„Moony ist Mondsüchtig.", antwortete James.

Gelogen hatte er mit dieser Antwort ja schließlich nicht.

„Mondsüchtig!", wiederholte Lily skeptisch.

„Ja.", bekräftigte James seine Aussage.

Lily sah James an.

„Ja, Mondsüchtig. Na ja, so spannend ist das auch wieder nicht, also wir wollten uns noch um diese Club-Geschichte kümmern?", fragte James.

Lily zögerte, James verheimlichte ihr etwas.

Na gut James, wenn du es mir nicht sagen willst, dann werde ich es eben herausfinden. Und glaube mir, ich habe beim Meister gelernt. , schwor sich Lily.

„Ja, wollten wir. Lass uns lieber schnell damit anfangen.", antwortete Lily.

„Wurmschwanz du entschuldigst uns.", wandte sich James an Peter.

Lily nahm erst jetzt wieder wahr, dass Peter auch am Tisch saß. Sie lächelte ihm zu, dann verschwand sie mit James aus dem Gemeinschaftsraum. Die Beiden betraten nach einigem Suchen den Schulsprecherraum.

„Schick.", kommentierte James und ließ sich auf eines der beiden roten, samt Sofas fallen.

Das warme Kaminfeuer strich liebevoll über die Sofas, die große Bücherregalwand zu Lilys rechten und die Gemälde an der Wand. Auf einem kleinen Tisch, auf dem James seine Beine platziert hatte, lag ein Stapel Pergamente, Federn und Tintenfässer. Lily setzte sich gegenüber von James.

„Also, los geht's. Wie stellst du dir dieses Tanzding vor?", fragte James und nahm Feder und Pergament zur Hand.

„Hm.", machte Lily und begann zu überlegen.

„Keine Hemmungen. Du darfst einfach mal so drauflos spinnen.", sprach ihr James Mut zu.

„Okay, aber auf deine Verantwortung.", stimmte Lily James zu.

„Immer auf meine Verantwortung.", meinte James grinsend.

„Also am liebsten würde ich…würde ich…Ballet tanzen.", gab Lily ihren Traum preis.

„Ballett?", fragte James und zog beide Augenbrauen hoch.

„Ach James, du hast ja keine Ahnung, wie viel Spaß es machen kann zu tanzen. Zu fühlen wie sich dein Körper bewegt, wie alles ganz von allein seinen Lauf nimmt.", erzählte Lily.

James seufzte.

„Ganz toll Süße, aber ich tanze nicht.", sagte James.

„Wie du tanzt nicht?", fragte Lily.

„Ja, so wie ich es sage. Ich tanze nicht. Basta!", wiederholte sich James.

„Du musst tanzen. Egal was für eine Art.", redete sie auf ihn ein.

„Keine Chance. Ich bin nicht der Tänzer, das ist Tatze und Moony, die Beiden solltest du mal sehen. Ich tanze nicht mal in der Disco.", gab er zu.

„Ich hab ja wohl überhaupt die Idee.", verkündete Lily.

„Jetzt kommts.", forderte James sie auf.

„Wir machen den Tanzclub zu einem Tanzeinführungskurs. Für alle Tanzmuffel wie du einer bist.", erklärte Lily und grinste breit.

„Na denn man viel Spaß. Kannst mir ja dann er zählen wies da so ist.", wehrte James alles ab.

„Das hättest du wohl gerne. Du wirst in der ersten Reihe stehen und alles brav mitmachen.", bestimmte Lily.

„Nein.", wiedersprach James.

„Doch.", hielt Lily dagegen.

„Nein, Süße, bitte.", bat James.

„Und wie du kommen wirst, selbst wenn ich dich eigenhändig dahin schleifen muss.", machte Lily ihm klar.

„Ich flehe dich an Lily. Stell mich nicht so bloß.", flehte James.

>Wie kann es einem Menschen nur so peinlich sein zu tanzen , fragte sich Lily.

„Was ist denn an tanzen so schreckliches dran?", erkundigte sie sich.

„Ich kann es einfach nicht, okay!", stellte James sich selbst bloß.

>James gibt einen Fehler zu? Das ist vielleicht ein Tag. , dachte sich Lily.

„Komm schon James, die anderen werden auch da sein. Sirius, Remus, Peter. Und ich, ich werde da sein.", versuchte Lily James zu überzeugen.

„Ich werde einmal kommen. Ein einziges Mal.", gab sich James geschlagen.

„Danke James, du wirst es nicht bereuen.", versprach Lily und umarmte ihren Freund.

James vergrub das Gesicht in beiden Händen. Worauf hatte er sich da nur eingelassen?

James und Lily entwarfen nun ihren Tanzclub für Tanzmuffel und Tanzwütige.

„Okay, dann lass uns mal zu McGonagall und alles absegnen lassen.", meinte James und streckte sich.

Lily rieb sich die Augen. James und sie hatten schon über zwei Stunden an dem Club gehockt.

„Ja und dann ist für heute Schluss.", stimmte ihm Lily zu.

Die Beiden verließen das Schulsprecherzimmer und machten sich zu McGonagalls Büro auf. Vor der Tür klopfte James.

„Ja, bitte.", hörten sie Professor McGonagalls Stimme.

Sie traten ein.

„Wir haben den Club fertig entworfen.", verkündete James und wedelte mit den beschriftet Pergamenten herum, doch als er Professor Williams vor dem Kaminfeuer erblickte hielt er Inne.

