Für die nächsten weiter Herzschläge setzte James Herz aus. Er hoffe, betete, nein flehte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Wie hypnotisiert standen sie alle da und starrten Lily an. Sirius und James verwandelten sich fast gleichzeitig wieder in ihre Menschlichgestalt zurück. James öffnete den Mund um Lily zu rufen, doch er fand seine Sprache nicht und schloss ihn wieder. Sein immer noch nicht schlagen wollendes Herz, lag still in seiner Brust, als er einen Schritt auf Lily zu machte und sich Remus als Werwolf plötzlich auf Lily stürzte. Sirius packte Lily und schubste sie aus dem Zimmer. Remus erwischte Sirius satt Lily und riss ihn zu Boden. James stand mit einem mal wie angewurzelt da. Seine Beine schienen sich mit den harten Bodendielen verschweißt zu haben. Sirius versuchte den Werwolf von sich herunterzuschmeißen, doch es schien sinnlos. Der Werwolf war viel stärker als Sirius. Speichel tropfte in langen, dicken, schleimigen Fäden aus dem Maul des Werwolfs und Sirius drehte seinen Kopf zur Seite, damit der Speichel ihn nicht traf. Doch schon im nächsten Moment spürte er etwas Warmes an seinem Ohr und er war sich sicher, dass es Remus Speichel war. Der Werwolf senkte sein Gesicht dicht an das von Sirius. Remus fletschte die Zähne, doch bevor er Sirius beißen konnte jaulte der Wolf auf. Er stieg von Sirius hinunter und starrte wütend in die Richtung aus der, der Schmerzverursacher zu kommen schien. Lily hatte dem Werwolf Remus einen Stuhl über den Schädel gezogen. Nun hatte sie nur noch die halbzersplitterte Stuhllehne in der Hand.

„Lily lauf!", rief Sirius, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte. James hatte sich noch immer keinen Zentimeter bewegt.

„Aber es ist doch Remus, er", doch Sirius unterbrach Lily.

„Er ist nicht der für den du ihn hältst! Er ist ein Werwolf!", rief er. Lily zitterte am ganzen Körper.

Sie konnte, wollte nicht glauben, das Remus das war, was er zu seien schien. Der Werwolf war nun leicht gereizt und starrte die Beiden Jugendlichen an.

„Verschwinde Lily, bitte!", war das letzte was Sirius sagte bevor er Erneut zudem großen, schwarzen Hund geworden war und sich auf den Werwolf stürzte.

Lily wollte nicht gehen. Wenn sie gehen würde, müsste sie dies alles akzeptieren und das war, das Letzte was Lily nun wollte. Plötzlich schoss ein Hirsch an ihr vorbei. Verbiss sich in ihrem Umhang und zerrte sie hinaus.

„Nein lass mich…James.", protestierte Lily.

Ihr fiel es schwer den Hirsch mit James anzusprechen, es war alles so unwirklich. Doch der James Hirsch lief nun die Treppe hinab und zog die sich wehrende Lily hinter sich her. Sie stolperte und fiel hin, doch James nahm darauf keine Rücksicht. Seine Hufbewegungen wurden schneller und Lily wurde unsanft die Treppe hinunter gepoltert.

„James, du tust mir weh!", beschwerte sich Lily und versuchte weiterten gegen Druck auszuüben.

Der Umhang riss. Lily flog mit dem Rücken gegen eine Stufe, James lief ein paar schnelle Schritte nach vorn. Plötzlich jaulte ein Hund gequält auf. Lily rappelte sich hoch und stolperte vor lauter Eile die Treppe hinauf, doch James als Hirsch biss ihr in den Arm.

„Ah", schrie Lily. Aus ihren Augen quollen Tränen.

„James, was soll denn das? Dein Freund stirbt vielleicht und du?", warf sie ihm vor.

Doch James ignorierte sie, er wusste nur selbst zu gut, dass Sirius sein Leben für ihn riskierte, damit er Lily fortschaffen konnte. Er zog sie die restlichen Stufen hinab. Blutrinnsale bildeten sich dort, wo James Maul Lilys Arm hielt. Er schleifte sie aus der heulenden Hütte hinaus. Draußen verwandelte er sich kurz in sein menschliches Ich zurück.

„Lily, bitte, verschwinde!", sagte er und schubste Lily weiter in den Gang, dann schloss er dir Tür und stellte Sachen davor, sodass Lily nicht hinein konnte.

„Scheiße!", fluchte Lily und trat gegen die Tür.

„Scheiße, scheiße, scheiße!", rief Lily ihre ganzen Aggressionen und Verzweiflungen freien Lauf lassend.

Verletzt, niedergeschlagen und verzweifelt, ließ sich Lily in dem Gang nieder. Sie rieb sich ihren schmerzenden Arm.

>Was denkt sich James eigentlich, fragte sich Lily wütend. Er wollte dich nur beschützen. , antwortete eine Stimme in ihrem Kopf.

>Mich beschützen pah, das glaubt aber auch nur er. , erwiderte Lily der Stimme.

>Nun krieg dich mal wieder ein. , polterte die Stimme in ihrem Kopf.

Lily hörte Hundegebell aus der Hütte dringen. Sie starrte auf die von James von innen verriegelte Tür.

>Du hast selber Schuld, wenn Sirius jetzt etwas passiert ist , meckerte die Stimme sie an.

>Ich, ich wollte doch nur wissen was los ist. , rechtfertigte sich Lily vor sich selbst.

>Ja, aber um welchen Preis , erkundigte sich die Stimme.

Lily schwieg. Die Stimme hatte Recht, um welchen Preis hatte sie diese Auskunft gefordert. Betrübt und schuldbewusst senkte Lily den Kopf.

>Scheiße , dachte sie sich.

Lily saß vor der vollgestellten Tür und wartete, wartete auf ein Zeichen. Ihre Augen wurden immer schwerer und die Tür verschwamm vor ihren Augen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, könnte sie nicht sagen ob es draußen schon wieder hell war, denn in den Tunnel drang kein Licht. Sie stand auf und musterte die Tür.

>War sie immer noch verschlossen , fragte sich Lily.

Sie fand, sie müsse es herausfinden und trat vor die Tür. Lily zögerte.

>Und was ist wenn sie offen ist , dachte Lily.

>Und was ist, wenn sie verschlossen ist , meldete sich diese Stimme in ihrem Kopf wieder zu Wort.

