Fateful Night

„Scheiß", dachte Cloe, als sie gehetzt ihre Sportsachen zusammensuchte. „Schon wieder viel zu spät." Fluchtartig stürzte sie aus dem Haus, und fuhr in Richtung Schule. Kurz vor der Einfahrt wurde sie von einem roten Golf überholt, auf dessen Beifahrersitz kein geringerer als Ved saß. „Er? Mist verdammter Dreck, das darf ja wohl nicht war sein."

So wie es aussah war Ved auch auf dem Weg zur Schule. In dieser dummen Schule man hatte immer die Möglichkeit gehabt den Sportkurs zu wechseln. Jetzt würde er vielleicht für immer, oder wenigstens dieses ganze lange Halbjahr mit ihr gemeinsam Sport haben. Letzteres kam für sie sogar der Ewigkeit schon verdammt nahe. Dabei war es ihr so gut gelungen ihm die ganze letzte Woche lang aus dem Weg zu gehen. Frustriert stapfte sie hinter ihm in Aula, wo die Anderen schon auf sie warteten.

Dann kam schon ihr Sportlehrer, den sie überhaupt nicht leiden konnte, da er wie ein Drill-Instructor und sie nicht besonders sportlich war. Leider schien Herr Bommels das nicht als Ausrede um sich vorm Unterricht zu drücken zu sehen. Zum Aufwärmen schickte er die Schüler erst mal sechs Runden um die Schule und weiter durch die Turnhalle.

Danach ging es mit Basketballtraining weiter. Als nächste Übung sollten sie sich zu zweit zusammentun und im Takt dribbeln und dabei hüpfen. Ellie und Cloe fiel das ganze ziemlich schwer, aber auch Ved und Ram hatten ihre Probleme. Deshalb sagte Herr Bommels: „Tauscht mal die Partner, Ved und Cloe sind nicht sonderlich groß und machen deshalb kleinere Hüpfer. Folglich passen sie besser zu einander."

„Es ist zum an die Haare raufen", dachte Cloe missmutig und gab sich extra besonders wenig Mühe, bis Ved genervt rief: „Stopp, so wird das nichts. Ich nehme jetzt deine Hand, dann kann ich fühlen wenn du abspringst und wir kommen besser in den gleichen Takt." Cloe sah ihn skeptisch an doch dies schien nach den ersten Metern wirklich zu funktionieren. Dennoch war sie froh, als die Übung zu Ende war und sie seine Hand endlich loslassen konnte. Vor Aufregung war ihre nämlich schweißnass geworden.

Den Rest der Stunde musste sie sich bemühen nicht ständig auf Veds sehr gut gebauten Arsch zu starren. Zum Glück brüllte Bommels Stimme bald durch die ganze Turnhalle: „Geht euch jetzt umziehen und beeilt euch. Ich muss heute schnell weg, und wer noch da ist, wird mit eingeschlossen."

Erschöpft machten sich die Mädchen auf in die Umkleidekabine, wo sie sich in Windeseile umzogen. Alle bis auf Cloe, denn die Schnürsenkel ihres Turnschuhs hatten sich total verknote. „Cloe, wir gehen dann schon mal", rief Ellie ihr beim Verlassen der Kabine zu. „Toll dass ihr auf mich wartet", antwortete Cloe ihr beleidigt und stürzte einbeinig hinter den Anderen her. „Nein scheiße, mein T-Shirt liegt noch da", stellte sie fest, als sie schon fast den Ausgang erreicht hatte. Auf dem Absatz machte sie kehrt und lief zurück in das Gebäude.

Sie ging gerade die Stufen zum Ausgang hinaus, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine war. Ved war noch in der Jungenumkleidekabine gewesen und ging jetzt ebenfalls in Richtung Ausgang. Sie wollte so schnell wie möglich weg von ihm, also versuchte sie die Tür aufzureißen, und knallte voll dagegen. Noch ganz benommen stammelte sie: „So ein M-Mist. Die Tür ist zu." Ved verdrehte die Augen und machte sich dann ebenso an der Tür zu schaffen. „Ja, du hast Recht."

„Und jetzt? Wir sind eingeschlossen. Haha, sehr witzig Herr Bommels. Sie können jetzt rauskommen, und vor allem wieder aufschließen."

„Ich glaube nicht, dass das ein Scherz sein sollte. Wir sitzen hier wirklich fest." kam Veds leicht ironische Antwort. „Du vielleicht, aber ich nicht." schnauzte Cloe ihm entgegen und schritt wütend zurück in die Turnhalle, wo sie sie sich eine Stange mit schwerem Eisenfuß holte, die normalerweise als Begrenzung für Spielfelder diente.

„So, ich schlag jetzt ganz einfach die Scheibe der Tür ein, und geh dann zum Hausmeister und erklär ihm die Situation."

Dann hob sie die Stange hoch, doch Ved konnte sie im letzten Moment am Arm festhalten. „Bist du verrückt geworden? Das ist schließlich kein Notfall oder so, du wirst die Scheibe selbst bezahlen müssen."

Zweifelnd ah Cloe ihn an. „Okay, dann ruf ich jetzt nach Hilfe", entgegnete sie trotzig. „Hilfe, Hilfe..."

„Nun mach mal halblang, bei dem Geschrei bekommt man ja Ohrenschmerzen. Du hast wirklich eine Stimme, also ehrlich." fügte Ved grinsend hinzu.

„Ich weiß nicht was daran so komisch sein soll, aber ich bin nicht scharf darauf hier die Nacht mit dir alleine zu verbringen." schniefte Cloe. Sie war den Tränen nahe, und dies war ihr so peinlich, dass sie am liebsten im Erdboden versunken wäre.