„Oh, sehr gut. Mr Potter. Ich danke Ihnen.", erwiderte Professor McGonagall und nahm James die Zettel aus der Hand.

Da die Beiden Schulsprecher nicht verschwanden fragte Professor McGonagall: „Kann ich sonst noch etwas für sie tun?"

„Äh nein Professor, danke.", antwortete Lily und zerrte James aus dem Büro.

„Er wird sich bestimmt beschweren.", meinte James, kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen.

„Worüber denn?", fragte Lily. „Über heute morgen, weil wir zu spät waren.", erinnerte er sie.

„Ne, das glaube ich nicht. Das wäre lächerlich.", fand Lily.

„Dieser Mann ist lächerlich.", verkündete James.

Lily seufzte.

„Egal, vergiss es einfach. Lass uns lieber ins Bett gehen. Ich bin hundemüde.", meinte Lily und gähnte.

James nickte. Bei hundemüde fiel ihm Sirius wieder ein. Wie er Remus nach oben in den Schlafsaal gebracht hatte, ob es diesem wieder besser ging?

Im Schlafsaal der Jungen an Remus Bett.

„Er schläft.", murmelte Sirius leise James zu, der gerade herein gekommen war.

„Er tut mir immer wieder Leid, wenn ich sehe, wie er gequält wird.", flüsterte James und betrachtete den schlafenden Remus.

„Das hat er nicht verdient, dieses Schicksal hat keiner verdient.", stimmte ihm Sirius zu. James nickte, während er zu seinem Bett hinüber ging.

Er zog sich aus, bis auf seine Boxershorts.

„Hoffen wir auf ein besseres Schicksal, für uns alle.", meinte James und setzte sich auf sein Bett.

„Möge jeder das Bekommen was er verdient.", sagte Sirius und zog seine Vorhänge zur Seite.

„Gute Nacht.", wünschte James und legte sich hin.

„Nacht.", erwiderte Sirius und auch er legte sich schlafen.

Am nächsten Morgen nachdem Frühstück in Professor McGonagalls Büro.

„Ich habe ihren Vorschlag überarbeitet.", verkündete Professor McGonagall.

„Und was halten Sie davon?", erkundigte sich Lily.

„Ich halte ihn für durchaus brauchbar. Auch Professor Dumbledore hat sich freudig überrascht gezeigt. Ich bin froh, dass sie Beide so gute Arbeit geleistet haben. Haben sie auch schon eine Idee, wer den Kurs geben wird?", fragte Professor McGonagall.

„Wir dachten an einen der Lehrer, Professor.", antwortete James.

„Einen der Lehrer? Tut mir Leid, Mr Potter, wir haben wirklich genug zu tun. Da müssen Sie schon einen der Schüler überreden.", eröffnete Professor McGonagall.

Lily ließ die Schultern hängen.

„Aber wir haben auch viel zu tun. Der Unterricht und Quidditch, Professor, das ist doch auch alles sehr wichtig.", meinte James.

„Zudem kommt nun auch noch ihre Arbeit als Schulsprecher. Ja ich sehe, das wird eng, aber es tut mir Leid, entweder es macht ein Schüler oder der Club fällt aus.", beharrte Professor McGonagall.

„Ich machs.", erklärte sich Lily bereit.

Professor McGonagall und James starrten Lily an.

„Schön, wie Sie meinen Miss Evans.", sagte Professor McGonagall.

„Lily, dir steht das Wasser doch ebenfalls schon bis zum Hals.", redete James auf sie ein.

„James, du hast dein Quidditch und ich das Tanzen. Somit hat jeder eine weitere Aufgabe und ich entschuldige dein fehlen im Kurs.", meinte sie zwinkernd.

„Darf ich das nun so festhalten oder müssen sie noch einiges klären? Ich habe auch noch andere Punkte auf meiner Liste die ich mit ihnen besprechen will.", mischte sich Professor McGonagall ein.

„Ja, sie dürfen das aufschreiben.", antwortete Lily.

„Gut. Also zum nächsten Punkt. Professor Williams war hier und hat sich über Sie, Mr Potter, in seinem Unterricht beschwert.", erzählte Professor McGonagall.

James verdrehte genervt die Augen.

„Sie brauchen gar nicht mit den Augen zu rollen. Wenn Sie sich nicht zusammenreißen Mr Potter, wird das noch mal ernste Folge für Sie haben. Wir versuchen Sie schließlich schon seit der ersten Klasse zu erziehen, seit uns diese Beschwerden von Professor Williams ereilen.", tadelte Professor McGonagall James.

„Das bringt doch jetzt auch nichts mehr. Er zieht mir auf unfaire Art und Weise Punkte ab, ich wehre mich, er erteilt mir Strafarbeiten, die ich nicht erledige, wir landen hier. Ein Teufelskreis den wir doch nicht brechen wollen oder? Dieses Jahr werden wir auch schon hinter uns bringen.", meinte James.

„Das ist leider nicht so einfach Mr Potter wie Sie offensichtlich denken. Sie müssen endlich lernen, das ihr handeln Konsequenzen hat. Sonst werden sie eines Tages daran", doch James fiel der Professorin ins Wort.

„Sie wollen doch nicht etwa ihren Satz mit meinem prophezeiten Tod beenden oder? Wir sollten nicht uns selbst bekriegen, sondern eine Einheit bilden und uns gegen Voldemort stellen! Wir sollten uns nicht wegen Kleinigkeiten an den Hals springen, wir sollen Zusammenhalten. Sonst wird es für Voldemort ein leichtes sein uns alle zu töten.", redete sich James von der Seele.

