James musste noch längere Zeit im Krankenflügel bleiben, bis er ihn wieder verlassen durfte. Seine Freunde besuchten ihn jeden Tag. James wurde pünktlich zur letzten Schulwoche vor Weihnachten entlassen. Gleich am Abend war das letzte Tanzclub treffen vor Weihnachten.
„Okay, Leute. Dieses hier ist das letzte Treffen vor Weihnachten und wir haben ja schon einiges gelernt. Ich würde den Club gerne ausklingen lassen, indem wir das letzte Hogsmeadewochenende nutzen und alle zusammen in die Disco gehen, die dort im Ort neu aufgemacht hat. So zusagen als kleine Prüfung.", schlug Lily vor.
Ein paar Erst- und Zweitklässler sahen betreten zu Boden.
„Tut mir Leid, es dürfen nur alle ab dem dritten Schuljahr mit. Obwohl ich mir selbst da nicht sicher bin, weil wir eine Sondergenehmigung einholen müssen. Da ja Discos nur abends bzw. nachts auf haben. Ich würde dann, sofern genug Leute mitwollen, eine Genehmigung bei Professor Dumbledore einholen. Ist halt nur die Frage, ob ihr das wollt.", erklärte Lily weiter.
Lily sah in die Runde ihrer Tanzschüler. Mehrer nickten.
„Also ja?", hakte Lily nach. weitere Köpfe bewegten sich zu einem nicken.
„Hebt am Besten mal die Hände.", meine Lily. Die Schülerschar hob fast einstimmig die Hände.
„Okay, dann schreibt euch bitte mal alle auf dieses Pergament hier und ich werde bei Professor Dumbledore um Erlaubnis fragen. Dann werde ich euch alle anschreiben oder ansprechen, damit ihr bescheid wisst.", sagte Lily und hielt Pergament und Feder hoch.
Die Schüler strömten auf das Pergament zu und trugen sich ein. Lily ging zu den Marauder hinüber.
„Ich zähl auf euch. Ihr kommt doch oder!", erkundigte sie sich bei ihnen.
„Klar, so was lass ich mir nicht entgehen.", stimmte Sirius ihr eifrig zu. „Ich komm auch mit.", meinte Remus. James und Peter schwiegen.
„Hey, was ist mit euch?", fragte Lily. James verdrehte die Augen.
„Muss ich?", fragte er zurück.
„Ja.", antwortete Lily prompt und grinste frech. James versuchte es mit einem Hundeblick.
„James, wenn das dein Hundeblick sein soll, tut mir jeder Hund leid. Du siehst aus, als hätte dich ein LKW überrollt. Nun komm gib dir einen Ruck und komm mit. Wird bestimmt lustig.", drängelte Lily.
James seufzte. „Was tu ich nicht alles für dich.", gab er nach. Lily küsste ihn auf die Wange.
„Ich weiß, deshalb lieb ich dich gleich noch ein Stückchen mehr.", sagte sie und schob James zum Pergament hinüber, damit er sich eintrug.
„Und was ist mit dir Peter?", fragte sie den Schatten.
„Ja, ich komm auch mit.", quiekte er.
„Gut. Dann tragt euch mal alle schön ein.", meinte Lily und lächelte übe die volle Liste.
„Du weißt schon, dass es mit Krone Probleme geben könnte?", wandte sich Sirius an Lily. „Wieso?", erkundigte sie sich.
„Das Verbot von McGonagall!", erinnerte sie Sirius. Lily verdrehte die Augen. „Achja.", seufzte sie.
Am nächsten Tag in Zaubertränke.
„Schlecht Potter. Einfach schlecht.", tadelte ihn Mr Williams.
James ballte seine Hand zur Faust. Lily sah James flehend an, er musste sich beherrschen, wenn er jemals wieder nach Hogsmeade wollte.
„Miss Evans, Ihr Trank ist auch nicht viel besser. Sie sollten alle beide mehr lernen. 10 Punkte Abzug, wegen mangelndem Lernens.", beschloss Professor Williams und zog den Löwen 10 Punkte ab.
Lily schluckte. Er bekrittelte gerade Sirius Trank als ein Glas zu Bruch ging. Professor Williams wandte sich dem Glaszerstörer zu.
„Mr Pettiegrew, kein wunder. Fünf Punkte Abzug für Gryffindor wegen Materialschadens.", flötete der Professor.
Peter sah unglücklich drein.
„Aufwischen und sauber machen und zwar sofort!", raunte Williams und beäugte dann Remus Trank.
„Hm, ich bin überrascht Mr Lupin, Ihr Trank ist nicht völlig Nutzlos.", kommentierte der Professor Remus Trank und schritt dann eine Bank weiter.
James hatte inzwischen anfangen sein Pult vor sich zu ramponieren.
„Lass das lieber, sonst kriegst du dafür auch nur noch ärger.", riet Lily.
Die Stunde schlich dahin und Gryffindor wurden noch weitere 30 Punkte für Kleinigkeiten abgezogen.
Die Woche verlief mit Höhen und tiefen immer wieder zu schnell oder zu langsam bis es endlich Samstagabend wurde und Lily zusammen mit ihrem Tanzclub nach Hogsmeade aufbrechen durfte. Dumbledore hatte sich schnell bereiterklärt den Schülern dies zu erlauben. Schließlich waren ja beide Schulsprecher anwesend. Auch bei James hatte sich der Schulleiter überreden lassen. Schließlich waren in dieser Woche keine Beschwerden über James gekommen. James Tisch in Zaubertränke jedoch, würde wohl nicht mehr lange leben. Lily hatte lange überlegt, was sie anziehen sollte und sich schließlich für einen roten Minirock, ein schwarzes langärmliges Oberteil mit mehreren Ausschnitten und Stiefeletten entschieden. Ihre Haare trug sie offen. Als James sie sah, fielen ihm die Augen aus.
„Was hast du an bzw. nicht an?", rief er aus. Lily grinste.
„Gefällt es dir?", fragte sie.
„Ich glaube, das gefällt nicht nur ihm.", antwortete Sirius und grinste ebenfalls.
Sirius trug zu einer dunkeln blauen Jeans ein
schwarzes Hemd mit Drachen Print auf dem Rücken, der sich über
die Schulter schlängelte. James trug einen schwarzen gerippten
Pullover zu ner Jeans. Remus hatte ein rotes T-shirt an und Peter ein
weißes Hemd, dass ziemlich fehl am platze wirkte, ebenfalls
trugen beide Jeans.
Die
Freunde und der Rest des Tanzclubs pilgerten nach Hogsmeade.