„Andere Girls würden einiges dafür tun ne Nacht mit mir zu verbringen." schmunzelte Ved.

Als Antwort darauf erhielt er nur ein wütendes: „Ich bin aber nicht wie andere Mädchen." Sichtlich geschockt von ihrem Wutausbrüchen stammelte er: „Sorry, das sollte doch bloß ein Witz sein. Aber mal ganz ehrlich. Dein Gebrüll kann wirklich niemand hören. Die Turnhalle liegt ziemlich abseits. Du solltest dich lieber darauf gefasst machen, die Nacht hier zu verbringen. Denn ich weiß nicht, wie es mit den Fenstern in der Mädchenumkleide und der Toilette aussieht, aber bei uns sind alle abgeschlossen. Also mir egal was du machst, aber ich geh jetzt wieder in die Turnhalle und mach's mir auf 'ner Matte bequem."

„Bequem? Was soll an solchen Dingern bequem sein?" fragte Cloe schnippisch, doch nach einigem Zögern folgte sie ihm. Er hatte bereits eine Matte an einem Ende der Halle ausgebreitet, also legte sie sich ans andere Ende. „Hier ist auch für zwei Platz." rief er ihr zu aber das kümmerte sie herzlich wenig.

Nach ca. zwei Stunden hörte sie seine Schritte in Richtung der Toiletten gehen. Nach acht Minuten, sie hatte die Sekunden gezählt, war er immer noch nicht wieder aufgetaucht.

„Wie lange kann man als Junge den pissen?" grübelte sie. „He, es sei denn, er hat einen Weg raus hier gefunden und mir nicht bescheit gesagt, typisch." Auf hundertachtzig stürmte sie in die Herrenwaschräume und stockte. Da stand er. Unter der Dusche. Seine wasserstoffblonden Haare glänzten nass. Und Tropfen rannen in kleinen Bächen seinen Rücken hinunter, welcher mit blauen Flecken übersäht war.

Automatisch ließ sie ihren Blick tiefer wandern. Dann schnellte ihr Kopf erschrocken hoch.

Panikartig rannte sie zurück in Turnhalle und setzte sich auf ihre Matte.

Sie hatte mindestens zehn Minuten an die Decke gestarrt, und gegrübelt woher er die Flecken wohl hatte, als er den Raum betrat. Tatsächlich, er schlenderte auf sie zu. „Warum tut er das? Ist ihm den gar nichts peinlich? Immerhin hab ich ihn nackt unter der Dusche gesehen…", fragte sie sich.

„Ähm sorry, ich hätte abschließen sollen. Wolltest du was Bestimmtes?" nuschelte er.

„Nö, ich mhhhm, dachte schon du haust einfach ab, ohne mir bescheid zu sagen."

„Wenn ich das bloß könnte. Ähm abhauen, aber nicht wegen dir." fügte er schnell hinzu, als er ihren entrüsteten Gesichtsausdruck sah. „Aber wo du mich schon mal nackt gesehen hast, wollen wir da nicht vielleicht doch auf einer Matte schlafen? Immerhin sind die Dinger größer als jedes Ehebett." „Von mir aus. Ah warte, hab ne Idee, bin gleich wieder da." entgegnete sie ihm und lief ins Krankenzimmer, wo sich die Schüler normal nach Sportverletzungen ausruhen konnten. Dort im Schrank fand sie tatsächlich eine alte Decke. Sie rannte zurück und präsentierte Ved stolz ihren Fund. „Also meinetwegen kannst du sie alleine haben. Ich hab noch meine Jacke." bot er ihr an.

„Ne, ist ja groß genug, passen wir wohl beide drunter.", flüsterte Cloe und legte sich neben ihn. „Schlaf gut." murmelte sie noch, dann drehte sie sich auf die andere Seite mit dem Rücken zu ihm. Doch schlafen konnte sie beim besten Willen nicht.

Gerade mal fünf cm trennten sie von ihm. „Oh, ich krieg die Krise, dass halt ich nicht aus, er richt so gut.", dachte sie als ihr der Geruch seines Duschgels in die Nase stieg. Ganz still lag sie eine Zeit lang da.

Als sie schon beschlossen hatte selbst auch duschen zu gehen, da sie sowieso kein Auge zumachen würde, wenn er in ihrer Nähe wäre, bemerkte sie, dass er sich bewegte. Dann spürte sie seine Hand in ihrer und wie er sich vorsichtig über sie beugte… Seine Lippen berührten ganz vorsichtig die ihren. Das mussten die weichsten Lippen sein, die sie je geküsst hatte. Dann knöpfte er behutsam ihre Jacke auf und berührte sanft ihre Brüste. Nach einiger Zeit begann er sie überall zu streicheln. Sprachlos lag sie eine Weile da. Jetzt war sie an der Reihe. Also machte auch sie sich daran seinen Körper zu erkunden. Seine Haut brannte wie Feuer auf der ihren als sie fühlte wie er in sie eindrang. Erst leise, dann immer lauter fing sie an zu stöhnen, den wie er schon gesagt hatte, hören würde sie hier bestimmt keiner.
Erschöpft ließ sie sich auf wieder auf den Rücken fallen, das war mit Abstand der beste Orgasmus den sie je erlebt hatte. Danach drehte sie sich in Veds Richtung und schlief dicht an ihn gekuschelt ein.

Am morgen wachte sie auf und streckte gähnend ihre Hand nach ihm aus, doch er lag nicht mehr neben ihr. Also suchte sie die Turnhalle ab und ging dann zur Tür. Dort stellte sie fest, dass er diese tatsächlicheingeschlagen hatte und abgehauen war.