Dank an Mariacharly, Chromoxid, Kardia, Abhaya und Kira Gmork für die lieben Reviews.
Ein großes Knuddel an Mariacharly, dafür, dass sie sich immer durch meine wirren Gedanken kämpft.
Chromoxid: Der Gedanke, dass Snape anders sein könnte, kam mir, da es mir selbst passiert ist, dass jemand meinen Humor als Krantigkeit ausgelegt hat. Ich gebe ja zu mein Humor ist manchmal etwas zynisch und trocken aber eigendlich bin ich nett ... kann ich nett sein ...versuche ich ...
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Der Pakt mit der Schlange
Für den Nachmittag war ein Quidditch-Spiel geplant.
Doch schon der erste Augenblick roch förmlich nach Ärger. Wegen eines Fehlers im Belegungsplan waren die Slytherins ebenfalls eingetragen. Madam Hooch schlug ein Freundschaftsspiel vor.
Ginny stutzte als sie Snape am Spielfeldrand sah. Was machte der denn hier? Schaute er seiner Mannschaft öfter zu?
„Na klasse, eigentlich entspanne ich mich beim Quidditch, und nun ist der da und schaut zu", maulte Harry.
„Könnte man nicht festlegen, dass außer Madam Hooch keine Lehrer anwesend sein dürfen?", schlug Ron vor.
„So schlimm ist er jetzt auch nicht", sagte Ginny und zuckte mit der Schulter.
„Schwesterlein, du kommst mir langsam sehr merkwürdig vor."
„Langsam?", kommentierte Ginny und schwang sich in die Luft.
Noch bevor Madam Hooch das Spiel anpfiff, schickte Draco Malfoy Ron einen Fluch auf den Hals, was zur Folge hatte, dass Ron unelegant und äußerst unsanft aus sieben Metern auf die Erde prallte. Ginny schoss sofort, wüste Beschimpfungen ausstoßend, auf den blonden Slytherin los. Dieser landete direkt vor seinem Hauslehrer, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch Snapes Anwesenheit konnte Ginny nicht stoppen. Sie landete genau neben Malfoy.
„Du dämlicher, degenerierter Spross einer aussterbenden Zaubererlinie. Bist du so schlecht, dass du deine Gegner schon vor dem Spiel mit regelwidrigen Fouls stoppen musst?"
„Es kann sich nicht jede Familie vermehren wie die Karnickel. Außerdem: was kann ich dafür, wenn dein Bruder zu ungeschickt zum Fliegen ist?", keifte Malfoy siegessicher.
„Deine Eltern wollten doch nur keine Kinder mehr, weil sie so erschrocken sind, als sie dich Missgeburt zu Gesicht bekommen haben. Wenn du meinen Bruder noch mal angreifst, breche ich dir die Nase. "
„Professor Snape, haben sie das gehört? Sie hat mir gedroht."
/ Erwatet dieses blonde Früchtchen jetzt tatsächlich, dass ich ihm gegen Ginny beistehe? Das ist … wie nennen es die Muggel … ach ja, den Bock zum Gärtner machen. Seit wann ist Miss Weasley eigentlich Ginny für mich? Sei vorsichtig, Severus, das ist ein Spiel mit dem Feuer. /
„Soll ich dir deshalb das Händchen halten, Draco? Oder soll ich mich schützend vor dich stellen, damit dich eine jüngere und kleinere Hexe nicht angreift? Ehrlich - benimmt sich so ein Malfoy?", tadelte der in schwarz gekleidete Zauberer.
Nachdem sich Madam Hooch wieder beruhigt hatte, wurde es ein hartes, aber faires Spiel. Ginny verließ als Letzte die Umkleide, da sie einen kleinen Kratzer an ihrem Oberschenkel heilen musste.
Kaum stand sie auf dem Flur, sah sie Snape an der Wand lehnen. Unwillkürlich musste sie grinsen.
/ Was macht der denn schon wieder hier? Wartet er auf mich/
„Haben sie etwas vergessen?", fragte sie beiläufig.
„Nein, ich stehe nur hier und bewundere die Aussicht."
/ Eigentlich wollte ich nur etwas mit dir reden; aber dass kann ich dir ja schlecht sagen. /
„Ja, doch, Hagrids Gemüsegarten ist ein sehr romantisches Anschauungsobjekt."
„Wollen sie behaupten, dass ich lüge?"
