Partytime Two

Am nächsten Abend ging Ved wieder in den Bunker. Denn diesmal sollte es so was wie einen offiziellen Stufentreff geben, keine Anderen, außer die Leute der elften Klasse, würden da sein. Gegen elf Uhr trafen auch Cloe und Ellie ein. So konnte er es sich nicht verkneifen extra laut zu Ram zu sage: „Guck mal da ist unsere Burger-Queen." Cloe, die dies hörte wäre am liebsten in den Boden versunken, das konnte man ihr ansehen. „Komisch, eigentlich hätte sie jetzt nen schlagfertigen Spruch losgelassen." wunderte sich Ram.

Ved ignorierte ihn und ging zur Bar um sich ein Bier zu holen. Als er sich wieder umdrehte sah er wie Cloe eng mit Lex tanzte. „Die macht sich doch noch mehr lachhaft.", dachte er und schnappte sich ein Mikro, denn er half dem Stufensprecher die Party zu organisieren.

„So Leute! Darf ich euch mal kurz unterbrechen? Cloe und Lex? Wenn ihr auch so freundlich wärt? Okay, da sich viele von euch diese lustigen albernen Party-Spielchen aus der Grundschule gewünscht haben, spielen wir zuerst Fesseltanz. Ich lose gleich aus, wer mit wem tanzen muss und diese Paare werden dann aneinander gekettet. Dann machen wir zunächst das Spiel mit dem Luftballon, den das Paar nicht mit den Händen berühren darf, sondern nur mit den Köpfen zwischen sich klemmt. War das jetzt zu viel Info auf einmal, oder hab ihr wenigstens noch eine nicht besoffene Synapsen? Gut, dann zieh ich jetzt das erste Pärchen. „

Gespanntes Warten ging durch den Raum.

„Also, tata, unser erstes Paar sind Ram und…………..Ebonyyyyyy! Glückwunsch!"

So ging das eine Weile weiter bis er zu seinem eigenen Zettel kam.

„So meine Wenigkeit macht mit,…die Spannung steigt…Cloeeee! Na Cloe, wir werden uns wohl gut verstehen, was?"

Schnell ging er auf sie zu und legte ihr das Band um die Hand und machte einen doppelten Knoten: „So, du entkommst mir nicht mehr."

„Ganz toll." antwortete Cloe gequält. Doch sie wurde schon von Ved mitgezogen, auf die Tanzfläche. Er gab sich sichtlich Mühe den Ballon nicht fallen zulassen, schließlich wurden die beiden zweiter.

„Das lief doch gar nicht so schlecht, oder?" schnaufte Ved atemlos.

„Na ja, ganz okay." entgegnete Cloe mit wenig Begeisterung.

„Kommst du kurz mit? Ich will was trinken, und ohne dich geht das schlecht." Dabei deutete er auf das Band. „Du bist jetzt für immer an mich gebunden." meinte er und grinste sie an.

„Scheiße ich muss aufs Klo! Was nun?" war das einzige was sie dazu zusagen hatte.

„Ich komm mit und wir stecken das Band durch die Tür."

Schon folgte er ihrem zügigen Tempo. Vor der Tür wartete er brav wie es sich für einen Gentleman gehörte. Da die Musik hier leiser war, und ihn niemand ablenkte konnte er kurz über den Abend nachdenken: „Das ist schon komisch, dass ausgerechnet Cloe und ich zusammen machen müssen. Heute sieht sie echt süß aus. Irgendwie finde ich sie interessant, obschon sie so eine kratzbürstige Zicke ist. Wahrscheinlich kann sie ganz nett sein, warum bloß nicht zu mir?" Plötzlich wurde er von Cloe aus den Gedanken gerissen. „Veddy? Träumst du? Das nächste Spiel hat begonnen. Los!"

„Worum geht's dabei?" fragte er Ram.

„Das Pärchen welches beim Tanzen am weitesten geht, hat gewonnen."

Verächtlich sah Cloe zu ihrem „Partner". „Toll, das können wir uns gleich sparen, da gewinnen Ram und Ebony sowieso."

Aber Ved hatte sie schon auf die Tanzfläche gezogen und seine Arme um sie gelegt. „Sie richt echt gut.", dachte er und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Dabei warf er einen Blick nach rechts wo Ebony und Ram schon beim Zungenkuss angekommen waren. Langsam bewegte er seine Lippen nun auf Cloes zu. Zunächst schien sie seinen Kuss zu erwidern, doch als er vorsichtig mit seiner Zunge in sie eindringen wollte schubste sie ihn grob weg und schrie: „Sag mal spinnst du? Er würde die Hölle zufrieren, als das ich DICH küsse." Im selben Moment verpasste sie ihm eine Ohrfeige und lief weg.

Verdutzt blieb er stehen und hielt sich die Wange. Nachdem alle kurze Zeit perplex geguckt hatten setzte die Musik wieder ein und Ved schlenderte immer noch fassungslos zur Bar um sich zuzuschütten. Kurze Zeit später kam Ram zu ihm und fragte: „Oha, was hast'n mit Cloe gemacht?"

„Gar nix. Was weiß ich was diese olle Bitch wieder hatte, das gehörte doch alles zum Spiel."

In Wirklichkeit war er sehr verletzt über Cloes Zurückweißung. Es gab nur wenige Mädchen, die ihn nicht wollten, und die nicht, von denen wollte er meist auch nichts. Aber es war nicht nur sein verletzter männlicher Stolz, nein auch die verachtende Art mit der sie ihn angesehen hatte und die Ohrfeige. Schließlich bekam er im Heim schon genug Prügel, da musste er nicht unbedingt noch von einem Mädchen geschlagen werden.