Am nächsten Morgen.

Die Marauder und Lily saßen in ihren Lieblingssesseln vorm Kamin. Über Nacht hatte es noch weiter geschneit und draußen glitzerte alles.

„Kann ich bitte mit dir sprechen?", fragte Remus leise Lily.

Sie nickte. Dann standen beide vom Tisch auf und gingen in den Jungenschlafsaal. Dort waren sie ungestört.

„Ich will mich für gestern Nacht entschuldigen. Es…es tut mir wirklich Leid.", fing Remus bedrückt an.

„Wir können das alles jetzt eh nicht mehr ändern.", meinte Lily.

„Ich möchte aber, dass du mir glaubst, dass es mir wirklich Leid tut!", beharrte Remus.

Lily seufzte.

„Ja, ich glaube dir doch.", sagte sie dann.

Remus sah die ganze Zeit auf Lilys Füße.

„Ich kann dir nicht mehr unter die Augen treten.", murmelte er dann.

„Das wäre aber schade, weil ich dich gerne weiterhin sehen würde.", meinte Lily und lächelte sanft.

Remus sah auf.

„Ich will dich ja auch sehen, aber ich hab wirklich scheiße gebaut.", sagte Remus.

„Ich finde, du solltest darüber nachdenken und einfach daraus lernen. Es war extrem scheiße, ja, das stimmt wohl, aber nun ist alles ausgestanden und vorbei...lass uns die Sache vergessen ja!", schlug Lily vor.

Remus nickte. Lily kam zu ihm herüber und umarmte ihn. „So und nun lass uns die Stubenhocker unten, zu einer Schneeballschlacht herausfordern.", sagte Lily und verließen mit Remus zusammen den Jungenschlafsaal.

„Schneeballschlacht!", rief Lily.

Die Jungs waren sofort Feuer und Flamme. Nachdem sie sich alle dick angezogen hatten, wollten sie gerade durch das Portrait schlüpfen, als eine Eule am Fenster klopfte. Ein Erstklässler ließ sie ein und die Eule flog direkt auf Sirius zu. Die Eule ließ den Brief in Sirius Hände fallen. Er erkannte sofort, dass Siegel seines Vaters.

„Post von deinem Vater?", fragte James verwundert.

Sirius starrte noch eine Weile auf das Siegel, dann riss den Umschlag auf und faltete das Pergament auseinander. Rabenschwarze, fast leuchtende Tinte stach Sirius entgegen. Sirius begann zu lesen. James musterte seinen Freund von der Seite. Je mehr Sirius von dem Brief las, desto mehr verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck. Mit vor Wut zitternden Händen faltete Sirius das Blatt wieder zusammen. Als er versuchte es in den Umschlag zurück zu stecken, verknickten es und sträubte sich somit. Mit mehr Gewalt als Verstand rangelte Sirius nun mit dem Umschlag, bis James ihn ihm aus der Hand riss.

„Hey, was ist denn los?", erkundigte sich James.

Sirius brachte keine Worte hervor. Er biss die Zähne so stark zusammen, dass es ein knirschendes Geräusch gab.

James hielt den Brief ein kleines Stückchen in die Höhe: „Darf ich?"

Sirius nickte. Am liebsten hätte er irgendwas zerstört, hm, vielleicht einen Sessel kaputt getreten oder so!

„Davon hast du mir nie etwas erzählt.", waren James ersten Worte nachdem er den Brief zuende gelesen hatte.

„Ich hab es ehrlich gesagt, nie für notwendig gehalten. Ich dachte die Tradition würde mich nicht betreffen. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Da so offensichtlich gerade mich betrifft.", erklärte Sirius zornig.

„Du darfst da nicht hinfahren!", stieß James hervor.

„Ich muss und ich werde. Mein Vater wird begreifen müssen, dass diese Tradition einfach", Sirius fuchtelte mit seinen Händen herum. Er war so wütend.

„Das ist doch keine Logik, Tatze. Du musst das einfach ignorieren, du bist 18. Erwachsen. Ignoriere es.", redete James weiter auf seinen Kumpel ein.

„Es in diesem Fall zu ignorieren, wäre wie davon zu laufen. Und das tun nur Feiglinge!", beharrte Sirius.

„Dann sei ein Feigling! Tatze ich bitte dich, tu es nicht!", hoffte James auf Einsicht seines Freundes.

Sirius schüttelte den Kopf.

„Niemals!", erwiderte er knapp und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum.

„Was ist denn bitte nun schon wieder los?", erkundigte sich Lily.

James hielt ihr wortlos den Brief entgegen. Lily nahm ihn und las.

„Oh mein Gott!", stieß sie hervor und starrte wortlos das Pergament in ihren Händen an.

Remus nahm ihr das Papier aus der Hand und las nun zusammen mit Peter, was denn so schreckliches passiert war.

„Er hat nie ein Wort davon erwähnt.", sagte Remus langsam.

James zog seinen Mantel aus und warf auch Schal und Handschuhe auf einen Sessel.

„Verdammt!", fluchte er.

„Das ist so altmodisch.", fand Lily und warf ihre Sachen auf einen anderen Sessel auf dem sie sich auch so gleich niederließ.

„Und was machen wir jetzt?", quiekte Peter und setzte sich auch. Lily war überrascht Peters Stimme zu vernehmen.

Wie immer hatte sie ihn komplett ausgeblendet.

„Irgendjemand Erfahrung in Zwangserverheiratung verhindern?", fragte James leicht belustigt in die Runde und ließ sich auf seine Sachen fallen.