Die Stimme hatte Recht, es brachte nichts darüber nachzudenken ob die Tür nun verschlossen war oder nicht, sie musste es testen. Lily streckte ihren Arm aus und umschloss mit ihren Fingern den Türknauf. Als sie Kraft aufwand um den Knauf zu drehen, schmerzte ihr Arm. Erst jetzt bemerkte Lily, dass sie ja verwundet war. Das James sie verwundet hatte. Gegen den Schmerz drehte Lily den Knauf, als sich die Tür nicht bewegte, rüttelte sie an der Tür. Da hörte Lily plötzlich Stimmen aus der heulenden Hütte dringen, eilig wich sie ein paar Schritte von der Tür zurück. Sie hörte jemanden fluchen und Möbel über die Dielen scharren. Dann öffnete sich die Tür. James und komischerweise auch Peter, den Lily gestern Nacht in dem Gedränge gar nicht war genommen hatte, traten aus der Tür. Lily starrte sie an. James sah schrecklich aus. Blutergüsse zogen sich über seine Arme und sein Gesicht, genauso wie Schürfwunden. Peter hingegen schien fast unversehrt. James ließ zwei Personen aus der Hütte hinter sich herschweben.

„Lily.", hauchte er, als er sie erblickte.

James lief auf sie zu und drückte sie an sich. „weißt du was ich mir für scheiß Sorgen gemacht hab!", flüsterte er und drückte sie enger an sich.

Lily erstickte halb und er ließ von ihr ab.

„Was ist mit deinem Arm geschehen?", erkündigte sich James und besah sich ihren Arm.

„Das warst du.", eröffnete Lily vorwuchsvoller als es ihre Absicht gewesen war.

„Tut mir Leid, aber du wolltest ja nicht gehen.", fiel es James wieder ein. Lily sagte nichts.

Ihr Blick fiel auf die beiden schwebenden Personen. Sie lief zu ihnen hinüber.

„Sirius, Remus.", hauchte sie.

Sie nahm Sirius Hand, der schrecklich aussah. So als hätte eine Walze ihn überrollt. Eine Walze mit Klauen. Lily streichelte Sirius Hand. Tränen rollten über ihre Wangen.

„Ihnen geht es gut, wir sollten sie jetzt nur besser in den Krankenflügel bringen.", versuchte James Lily zu beruhigen.

Die Truppe setzte sich in Bewegung. Direkt unter der peitschenden Weide wandte sich James zu Lily um.

„Du musst versprechen, nein schwören, dass du niemanden auch nur ein Sterbenswörtchen erzählst.", sagte James und sah sie eindringlich an.

„Ich schwöre.", antwortete Lily leise.

„Denk bitte nicht, dass wir dir nicht vertrauen. Wir wollten dich nur schützen. Du siehst wie er", James Kopf ruckte in Richtung von Remus, „drauf ist, wenn er ein Werwolf ist. Das ist kein schönes Kapitel des Lebens, wir wollten dich nur vor etwas bewahren.", erklärte James.

Lily sah ihren Freund an. Er wirkte mit einem Mal so erwachsen. Lily erwiderte James nichts. Sie stiegen aus dem Loch heraus, drückten, wie Lily nun sah, eine kleine Wurzel und die peitschende Weite hielt inne. Die restlichen zwei Marauder, der schwebende Sirius, der schwebende Remus und Lily liefen das Schlossgelände zur Schule hinauf.

„Weiß Professor Dumbledore eigentlich, dass Remus", ihre Stimme brach ab, Lily wollte noch immer nicht Recht glauben, was sie vor ein paar Stunden zugetragen hatte.

„Ja, natürlich. Es war schließlich seine Idee Moony dort hinzubringen.", erklärte James.

„Moony.", flüsterte Lily. Jetzt verstand sie.

>Wie komisch Remus den Namen seiner meist gehassten Sache auf der Welt zu geben. Moon…Moony. Es hatte dennoch etwas. Jetzt machten auch all die Anderen Namen Sinn, Tatze, Sirius war ein Hund, er hatte Tatzen, James, Krone, er war ein Hirsch, ein Hirsch hatte eine Krone. Aber Peter? Was war Peter? Wurmschwanz. Was war das eigentlich für ein Name? Das klingt ihrer irgendwie nicht würdig. , fand Lily.

„Peter", wandte sich Lily an den verstörten, schüchternen Jungen, der neben ihnen herhopste.

Er sah sie an.

„Wurmschwanz, wie kommt man zu so einem Spitznamen?", fragte Lily ihn gerade heraus.

Peter grinste schief. Und als Lily das nächste Mal in seine Richtung sah, war er verschwunden.

„Wo ist er?", fragte Lily und blieb rückartig stehen.

„Wo ist wer?", erkundigte sich James und blieb ebenfalls stehen.

„Peter.", antwortete Lily und sah sich um.

„Du hast doch eben noch mit ihm gesprochen.", meinte James ruhig.

„Ja, aber jetzt ist er weg.", sagte Lily.

„Er ist nicht weg. Er ist bestimmt nur wieder eine Ratte", doch Lily fiel James ins Wort.

„Eine was?", fragte Lily.

„Eine Ratte, er ist doch auch ein Animagi.", erklärte James.

Lily sah leicht beeindruckt aus. Peter ein Animagi, fragte sich Lily, das hätte sie nicht erwartet.

„Cool oder?", quiekte Peter. Lily zuckte zusammen.

„Da bist du ja wieder.", sagte sie.

Peter lächelte verlegen.

„Lasst uns weiter gehen, wir müssen uns beeilen, die ersten Schüler stehen bald auf.", schlug James vor und die Truppe setzte sich wieder in Bewegung.

In der Eingangshalle gab James Lily den Tarnumhang.

„Geh du schon mal vor. Wurmschwanz und ich, kommen dann gleich nach.", befahl er Lily.

„Aber, wie wollt ihr das ohne Tarnumhang?", erkundigte sich Lily.

„Ist doch egal wie, Hauptsache wir kommen oder?", meinte James und grinste.

„Du führst doch nicht etwas im Schilde oder?", hakte Lily nach und sah tief in die braunen Augen ihres Freundes.

„Ich? Nie.", erwiderte James und zwinkerte.

Lily sah ihren Freund immer noch an.

„Nun geh schon. Wir nehmen dann einen anderen Weg. Sind aber bald da, nutz die Zeit um noch ne Stunde zu schlafen.", sprach James aus Erfahrung.

„Was nur noch eine Stunde?", stieß Lily laut hervor und ihr Echo hallte von den Wänden der Halle wieder.

