A/N: ich habe jetzt einen Beta, der bereits alle Kapitel in Lichtgeschwindigkeit korrigiert hat und die ich nun per replace noch einmal hochgeladen habe. Padfoot's Mate - noch einmal ein groooooooßes DANKESCHÖN, du machst coooooooole, hervorragende und sehr, sehr, sehr schnelle Arbeit und ach, gibst mir Motivation und Anregungen und wah, du bist der beeeeeeeste Beta der Welt! So, ich gebe dich nie mehr her! hihi.
Rückwärts in die Dunkelheit
Zu den Sternen schaut man auf,
wenn es auf der Welt nichts mehr zu sehen gibt.
Oder blickt man auf,
wenn man nichts mehr sehen will?
- die letzten Worte eines Sterbenden.
14. Kapitel
Toujours pur - Stets rein
Teil 3
"Komm', bitterer Regen,
und wasche aus meinem Herzen
das traurigste aller Worte:
Zuhause."
- unbekannt
Du wirst nach den Ferien die Schule wechseln. Ich werde dich nach Durmstrang schicken.
Ich werde dich nach Durmstrang schicken.
Nach Durmstrang schicken.
Durmstrang schicken.
Durmstrang schicken.
Durmstrang.
Durmstrang...
Der Satz hallte in Sirius' Kopf unnatürlich bedrohlich wider; immer und immer wieder echote er im dunklen Nebel, welcher in ihm schwirrte, wie immer, wenn er den Cruciatusfluch erleiden musste.
Sein Verstand weigerte sich schlichtweg, die Bedeutung des Satzes anzuerkennen; sowohl seine Seele, als auch sein Körper waren viel zu sehr gequält worden, als dass sein Bewusstsein die realistische Tragweite des soeben Gehörten begreifen konnte.
Sein Vater wusste immer, wann er mit dem Fluch aufhören musste, um keine Schäden zu hinterlassen, die bleiben würden. Er wusste immer, wann er ihn zu beenden hatte, um Sirius nicht in die Bewusstlosigkeit zu schicken, sosehr es dessen junge Seele sich auch wünschte.
Sirius spürte, wie sein Vater ihn aufrecht hielt, mit einer liebevollen Wärme und Geborgenheit, als wäre all' das vorhin nie geschehen.
Der Junge war nicht entsetzt oder verwirrt - er war damit groß geworden, dass Dunkle Zauber bei Respektlosigkeit angewendet wurden, und war es gewohnt.
Trotz Sirius' rebellischen Wesens wendete Mr Black jedoch selten den Cruciatusfluch an. Und wenn, dann hatte der Zwist sich damit erledigt, zumindest sah sein Vater das so.
Der Junge fühlte noch immer den Schmerz, der sich in den Nachwirkungen zeigte. Er war müde und ausgelaugt und konnte sich eigentlich nicht mehr auf den Beinen halten. Er wünschte sich einfach nur zu schlafen.
Die Panik ob des letzten Satzes seines Vaters allerdings hatte ihn in tiefe Schluchten lodernder Aufregung gestoßen, und obwohl er sich so furchtbar fertig fühlte, mischte der Gedanke, nach Durmstrang zu müssen, seine Resignation auf; focht einen Kampf mit ihr um die Beherrschung seiner Gedanken.
Sirius sagte sich, dass sein Vater nur scherzen oder er es sich sicherlich wieder anders überlegen würde.
Doch er hatte weder die Kraft, sich davon zu überzeugen, noch, um die Tragweite der unheilvollen Aussage zu verstehen.
Es war immer dasselbe. Die Resignation siegte, wie so oft, wenn die Psyche an den Rand des Abgrundes getrieben worden war.
Der Junge spürte, wie er sanft losgelassen wurde.
Sofort rutschte er zu Boden, mit dem Rücken an der Tür entlang, und versuchte noch, sich im Sitzen zu halten, um sich dagegen zu lehnen.
Sein Vater beugte sich noch einmal zu ihm herab, fuhr ihm väterlich durch das Haar und lächelte ehrlich. "Ich denke, das ist eine sehr gute Idee. Schließe die Tür, wenn du nach oben gehst, Sirius. Und tue es bald."
Dann schritt er davon, verließ den Lichtstreifen und tauchte hinein in die Dunkelheit, die ihn umfing und erwartete, als wären sie viel zu lange voneinander getrennt gewesen.
Sirius schaute zu Boden, halb liegend, halb sitzend; die Augenlider wurden immer schwerer und schwerer und Schwärze tat sich auf, um ihn an die Hand zu nehmen und ihn mit sich zu führen; willenlos, ergeben, erschöpft.
Sein Herz schlug noch immer schnell und unregelmäßig; so laut, dass das Pochen in seinen Ohren dröhnte; sein Puls raste noch immer und ließ sich nur schwer beruhigen.
Sie reagierten im völligen Gegensatz zu seiner Ermattung.
Eine warme Hand legte sich plötzlich auf seine Schulter, jemand flüsterte etwas und Sirius spürte Atem an seiner Wange. Er drehte den Kopf und blinzelte verstört.
Er konnte die Person nicht ausmachen, zu verschleiert war seine Sehfähigkeit, zu bleiern seine Lider, um sie richtig zu öffnen.
Plötzlich schien eine zweite Person an seiner anderen Seite zu sein.