„James, das ist nicht komisch. Stell dir vor, du könntest nicht den Menschen heiraten, den du wirklich liebst. Sondern müsstest wohlmöglich jemanden wie Patricia Scott oder Annabelle Peters.", gab Lily zu bedenken.

„Danke, Süße. Jetzt ist mir schlecht.", murrte James.

„Tatze darf einfach nicht fahren.", beharrte Remus, der inzwischen auch Platz genommen hatte.

„Das steht doch inzwischen außer Frage oder!", fand Lily.

„Ihr kennt Tatze dafür zuwenig. Er wird niemals vor etwas davon laufen. Er würde es durchziehen, selbst wenn es den Tod oder schlimmeres bedeuten würde.", erklärte James.

Lily senkte den Kopf.

„Wann fährt er denn?", fragte Peter.

„Bei beginn der Ferien.", antwortete James.

„Das ist ja morgen!", stellte Lily überrascht fest. James nickte.

„Aber", setzte Lily an.

„Wir können nichts machen.", schloss James ab.

Lily versuchte Worte zufinden, die ausdrückten was sie empfand, doch nichts wollte ihr einfallen. Die Marauder und Lily saßen lange auf ihren Sesseln und starrten die Tischplatte an.

„Fährt noch jemand?", fragte Remus dann irgendwann, vielleicht auch mehr damit überhaupt etwas gesagt wurde, als aus Interesse.

„Ja, ich.", quiekte Peter vergnügt.

James und Lily schüttelten die Köpfe.

„Du?", fragte James dumpf.

„Nein.", antwortete Remus knapp.

„Na dann fröhliche Weihnachten.", murrte James und stand auf.

Lily sah ihn an.

„Ich…ich.", James suchte nach einer Ausrede, doch zum ersten Mal wollte ihm keine einfallen.

„Geh.", entließ ihn Lily.

James nickte und verschwand.

„Ich muss auch los. In die Eulerei. Post verschicken. Ist ja schließlich Weihnachten.", erklärte Lily und verschwand ebenfalls.

In der Eulerei war Lily allein. Sie hatte die Karte schon länger mit sich herumgetragen, doch nun hatte sie endlich den Mut gefasst, sie auch zu verschicken. Lily rief ihre Eule herunter. Nachdem Lily sie einwenig gestreichelt hatte, band sie die Karte an das Bein ihrer Eule.

„Zu meinen Eltern.", hauchte sie und Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Die Eule flog davon. Lily starrte ihr hinterher. Der Himmel war ein einziges blaues Meer und die Länderein eine verzauberte Eis- und Schneelandschaft.

>Es war richtig Mum und Dad die Karte zuschicken. Es ist Weihnachten, da tut man so etwas. Da springt man über Schatten. , redete Lily sich selbst zu.

„Oh hallo.", riss sie eine Stimme aus ihren Gedanken.

Schnell strich sich Lily ihre Tränen von den Wangen und drehte sich um. Es war Snape.

„Was willst du?", fauchte Lily und mit einem Schlag wich die Trauer und Wut breitete sich aus.

„Post verschicken.", antwortete Snape und hielt ein Päckchen hoch.

Snape versuchte mit Mühe und Not eine Schuleule herunter zulotsen, bis Lily es nicht mehr aushielt und ihm eine rief.

„Danke.", murmelte Snape und band das Packet an der Eule fest.

„Was sollte das gestern Abend?", fragte Lily.

Endlich hatte sie den Mut gefasst.

„Was denn?", tat Snape unschuldig und trat neben sie ans Fenster.

„Du traust dich Ernsthaft zufragen, was denn gewesen sei?", brauste Lily auf.

Snape ließ die Eule los flattern und wandte dann den Blick auf Lily. Er strich sich eine seiner besonders fettigen Strähnen aus dem Gesicht und nickte dann schleimig. Lily ballte ihre Hand zur Faust.

„Gestern Nacht, hattest du und dein kleiner wahnwitziger Freund, die grandiose Idee mich umzubringen.", erinnerte Lily Snape unsanft.

„Das glaubst du doch selber nicht. Wir hätten dich niemals getötet.", tat Snape ab.

„Das ist kein Spaß, man spielt nicht mit Leben!", fauchte Lily.

„Ich hätte dich niemals getötet.", setzte Snape hinten ran als hätte er Lily eben nicht gehört. Lily schnaubte.

„Weißt du was! Ich glaube, James hatte Recht. Du bist eine Schlange, eine Schlange wie Slytherin eine ist.", beleidigte sie ihn. Snape stand da wie vom Donner gerührt.

„Und nun geh mir aus dem Weg.", zischte Lily und schubste Snape bei Seite.

Als die Eulereitür ins Schloss fiel, schien Snape sich wiedergefunden zu haben.

„Aber.", begann er, doch Lily war schon lange nicht mehr in der Eulerei.

Spät in der Nacht im Schlafsaal der Jungen von Gryffindor. James saß zusammen mit Lily, Remus und Peter auf seinem Bett. Sirius packte seinen Koffer.

„Und du willst das also wirklich tun ja?", hakte Lily nach.

„Keine Panik, ich werde nicht vor meinem Lieblingstraumpaar heiraten.", erwiderte Sirius und grinste.

Lily lächelte.

„Und zudem noch eine völlig Fremde. Für wen hältst du mich?", fragte Sirius und versuchte nun schon zum dritten Mal das selbe T-Shirt zusammen zulegen.

„Tatze, die Ehe ist kein Spiel. Du solltest das alles nicht auf die leichte Schulter nehmen.", fand James.

„Krone, ich bin ja wohl mehr beziehungsfähig als du, ja! Ich mein sooft wie ich eure Beziehung schon gerettet hab, wäre ich mehr Ehe bereit als du.", erinnerte ihn Sirius und warf nun das T-Shirt, ungefaltet, in den Koffer.