„Sch…Mensch Lily. Willst du gleich das ganze Schloss aufwecken! Ja nur noch eine Stunde, aber besser als nichts, glaub mir.", meinte James.

Lily seufzte.

„Na gut, bis nachher dann.", flüsterte sie, küsste James auf den Mund und verschwand unter dem Tarnumhang.

Peter sah enttäuscht drein, wie gern würde auch er einen Kuss von Lily bekommen. Er hatte immer nur einen bekommen, wenn die anderen Beiden auch dabei waren, aber jetzt!

Lily hatte ihren Kopf auf die arme gelegt und schlief tief und fest.

„Miss Evans.", rief sie jemand auf. Lily blinzelte verschlafen.

„Miss Evans, wir warten.", flötete Professor McGonagall.

Lily sah auf. Sie war mitten in der Verwandlungsstunde von Professor McGonagall eingeschlafen.

„Äh, also Professor", Lily blätterte in ihrem Buch für Verwandlung herum.

„Ich habe keine Ahnung, tut mir Leid." Professor McGonagall strafte Lily mit einem Blick.

„5 Punkte Abzug, Miss Evans und nach der Stunde bleiben Sie noch hier.", befahl Professor McGonagall sauer.

Kurze Zeit später gongte es. Lily packte ihre Sachen zusammen und schlurfte völlig übermüdet zu Professor McGonagalls Pult.

„Was ist denn los mit Ihnen? Sie habe die ganze Stunde über geschlafen.", erkundigte sich Professor McGonagall besorgt.

Lily schwieg und sah auf ihre Schuhe.

„Nichts Professor.", antwortete sie dann leise.

„Reden Sie keinen Blödsinn Miss Evans, ich sehe Ihnen doch an, dass etwas nicht in Ordnung ist. Also sprechen Sie.", forderte Professor McGonagall Lily auf.

„Professor, es ist wirklich nichts. Ich bin nur gestern zu spät ins Bett gegangen.", erwiderte Lily, was ja auch zur Hälfte stimmte.

„Zu spät ins Bett, soso.", murmelte Professor McGonagall und musterte Lily stark.

Lily hatte schwarze Augenringe und ein schlaffes Gesicht, sie schien fast im stehen einzuschlafen.

„Ich möchte, dass Sie in die Krankenstation gehen und sich dort ausruhen. Wenn Sie genug geschlafen haben, melden Sie sich noch einmal bei mir.", sagte Professor McGonagall scharf.

Lily überlegte, >sollte sie Wiederspruch einlegen oder nicht? Eigentlich war ihr ganz recht was Professor McGonagall da sagte.

„Gute Professor.", meinte Lily und ging zur Tür.

„Eine Frage hätte ich noch Miss Evans.", begann Professor McGonagall.

„Ja?", gab Lily zu verstehen, dass sie zuhörte.

„Wo sind eigentlich Mr Potter und Mr Black?", fragte Professor McGonagall und sah sie über ihre Brille hinweg an.

„Das weiß ich nicht Professor.", antwortete Lily.

Nach Remus fragte Professor McGonagall nicht.

„Kann ich gehen?", erkundigte sich Lily.

„Jaja, gehen Sie und ruhen Sie sich aus, meine Liebe.", murmelte Professor McGonagall leicht abwesend und packte ihre Tasche zusammen.

Lily verließ das Klassenzimmer für Verwandlung und ging zum Krankenflügel. Dort angekommen, meldete sie ich bei Madam Pomfrey.

„Professor McGonagall schickt mich, ich soll mich hinlegen und schlafen.", erzählte Lily.

„Gut, gut. Du kannst dir ein Bett aussuchen. Schlaf gut.", sagte Madam Pomfrey und wuselte zurück in ihr Arbeitszimmer.

Lily gähnte und machte sich nicht einmal die Mühe sich ihre Hand vor den Mund zu halten. Sie warf ihre Tasche auf eines der freien Betten. Da fiel ihr Blick auf die Beiden anderen Insassen. In einem Bett lag Remus, in dem Anderen Sirius. Sie schliefen Beide. Lil setzte sich ans Bettende von Sirius und starrte ihn an.

„Wenn du ihn weiter so anstarrst, wacht er wohlmöglich noch auf, weil er sich beobachtet fühlt.", erteilte Remus Rat.

Lily sah nun ihn an. Blass und mit dunklen Augenringen, lag Remus schlaff in seinem Bett.

„Na du, wie geht's dir?", fragte Lily. Remus schloss die Augen.

„Beschissen und selbst?", erkündigte er sich und öffnete die Augen wieder.

„Wie gerädert, aber ich denke, ich werde es überleben.", antwortete Lily.

„Es tut mir Leid, ich wollte dir nicht wehtun, falls ich dies getan haben sollte.", entschuldigte sich Remus.

„Du hast mir nichts getan und selbst wenn, wäre es meine eigene Schuld. Ich habe sämtliche Warnungen von euch außer Acht gelassen und bin nur meiner Neugier gefolgt.", gestand sich Lily ein.

„Jetzt weißt du, wie es Krone und Tatze geht, wenn die Beiden auf Streifzug sind.", meinte Remus.

Lily lächelte kurz.

„Ja kann gut sein, aber ich wollte das alles nicht. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen.", sagte Lily, sich selbst Vorwürfe machend.

„Ich denke, du warst gestern Nacht das kleinste Problem.", fand er.

„Wäre ich nicht da gewesen, wäre Sirius jetzt nicht hier im Krankenflügen und auch du", doch Remus fiel ihr ins Wort.

„Nur weil ich sonst nicht im Krankenflügel bin, heißt das nicht, dass es sonst anders abläuft. Normalerweise behandeln wir uns gegenseitig im Schlafsaal und niemand ist Ernsthaft verletzt. Was wohl auch daran liegen mag, dass wir sonst nicht bewusstlos sind.", erzählte Remus.

„Also sag ich doch, dass es meine Schuld ist.", schob sie sich wieder selbst die Schuld zu.

„Lily, du solltest nicht mehr auf dich nehmen, als du tragen kannst. Gestern Nacht war Ausnahmezustand. Das ist eben so.", sagte Remus.

Lily schwieg. Insgemein wusste sie, dass Remus Recht hatte, aber sie wollte eigentlich nur ins Bett und schlafen, dann würde die Welt schon wieder ganz anders aussehen.

„Du solltest schlafen, du siehst sehr kaputt und müde aus.", schlug Remus vor.