Hogsmeade hatte zu so später Stunde noch nie so viele
aufgedonnerte Hogwartsschüler beherbergt. Vor einem einfachen
Haus blieb Lily plötzlich stehen.
„Da wären wir.", verkündete sie und deute auf das Haus.
Sirius sah skeptisch drein.
„Ein Haus.", sagte Sirius.
„Ein Wunder, dass du es erkannt hast, Sirius.", erwiderte Lily frech. Sirius grinste dümmlich zurück.
„Also, das hier ist das Metro. Gehen wir rein und haben eine Menge Spaß.", rief sie ihrem Club zu und die Schüler drängelten sich in die Disco.
Lily griff nach James Hand und schob sich mit ihm in die Disco. Das Haus war magisch vergrößert worden, sodass es innen den ausmaßen einer Fabrik ähnelte. Es sah auch aus wie eine alte Fabrik, die Wände waren hoch und grau, überall waren Neonleuchten und erhellten die Halle mit schwachen, bunten Farbenmixen. Gleich wenn man von der Tür herein kam, musste man eine Lagerhallentreppe hinunter und links zog sich eine ellenlange Theke an der Wand entlang. Hinter der Bar arbeiteten junge Hexen und Zauberer und andere Gestalten mit verrückten Outfits und unterhielten die Gäste. Rechts erstreckte sich eine riesige Tanzfläche mit verschieden hohen Podesten. Auf denen Leute tanzen konnten, teilweise waren auch Käfige aufgestellt in denen sich junge Mädchen rekelten und einladende Gästen machten. Hinter einem gewaltigen DJ-Pult führte eine Treppe hinauf, flankiert von zwei muskulösen Männern in Zaubererumhängen. Ihren Zauberstab wie eine Waffe griffbereit an ihrem Gürtel. Zudem war der Bereich mit einer roten Samtkordel abgesperrt.
„Ich will tanzen.", rief Lily gegen die Musik zu James hinüber.
James wurde blass und als sein Blick zu den Menschen auf der Tanzfläche hinüber wanderte drehte sich ihm fast der Magen um und er hätte genauso gut auch tot sein können.
„Ich glaub Krone braucht erst mal einen Drink.", meinte Sirius und legte seinem besten Freund den Arm um die Schulter.
James ließ sich ohne Probleme von Sirius an die Bar führen.
Mit einem Blick hatte Sirius die Getränke, die auf einer riesigen beleuchten Wand hinter der Theke standen, gelesen und bestellte: „Ne grüne Witwe, ne Pink Lady, nen Pfauenauge, einen Summerdream und einen gehängten Mann. Und was wollt ihr trinken?", wandte sich Sirius seinen Freunden zu.
Er grinste frech und zwinkerte der Bedienung zu. Die Barkeeperin machte sich sofort an die Herstellung der Drinks.
„Ist sie deine Freundin?", fragte die junge Hexe und deute auf Lily.
„Und wenn es so wäre?", fragte Sirius zurück und fing an mit der Barkeeperin zu flirten.
„Wäre es sehr schade.", erwiderte die Bedienung kess und schüttete mehrere Sachen in einen Cocktail Shaker.
„Nein, sie ist die Freundin von meinem Kumpel hier.", klärte Sirius die Hexe auf.
„Amy.", stellte das Mädchen sich vor und fing an zu shaken.
„Sirius, nett dich kennen zulernen.", sagte Sirius.
Als das Mädchen die Getränke fertig zubereitet hatte und sich zum Xten Mal ihre langen blonden Haare aus dem Gesicht schüttelte, fragte Sirius: „Wie viel?"
„Geht aufs Haus.", erwiderte Amy und lächelte.
„So was merk ich mir, danke Süße.", bedankte sich Sirius und verteilte die Drinks an seine Freunde.
Er schlürfte gerade seinen gehängten Mann, als er bemerkte wie unglücklich Lily aussah.
„Was ist denn los Kleine?", erkundigte er sich bei ihr.
„Ich will tanzen und nicht hier dumm rumstehen und was trinken.", maulte sie.
„Sofern Krone nichts dagegen hat, schwing ich mit dir gerne die Hüften.", meinte Sirius und warf James einen Blick zu.
Dieser nickte dankbar. Sirius legte beide Hände auf Lilys Schultern und schob sie vor sich her auf die Tanzfläche.
Der DJ hatte gerade das eine Lied beendet und flötete nun durch einen Lautsprecher: „Alles von der Muggelwelt bis zum Magic Me. Wir spielen alles. Und nun spielen wir mal wieder einen Muggel-Hit von Jennifer Lopez, Let's Ged Loud. Viel Spaß!"
Der DJ ließ das Lied anlaufen. Sirius und Lily grinsten sich an. Beiden fingen an ihre Hüften zu schwingen.
Einige Lieder später, kamen sie Außeratem zurück zur Bar, an der es sich James, Remus und Peter inzwischen gemütlich gemacht hatten.
„Hey Tatze, altesch Hausch. Wasch geht?", nuschelte James und hielt einen leeren Drink hoch.
Einen Leeren von etlichen, die sich auf dem Tisch stapelten.
Sirius verdrehte die Augen und warf Lily einen Na-ganz-geil-Krone-ist-völlig-Hacke-Blick zu.
Lily zuckte mit den Schultern.
„Jetzt bin isch dran.", murmelte Remus und torkelte auf Lily zu.
„Tanschen wir.", nuschelte er.
Lily zog die Stirn kraus.
„Verschieben wir das lieber.", versuchte Lily ihn abzuwimmeln.
„Nein, lass unsch tanschen.", drängelte Remus und zog schwach an Lilys Hand.
„Nein.", beharrte Lily.
„Dosch.", erwiderte Remus benebelt.
„Nein und jetzt lass mich los.", forderte Lily und versuchte Remus abzuschütteln.
Sirius sah kurz zu Lily hinüber und machte einen Schaffst-du-das-auch-ohne-mich-Gesichtsausdruck.
Lily nickte. Somit kümmerte Sirius sich wieder um James, der inzwischen angefangen hatte weitere Drinks zu ordern. Plötzlich schlang Remus Lily die Arme um ihre Taille.
„Lass das Remus, ich mein das ernst.", Lily wurde langsam ärgerlich.
„Komm schon Lily. Stell disch nischt so an. Isch liebe disch.", meinte Remus und zog Lily an sich heran.
„Remus!", forderte Lily ihn ein letztes Mal auf. Doch da waren seine Hände schon an ihren Hintern gerutscht.
Klatsch.
Lily hatte Remus geohrfeigt.
„Wage es ja nie wieder so etwas zu tun!", drohte sie ihm und hob den Zeigefinger.