„Zudem, würde ich nie ohne meine besten Freunde und Freundin heiraten. Leute, macht euch keinen Kopf. Ich fahre morgen als freier Mann ab und komme als freier Mann wieder.", redete Sirius weiter.

James sah seinen Freund lange an.

„Hey, betrachte das einfach mal als gratis Urlaub von mir.", meinte er grinste.

„Den hab ich auch bitter nötig.", spielte James das Spiel mit.

„Und sie Mal einer an, Wurmschwanz fährt auch weg. Da musst du nur noch Moony loswerden und ich will nicht wissen, was ihr zwei dann hier so alles treibt.", erwiderte Sirius und grinste dreckig.

„Sirius!", fauchte Lily und warf ihm ein Kissen an den Kopf.

„Also wenn das keine Bestätigung war.", meinte Sirius und machte den Koffer zu.

„Fährt Regulus auch zurück?", erkundigte sich Lily.

„Ich denke doch mal.", antwortete Sirius und hob das Kissen auf. Lily nickte.

„Wieso?", hakte Sirius dann doch nach.

„Weil, wenn er hier wäre, müsste ich ihn sicherlich erwürgen.", erwiderte Lily und fing das Kissen auf, welches ihr Sirius zu warf.

„Ach weißt du, damit könnte ich leben. Ich glaub, ich sage ihm, er soll hier bleiben.", meinte Sirius und grinste. Nach weiteren Rumblödeleien gingen die Marauder ins Bett.

Lily schlief, wie immer bei James.

„Er ist weg!", drang James aufgebrachte Stimme an Lilys Ohr.

Lily drehte sich auf die andere Seite.

„Verdammt! Lily!", rief James.

Lily drehte sich auf die andere Seite, als es sich vor ihren Augen verdunkelte, wusste Lily, das James direkt gegenüber von ihr stand. Lily drehte sich wieder auf die andere Seite.

„Lily!", blieb James standhaft und fing an sie zu schütteln.

„Hm, James was ist denn?", maulte Lily.

„Er ist weg, verdammt. Lily. Nun wach doch endlich mal auf!", redete James weiter.

Lily öffnete wiederwillig ihre Augen und setzte sich auf.

„Was ist denn?", fragte sie und rieb sich ihre Augen.

„Tatze, er ist weg!", antwortete James endlich auf Lily Frage.

Lily verdrehte genervt die Augen.

„Er ist doch mit dem Zug gefahren. Er ist auf dem weg nach hause, das weißt du doch.", erinnerte sie ihn.

„Ja, aber er wollte doch nicht fahren ohne tschüss zu sagen.", beharrte James.

„Vielleicht wollte er dich nicht wecken.", meinte Lily und legte sich wieder hin.

„Es ist bestimmt was passiert!", redete sich James ein.

„Vielleicht konnte er auch einfach nicht auf wiedersehen sagen!", schlug Lily vor.

„Es muss einfach was passiert sein!", vertrat James seinen Standpunkt.

„James, mach dich nicht lächerlich.", erwiderte Lily und blinzelte auf den Radiowecker, der auf James Nachttisch stand.

Sechs Uhr in der Früh.

„Was mag wohl passiert sein?", fragte James. Lily sagte nichts, sie versuchte ihren Freund auszublenden um in Ruhe einschlafen zu können.

„Bestimmt hat ihn Regulus was angetan, dieses Arsch!", fantasierte James.

„Ja, vielleicht hat sich auch die Erde aufgetan und hat ihn verschluckt.", meinte Lily genervt.

„Das könnte auch sein.", stimmte ihr James ernsthaft zu.

„Wenn du nicht augenblicklich die Klappe hältst und aufhörst dich lächerlich zu machen, schlag ich dich!", drohte Lily.

„Wie kannst du nur so reden, während Tatze vielleicht halb tot irgendwo liegt!", fauchte James. Lily setzte sich auf. Nun war es entgültig mit ihrer Ruhe vorbei.

„Erde an James. Erde an James. Komm mal wieder runter.", sagte Lily. James ließ den Kopf hängen.

„Komm her. Ein bisschen knuddeln.", meinte Lily und zog James an sich heran.

Weitere Stunden später beim Frühstück. Die Posteulen waren im Anflug.

„Oh Poscht.", sagte James mit vollgestopftem Mund.

Und so gleich ließ eine Eule einen Brief in sein Müsli fallen.

„Achtung das Papier!", rief Lily und fischte den Brief schnell hinaus.

„Poscht für disch!", mampfte James weiter.

Da rette Lily schon den nächsten Brief vorm Essen.

„Was ist denn in die Eulen gefahren, dass sie neuerdings die Briefe abwerfen?", fragte Lily und wischte James Brief trocken.

Zur Sicherheit tippe sie mit ihrem Zauberstab dagegen und ließ den Brief trocknen.

„Er ist von Sirius.", stellte Lily fest als sie den Brief gewendet hatte und das Siegel der Blacks erkannte.

James ließ alles stehen und liegen und riss Lily den Brief aus der Hand. Schwer schluckte er den letzten Bissen noch hinunter, bevor er mit seinem Messer den Briefumschlag zerriss.

James las die kurzen Zeilen mehrmals durch, bis er seinen Freunden mitteilte: „Ihm geht es gut. Er schreibt vom Wetter und das sich zu Hause nicht geändert habe. Und das es in seinem Zimmer immer noch genauso aussehe, wie er es hinterlassen hatte."

„Ach, was redest du denn da!", fauchte Lily und schnappte James den Brief weg.

Es stand wirklich genau das drin was James gesagt hatte.