Lily nickte und stand von Sirius Bett auf. Sie legte sich komplett angezogen wie sie war, neben Sirius Bett auf das nächste Freie und schlief ein.

„Mach doch nicht so einen lärm, was ist wenn sie aufwacht?", zischte eine Stimme.

„Sie wacht schon nicht auf, man!", zischte die andere Person zurück.

„Du hast ja auch mal wieder voll die Ahnung was!", meckerte die erste Stimme.

„Jetzt seid Beide still!", fauchte eine neue Stimme. Lily blinzelte.

„Hm, was ist denn los?", gähnte sie und rieb sich die Augen.

Sie erkannte die Marauder vor ihrem Bett.

„Du schläfst das hier ist alles ein Traum.", flüsterte Sirius und wedelte mit den Armen umher.

„Was redest du da eigentlich?", fragte Lily und setzte sich auf.

„Nicht hinsetzten, weiter schlafen, das hier ist ein Traum.", redete Sirius weiter auf sie ein und wedelte mit den Armen.

„Sirius, man ey!", fauchte Lily und schlug Sirius, der nun neben ihr stand und mit den Armen ruderte.

„Ja Mensch, dann ist das eben kein Traum. Mir doch egal.", meinte er und ließ sich auf sein Bett fallen.

„Was ist denn hier los?", fragte Lily mit ziemlich angefressenen Nerven.

„Wir", James brach ab. Er tauschte mit den anderen Blicke aus.

„Ja?", hakte Lily nach.

„Wir suchen Wurmschwanz. Er ist wie vom Erdboden verschluckt.", erklärte James.

Lily zog die Stirn in Falten.

„Ich helfe euch.", sagte Lily und stand auf.

„Wenn du unbedingt willst.", kommentiere Sirius. Lily guckte ihn dümmlich an.

„Ruhe ihr Zwei.", mischte sich Remus ein.

„Ich schwöre feierlich das ich ein Tunichtgut bin.", murmelte James und tippte auf ein Pergament.

Lily staunte nicht schlecht, als sich ganz Hogwarts ihr offenbarte.

„Ich sehe ihn nicht.", meinte James.

„Ich auch nicht.", stimmte ihm Sirius zu.

„Vielleicht ist er im Verboten Wald. Zeigt die Karte das auch an?", fragte Lily und betrachtete die Punkte mit ihren Namenszügen begierig.

„Ich weiß nicht, aber Tatze und ich werden es untersuchen.", sagte James und faltete die Karte zusammen.

„Einen Moment noch, Krone. Wir haben die Karte letzte Nacht auch benutz. Du musst Lily also auf der Karte gesehen haben.", deckte Sirius auf. James schwieg.

„Sag bitte nicht, dass du sie gesehen hast.", hoffte Sirius.

„Krone?", bohrte nun auch Remus weiter. „Ja, ich habe sie gesehen. Ja, ich wusste, dass sie da ist. Ich wollte doch nur, dass sie erfährt was los ist.", gestand James.

„Bist du total behindert!", rief Sirius aus.

„Nein, aber ich will nicht mehr lügen! Ich halt das so nicht mehr aus! Ich weiß, dass ich falsch gehandelt habe. Ich wollte das so alles nicht.", rechtfertigte sich James.

Sirius stieß einen langen Seufzer aus.

„Du bist doch echt nicht mehr normal.", meinte er. James sah auf den Boden.

„Wie kann man Ernsthaft seine eigene Freundin in Lebensgefahr bringen, nur weil man nicht mehr lügen will!", polterte Sirius und sprang vom Bett auf.

James schwieg noch immer.

„Würdest du sie auch Voldemort gegenüber stellen, nur damit sie ihn auch gesehen hat und du nicht mehr lügen musst, ihn gesehen zu haben?", fuhr Sirius weiter auf.

Lilys Augen weiteten sich mit bloßem entsetzen und sie starrte James an.

„Du hast geschworen Sirius, du hast geschworen es mit ins Grab zu nehmen!", rief James.

„Wie kannst du so leichtfertig ihr Leben aufs Spiel setzten? Sie ist nicht irgendwer, man. Begreif doch! Wenn ich es gewesen wäre oder Moony, dann ist das eine Sache, aber Lily! Ich hätte es mit ins Grab genommen, wenn du nicht so ein völliger Idiot wärst!", setzte Sirius dagegen.

„Wenigstens habe ich eine Freundin.", setzte James noch eins drauf.

„Wenn jeder so leichtfertig, wie du mit seiner Freundin umgeht, dann will ich gar keine haben. Du bist nicht Gott.", meinte Sirius und funkelte

James zornig an.

„Und du auch nicht! Wie kannst du ihnen das nur erzählen! Voldemort! Ich hasse ihn, ich würde ihn umbringen, mit meinen bloßen Händen erdrosseln, wenn ich nur die Gelegenheit dazu hätte. Ich würde mein Leben jeder Zeit dafür aufs Spiels setzten, aber niemals das von Lily!", schwor James.

„Du hast aber gestern Nacht eindeutig bewiesen, dass du nicht einschätzen kannst, wann du jemanden in Gefahr gebracht hast und wann nicht. Du musst aufwachen!", sagte Sirius und rüttelte seinen besten Freund.

„Ja und du brauchst ein paar aufs Maul!", rief James und holte weit aus.

Er schlug Sirius direkt ins Gesicht. Sirius taumelte ein paar Schritte rückwärts und faste sich an die Nase. Blut quoll aus ihr heraus.

„Du schlägst mich?", stellte er fassungslos fest. James funkelte ihn an.

„Ja und ich würde es wieder tun.", bestärkte er sich. Sirius nahm die Hand von seiner Nase und machte einen Schritt auf James zu.

„Dann tu es. Schlag mich. Ich bin unbewaffnet und meine Hände werde ich nicht gebrauchen. Auch treten werde ich dich nicht.", sagte Sirius.

James wich einen Schritt zurück.

„Los tu es, du sagtest doch, du würdest es wieder tun.", provozierte Sirius.

„Seid ihr völlig von Sinnen?", mischte sich Lily ein, doch Remus legte den Finger auf die Lippen.

Lily schwieg wieder. James wich immer weiter vor seinem besten Freund zurück.

Sirius hatte einen leicht irren Gesichtsausdruck aufgelegt und wiederholte immer wieder: „Schlag mich. Schlag mich."

James umschloss mit seinen Fingern das nächste Bett hinter ihm, er konnte nicht weiter zurück. Sirius stand nun direkt vor James. Beide Jungen taten nichts. Sie starrten einander an. Sirius lief das Blut aus seiner Nase über die Lippen. Die Stille war so drückend, dass es Lily zum hinsetzten gezwungen hätte, wenn sie nicht schon sitzen würde.