"Sirius, kannst du aufstehen?", sprach die erste Person aufgeregt und besorgt. Eine Jungenstimme, die ihm angenehm vertraut vorkam.
Er blinzelte erneut und versuchte angestrengt, sich auf sie zu konzentrieren.
"Du siehst doch, dass er es nicht kann", antwortete die andere Person mit schleppender, kühler Stimme, aus der allerdings leichter Aufruhr herauszuhören war. Auch diese Stimme kannte Sirius. Sie war immer da, wenn es ihm schlecht ging.
"Ich werde gleich eine Trage herbeizaubern", fuhr die zweite Stimme fort. "Und hör' auf, ihn anzusprechen, du verwirrst ihn nur."
Der andere schnaubte entrüstet. "Hat euer Dad das mit Durmstrang ernst gemeint? Bestimmt nicht, oder?"
Sirius entschied sich, dass von ihnen keine Gefahr ausgehen würde - und wenn, wäre es ihm auch egal gewesen - und schloss die Augen, nicht länger willens, den Neuankömmlingen zuzuhören.
Doch ihm wurde nicht gestattet, Schlaf zu finden, oder den Verstand ins Unbewusste gleiten zu lassen. Zu sehr zerrte der Schmerz seine Bahnen durch ihn, der es wohlwissend zu verhindern vermochte.
- . -
James starrte stirnrunzelnd auf Sirius, der aussah, als würde er schlafen.
Aber das tat er nicht, wie Regulus ihn aufklärte. Er würde schlafen wollen, aber er würde es nicht können.
Sirius war noch immer ganz blass und seine feinen Gesichtszüge waren überschattet. Die schwarzen Haarsträhnen klebten ihm schweißnass auf die Stirn und seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und viel zu schnell.
James griff nach dessen Handgelenk.
Sein Freund schien es zu merken, denn seine Augen flogen auf. Hastig versuchte er sich aus dem Griff zu entreißen, aber James drückte schnell zu, um eilends seinen Puls zu fühlen.
Sirius' Blick ruhte auf ihn, verwirrt und missmutig, dunkel und müde.
James lächelte ihm schwach zu und ließ ihn los. "Sein Puls rast", informierte er Regulus mit leiser Stimme.
Dieser nickte, so, als hätte er nichts anderes erwartet.
Sie hatten sich links und rechts neben Sirius hingesetzt und warteten eine Weile ab, bis Sirius sich wieder so weit erholt hatte, dass er nicht in völlige verzweifelte Verwirrung fallen würde, wenn er auf einmal auf einer Trage wegtransportiert werden würde.
Regulus wirkte, als wüsste er wirklich, was er da tat und es war nur allzu offensichtlich, dass es nicht das erste oder zweite Mal geschehen war. Denn er wusste, was in dieser Lage für Sirius gut war und was nicht. Er hatte dem Gryffindor geraten, den Jungen nicht anzufassen, sondern für einige wenige Minuten schlichtweg zu warten.
James schossen Fragen durch den Kopf, vor allem bezüglich Durmstrang, aber Regulus hatte ihm verdeutlicht, leise zu sein, damit Sirius sich nicht auf ihre Stimmen konzentrieren musste. Er hatte schließlich schon Schwierigkeiten genug, sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Nach einer Weile erhob sich der Slytherin und zauberte mit leiser Stimme eine Trage herbei. Zusammen hievten sie Sirius darauf und Regulus ließ die Trage zwischen ihnen in der Luft schweben, während sie losmarschierten, den Flur entlang, die Treppen hinab zu Sirius' Zimmer.
Als Sirius in seinem Bett lag, verschwand Regulus, nur um nach kurzer Zeit wiederzukommen.
James saß derweil auf der Bettkante und ließ seinen Freund nicht ein einziges Mal aus den Augen.
Sirius hatte die Augen halb geschlossen und schien abwesend, ohne jedoch zu schlafen. Er wirkte apathisch, aber ruhig. Sein Atem hatte sich wieder zu einem regelmäßigen Tempo wiedergefunden, sein Puls raste nicht mehr, war nun allerdings sehr schwach.
Regulus näherte sich ihnen und hielt eine silbrige Phiole in der Hand. Da die Vorhänge zugeschoben waren und nur mattes Fackellicht den Raum erhellte, schimmerte sie hell auf.
"Was ist das?", wollte James wissen, den Jüngeren aufmerksam anschauend.
Regulus setzte sich neben ihm auf die Bettkante, öffnete den Verschluss und einträchtig, als wären sie Freunde, beugten sie ihre Köpfe über die Phiole, in der sich dunkle Flüssigkeit befand.
"Das ist ein Schlaftrank", flüsterte Regulus so dicht an James Ohr, dass sein Atem kitzelte.
Der Gryffindor unterdrückte ein unwillkürliches Kichern und sah den anderen an. "Und du flüsterst, weil...?", wisperte er zurück. Natürlich, weil Sirius es nicht hören sollte, aber was sollte er schon dagegen haben? Ein Schlaftrank würde ihn doch von seinen Schmerzen erlösen.
Regulus rollte mit den Augen und war sichtlich über James genervt. Sein blasses, spitzes Gesicht hob sich in der Dunkelheit ab, doch sein schwarzes, stets sorgfältig nach hinten gekämmtes Haar verbündete sich mit ihr, wie seine Augen, die nur zu erkennen waren, weil der schwache Feuerschein sich in ihnen reflektierte. "Er wird uns nicht vertrauen, er wird es nicht wollen und uns nicht glauben", gab er leise Auskunft.