Lily sah ihren Freund überrascht an. Dies schien ihn schon ewig auf der Seele gebrannt zu haben und sie hatte es nicht bemerkt. Oder es nicht bemerken wollen.

>Hatte Sirius nicht einmal davon gesprochen? Hatte James selbst nicht einmal gesagt, dass er bereit sei sich Voldemort zu stellen?

Professor McGonagall selbst schien nach Luft zu ringe und nicht zu wissen was sie darauf antworten sollte. James stand auf.

„Wir sollten nicht tatenlos herumsitzen und uns Gedanken über eine Zukunft machen, die wahrscheinlich gar nicht existiert.", sagte James und schlug mit der Seite seiner Flaschenhand in seine andere.

„Mr Potter, was glauben Sie eigentlich was wir tun! Nur weil wir es nicht an die große Glocke hängen, dass wir uns gegen die Machenschaften des Lords stellen, heißt es noch lange nicht, dass wir stillschweigend daneben sitzen. Sehen Sie sich ihre Eltern an!", polterte Professor McGonagall, die ihre Stimme wieder gefunden zu haben schien.

„Ich kann mir meine Eltern leider nicht ansehen, da sie weg sind. Verschwunden. Unauffindbar. Ich weiß nicht einmal ob sie noch leben, sie halten keinen Kontakt zu mir.", gestand James, Wut gepaart mit Verzweiflung flocht sich in die Wort ein.

„Warum denken Sie wohl, können ihre Eltern nicht bei Ihnen sein? Weil die Umstände es vielleicht nicht erlauben? Sie sollten keine Bodenlosen Vermutungen äußern Mr Potter, bevor Sie sich nicht sicher sind, dass auch nur ein Körnchen Wahrheit ihn ihnen steckt.", setzte Professor McGonagall, mit einem Anflug von Wut, James entgegen.

Lily saß noch immer starr auf ihrem Platz, sie war unfähig dem Gespräch etwas beizusteuern.

„Meine Eltern sind Auroren mir ist klar, was diese tun.", meinte James trotzig.

„Das scheint mir nicht so. Und nun fassen sie sich wieder.", befahl Professor McGonagall.

James atmete geräuschvoll ein und wieder aus. Die Schulglocke läutete.

„Der…der Unterricht beginnt.", wagte Lily Zaghaft dem Gespräch beizusteuern.

James rauschte aus dem Büro, Lily folgte ihm. James lief vor Lily her. Doch als sie hätten gerade aus den Korridor weiter gehen müssen, wandte sich James nach rechts.

„Wo willst du hin?", fragte Lily.

Doch James ignorierte sie. Für einen Moment zögerte sie, dann verfolgte sie ihn. James wusste offensichtlich genau wohin er wollte, denn plötzlich standen sie in der Eingangshalle. James öffnete das große Eingangsportal.

„James, wir haben jetzt Geschichte der Zauberei.", erinnerte ihn Lily, die glaubte James dächte, sie hätten Pflege magischer Gehschöpfe oder Kräuterkunde.

„Sag Binns das ich nicht komme.", meinte James und lief auf die Länderein.

Wohin wollte James? Doch Lily hatte keine Zeit es heraus zu finden, Professor Williams trat hinter sie.

„Sollten Sie nicht im Unterricht sein Miss Evans?", fragte Professor Williams.

„Ja. Ich habe mich bloß im Tag geirrt, Sir, ich dachte wir hätten Pflege magischer Geschöpfe dabei haben wir Geschichte der Zauberei.", antwortete Lily hastig.

„Wir?", hakte Professor Williams nach und sah sich in der Eingangshalle um.

Von einem zweiten Schüler war nirgends eine Spur zu entdecken.

„Ja, wir. Also meine Klasse. Man sagt das doch so.", versuchte Lily zu erklären, die sich ihren fast Verrat an James nicht anmerken lassen wollte.

„Dann gehen Sie lieber schnell, sonst muss ich Ihnen wohlmöglich wieder Punkte abziehen.", raunte der Professor.

Lily verabschiedete sich und lief den Korridor entlag. Vor dem Geschichte der Zaubereiklassenzimmer zögerte sie.

>Wie sollte sie James entschuldigen? Sicher fällt es Binns nicht mal auf. , dachte Lily, klopfte und öffnete so gleich die Tür des Klassenzimmers.

Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Endlich passierte Mal etwas in Binns Unterricht. Doch Professor Binns erzählte einfach weiter, er merkte nicht wie sich alle Schüler von ihm abwanden um Lily anzustarren. Diese schlich in die letzte Reihe zu Sirius, Remus und Peter.

„Wo ist Krone?", fragte Sirius.

„Kommt nicht.", antwortete Lily knapp und holte Pergament, Feder und Tintenfass aus ihrer Tasche.

„Wieso nicht?", wollte Sirius wissen.

Lily seufzte.

„Sirius, ich versuche mich hier auf den Unterricht zu konzentrieren, wenn du bitte still seien würdest.", fuhr Lily ihn leicht an.

„Ich bin erst still, wenn du sagst was los ist.", meinte Sirius.

„Wir waren bei Professor McGonagall im Büro und da ist James völlig ausgetickt. Er hat etwas von einer Wiederstandsgruppe gegen Voldemort gefaselt und dass alle zusammenhalten müssen.", erklärte Lily leise in raschen Sätzen.