Sirius hatte sich zu ihr umgedreht. Er erkannte die Situation sooft und kam herüber.
„Ach Moony, komm, ich hab dahinten was gesehen, was dir sicher gefallen wird.", redete er auf seinen Kumpel ein und schob ihn davon.
Lily schloss einmal kurz die Augen und atmete tief ein und aus, dann ging sie zu James hinüber.
„Uh Baby, du bischt so hot.", murmelte James.
Lily lächelte gezwungen. So hatte sie sich das bestimmt nicht vorgestellt. Na kurzer Zeit und ein paar weiteren stornierten Drinks später kamen Sirius und Remus zurück.
„Wie wollen wir die ins Schloss kriegen ohne das jemand was merkt?", fragte Lily Sirius.
„Lass das man meine Sorge sein, bei dir alle okay?", erkundigte er sich und sah Lily.
„Klar, was soll denn schon sein?", fragte Lily zurück.
„Das was Moony hier gerade fabriziert hat.", half ihr Sirius auf die Sprünge.
„Ach, dass. Ist doch egal.", wertete Lily ab.
„Nein ist es nicht. Es müssen jetzt hier Fakten ausgesprochen werden.", fand Sirius gab einen weiteren bestellten Drink von James zurück und sagte dann weiter: „Moony steht auf dich. Schon immer. Das ist halt so. Er hätte es dir sicher nie gezeigt, wenn er nicht völlig hacke gewesen wäre."
„Er hat mir das schon mehrmals versucht zu sagen. Aber ich wollt es nie hören.", erzählte Lily und sah auf die leeren Drinks hinab.
Die anderen Marauder spielten mit den Strohhalmen, Papierschirmchen und anderen Barequipment herum, James hatte angefangen sich Schirmchen in die Haare zu stecken.
„Hey, du bist mit Krone zusammen. Du weißt das, Krone weiß das und Moony auch, aber trotzdem. Er ist ein gezeichneter Mensch. Du hast ihm all das gegeben, was ich sich immer erträumt hat. Da konnte er gar nicht anders, als sich in dich zu verlieben.", klärte Sirius Lily auf.
„Das wird aber jetzt immer zwischen uns stehen.", ärgerte sich Lily.
„Warum sollte es? Es war vorher da und es wird auch nachher immer noch da sein, aber du wirst lernen damit zu leben, Kleine. Du kannst nichts dafür, dass du so bist wie du bist und allen Jungen den Kopf verdrehst. Also, übergeh den Vorfall einfach. Ist besser so.", schlug Sirius ihr vor.
Lily seufzte.
„Hey, lass den Kopf nicht hängen, wir sollten lieber dafür sorgen, dass dein Freund hier, keine weiteren Drinks mehr ordert.", meinte Sirius und schlug James auf die Schulter.
„Wir können noch nicht gehen, der Club", fing Lily an.
„Kommt auch gut ohne dich aus, sie an, was du geschafft hast.", beendete Sirius den Satz den ruckte mit dem Kopf in Richtung der Tanzfläche.
Lily stellte mit Stolz fest, dass sie wirklich Menschen zum tanzen bewegt hatte.
„Schade das Snivellus nicht mitgekommen ist, das wäre unterhaltsam geworden.", grinste Sirius.
„Ich wäre an seiner Stelle auch nicht mitgekommen. Ihr hättet euch bestimmt schrecklich ihm gegenüber benommen.", tadelte sie Sirius für sein nicht mal getanes Verhalten.
„Ach, gar nicht.", wehrte Sirius sie ab, grinste aber nur noch breiter.
„Lasst ihn doch einfach in Ruhe.", bat Lily.
„Ach, lass du mich damit in Ruhe.", erwiderte Sirius und packte sich James Arm. Lily seufzte.
„Also los.", forderte Sirius seinen Kumpel auf.
„Soll ich helfen?", mischte sich auf einmal ein Mädchen mit blonden langen Haaren ein.
„Ja, wenn du einen guten Hinterausgang kennst. Immer.", nahm Sirius die Hilfe von Amy der Barkeeperin an.
Amy lächelte und stütze Remus, Lily half Peter. Die Barkeeperin führte die Truppe hinaus, durch den Backstangebereich der Disco.
„Wo wohnt ihr eigentlich. In den drei Besen?", fragte das Mädchen und sah hoffnungsvoll zum Pub hinüber.
„Nein tut uns Leid, wir sind Schüler von Hogwarts.", erwiderte Lily und ließ Peter los, der draußen hinfiel.
„Oh, achso.", sagte Amy betroffen.
„Ich hab keine Lust mehr.", maulte Lily und kniete sich hin.
„Ach Kleine, bis zur Schule ist es nur noch ne gute Stunde Fußmarsch mit denen hier.", versuchte sie Sirius ironisch aufzumuntern.
„Ach scheiße, ist das bescheuert.", fluchte Lily und murmelte weiter vor sich hin.
„Seht mal.", sagte Amy und starrte in den Himmel.
„Was denn?", fragte Sirius und sah ebenfalls in den Himmel.
„Ich seh nichts.", gestand Lily und suchte den Himmel ab.
Da landete plötzlich eine Schneeflocke auf Lilys Nasenspitze.
„Schnee.", hauchte sie fassungslos. Sirius strahlte.
„Das nenn ich mal was. Schnee.", freute sich Sirius und streckte die Zunge heraus und wartete darauf, dass eine Schneeflocke auf seiner Zunge landete.
Da saßen sie nun, die betrunkenen Marauder, ein schneefressender Sirius, eine frierende Lily und die fremde, nette Barkeeperin Amy, mit ihrem blonden, langen Haar.
Der Schnee rieselte immer mehr auf die Gruppe hinunter und bald war der ganze Boden mit einer dünnen Schneedecke überzogen.
„Sirius mir ist kalt.", beschwerte sich Lily.
Sirius verdrehte die Augen.
„Kleine, ne Diva bist du schon ne!", erwiderte er und streckte erneut die Zunge für ein Flöckchen heraus.
Lily sah zu James hinüber, dieser lag auf dem Boden und schlief.
„Ich glaubs nicht. Wie kann er jetzt schlafen?", fragte Lily, mehr sich selbst als den Rest.
„Ach lass ihn doch.", antwortete Amy, die Barkeeperin unwirsch und nährte sich langsam Sirius.
„Lass du doch Sirius.", erwiderte Lily und warf Amy einen bösen Blick zu. Dieser verzog das Gesicht und funkelte zurück.
„Mädels, es ist genug Sirius für alle da.", versuchte er die Mädchen zu beschwichtigen.