James warf einen schnellen Blick zu Sirius, der von alldem nichts mitbekam, zu abwesend war er, zu müde.
"Warum vertraut er uns nicht?", fragte er erstaunt. Dann winkte er ab. "Lächerlich. Mir vertraut er."
Regulus sah ihn mürrisch an. "Er ist zu geschwächt, um sich sonderlich auf uns konzentrieren zu können. Er wird nicht wirklich wissen, wer wir sind, weil seine Sinne ihm versagten. Deswegen wird er uns nicht trauen. Es könnte ja ein Gift sein, welches wir ihm einzuflößen versuchen. Und nun hilf' mir, ihm den Trank einzuzwingen."
James machte große Augen. "Weshalb sollte Sirius denken, dass man ihn vergiften wolle?"
Doch der Slytherin hatte sich schon erhoben, ignorierte die Frage, und beugte sich über das Bett zu Sirius.
Zögerlich tat James es ihm nach. Auch wenn er dem Jüngeren nicht traute, so war ihm klar, dass jener wusste, was er tat und es wirklich das Beste war, Sirius Schlaf zu gönnen. Noch unklar darüber, wie sein Freund gleich reagieren würde, fragte er, was er denn tun sollte.
"Halt' ihn an seinen Handgelenken fest."
James kam dem nach und spürte sofort, wie Sirius' Lider aufflogen. Hastig verstärkte er seinen Griff, denn der andere wehrte sich auch schon.
Es war nur eine schwache Gegenwehr, die James ohne Mühe bewältigte.
Sirius blinzelte ihn verwirrt an. "Hey, lass' mich los", verlangte er mit wirrer Stimme.
Regulus hielt ihm plötzlich Nase und Mund zu, was James mit misstrauischen Blicken quittierte. Dennoch wusste er, worauf dieser hinauswollte.
Als der Schwarzhaarige seine Hand von dem Mund seines Bruders, jedoch nicht von der Nase nahm, schnappte jener nach Luft und Regulus flößte ihm in dem Moment den Schlaftrank ein. Rasch verschloss er wieder alle Atemwege mit seiner Hand, so dass Sirius nichts anderes übrig blieb, als die Flüssigkeit herunterzuschlucken, wenn er wieder atmen wollte.
Seine dunklen Augen schimmerten leicht panisch in der Dunkelheit und seine Gegenwehr wurde stärker.
Als seine Kehle sich bewegte, ließ Regulus von ihm ab und lächelte zufrieden.
Sirius keuchte und funkelte sie beide wütend an. "Das habt ihr nicht umsonst getan, ihr..." Er schien etwas Beleidigendes sagen zu wollen, als sich die Wirkung bereits zeigte und er schläfrig wurde.
James ließ ihn schweigend los und sah zu, wie sein Kumpel einschlief; in ein traumloses Reich hineinglitt, in dem es keine Sorgen und auch keine Schmerzen gab.
"Das macht er öfter, nicht wahr", sagte er schließlich mit etwas heiserer Stimme, aus der jedoch der Hass nicht zu überhören war.
Der Gryffindor spürte, wie Regulus sich neben ihm versteifte und sich ruckartig zu ihm umdrehte.
James erwiderte dessen kalten Blick. "Er sollte dafür in Azkaban schmoren, wie jeder andere Verbrecher auch", fuhr er fort.
Regulus' Augen verengten sich. "Es wäre heute nicht passiert, wenn du nicht da gewesen wärest."
James schnaubte und wischte dessen Worte mit einer Handbewegung fort. Er würde sich kein schlechtes Gewissen machen lassen. Es war nicht seine Schuld. Sirius' Vater hätte die Freundschaft einfach akzeptieren und sich freuen müssen, dass sein Sohn einen ehrlichen Freund gefunden hatte. "Erzähl' keinen Scheiß. Ich kann nichts dafür, dass euer Vater ein sadistisches Arschloch ist. Er foltert Sirius doch bestimmt wegen jeder Kleinigkeit, nicht wahr? Und warum?" Er redete sich in Rage. Endlich konnte er seiner Wut freien Lauf lassen. "Weil Sirius nicht so beschissen dämlich und krankhaft schwarzmagisch ist, wie der Rest dieser idiotischen Familie?"
Im Nu hatte Regulus seinen Zauberstab gezückt, aber James war schnell genug, um seinen ebenfalls im fast denselben Augenblick zu ziehen.
So standen sie einander gegenüber, neben dem Bett, in dem Sirius friedlich schlief, die Waffen aufeinander gerichtet und sich mit Blicken fixierend, die an Hass nicht zu übertrumpfen waren.
"Ich warne dich, Potter, pass' auf, was du da sagst", presste Regulus kalt hervor. "Seit Sirius in Hogwarts ist, hat er nur noch Stress mit unseren Eltern. Seit er dich kennt."
James ließ sich auch davon nicht beeindrucken. "Ja, klar, und vorher etwa nicht? Er ist nicht umsonst nach Gryffindor gekommen. Ihn haben eure Ideale schon lange davor angekotzt!"