„Was?", zischte Sirius.

„Ja und dann ist er nach draußen getürmt.", flüsterte Lily.

„Ich bin mir sicher, er will nur den Kopf freikriegen Tatze.", mischte sich Remus ein.

„Du meinst", doch Sirius sprach nie aus was Remus Unterumständen meinen könnte, denn Remus nickte schon als Bestätigung.

"Was meint ihr?", fragte Lily neugierig.

„Der Unterricht Kleine, eben hast du dich noch beschwert. Bitte, ja, wir möchten aufpassen.", antwortete Sirius mit einem Grinsen auf den Lippen.

Lily lächelte Sirius nur dümmlich an und wandte sich dann nun endlich Professor Binns zu.

Nach zwei sehr ermüdenden ersten beiden Stunden, streckte sich Sirius als sie das Klassenzimmer verließen.

„Ich wird mal nach Krone Ausschau halten.", gähnte er und verschwand im dichten Schülergetümmel.

„Remus, wo ist James? Was wisst ihr was ich nicht weiß?", wandte sich Lily fragend an Remus.

Remus seufzte.

„Lily, eines Tages wist du es verstehen, aber dieser Tag ist nicht", doch Remus Stimme brach ab.

Er hielt sich mit einem Arm gegen die Mauer gepresst. Sein schmerzdurchzogenes Gesicht verriet große Qualen. Er keuchte und sackte ein ganzes Stück hinab.

„Remus!", rief Lily und kniete zu Remus nieder.

„Alles okay, geht schon.", brachte Remus mit schnellem Atmen hervor.

„Ich glaub, wir sollten dich lieber in den Krankenflügel bringen. Peter?", Lily wandte sich an den stillen, einfach nur zuschauenden Peter. Peter half ihr Remus auf die Beine zustellen.

„Kannst du gehen?", erkundigte sich Lily.

„Ja, mir geht's gut. Ich brauch auch nicht in den Krankenflügel.", wehrte Remus Lily ab.

„Aber Remus", begann Lily. „Lily, ich weiß schon was Sache ist. Alles halb so schlimm ja?", meinte Remus und versuchte zu lächeln.

Doch stattdessen schnitt er nur eine schiefe Grimasse.

„Na…na gut. Wie du meinst.", sagte Lily und ließ von ihm ab.

Remus raffte sich auf. „Es ist Mittagszeit, lasst uns runter in die große Halle gehen.", schlug Remus vor.

Die Drei ließen sich vom Strom der Menge mit hinunter reißen. In der großen Halle stießen sie wieder auf Sirius und James.

„Wo wart ihr?", versuchte Lily noch immer aus ihnen heraus zubekommen.

„Ein bisschen die Hufe schwingen.", antwortete James und warf Remus und Peter einen vielsagenden Blick zu. Lily war die Zweideutigkeit dieses Satzes nicht bewusst, doch sie sollte es schon bald herausfinden.

Gegen späten Abend, als sie gerade alle ihre Hausaufgaben machten, gab Sirius James ein Zeichen und er stand auf.

„Was ist denn nun kaputt?", fragte Lily und sah zu wie ihr Freund zu Anabelle Peters und Patricia Scott hinüber schlenderte, sein süßes Lächeln lächelte und sich zu ihnen an den Tisch setzte.

„Operation Denkzettel.", erinnerte sie Sirius.

Lily erinnerte sich und grinste.

„Das wird ein Spaß.", verkündete sie.

„Richtige Einstellung Kleine. Ich hol nur eben den Umhang, warte kurz hier.", meinte Sirius und rannte die Treppe zum Jungen Schlafsaal hinauf.

Lily staunte nicht schlecht, wie gut James schauspielern konnte. Er lachte mit den beiden Mädchen und schien ihnen etwas erklären zu wollen. Annabelle setzte ein zufriedenes grinsen und Patricia einen das-war-ja-auch-nicht-anders-zu-erwarten-Blick auf. Dann sah es so aus als würde James sie etwas fragen und sie kicherten. Lily verdrehte die Augen. Wie naiv kann man eigentlich sein, fragte sie sich. Doch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, war Sirius schon wieder an ihrer Seite aufgetaucht.

„Moony, Wurmschwanz bereit?", fragte er.

Remus nickte, Peter nach einigem zögern auch.

„Wir sollten den Turm Etappenweise verlassen. Alle auf Mal fällt doch auf oder!", schlug Lily vor.

„Wie gut, dass hier jemand mitdenkt.", stimmte ihr Sirius zu.

Remus und Peter verließen als erste den Turm. Lily tat weiter so als würde sie Hausaufgaben machen, doch sie konnte sich nicht konzentrieren. Über den Rand ihres Buches starrte sie James in den Nacken. Bedacht auf jede kleinste Bewegung zu achten, sei es auch nur ein Wimpernschlag.

„Okay, lass uns jetzt auch verschwinden.", meinte Sirius und zog Lily leicht am Arm.

Lily gefiel es nicht James mit diesen beiden Trullas allein zu lassen.

Bis Sirius zu ihr hinüber zischte: „Starr ihn nicht so an. Und vor allem, vertrau ihm!"

