My Fatal Desire

Es waren zwei Wochen vergangen in denen sich Cloe und Ved mal mehr und mal weniger heftig miteinander gestritten hatten. Meist war Veds Eifersucht der Grund und egal wie sehr Cloe auf beteuerte, dass sie nur ihn liebte, Ved hatte immer noch arge Probleme sich am Riemen zu reißen.

Heute saß Cloe in der Küche bei Ved zu Hause und wartete auf ihn, denn er war noch bei Ruby um mit ihr eine Projekt für die Schule zu beenden. Jay hatte sie hereingelassen und war gerade dabei ihr Kekse anzubieten.

„Hier! Probier mal. Sind selbstgebacken."

Cloe prustete bei dem Gedanken Jay vorm Herd zu sehen: „Ich wusste gar nicht das du backen kannst."

„Probier, dann weißt du's."

Sie nahm sich einen Keks und nachdem sie ihn in den Mund gesteckt hatte, meinte sie mampfend: „Mhmmn, die sind ja wirklich ganz vorzüglich. Kannst du das Ved nicht mal beibringen?"

Jay lachte. „Wahrscheinlich nur über seine Leiche. Apropos Ved, ich hab nur so am Rande mitbekommen, dass mein kleiner Bruder ganz schön eifersüchtig ist. Kann das sein?"

„Ja, der macht mich noch mal wahnsinnig." antwortete Cloe und schluckte. „Weißt du, immer wenn ich mit Dal rumhänge macht er einen riesen Aufstand."

„Komisch, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Ved ist doch die Selbstsicherheit und Coolnes in Person. Warum stellt er sich bloß so an? Kann ich mir nur so erklären, dass du ihm schrecklich viel bedeutest. Vielleicht hat er ja Angst dich zu verlieren?"

„Warum sollte er denn? Er müsste mir doch genug vertrauen können."

Jay zuckte mit den Schultern. „Also im Pädagogikunterricht haben wir damals gelernt, dass Eifersucht eine Zeichen für Selbstzweifel ist. Vielleicht glaubt Ved er wäre nicht gut genug für dich? Vielleicht denkt er, du wärst auf der Suche nach jemand besserem?"

„Ich? Ich bitte dich, hab ich ihm den jemals Grund dafür gegeben? Hallo, wir sprechen hier immerhin über Ved. Der kennt doch gar keine Konkurrenz.", gab Cloe zu bedenken.

„Na da hast du auch wieder recht.", stimmte Jay ihr zu.

„Es ist nur so schrecklich nervig, wenn ich mich nicht mal mehr in Ruhe mit Dal unterhalten kann."

„Glaub ich dir sofort. Ich meine, du machst ihm ja jetzt auch keine Vorwürfe, dass er alleine bei Ruby ist."

„Genau. Seine Vorwürfe sind so lächerlich, genauso gut könnte er behaupten, dass wir beide was miteinander hätten."

Grinsend stand Jay auf. „Ja, absolut undenkbar…….. Ähm…ich wollte damit nicht sagen, dass du nicht hübsch bist oder so. Nur du bist ja viel jünger als ich und…"

„Schon gut Jay. Ich weiß wohl wie das gemeint war."

„Da bin ich aber beruhigt. Warte mal einen Moment, ich hab ja noch was für dich." Damit verschwand er und kam kurze Zeit später mit Cloes Rucksack in der Hand wieder.

Cloe konnte es nicht glauben. „Woher hast du den denn?"

„Von der Bahn. Gegen den Preis des Tickets hab ich ihn wiederbekommen."

„Oh danke Jay. Das ist ja so lieb von dir. Das Geld kriegst du natürlich wieder."

„Lass stecken. Das ist schon okay so."

„Wirklich?" Cloe ging auf ihn zu und umarmte ihn kurz. Dann ließ sie schnell wieder los und murmelte verlegen: „Ich…ähm, werd mich revanchieren."

Unschlüssig stand Jay einen Augenblick da. „Was wollen wir jetzt machen?", fragte er immer noch etwas verwirrt von der Umarmung.

„Wie wäre es, wenn du mir deine Fotos zeigst?"

„Kann ich machen. Muss nur eben schauen wo sie sind. Räumst du derweilen den Tisch ab?"