"Was ist hier los?", polterte eine Stimme. Alle Jugendlichen starrten Madam Pomfrey an.

„Was machen Sie da Mr Black? Sie wissen genau, dass Sie noch nicht aufstehen dürfen.", tadelte Madam Pomfrey Sirius.

Sirius schwieg.

„Was ist mit ihrer Nase passiert Mr Black?", fragte Madam Pomfrey erschrocken und wuselte zu ihm hinüber. Sie drückte Sirius eine Kompresse gegen die Nase und deute ihm an sich auf sein Bett zusetzten.

„Mr Lupin, würden auch Sie die Freundlichkeit besitzen wieder ins Bett zu gehen. Sie sind ebenso wenig aufstehfähig wie Mr Black.", forderte die Krankenschwester von Hogwarts Remus auf.

„Und Sie Mr Potter, was haben Sie hier zu suchen? Ich erinnere Sie nur ungern daran, dass die Besuchszeiten vorbei sind und Sie somit definitiv nichts mehr hier zu suchen haben.", verkündete Madam Pomfrey. James schwieg.

„Achja und Miss Evans, wenn Sie sich ausgeruht haben, verlassen Sie den Krankenflügel bitte augenblicklich wieder. Dies hier ist kein Spielplatz, sondern eine Krankenstation, hier genesen Kranke.", sagte Madam Pomfrey deutlich.

So saßen sie alle da. Zurechtgestutzt von Madam Pomfrey. Sirius drückte sich selbst die Kompresse auf die Nase um die Blutung zu stillen, Remus hatte sich inzwischen wieder hingelegt und die Augen geschlossen, Lily saß auf ihrem Bett und James stand noch immer vor dem einen Krankbett.

„Also, darf ich Sie jetzt bitten zu gehen Mr Potter.", wiederholte sich Madam Pomfrey.

James sah die Anderen noch einmal an und verkündete: „Ich suche Wurmschwanz, bis nachher."

Dann verließ er den Krankenflügel.

„Ich gehe auch.", meldete sich Lily ab und verschwand.

Draußen im Gang lehnte James gegen eine Korridorwand. Lily musterte ihren Freund.

Sie öffnete den Mund um ihn anzusprechen, doch James sagte: „Lass uns nicht reden. Ich will nicht mehr reden. Ich habe heute zu viel geredet."

Lily sagte nichts. Stumm sah sie James in seine braunen Augen. Nach einer Weile begann Lily doch zu sprechen.

„James, du musst darüber sprechen."

„Lily bitte, nicht jetzt, nicht heute. Versteh doch.", bat James seine Freundin.

Lily schwieg. James faltete wieder das Pergament auseinander. Er hatte die Karte des Rumtreibers nicht gelöscht. Er sah zu, wie sich der kleine Punkt mit Sirius Black aufraffte und in Richtung der Tür des Krankenflügels humpelte. Verzögert schlich der Punkt Remus Lupin hinter her.

„Unheil angerichtet.", sagte James und löschte die Karte des Rumtreibers mit einem tippen seines Zauberstabs auf die Karte.

Während er die Karte in seinem Umhang verstaute, öffnete sich die Tür des Krankenflügels und Remus und Sirius traten hinaus.

„Schnell weg hier, bevor Madam Pomfrey noch spitz kriegt, dass Moony und ich uns vorzeitig entlassen haben.", meinte Sirius.

James stütze Sirius, Lily versuchte es bei Remus.

>Wie kann man sich in einem Moment, die Rübe einhauen und im anderen wieder beste Freunde sein , fragte sich Lily während die seltsame Truppe sich vom Krankenflügel entfernte.

Die Vier Freunde gingen die Korridore entlang.

„Wartet.", keuchte Remus und blieb plötzlich stehen.

„Was ist?", fragte James mit einem Seitenblick zu seinem Freund.

„Ich glaube es ist alles anstrengender für ihn, als er gedacht hat.", flüsterte Lily James zu.

„Dann bleib du bei Moony. Tatze und ich suchen im Wald.", beschloss James.

„Ich will nicht hier bleiben. Ich will auch helfen.", protestierte Lily.

„Du hilfst uns sehr, wenn du bei Moony bleibst. Ich denke Tatze und ich sind im Wald zu zweit einfach geschickter.", meinte James.

Da begriff Lily, das Sirius und James keineswegs als Sirius und James in den Wald gehen wollten, sondern als Hund und Hirsch. Lily verzog den Mund.

„Sei ein braves Mädchen.", sagte James und küsste sie auf die Stirn, dann verschwand er mit Sirius.

Lily seufzte und wandte sich zu Remus um. Remus kniete auf dem Boden atmete flach. Lily beugte sich zu ihm hinunter und legte ihre Hände auf seine Knie.

„Sind das Werwolfnachwirkungen?", erkundigte sie sich. Remus verzog das Gesicht zu einem gequälten lächeln.

„Das hast du süß gefragt.", fand er und das lächeln verschwand sofort wieder auf seinem Gesicht.

Lily setzte sich nun ganz auf den Korridorboden. Der Boden war kalt. Sie nahm Remus Hand und sah ihn liebevoll an. Remus Atem wich dem Keuchen und wurde langsam wieder regelmäßiger.

"Du hast keine Nagst vor mir, wieso?", fragte Remus. „Wieso sollte ich? Du bist doch Remus, einer meiner Freunde.", antwortete Lily.

„Ich…ich bin ein", Remus Stimme brach ab und sein Blick fiel auf den Boden, auf dem sie saßen.

„Na und! Du bist kein Monster. Du bist du. Ganz einfach du.", sagte Lily und strich Remus eine Strähne aus dem Gesicht.

Remus sah Lily tief in die Augen.

„Hab keine Angst vor der Welt, sie hat nicht minder Angst vor dir.", meinte Lily. Remus war wie gebannt von Lilys Worten.

Er beugte sich langsam nach vorn, doch Lily stand auf und brach den Zauber des Moments.

„Du solltest dich besser wieder hinlegen. Komm ich bring dich in den Gemeinschaftsraum.", schlug Lily vor.

„Du hast Recht.", stimmte ihr Remus leicht enttäuscht zu.