Lily sah auf den Boden. Sie kam sich auf einmal schrecklich vor. James opferte schließlich seine Zeit um Sirius Plan bzw ihren Denkzettel zu verwirklich. Verbrachte mehr oder minder freie Zeit mit den beiden Trullas damit der Rest alles vorbereiten konnte. Kaum hatten sie den Turm verlassen, sprinteten sie Korridore entlang bis zum Bad der Vertrauensschüler. Vor der Tür warteten schon Remus und Peter.

„Passwort?", fragte Sirius Lily.

Sie überlegte. Doch ihr wollt es nicht einfallen.

„Kleine?", hakte Sirius nach, er sah seinen Plan schon leicht den Bach runter gehen.

„Ah, ich weiß. Meerjungfrau.", sagte Lily und die Tür öffnete sich.

Sirius zwinkerte ihr zu.

„Perfekt.", erwiderte er mit der Stimme eines Jungen, der gerade sein geliebtes Mountinbike bekommen hatte.

Im Bad verteilte Sirius weitere Anweisungen.

„Okay, Lily, du versteckst dich hinter diesem Handtuchstapel und Remus, du, hinter dem da. Peter und ich beziehen draußen Stellung und kommen dank Krones Umhang später nach.", wies er die anderen an. Sie nickten.

Lily kauerte sich hinter den von Sirius angewiesen Stapel.

„Kleine, hast du", doch Sirius brach ab, als Lily ihm die Kamera entgegen streckte.

„Dann kanns ja losgehen.", meinte Sirius und rieb sich vor Freude und Hinterlistigkeit die Hände.

Er zog mit Peter ab. Lange Zeit geschah nichts. Irgendwann durchbrach Lily mit leisem flüstern die Stille.

„Remus?", fragte sie in die Stille.

„Hm.", machte er als Zeichen, das er anwesend war.

„Ich weiß nicht, wie ich das gleich aushalten soll. Ich will das eigentlich gar nicht.", gestand Lily.

„Jetzt ists zu spät, Lily. Jetzt ziehen wir das durch. Außerdem, es passiert ja nichts. Du kennst Krone, vertrau ihm.", redete Remus auf sie ein.

>Schon wieder Vertrauen. Wieso denken alle, dass ich James nicht vertraue? Habe ich jemals der Gleichen gesagt , durchlöcherte Lily sich selbst.

Plötzlich öffnete und schloss sich die Tür des Bads, doch niemand war herein gekommen. Aber Lily ahnte das Sirius und Peter unter James Tarnumhang so eben in den Raum geschlüpft waren.

„Sie kommen jeden Moment, also alle auf Position?", fragte Sirius Stimme aus dem Nichts.

Lily nickte, da fiel ihr auf das Sirius sie nicht sehen konnte und sie antwortete: „Ja."

„Dito.", sagte Remus.

Wieder Stille. Für Lily zogen sich die Minuten endlos dahin, bis die Vertrauensschülerbadezimmertür von neuem aufgestoßen wurde.

„Wow.", staunte Annabelle und warf James ein wohl verführerisch wirkendes Lächeln zu, wobei sie ihre Zahnspange entblößte.

James versuchte zurück zu lächeln, doch irgendwie gelang es ihm nicht. Viel mehr sah es steif und gequält aus, fand Lily. Doch Patricia und Annabelle schien dies entweder nicht aufgefallen zu sein oder nicht zu stören. „Wie wäre es wenn ich schon mal das Badewasser vorbereite, während ihr Zwei", James zwinkerte ihnen vielsagend zu. Die Beiden Mädchen kicherten sofort. Lily verdrehte hinter ihrem Wäschestapel die Augen. Lange Zeit sprach niemand, man hörte nur wie Sachen auf den Boden fielen und das Wasser in die Wanne lief.

>Bitte James, sag es einfach. Sag einfach das erlösende Wort. Ich kann es gleich nicht mehr länger ertragen. , bat Lily.

Fast so als hätte James Lilys Wunsch tatsächlich ereilt, rief James: „Jetzt!"

Und Lily sprang hinter ihrem Wäschestapel hervor. Die Kamera vor dem Auge machte sie mehre Schnappschüsse von Patricia und ihrem fetten Arsch in Unterwäsche und Annabelle in ihrer Unterwäsche. Die Mädchen schrieen vor Schreck auf. Sirius streifte den Tarnumhang ab. Er krümmte sich vor lachen auf dem Boden.

„Nie wieder werdet ihr so mit Lily umgehen. Ist das klar?", forderte James.

Die Mädchen versuchten sich mit ihren Händen zu bedecken.

„Ob das klar ist habe ich gefragt?", wiederholte sich James und seine Hand glitt zu seinem Zauberstab.

„Ja, natürlich. Aber nun gebt uns die Bilder, bitte.", bat Patricia. Lily wedelte mit den Polaridfotos herum.

„Nenn mir nur einen Grund wieso ich dies tun sollte.", meinte Lily. Annabelle funkelte sie zornig an.

„Ihr seht doch", Lily räusperte sich, „hübsch auf den Bildern aus."

Patricia versuchte Lily die Bilder wegzuschnappen, doch Lily war schneller. Gekonnt wich sie ihr aus.

„Na, na, na. Wir wollen doch nicht ungezogen werden oder?", fragte Lily.

Sie genoss sichtlich in der Position des Stärkeren zu sein. Sirius hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und versperrte die Tür. Annabelle sah sich im Bad um. Sie suchte nach einem Druckmittel und sie fand eines.

„Ein Tarnumhang.", Annabelles Lippen umspielte ein lächeln.