„Sie ist doch nicht deine Freundin oder?", hakte Amy erneut bei Sirius nach.
„Nein, aber", setzte Sirius an, doch Amy hatte schon eine neue Frage gestellt: „Und warum kann sie nicht mal aufhören dich zu bekritteln?"
„Ja, weil", begann Sirius, doch Amy ergriff wieder das Wort: „Ist sie nicht in der Lage ihre Beziehung selbst zu führen oder was?"
„Manchmal", hatte Sirius gerade heraus gebracht, als Amy ihm zum dritten Mal das Wort abschnitt: „Ist sie deine Schwester?"
„Nein, dennoch", Sirius hatte abgebrochen da, er mit einer erneuten Unterbrechung gerechnet hatte, die aber nicht folgte.
Er öffnete den Mund um den Faden wieder aufzuheben, als Amy ihr Fazit zum Besten gab: „Vielleicht, seid ihr auch einfach nicht in der Lage euch eure Liebe einzugestehen und deshalb muss sie so tun, als wäre sie in ihn da verknallt."
Lily starrte stumm von Amy zu Sirius und wieder zurück.
„Bist du völlig beschugge!", brachte Lily nun doch heraus.
Amy strich sich eine ihrer langen, blonden Strähnen aus dem Gesicht.
„Ich hätte auch nicht helfen sollen, ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Obwohl es schade um dich wäre. Wir hätten eine Menge Spaß haben können.", sagte Amy zu Sirius gewand, grinste und zwinkerte ihm viel sagend zu.
„Meine Fresse, wir sind nicht zusammen. Sirius ist mein bester Freund, mit Abstand. Vielleicht sogar mein Bruder, den ich nie hatte. Wir stehen uns, dank meinem Freund James, der hier leider am Boden liegt und schläft, sehr Nahe. Ich wüsste nicht, was ich ohne Sirius tun würde. Er ist einfach unersetzlich.", brauste Lily auf und stand aus der Hocke auf.
Sirius sah zu Lily hinüber und für einen Moment trafen sich ihre Blicke, dann nickte Sirius.
„Dann lass uns die drei Mal hinauf ins Schloss wuchten.", sagte Sirius.
„Viel Spaß.", erwiderte Amy und ging davon. Lily streckte ihr hinterm Rücken die Zunge heraus.
„Dumme Schnalle.", brummte sie.
Sirius grinste.
„Und wie wollen wir zu zweit drei Leute schleppen?", erkundigte sich Lily und sah zu ihnen hinüber.
„Ganz einfach.", antwortete Sirius und machte eine Bewegung mit seinem Zauberstab.
Plötzlich schwebten die drei Freunde vor ihnen in der Luft.
„Ganz einfach und ohne Anstrengung.", machte Sirius für seine Aktion Werbung.
„Perfekt.", lobte Lily ihn und die Truppe setzte sich in Bewegung. Sie stiefelten in den Weg nach Hogwarts empor, als Sirius stehen blieb.
„Wir haben ein Problem.", meinte er.
„Was für ein Problem?", fragte Lily.
„Wie sollen wir erklären, dass wir ohne die Gruppe zurück gekommen sind, zudem noch mit drei Besoffnen, darunter ein Schulsprecher.", erläuterte Sirius das Problem.
„Ja, das ist in der Tat, kritisch.", fand Lily.
„Kritisch?", wiederholte Sirius.
„Hey, du bist doch hier Meister im geheim halten und Regeln umgehen. Also lass dir mal was einfallen.", fauchte Lily. „Hätten wir die Karte, wäre das alles viel einfacher.", brummte Sirius.
„Na dann holen wir die Karte eben.", schlug Lily vor.
„Aus McGonagalls Büro?", rief Sirius Lily in Erinnerung, falls sie die vergessen hatte.
„Na und? Oder hast du etwas Angst?", neckte sie ihn.
„Nein, natürlich nicht.", widersprach er ihr sofort. Sirius und Angst, dass waren zwei völlig verschiedene Sachen.
„Also, lassen wir sie, hier draußen liegen und schleichen uns hinauf.", fieberte Lily ihrer Untat entgegen.
Sirius seufzte und ließ die drei Marauder hinunter in ein Gebüsch gleiten.
„Da sind sie vorerst sicher und können weiter schlafen, bis wir die Karte und den Umhang haben.", sagte Sirius und lief mit Lily allein zur großen Hallentür.
Schwer knarrend, schwang die Tür auf. Lily lief durch die Halle und ihre Schritte hallten von den Wänden wieder auf sie zurück. Sie fluchte. Sirius schlug sich gegen die Stirn.
„Die musst du wohl ausziehen.", sagte er und starrte auf Lilys Stiefelletten. Lily zog die Schuhe rasch aus.
„Wohin mit denen jetzt?", fragte sie Sirius, dieser öffnete die große Tür nach draußen.
„Ich glaube da hat jemand einen frei Flug gewonnen.", antwortete er. Lily zog die Stirn in Falten.
„Ach gib her.", meinte Sirius und entriss Lily die Stiefel.
Er holte aus und warf sie nach draußen.
„Problem gelöst.", meinte er und grinste.
„Mein Stiefelletten. Weißt du wie teuer die waren!", fauchte Lily und wollte ihren Stiefeln hinter her.
Sirius hielt Lily fest.
„Kleine, wir wollten doch die Karte und den Umhang holen oder!", rief ihr Sirius in Erinnerung.
"Ja, ja, ja.", brummte sie und lief mit Sirius die Treppe hinauf. Im Korridor vor McGonagalls Büro wurden ihre Schritte noch leiser und bedachter.
Die beiden huschten gerade an einem Gemälde vorbei, als Lily wie angewurzelt stehen blieb.
„Was?", zischte Sirius.
„Da kommt wer.", flüsterte Lily zurück.
Die Freunde sahen sich um. Kein Versteck. Sirius gestikulierte wild mit den Händen. Lilys Augen huschten panisch über den Korridor. Sie biss sich auf die Unterlippe. Da standen sie, ausgeliefert dem Kommenden.
Das Kommende stellte sich als ein Schüler heraus. Eine Vertrauensschülerin. Josephine Smith aus Ravenclaw.
„Wer ist da?", rief sie durch den ganzen Gang, als sie zwei Gestalten ausmachte.
„Ich bins Joey, Lily.", sagte Lily.
Die Vertrauensschülerin kam auf sie zu.
„Ich wusste nicht, dass du hier Aufsicht", doch beim Anblick von Sirius und dem Outfit der Beiden, brach Joey ab.