„Warum spricht er nicht", Lily zögerte, „na ihr wisst schon wovon?" James zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht.", begann James und zog seinen Zauberstab.

„Aparecium.", sagte er und tippte gegen das Pergament.

„Was versuchst du da?", fragte Remus.

„Ich versuche vielleicht verzauberte Tinte sichtbar zumachen.", antwortete James und hielt das Pergament gegen das Licht. Nichts.

„Dann war es wohl wirklich alles was er zu schreiben hatte.", seufzte Lily.

„Und was hast du für Post bekommen?", erkundigte sich James, während er Sirius Brief tief in seinen Umhangtaschen vergrub.

Er jetzt fiel Lily ihre Post wieder ein.

„Finden wir es heraus.", meinte sie und riss den Umschlag auf.

Eine nette Weihnachtskarte kam zum Vorschein. Lily klappte sie auf und las. Langsam ließ sie die Karte sinken. Lilys blickte trübte sich.

„Hey, was ist denn los?", erkundigte sich James.

„Nichts. Schon okay. Geht gleich wieder.", meinte Lily und unterdrückte einen Schwall Tränen.

James sah seine Freundin noch kurz an, dann wandte er sich an Remus: „Und was liegt heute an?"

Remus überlegte kurz.

„Wie wäre es mit der verschobenen Schneeballschlacht?", schlug Remus vor.

„Von mir aus. Süße?", fragte James Lily.

„Ja, okay.", stimmte sie zu.

„Aber lass uns noch ein paar andere herausfordern. Dann ist unser Sieg größer!", meinte James grinsend.

„Sei bloß nicht so vorschnell. Aber mir sollts recht sein.", gab Lily zu.

„Okay und ich weiß auch schon genau die Richtigen.", erwiderte James und sprang auf.

„Hey Josh, Arron, Frank!", rief er seinen Kollegen aus dem Quidditchteam zu.

Die drei drehten sich zu ihrem Freund um.

„Was gibt's denn?", fragte Josh.

„Lust ordentlich eingeseift zu werden?", fragte James grinsend.

„Soll das etwa ne Herausforderung werden Potter?", hakte Josh nach.

„Ne, eher ne Aufforderung Smith.", erwiderte James.

„Na wenn das so ist. Ich für meinen teil bin dabei.", erwiderte Josh grinsend.

„Ich auch.", stimmte Arron zu.

„Und ohne mich läuft da eh nichts.", meinte Frank und biss von seinem Toast ab.

„Ohne dich läuft was nicht?", erkundigte sich Jenny, während sie sich neben Josh an den Frühstückstisch setzte.

„James hat uns gerade zu ner Schneeballschlacht herausgefordert.", erklärte ihr Frank. „Ich bin dabei. Ich muss Sirius eh noch einseifen, wegen letzten Mal.", meinte Jenny und goss sich Kürbissaft ein.

„Tut mir Leid, aber Tatze ist nicht hier.", sagte James etwas niedergeschlagen.

„Oh, wo ist er denn?", fragte Jenny und griff nach dem Brötchenkorb.

„Zu Hause.", antwortete James knapp.

„Was macht er da denn?", quetschte Jenny ihn weiter aus.

„Sei nicht so neugierig Jenny. Wir kommen gleich raus James.", würgte Arron Jenny ab und nickte James zu.

„Gut, dann bis gleich.", verabschiedete sich James und bekam noch mit wie Jenny fragte: „Was denn?" und Josh erwiderte: „Du hast doch gesehen, das irgendwas los ist. Da musst du nicht auch noch nachhaken."

James lächelte in sich hinein. Gute Freunde hatte er.

Sirius lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Er hatte gerade die Nachricht an James abgeschickt. Heute Abend würde Sirius seine Zukünftige kennen lernen. Warum hatte er James nichts davon erzählt? Er konnte es sich nicht erklären. Vielleicht, weil es unausgesprochen noch weiter weg wirkte. Plötzlich öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer.

„Herr, Kreacher bringt ihre Sachen, Herr!", winselte der Hauself.

„Leg sie dort hin.", befahl Sirius ohne den Elf anzuschauen.

„Ich Vater sagt, Sie möchten sie zum Abendessen tragen. Er will nur den besten Eindruck.", richtete der Elf aus.

„Sag meinem Vater, dass es mir egal ist.", fauchte Sirius.

„Aber Herr", setzte Kreacher an, doch Sirius warf den Elf hinaus: „Und nun hau ab, ich will dich nicht mehr ertragen müssen!"

Der Elf verschwand. Sirius vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Warum war er bloß hergekommen? Was hatte er sich zum Teufel noch mal davon versprochen? Sirius sprang auf und trat voller Wut gegen sein Bett.

„Lass die Einrichtung doch zufrieden. Sie kann nichts für deine Dummheit.", sagte Regulus, als er lässig im Türrahmen lehnte.

„Was willst du?", fragte Sirius und starrte seinen Bruder wütend an.

„Meinen Bruder im Alter von 10 Jahren zurück, denn da wusste er noch was richtig und was falsch ist.", antwortete Regulus kalt.

„Auch damals habe ich nicht nach eurem Willen gelebt.", wiedersprach Sirius.

„Das kann schon sein, aber damals hatte dieser Potter noch keinen Einfluss auf dich.", meinte Regulus.

Sirius erwiderte nichts.

„Du hättest nach Durmstrang gehen sollen, so wie es Dad von Anfang an geplant hatte.", fand Regulus.

„Und wieso hat er mich nicht nach Durmstrang geschickt?", fragte Sirius inzwischen nicht mehr so zornig.