"Er mag sich schon früh gegen Mom und Dad aufgelehnt haben, aber seit er dich kennt, ist es tausendmal schlimmer geworden", hielt Regulus unnachgiebig dagegen. Sein Gesicht bildete eine erstarrte Maske voller Abneigung und Verachtung. "Und daran hast nur du Schuld. Dad versucht nur, Sirius wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Aber du... du verdirbst ihn völlig und hetzt ihn gegen uns auf. Du hetzt ihn gegen seine Familie auf! Gegen sein eigen Fleisch und Blut!"
James starrte den Slytherin an, wollte auffahren, doch Regulus sprach bereits weiter, mit tödlicher Ruhe, aber mit einer klirrenden Kälte, welche die Luft zu zerschneiden drohte. Seine schwarz glänzenden Augen blickten durchdringend und feindlich auf James. "Dich hat wohl noch nie jemand gegen deine Familie aufgehetzt, nicht wahr? Aber du kannst es natürlich bei anderen machen..."
"Meine Familie ist auch nicht schwarzmagisch!", zischte James zornig. "Und außerdem hetze ich Sirius nicht gegen euch auf."
"Lüge", stieß Regulus verhasst hervor. "Du hast von Anfang an gewusst, wer Sirius ist. Warum hast du dich nicht von ihm ferngehalten?"
James schnappte nach Luft und ballte seine freie Hand zur Faust. "Ferngehalten? Du Bastard, wir sind Freunde! Ich wette, du kannst das Wort eh noch nicht einmal buchstabieren, Mann!"
"Nur weil du im heiligen Gryffindorturm gelandet bist, heißt das nicht, dass andere nicht wissen, was Freundschaft bedeutet", schnarrte Regulus abfällig. In seinen Augen glitzerte es bedrohlich. "Du hast aber von Anfang an gewusst, dass Sirius wegen dir nur Schwierigkeiten haben wird. Du hast gewusst, dass Mom und Dad es nicht akzeptieren, wenn er mit Leuten wie dir abhängt und du hast gewusst, dass er sich irgendwann entscheiden muss: du oder wir."
"Ich oder ihr?", wiederholte James etwas perplex. Natürlich hatte er gewusst, dass Sirius' Familie ihre Freundschaft zu keinem Zeitpunkt billigen und dass sein Kumpel immerzu Probleme deswegen haben würde, aber er war immer davon überzeugt gewesen, dass dessen Eltern irgendwann resignieren würden. Nicht aber... "Du meinst..."
"Ich meine, dass Sirius sich früher oder später entweder gegen dich oder gegen uns stellen muss", setzte Regulus hart fort. "Ist es dir nicht bewusst gewesen?" Sein Gesicht nahm einen boshaften, höhnischen Ausdruck an. "Nein? Natürlich nicht, wie denn auch. Der Gryffindor hat geglaubt, alles würde sich schon zum Gutem wenden, nicht wahr?", heuchelte er, ehe er schlagartig wieder abgrundtief düster wurde. "Verdammt, was bist du leichtgläubig, du Idiot! Wie ich Sirius kenne, wird er sich nie gegen dich wenden. Er wird an deiner Seite stehen, weil du ihn hast töricht werden lassen!"
"Was?", verteidigte James sich empört, noch immer geschockt von der Erkenntnis, dass Sirius sich wirklich eines Tages entscheiden müsste.
"Du hast ihm gezeigt, was Freundschaft bedeuten kann. Du hast ihm gezeigt, dass es wert sein kann, schwach zu sein, indem man Freunde hat. Und durch Freunde ist man erpressbar. Freunde sind die größten Schwachstellen, die man überhaupt haben kann." Regulus klang zwar noch immer kalt und wütend, aber auch erbittert und dunkel. "Aber sag' mir eines, Potter. Wirst du verantworten können, dass Sirius sich gegen seine eigene Familie stellen wird, nur für dich?"
"Ich würde niemals verlangen, dass er es für mich tut!", antwortete er heftig. "Aber ich finde es auch nicht falsch, sich gegen Menschen zu stellen, die so sind, wie deine Eltern!"
Regulus starrte ihn an und näherte sich ihm plötzlich mit schnellen Schritten, bis er eine Armlänge von ihm entfernt stand, den Zauberstab noch immer erhoben. "Man sollte sich niemals gegen seine Familie stellen, egal, ob man deren Ansichten teilt oder nicht. Dein Vater, Potter, ist zum Beispiel Auror und hat andere Zauberer und Hexen auf dem Gewissen, nur weil er dachte, sie würden falsch denken!"
"Das stimmt nicht!", rief James erregt. Nur der Gedanke an Sirius hielt ihn derzeit davon ab, einen Fluch auf diesen Feind zu feuern. Was erdreistete dieser sich eigentlich, so etwas zu behaupten?
Regulus' Lippen verzogen sich zu einem hämischen Lächeln. "Natürlich stimmt es und du weißt es auch", flüsterte er genießerisch. "Und trotzdem würde Sirius niemals verlangen, dass du dich gegen deinen Vater stellst, weil er ein Mörder ist."
James ließ seinen Zauberstab fallen und rammte Regulus unerwartet seine geballte Faust in den Magen.
Dieser krümmte sich und keuchte nach Luft.