„Ich denke nicht, das der erlaubt ist.", half Patricia ihrer Freundin aus.

„An dieser Schule ist so einiges nicht erlaubt, ich denke dass ihr Beide davon auch ein Lied singen könnt. Worte wie Erpressung oder ähnliches fällt sicher auch darunter.", meinte James schneidend.

Annabelle wandte James den Kopf zu.

„Ich bin mir sicher, dass wir einen Handel ausmachen können.", war sich Annabelle ihrer Sache sicher.

„Ich bin mir auch sicher, dass wir das können. Ihr haltet eure Fresse und nervt uns nicht mehr, dafür werden wir nicht die Bilder in Umlauf bringen.", sagte James und drehte den Wasserhahn zu.

Patricia und Annabelle schienen eine Art Gedankenübertragung zu versuchen, denn lange Zeit schwiegen sie.

„Anderer Vorschlag. Ihr gebt uns die Bilder, dafür werden wir kein Wort über den Umhang verlieren.", meinte Patricia.

„Welcher Umhang?", fragte plötzlich Sirius hinter ihnen. Annabelle wandte sich ihm zu.

„Den da natürlich du Depp!", giftete sie ihn an und zeigte auf einen leeren Fleck am Boden.

„Ja?", fragte Sirius sich dumm stellend.

„Was hast du mit dem Umhang gemacht, du dreckiger, kleiner", doch Sirius fiel ihr ins Wort.

„Vorsicht. Ganz vorsichtig. Wir wollen einen Black, wohlgemerkt die reinblütigste und schwarzmagischste Familie dieser Zeit, nicht unnötig reizen oder?", flötete Sirius und ein gemeines Lächeln zeichnete sein Gesicht.

Patricia schwieg augenblicklich.

„Besser so.", belehrte er sie und lehnte sich wieder lässig gegen die Tür.

„Dann haben wir ja unseren Handel abgeschlossen. Führe noch einmal auf: Anabelle und Patricia halten ihre Klappe, dafür bringen wir die Bilder nicht in Umlauf.", zog Remus das Fazit.

James streckte den Mädchen seine Hand entgegen. Innerlich schienen die Mädchen zu kochen, doch Annabelle nahm völlig ruhig James Hand.

„Gut, somit wäre die Sache besiegelt und abgeschlossen.", verkündete Remus.

„Gehen wir!", meinte James und trat auf die Tür zu.

Sirius hatte sie schon geöffnet und wartete bis alle, außer Patricia und Annabelle, das Bad verlassen hatten. Dann griff er demonstrierend vor den Augen der Beiden Mädchen in einen Wäschekorb und holte den Tarnumhang hervor.

„Schönen Tag noch.", verabschiedete sich Sirius von ihnen und hob einen imaginären Hut ein Stück vom Kopf.

Patricia gab einen pferdeartigen Laut von sich, während sie mit dem Fuß auf den Boden stampfte. Sirius ließ das Bild der Beiden noch kurz auf sich wirken, dann ließ er die Badezimmertür ins Schloss fallen.

„Das war total geil!", rief Lily aus.

James grinste.

„Sag mir bitte nicht, dass dies dein erster Versuch solcher Art war.", meinte Sirius.

Lily errötete leicht.

„Na ja, doch. Schon irgendwie.", murmelte sie vor sich hin.

Die Jungs lachten.

„Na und! Irgendwann ist immer das erste Mal!", zickte Lily.

„Hey, sachte, sachte. Lasst uns einfach genießen.", schlug Sirius vor und schloss die Augen, lief aber weiter.

„Mach die Augen lieber wieder auf oder rennst wohl möglich noch irgendwo gegen.", prophezeite Remus.

„Ach quatsch nicht.", meinte Sirius und lief demonstrativ einen Schritt schneller als die anderen.

Doch kaum bogen sie um eine Ecke, Sirius hatte es erstaunlich gut um die Ecke geschafft, stolperte Sirius. Er machte die Augen vor Schreck auf. Ein fauchen ertönte auf Sirius Fußtritt.

„Ach, nur dieses dumme Vieh!", murmelte er und kickte noch einmal gegen Mrs Norris, die Katze des Hausmeisters.

„Wenn sie hier ist, dürfte Filch nicht weit sein und ich denke, dass unsere Badezimmeraction bestimmt bald aufsehen erregen wird.", fand Lily.

„Die werden doch nicht so dumm sein und sich selbst verraten.", meinte Remus. Alle sahen ihn an.

„Okay, okay. Ich hab nichts gesagt.", erwiderte er auf die Blicke.

„Last uns einfach abhauen. Sicher ist sicher.", schlug James vor und sie verschwanden im Gryffindorturm.

Im Gryffondorturm setzten sie sich wieder an ihren Tisch und machten weiter ihre Hausaufgaben. So als wäre nichts gewesen.

„Ich…ich", begann Remus.

Er schien nach den richtigen Worten zusuchen. Alle sahen ihn an.

„Schon klar, bis nachher dann.", meinte James und zwinkerte ihm zu.

„Wieso was ist denn los?", erkundigte sich Lily.

„Nichts.", antworteten alle Marauder gleichzeitig.

Lily zog beide Augenbrauen hoch.

„Klar.", murmelte Lily und tauchte ihre Feder in das Tintenfass.