„Ich kann das erklären, weißt du", find Lily an.
„Ich dachte du hättest einen Freund?", fiel ihr Joey ins Wort und betrachtete die Beiden für einen Moment.
„Den habe ich auch.", bestätigte ihr Lily.
„Aber?", fragte Joey.
„Wir haben da ein kleines Problem und das muss erst gelöst werden.", redete Lily um den heißen Brei herum.
Joey zog beide Augenbrauen hoch.
„Ich kann das hier nicht durchgehen lassen Lily. Ich bin Vertrauensschülerin.", erinnerte sie Joey.
„Joey, bitte. Komm, nur ein kleiner Gefallen. Du übersiehst uns und keiner erfährts.", bat Lily.
Joey seufzte und sah die Beiden abwechselnd an. Sirius lächelte ihr nett zu.
„Okay, okay. Aber dafür seid ihr mit was schuldig.", ließ sich Joey überreden.
„Du bist die Beste.", sagte Lily und drückte Joey.
Sirius wollte Joey auch gerade umarmen, als diese meinte: „Wage es ja nicht, Black!"
Sirius hob schützend die Hände.
„Okay, okay.", erwiderte er.
„Also, ich hab euch nicht gesehen.", schloss Joey ab und lief weiter, ohne Bericht zu erstatten.
Sirius und Lily schlichen weiter. Vor der Bürotür blieben sie stehen und lauschten. Stille.
„Meinst du das ist jemand drin?", flüsterte Lily.
„Es gibt nur einen Weg das heraus zu finden.", fand Sirius und öffnete mit einem Ruck die Tür.
„Siehste ist leer.", stellte Sirius fest und trat ein. Lily atmete auf.
„Das hätte aber auch ins Auge gehen können.", fauchte Lily.
„Ja, ja hätte. Ist aber nicht und nun komm rein oder willst du draußen Wurzeln schlagen?", forderte Sirius Lily auf.
Lily kam herein und schloss die Tür.
„Okay, du durchsuchst den Schreibtisch und ich die Aktenschränke hier drüben.", schlug Sirius vor und riss sogleich die ersten Schubladen auf. Lily hatte es mit dem Schreibtisch nicht so leicht.
Die Schubladen ließen sich einfach nicht öffnen.
„Was ist denn das hier für ein beschiss!", stieß Lily hervor und trat gegen den Schreibtisch.
„Hey, sachte, sachte.", meinte Sirius und kam zu ihr hinüber.
„Das Scheißteil lässt sich nicht aufmachen.", meckerte sie und rüttelte an einer der Schubladen.
„Hm, Alohomora.", sagte Sirius und tippte mit dem Zauberstab gegen die Schubladen.
Nichts geschah.
„Das wäre auch zu schön gewesen.", brummte Lily und ließ sich auf McGonagalls Schreibtischstuhl nieder
. „Hey, ja, Hogwarts wurde auch nicht erst an einem Tag erbaut.", fauchte Sirius zurück.
Lily sah missmutig auf den Schreibtisch, während Sirius an ihm herumrüttelte und weitere Zauber auf ihn ansetzte.
Lily rutschte auf dem Stuhl weiter nach unten und konnte nun fast die Tischplatte von unten sehen.
„Lustig wäre doch, wenn da jetzt ein Druckknopf wäre. Wie bei James Bond und plötzlich verwandelt sich der Schreibtisch in wein was weiß ich was.", fantasierte Lily.
„James wer?", fragte Sirius und sah Lily an.
„James Bond.", wiederholte Lily.
„Und wer ist das?", erkundigte sich Sirius.
„James Bond – 007. Geheimagent für England.", erklärte Lily.
„Hm, ein Geheimagent sagst du.", wiederholte Sirius und tastete die Tischplatte von unten ab.
„Sorry, aber scheint mir so, als würde dein James Blond hier nichts erreichen.", meinte Sirius, als er nichts gefunden hatte.
„Bond, James Bond, nicht Blond. Na ja, wäre auch zu lustig gewesen.", fand Lily.
„Ja, ja, ha ha, lach mich gleich tot. Was ist, wenn die Karte nun da drinne ist?", rief er Lily die Karte in Erinnerung.
„Vielleicht müssen wir nur die Schublade ganz lieb darum bitten. So etwas wie, bitte liebe Schublade geh auf.", schlug Lily vor.
„Klar, Kleine.", meinte Sirius.
„Probiers doch aus, du weißt doch eh nichts besseres.", sagte Lily.
„Na gut.", gab Sirius sich geschlagen und zog an der ersten Schublade.
„Siehst d", doch Sirius brach ab, als die Schublade aufging.
„Ja?", forderte Lily Sirius auf.
„Ach sei leise und bitte lieber die anderen Schubladen aufzugehen, denn hier ist weder der Umhang noch die Karte drin.", fauchte Sirius.
Nachdem die Beiden auch die anderen Schubladen durchwühlt hatten und noch immer kein Umhang oder keine Karte zum Vorschein kam, schwand die Zuversicht.
„Scheiße.", fluchte Lily und biss sich auf die Unterlippe.
„Moment, Moment. Die Sachen können nicht weg sein. Sie müssen hier irgendwie rumliegen.", meinte Sirius.
„Sirius, das ist es!", rief Lily begeistert und sprang auf.
„Was ist was?", fragte Sirius verwird.
„Du bist ein Genie!", rief Lily weiter und durchsuchte einen Stapel Pergamente.
„Das weiß ich wohl, aber warum sagst ausgerechnet du es?", hakte er nach und grinste dabei frech.
„McGonagall weiß gar nichts von der Karte. Sie hat es doch nur für ein Pergament gehalten. Also müssen wir nur die Pergamente durchsuchen.", erklärte Lily und hielt einzelne Pergamente in die Luft, als wolle sie ein Wasserzeichen prüfen.
„Was machst du denn da?", erkundigte sich Sirius. „Na, ich suche die Karte, was denn sonst!", fauchte Lily und hielt ein weiteres empor.
„Ja, aber doch nicht so.", belehrte sie Sirius und schubste sie beiseite.
„Ich schwöre feierlich das ich ein Tunichtgut bin.", sagte Sirius feierlich und tippe ein Pergament an. Nichts geschah.
„Weiter.", scheuchte ihn Lily.
Einen ganzen Haufen Pergamente später. „Wenn das hier jetzt nicht bald die Karte ist, dann fress ich's.", brummte Sirius und tippte es an. Wieder geschah nichts.
„Na dann mal guten Appetit.", meinte Lily und grinste.
Sirius biss missmutig was von dem Pergament ab. Lily verzog das Gesicht.