James zitterte vor Groll. Niemand beleidigte ungestraft ihn oder seine Familie. Er packte Regulus am Kragen und zog ihn nah sich, um ihn zornig anzufunkeln. "Mein Vater ist kein Mörder. Er arbeitet für eine gute Sache!", zischte er, halb ohnmächtig vor Wut.
"Und wer schreibt vor, was gut ist und was nicht?", presste der andere schwer atmend hervor. "Was gibt ihm das Recht, andere Menschen zu töten?" Regulus pustete seinen Atem aus und kniff die Augen zu, als erwartete er einen erneuten Schlag, ehe er sich mit einem Ruck los- riss. Er selbst startete keinen Gegenangriff. Im Gegensatz zu James hatte er sich unter Kontrolle.
James biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass sie anfing, zu bluten, um einen Fluch zu unterdrücken. Hastig hob er seinen Zauberstab auf, bereit, sich jeden Augenblick erneut auf den Jungen zu stürzen. Sein Vater mochte andere Menschen töten, aber dann im Kampf und aus reiner Notwehr. "Er tötet nicht vorsätzlich!"
"Das weißt du nicht." Der Slytherin klang rau und gelassen. So, als wüsste er ganz genau, dass er Recht hatte. "Wie auch immer... Sirius mag Dad."
"Das glaube ich nicht!", schnaubte James; er blinzelte, ob des plötzlichen Themenwechsels.
Regulus blinzelte kein einziges Mal. "Frag' ihn", meinte er schlicht.
Gerade wegen dieser Einfachheit wusste James, dass er nicht log. Er konnte es nicht nachvollziehen, wieso Sirius seinen Dad mochte und ignorierte sein inneres Gefühl und redete sich ein, dass Regulus nicht die Wahrheit sprach. Sirius fragen würde er dennoch. Aus Sicherheit. Aber dieser würde niemanden mögen, der einen Cruciatusfluch auf jemanden hetzte.
"Deswegen ist Sirius immer im Zwiespalt, seit er dich kennt. Er weiß, was er eines Tages tun muss und er wird es nicht gerne tun", redete Regulus weiter. "Und es wird ihn unglücklich machen, sollte er erkennen, dass er sich gegen Dad stellen muss, nur, um eure Freundschaft aufrechtzuerhalten."
"Aber daran ist euer Dad Schuld!", rief James völlig außer sich. "Er braucht sie doch nur anzuerkennen!"
Regulus seufzte und schenkte ihm einen resignierten Blick. Alle Kälte war plötzlich wie weggeblasen und hatte einem schwermütigen Schimmern Platz gemacht. "Du verstehst es nicht, hm? Es gibt hierbei keinen Kompromiss. Es ist nicht einfach zu erklären. Ehre wird hoch geschätzt und es geht gegen diese Ehre, mit Leuten wie dir befreundet zu sein."
"Du...", fing James wütend an, aber der andere sprach ruhig weiter.
"Sirius muss sich eines Tages entscheiden. Und auch wenn er sich sicherlich für dich entscheiden wird, wird es ihm schwer fallen. Du wirst ihm damit nur Schwierigkeiten machen. Und ist man noch Freund, wenn man tatenlos dabei zusieht, wie sich jemand für eben diese Freundschaft von seiner Familie löst?"
James schüttelte heftig mit dem Kopf, als erhoffte er, Regulus' Worte damit unausgesprochen zu machen. "Du redest pure Scheiße, Alter."
"Und nun wird Sirius nach Durmstrang geschickt."
James erstarrte. Endlich waren sie bei diesem Thema. "Ich glaube nicht, dass Sirius sich das gefallen lässt." Sein Kumpel würde das nie und nimmer mitmachen, komme, was wolle.
"Du hast Dad doch gehört", erwiderte Regulus nachsichtig, so, als könnte ihn nichts aus der Bahn werfen. "Er ist minderjährig. Er kann nichts dagegen tun. Nun wird er wegen dir weit weg fortgeschickt, in eine Schule, in die er niemals wollte, weil sie schwarzmagisch ist."
James verengte seine Augen. Er war misstrauisch geworden. Warum setzte sich Regulus so sehr für Sirius ein? Weil er ihn etwa wirklich mochte? Oder führte er etwas anderes im Schilde... etwas Gemeines und Hinterhältiges... "Warum erzählst du mir das? Du müsstest doch froh sein, wenn er dahin kommt, allein, weil ich nicht dort bin."
Regulus zeigte keine Gefühlsregung. Nicht ein Wimpernschlag verriet, was er dachte; Ausdruckslosigkeit beherrschte ihn, gleichsam wie ein scheinbar fühlloses Herz. Und doch hatte er heute bewiesen, dass es ganz und gar nicht dunkel war. Mitfühlend und diplomatisch hatte er seinem Bruder geholfen und war für ihn da gewesen, als dieser ihn brauchte.
James fand den Jungen nebulös und wusste nicht, was er davon halten sollte.
"Sirius will nicht dorthin. Deswegen sage ich dir das. Du bist der Einzige, der es noch verhindern kann."
James wurde hellhörig. "Wie denn?" Wie konnte er das verhindern? Er würde alles dafür tun. Fiebernd sah er Regulus entgegen.
"Kündige Sirius die Freundschaft."
Die Worte erreichten nur schleppend seinen Verstand und schienen im fackelbeschienenen Raum düster widerzuhallen, klar und deutlich, aber schattig und schwer. "Was?"