Nach einer kurzen Schweigepause verschwand Remus. Lily überlegte Fieberhaft was die Jungen auf schlechte Art und Weise versuchten vor ihr zu verheimlichen. Da sah sie ihre Chance, als Sirius aufgestanden war um irgendeine witzige Situation nachzuspielen, lag der Tarnumhang auf seinem Sessel. Rasch griff sie nach ihm. Unbemerkt verstaute sie ihn in ihrer Tasche. Den würde sie nachher bestimmt brauchen, dachte sich Lily. Als Sirius sich wieder gesetzt hatte, merkte er offensichtlich nicht, dass der Umhang fehlte.

„Na gut, ich geh auch mal ins Bett.", täuschte Lily Müdigkeit vor.

„Aber es ist doch erst kurz nach zehn.", meinte James.

„Ich bin trotzdem müde.", gähnte Lily und packte ihre Sachen zusammen.

Jedem gab sie einen Kuss, James natürlich wie immer auf den Mund, dann stieg sie die Treppe zum Mädchenschlafsaal empor.

Während sie die Treppe hinauf stieg, fragte sie sich: >Wie lange wird es dauern, bis die Jungen ins Bett gehen?

Als sie außer Sicht- und Hörweite der Jungen war blieb Lily stehen. Sie ließ ihre Tasche auf der Treppe stehen und warf sich den Tarnumhang über. Dann schlich sie leise zurück zum Ende der Treppe, von dem sie aus die Jungen beobachten wollte. Die Marauder saßen seelenruhig am Tisch und arbeiteten. Lily ließ sich auf dem Boden nieder. Nun hieß es fürs Erste, abwarten und Tee trinken. Langsam aber sich kroch in Lily die Müdigkeit hoch und sie schloss ihre Augen. Sie döste. Doch plötzlich schreckte Lily auf.

„Scheiße, wo ist er Tatze?", fragte James.

„Keine Ahnung vorhin war er noch da.", antwortete Sirius. Lily blinzelte leicht verschlafen mit den Augen.

„Wenn wir den Umhang nicht finden, können wir schlecht raus, schlecht zu Moony, schlecht für ihn.", meinte James.

„Das weiß ich selbst. Aber dieser blöde Umhang ist wie weggezaubert. Vom Erdboden verschluckt.", stellte Sirius Thesen auf. Lily zog den Umhang fest um sich, so als wolle sie sichergehen, dass er noch da war.

„Scheiße, Tatze. Und was nun?", fragte James und ließ sich missmutig in den Sessel fallen.

„Keine Ahnung, tut mir echt Leid Krone, aber", Sirius zuckte hilflos mit den Schultern.

Lily tat es Leid, die Jungen dort unten so herumsuchen zu lassen, aber sie wollten sie schließlich in etwas nicht einweihen, was James ihr schon beinnahe verraten hatte. Da musste sie einfach handeln.

„Jetzt ists auch egal. Versuchen wirs so. Moony baut auf uns!", sagte James und stand auf.

Sirius nickte. James steuerte auf das Portrait zu, erst jetzt bemerkte Lily wieder Peter, der sich im Hintergrund gehalten hatte, aber dennoch da war. Wie ein Schatten, fand Lily. Lily wartete bis die Jungen den Gemeinschaftsraum verlassen hatten, dann lief sie ebenfalls zum Portrait. Sie öffnete es und rannte die Treppe hinab, da die Jungen schon unten waren. Lily bemerkte das James ein Blatt Pergament in der Hand hielt.

>Was will er denn jetzt damit, fragte sich Lily.

Doch es gab keine weitere Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn die Marauder liefen schon weiter. Lily hielt Krampfhaft den Umhang um sich geschlungen. Weshalb ist James nur soviel größer als ich, murmelte Lily während sie ständig auf den Umhang trat, da dieser zu lang war.

„Da ist Flich.", zischte James mit einem Blick auf das Pergament.

„Scheiße, hinter die Rüstung.", flüsterte Sirius und zog die Beiden gerade noch rechtzeitig dahinter.

Filch schritt, fast in Zeitlupentempo für die Jugendlichen, durch den Korridor. Lily stand völlig reglos da. Vor Schreck presste sie sich an eine Wand und betete, dass man sie nicht entdeckte. Als Filch den Korridor passiert hatte, stieß James einen langen Seufzer aus.

„Da merkt man erst mal wie wertvoll etwa ist, wenn man es nicht mehr hat.", sprach Sirius altklug daher.

„Halt lieber den Mund oder ich verlange, dass du dir einen neuen aus den Rippen schneidest!", fauchte James und die Drei liefen weiter.

Lily verfolgte sie.

Als sie in der Einganshalle ankamen, drängte sich Lily immer mehr der Gedanke auf, dass sie hinaus auf die Ländereien wollten. Und richtig, die Jungen schlüpften einer nach dem anderen hinaus. Lily wartete, wenn die Jungen sehen würden, dass sich die Tür von allein öffnen würde, würden sie verdacht schöpfen.

>21, 22, 23. , zählte Lily und öffnete die Tür.

Die Marauder waren nirgends zu sehen. Verdammt, wo sind die, fragte sie sich und wandte den Kopf in alle Richtung. Als sie Drei rennende Gestalten ausmachte, war sie sich sicher, die Jungen gefunden zu haben. „Hey, wartet mal.", meinte James plötzlich und blieb ruckartig stehen. Lily musste hart mit ihrem Gleichgewicht kämpfen, um nicht über ihre ebenfalls plötzliche Abbremsung hinzufallen.

„Was ist los?", erkundigte sich Sirius.