„Schmeckt es denn wenigstens?", fragte Lily etwas angeekelt.
„Hm, ein bisschen fade vielleicht und irgendwie trocken.", kommentierte Sirius das Pergamentessen.
„Ich veruschs auch mal.", meinte Lily und griff nach irgendeinem Pergament, das Sirius noch nicht ausprobiert hatte.
„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.", murmelte Lily und tippte auf das Pergament.
Sofort zogen sich Lienen über das Pergament.
„Die Karte!", rief Sirius und warf sein angeknabbertes Stück weg.
Die Beiden entfalteten die Karte. Lily fuhr mit dem Finger über die Karte und stockte plötzlich.
„Was macht denn dieser Penner bei Krone, Moony und Wurmschwanz!", stieß Sirius unwirsch hervor.
„Ich hab keine Ahnung, aber lass uns schnell los.", schlug sie vor.
„Und der Umhang?", fragte Sirius.
„Keine Zeit, McGonagall ist auf dem Rückweg zu ihrem Büro. Da.", antwortete Lily und zeigte auf den kleinen sich nährenden Punkt mit der Beschriftung Professor McGonagall.
„Scheiße", fluchte Sirius und faltete die Karte zusammen.
„Du hast sie nicht gelöscht", sagte Lily.
„Keine Zeit. Wir rennen jetzt raus und dann lauf, lauf, egal was passiert.", rief Sirius und warf Lily einen Blick zu.
Unsicher nickte sie. Dann stürmten Beide aus dem Büro. „Stehen bleiben, sofort stehen bleiben!", rief Professor McGonagall.
Doch Lily und Sirius liefen einfach weiter. Die Lehrerin lief ihnen hinter her.
„Black, ich weiß dass Sie das sind. Bleiben Sie stehen!", rief Professor McGonagall.
„Lauf, lauf weiter!", rief Sirius zu Lily.
„Black!", kreischte die Lehrerin. Sirius nahm Lily bei der Hand und lief schneller, sodass er sie mitzehrte.
Sirius lief einen Korridor hinab und dann eine Treppe hinauf.
„Das ist die falsche Richtung!", rief Lily ihm zu.
Doch Sirius achtete nicht auf sie. McGonagall stürzte noch immer hinten den Beiden her. Sirius und Lily liefen schneller. Wie ein Wiesel schlüpfte Sirius durch die Schule. Bald hatten sie sich einen kleinen Vorsprung erarbeitet.
„Wo willst du denn nur hin?", rief Lily. Doch Sirius hatte schon die Richtung geändert.
„Was läufst du auf sie zu?", fauchte Lily, doch da hatte Sirius schon wieder kehrt gemacht.
Verwirrt lief Lily mit. Sirius machte wieder kehrt.
„Sie wird gleich hier sein!", erinnerte sie ihn, doch Sirius machte erneut kehrt.
„Hallo! Geht's noch?", fauchte Lily und befreite sich nun endlich aus Sirius Klammergriff.
„Hey, wart mal. War die Tür schon immer da?", fragte Lily, da hatte Sirius die Tür schon auf gemacht.
„Rein da!", befahl er und schubste sie hinein.
„Aua.", maulte Lily und stolperte hinein. „Ach stell dich nicht so an.", erwiderte Sirius und schlug die Tür zu.
„Wo zum Teufel sind wir?", fragte Lily.
Sirius schloss in der dunklen Kammer die Augen, schluckte ein Mal, dann befahl er: „Halt doch einmal die Klappe!"
Lily biss sich auf die Unterlippe und sah auf den Boden. In der Stille warteten Beide, dass McGonagall an der Tür vorbei rauschen würden. Nach einiger Zeit, gab Lilys Beine nach und sie rutschte an der Wand hinunter auf den Boden. Sie streckte den Arm aus und tastete die Gegend um sich herum ab.
„Das ist mein Bein.", murrte Sirius irgendwann.
„Sorry, aber ich seh hier nichts.", erwiderte Lily und ließ von Sirius Bein ab.
„Lumos.", flüsterte Sirius.
„Licht, ah. Schön.", murmelte Lily vor sich hin, während sie sich umsah.
„Ein Besenschrank." stellte sie dann fest und räumte ein paar Eimer beiseite, damit sie mehr platz hatte.
„Nox.", flüsterte Sirius plötzlich und schüttelte seinen Zauberstab wie einen Streichholz, damit das Licht ausging.
„Was soll das denn jetzt?", erkundigte sich Lily.
„Pscht!", machte Sirius und Lily verstummte.
Lily legte ihre Arme um ihre angewinkelten Beine. Sie fror und ihre Füße waren inzwischen sicher Eisklumpen.
>Sirius du Penner, warum musstest du meine guten Stiefelletten auch hinaus werfen! Der Schnee greift sicher das Material an, zumindest wird es Schneeränder geben. Super Sirius, du kannst mir echt neue Schuhe kaufen. , verfluchte Lily ihn in ihren Gedanken und dann schlug sie in die Dunkelheit hinein, in der Hoffnung Sirius zu treffen.
„Hey, was soll das denn?", zischte er.
„Ach nichts, sag mir lieber, wie lange wir hier noch hocken wollen.", erwiderte Lily und starrte im Dunkeln zu Sirius hinauf.
„Ich guck mal.", meinte Sirius und tastete sich durchs Dunkel zur Tür.
„Wärst du mir jetzt auf den Fuß getreten.", drohte Lily.
„Was dann?", fragte Sirius.
„Das willst du gar nicht wissen.", antwortete Lily.
„Doch will ich.", erwiderte Sirius.
„Nein, willst du nicht.", redete Lily ihm ein.
„Doch, doch. Sag mal.", drängelte Sirius.
„Ach, jetzt nerv nicht und guck nach.", fauchte Lily. Sirius grinste um Dunkeln.
„Das hab ich gesehen, auch wenn man hier die Hand nicht vor Augen sehen kann.", brummte Lily und Sirius grinste noch mehr.
„Lumos.", murmelte Sirius.
„Was wird denn das jetzt?", fragte Lily und sah zu wie Sirius in seine Taschen kramte.
Dann zog er die Karte des Rumtreibers aus einer seiner Taschen.
„Tada, nichts leichter als das. Wir gucken einfach mal auf unser Kärtchen hier.", sagte Sirius und faltete sie auseinander.
Lily und Sirius suchten die Karte ab.
„Ha, da ist sie.", rief Sirius und deutete mit dem Finger auf McGonagall.
„Bei Filch!", rief Lily überrascht hervor.