"Du hast mich gut verstanden, Potter", entgegnete Regulus kühl; eine Berechenbarkeit umhüllte ihn, die James nicht gefiel.
"Ihm die Freundschaft kündigen?" James lachte kurz und herzlos. "Ja, klar, Spinner. Sonst noch was?"
"Tust du es nicht, wird Sirius nach Durmstrang geschickt", sagte Regulus finster. Die Kälte war längst wieder da. "Tust du es und hältst du keinen Kontakt zu ihm, keine Freundschaft, natürlich auch nicht in Hogwarts, denn Dad würde es erfahren, dann wird Sirius sicherlich in Hogwarts bleiben dürfen."
James schüttelte fassungslos den Kopf, diese Worte automatisch abzuwehren versuchend. Doch er bemerkte am Rande, wie er verstand, dass dieser Vorschlag derzeit wirklich die einzige Lösung zu sein schien. Aber das war unverschämt. Und unfair. Und somit nicht zu akzeptieren. "Ich werde ihm niemals die Freundschaft kündigen! Wie kannst du so was auch nur vorschlagen, Mann. Und auch Sirius wird das niemals mitmachen. Und wenn schon, heimlich würden wir ja sowieso Freunde bleiben!"
Regulus blieb gelassen. "Ich werde Dad fragen, ob Sirius nach Slytherin kann. Dad hat Geld, mit Geld erreicht man alles. Der Sprechende Hut kann immer noch einmal eine zweite Auswahl treffen bei denjenigen er unentschlossen war. Sirius kam schließlich nur nicht nach Slytherin, weil Sirius es damals so wollte."
James schnaubte. "Was? Sirius kam nicht nach Slytherin, weil er da nicht hingehört."
Regulus lächelte. Doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. "Sirius hätte nach Slytherin gekonnt. Er hat es dir nie erzählt, hm? Wie auch, einem Jungen, der Schwarze Magie so krankhaft hasst, hätte ich es auch nicht erzählt. Sirius hat es mir aber gesagt. Der Sprechende Hut hat das Potential eines Slytherins in ihm gesehen und ihn zuerst dorthin schicken wollen. Aber Sirius wollte absolut nicht. So beugte sich der Hut Sirius' Willen."
James winkte ab. Sirius hatte es ihm tatsächlich nie erzählt, aber als er im ersten Jahr einen Streit zwischen seinem Freund und ein paar Slytherins mitbekommen hatte, hatte er es sich gedacht. Allein, dass Sirius nicht nach Slytherin wollte, zeigte schon, dass dieser nicht für das Schlangenhaus geschaffen war.
"Und wenn Sirius in Hogwarts, in Slytherin, bleiben kann, werdet ihr Schwierigkeiten haben, eure Freundschaft heimlich aufrecht zu erhalten. Es könnte rauskommen und dann würde Sirius nach Durmstrang geschickt." Regulus' Stimme wurde immer eindringlicher. "Verdammt, Potter, es liegt nur an dir. Breche die Freundschaft und versuche auch nicht, sie heimlich fortzusetzen, nur dann wird Sirius in Hogwarts bleiben dürfen."
James wusste nicht, was er sagen sollte. All' das machte Sinn, sehr sogar, aber er wollte das alles nicht. Er war nicht bereit, seinen besten Freund aufzugeben.
"Willst du Sirius in diese schwarzmagische Schule schicken?"
"Würdest du das nicht toll finden?", meinte James bissig, um Zeit zu gewinnen.
Regulus winkte ab. "Ich sagte bereits, dass ich es gerne sehen würde, doch nur, wenn Sirius es auch so wollte. Er will es aber nicht, er würde dort die Krise kriegen. Glaube mir."
"Mit diesem Vorschlag schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe, was", stellte James hasserfüllt fest. Oh ja, er hasste Regulus. Er hasste ihn für diese Idee, die Freundschaft zu brechen, nur, damit es Sirius gut gehen würde. Das war eigentlich Erpressung. Regulus wusste, dass James es nicht für sich verantworten konnte, zusehen zu müssen, wie Sirius nach Durmstrang geschickt wurde, wenn er es verhindern konnte.
Und konnte er es wirklich nur verhindern, indem er nicht mehr mit Sirius befreundet war? Freundschaft ließ sich nicht einfach brechen. Es ging nicht, dass man sagte, es wäre vorbei, ohne es wirklich so zu meinen. Verzweiflung hatte sich schon längst aufgetan und drohte nun, den Schwarzhaarigen zu übermannen. Gab es denn keinen anderen Ausweg? Sicher gab es den. Er würde einfach mit Sirius darüber reden und sich beratschlagen. Außerdem konnten sie sehr wohl heimlichen Kontakt halten. Niemand würde es rausbekommen, denn in Geheimhaltung waren die Jungs schließlich gut.
"Ich verstehe nicht, was du meinst", sagte Regulus unschuldig.
James fiel nicht darauf herein. "Du hättest erreicht, dass Sirius sauer auf mich ist, wenn ich ihm die Freundschaft kündige, und dass er nach Slytherin kommt und nur mit jenen Umgang pflegt, die genauso reinblütig und schwarzmagisch sind, wie eure Familie." James spuckte die Worte verletzend hervor.
Aber Regulus schienen sie nicht zu verletzen.