„Klar." Als Cloe fertig war kam Jay mit einem ganzen Stapel loser Fotos wieder. „Sorry, ich bin nicht gerade der Ordentlichste.", stammelte er.

„Man merkt's."

Beide schauten sich die Fotos an und Jay erklärte ihr warum er gerade diesen oder jenen Filter benutzt hat, oder warum er gerade das Objektiv gewählt hatte.

„Ich mag es, wie du das Licht einsetzt. Das erzeugt eine ganz besondere Stimmung.", meinte Cloe bewundernd und zeigte auf ein Foto, dass ein junges Mädchen auf einer Schaukel zeigte.

„Oh, das meinst du. Ja, es ist schon älter…"

„Wer ist den das Mädchen? Sie sieht so lebhaft aus. Sie hat ein schönes Lächeln.", sagte Cloe ahnungslos.

Jay schluckte. „Das ist Rochelle. Meine Exfreundin. Sie ist tot."

„Oh tut, dass tut mir leid. Ich wusste nicht…", stotterte Cloe verlegen.

„Schon gut, du konntest es ja nicht wissen. Aber du hast recht, sie war wirklich ein glücklicher Mensch, der sehr viel Liebe und Geborgenheit ausstrahlte, damals…"

„Ja…das sieht man sogar auf dem Foto. Du musst sie sehr vermissen, oder?"

Als Cloe zu Jay rüber schielte weil er nicht gleich antworte, sah sie wie ihm eine Träne die Wange hinunter lief. „Jay, tut mir Leid. Das wollte ich doch nicht.", rief sie erschrocken.

„Ist doch nicht deine Schuld. Es ist nur, ich vermisse sie so schrecklich, ich bin so einsam ohne sie."

Gerührt legte Cloe ihren Arm um ihn. „Ja, ich kenn das Gefühl. In letzter Zeit hat sich zwischen mir und Ved einiges geändert. Manchmal fühl ich mich auch einsam."

Jay sah ihr leicht verwirrt in die Augen und beide rutschten näher aneinander. So nah, dass sie ihre Lippen berührten. Doch Jay versuchte nicht mit seiner Zunge in ihren Mund einzudringen, nein, er überließ ihr wie weit sie gehen wollte. Im ersten Augenblick war Cloe zwar geschockt, aber dann realisierte sie, dass dieser Kuss anders war. Sie spürte kein Kribbeln so wie bei Ved, jedoch war es trotzdem sehr angenehm. Sie hatte das Verlangen Jay zurückzuküssen.

In diesem Moment ging die Tür auf und Ved trat hinein. Wie zur Salzsäule erstarrt blieb er stehen, ohne etwas zu sagen. Cloe, die das Geräusch der sich öffnenden Tür bemerkt hatte, starrte ihn erschrocken an. „Ved, es tut mir so leid…"

Auch Jay hatte sich nun seinem Bruder zugewandt. „Ved…es ist nicht so wie du denkst."

Beide warteten auf Veds Reaktion, doch dieser blieb wie angewurzelt stehen. Erst als Jay auf ihn zuging und ihn berühren wollte, regte er sich. „Ved, alles okay?"

Zornig ging Ved auf Jay los und schrie ihn an: „Du fragst mich ob alles okay ist? Du, der gerade mit meiner Freundin rum gemacht hast, fragst mich ob alles okay ist?"

Jay hatte sichtlich Mühe seinen um sich schlagenden Bruder festzuhalten. Aber schließlich war er der Ältere und Stärkere von beiden, also gelang es ihm Ved auf Abstand zu halten. Dieser keuchte mittlerweile vor Wut und als er realisierte, dass er diesen Kampf nicht gewinnen würde stand er auf und wand sich zur Tür. „Das wirst du mir noch büßen Jay. Und zu dir Cloe: ich hab's ja immer gewusst. Doch damit du's weißt: ES IST AUS!" Mit einem lauten Knall schlug er die Tür zu und verschwand.

Zitternd, wie ein Häufchen Elend saß Cloe da und murmelte vergebens. „Warte doch Ved."


ganz dolles sorry, dass ich so lange nix gepostet hab, aber mein inet war lange im ar :(