„Andromeda war ja der festen Überzeugung, dass dir Hogwarts viel besser bekommen würde. Dad hat sich das einzigste Mal in seinem Leben bequatschen lassen. Von Andromeda und Mutter.", erklärte Regulus genervt.

Das wusste Sirius nicht, er wollte seine Verblüffung aber nicht preisgeben.

„Er war schwach. Siehst du, dass passiert, wenn man schwach ist Sirius. Man macht Fehler.", sagte Regulus mit einer Art Abscheu in der Stimme.

„Hast du denn schon mal in den Spiegel gesehen, du bist ein laufender Fehler.", beleidigte ihn Sirius.

Regulus zückte seinen Zauberstab. Sirius tat es ihm gleich.

„Ach komm Bruderherz. So schnell aus der Fassung zu bringen?", reizte Sirius das ganze noch einwenig aus.

Regulus Hand bebte vor Zorn.

„Du weißt, dass der Schutzzauber noch immer über unserem Haus liegt. Ich kann also jeder Zeit einen Fluch auf dich ansetzten, ohne, dass auch nur irgendjemand was davon mitbekommt.", erinnerte ihn Regulus kalt, aber dennoch mit bebender Stimme.

„Willst du mir etwa drohen kleiner Bruder?", fragte Sirius unnötig nach.

Doch da sprach Regulus die Worte schon aus: „Crucio!"

Ein schwacher Blitz, denn man konnte den Fluch nur ausüben, wenn man es auch wirklich so meinte und Regulus hass auf Sirius war nicht so groß, dass er ihm die Seele aus dem Leib riss, traf Sirius, der ihm trotzdem augenblicklich Schmerzen bereitete. Schlagartig riss der ältere Black seine schwarzen Augen weit auf. Sirius stöhnte gequält und hielt seine Hände reflexartig gegen sein Herz gepresst, wie bei einer Herzattacke. Sirius sackte auf seine Knie und rang nach Luft. Regulus hatte sich nicht gerührt und hielt unverwandt den Zauberstab auf seinen älteren Bruder. Sirius war blass und biss nun seine Zähne zusammen, die Hände noch immer unverwandt auf das Herz gedrückt. Wenn es nicht Regulus gewesen wäre, der Pein auf seinen Bruder ausgeübt hatte, so war es sicher Sirius selbst, der mit aller Kraft auf sein Herz drückte.

„Crucio!", rief eine andere Stimme und Regulus sacke zu Boden.

Der Zauberstab, der bei diesem Fluch immer auf den Körper des Gegners gerichtet sein muss, viel zu Boden und der Schmerz den Sirius noch bis vor einer Sekunde verspürt hatte war dahin. Flach atmend sah Sirius wer den Zauber auf seinen jüngern Bruder angewandt hatte.

Wieder in Hogwarts, draußen auf dem Gelände bei einer ausgelassenen Schneeballschlacht.

„Mach nicht so ein betrübtes Gesicht.", sagte Lily zu James.

James sah seine Freundin und zwang sich zu einem lächeln.

„Das ist nicht echt. Ich weiß, dass dir Sirius fehlt, aber er kommt doch wieder.", versuchte Lily James aufzumuntern.

„Ihm ist irgendetwas passiert. Ich spüre, dass es ihm nicht gut geht.", erwiderte James und suchte in Lily Augen nach einer Antwort.

„James, komm schon. Vielleicht redest du dir das auch alles nur ein.", redete Lily auf ihn ein.

James suchte nach eine Weile in Lilys Augen, dann gab er halb zu: „Vielleicht hast du recht, aber irgendwas ist nicht in Ordnung mit Sirius."

„Du kannst ihm ja nachher einen Brief schreiben. Na wie wäre das? Aber nun lass uns endlich weiter spielen.", drängelte Lily. James nickte.

„Du meinst etwa so.", sagte er betont unschuldig und grabschte nah einer Hand voll Schnee.

„Wage es ja nicht.", drohte Lily und grinste.

Doch James hatte schon sein übliches Schabernackgrinsen aufgelegt und stürzte sich auf Lily. Er stopfte ihr eine Hand voll Schnee in den Nacken, sodass er schmolz und kleine Tropfen an ihrem Rücken herunter liefen. Lily schrie auf und quietschte typisch Mädchenhaft, während sich auch schon Arron Josh auf James stürzten.

Zurück zum Grimmauldplace Nr. 12 in Sirius Zimmer.
Sirius sah wie ein großer, schlanker Mann mit schwarzen Haaren seinen Zauberstab auf Regulus gerichtet hatte und mit ruhiger Stimme fragte: „Wie kannst du es wagen Sirius anzugreifen?"

Regulus war natürlich außerstande dem Mann zu antworten. Er krümmte sich auf den Boden und atmete flach. Sirius wollte sich konzentrieren doch ein schwarzer Nebel breitete sich in seinem Kopf aus und für einen kurzen Moment schien er sich darin zu verirren.

Doch mit einer sich selbst gegeben Ohrfeige tauchte er aus dem Moornebel wieder auf und forderte: „Lass ihn Dad!"

Der Mann sah Sirius an, noch immer ließ er nicht von Regulus ab, der nun stark mit dem Bewusstsein rang. Sirius versuchte sich auf seinen Vater zu konzentrieren, doch der Nebel stieg tief hinten in seinem Kopf wieder auf. Mr Black schwang erneut den Zauberstab und ließ ihn dann sinken, sodass Regulus zu zucken aufhörte und regungslos auf dem Boden liegen blieb.

„Seit wann interessierst du dich für mich, Dad?", fragte Sirius, während er versuchte den Nebel aus seinem Kopf zu verdrängen.