"Doch Sirius würde es durchschauen. Er ist nicht blöd."
"Er weiß nicht, dass wir es mit Durmstrang mitbekriegt haben", lächelte Regulus überlegen. "Und er würde es dir niemals freiwillig sagen. Aus Angst, dass du eben so reagieren würdest, wie ich es dir vorgeschlagen habe."
"Ach, und wenn ich ohne Grund die Freundschaft breche, wird Sirius das einfach so hinnehmen, ja?"
Regulus' Lächeln verstärkte sich, gleichwie seine Sicherheit. "Schau, warum wollte Sirius nie, dass du ihn hier besuchst? Noch nie darüber nachgedacht, Trottel? Weil er immer befürchtet hat, du würdest dich gegen ihn wenden, wenn du siehst, wie schwarzmagisch unsere Familie ist."
"Und?" James war beunruhigt. Ihm gefiel ihr Gespräch schon lange nicht mehr. Er wollte es beenden, am besten mit einem Fluch, aber er wusste, er würde nicht weit kommen, wenn er es wagen würde, den jüngsten Sohn der Blacks zu verhexen. Außerdem tat er Sirius keinen Gefallen damit, schließlich ging es gerade darum, einen Weg zu finden, wie man Durmstrang verhindern konnte.
"Und du könntest doch einfach so tun, als seiest du wirklich furchtbar entsetzt von dem, was du hier siehst und sagst Sirius, dass du es hier nicht mehr aushältst und du glaubst, Sirius könnte im Grunde nie von Schwarzer Magie fortkommen, weil er mit ihr aufgewachsen sei und du somit nichts mehr mit ihm zu tun haben willst."
James' dunkle Vorahnung hatte sich bestätigt. Oh, welch' listige, hinterhältige Schlange Regulus doch war. Er hatte an alles gedacht. Wieder hob er seine Faust, aber er schlug nicht zu. "Sirius würde mir das nie glauben", sagte er dennoch und im Brustton der Überzeugung.
Der Slytherin grinste siegesgewiss. "Doch, das wird er", prophezeite er. "Sirius wird es nicht objektiv beurteilen können, weißt du. Er wird nur sehen, dass sich seine größte Befürchtung erfüllt hat und er wird dir glauben. Er weiß, wie sehr du Schwarze Magie hasst, denn das hat er mir gegenüber angedeutet, und er weiß, wie schwarzmagisch unsere Familie ist. Und er weiß, dass er selbst nichts gegen Schwarze Magie hat. Er befürwortet sie wohl auch nicht, aber er hegt auch keinerlei Abneigung gegen sie. Er ist mit ihr aufgewachsen, er ist sie gewöhnt. Er wird dir glauben, wenn du dich gegen ihn wendest. Und dafür wird er dich hassen."
Langsam ließ James seine Arme sinken. Er war sprachlos. Sprachlos über diese Kaltblütigkeit, die der Jüngere an den Tag legte, sprachlos über die Gelassenheit, über die Regulus verfügte. Als sei es das Nebensächlichste der Welt, jemanden dazu aufzufordern, eine Freundschaft aufzugeben.
Die List, die in des Slytherins letzten Worten unaufrichtig mitgehangen hatte, bemerkte James nicht, viel zu aufgewühlt war er, viel zu wütend über die ganze Welt und deren Ungerechtigkeit. Er fühlte sich von ihr verraten und im Stich gelassen.
"Dir bleiben zwei Möglichkeiten", schlussfolgerte Regulus nun. "Du brichst die Freundschaft, so, dass Sirius glaubt, du wärest wirklich nicht mehr an ihr interessiert, oder du gibst dich damit ab, dass er nach Durmstrang muss. Dort wird er neue Freunde finden. Freunde, die seinem Blut ebenbürtig sind. Und er wird dich früher oder später vergessen."
"Oder", knurrte James rebellisch, "wir halten in Hogwarts heimlichen Kontakt."
"Ja, aber das würde nur nachts gehen. Tagsüber könnte euch jeder sehen. Und auch ihr braucht hin und wieder Schlaf. Ihr würdet euch trotz allem voneinander distanzieren. Und irgendwann würdet ihr aufgeben."
"Du begehst einen Fehler", grollte James. "Du glaubst, Sirius würde nach Slytherin kommen. Aber was, wenn der Sprechende Hut sich noch einmal für Gryffindor entscheidet?"
"Dann wird Dad ihn trotzdem nach Durmstrang schicken."
James stieß einen langen Atem aus. "Und alles nur, um mit mir nicht befreundet zu sein? Das ist krank!"
"Alles nur, um Sirius nicht zu verlieren", stellte Regulus verärgert richtig. "Du verlierst die Tatsache aus den Augen, dass eure Freundschaft bedeuten wird, dass Sirius sich gegen uns stellen wird. Eines Tages. Und das wird Dad zu verhindern wissen. Aber vertraue mir... ich werde Dad dazu drängen, ihn in Hogwarts zu lassen und nach Slytherin zu schicken. Sirius wird dem Sprechenden Hut sagen, dass er dann in das andere Haus will. Er will sicher lieber dorthin, als nach Durmstrang."
"Der Hut achtet nur auf das, was das Herz ihm sagt", zischte James, nun von völliger Ausweglosigkeit beherrscht; im Nu hatte er den Zauberstab wieder erhoben.