„Bestimmt heult sie sich die Augen aus. Buhu, Black und Evans sind mir einfach entwischt, buhu!", zog Sirius das ganze ins Lächerliche.
Lily grinste.
„Ganz bestimmt.", stimmte sie ihm zu.
„Lass uns lieber die Chance nutzen und unseren Freunden zurück in den Turm verhelfen.", schlug Lily vor.
„Warte, lass mich noch einen Blick auf die Karte werfen, ja!", sagte Sirius und studierte dir Karte kurz, dann triumphierte er: „Hab ich es mir doch gedacht."
„Was?", fragte Lily und guckte ebenfalls auf die Karte.
„Sieh an sieh an, wer unseren Freunden zu Gesellschaft verhilft.", flötete Sirius und deutete auf einen Punkt, der mit Severus Snape beschriftet war.
Lily sah geschockt zu, wie Snape die Marauder entdeckte und in das Schloss stürzte.
„Diese Schlange!", zischte Lily.
„Ich sehe stolz mit an, dass auch du dahinter gekommen bist.", meinte Sirius und hob den Zauberstab um die Karte zu löschen.
„Lösche sie noch nicht, man weiß ja nie, was so passieren wird.", riet Lily. Sirius zuckte mit den Schultern.
„Wie du meinst.", sagte er dann und faltete die Karte zusammen.
Die Beiden verließen die Besenkammer und als sie sich schon mehrere Schritte von ihr entfernt hatten, verschwand die Tür einfach.
„Was war das eigentlich für ein Raum?", flüsterte Lily.
„Der Raum der Wünsche.", antwortete Sirius gedämpft.
„Was ist denn das für ein Raum?", fragte Lily interessiert.
„Kleine, dafür haben wir jetzt echt keine Zeit. Sei doch einfach mal ruhig und komm mit.", fauchte Sirius und griff nach Lilys Hand.
Ohne weitere Zwischenfälle kamen sie bei ihren Freunden an.
„Guck mal auf die Karte. Wo ist Snape?", fragte Lily und huschte über das Gelände zu ihren Stiefelletten, die Sirius dort in den Schnee geworfen hatte.
„Oh Snape, nicht mehr", Sirius amte plötzlich Lilys Stimme nach, „Severus."
„Jetzt nerv nicht, sondern guck nach!", fauchte Lily und zog ihre Schuhe an. Sirius zog die Karte aus dem Umhang.
„Also", begann er laut, während er sie auseinander faltete. „Er ist", sagte er weiter und suchte die Karte ab.
„Näher als du denkst.", beendete Lily den Satz.
„Was soll das denn heißen?", erkundigte sich Sirius, während noch immer die Karte studierte.
„Na Sirius.", flötete plötzlich eine Stimme, die Sirius nur allzu gut bekannt vorkam.
Sirius faltete seelenruhig die Karte zusammen, während er seinen Bruder begrüßte: „Hallo Regulus."
Nachdem er die Karte in seinem Umhang verstaut hatte, drehte er sich zu seinem Bruder um. Überrascht stellte Sirius fest, dass sein Bruder sich mit Snape abgab.
„Ich wusste gar nicht, dass das niedere Volk", Sirius warf Snape einen gehässigen Blick zu, „bei dir jetzt hoch im Kurs steht.", flötete Sirius zu seinem Bruder hinüber.
Trotz seines Altersunterschiedes schien Snape unter Regulus Kommando zustehen und nicht umgekehrt. Weitere Slytherins, Regulus übliche Gang, hatte sich hinter ihnen aufgebaut. Lily trat an Sirius Seite.
„Ich glaube, dass muss ich mir irgendwo abgeschaut haben.", meinte Regulus und warf Lily einen kurzen Blick zu.
Sirius Augen fixierten seinen Bruder.
„Hat Dad schon mit dir gesprochen?", fragte Regulus nach einer Weile.
„Nein, du erinnerst dich doch sicher an diese eine kleine Tatsache, dass ich ausgezogen bin oder!", erwiderte Sirius kalt.
„Du weißt warum Dad mit dir sprechen wird nicht wahr?", hakte Regulus nach.
Sirius zögerte für einen Moment.
„Wovon sprichst du?", fragte er seinen Bruder.
„Du hast es tatsächlich verdrängt.", stellte Regulus amüsiert fest.
„Spucks oder zieh Leine, ich kann meine Zeit auch anders verschwenden.", murrte Sirius und griff nach seinem Zauberstab.
Ein grinsen huschte über Regulus Gesicht.
„Sirius, mein lieber, dummer Bruder, du bist 18 vergiss das nicht. Auch du musst der Tradition gerecht werden. Black bleibt immer Black.", sprach Regulus in Rätseln.
Sirius wollte gerade etwas darauf erwidern, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.
„Du glaubst doch nicht Ernsthaft, dass ich so eine Tradition unterstütze oder?", fragte Sirius.
„Du wirst gar keine andere Wahl haben, Bruder. Es ist eben das Schicksal eines Blacks.", antwortete Regulus ruhig.
„Als wenn ich mich sonst an mein Schicksal gehalten hätte. Schicksale kann man ändern.", meinte Sirius.
„Nein, man kann nur vor ihnen davon laufen und dass tun nur Feiglinge. Und du bist doch kein Feigling oder Sirius?", provozierte ihn sein Bruder.
Sirius ballte seine Hand zur Faust. Wenn es eins gab, was Sirius mehr als alles andere hasste, dann war es ein Feigling zu sein.
„Ach halt doch die Fresse Regulus!", fauchte Lily und griff nach ihrem Zauberstab.
„Wage es nicht, mir zu drohen Schlammblut, das könnte böse für dich enden!", erwiderte Regulus kühl.
„Expelliamus!", rief Regulus und versuchte seinen Bruder zu entwaffnen, der dem Fluch mit einem gekonnten Hechtsprung zur Seite auswich. Schnell nickte Sirius Bruder Snape und noch ein paar weiteren Slytherins zu. Diese kamen auf Lily zu und packten sie.
„Lasst mich los, ihr", doch Lily konnte nicht mehr weiter sprechen, da ihr jemand den Mund zu hielt.
Sirius hatte gerade seinen Zauberstab auf Regulus gerichtet, als dieser flötete: „Ah, ah, ah. Wir wollen doch nicht, dass deiner lieben Schlammblutfreundin etwas geschieht oder?"
Sirius biss vor Wut die Zähne zusammen. Wie konnte Regulus es wagen!
„Was willst du nun von mir?", fragte Sirius.
„Ach, so einiges, Bruder. Komm nach Slytherin, dort wo du hingehörst. Kapp die Seile zu Potter, dem Schlammblut und diesem Werwolf. Um nur die ersten Sachen zu nennen.", antwortete Regulus.
