf mindestens zwanzig Jahrhunderte zurück rein geblieben war.

Sirius schob James weg und rappelte sich auf, die Augen verdrehend. "Na, dann... komm', Kumpel, Zeit, meinen Eltern zu sagen, dass du für zwei Wochen zu Besuch bleibst."

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A/N:
Oh Mann, auf was habe ich mich bei dieser Geschichte eigentlich eingelassen? Das ist vielleicht ein Mammutprojekt, sage ich euch.

Ach ja, ich hab' null Peilung, ob Toujours pur, jenes schöne Familienmotto der Familie Black auch wirklich ´stets rein´ bedeutet, irgendwie habe ich das so in Erinnerung, auch wenn ich nicht mehr weiß, woher und warum.

DAANKEEEE für eure Reviews, ihr seid wahre Schätze! Funkeln in den Augen krieg - passt also auf, dass ich euch nicht stehle, Pirat, der ich bin -zwinker-.