Während dessen, draußen auf den Länderein von Hogwarts. Ein großer Hirsch und ein zotteliger, schwarzer Hund jagten über die Felder in den verbotenen Wald hinein. Sie preschten über den Weg, der in das Herz des Waldes führte. Doch plötzlich verlangsamte der Hirsch seine Schritte. Bis er stehen blieb und sich zurück in James verwandelte. James duckte sich hinter ein Gebüsch. Der Hund trottete hinter her.

Hinter dem Gebüsch kauerte auf einmal Sirius und fragte: „Was ist los?"

Sein bester Freund spähte die Gegend ab.

„Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier jemand ist.", antwortete James und drehte den Kopf in alle Richtungen.

Sirius sah sich um.

„Hast du irgendwie Paranoia?", fragte er und runzelte die Stirn, da er niemanden entdecken konnte.

„Ich geb dir gleich Paranoia, man.", fauchte ihn James an.

„Ach du fantasierst mal wieder.", meinte Sirius und tauchte hinter dem Gebüsch auf.

„Scheiße man.", zischte James und kickte Sirius heftig in die Kniekehle, sodass dieser zu Boden stürzte.

„Meine Fresse was", doch James presste seine hand auf Sirius Mund, um ihn zum schweigen zu bringen.

Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

Lily ließ sich, nachdem sie zur Überraschung von Remus ein paar Erstklässler verscheucht hatte, in einen der gemütlichen Sessel direkt vorm Kaminfeuer fallen.

„Ich hab jegliches Zeitgefühl verloren. Wie spät ist es eigentlich?", fragte Lily und schloss die Augen.

Remus schüttelte sein Handgelenk, sodass seine Armbanduhr nach vorne rutschte.

„Kurz vor acht.", stellte er überrascht fest.

Auch er hatte jedes Zeitgefühl verloren.

„Wie lange glaubst du, bleiben Sirius und James", doch Lil brach ab, als sie bemerkte, dass ein Mädchen auf sie zukam.

„Lily Evans?", fragte das Mädchen unsicher.

Lily nickte.

„Ich komme mit eine dringenden Nachricht von Professor McGonagall. Sie sollen sich bitte augenblicklich bei ihr im Büro melden.", richte die Schülerin aus.

„Ja, werde ich machen, danke.", erwiderte Lily und das Mädchen verschwand.

„Professor McGonagall?", hakte Remus nach.

„Ich glaub, ich weiß genau worum es geht.", prophezeite Lily.

„Und worum?", fragte Remus weiter.

Lily tippte sich nur auf ihr Schulsprecherabzeichen und verließ den Gemeinschaftsraum.

Im verbotenen Wald hatte James noch immer seine Hand auf Sirius Mund gepresst, bis dieser in Biss.

„Aua.", sagte James und rieb sich seine schmerzende Hand.

„Was soll denn das!", fauchte Sirius und wollte gerade wieder aufstehen, als James den Finger an die Lippen legte und ihn mit dem rechten Arm auf den Boden drückte.

Sirius zog die Stirn kraus und verzog die Lippen zu einem „Was ist denn los?".

James lief von seinem Freund ab und spähte durch die Äste auf den Weg. Da hörte Sirius näherkommende Schritte. Sie hörten sich groß und schwer an.

„Troll?", formte er mit den Lippen.

James schüttelte den Kopf.

„Zentaur?", fragte er stumm zurück.

Sirius legte den Kopf schief und lauschte. Diese Schritte hörten sich definitiv nicht an wie die von Hufen eines Zentauren. Sirius drehte sich auf den Bauch und spähte nun ebenfalls durch die Äste. Da schlug sich James gegen die Stirn und sank auf den Boden. Sirius hatte im gleichen Moment erkannt zu wem die Schritte gehörten, als er die Person von weitem ausmachte.

Vor dem Büro von Professor McGonagall atmete Lily noch einmal tief durch, strich sich ihr Haar glatt und klopfte.

„Herein.", hallte es hinaus. Lily öffnete die Tür.

„Miss Evans, setzten Sie sich.", befahl Professor McGonagall und deute auf einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch.

Lily setzte sich. „Wieso haben Sie sich nicht bei mir gemeldet, als sie den Krankenflügel verlassen haben?", erkundigte sich Professor McGonagall.

Lily dämmerte langsam das Geschehen.

„Wissen Sie Professor", setzte Lily an.

Professor McGonagall sah sie auffordernd an. Doch dann schwieg Lily, sie konnte es ihrer Professorin einfach nicht erzählen.

Professor McGonagall warte einen Moment, dann sagte sie: „Na gut, wie Sie meinen Miss Evans."

Lily schwieg. Die Lehrerin für Verwandlung legte ein paar Papiere zur Seite.

„Also, woran ich Sie gerne erinnern würde, wäre der Tanzclub. Sie wissen schon, Ihre Kreation mit Mr Potter, den ich bei diesem Gespräch übrigens vermisse.", teilte Professor McGonagall mit. „Ich weiß auch nicht wo James sich gerade aufhält.", log Lily.

„Aber danke, dass Sie mich an den Club erinnern. Ich hätte ihn fast schon wieder vergessen. Tut mir Leid.", griff Lily schnell das Tanzclubthema wieder auf um von James abzulenken.

„Verwandeln?", sprach Sirius leise aus.

James wiegte den Kopf hin und her.

„Vielleicht weiß er ja wo Peter steckt. Ist doch egal, er wird uns schon nicht tun. Wie oft stand er schon auf unserer Seite.", meinte James und zwinkerte.

Sirius nickte und die Beiden tauchten hinter dem Gebüsch auf.

„Hilfe ein Überfall, Auroren.", rief jemand vor Schreck.

James und Sirius prusteten los. „Ach Jungs ihr seids nur. Sagt doch was, ihr könnt einem einen mächtigen Schrecken einjagen.", beruhigte sich die Person.

„Ach Hagrid, ganz ruhig. Alles easy.", meinte James und streichelte den übermütigen Fang.

„Was streunt ihr hier schon wieder alleine rum?", fragte Hagrid und sah sich nervös um.

„Wir sind doch gar nicht allein.", antwortete Sirius prompt und hatte ebenfalls angefangen Fang zu streicheln.

„Wer ist denn hier noch?", hakte Hagrid nach und musterte die Zwei.

„Na du.", meinte James und richtete sich wieder auf. Hagrid lächelte kurz.

„Um eine Antwort seit ihr nie verlegen was!", fand der Wildhüter.

„Du kennst uns doch Hagrid.", erwiderte Sirius und grinste frech. Hagrid seufzte verheißungsvoll.