„Ich habe mich schon immer für dich interessierst mein Sohn.", antwortete Mr Black und stieg über Regulus hinweg.

„Dann hast du eine merkwürdige Art dies zu zeigen.", erwiderte Sirius.

„Wie ich sehe hat Kreacher dir schon deine Sachen für heute Abend gebracht.", stellte Mr Black mit einem Blick auf die Sachen fest.

Sirius nickte.

„Du bist aber schon im Klaren darüber, dass ich niemals bei dieser Tradition mitspielen werde oder?", erkundigte sich Sirius versucht beiläufig zuklingen.

„Sirius, Sirius, Sirius.", sagte sein Vater und schüttelte leicht merklich den Kopf.

„Wie dumm du doch bist. Als wenn ich dir eine Wahl lassen würde.", höhnte Mr Black kalt.

In Sirius stieg der altbekannte Zorn wieder auf.

„Ich werde nicht mitspielen!", beharrte er zornig.

Mr Blacks Lippen umspielten ein leichtes Lächeln. Fast ein bemitleidendes, wenn er wirklich dazu fähig war, fand Sirius. Mr Black strich sich sein schwarzes Hemd glatt.

„Steh endlich auf Regulus.", befahl er seinem anderen Sohn.

Regulus stöhnte nur. Da packte Mr Black seinen Sohn am Oberarm und zog ihn auf die Beine.

„Beweg dich endlich! Dein Bruder muss für heute Abend den best möglichsten Eindruck erwecken und du störst dabei. Also los!", sagte Mr Black und schubste Regulus aus dem Zimmer.

Da dieser noch immer zu benommen war um sich zu bewegen, fiel er draußen hin und blieb liegen.

Mr Black stieg erneut über seinen Sohn hinweg und wandte sich dann noch einem Sirius zu: „Lass dir bloß nicht einfallen, irgendeinen deiner kindischen Tricks zu veranstalten. Das wäre sehr lächerlich und zudem auch noch peinlich. Lass einfach deinen Blackischen Charme spielen und der Rest ist reine Form Sache."

Dann schloss sich Sirius Zimmertür. Hatte sein Vater ihm gerade tatsächlich einen Rat in Herzensangelegenheiten gegeben?

Hogwarts.
James erster Gedanke nach der Schneeballschlacht, war wieder Sirius. Er konnte nicht mehr länger warten und stürmte in die Eulerei. Er kramte den Brief aus seinem Umhang und holte Feder und Tinte ebenfalls heraus, die er immer für den Fall mit sich trug. Auf die Rückseite von Sirius Brief schrieb er:

Hey Tatze,
ich frage mich, ob es dir wirklich gut geht. Ich mache mir irgendwie Sorgen.
Hast du schon die zukünftige Mrs Black kennen gelernt?
Wie ist sie so?
Wie ist der Rest deiner Familie auf dich zusprechen bzw wie geht er mit dir um?
Lass schnell wieder was von dir hören…
Krone

Er rief seine Eule hinunter und band ihr den Brief an ihr Bein, dann ließ er sie davon ziehen. James hoffte nur, dass sein bester Freund bald antworten würde.

Im Grimmmauldplace schien die Zeit irgendwie schneller zu vergehen fand Sirius, denn das nächste was der Schwarzhaarige tat, war sich in sein feines Outfit zuschmeißen und seine Haare zu stylen. James Brief hatte Sirius zwar erhalten, aber noch nicht beantwortet. Er wollte erst das Mädchen kennen lernen, bevor er seinem Freund schrieb. Sirius band sich gerade einen schwarzen Seidenschlips um, der perfekt zu seinem restlichen sehr dunklen Outfit, weinrotes, schwarzes Seidenhemd, schwarze Leinenhose, passte. Sirius warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel, dann atmete er tief ein und aus, steckte seinen Zauberstab in seine Hose und verließ sein Zimmer. Aus dem Wohnzimmer drangen bereits die überaus freundlichen, gedämpften Stimmen von seinem Vater und seiner Mutter. Sirius fühlte sich irgendwie wie im Film. Alles war so anders als sonst. Vor der großen Portaltür zum Wohnzimmer blieb Sirius noch einmal stehen um tief durchzuatmen.

Doch dann öffnete er mit einem großen Ruck die Tür und die Stimme seines Vaters drang klar und deutlich an sein Ohr: „Ah, da ist er ja. Unser Sohn Sirius."

Sirius kam zu seinem Vater hinüber.

„Das hier sind Mr und Mrs Treston", stellte Mr Black, ein Ehepaar vor. Sirius reichte ihnen die Hand.

„Es freut mich wirklich sehr, ihre Bekanntschaft zu machen.", log Sirius.

„Und das hier ist ihre Tochter Arabella Treston.", stellte Sirius Vater eine reizende, schlanke, gutaussehende, junge Frau vor.

Sirius lächelte charmant und küsste sanft die Hand von Arabella. Sie lächelte freundlich und strich sich verlegen eine braune Locke hinters Ohr.

„Nun gut, ich denke, das essen wird angerichtet sein.", verkündete Mr Black.

„Lassen sie uns in das Esszimmer gehen.", schlug Mr Black weiter vor und die kleine Gesellschaft folgte ihm.

Im Esszimmer wollte Sirius sich gerade auf seinen Stammplatz setzten, als sein Vater ihn mit leichter Gewalt neben Arabella bugsierte und dafür sorgte, dass Sirius ihr den Stuhl zu Recht rückte. Als Sirius endlich saß, betrachtete er das gute Silbergeschirr, dass das Familienwappen trug.

