4.
Taiki, Yaten, Usagi, Amy, Rei, Makoto, Minako, Haruka, Michiru, Luna und Artemis saßen bei Rei im Tempel um den Tisch herum.
„Wir hören", sagte Haruka und trommelte mit ihren langgliedrigen Fingern auf dem Tisch.
„Zunächst einmal solltet ihr wissen, dass wenn wir in diesen Körpern sind, wir nicht nur aussehen, wie 17 jährige Jungs, sondern leider auch die entsprechenden Hormone zu spüren bekommen", fing Taiki an.
„Und das kann einen in die eine oder andere verquere Lage bringen. Vor allem dann, wenn wir uns wieder in unserem eigentlichen Körper befinden. Plötzlich muss man mit Gefühlen fertig werden, die man nur diesem männlichen Körper verdankt", fuhr Yaten fort.
„Ähnlich ging es auch Seiya, als wir wieder auf Kinmokusei war", dabei blickte Taiki zu Usagi. Natürlich, es war kein Geheimnis, dass sich Seiya- zumindest in ihrer männlichen Erscheinungsform- in Usagi verliebt hatte.
„Zudem müsst ihr wissen, dass unser Aufenthalt auf der Erde uns erlaubt hatte auch einfach nur wir selbst zu sein. Denn auf Kinmokusei sind wir an erster Stelle Senshi. Danach werden in uns die Prinzessinen und einzigen überlebenden der Sterne Fighter, Healer und Maker gesehen- und erst ganz zu letzt sieht man uns als Kou Taiki, Kou Yaten und Kou Seiya. Nach Kakyuu- hime sind wir die höchstrangigen Personen- und dementsprechend müssen wir uns verhalten", erzählte Taiki weiter. Es war selten, dass er, beziehungsweise sie, so lange Reden am Stück hielt.
„Seiya fiel es am schwersten sich daran wieder zu gewöhnen- hinzu kamen die verqueren Gefühle zu Usagi und von uns Dreien vermisste sie die Erde am meisten. Sie zog sich zurück, kappselte sich ab. Tagsüber, wenn sie nicht ihren Pflichten nachging, trainierte sie verbissen ihre Fähigkeiten- und Nachts … die Nächte verbrachte sie entweder bei Kaiji und Sake oder sie stürzte sich in eines ihrer unzähligen Liebesabenteuer. Halb Kinmoku hat inzwischen ein gebrochenes Herz!", fuhr Yaten fort.
„Es kam nicht selten vor, dass Kaiji früh am Morgen eine verkaterte Seiya im Palast ablieferte und wir hatten unsere Mühe ihre ganzen Exzesse vor dem Volk zu vebergen.
Und dann, vor etwa drei Monaten geschah es: Prinzessin Kakyuu hatte uns zu sich gerufen. Yaten und ich waren bereits anwesend und warteten nur noch auf Seiya. Sie betrat als Fighter den Thonsaal- eine Tatsache die nicht ungewöhnlich ist, da wir meistens unsere Uniform tragen. Ihr Blick war gesenkt uns so konnten wir ihre Augen nicht sehen. Wir vermuteten, dass sie wahrscheinlich noch ziemlich verkatert aussah und der Prinzessin nicht ihr Gesicht zeigen wollte. Fighter blieb in der Mitte stehen und griff plötzlich- ohne Vorwarnung, die Prinzessin an, glücklicherweise schützte ihr Schutzschild sie.
Fighters Augen waren ausdruckslos und kalt- und sie hatten einen dämonisch roten Glanz."
„Fighter hat Prinzessin Kakyuu angegriffen?", rief Artemis verwundert aus.
„Ja. Sie starrte uns an, als sie plötzlich die Augen verdrehte und zu Boden ging. Beinahe einen kompletten Tag lang war sie bewusslos gewesen. Als sie aufwachte konnte sie sich nur wage an das Geschehene erinnern. Wir erzählten es ihr … Ich habe Seiya noch nie so geschockt gesehen. Von der Prinzessin wissen wir, dass sie sich mehrmals für ihr Verhalten entschuldigt hat. Kakyuu- hime war ihr nicht nachtragend, da sie nicht glaubte, dass Fighter es absichtlich getan hatte. Sie befürchtete eher, dass ein Dämon von ihr Besitz ergriffen haben könnte. Doch sie war sich nicht sicher, darum bat sie uns, sie unauffällig zu beobachten.
Beinahe einen Monat lang geschah nichts", antwortete Yaten und erzählte weiter. In den Augen der anderen konnte er lesen, wie bestürzt sie waren. Lediglich Harukas konnte er beim besten Willen nicht lesen.
„Healer und ich patroulierten durch Kinmoku City, als wir die Auren mehrerer Dämonen wahrnahmen. Wir vernichteten sie und als wir zum Palast zurückkehrten gingen wir zuerst zu Prinzessin Kakyuu um ihr von den Dämonen zu berichten. Wir gingen in den Thronsaal und sahen sie am Boden in einer Blutlache liegen. In ihrem Rücken steckte ein Dolch, wie ihn Fighter zum trainieren benutzt.
Prinzessin Kakyuu konnte glücklicherweise gerettet werden und berichtete uns, dass sie eine eindeutig dämonische Aura an Fighter gespürt hatte.
Zwei Tage später griff Fighter den Palast an und wir konnten sie nur mit Mühe zurückschlagen. Sie war viel stärker als normal", fuhr Taiki fort.
„Sie wollte Kakyuu umbringen?", fragte Minako entsetzt. Statt einer Antwort erhielt sie nur ein Nicken.
„Aber was für ein Dämon hat von Fighter Besitz ergriffen?", fragte Usagi.
„Wir nennen diese Dämonen Konpaku akki- Geisterdämonen. Es sind die rastlosen Seelen vernichteter Dämonen, die sich zu einem neuen zusammenschließen. Sie sind in der Lage menschliche Seelen, die den ihren ähneln, zu besitzen", erklärte Taiki.
„Sie sind so schon nicht ohne, aber mit den Kräften von Fighter … Wir sind beinahe machtlos gegen sie- und ihr seit es erst recht. Darum hat uns Prinzessin Kakyuu ausgeschickt", fuhr Yaten fort.
„Wen sollt ihr finden?", fragte Amy.
„Galaxia!"
„Galaxia?", rief Minako aus.
„Die Prinzessin glaubt, dass sie in der Lage wäre, Fighter noch zu retten. Wenn nicht, wird sie nach und nach ebenfalls zu einem Konpaku akki werden", antwortete Yaten.
„Und ihr glaubt sie ist hier?", fragte Rei skeptisch.
„Sie ist hier in der Nähe. Wir können es spüren. Aber wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, um sie zu finden. Für Prinzessin Kakyuu wird es von Tag zu Tag schwerer Fighter zu folgen und ihr stand zu halten", antwortete Taiki.
„Warum kann im Universum nicht endlich Frieden herrschen? Warum müssen sich immer alle bekämpfen?", erklang plötzlich von der Tür eine traurige, samtige Stimme.
Erschrocken drehten sich alle um. Doch sie konnten nur einer schwarze Silhouette erkennen.
AN: Hach ja, ich weiß, ich bin gemein, gerade an dieser Stelle aufzuhören, aber wie heißt es so schön: Abwarten und Tee trinken!
Nics: Falls dir der Tee ausgeht, sag' mir Bescheid, ich hab' noch ein paar Päckchen!