„Ja das stimmt", stimmte er zu. „Du hast nicht zufällig Wurmschwanz gesehen oder?", versuchte James so beiläufig wie nur irgend möglich zu fragen.

„Nein. Vermisst ihr ihn?", erkundigte sich Hagrid, dem erst jetzt auffiel, dass die Marauder normalerweise zu Viert waren.

„Nein. Hätte ja einfach nur sein können, dass du ihn gesehen hast.", log Sirius und zuckte dabei mit den Schultern. Hagrid warf den Beiden Jungen einen scharfen blick zu. „Na gut Hagrid, wir müssen dann auch mal.", meinte James. „Man sieht sich.", verabschiedete sich Sirius und die Beiden rannten davon.

Im Büro von Professor McGonagall gab die Lehrerin gerade eine Runder Ingwerkekse aus, als Lily erneut das Wort ergriff.

„Professor, ehrlich gesagt, weiß ich nicht recht, wie ich das mit dem Tanzclub richtig angehen soll. Haben Sie nicht ein paar Ideen zur Organisation?", fragte Lily.

„Tut mir leid, Miss Evans, aber darauf kann ich mich Momentan nicht konzentrieren. Glauben Sie mir, ich habe wirklich andere Sorgen.", antwortete Professor McGonagall forsch.

Lily zögerte, doch dann hakte sie nach: „Geht, geht es um Voldemort?"

Professor McGonagall fiel vor Schreck der Rest ihres Ingwerkekses aus der Hand.

„Miss Evans.", tadelte sie Lily. Doch Lily blieb Standhaft.

„Ich habe Recht nicht wahr!", setzte Lily hinzu.

„Ich denke nicht, dass das hier der geeignete Ort ist, Ihnen dies mitzuteilen noch, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Ich bitte Sie mein Büro zu verlassen Miss Evans.", befahl Professor McGonagall.

Lily stand auf.

„Sie sollten anfangen die Schüler zu warnen bzw. ihnen die Chance zu gäben, zu wählen.", fand Lily und verließ das Büro.

„Wieso hast du Hagrid angelogen?", fragte James Sirius als sie aufgehört hatten zu rennen.

„Ich wird das Gefühl nicht los, dass ihr irgendwas ganz merkwürdiges am Gange ist.", antwortete Sirius.

Er konnte das Ende des Waldes schon sehen.

„Paranoia?", hakte James belustigt Sirius nachspielend nach.

„Immer doch.", erwiderte sein bester Freund und die Beiden verließen den Wald.

„Und was ist jetzt mit Wurmschwanz?", fragte James.

„Ich frag mich echt, was der gerade treibt.", gestand Sirius und kratzte sich ratlos am Kopf.

Lily öffnete eine Klassentür um zu prüfen ob dieser leer war. Gleich beim Ersten hatte sie Glück. Sie zog ihren Umhang aus und krempelte sich die Ärmel ihrer Bluse hoch. Dann schwang sie ihren Zauberstab und die Tische rückten wie von selbst an die Wände. Mit einem weiteren Schlenker des Zauberstabs erschienen eine kleine Stereoanlage auf dem Pult und eine CD in ihrer Hand. Sie legte diese ein und drehte die Musik auf. Sie schloss führen einen Moment die Augen, um dem Rhythmus der Musik zuspüren. Von ganz allein bewegte sie sich zur Mitte des Zimmers. Lily kreiste mit den Schultern, dann mit der Hüfte, sodass die Bewegung in den ganzen Körper überfloss. Sie fing mit Ballet an und floss in eine schnellere Art des Ballettes über, bis hin zu Jazz und Hipp Hopp. Lilys Bewegungen passten sich dem Takt und der wechselnden Schnelligkeit des Liedes an.

„Meine Fresse ey. Wie kann man einfach so verschwinden!", stieß James genervt hervor, als er zusammen mit Sirius auf den Länderein auf und ab lief.

„Du musst zugeben, dass es dir nicht aufgefallen wäre, wenn uns nicht Professor Valantine darauf hingewiesen hätte.", sprach Sirius altklug.

„Jetzt wo du es sagst.", gab James langsam zu.

„Findest du nicht, dass Wurmschwanz sich noch mehr im Hintergrund hält als sonst?", stellte James fest.

Sirius zuckte mit den Schultern.

„Ja, überleg doch mal. Wir bemerken ihn kaum noch, also könnte er auch öfters schon verschwunden sein.", fantasierte James weiter.

„Und was bringt ihm das?", fragte Sirius und runzelte die Stirn.

„Weiß ich doch auch nicht. Die Frage ist halt, wo ist er und was hat er da gemacht.", antwortete James.

„Das sind zwei Fragen.", korrigierte Sirius.

„Was?", erkundigte sich James verwirrt.

„Ja du hast gesagt, die Frage ist. Dabei hättest du sagen müssen, die Fragen sind.", erklärte Sirius.

James verdrehte die Augen und schubste Sirius.

„Hey schubs mich nicht.", meinte dieser.

„Doch, siehste ja.", widersprach James und grinste.

„Das hast du nicht umsonst gemacht.", prophezeite Sirius und stürzte sich auf James.

Die Beiden rangelten auf dem Rasen.

Am Ende des Liedes blieb Lily auf dem Boden liegen. Was für ein Rausch das Tanzen doch war. Pergamente und Farbe wär jetzt nicht schlecht. , dachte sich Lily und stand auf. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs erschienen die Sachen vor ihr. Lily schraubte die rote Farbe auf und Pinselte auf ein Pergament:

Tanzmuffel und Tanzwütige aufgepasst!
Neuer Club zum einfach mal abdancen, Choreographien ausdenken und verschiedene Richtungen des Tanzens ausprobieren. Wir treffen uns das erste Mal am 1. Oktober um 18:00 Uhr in

Lily stockte. Wo sollten sie sich eigentlich treffen? Zum tanzen brauchte man Platz, besonders mit vielen Leuten. Da kam Lily eine Idee und sie pinselte weiter:

In der großen Halle.
Zieht bequeme Klamotten an und duscht euch vorher. Man will schließlich einen nett riechenden Gegenüber. Ich hoffe ihr kommt alle…
Bis dann
Lily Evans, Schulsprecherin und Leitern dieses Clubs

Lily fands recht gelungen. Jetzt muss ich es nur noch überall aufhängen. , sagte sie sich. Lily stand vom Boden auf und machte die Musik aus. Sie ließ die Anlage verschwinden und zog ihren Umhang wieder über. Sie nahm das Pergament und vervielfachte es. Nun stand auf jedem der gleiche rote Text. Lily verließ das Klassenzimmer und stiefelte los. Es bedeutet viel arbeit die Zettel überall aufzuhängen.