Regulus lächelte unterkühlt. "Sirius' Herz war es, das den Hut hat unentschlossen werden lassen. Sirius' Verstand war es, das den Hut hat dazu bewegen lassen, ihn nach Gryffindor zu schicken."
James ließ seinen Zauberstab sinken. Er suchte fieberhaft nach anderen Auswegen, nach anderen Möglichkeiten, aber ihm fielen keine ein. Was gab es schon, um einem reichen, einflussreichen, schwarzmagischen Zauberer von ihrer Freundschaft zu überzeugen?
Ihre Freundschaft war in solchen Kreisen verboten. Das hatten Sirius und er von Anfang an gewusst. Und doch hatte es sie nie gestört. Nie hatten sie daran gedacht, welche Folgen es einmal haben könnte. Zumindest hatte James nie daran gedacht. Er war unbekümmert an die Sache ran gegangen, froh, einen solchen Freund gefunden zu haben. Zwar hatte er immer von Sirius' Zweifel gewusst, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Mr Black so brutal eingreifen könnte.
Sirius schien es immer geahnt zu haben. Das würde so vieles erklären. Sein Verhalten nach den letzten Ferien. Seine immer wiederkehrende Nachdenklichkeit bei bestimmten Anlässen, sehr selten nur; immer dann, wenn er sich unbeobachtet fühlte.
"Also, Potter. Wenn du nicht Sirius' Leben zerstören willst, dann tue das, was ich dir vorgeschlagen habe. Und tue es überzeugend. Halte dich von ihm fern."
"Du bist ein egoistisches Arschloch, Black", stieß James verächtlich hervor.
Regulus ließ sich nicht provozieren, sondern musterte James böswillig. "Ich tue es für Sirius. Es ist an der Zeit, dass er wieder dorthin zurückkehrt, wo er hingehört und mit solchen Leuten abhängt, die ihm angemessen sind. Wenn du meine Idee nicht umsetzt, wirst du es sein, der egoistisch ist. Dann wirst du dafür verantwortlich sein, dass Sirius sich eines Tages gegen Dad stellen wird, für eine Freundschaft, die es nicht wert ist. Du wirst Schuld daran sein, dass er sich entscheiden muss, obwohl er sich nicht entscheiden will."
"Du redest reichlich viel für Sirius, ohne dass du genau weißt, ob Sirius auch wirklich so denkt!"
Regulus zuckte mit den Schultern. "Frag' ihn. Aber wer bricht denn schon allen Ernstes mit Freuden mit seiner Familie?" Er lächelte höhnisch. "Gib' dir ´nen Ruck, Potter. Du bist ein Mugglefreund, nicht halb so reinblütig wie wir." Ein letzter, herabblassender Blick. "Du bist es nicht wert, die Freundschaft eines Blacks zu erhalten."
Und dann drehte er sich um und schlenderte zur Tür.
James hatte genug. Er hatte schon längst genug gehabt. Seine Gedanken waren nur auf eine Sache fixiert. Den anderen fertig zu machen. "Black!", zischte er, damit Regulus sich ihm wieder zuwandte.
Er tat es und der Gryffindor setzte in einer selbstmörderischen Aktion an, einen Fluch auszusprechen, als eine schleppende, müde Stimme sich einen Weg durch den Raum bahnte.
"James?"
Dieser vergaß augenblicklich alles, was er zu tun gedachte und wirbelte herum zum Bett.
Sirius war aufgewacht.
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A/N: Na, mal schauen, was nun abgehen wird, was? :D
Wir wissen, dass Sirius mit seiner Familie brechen wird. Aber nicht wie und wir wissen nicht, wer der Auslöser sein wird: Vater oder Mutter? Oder was ganz anderes? Das werde ich auch noch in späteren Kapiteln behandeln. Ich weiß auch schon wie, aber verraten tue es ich nicht :p.
Zu der These, dass der Sprechende Hut sich bei jenen, bei denen er sehr unentschlossen war, noch einmal entscheiden kann. Das hat JKR niemals gesagt, ist aber eine weitverbreitete Theorie im FF-Bereich, glaube ich. Ich habe sie hier mal einfach aufgegriffen.
Ja, richtig gelesen, 14.4. Das Ferienkapitel wird doch mehr Teile erhalten, als geplant, einfach, weil ich die Teile aufsplitte. Ich könnte auch alles ein einem Teil schreiben, dann würde es ein sehr langes Teil werden und ihr müsstet sehr lange auf ein Update warten. Und den "Drohungen" zufolge, die ich hier alle diesbezüglich erhalte, wäre es besser, öfter upzudaten g. Apropos, was fällt euch ein, einem gefürchteten, gefährlichen PiratenCAPTAIN zu drohen?! entrüstet schau gg
Und was fällt gewissen Piraten ein, zu meutern? Ich werfe euch alle den Haien zum Fraß vor!
Naaaj... ohne euch hätt' ich wohl noch immer nicht die von Padfoot's Mate korrigierten Kapitel htmlalisiert.
Und DANKE mal wieder an eure lieben Reviews, ihr seid so klasse. strahl Lustig, entweder tat Sirius euch leid und ihr fandet die Szene krass oder es hat euch gefallen. Ein Dazwischen habe ich, glaube ich, bei so gut wie keinem ausmachen können. -zwinker