„Hab nur ich das Gefühl oder geht euch das auch so, dass wir verfolgt werden?", fragte James.

Sirius sah hinter sich. Niemand war zu sehen. „Ich habe auch schon seit längerem das Gefühl, aber sehen tu ich niemanden.", gab Sirius zu.

Lily hielt den Atem an.

„Ich auch, aber…aber hier ist ja niemand.", stimmte ihnen Peter zu.

Stille. Lily bekam Seitenstiche, erst Laufen und dann plötzliches Luftanhalten.

>Lauft doch weiter , bat sie.

„Na ja, Moony wartet bestimmt schon. Noch haben wir Zeit.", stellte James mit einem Blick in den Himmel fest.

Lily sah ebenfalls gen Himmel. Sie sah nur den Vollmond, der von einer Wolke halbverdeckt wurde.

Nach einer weiteren Strecke, machten die Jungen schon wieder halt. Dieses mal vor einem Baum, der peitschenden Weide. Lily stolperte über einen auf dem Boden liegenden Ast und fiel zu Boden. Als sie sich aufrappelte und einen Blick zu James, Sirius und Peter hinüber warf, war Peter verschwunden. Verwirrt blinzelte Lily ein paar Mal und schüttelte den Kopf. Da stand Peter auch schon beim Stamm der peitschenden Weide.

>Wie ist der dahin gekommen , fragte sich Lily.

James und Peter liefen ebenfalls zum Stamm, ohne das der Baum sich auch nur ansatzweise bewegte. Die Jungen schlüpften durch ein Loch. Schnell huschte Lily hinterher. Lily hatte sich allmählich immer weiter mit dem Gedanken abgefunden James auszuspionieren. Sie wollte einfach wissen was los war.

Die Jugendlichen liefen einen langen Gang entlang.

„Gut. Seid ihr soweit?", fragte James als sie vor einer Tür standen.

„Kann man für so etwas jemals bereit sein?", fragte Sirius zurück und öffnete die Tür ohne eine Antwort abzuwarten.

Lily zog die Stirn kraus.

>Was haben die bloß , fragte sich Lily, folgte ihnen aber durch die Tür.

>Das…das ist…das ist die heulende Hütte. Wow. , dachte sich Lily und sah sich um.

„Moony!", rief James.

Doch als Antwort bekam er nur einen Schrei.

„Scheiße man, wir sind zu spät!", fluchte Sirius während sie die Treppen hinauf liefen.

Lily ließ alle Vorsicht fahren und rannte hinter ihnen her. Als sie Peter, der als letzter lief, in ein Zimmer folgte, stockte ihr der Atem. Remus lag in mitten des Zimmers vom Mondlicht beschienen, krümmte sich auf dem Boden und schrie. Lily sah wie Remus Finger zu Klauen wurden, seine Haut sich mit dichtem, struppigem Fell überzog, sein Gesicht länglicher wurde, bis er eine Schnauze bekam.

>Remus ist ein…ein Werwolf , schaltete sich Lilys Verstand aus.

Kaum wahr nahm sie, dass sich James und Sirius ebenfalls verwandelt hatten. Dort wo James noch eben vor ein paar Sekunden gestanden hatte, stand nun ein mächtiger Hirsch. Und auf Sirius Platz stand nun ein großer, schwarzer Hund. Die beiden Tiere umkreisten den Werwolf. Bis dieser einen plötzlichen Satz auf seine Pfoten machte. Lily fing an vor Angst zu zittern und ihr Atem wurde unwillkürlich schneller. Der Werwolf fing langsam an auf und ab zu gehen. Lilys Herz schlug in ihrem Hals weiter. Mit einem Satz stürzte sich der Werwolf auf den Hirsch. Lily schrie vor Schreck auf, doch niemand nahm davon Notiz. Der Hund hatte sich inzwischen schon auf den Werwolf gestürzt. Er biss dem Werwolf in den Nacken, sodass dieser aufheulte. Der Hirsch befreite sich und hinkte leicht davon, in die andere Ecke des Zimmers. Lily hatte für ihren Geschmack genug gesehen.

>Remus war ein Werwolf, ob Professor Dumbledore das wusste? Bestimmst, er war ja kein Narr. , dachte sich Lily.

Sie wollte umdrehen und sich davonstehlen, doch sie fühlte sich Unfähig zu jeglicher Bewegung.

>James…James ist ein Animagus. , meldete sich Lilys Ehrinnungs- und Wahrnehmungsvermögen zu Wort.

>Er ist ein Hirsch. Ein Animagus, ein Hirsch. , Lily Gedanken fuhren Achterbahn.

Plötzlich fing der Hund an zuschnüffeln. Er wedelte mit dem Schwanz und kam Lily immer näher.

>Verdammt, mein Parfum. , verfluchte Lily es.

Der Hund stand nun direkt vor Lily und fing laut an zubellen, sodass der Hund die Aufmerksamkeit des Hirsches hatte. Der Sirius in Hundegestalt schnüffelte weiter, bis der mit seiner Nase gegen Lilys Beine schlug. Lily wollte fort rennen, doch sie spürte ihre Beine nicht mehr. Da schnappte der schwarze Hund nach dem Tarnumhang und zog ihn von Lily herunter.

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Ich wollt noch mal danke für die reviews sagen und euch mal darum bitten etwas präziser zu beschreiben, was GENAU euch denn so gut gefallen hat und was euch nicht so gut gefallen hat.

Ja ne

eure nihonjin