Ein Bediensteter schenkte aus einer Flasche Champagner aus. Als alle, Mr und Mrs Black, Mr und Mrs Treston Arabella, Regulus und auch Sirius, gefüllte Gläser hatten, erhob sich Sirius Vater um ein paar Worte zu sagen: „Auf einen weiteren reinen Zweig in der Familie."

Mr Black hob das Glas noch ein Stück höher und setzte es dann an die Lippen. Als sie alle ihre Gläser geleert hatten, wurde das Essen aufgefahren. Angefangen mit einer Suppe vorweg. Sirius löffelte lustlos seine Suppe. Arabella war schon hübsch, mit ihren dunkelbraunen Locken und ihren ewig dunklen, braunen Augen. Bei jeder Bewegung klimperte ihr Schmuck, sie trug mehrere schlichte silberne Armreifen. Sirius musste viele strafende Blicke von seinem Vater ertragen, da er sich nicht genug um den Gast kümmerte. Als mehrere Bedienstete den Hauptgang herein brachten und eine riesige Platte mit Fleisch vor Sirius aufstellten, beugte sich sein Bruder Regulus zu ihm über den Tisch.

„Weißt du was für Fleisch das ist?", fragte er Sirius, obwohl Regulus die Antwort schon zu kennen schien.

Sirius zuckte mit den Schultern.

„Hirschfleisch, sehr zart und auch sehr lecker.", flötete Regulus, der wusste, dass Remus ein Werwolf, James, Peter und Sirius selbst Animagus waren, die Antwort.

Sirius schluckte. Sofort musste er an James denken. Hirsch würde er also heute Abend definitiv nicht essen.

Währenddessen in Hogwarts beim Abendessen in der großen Halle.

„Ich hab kein Weihnachtsgeschenk für Lily.", eröffnete James Remus.

„Ist doch egal. Ich denke, sie hat bestimmt auch nichts gekauft. Es ist nun wirklich auch genug anderes passiert, als das man hätte an so etwas denken können.", fand Remus. James wiegte den Kopf hin und her.

„Wo ist Lily überhaupt?", erkundigte sich Remus, als ihm gerade auffiel, dass Lily gar nicht anwesend war.

„Sie fühlt sich nicht so gut. Hat keinen Hunger. Zudem ist ihr irgendwie schlecht. Sie hustet auch die ganze Zeit und klagt über Halsschmerzen.", erklärte James.

„Klingt ziemlich nach Grippe.", meinte Remus und tat sich noch etwas Kartoffelpüree auf. „Ne Grippe an Weihnachten, na herzlichen Glückwunsch.", murmelte James und biss von seinem Würstchen ab.

„Guck mal, wer noch hier geblieben ist.", lenkte ihn Remus ab und ruckte mit dem Kopf in Richtung der Slytherins.

„Nicht auch noch der.", erwiderte James und verdrehte die Augen, beim Anblick von Snape.

Im Grimmauldplace im Esszimmer.
Als Familie Black und ihre Gäste endlich beim Dessert angekommen waren, Sirius hatte allmählich die komplette Lust an diesem ganzen Zirkus verloren, stocherte er bewusst provokativ wirkend in seinem Tiramisu herum. Plötzlich quietschte seine Tischpartnerin auf.

„Das tut mir wirklich Leid, ich…ich mach es schnell sauber.", sagte Arabella und tupfte mit ihrer Serviette auf ihrem Kleid herum.

„Das ist doch kein Problem, wir bitten eben einen unserer Bediensteten, dass er Ihnen den Fleck wegzaubert. Keine Umstände, ich bitte darum.", erwiderte Mrs Black.

„Nein wirklich, ich mach das schon. Dankeschön.", beharrte Arabella und verließ das Esszimmer.

„Sirius.", forderte sein Vater ihn auf.

Sirius verstand sofort.

„Ich werde ihr nur kurz zur Hand gehen.", entschuldigte sich auch Sirius und verschwand.

Als er draußen auf dem Flur stand seufzte er. So eine Scheiße. Dann schritt er den Gang hinab in Richtung Gästebad, als er bemerkte, dass die Haustür offen stand. Das Esszimmer befand sich im Erdgeschoss des Hauses. Sirius wollte sie gerade schließen, als er bemerkte, dass draußen jemand stand.

„Na Süßer.", seufzte Arabella und stieß eine lange Rauchwolke aus.

„Du rauchst?", fragte Sirius überflüssigerweise.

„Nein, weißt du. Eigentlich lese ich ein Buch.", erwiderte sie und grinste.

Dann hielt sie ihm eine Schachtel Zigaretten hin. „Auch?", fragte sie.

Sirius griff nach einer.

„Feuer?", erkundigte er sich.

Da ließ sie ihr Feuerzeug aufblitzen und zündete seine Zigarette an.

Sirius zog ein paar Mal bevor er weiter sprach: „Also alles nur ein Vorwand ja!"

„Meine Eltern sind zum Glück so blöde und bedacht darauf, alles richtig zu machen, dass sie es nicht bemerken werden.", erklärte Arabella.

Sirius musterte das Mädchen, wie sie so da stand, ihren einen Arm vor dem Bauch verschränkt und den anderen mit dem Ellenbogen auf die Hand gestützt. Sie wirkte leicht gestresst und nervös.

„Lass mich raten, du willst eigentlich auch nicht verheiratet werden!", sprach Sirius seine Vermutung aus.

„Doch. Du bist meine Rettung. So bin ich endlich frei.", sagte Arabella.

Sirius sah leicht geknickt aus, also doch niemand, der sein Spiel mitspielen würde.

„Wieso frei?", fragte Sirius dann doch.

„Meine Eltern halten mich in einem Käfig. Ich war auch nie auf einer Schule, ich habe stets Privatunterricht. Umgang nur mit reinblütigen und von meinen Eltern als mir ebenwürdig Auserkorenen.", erzählte Arabella und zog an ihrer Zigarette.