„ So etwas käme mir nie in den Sinn. Ich bewundere nur ihren guten Geschmack."
„Seit wann hätte ich so was."
„Übrigens danke für heute morgen", grummelte Ginny und wechselte das Thema.
„Wieso? Was habe ich getan?"
„Ihre spitzen Bemerkungen gegenüber Professor McGonagall haben mir einigen Ärger mit selbiger bereitet."
/ So, so Minerva lässt also nicht locker. Dann muss ich schwerere Geschütze auffahren. Mal sehen, ob Ginny mitzieht. Miss Weasley heißt das, Severus! Aber vielleicht nicht mehr lange. /
„Das tut mir ehrlich leid." Dann zog sich ein diabolisches Grinsen in sein Gesicht. „Wollen wir die gute Professorin etwas ärgern?"
„Wie, wenn ich fragen darf?"
„Aber ihr guter Ruf könnte etwas leiden, Miss Weasley."
„Der ist mittlerweile sowieso so gut wie hinüber, Professor Snape."
Er bot ihr seinen Arm, den sie auch annahm.
„Gestatten sie mir, sie zum Abendessen zu geleiten, liebste Ginny?"
„Aber sicher doch, liebster Herr Professor."
„Nennen sie mich bitte Severus, sonst wirkt es nicht so gut."
„Gerne doch - Severus."
Arm in Arm spazierten sie hoch zum Schloss.
/ Kann mir mal einer sagen, was ich hier gerade tue? Irgendwie ist es schön, so einen Blödsinn zu verzapfen. Wer hätte je gedacht, dass man mit Snape so einen Spaß haben kann. /
Unterwegs begegneten sie einer kleinen Gruppe Hufflepuffs, die stehen blieben und die Beiden unverholen anstarrten.
„Die sehen aus wie Fische auf dem Trockenen", bemerkte Snape.
„Ja, ein intelligenter Gesichtsausdruck sieht anders aus."
Dann kam der große Augenblick. Die Tür zur großen Halle ging auf und Professor Severus Snape und die Schülerin Genevra Weasley traten Arm in Arm hinein. Es herrschte Totenstille. Snape geleitete Ginny bis an den Gryffindortisch und sagte dann ungewohnt galant.
„Es war mir eine Ehre, liebste Ginny."
„Ich danke ihnen, liebster Severus. Ich wünsche ihnen einen guten Appetit."
„Gleichfalls, liebste Ginny."
Er ging mit wehender Robe zum Lehrertisch und setzte sich an seinen Platz.
Professor McGonagall platzte fast vor Wut.
Ginny meinte beinahe Dampf aus ihren Ohren treten zu sehen. Die anderen Professoren blickten unschlüssig hin und her. Nur Dumbledore grinste sachte, sah Ginny aber fest an.
„Ginny, bist du jetzt komplett übergeschnappt? Was war das denn eben?", fragte Ron leise.
„Sag nicht, das gehöre zu deiner neuen Taktik. Das glaube ich dir nicht", flüsterte Hermine.
„Das war nur Rache an Professor McGonagall. Weil sie mich nicht in Ruhe lässt", zischte Ginny.
„Snape macht da mit? – Ginny! Da stimmt etwas nicht, glaube mir. Irgendetwas ist da faul", sagte Hermine leise, und flüsterte dann leise in Ginnys Ohr: „Sag mal, läuft da am Ende doch was zwischen Euch?"
„Blödsinn. Es ist gar nichts, das ist nur Schau."
/ Hoffe ich zumindest. Oder nicht /
Langsam und genüsslich verspeiste sie zwei Sandwichs und trank kühlen Kürbissaft. Ein Murmeln war rundherum zu hören, aber sie konnte nicht heraushören, was die Einzelnen sagten.
Als Snape sein Mahl beendet hatte, kam er schnurstracks wieder auf sie zu. Hinter ihr blieb er stehen und legte seine Hände auf ihre Schultern.
„Ich wünsche ihnen eine gute Nacht. Wir sehen uns morgen früh wieder, liebste Ginny."
„Schlafen sie gut, bis morgen früh, liebster Severus."
Sichtlich zufrieden verlies er die große Halle. Wenig später gingen auch Ron, Harry, Hermine und Ginny in den Gemeinschaftraum. Doch alle waren noch so verwirrt, dass keiner mehr ein Wort über diesen Zwischenfall verlor.
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Denk an das kleine Reviewknöpfchen! Das einsame kleine Ding.