„Willst mich jetzt also Ernsthaft dazuzwingen, weil du weißt das du mich nicht überreden kannst!", stellte Sirius überflüssigerweise fest.
„Nein, ich werde dir die Wahl lassen. Entweder du kommst zu uns und dein Schlammblut darf weiter leben oder du weigerst dich und dein Schlammblut stirbt.", flötete Regulus mit einem gehässigen grinsen auf den Lippen.
„Du glaubst doch nicht, dass du auf dem Gelände von Hogwarts jemanden umbringen kannst oder!", fragte Sirius.
„Weißt du, das wäre nicht das erste Mal. Dads Kontakte sind sehr gut, sie verwischen alles was niemand zu wissen braucht.", erklärte Regulus.
Sirius schluckte. Er durfte seine Angst, seinem Bruder gegenüber nicht offenbaren. Aber was sollte er tun? Lily wurde immer noch von den Slytherin festgehalten. Die einzigen bewegungsfreien Personen waren er und Regulus. Jeder Fluch würde auf jeden Fall von seinem Bruder gekontert werden, zudem wusste Sirius nicht, was sie dann mit Lily anstellen würden. Aber er musste es einfach riskieren. Er musste einfach alles auf eine Karte setzten. Plötzlich knackte es im Gebüsch. Sirius sah aus den Augenwinkeln wie sich jemand von Marauder im Gebüsch rührte.
„Was war das?", fragte Regulus aufgebracht.
„Angst?"; zischte Sirius und grinste.
„In deinen Träumen.", fauchte Regulus zurück.
Die Slytherin schauten sich um. Als sich plötzlich jemand aus dem Gebüsch erhob. Alle starrten James an. Das war Sirius Chance, der so genannte Überraschungsmoment. Sirius feuerte den Entwaffnungszauber auf seinen Bruder, sodass er seinen Zauberstab fangen konnte. Lily versuchte sich von den Slytherin loszureißen, doch zwecklos. Sie hatten sich nicht so leicht überrumpeln lassen wie Regulus. James torkelte aus dem Gebüsch.
„Wasn los hier?", nuschelte er.
Regulus grinste. Er hatte sofort erkannt, dass James total besoffen und somit keine Hilfe für Sirius war.
„Uh Pottilein, bist du etwa besoffen!", redete Regulus in einer Art Babysprache mit James.
James verzog merkwürdig das Gesicht.
„Oha ne, Black. Was willschu?", versuchte James einwenig zu klingen wie immer.
„Sie doch mal nach rechts und sag mir was du siehst.", forderte Regulus James auf.
James sah nach rechts. Er wollte gerade
„Oh Lily" sagen, als er erkannte, dass Lily festgehalten wurde.
„Was scholl dasch denn?", erkundigte sich James.
Sirius hatte inzwischen den Kopf leicht gesenkt und suchte angestrengt nach einer Lösung. Während James weiter irgendeine Konversation führte, vielleicht mehr mit sich selbst als mit den anderen.
„Also was ist nun?", wandte sich Regulus nach einiger Zeit wieder an Sirius.
„Halts Maul!", erwiderte Sirius bloß.
Regulus hob die Hand, in der er normalerweise den Zauberstab hielt. Leer. Er ließ die Hand sinken und sagte darauf auch nichts.
„Lass sie einfach gehen, Regulus. Wir haben echt genug andere Sorgen, als uns mit dir hier rumzuschlagen. Das ist schließlich eine Sache zwischen mir und Dad. Wir werden das schon klären.", meinte Sirius dann.
Regulus war definitiv jemand, der immer wusste, wann es Zeit für einen Rückzug war, doch dieses Mal schien er Fieberhaft zu überlegen, ob ein Rückzug wirklich sinnvoll war.
„Regulus, geh einfach. Geh.", es lag schon fast etwas bittendes in Sirius Stimme.
„Das wird alles ein Nachspiel haben.", fauchte Regulus. Sirius zuckte mit den Schultern. Ihm war es gleich, so vieles hatte immer ein Nachspiel mit seinem Bruder. Regulus nickte seinen Leuten zu. Die ließen von Lily ab.
„Vergiss nicht Sirius, Dad wartet schon!", schärfte ihm Regulus noch ein, bevor Sirius ihm seinen Zauberstab zu warf.
Dann zog Regulus mit seiner Truppe ab.
„Was war denn das jetzt?", wandte sich Lily an Sirius, während sie sich ihre Handgelenkte rieb, da die Slytherins sie so grob angepackt hatten.
„Was war was?", fragte Sirius zurück.
„Alles. Ich mein, seit wann hauen die Slytherins einfach so ab? Nur weil Regulus keinen Zauberstab mehr hat, das hat sie doch sonst nicht gehindert.", antwortete Lily. Sirius nickte mehrmals vor sich hin.
„Das ist mehr eine Sache zwischen ihm und mir. Trotz alledem sind wir Brüder und er weiß, wann er sich zurückziehen muss. Außerdem hat Regulus noch ein paar Trümpfe im Ärmel. Er hätte dir ohne weiteres alles antun können, doch irgendwas hat ihn zurück gehalten, ich weiß nur noch nicht was.", erklärte Sirius.
James gähnte Herzhaft. „Isch bin müde.", murmelte er.
Lily seufzte.
„Ja, ich weiß. Komm du, Riesenbaby.", erwiderte Lily und legte sich James Arm um die Schultern.
„Wie bekommen wir sie nun in den Gryffindorturm?", erkundigte sich Lily bei Sirius.
„Lassen wir sie einfach schweben, die Karte wird uns schon sagen, wenn jemand kommt.", schlug Sirius vor und klopfte sich dabei auf den Umhang, an der Stelle, wo er die Karte hineingestopft hatte.
Lily nickte. Sirius ließ die Jungen wieder schweben, auch James, dem er zuvor einen Schlafzauber verpasst hatte.
„Was sagt die Karte?", fragte Lily und öffnete das Eingangsportal.
„Hm, Filch und McGonagall streifen noch immer durch die Schule. Oh, genauso wie Williams. Hey, heute haben wir echt volles Programm.", meinte Sirius und studierte die Karte weiter.
Lily seufzte.
„Passt schon Kleine.", erwiderte Sirius und die Truppe machte sich auf in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
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Sarah Wow ich hab wohl endlich jemanden gefunden der Sirius, Lily und James genauso sieht wie ich :D
Mimim Warum harte Kapitel? Was genau?
Ich hoffe euch gefällt die Story auch weiterhin so gut :)
Eure nihonjin