„Dafür weißt du aber schon ganz gut, wie man etwas", Sirius setzte das nachfolgende Wort in Gänsefüßchen, „verbotenes tut."

„Weißt du, mit nur reinblütigen etwas zu tun zu haben, hat in der tat doch etwas Gutes. Man lernt schnell, wie leicht es doch ist andere abhängig zu machen.", sagte sie und zeigte auf ihren Arm.

An dem Spuren von Seilen, die einmal um ihren Arm geschnürt waren, sichtbar waren.

„Und das ist etwas Gutes?", hakte Sirius nach.

„Weißt du, das ist das Tor zu einer anderen Welt.", fand Arabella und grinste.

„Wenn du meinst.", tat Sirius ab und warf die Zigarette auf den Boden. Arabella zog noch einmal die Zigarette bis nur noch der Filter übrigen war

„Wir sollten wieder hinein gehen.", schlug Sirius irgendwie selbst wiederwillig vor. Arabella warf ihren Filter weg.

„Nenn mich einfach Ari okay!", sagte Arabella freundlich.

„Gut, Ari.", erwiderte Sirius und fühlte sich schon gleich viel wohler dabei.

Im Schlafsaal der Gryffindorjungen.
Lily lag in James Bett. James saß auf dem Bettrand.

„Wie geht's dir?", erkundigte er sich und strich ihr eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht.

„Mir ist heiß.", beschwerte sich Lily und versuchte die Decke wegzustrampeln, doch James drückte sie nur noch fester an Lily.

„Schwitzen ist gesund.", meinte er.

„Aber nicht, wenn ich hier gleich ersticke.", erwiderte Lily.

James seufzte.

„Ganz toll, es ist Weihnachten und ich bin krank.", maulte Lily.

„Ach, halb so schlimm. Als ich klein war, war ich an Weihnachten immer krank. Meine Eltern haben mir dann alles an die Couch im Wohnzimmer gebracht. Das Weihnachtsessen, Süßkrams. Alles was ich wollte eben.", erzählte James mit einem grinsen an damals.

„Das klingt ja fast so, als möchtest du das bei mir genauso machen.", meinte Lily leicht lächelnd.

„Mal sehen.", ließ James alles offen.

Lily hustete. Sie hatte einen förmlichen Anfall und setzte sich rasch auf. Lily kniff beim Husten die Augen zusammen, da ihr Kreislauf die plötzliche Bewegung nicht mitmachte, versuchte sie so, dass Schwindelgefühl zu vertreiben.

„Hey Lily.", begann James besorgt.

Doch da fing Lily schon an sich zu übergeben, direkt in sein Bett.

„Oh Lily.", kommentierte James nur und seufzte.

Zurück im Grimmauldplace Nr. 12, indem man gerade das Esszimmer verlassen hatte und zu einem Gläschen hinüber in den Salon gegangen war.
Arabella saß mit Sirius etwas abseits auf einem Sofa.

„Du bist also in Hogwarts?", fing sie ein Gespräch an.

„Ja.", erwiderte Sirius eintönig.

„Welches Haus?", fragte Ari.

„Gryffindor.", antwortete Sirius, nun genau auf ihre Reaktion achtend.

„Gryffindor?", wiederholte das Mädchen etwas ungläubig. Sirius nickte.

Ari musterte Sirius lange, dann fand sie: „Eigentlich nicht verwunderlich." Sirius zog die Stirn leicht kraus.

„Wie meinst du das?", hakte er nach.

„Du scheinst nicht gerade der Fan von Schwarzer Magie zu sein, geschweige denn der Reinblütigkeit und allem was mit diesen Sachen zu tun hat.", erklärte Ari ihre Meinung.

„Tja, ich bin eben der etwas andere Black.", bestärkte Sirius sich selbst.

„Was aber nicht heißen muss, das du mir minder gefällst.", erwiderte sie und zwinkerte.

Hogwarts, Krankenflügel.
James hatte Lily in den Krankenflügel gebracht, sollte doch endlich Madam Pomfrey nach ihr sehen. Nachdem er ausreichend getadelt wurde, dass er Lily er jetzt in den Krankenflügel gebracht hatte, untersuchte die Krankenschwester Lily. Es war wirklich nur eine Grippe.

„Ich möchte sie trotzdem noch hier auf der Krankenstadion haben. Bis es ihr einigermaßen wieder besser geht.", beschloss Madam Pomfrey.

„Aber, es ist doch Weihnachten!", rief ihr James in Erinnerung.

„Tut mir leid Mr Potter, aber da werden Sie wohl auf Miss Evans verzichten müssen.", blieb Madam Pomfrey standhaft.

„Kann ich wenigstens noch einwenig hier bleiben?", fragte James.

„Nein, Ihre Freundin braucht jetzt Ruhe. Und nun gehen Sie!", warf ihn die Krankenschwester hinaus.

James verließ mit einem letzten Blick auf Lily den Krankenflügel. Remus hatte draußen gewartet.

„Und?", erkundigte er sich.

„Sie muss da bleiben.", antwortete James knapp.

„Das sind echt Weihnachten ey. Sirius und Peter weg, Lily krank, soll ich dir jetzt auch noch offenbaren, dass Weihnachten auf einen Vollmond fällt oder soll ich es lieber runterschlucken?", stellte Remus die rhetorische Frage.

James verdrehte die Augen.

„Jetzt ist eh alles egal. Na, dann haben wir wenigstens was zu tun.", tat James die Sache ab und machte eine Wegwerfbewegung über die Schulter.