Nachdem sie die ersten zehn aufgehangen hatte, sagte jemand: „Oh ein Tanzclub."

Lily drehte sich um.

„Oh hallo Severus.", begrüßte sie den Slytherinschüler überrascht.

„Wie geht's dir?", fragte Severus Snape mit seiner öligen Stimme, während er versuchte lässig eine Strähne aus dem Gesicht zuwischen, so wie Sirius und James es manchmal taten, aber irgendwie sah es bei ihm merkwürdig und verkrampft aus.

„Ganz gut, ziemlich viel Stress bloß.", antwortete Lily und lächelte.

„Und dir?", erkundigte sie sich.

„Auch.", erwiderte Snape und versuchte ihr auch ein lächeln zuschenken, was ihm auch gelangen, selbst wenn es nur von kurzer schüchterner Dauer war.

„Kommst du auch?", fragte Lily um das Gespräch weiter auszubauen.

„Wohin?", fragte Snape etwas dümmlich, fand Lily.

„Zu dem Tanzclub.", half ihm Lily auf die Sprünge.

„Achso.", sagte der Slytherin und kratze sich am Kopf.

„Also wenn du willst.", setzte er hinzu.

„Wird bestimmt lustig. Na gut, also ich muss dann auch noch ein paar Zettel aufhängen.", verabschiedete Lily sich halb und wedelte mit den Pergamenten herum.

„Soll ich dir helfen?", bot Snape seine Hilfe an. Lily sah leicht überrascht aus, nahm aber dankend an.

„Hängst du die Zettel dann hier auf und ich geh woanders hin. Vielen Dank, das ist echt lieb von dir. Okay, bis bald dann.", sagte Lily und verschwand.

Erschöpft lagen die beiden Jungen auf dem Rasen.

„Ich habe gewonnen.", sagte Sirius grinsend. „Nein hast du nicht.", widersprach James.

„Doch hab ich.", widerholte Sirius. „Nein hast du nicht.", sagte James aufs Neue.

„Krone, du musst es dir eingestehen, darfst aber gerne Revanche fordern.", neckte ihn Sirius weiter.

„Ach halt doch deine Fresse Tatze.", murmelte James. Die Beiden sahen den Wolken am Himmel beim vorüberziehen zu. Wie sie Sterne verdeckten und wieder freigaben. „Eins schwöre ich dir Krone", sagte Sirius in die Stille hinein. James sah zu seinem besten Freund hinüber. „Falls wir eines Tages wirklich Voldemort gegenüber stehen sollten, bekämpfen wir ihn gemeinsam.", schwor Sirius. „Du bist ein wahrer Freund Tatze, das weiß ich zu schätzen. Ich danke dir.", sagte James und sah wieder zu den Sternen hinauf.

Lily war inzwischen im Gemeinschaftsraum der Gryffindors wieder angekommen. James und Sirius waren noch immer nicht wieder aufgetaucht. Remus saß noch genau in dem Sessel, indem Lily in zurückgelassne hatte. Er schlief tief und fest. Lily seufzte. In ihrem Schlafsaal wollte sie nicht, dort waren nur diese Mädchen, die sie schon ewig versuchte zu meiden. Mädchen, die sich ständig anzickten. Mädchen, die übereinander ständig lästerten. Mädchen, die nur Wert auf ihr Äußeres legten. Lily mochte diese Mädchen für ihr Verhalten nicht. Da fiel Lilys Blick auf die Wendeltreppe, die sich zum Jungenturm hinauf erstreckte. Was wäre, wenn ich bei James schliefe, fragte sie sich. Lily nagte an ihrem Daumennagel. Egal, sie würde es wagen, sagte sie sich. Sie lief zu Remus und küsste diesen sachte auf die Wange.

„Schlaf gut.", hauchte sie.

„Lily.", murmelte Remus im schlaf. Lily sah Remus an.

Er griff nach ihrer Hand.

„Lily.", murmelte Remus wieder und lächelte zufrieden.

„Remus.", erwiderte Lily sanft.

„Du bist so süß Lily. Ich…ich", doch Lily fuhr Remus dazwischen.

„Hey, sag nichts, was du vielleicht später bereuen könnest. Also schlaf weiter.", redete Lily auf ihn ein und zog ihre Hand mit sanfter Gewalt aus seinem Griff.

>Was auch immer Remus mir sagen wollte, ich will es nicht hören. , dachte Lily und lief die Wendeltreppe zum Jungenschlafsaal empor.

Die zwei Marauder standen auf.

„So jetzt mal wieder zurück zu Wurmschwanz, wo ist dieser", Sirius fuchtelte mit den Händen in der Luft herum.

„Ich hab keine Ahnung. Und am meisten wurmt mich, dass diese Karte", James fuchtelte mit der Karte des Rumtreibers herum, „ihn nicht anzeigt."

Sirius prustete vor lachen laut los.

„Was ist denn nun schon wieder?", fragte James verwirrt.

„Du hast wurm gesagt.", lachte Sirius.

„Ja und?", hakte James nach, der nicht begriff.

„Ja bei Wurmschwanz wurmt dich was.", erklärte Sirius und lachte sich noch immer halb tot.

James grinste.

„Nun krieg dich mal wieder ein hier. So witzig war das auch nicht.", sagte James und musste einen Lachanfall unterdrücken.

„Zu Befehl Capatin.", salutierte Sirius grinste aber noch immer von einem Ohr bis zum anderen.

„Ja, ja, ja du hast auch echt ne Schakke.", meinte James.

„Na und! Hat dich doch sonst auch nicht gestört.", erwiderte Sirius noch immer breit grinsend.

Im Schlafsaal der Jungen. Lily öffnete James Koffer und wühlte darin nach einem T-Shirt, welches sie als Schlafshirt benutzen könnte. Sie zog ein Blaues heraus. Nachdem sich Lily umgezogen hatte, kroch sie in James Bett. Sie zog die Vorhänge zu und schlüpfte unter die Decke. Lily atmete tief ein und wieder aus. Alles hier roch nach James. Lily drehte sich auf die Seite und knuddelte das Kissen.

„James.", hauchte Lily und schloss die Augen.

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Ich muss zugeben, dass das mit der Maraudersmap nicht ganz schlüssig ist, aber ich hoffe man lernt damit zu leben :D


Ja ne

eure nihonjin